All Chance von -Tetsuki- ================================================================================ Kapitel 1: T - Team 1 --------------------- Beide waren bereits in jungen Jahren auffällig. Jeder auf seine Weise. Jeder mit verschiedenen Taten. Name : Tyr Dvon Alter : 15 Jahre Geboren : 20. November 1995 Aufenthaltsort : Die vierte / Mooras zu holen in : drei Jahren Beauftragte : Kim Dvon Klasse : Krieger Nummer : eins Es kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit, die er bereits auf dem Dach ausharrte. Unter ihm eine Menschenmenge, die weder ihn noch einen der anderen Assassine bemerkte. Irgendwo dort unten bewegte sich auch sein Ausbilder geschickt, unbemerkt, um alles für die Mission vorzubereiten. Im vollen Schein erleuchteten die Kronleuchter den Raum, als würde alles Leben von ihnen ausgehen. Natürlich war dem nicht so, dass wusste Tyr. Eine Lichtquelle war lediglich eine hilfreiche Unterstützung für die Menschen, um sich in Sicherheit zu wiegen. Sein Ausbilder kam in sein Sichtfeld und ein kleines Lächeln breitete sich auf den Zügen des Jungen aus. Wie sehr einige sich doch täuschen können. Er wandte den Blick für einen Moment ab, um in den dunklen, grauen, wolkendurchzogenen Himmel zu sehen. Der Mond hing matt am Firmament, hatte aufgegeben gegen die Lichter der Unwissenden zu kämpfen. In dem Moment, als Tyr sich wieder dem Raum unter sich widmete, hatte sein Ausbilder sich der Zielperson genähert und mit einer unauffälligen Bewegung das Gift aufgetragen. Die tanzenden Gestalten in ihren bunten Gewändern lachten, feierten unbeirrt weiter – für wie lange noch? Viel Zeit dürften sie nicht mehr haben, da der nächste Wintertag in Balde einbrechen würde, den traurigen Mond verbannen bis seine Zeit wieder kommen würde zu erscheinen, gegen die Menschenlichter anzutreten. Ungeduldig suchte er mit seinen Augen seinen Ausbilder, um das Signal nicht zu verpassen; einer der anderen Assassinen hockte sich neben in und deutete direkt unter sich, ehe er wieder auf seinen Posten verschwand. Tyr überprüfte, ob seine Dolche noch immer richtig befestigt waren und korrigierte eines mit geschickten Handgriffen. Dabei ließ er den anderen Assassinen nicht aus den Augen. Sein Ausbilder stand angeblich unter ihm, weshalb er ihn nicht finden konnte. Plötzlich schwangen die Türen des Raumes auf und fünf Männer traten ein. Die Augen des Jungen weiteten sich ein wenig – damit hatte er nicht gerechnet. Diese Mission war von höchste Wichtigkeit für die Gemeinde, doch das die Meister es persönlich regeln würden, hatte er nicht für möglich gehalten. Es wurde totenstill in dem Raum unter ihm, die Menschen wichen zu den Seiten zurück, eine der Wachen griff an – wurde kurz darauf von einem Pfeil durchbohrt. Schreie durchbrachen die Stille, Befehle wurden gerufen. Try folgte dem Flug der Waffe und sah den Assassinen gerade seinen Bogen wegstecken, ehe er sich fallen ließ und zwei weitere Wachen mit seinen versteckten Klingen in die ewige Welt beförderte. Dem Jungen wurde bewusst, dass das Signal gegeben worden war und verließ ebenfalls seinen Posten. Ein vierter Wachmann kam auf ihn zu, das Schwert gezückt, doch Tyr war schneller, wendiger und geschickter im Umgang mit seiner Waffe. Ohne Probleme durchbohrte er die Schwachstelle der eisernen Rüstung seines Gegenübers, tötete ihn. Lange hatte er nicht Zeit darüber nachzudenken – der Nächste, zum Sterben Verurteilte kam auf ihn zu. Dieser Kampf dauerte einige Sekunden, ein paarmal kreuzten sich die Klingen der Kämpfenden, bis der Jüngere seine recht versteckte Klinge hervorschnellen ließ und seinem Gegner die Pulsschlagader aufschlitzte. Erschrocken zuckte der Verwundete zurück, Überraschung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. Diese Chance ließ Tyr sich nicht entgehen und setzte einen weiteren Schnitt nach – seine Halsschlagader wurde durchtrennt, Blut rann hinaus, schickte seinen Feind in die ewige Welt. Suchend blickte der Junge sich um. Der Lärm verhallte, die Assassine standen in zwei Reihen nahe den Wänden, die Leichen ignorierend. Schnell ordnete er sich ebenfalls in eine der Reihen ein, nahm erst jetzt den Geruch von Blut, Schweiß und Angst wahr. Die Unschuldigen waren geflohen, zumindest war keiner der Toten in einem der auffälligen Gewänder gekleidet. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und ihm durchfuhr ein eiskalter Schauer. Hatte er etwas falsch gemacht? War er mal wieder zu langsam? Schwer ruhte die Handfläche auf seiner Schulter, zog ihn nach unten, erdrückte ihn. Die Meister fingen an zu sprechen, er konnte sie nicht verstehen. Das Blut rauschte in seinen Ohren und seine Beine drohten nachzugeben. Einen Moment schloss er die Augen, kämpfte mit sich selbst – er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, nicht vor den Meistern. „Entspann dich, Tyr.“ Ein Windhauch streifte sein linkes Ohr und verriet ihm, dass der Sprecher nahe bei ihm war, doch die Worte waren kaum mehr als ein weit entferntes Flüstern. Er hörte wie ein Name gerufen wurde. – „Kim“ – dann gaben die Beine unter seinem Gewicht nach, trotz der wieder geöffneten Augen sah er nur schwarz vor sich und versank in einem ungewollten Schlaf. ~*~ Name : Tiffany Zarata Alter : 15 Geboren : 19. April 1996 Aufenthaltsort : Die zehnte / Katam zu holen in : zwei Jahren Beauftragte : Sota Zarata Klasse : Schützerin Nummer : zwei Geschwind verschwand das Mädchen um die nächste Ecke, rannte die Gasse entlang, nahm die Wände um sich herum kaum wahr. Ihre Verfolger brüllten ihr etwas nach, doch dies lies sie nur noch schneller laufen. Sie bog um die nächste Ecke, warf ihre Beute in das Versteck und duckte sich anschließend um den schmalen, halb verrotteten Tunnel zu passieren. „Wo ist sie hin?“, fragte einer ihrer Verfolger einen Anderen. Unwissend zuckte er die Achseln, seine Rüstung schmiegte sich dabei geschmeidig an seinen Körper, streichelte ihn. Ein Schauer lief Tiffany über den Rücken. Sie hatte das kalte Metall bereits einmal gespürt, als sie es nicht geschafft hatte sich rechtzeitig zu verstecken. Der Mann damals hatte sie an sich gepresst und ihren Körper abgetastet wo sie die gestohlenen Sachen versteckt hätte. Er hatte sie nicht finden können, da Tiffany sie bereits vorher ihrer Freundin gegeben hatte. Gina war mit ihrer gemeinsamen Beute abgehauen und hatte sie alleine gelassen, weshalb sie nun nicht mehr auf andere Leute vertraute. „Sie kann nicht weit sein.“ Ein Dritter kam hinzu und nahm die verschmutzte Umgebung unter die Lupe. Sein Blick ruhte einen Augenblick auf den kleinen Tunnel in dem Tiffany saß, schien ihn – und sie – zu durchbohren, wandte sich dann jedoch ab und die drei Männer verschwanden aus ihrem Sichtfeld. Langsam kroch das Mädchen wieder aus ihrem Versteck, zog ihren Stofffetzen, der ihren Körper spärlich bedeckte, zurecht und sah sich prüfend in der Gasse um. Ihre Verfolger waren nicht mehr zu sehen. Erleichtert atmete sie aus und lehnte sich an die Wand, sah sich noch einmal um und wusste sofort wo sie war. Das Gesetz der Straße war nicht immer leicht, aber es war gerecht für diejenigen die danach lebten. Hätte sie die Wachen nicht so schnell abwimmeln können wie es ihr gelungen war, hätte sie in das nächste Revier laufen müssen, um sich zu verstecken. Die Bewohner von diesem sahen nicht gerne Besucher und schon gar nicht wenn sie ihnen Probleme mitbrachten. Tiffany hatte Glück gehabt, doch sie müsste nun, da die Wachen dank ihr in das andere Revier vorgedrungen waren, etwas von ihrer Beute abgeben. Ungeduldig wartete sie noch eine Weile, bis schließlich einer der Anderen kam. „Was hast du heute dabei, Kleine?“ Tiffany schluckte, drehte sich zu dem jungen Mann um und wich seinen Blick aus. „Ein Brot, ein paar Äpfel. Nichts besonderes.“ Er lachte leise während sie ihre Beute hervorholte. Jahn musterte sie verstohlen, ehe er den Beutel entgegen nahm und darin herum suchte. Offensichtlich nicht zufrieden mit dem was er sah musterte er wieder Tiffany. Seine blauen Augen fesselten sie und seine Stimme durchbohrte ihre hart erarbeitete, nichtssagende Miene. „Du hast recht, Tyf. Es ist nichts besonderes. Ich lasse dir die Wahl: Gib mir alles oder gib mir dich.“ Das Mädchen fing an zu zittern. Schon immer hatte er versucht sie zu entjungfern bis vor einem Jahr hatte ihr Bruder sie davor bewahrt. Nun war sie alleine, hatte nicht mehr genügend Zeit neues Essen zu stehlen, um ihren Hunger stillen zu können und bekam gleichzeitig Angst vor ihrem Gegenüber. Ein schelmisches Lächeln breitete sich auf Jahns Gesicht aus und er machte einen Schritt auf sie zu, über die Grenze. Starr vor Angst und Entsetzen konnte sie sich nicht bewegen, konnte nicht schreien. Er berührte ihr Kinn, hob es an und trat noch ein Stück näher an sie heran. Ein kalter Schauer überlief Tiffany, als er seine Lippen auf ihre legte und sie zwang ihren Mund für ihn zu öffnen. Sie wollte sich wehren, doch hielt er sie davon ab, schnürte ihren Hals zu und presste sie schmerzhaft gegen eine Mauer – auf ihrem Revier. Ihre Beute ließ er achtlos auf den Boden fallen. Plötzlich ließ der Druck an ihrem Hals nach, dafür verstärkte er sich auf ihren restlichen Körper, ehe Jahn zur Seite kippte und leblos, nach einem dumpfen Aufprall auf den Steinen liegen blieb. Noch immer zitternd starrte Tiffany geradeaus, erblickte nun jedoch Riko. „Tiffany? Hey, Kleine, es ist alles gut.“ Riko war, mehr oder weniger, der Anführer des anderen Reviers. Er war ein brutaler, aber gerechter Mann – muskulös und gutaussehend noch dazu. Das Messer, welches er in seiner linken Hand hielt, säuberte er kurz an der Kleidung seines ehemaligen Handlanger ab. „Jahn hätte das nicht tun dürfen. Sieh es als deine Strafe an, nimm deine Sachen und verschwinde von der Grenze, bevor ich es mir anders überlege.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)