Composer of Time von Flordelis ================================================================================ Prolog: Musik ------------- Etwas im Manafluss änderte sich abrupt. Er hätte gern gesagt, dass er es spürte, aber dem war nicht so. Obwohl er ein Eternal war, fühlte er sich nicht in der Lage, derartige Dinge wahrnehmen zu können. Es war ungewöhnlich für jene seiner Art, aber für ihn schon lange nichts Neues mehr. Stattdessen bemerkte er diese Veränderung in der Musik, die den Raum erfüllte, in dem er sich aufhielt und bis eben friedlich auf einem Sofa gedöst hatte. Die einst so friedlichen Geigenklänge wurden plötzlich verstimmt, als ob die Saiten mittendrin beschlossen hätten, sich zu lockern. Durch die Müdigkeit, die er noch immer spürte, dauerte es einen Moment, bis ihm klar wurde, was das bedeutete. Aber dann traf es ihn umso härter. Im nächsten Moment saß er bereits aufrecht auf dem Sofa, richtete seine verrutschte Brille und blickte dann zu einem runden Tisch hinüber, der einige Schritte entfernt stand. Auf diesem stand ein kleines Podest, auf dem eine blau glühende Kugel thronte, in deren Inneren sich stets etwas zu bewegen schien und dabei die Laute erzeugte, die er hörte. Schwerfällig erhob er sich schließlich vollständig und ging hinüber, um nachzusehen, worum es sich bei dieser Störung handelte. Es gab verschiedene Gründe für Differenzen im Manafluss, die Geburt einer neuen Welt, das sterben einer alten, die Ankunft eines Eternal... Letzteres wollte er am Allerwenigsten erleben. Es bedeutete stets Ärger und beinhaltete viel zu viel Anstrengung, der er sich vor allen in diesem Moment nicht aussetzen wollte. Er hoffte, betete regelrecht, dass es keine weiteren Probleme gab – und stellte entsetzt fest, dass genau das eingetreten war, was er immer befürchtet hatte. Aber was könnten Eternal in dieser Welt wollen? Er war ziemlich ruhig, bemühte sich stets darum, nicht aufzufallen und ließ alles in allem auch alle Bewohner dieser Welt in Ruhe, mischte sich nicht in ihre Kämpfe und beobachtete lediglich die Entwicklung, die alles nahm. Es gab also keinerlei Grund, dass ein Eternal einmal auf ihn aufmerksam geworden sein konnte, insofern gab es lediglich die Möglichkeit, dass sie hier waren, um der Welt selbst zu schaden. Etwas, das ihn eigentlich nichts angehen müsste – wenn da nicht noch die Wahrscheinlichkeit bestünde, dass er in diesem Verlauf ebenfalls litte, schon allein weil er eigentlich kein Interesse daran hegte, diese Welt zu verlassen und sich eine neue zu suchen. Er müsste herausfinden, worum es sich bei diesen Eternal handelte, was sie hier wollten, ohne dass sie dabei jemandem schaden könnten und das ging nur auf eine Weise. Vorsichtig berührte er die glühende Kugel, konzentrierte sich dabei auf die Vorstellung, die dabei durch sein Inneres wandelte. Die verstimmte Musik stoppte abrupt und dann begann eine neue Melodie zu spielen, eine viel feinere und wohlklingende, während sich die Welt, zumindest teilweise, ganz nach seinen Wünschen zu ändern begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)