Erdbeerkuchen von abgemeldet (Shishido x Otori) ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Autor: KaoTec Pairing: Shishido x Otori Disclaimer: Prince of Tennis gehört nicht mir sondern Takeshi Konomi. Ich habe keine Rechte daran, verdiene hiermit kein Geld, sondern leihe mir die Charaktere nur für meine kranke Fantasie aus. Der One Shot hat nichts mit dem Manga/Anime zu tun und alle Handlungen sind frei erfunden. _____________________________________________ Sommer war ja bekanntlich eine ziemlich schöne Zeit. Schon allein, weil man sich nicht wie eine Zwiebel in zirka zehn Klamottenschichten packen musste, um nicht zu erfrieren. Außerdem schien die Sonne fast ununterbrochen, man konnte die Zeit draußen verbringen und allgemein hatte man bessere Laune als in den restlichen Jahreszeiten. Aber das hier, war mal so was von lahm, das es schon nicht mehr feierlich war. Shishido Ryo lag auf dem Bauch, auf einer Decke, im Garten und hatte absolut nicht die geringste Energie sich auf zu raffen und irgendetwas zu tun, was auch nur im Ansatz anstrengend war. Normalerweise war er derjenige des Teams, der immer trainierte, auch wenn er sich dafür in ungefähr zehn Schichten Kleidung einpacken musste. Aber in den letzten Tagen, sah er sich einfach nicht dazu in der Lage irgendetwas zu tun, außer zu atmen. Und das war lahm. Es waren Sommerferien, und so gut wie jeder war, mit oder ohne Eltern, in den Urlaub gefahren. Er war hier geblieben, weil er erstens nicht wusste wohin er überhaupt fahren sollte, und zweitens auch gar nicht mit wem. Es standen, dank seiner ausgeprägten Persönlichkeit, nicht gerade viele Leute zur Verfügung. Also lag er hier im Garten, und es hatte ihn ganze fünf Minuten gekostet, alle Energie zu sammeln und sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen. Zu mehr sah er sich wirklich nicht im Stande zu tun. Der nächste Tag war nicht besser. Es war dieselbe Hitze, und er war genauso elanlos. Das einzige das sich geändert hatte, war das er wohl die nächste Zeit nicht mehr auf dem Rücken liegen konnte. Denn durch dem Umstand, das er am Tag zuvor im Garten eingeschlafen war, konnte er nun die Haut von seinem Rücken ziehen, den ein wundervoller Sonnenbrand zierte. Während er also gerade ziemlich umständliche, und vermutlich lächerliche, Verrenkungen in seinem Zimmer vollführte, um sich irgendwie den Rücken einzuschmieren, klingelte es an der Türe und er stieß nur einen lauten Fluch aus, ehe er sich auf den Weg zu besagter Türe machte und diese, wieder einmal umständlich, mit dem Ellenbogen öffnete. „Shishido-san...“ So wie Chotaro ihn ansah, musste er wohl ein ziemlich verstörendes, oder zumindest lächerliches, Bild abgeben, wie er so mit kurzen Shorts, seiner Cap auf dem Kopf und die Hände voller After-Sun-Lotion in der Tür stand. Er konnte den Jüngeren verstehen. Ihn würde das auch ziemlich verstören...oder zumindest belustigen, wobei er letzteres nie zugeben würde. „Ja?“, hakte er dann nach und Chotaro hielt einfach nur eine Tüte in die Höhe, ehe er ein verstörtes „Kuchen...“, von sich gab. Wirklich schlauer wurde der Ältere daraus auch nicht, aber er war immerhin so nett und trat zur Seite, damit der Jüngere eintreten konnte und nicht länger in der prallen Sonne vor sich hin schmoren musste. „Shishido-san, dein Rücken!“, stieß Otori aus, als er endlich die Tür mit dem Fuß zu gekickt hatte und vor ihm her lief, während er ein „Ich weiß!“, von sich gab, und einen kurzen Abstecher ins Bad machte wo er sich die Lotion von den Händen wusch. „Kuchen?“, hakte er dann nach, als er wieder bei dem Jüngeren angekommen war, der im Flur stand wie bestellt und nicht abgeholt. Aber da fiel Ryo auch ein, das der Kleine noch nie bei ihm zu Hause war und deswegen nicht wusste wo hin. Diese Tatsache hatte er vergessen, nachdem er bei Chotaro schon öfter ein- und aus gegangen war. „Ähm...ja. Ich hab Erdbeerkuchen gemacht und dachte du willst vielleicht auch was.“ Eine Weile schwieg der Braunhaarige gekonnt, ehe er den Mund auf machte, nur um ihn dann wieder zu zumachen, ohne etwas zu sagen. Das ganze ging ungefähr drei Mal so, ehe er ein „Und deswegen schleppst du dich diesen Mörderhügel hoch?“, ausstieß und einfach nur ein Nicken sowie ein Lächeln erntete. Er selbst hatte ja noch nicht mal mehr Elan das kühle Haus zu verlassen, da wäre ein Hügel wirklich das letzte das er bewältigen würde. Otori tat ja wirklich viel, laut Gakuto besonders für ihn, aber manchmal fragte er sich wirklich, ob der Kleine nicht etwas ZU fixiert auf ihn war. Natürlich, er war sein Senpai und er sollte sich auch dementsprechend anstrengen, aber bei so einer Hitze diesen verdammten Hügel zu erklimmen, war dann doch etwas zu viel des Guten. Andererseits...er hatte eine Schwäche für Erdbeerkuchen, was er natürlich ebenfalls niemals zugeben würde. Mit dem Kommentar er würde etwas zu Trinken besorgen, schickte er den Jüngeren in sein Zimmer, natürlich nicht ohne ihm eine Wegbeschreibung zu liefern. „Fall über nichts drüber!“ rief er noch hinterher, als er im selben Moment aber schon ein „Au!“, hörte, gefolgt von einem Poltern, was ihn das Gesicht verziehen ließ. Er hatte es nicht sonderlich mit Ordnung aber...na ja okay, der Jüngere hatte keinerlei Übung darin sich in seinem Zimmer zu bewegen ohne sich Schmerzen zuzufügen, im Gegensatz zu Gakuto, der nicht nur schon seit Ewigkeiten mit ihm befreundet war sondern auch ein akrobatisches Talent besaß, und sich somit wunderbar in der ganzen Unordnung bewegen konnte. Als er mit Limonade, Tellern sowie zwei Gabeln bewaffnet die Treppe nach oben sprintete, obwohl er dachte er wäre dazu gar nicht fähig, und um die Ecke zu seinem Zimmer bog, lag Chotaro der Länge nach auf dem Bauch, und die Tüte mit dem Kuchen über seinem Kopf. „Was machst du da?“, hakte er sofort nach, da ihm dieses Bild etwas sonderbar vorkam, wie der Kleine da so in seiner Unordnung lag. „Ich hatte Angst mich zu bewegen.“, kam es genuschelt vom Teppichboden und er schüttelte einfach nur den Kopf, bevor er über den Anderen drüber stieg um alles auf dem Bett abzustellen, ehe er die umher liegenden Dinge etwas aus dem Weg kickte und Chotaro dann die Tüte abnahm um diesen auf die Beine zu helfen. Zu seinem Leidwesen, war es das erste Mal das ihm sein Chaos wirklich peinlich war. Für gewöhnlich war ihm das nicht peinlich, denn andere Menschen hatten auch nicht wirklich was in seinem Zimmer zu suchen. Laut Gakuto war dieses Chaos wohl auch der Grund warum er keine Freundin hatte. Allerdings schien der Rotschopf die Tatsache auszublenden, das bis auf seine Cousinen und sich keine weiblichen Menschen in seinem Alter in diesem Haus tummelten. Und diese auch nur, wenn irgendeine Familienfeier anstand. Außerdem war die Tatsache das er Mädchen allgemein extrem nervig fand, allseits bekannt. Warum also, sollte er eine Freundin suchen? Auf dem Bett sitzend, betrachtete Shishido den Kuchen auf seinem Teller, während Chotaro genauso schweigend neben ihm saß. „Du bist dir sicher das du den selbst gemacht hast?“, fragte er dann dennoch und sah zu seinem Kouhai der ihn unsicher ansah. „Ja. Wieso? Sieht er komisch aus?“ „Nein...deswegen frag ich.“ Dieser Kuchen sah absolut perfekt aus. Wie beim Konditor. Das Einzige was darauf schließen lies, das er selbst gemacht war, war die Tatsache das die Glasur uneben war. Chotaro hatte schon seltsame Hobbys. Im Winter backte er Plätzchen, im Sommer Erdbeerkuchen und er fotografierte gern. Letzteres wäre nicht halb so seltsam gewesen, wenn er keine Blumen fotografieren würde. Und Chotaro war naiv und gutgläubig, weswegen Shishido immer ein schlechtes Gewissen hatte, wenn sie sich im Winter auf dem Nachhauseweg trennten. Wer wusste schon mit wem der Jüngere mitging? Genau deswegen hatte er öfter mit irgendwelchen Ausreden einen Umweg gemacht, um den Jüngeren sicher in seine Bahn zu verfrachten. Wenn das raus kam, würde sich der halbe Tennisclub über ihn lustig machen, allen voran Gakuto. Es herrschte wieder Stille in der sie ihren Kuchen aßen und Limonade tranken. So gern Ryo den Kleinen auch mochte, er wusste gerade beim besten Willen nichts mit ihm anzufangen. Das lag wohl zum Großteil daran, das sie sonst nur miteinander zu tun hatten, wenn sie Tennis spielten. Und Tennis stand bei der Hitze gerade nicht zur Verfügung. Andererseits hatte Chotaro seinen Hintern diesen verdammten Hügel hoch bewegt, nur um ihm Kuchen zu bringen, also konnte er ihn jetzt schlecht raus werfen, das verbot ihm seine Moral. „Wollen wir nen Film gucken?“ Der Blick den ihm der Jüngere schenkte, ließ ihn kurzzeitig denken irgendwas Falsches Gefragt zu haben, ehe das typische Lächeln mit einem Nicken folgte. „Was für einen?“ „Mh...irgendwas Lustiges?“ Kurz flog Ryo alle seine Filme im Kopf durch, ehe er die Stirn runzelte und den Teller auf dem Nachttisch abstellte, ehe er ein „Ich schau bei meiner Schwester.“, von sich gab und sich durch das Chaos kämpfte, ehe er das Zimmer seiner Schwester enterte. Er selbst hatte beim besten Willen nichts, was ein normaler Mensch als 'lustig' einstufen würde. Von Horror, über Action bis hin zu Splatter hatte er wirklich alles. Aber er kannte das Gemüt des Jüngeren nur zu gut, um zu wissen, das nichts davon seiner Altersgruppe entsprach. Oder zumindest kein Film dabei war von dem er nicht entweder Albträume oder diverse Traumata bekam. Nach zehn Minuten kehrte er wieder zurück und hielt seinem Gast ein paar Filme unter die Nase. Er selbst hätte diese als 'Mädchenfilme' eingestuft. Aber aus sicherer Quelle, nämlich von Chotaro selbst, wusste er das dieser solche Filme nun mal guckte. Zögerlich tippte dieser auf den Film 'Ex Terminators' und guckte ihn dann fragend an. „Ich stehe das nur wegen dem Kuchen durch.“, kommentierte er dann und erntete sich ein Nicken, bevor er sich auf den Weg zum DVD Player machte, hin und wieder ein paar Sachen aus dem Weg kickte, und dann die DVD einlegte, ehe er zum Bett zurück kehrte und in dem Gewüst aus Bettdecke und drei Kissen die Fernbedienung suchte. Diese endlich gefunden, schaltete er den Fernseher ein und startete den Film, bevor er sich aus alter Gewohnheit an die Wand lehnte und sofort wieder nach vorne zuckte, während er das Gesicht verzog. Den Sonnenbrand hatte er vollkommen vergessen und auch sich mit dieser Lotion einzucremen, weswegen er wieder nach der Flasche griff. Allerdings kam er nicht wirklich weit, da ihm diese sofort wieder aus der Hand genommen wurde und er den Jüngeren deswegen strafend ansah. „Ich machs...wenn ich darf...“ Kurz überlegte Ryo ob das wirklich eine gute Idee war, denn immerhin wollte er nicht noch mehr Schmerzen erleiden. Andererseits kam er selbst überhaupt nicht richtig ran, um nicht zu sagen gar nicht, weswegen er einfach nickte, und dem Jüngeren den Rücken zudrehte. Vorsorglich biss er schon einmal die Zähne zusammen und spannte sich an, in Erwartung dessen was da kommen möge, ehe er die Luft ausstieß und sich entspannte. Entgegen allen Erwartungen tat es gar nicht sonderlich weh, da Chotaro wirklich darum bemüht war so vorsichtig wie möglich zu sein. So vorsichtig, das er eine Gänsehaut davon bekam und murrte. „Hab ich dir weh getan?“ „Was? Nein, nein!“, winkte er rasch ab ehe er ein „Ich bin aber nicht aus Zucker.“, hinterher warf. Nachdem die Prozedur vorüber war, und er Chotaro zum Händewaschen ins Bad geschickt hatte, natürlich mit Wegbeschreibung, zog er sich ein Shirt über und warf sich wieder aufs Bett, wo er sich auf den Bauch rollte und sich lang machte. An die Wand lehnen war nicht drin, und auf der Seite liegen lag ihm noch nie besonders, ohne das ihm die gesamte Körperhälfte eingeschlafen wäre. Nachdem der Jüngere wieder zurück war, und sich ohne Zwischenfälle einen Weg durch das am Boden herrschende, aber jetzt verteilte, Chaos gebahnt hatte, schaltete er den Film wieder an, während sich Chotaro auf die Bettkante setzte. Es herrschten ungefähr zehn Minuten Ruhe in der sie den Film verfolgen. Oder eher in denen Chotaro den Film verfolgte, während Ryo immer abwechselnd zu dem seltsamen Szenario auf dem Bildschirm und wieder zu dem Jüngeren sah, ehe er frustriert aufstöhnte, und den Jüngeren am Shirt zupfte, um dessen Aufmerksamkeit zu erregen. „Steig drüber.“, kommentierte er, nachdem er die Aufmerksamkeit erfolgreich auf sich gelenkt hatte und bekam einen irritierten Blick zugeworfen. „Das kann man nicht sehen wie du da sitzt, also steig drüber.“, kommentierte er etwas genauer und deutete hinter sich. Das tolle daran Chotaro als Kouhai zu haben war, das dieser zu 98% das tat was er wollte. Und während der Jüngere über ihn drüber stieg, rutschte er selbst an den Rand des Bettes. Aber ehrlich: So verkrampft wie der Jüngere da gesessen hatte, konnte sich niemand auf einen Film interessieren, in dem es um Frauen ging, die untreue Ehemänner um die Ecke brachten, zumal er spüren konnte wie sich Otori entspannte als er endlich etwas zum anlehnen hatte. Es folgten 'Der Teufel trägt Prada', 'Haus über Kopf' und 'Liebe auf Umwegen'. Und eigentlich war er der Meinung gewesen nicht mal einen Film zu überleben. Aber seine Überlebenskünste waren doch besser als er selbst es gedacht hatte. Bei 'Flight Girls', cremte ihm Chotaro noch einmal den Rücken ein, genauso vorsichtig wie zuvor, und er bekam, genauso wie zuvor, eine Gänsehaut. Und irgendwann bei 'Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück' musste er eingeschlafen sein. Zumindest war das seine Annahme als er hoch schreckte und Geräusche auf dem Flur sowie in der Küche hörte, die wohl von seinen Eltern stammten. Ein Blick auf den Digitalwecker, der ihm verriet das es 6 Uhr morgens war, bestätigten ihn darin das es seine Eltern waren, die sich wohl für die Arbeit fertig machten. „Scheiße...“, kam es über seine Lippen, als ihm klar wurde, das er einfach eingepennt war und Chotaro so mehr oder weniger sitzen gelassen hatte. Aber warum hatte ihn der Kleine auch nicht aufgeweckt? Entweder hatte das hartnäckige, aber wahre, Gerücht das er wenn er aufgeweckt wurde einem mies gelaunten Monster glich die Runde gemacht, oder aber der Jüngere war mal wieder so rücksichtsvoll wie eh und je gewesen. Wenigstens den Fernseher hätte der Kleine ausmachen können als er gegangen war. Aber so angelte Shishido nach der Fernbedienung auf seinem Nachttisch und schaltete das Gerät aus, ehe er sich streckte und gegen etwas stieß, das anfing zu murmeln. Kurz hielt er inne und runzelte die Stirn, ehe er den Arm leicht ausstreckte und tatsächlich irgendetwas berührte. Davon etwas beunruhigt angelte er mit der anderen Hand nach dem Schalter seiner Nachttischlampe und schaltete diese an, ehe er seinen Kopf wieder drehte und blinzelte. Neben ihm lag Chotaro, mehr oder minder zusammengerollt, und schlief, während er mit einer Hand den Zipfel von Ryos Shirt festhielt. „Also bist du auch eingepennt.“, stellte er eher für sich selbst fest und betrachtete seinen Kouhai eine Weile, bevor er sich daran machte, dessen Griff um sein Shirt zu lösen, nur um dann aufzustehen und möglichst leise das Zimmer zu verlassen. „Guten Morgen mein Sohn!“, schallte es ihm im Bad fröhlich entgegen und er murrte nur. Das war typisch sein Vater. Immer gut gelaunt. Sogar zu einer Uhrzeit in der jeder andere Mensch, in diesem Falle er, töten könnte. Ryo bog im Bad zu dem getrennten Raum ab, in dem sich die Toilette befand, und schloss die Tür hinter sich. „Ist jemand zu Besuch?“, kam die Frage durch die Tür und er murrte nur ehe er ein „Ein Freund schläft hier.“, antwortete, da sein Vater noch nie wirklich schlau aus seinem Murren geworden war. Seine Mutter war auch so ein gut gelaunter Morgenmensch, und manchmal fragte er sich woher er es hatte morgens immer mies gelaunt zu sein. „Ich dachte mir schon. Für ein Mädchen sind die Schuhe im Flur etwas zu groß.“ Das war wieder so typisch. Wenn Gakuto nicht damit anfing, das er keine Freundin finden würde, fing sein Vater an über Mädchen zu reden. Die Einzige die ihn wirklich damit in Ruhe ließ war seine Mutter, und dafür war er äußerst dankbar. Denn immerhin war sogar schon Atobe auf den Mädchen-Zug aufgesprungen und ärgerte ihn hin und wieder damit. Wobei man das nicht wirklich ärgern nennen konnte, sondern eher selbstverliebtes Gedusel. Auch wenn er ihm das niemals sagen würde, da er sich sonst eine der 'Ore-sama Reden' hätte anhören müssen. „Wieso sollte ein Mädchen mein Zimmer betreten?“ „Stimmt...bei dem Chaos wäre das ziemlich schwierig, es sei denn Gakuto-kun hätte noch eine Schwester.“, kam es belustigt von außerhalb und Shishido schlug auf die Klospülung ehe er ins Bad ging um sich die Hände zu waschen. „Ich formuliere anders: Wieso sollte ich ein Mädchen in mein Zimmer lassen?“, knurrte er, ehe er sich die Hände abtrocknete und im Spiegel freie Sicht auf den belustigten Blick seines Vaters hatte. „Sags einfach nicht!“, kommentierte er, bevor er das Bad wieder verließ. Er hatte wirklich keine Lust auf eine dieser 'Jeder Junge in deinem Alter...' Reden. Da konnte er wirklich drauf verzichten. In seinem Zimmer angekommen schloss er die Tür, ehe er sich aus Gewohnheit bei so einer Affenhitze das Shirt auszog, nur um kurz darauf zu erstarren und es fallen zu lassen. Er biss die Zähne zusammen und gab einen gequälten Laut von sich, ehe er mit den Armen wild in der Luft herum fuchtelte um nicht los zu schreien. Er hatte den Sonnenbrand schon wieder vollkommen vergessen. Und die Tatsache das sein Rücken gestern eingecremt wurde. Und die daraus folgende Folgerung das sein Shirt an seinem Rücken festkleben könnte. So wie sich das gerade anfühlte hatte sich seine Haut verabschiedet, während er immer noch wie wild mit den Armen ruderte um Chotaro nicht aufzuwecken, wenn er los schrie wie ein Irrer. Nachdem der Schmerz mehr oder minder nachgelassen hatte, bequemte er sich wieder zu seinem Bett, wo ihn just in diesem Moment braune Augen verschlafen anguckten. „Shishido-san...“ Er hielt kurz inne, ehe er zurück zuckte, als der Kleine kurz darauf in eine senkrechte Position schnellte und ihn erschrocken ansah. „Ich...“ „Schlaf einfach weiter.“, unterbrach er ihn, während er sich selbst wieder hinlegte und nach dem Schalter der Nachttischlampe angelte, ehe er diese ausschaltete. Eine Weile herrschte Stille, in der er sofort wieder ein gedöst war. Es brauchte allgemein nicht viel, damit er wieder einschlief. Hauptsache es war dunkel, es war bequem und warm. Und warm war es im Moment definitiv. Hitze allgemein machte ihn ungemein müde, weswegen er im Winter meistens mit einer Wärmflasche ins Bett ging um sich nicht die halbe Nacht hin und her zu wälzen. Kurz fuhr er zusammen, als er wieder aufgeweckt wurde, da Otori ihm anscheinend seine Cap vom Kopf genommen und sie auf den Boden befördert hatte. „Ist das wirklich okay?“, kams dann auch schon leise von Chotaro und er brauchte eine Weile bis sein Gehirn die Frage einer Tatsache zugeordnet hatte, die wohl die war, das er bei ihm im Bett einfach so weiter schlafen sollte. Nachdem diese Frage erfolgreich verarbeitet war gab er lediglich ein „Mhm..“, von sich, ehe er auch prompt wieder einschlief. Als er das nächste Mal aufwachte, schien die Sonne auf sein Bett und er murrte nur. Er hätte die Vorhänge zuziehen sollen, aber jetzt war einfach der Moment, in dem er zu faul war um aufzustehen. Durch ein Kitzeln an seiner Brust animiert, sah er nach unten und runzelte dann die Stirn. Wann er und der Kleine in diese Position gerutscht waren, wusste er nicht, aber es war etwas seltsam. Seltsam im Sinne von: Er fand es seltsam, das er nicht rückwärts aus dem Bett rutschte. Der Kleine lag, mehr oder minder an ihn gekuschelt da und er selbst hatte einen Arm um ihn gelegt, was ihn noch mehr die Stirn runzeln ließ, bevor er die Sache als gegeben hinnahm und einfach die Augen wieder zu machte. Zwar schlief er nicht mehr ein, aber er döste vor sich hin, so wie er es meistens tat, wenn er nichts Besseres zu tun hatte oder ihm jeglicher Elan fehlte. Nach einer Weile, es könnte auch eine Stunde gewesen sein, bewegte sich Chotaro erst langsam, ehe er senkrecht im Bett saß und ein leises „Oje..“ von sich gab, was wohl den Ursprung hatte, dass er sich so an seinen Senpai gekuschelt hatte. Zumindest nahm Shishido das an. Er spürte wie sich die Muskeln des Anderen bewegten und spannte seine im gleichen Moment an, ehe er ein „Abhauen ist nicht.“, von sich gab, als er den Jüngeren daran hinderte so schnell wie möglich das Bett zu verlassen. „Du bist wach?!“, kam es fast schon panisch und er murrte nur ehe er die Augen öffnete und zu Otori nach oben sah. Anscheinend erwartete Chotaro auch keine Antwort, denn die war ja wohl offensichtlich, denn er ließ sich einfach zurück ins Bett fallen und legte die Arme über seine Augen, als würde er das gerade zum sterben peinlich finden. Was er nach Ryos Vermutung auch tat. Chotaro war ziemlich bemüht, sich vor ihm nicht wie der letzte Vollpfosten aufzuführen, und er wusste das auch zu schätzen. Trotzdem konnte es dem Jüngeren nicht schaden einfach mal locker zu sein. Das war er zwar selbst nicht oft, aber immerhin ab und zu mal. Nachdem der Ältere sich sicher war, nicht gleich wieder mit einer Flucht seitens des Anderen konfrontiert zu werden rollte er sich ein paar mal hin und her, bis er schließlich mit dem Kopf auf dessen Brust zum liegen kam, und wieder vor sich hin döste. Eine Weile passierte nichts, wirklich absolut nichts, ehe er die Augen wieder öffnete als Otori anfing ihn im Nacken zu kraulen, damit aber sofort inne hielt als er bemerkte das er angesehen wurde. „Du hattest nicht zufällig eine kleine Unterhaltung mit Gakuto?“, hakte er dann nach und bekam ein irritiertes Kopfschütteln. Selbst wenn sein Kouhai versuchen würde ihn anzulügen, würde er das nie wirklich hinbekommen. Und so wie das gerade aussah sagte er die Wahrheit, weswegen er einfach nur murrte und die Augen wieder schloss. Dadurch offensichtlich animiert, setzten die Bewegungen in seinem Nacken wieder ein, was seine Mundwinkel zucken ließ. Eine Weile verging, die sie mit Schweigen verbrachten, ehe Ryo die Luft ausstieß und sich nach oben stemmte, nur um sich dann zu strecken, ehe er verkündete das er duschen gehen würde, was von Otori mit einem Nicken kommentiert wurde. Kurz überlegte der Ältere, ehe er sich zu dem Kleinen hinunter beugte und ihm einen kurzen, und etwas scheuen, Kuss auf den Mundwinkel hauchte, bevor er das Zimmer verließ. „Weshalb musste ich nochmal sagen das ich in Urlaub fahre, obwohl ich gar nicht in Urlaub fahre?“ „Ganz einfach Yuushi! Damit Otori oder Ryo nicht auf die Idee kommen, bei einem von uns Beiden aufzukreuzen.“ „Und weshalb?“ „Was gibt’s daran nicht zu verstehen? Wenn sie uns als Ausweichmöglichkeit haben, kriegen die Beiden ihre Ärsche nie hoch und kommen nie zusammen.“, winkte der Rotschopf ab und rollte mit den Augen, so als wäre es das offensichtlichste der Welt. „Da hat sich in den letzten zwei Jahren nichts getan, da wird sich jetzt auch nichts tun.“, konterte der Brillenträger und zuckte zusammen als Gakuto ihm in die Seite kniff. „Von wegen! Diesmal habe ich Otori mein Leid geklagt, das ich Ryo zum Geburtstag keinen Erdbeerkuchen machen konnte obwohl er den SO SEHR MAG. Und ich hab nebenbei mal erwähnt, das Ryo manchmal wie eine Katze ist, wenn es um Streicheleinheiten geht.“ „Und du denkst das funktioniert?“ „Wenn es nicht funktioniert, werde ich die Beiden so lange in eine Besenkammer einsperren bis sie sich die Klamotten vom Leib reißen.“ „Du hast seltsame Vorstellungen von 'nachhelfen'.“ „Letzteres war eigentlich Atobes Idee.“, grinste der Rotschopf und bekam einen sarkastischen Blick geschenkt. „Atobe? Der ist doch selber im Urlaub auf...war das Hawaii?“ „Atobe ist zu Hause. Den hab ich gestern erst mit Sanada aus dieser Musikveranstaltung kommen sehen.“ „WAS? WIESO? WESHALB?“ „Weil sie Musik mögen?“ „Nein, warum er ausgerechnet mit Sanada da hin geht!“ „Ehrlich Yuushi. Du bist so begriffsstutzig. Vielleicht weil Sanada dieselbe Musik mag? Oder vielleicht, weil sie sich gegenseitig die Klamotten vom Leib reißen.“, grinste der Rothaarige und beobachtete fasziniert wie der Brillenträger nach Luft schnappte. „Woher willst du das alles überhaupt wissen?“ „Ich hab meine kleinen, süßen Quellen.“, kicherte der Rotschopf und nahm noch einen Schluck von seinem Cocktail, während er sich die Sonne auf den Bauch scheinen ließ, und seinen immer mehr verzweifelnden Doppelpartner geflissentlich ignorierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)