Wild Girls von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 7: Das Casting ---------------------- Seit einigen Tagen wurden in der Schule Flugblätter verteilt. Darauf stand in großen Buchstaben: „Sänger(in) für die Schulband gesucht. Casting Freitagmittag im Musiksaal.“ Romy nahm eines dieser Blätter und ging damit zu Jamie, die auf der Schulwiese saß und über ihren iPod Musik hörte. „Hey, sieh mal, wäre das nichts für dich?“, fragte die Blonde. Jamie zog den Stöpsel raus und nahm den Zettel an sich: „Ich soll bei diesen Schulband-Idioten mitmachen. Ich weiß nicht, das würde meinem Image als cooles Girl schaden.“ Wieso denn nicht, ich habe gehört die neue Lehrerin, die den Musikunterricht macht, soll sehr cool sein. In diesem Moment kam Alicia vorbei. „Sag bloß, du überlegst dir da mitzumachen?“, sagte sie überdreht wie immer. „Ja, vielleicht“, sagte Jamie. „Kannst du überhaupt singen?“, meinte Alica boshaft. „Besser als du, oder ist das zu hoch für dich?“, giftete Jamie zurück. Alicia warf ihr einen bösen Blick zu und ging dann weiter. Jamie blickte ihr nach. „Auf der anderen Seite“, sagte Sie dann, „vielleicht überlege ich es mir.“ *** Als sie am Nachmittag zusammen mit ihrer Mutter bei Mittagessen saß, schaute Romy sich das Flugblatt noch lange an und hoffte, dass Jamie da mitmachen würde, sie hatte eine so schöne Stimme. „Das Papier hat bald ein Loch“, sagte Donna. Romy schaute kurz auf, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, und sah ihre Mutter an. „Hmm?“, sagte sie. „Dass das Papier bald ein Loch hat, so wie du es anstarrst“, sagte Donna. „Achja Tschuldigung ich war in Gedanken, es geht um Jamie, weißt du“, sagte Romy. „Was ist denn mit ihr?“ fragte Donna, die an ihrer Suppe löffelte. „Naja, es ist ein Platz in der Schülerband frei und ich hoffe halt, dass sie da mitmacht, sie ist eine gute Sängerin“, erklärte Romy. „Deswegen wollte ich mit dir reden, ich würde gerne deine Freundin mal kennen lernen“, sagte Donna. Vor Schreck verschluckte sich Romy an ihrer Suppe und musste mehrmals husten, bevor sie ihre Sprache wiederbekam. „Was?!“, quiekte sie heißer. „Warum bist so entsetzt, ich werde doch wohl die beste Freundin meiner Tochter kennen lernen dürfen“, sagte Donna. „A-aber“, sagte Romy. Sie musste an Jamie denken, sie war nicht das, was man ein Mustermädchen nennen würde. Mit ihren ganzen Tattoos und ihrem losen Mundwerk. „Lade sie doch zum Grillen für übernächstes Wochenende ein, dein Vater wollte doch sowieso den Grill aufbauen.“ Romy gab es auf, ihrer Mutter die Idee ausreden zu wollen, Dickköpfigkeit lag in den Genen der gesamten Familie Danvers, sie stieß ein genervtes Seufzen aus und sagte dann: „Gut, ich frage sie ob sie am Wochenende Zeit hat.“ „Wo ist denn eigentlich dein großer Bruder?“, fragte Donna. „Keine Ahnung, er ist mit mir nach oben gegangen. Wollte noch telefonieren und wieder runter kommen“, sagte Romy und zuckte mit den Axeln. „Er verbringt viel Zeit da oben“, sagte Donna. „Ja“, sagte Romy nachdenklich. Am Nachmittag lag Romy auf ihrer Liege am Rand des Pools im Garten des Hauses und las in dem dritten Band von „Das Lied von Eis und Feuer“. Ihre Mutter saß am Gartentisch und las einen spannenden Thriller, als Cole in seiner grauroten Bikermontur mit Handschuhen und Helm auf die Terrasse trat. „Mom, ich mach mich auf den Weg“, sagte Cole. Romy wunderte sich, was hatte ihr großer Bruder um die Uhrzeit vor, also fragte sie. „Was hast du denn vor?“ „Ich habe eine Verabredung“, sagte Cole. Romy sah Cole überrascht an, hatte ihr Bruder etwa ein Date und eine heimliche Freundin, ohne dass er ihr was gesagt hatte? „Mein lieber großer Bruder, hast du Geheimnisse vor mir?“, fragte sie. „Meine liebe kleine Schwester, es gibt gewisse Sachen, die dich gar nichts angehen“, sagte dieser. *** Am Tag als das Casting stattfand, wartete Romy im Flur vor dem Musiksaal auf Jamie. Sie hatte schon die Jury gesehen. Sie bestand aus der neuen Musiklehrerin und einigen der älteren Bandmitglieder. Auch andere mögliche Sänger waren schon hier, einige kannte Romy vom Sehen her, andere wiederum nicht. „Hoffentlich hat sie es sich nicht anders überlegt“, dachte sie. In diesen Moment bog Jamie um die Ecke, mit ihrer Gitarrentasche auf dem Rücken. Begeistert rannte sie auf sie zu. „Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest“, sagte Romy. „Hey, ich lasse mir doch nicht die Gelegenheit entgehen, Alicias dummes Gesicht zu sehen, wenn ich es schaffe“, sagte die Braunhaarige gelassen. „Und wenn nicht, ist es auch in Ordnung.“ In diesen Moment öffnete sich die Tür und ein junger Mann rief: „Der Nächste kann kommen.“ „Viel Glück“, sagte Romy, bevor Jamie in der Tür verschwand. Romy spielte mit ihrem Handy, dann hörte sie Jamie spielen. Sie konnte nicht anders und musste einfach die Augen schließen und Jamie beim Spielen lauschen. Als sie Jamie singen hörte, war es, als ob sie in einer Traumwelt war. Irgendwann öffnete sich die Tür zur Musikhalle und Jamie kam heraus. Romy sah sie erwartungsvoll an: „Und...?“, fragte Romy. „Also...“, sagte Jamie zögerlich, „ich wurde genommen.“ „Das ist ja wunderbar!“, rief Romy, schlang ihre Arme um Jamies Hals und drückte sie an sich. Diese Umarmung löste etwas in Jamie aus, etwas, dass sie glaubte, verschüttet und begraben zu haben. „Was ist denn?“, fragte Romy, die Jamies Missmut hörte. „Ach, ich stehe halt nicht gerne im Mittelpunkt“, sagte diese. „Hey, wenn du auf der Bühne stehst und bei irgendwelchen Festen spielst, werde ich immer in der vordersten Reihe stehen. Und wenn du ganz große Probleme hast“, sagte Romy, „dann schau einfach mich an.“ Jamie bemerkte, dass sie Romy durch ihre Umarmung sehr nahe gekommen war, zu nahe. Und Jamie spürte ihr Herz klopfen, sowas hatte sie seit langer, langer Zeit nicht mehr gespürt. Sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, Romys Lippen zu... „Nein, nein, nein.“ Sie zwang sich diesen Gedanken zu unterdrücken und ballte im Stillen die Fäuste. Sie hatte schon einmal ein Leben zerstört, das sollte nicht noch einmal passieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)