October to May von Earu (Intermezzo With A Stranger) ================================================================================ Kapitel 14: I Can Feel ---------------------- 19. Februar … Sechs Tage. Sechs Tage war es nun her, dass Gackt und ich uns getrennt hatten und mein Herz dabei in tausend kleine Splitter zerbrochen war. Keiner von uns beiden hatte gesagt, dass Schluss war, aber wir wussten es beide – er hatte es an meiner Reaktion sehen können und ich an seiner. In diesen sechs Tagen hatte ich absolut nichts getan, sondern nur das Nötigste wie schlafen, waschen und essen – von Letzterem sogar recht wenig und von Ersterem dafür umso mehr. Und geraucht hatte ich viel – in meinem Zimmer stank es sicher bestialisch, weil ich das Fensterdabei nie richtig öffnete. Ich war selbst dazu zu antriebslos. Beinahe die komplette Zeit hatte ich in meinem Bett verbracht und versucht, mein Elend auszublenden, indem ich einfach die Augen schloss und meinen Geist auf OFF stellte. Aber – Wer hätte es sich nicht schon denken können? – es funktionierte nicht. Ich konnte meinen Körper so viel in den Ruhezustand schicken, wie ich wollte, wie er es sogar verlangte, aber das schützte mich nicht vor den Gedanken an Gackt und dass ich mich im Moment so fühlte, als sei mein Leben vorbei. Meine Träume erledigten das schon und sorgten dafür, dass es mir beim Aufwachen immer fast noch schlechter ging als vorher. Denn ich dachte nicht nur über ihn nach, sondern phantasierte mir wieder einmal das übelste Zeug zusammen, was ein einzelner menschlicher Verstand nur zustande bringen konnte. Na ja … so abwegig einiges davon auch sein mochte, so zutreffend war dann vielleicht anderes. Gackt hatte schließlich gesagt, dass er wegen diesem Mädchen nicht mehr mit mir hatte schlafen wollen, und mir fielen dazu nur seine Reaktionen ein, als ich mich nach unserer dreiwöchigen Pause wieder bei ihm gemeldet hatte. Er hatte abwesend gewirkt und distanziert und vertröstet hatte er mich auch immer wieder. Nun wusste ich also, dass er tatsächlich in der Zeit arbeiten gewesen war, aber ich wusste gleichzeitig auch, dass er sich diese Arbeit erst aufgeladen hatte, um nicht zu viel Zeit mit mir verbringen zu müssen. Wenigstens von der Frage, ob der One Night Stand nicht sogar direkt in der Nacht vor meinem Besuch geschehen war, konnte ich mich erfolgreich fernhalten, denn das war wirklich zu viel für mich und mein Herz. Aber dann war da ja noch die Sache mit dem Host Club, die jetzt eigentlich eher nebensächlich geworden war. Er hatte vor sechs Tagen Kontaktlinsen und einen Anzug getragen, obwohl er das bei noch keiner unserer Verabredungen getan hatte und selbst bei der Arbeit im Casino nie so schick aufgekreuzt war. Dass er überhaupt einen Anzug besaß, hatte mich ja nur nicht gewundert, weil ich das Teil schon einmal säuberlich auf einem Bügel an seinem Schrank hatte hängen sehen. Hätte ich Idiot also schon früher ahnen können, was da los war? Ich wollte es mir ehrlich gesagt gar nicht ausmalen, denn es war schlimm genug, dass Gackt es mir gezielt verschwiegen hatte. Und was hätte es denn geändert, wenn ich es vorher herausgefunden hätte? Hätte ich es dann vielleicht akzeptiert, weil ich da vielleicht noch nicht in ihn verliebt gewesen wäre? Hätte er auch da schon mir zul- … auf meinen Wunsch hin gekündigt? Hätten wir dann vielleicht jetzt glücklich sein können? Nein, hätten wir nicht, denn dazu hätte er mich lieben müssen, was er nicht tat. Und ich hatte den dumpfen Verdacht, dass You mehr von der ganzen beschissenen Sache zwischen mir und Gackt wusste, als ich immer gedacht hatte. Er hatte mich vor zwei Wochen schließlich so vollkommen verwirrt angesehen, als ich plötzlich vor der Tür gestanden hatte. Hatte er da schon gedacht, dass Gackt mit mir Schluss gemacht hatte oder spann ich mir hier einfach nur etwas zusammen? Es war zum Heulen! Und auch das tat ich gelegentlich, wenn mich alles wieder überfuhr. Verflucht! Wie hatte ich mich nur so dermaßen auf einen Menschen einlassen können?! Mich sechs Tage lang in meiner Wohnung, in meinem Bett, einzuigeln, hieß außerdem, dass die Außenwelt nicht an mich herankam. Da draußen hätte der dritte Weltkrieg ausbrechen können und ich hätte es nicht gemerkt. Ich ging nicht an mein Handy, als es klingelte, las keine SMS und als sich der Akku meldete, ließ ich ihn einfach leergehen, ohne etwas dagegen zu tun. Auch mein Computer blieb aus, sodass sich die E-Mails in meinem Postfach ebenfalls würden gedulden müssen. Von den sozialen Netzwerken, bei denen ich Accounts hatte, um mit alten Freunden in Kontakt zu bleiben, wollte ich gar nicht einmal reden. Aber so egal mir das alles war, so sehr störte es meine jetzigen Freunde, sodass es nach den sechs Tagen, in denen ich auf keinen ihrer Kontaktversuche reagiert hatte, plötzlich an meiner Tür klingelte – und das so entschlossen, dass ich gar nicht anders konnte als zu öffnen, obwohl ich eigentlich darauf hatte warten wollen, dass mein ungebetener Besuch es aufgab und wieder ging. Wie entschlossen dieser war, merkte ich dann auch, als sich eine wahre Meute an Leuten direkt an mit vorbeidrängelte, kaum dass ich ihnen die Tür aufgemacht hatte. „Doiha, du Idiot!“, pflaumte Tetsu mich direkt an, „wieso gehst du denn nicht ans Handy?!“ „Ich …“, wollte ich zu einer Erklärung ansetzen … oder auch einer Rechtfertigung, etwas ebenso Harschem oder der Bitte, einfach wieder zu gehen – zu irgendeiner Antwort eben. Doch Tetsu entriss mir das Wort direkt wieder. „Ich weiß schon“, sagte er jetzt in einem ganz anderen Tonfall, „deshalb sind wir ja hier.“ Wir – das waren er, Ayana und Yuki. Objektiv gesehen war das natürlich nicht wirklich eine Meute, aber für meine kleine Wohnung schon, denn als die drei eingetreten waren und sich die Schuhe ausgezogen hatten, bugsierte mich Tetsu wieder zurück in mein Schlaf- bzw. Wohnzimmer, wo er sich auf meine kleine Couch setzte. Ayana nahm direkt daneben Platz, umarmte mich aber erst noch einmal fest, rieb mir ein paar Mal über den Rücken und murmelte dabei leise, dass es ihr leid täte, was ich da gerade durchmachen müsste. Ich dankte ihr daraufhin ebenso leise, sagte ihr aber auch, dass sie ja nichts dafür konnte. Währenddessen okkupierte Yuki meinen Schreibtischstuhl, sodass mir wieder einmal kein anderer Platz übrigblieb als mein Bett. Nun ja, wenigstens war das noch warm. „Ken-chan lässt sich entschuldigen“, teilte mir Yuki dann mit, „er muss noch arbeiten und kann erst später nachkommen.“ „Hm …“, machte ich wie automatisch und wunderte mich etwas über seine Wortwahl. Ken musste noch arbeiten? Aber dann fiel mir auf, dass ich eigentlich gar nicht wusste, wie spät es gerade war. Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr auf die Uhr gesehen und außerdem ständig geschlafen, sodass mein eigenes Zeitgefühl vollkommen durcheinander war. Als ich dann doch auf meinen Wecker sah, erschrak ich ein bisschen, denn es war bereits vier Uhr nachmittags. Aber der Schrecken verschwand schnell wieder. Was machte es denn schon? Als auch ich mich wieder hingesetzt hatte, herrschte erst einmal Stille, während der ich meine Freunde ansah, die wiederum erwartungsvoll zu mir blickten. „Und? Wieso …“, krächzte ich, der ich meine meine Stimme nun schon seit dem Abend der Trennung von Gackt nicht mehr benutzt hatte. Ich räusperte mich daraufhin und startete noch einmal von vorn: „Wieso seid ihr hier?“ Ich versuchte mich außerdem an einem Lächeln, scheiterte aber kläglich. Tetsu hatte ja schon gesagt, dass sie deshalb hier waren. Wie auch immer er darauf gekommen sein wollte. „Das weißt du doch ganz genau, Doiha“, lautete dann auch die Antwort meines besten Freundes. „Und woher weißt du es?“, hakte ich nach. „Woher schon? Von Gackt natürlich!“ Das überraschte mich doch sehr. Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden in Kontakt standen, selbst wenn sie immer recht höflich zueinander gewesen waren und Tetsu Gackt an meiner Seite akzeptiert hatte. Und es schmerzte, seinen Namen laut ausgesprochen zu hören. „Du bist ja nicht an dein Handy gegangen und hast auch nicht auf SMS oder E-Mails geantwortet. Da hab ich gedacht, du hast dich ein paar Tage bei ihm eingenistet, und ihn angerufen. Ich hab seine Nummer noch von damals, als ich euch so verkracht hattet, weißt du noch?“ „Ach so …“, murmelte ich. Ja, ich wusste es noch. Und so langsam dämmerte mir auch der Rest. Trotzdem redete Tetsu weiter: „Er hat mir jedenfalls gesagt, dass er Mist gebaut und ihr euch getrennt hättet und ich mich jetzt gut um dich kümmern soll. Als ob ich da nicht von selbst drauf gekommen wäre! Dieser Bastard!“ Gackt machte sich also Sorgen um mich … natürlich tat er das, schließlich hatte er gesagt, dass ich ihm noch immer etwas bedeutete. Diesmal klappte es dann auch mit dem Lächeln, aber es musste ein bitteres sein, das sich da auf meine Lippen stahl, denn jedes Mal, wenn ich an ihn dachte, wurde mir wieder aufs Neue klar, was ich verloren – oder auch nie gehabt? – hatte. „Wie geht’s dir jetzt, Hyde?“, fragte Ayana dann auf einmal und riss mich wieder aus meinen bitteren Gedanken, „und … was ist denn passiert?“ „Gackt hat's versaut, das ist passiert. Hat er doch selber gesagt“, grätschte Tetsu dazwischen, die Arme abwehrend vor der Brust verschränkt, noch bevor ich auch nur Luft zum Antworten holen konnte. Und ich konnte nur zu gut hören, wie er für mich in den Beschützermodus wechselte. Für ihn war Gackt hier eindeutig der Feind, der ausgiebig geschmäht werden musste, bevor es mir wieder besser gehen konnte. Aber dem war ja nicht so … denn obgleich Gackt mich tatsächlich betrogen hatte, was es nicht dieser One-Night-Stand, der mich so fertigmachte. Nein, das eigentliche Problem lag ganz woanders. Und ich schien nicht der Einzige zu sein, der mit Tetsus leicht vorschnellen Urteilen nicht ganz einverstanden war. „Jetzt lass das doch mal“, schimpfte Ayana ihn, „lass Hyde selber erzählen, bevor du wieder auf irgendwem rumhackst!“ „Ich will ihm doch nur helfen!“, lautete die empörte Rechtfertigung meines besten Freundes. „Das tust du aber nicht, indem du Gackt direkt miesmachst. Die beiden waren zusammen und sind es jetzt nicht mehr, aber deswegen war doch nicht alles schlecht!“ „Aber ich muss mich doch auf seine-“ „Nein, musst du nicht! Nicht so!“, schnitt Ayana ihm das Wort ab und hatte dabei einen Ton drauf, der ihm – und eigentlich uns allen – nur zu deutlich machte, dass er jetzt still sein sollte. Dann wandte sie sich wieder direkt an mich und sagte ganz sanft und ruhig, so wie sie sonst immer war: „Erzählst du es uns bitte, Hyde?“ Ich war erst eine Runde perplex, so wie ich es immer war, wenn sie diesen perfekten Wechsel von Furie zu Muse von einer Sekunde auf die andere hinlegte. Dann räusperte ich mich wieder … und begann zu erzählen. Ich erzählte meinen Freunden die ganze Geschichte von dem Abend, an dem Gackt und ich uns getrennt hatten, und auch von seinem komischen Verhalten davor und meiner Enttäuschung darüber. Und weil ich es bisher nur Tetsu gesagt hatte, beichtete ich auch noch einmal, dass ich mich in Gackt verliebt hatte und dass das mein wirkliches Problem war: „Natürlich ist es scheiße, dass er mich betrogen hat-“ „Weil er ja nicht mal ein paar Wochen ohne Sex auskommen kann!“, warf Tetsu ein, als der Seitensprung zur Sprache kam, und erntete wieder finstere Blicke seitens seiner Freundin, woraufhin er nur stumm mit den Augen rollte. Und auch ich ließ mich nicht davon abhalten: „Ich hätte es ihm vielleicht trotzdem verziehen … er hat ja gesagt, er würde es bereuen, und er muss sich wirklich so schlecht dabei gefühlt haben, wenn er es dann noch nicht mal übers Herz gebracht hat, wieder zum Alltag zurückzugehen und einfach mit mir zu schlafen, als ob nichts gewesen wäre. Ich glaube ihm das auch, aber …“ Ich seufzte und spürte, wie wieder Tränen in meinen Augen aufstiegen. Über Gackt zu sprechen, war schwer, und daran zu denken, wie sehr ich ihn liebte, er mich aber nicht, war nur noch schwerer. Es zerbrach mich fast – diese unerwiderte Liebe, selbst wenn er gesagt hatte, dass ich ihm wichtig war. „… er liebt mich eben nicht. Wir waren jetzt drei Monate zusammen und was auch immer ich ihm bedeuten mag, es ist mir nicht genug … Er hat mich gefragt, ob wir Freunde bleiben können. Ist das nicht total blöd und klischeehaft? … Was soll ich denn jetzt machen?“ Damit endete ich und sah meine Freunde hilfesuchend an. „Ach, Hyde …“, seufzte Ayana, beließ es dabei aber und schwieg wieder. Tetsu hingegen wollte definitiv etwas sagen, das konnte ich ihm am Gesicht ablesen. Aber ich sah auch nur zu genau, in welche Richtung es gehen würde, denn er blickte immer wieder verstohlen zu Ayana hinüber und traute sich nach den ganzen Tadeln, die sie ihm in der letzten halben Stunde erteilt hatte, wohl nicht ganz, seine Meinung wirklich zu äußern. Ich fasste es also als „Zur Hölle, nein! Sei froh, dass du den Kerl los bist!“ auf. Erst Yuki widmete sich dann wirklich dem Problem. „Würdest du es denn aushalten, nur mit ihm befreundet zu sein?“, fragte er mich, „ich kann verstehen, wenn du ihn nicht loslassen willst, aber ich stelle es mir ziemlich schwierig vor, einfach wieder nur befreundet zu sein, wenn man vorher mal zusammen war. Vor allen Dingen, wenn du ihn liebst, er dich aber nicht. Für Gackt mag es vielleicht einfach sein, allerdings wird es dir vielleicht jede Menge Kummer bringen, ihn immer um dich zu haben, aber nicht das ausleben zu dürfen, was du fühlst. Jedenfalls musst du dir jetzt klarmachen, was dir wichtiger ist: Bei Gackt zu sein und zu hoffen, dass er dich vielleicht auch irgendwann lieben wird oder deine Gefühle weggehen, oder dich von ihm fernzuhalten und selber drüber wegzukommen. Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst – das musst du eigentlich wirklich alleine rausfinden und egal, wie du dich entscheidest, das wird in der nächsten Zeit ziemlich schwer werden.“ Ich nickte, doch noch bevor ich auch nur zu einem Danke ansetzen konnte, erhob Ayana schließlich wieder das Wort: „Wirklich alleine ist er aber nicht. Wir sind schließlich für dich da, Hyde. Wenn du einen Rat brauchst, dann frag einfach.“ „Danke … wirklich …“ „Und vergiss mal bloß Gackt nicht!“, kam es dann auf einmal von Tetsu, der zwar immer noch die Arme vor der Brust verschränkt hatte und noch ziemlich mürrisch klang, aber er schien so langsam ein Einsehen gefunden haben, nachdem er hier so ziemlich der Einzige gewesen war, der sich querstellte. Doch selbst dafür war ich ihm irgendwie dankbar, denn er wollte ja nur das Beste für mich und mich vor unnötigem Stress und Schmerz beschützen. Ich verstand seinen Punkt, sogar wenn ich ihm da überhaupt nicht zustimmen konnte … zumindest bis jetzt. „Der Kerl hat schließlich auch seinen Teil dazu beigetragen und wenn er denkt, dass er sich jetzt aus der Verantwortung ziehen kann, dann liegt er definitiv falsch! Er sollte sich Gedanken drum machen, wie es Doiha jetzt damit geht, anstatt direkt solche blöden Fragen zu stellen!“ „Ich denke, er hat es auch nicht wirklich leicht“, warf Yuki über meinen Kopf hinweg ein, „so wie Hyde es erzählt hat, scheint es ihn ziemlich getroffen zu haben. Wenn mir jemand nichts bedeutet, dann würde ich mir wegen ihm nicht so viel Stress machen und mich mit Arbeit zuschütten, bis mir was eingefallen ist.“ „Die Wahrheit wäre ja wohl das Naheliegendste gewesen, aber die hat er anscheinend vermeiden wollen, bis es nicht mehr anders ging.“ „Ich hab ja auch nicht gesagt, dass Gackt fehlerfrei wäre. Natürlich hätte er gleich mit der Sprache rausrücken müssen, wenn es schon passiert ist. Und er hat doch schon gezeigt, dass er ihn nicht ganz verlieren will, grade indem er gleich gefragt hat. Das darfst du nicht vergessen, Tetsu.“ „Ich denke hier in erster Linie an Doiha, da ist mir ziemlich egal, was der Kerl macht oder wie es ihm geht.“ „Mir ist es aber nicht egal“, warf ich schließlich ein, damit die Konversation über mich nicht weiterhin über meinen Kopf hinweg geführt wurde, „Yuki hat recht, Tet-chan. Du hättest sehen müssen, wie geknickt er aussah, als klar war, dass Schluss ist … und dann, als ich ihm nicht gleich eine Antwort gegeben habe. Aber ich denke auch, dass ich tatsächlich noch mal mit ihm reden muss … wie er sich das ganze vorstellt, wenn ich in ihn verliebt bin und er nicht in mich. Vielleicht kommen wir dann auf eine Lösung, die für uns beide am besten ist. Ich weiß nur nicht, ob ich schon wieder in der Lage bin, mit ihm zu reden. Es tut im Augenblick noch … zu sehr weh …“ „Du solltest dich nicht zu sehr quälen“, meinte Ayana dann, stand auf und kam zu mir herüber, um sich neben mich auf die Bettkante zu setzen und meine Hand zu nehmen, „auch wenn es hart ist, ihm wieder zu begegnen, solltest du dir möglichst bald klar machen, was du willst, und dann mit ihm drüber reden. Und wer weiß, vielleicht wendet sich doch noch alles zum Besseren und dann hast du nur die kurze Zeit jetzt leiden müssen.“ Sie schenkte mir außerdem ein aufmunterndes Lächeln und umarmte mich anschließend. Ich erwiderte die Umarmung stumm, schloss die Augen und dachte dabei daran, was für wundervolle Freunde ich doch hatte. Sie kamen zu mir, ohne dass ich sie darum gebeten hatte, sondern einfach nur, weil sie sich Sorgen um mich machten. Sie bauten mich auf und beschützten mich mit allen Mitteln. Sie halfen mir, wo sie nur konnten, und sei es nur drum, dass sie mich umarmten, wenn ich es bitter nötig hatte. Sie würden mich nie im Stich lassen und immer da sein, egal was passierte, während meine Beziehungen zu anderen Menschen entstanden und wieder zerbrachen. Sie waren wie meine Familie – die Familie, die ich mir selbst ausgesucht hatte. Und insgeheim wollte ich, dass auch Gackt dazugehörte, selbst wenn ich dafür einen Weg finden musste, nicht mehr in ihn verliebt zu sein. tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)