Weil auch morgen die Sonne scheint... von celebhel ================================================================================ Kapitel 3: MARCO POLO --------------------- Alea lies seinen Blick hinüber zum Markt gleiten. Die knisternden Feuer erhellten hier und da die Nacht und in einiger Entfernung sah man von Zeit zu Zeit hohe Flammensäulen in den Himmel schießen. Allem Anschein nach hatte die Feuerschow schon begonnen und Sir Henry Hot heizte der Menge auf seine Weise ordentlich ein. Der Sänger seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. „Wir haben uns gestritten.“, begann er unvermittelt. Katja wandte sich ihm überrascht zu. „Du und die Band?“, hakte sie nach. Er lehnte seinen Kopf gegen den Baumstamm und schloss die Augen. „Nein…meine Frau und ich.“ Die junge Frau war mehr als erstaunt. Aus irgendeinem ihr unerfindlichen Grund hatte der Mann neben ihr wohl beschlossen ihr zu vertraue. Dieser hatte seine rechte Hand gehoben und starrte wehmütig auf den Ring an seinem Finger. Katja nahm an das er ihr nicht noch mehr verraten würde, doch nachdem der Musiker sich noch einen Schluck Met genehmigt hatte fuhr er fort. „Ich dachte es wäre kein Problem. Sie ist da halt so mit rein gewachsen. Wir kennen uns ja schon so lange. Aber mit den Jahren ist es halt immer mehr geworden. Ich bin ja fast das ganze Jahr unterwegs und ich kann schlecht von ihr verlangen mich überallhin zu begleiten.“ Mit einer freien Hand fuhr er sich durchs Haar. „Das würde sie nicht glücklich machen, so wie es mich nicht glücklich machen würde den ganzen Tag zu Hause zu hocken. Sie will das ich mich entscheide was mir wichtiger ist, sie oder mein Leben als Spielmann.“ Er machte eine wage Geste in Richtung Markt. „Das hier ist mein Leben, aber sie gehört auch zu meinem Leben.“ Zuerst wusste die junge Frau neben ihm nicht was sie dazu sagen sollte oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Das war ja mal was! Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die des Spielmanns. „Ist sie denn ein Teil deiner Welt?“ Aufmerksam beobachtete sie den Frontmann von Saltatio Mortis. Dieser erwiderte ihren Blick sichtlich verwirrt. „Meine Welt?“ „Ja, das war die Frage die ich mir damals auch stellen musste. Das ich meinen Mann liebte…das ich ihn liebe, das war nie die Frage. Aber mit der Zeit erkannte ich das er niemals ein Teil meiner Welt werden würde und ich kein Teil seiner Welt, nicht ohne das einer von uns sich vollkommen verbogen hätte.“ Er lies den Kopf hängen. „Hmmm…jetzt bin ich so schlau wie vorher. Ich kann mich einfach nicht entscheiden.“ „Auch das ist eine Entscheidung Alea. Im Grunde genommen ist es eh egal wie du dich entscheidest. Es gibt keine richtigen und falschen Entscheidungen. Was zählt ist die Art und Weise wie wir mit den von uns getroffenen Entscheidungen leben.“ „Wow, du bist ja richtig tiefsinnig. Musst dich dringend mal mit unserem Lästerlichen unterhalten.“, meinte er lachend. Katja wurde sofort rot. Nur gut das es inzwischen so dunkel war. Warum hatte sie auch nicht ihre vorlaute Klappe halten können? Am liebsten wäre die Brünette im Boden versunken. Sie zuckte merklich zusammen als jemand plötzlich einen Arm um ihre Schultern legte. Der Sänger zog sie kurz an sich. „Danke.“ „Wofür?“ „Dafür das du mich auf andere Gedanken gebracht hast. Ein SaMo Konzert mit nem depressiven Alea kommt bestimmt nicht gut.“ Er legte auch seinen zweiten Arm um sie. Ihr Gesicht lag jetzt irgendwo zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Inständig betete Katja das ihr Lieblingssänger ihr verräterisch laut pochendes Herz nicht wahrnahm. Er roch überraschend gut, obwohl er schon drei Konzerte hinter sich hatte und den ganzen Tag auf dem MPS unterwegs gewesen war. Das mit den wohlriechenden Bandmitgliedern schien zumindest zu stimmen. „Marco! Marco! MARCO!“, schrie jemand quer übers Festgelände. Verwundert blickten die beiden in die Richtung aus der die Stimme kam. „MARCO!“ Plötzlich fing Alea schallend an zu lachen, legte die Hände trichterförmig an den Mund und Antwortete: „POLO!“ „MARCO?“ „POLO!“ „MARCO!“ „POLO!“ Breit grinsend stolperten Elsi und Luzi auf die beiden am Boden sitzenden zu. Direkt vor Alea blieb der jüngere stehen und beugte sich etwas runter „GEFUNDEN!“ „Mensch Elsi, willst du das ich taub werde?“ „Selber schuld, warum verschwindest du auch einfach spurlos? Hättest wenigstens dein Handy anmachen können.“ „Genau, wir laufen uns hier die Füße platt und du sitzt gemütlich unterm Baum zu saufen“, ergänzte Luzi. „Von wegen gemütlich. Der Boden ist total nass.“, beschwerte Alea sich, so als wäre es die Schuld des einsamen L’s. Dieser kramte eine Taschenlampe hervor und beleuchtete damit die Szene. „Is nicht mein Problem. Sieh man lieber zu das du langsam in die Hufe kommst.“ „Warum?“, fragte der Sänger und sah seine Bandkollegen verwundert an. Diese rollten synchron mit den Augen und der Rothaarige antwortete: „Ach so ne Band hat da in etwa zehn Minuten ein Konzert, soll angeblich ganz toll sein. Nur den Sänger, den kannste total vergessen.“ Wie von der Tarantel gestochen sprang Alea auf und schmiss dabei Elsi um, welcher noch immer vor ihm gehockt hatte. „Scheiße, warum habt ihr mir nicht eher bescheid gesagt?“ Der Jüngste klopfte sich den Dreck von der Hose. „Weil wir dich nicht gefunden haben. Hast ja auch keinem gesagt wo du hingehst…oder mit wem.“ Bei diesen Worten drehte Elsi sich zu Katja und reichte ihr die Hand um ihr beim aufstehen zu helfen. „El Silbador, sehr erfreut.“ „Mensch Elsi, dafür ist jetzt keine Zeit.“, meinte Alea und drückte der jungen Frau mit einem entschuldigendem Lächeln die nun leere Metflasche in die Hand. „Tschuldige. Gib dir nach dem Konzert einen bei Tom aus.“ „Schon gut.“, meinte sie achselzuckend. Der Sänger und Elsi liefen im Laufschritt Richtung Feuerpektakelbühne. „Ey, könnt ihr auch mal warten?“, rief Luzi ihnen entrüstet hinterher. Doch bevor auch er sich auf den Weg machte, drückte er Katja noch seine Taschenlampe in die Hand. „Hier, halt mal. Die will ich aber wiederhaben.“, meinte er, während den anderen beiden hinterher joggte. Zurück blieb eine reichlich verwirrte Katja. _______________________________________________________________ *Panisch umseh* Bitte, bitte nicht böse sein. Ich weiss es ist seltsam das er sich nun doch öffnet, aber ich hab mir da was bei gedacht, versprochen -.-° Und das mit seiner Frau und dem Streit...ALLES FIKTION! Eine geruhsame Nacht wüncht euch eine wirklich, wirklich müde Celebhel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)