Im Schatten der Nacht von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 1: Albtraum oder Wirklichkeit! -------------------------------------- Schweißgebadet sitzt Seto plötzlich kerzengrade in seinem großen Bett und augenblicklich erfasst ein Schwindel seinen ganzen Körper. Sterne taumeln vor seinen Augen, wobei sein ganzer Körper danach schreit dass er sich wieder hinlegen soll. Stöhnend hält er sich den Kopf, der droht unter der Migräne zu zerspringen und er weiß nicht so recht wie er jetzt hier her gekommen ist. Etwas verwirrt versucht er deswegen seine Gedanken zu sammeln, doch das letzte an das er sich erinnert ist das er einen Spaziergang gemacht hat. Eigentlich war das ja mitten in der Nacht und ein kleiner Blick durchs Fenster verrät ihn dass es schon Morgen ist. Aber irgendwie ist alles was passiert ist vollkommen verschwommen. Er weiß zwar noch dass er durch die Straßen von Domino gelaufen ist und eigentlich fast schon zuhause war. Aber ab dann ist alles irgendwie hinter einen Schleier, wobei er sich nicht mal mehr sicher ist an was er bei seinen kleinen Spaziergang alles gedacht hat. Leider zeigt ihm sein Wecker mit einen Ohrenbetäubenden Geräusch auf, dass es Zeit ist zum Aufstehen und er keine Zeit hat sich noch weiter auszuruhen. Donnernd schlägt er auf den Knopf des nervenden Geräts, wonach er sich schleppend aus seiner Bettdecke schält. Sofort begibt er sich auf den Weg zu seinem kleinen Bad, aber bemerkt dass seine Kleidung überall auf dem Boden verstreut liegt. Dies ist etwas vollkommen Ungewöhnliches für ihn. Denn egal wie erschöpft er ist, legt er immer alles ordentlich beiseite und schmeißt wirklich nie etwas durch die Gegend. Deswegen entscheidet er erst Mal auf wackeligen Beinen alles zusammenzusuchen. Für viele wäre das gerade auch ein Anblick, den Außenstehende irgendwie unwirklich erscheinen würde. Wann sieht man auch schon mal einen völlig fertigen, nur in verrutschter Boxershorts bekleideten Seto Kaiba, der torkelnd seine eigenen Habseligkeiten aufsammelt. Da ihn aber im Moment niemand sehen kann, ist diese Tatsache dem Jungunternehmer auch so ziemlich egal. Nach und nach legt er seine verknitterte Kleidung auf sein noch nicht gemachtes Bett und muss bei seinen weißen Mantel stutzen. Seine eisblauen Seen weiten sich vor Verwunderung, als er den roten verkrusteten Fleck entdeckt, der sich vom Kragen bis fast zu seinen Ärmel hin ausbreitet. Erschrocken kann er nicht anders als sich diese Sauerei anzuschauen und weis einfach nicht wie das passiert sein kann. Einer Ahnung folgend schmeißt er das Kleidungsstück aufs Bett, nur um sich in Windeseile ins Bad zu begeben. Kaum im Raum angekommen, stell er sich vors Wachbecken und schaut in den darüber befindenden mit Goldumrandeten Spiegel. Auch an seinen Hals befindet sich die rotbraune getrocknete Flüssigkeit, die sich fast bis zu seiner Brust erstreckt. Hektisch schaltet er den Wasserhahn an, um sich mit einem weißen Waschschlappen von dem Blut zu befreien. Doch egal wie viel er wegwischt, kommt nirgendwo eine Wunde zum Vorschein. Zwar sagt ihm sein Instinkt dass es sich um sein eigenes Blut handelt, aber doch ist ihm bewusst dass dann irgendwo zumindest ein tiefer Kratzer sein müsste. Die Vorstellung dass es sich hierbei um den Lebenssaft von jemand anderen handeln könnte bereitet ihn eine unglaubliche Übelkeit. Noch im letzten Moment kann er sich richtig vorbeugen, wobei er sich an den Rand des Beckens festkrallt und übergibt sich in dieses. Dabei wird ihm auch noch schwindeliger, weswegen ihm sogar seine Beine drohen weg zu knicken. Entsetzt versucht er dabei aber trotzdem das Rätsel zu letzter Nacht zu lösen. Denn auch wenn all seine Erinnerungen in ein tiefes Schwarz getaucht sind, kann er es einfach nicht hinnehmen nicht zu wissen was passiert ist. Doch egal wie sehr er sich anstrengt, kommen die verschollenen Erinnerungen einfach nicht zurück. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sein Kopf fängt an noch mehr zu schmerzen und selbst der Gedanke an den Spaziergang verschlimmert das Ganze noch. Das Waschbecken mit warmem Wasser ausspülend, entscheidet er sich jetzt erst Mal einfach unter die Dusche zu gehen. Vielleicht hilft es ihn ja auch ein wenig, wenn sein Leib sich ein wenig entspannt und dadurch dann auch der pochende Schmerz ein wenig zurückgeht. Nur leider bringt selbst das sein Gedächtnis nicht auf die Sprünge. Nachdem er sich dann auch angezogen hat, schmeißt der Brünette noch eine Schmerztablette ein und hofft dass dadurch wenigstens sein Schädel etwas Ruhe findet. Beim Frühstück, kann er sich auch nur einen starken Kaffee einverleiben, da er befürchtet alles andere würde seine Speiseröhre wieder herauskommen. Aber da er sonst nichts zu sich nimmt, beäugt sein kleiner Bruder ihn die ganze Zeit auch Sorgenvoll. Nur ist Mokuba schon von seinen großen Bruder gewohnt dass dieser sich überanstrengt und manchmal nicht mal richtig isst. Deswegen kann er froh sein dass der Jüngere es schon lange aufgegeben hat, ihm wegen solchen Sachen eine Standpauke zu halten. Auch wenn sich Seto wirklich mies fühlt, hat er nicht vor wegen so einer Lappalie die Schule sausen zu lassen. Zwar erscheint ihn die ganze Sache mit dem Blut immer noch wie ein Albtraum, aber er kann sich einfach nicht leisten sich von so etwas zu sehr ablenken zu lassen. Darum entscheidet er auch, während er sich in seine Limousine befindet, später das Blut zu analysieren und mal einen Blick auf die Aufnahmen der Überwachungskameras zu wagen. Dadurch kann er wenigstens herausfinden ob die rote Flüssigkeit wirklich nicht von ihm selbst stammt sowie nachschauen wie er gestern Nacht war, als er in die Villa gekommen ist. Doch vorerst will er sich auf der Fahrt etwas entspannen, um wieder mehr Kraft zu sammeln dass später niemand in der Schule merkt wie schlecht es ihm gerade geht. Da ihm die Augen zufallen als er sich ein wenig in die Sitzpolster zurücksinken lässt, merkt er auch nicht wie unterwegs sein kleiner Bruder abgesetzt wird und öffnet erst wieder seine erschöpften Lider als ihm Roland Bescheid gibt, dass sie vor dem Schultor gehalten haben. Tief atmet er noch mal durch sowie er seinen Körper strafft. Kaum ist dies geschehen, wird ihm auch schon die Limousinen Tür geöffnet und er steigt elegant wie eh und jäh aus dem Auto. Endlich wieder im Stande seine kühle Maske zu tragen, verabschiedet er sich von seinen engsten Vertrauten. Kaum macht sich der Sonnenbrillenträger wieder daran in die Limo zu steigen, richtet er seine Aufmerksamkeit auf den Schulhof. Da er wie immer ziemlich früh dran ist, sind kaum Schüler zu sehen und es erleichtert ihn irgendwie. Dadurch ist es wenigstens nicht allzu laut, weswegen er seinen Kopf noch etwas mehr Entspannung können kann. Zumindest bis die ganzen Idioten auftauchen und die herrliche Ruhe mit einen Schlag zerstören. Ohne weiter auf die anderen Jugendlichen zu achten, macht er sich auf den Weg zum Schulgebäude. Trotzdem bemerkt er, dass ihm die Blicke der wenigen Anderen auf den Hof befindenden folgen und es wundert ihn nicht mal. Immerhin sind die meisten Menschen neidisch auf ihn oder bewundern ihn, was auch so sein sollte. Es gibt keine Person, die keinen Respekt vor ihm hat und da ist es auch normal wie seine Mitschüler ihm hinterherblicken. Wahrscheinlich wenden sich ihre Augen auch erst von seiner erhabenen Gestalt ab, als er in das Schulgebäude hineingeht und sie ihn nicht mehr anstarren können. Kurz darauf befindet er sich auch schon auf den Flur, der ihn in sein Klassenzimmer führt. Seto ist um ehrlich zu sein gerade sogar froh, sich gleich endlich wieder hinsetzen zu können. Denn auch wenn es ihm niemand ansehen würde, ist er einfach nur erschöpft. Am besten lenkt er sich dann auch einfach wieder mit ein wenig Arbeit ab und konzentriert sich nur noch darauf. Als er dann in sein Unterrichtsraum kommt, ist dieser nur leider nicht wie erwartet Leer. Eine weitere Person ist schon da und es ist jemand den er am wenigsten um diese Uhrzeit schon in der Schule erwartet hätte. Normalerweise würde er jetzt auf den räudigen Köter zugehen und diesen mit einem herablassenden Spruch begrüßen. Nur irgendwie wollen seine eigenen Beine nicht wie er will, weswegen er wie angewurzelt stehen bleibt. Innerlich vor einer Angst erzitternd, die er so überhaupt nicht verstehen kann, schaut er zu den Blonden. Dieser hat seinen Kopf auf seinen Armen gebetet, die gekreuzt auf den Tisch liegen. Doch kaum dass er den anderen betrachtet, hebt sich dessen Kopf und er kann in das ungewöhnlich bleiche Gesicht sehen. Irgendwie sieht Wheeler seiner Meinung nach so aus, als ob dieser immer noch krank wäre und eigentlich nicht in die Schule gehört. Zu der blassen Haut, kommen auch noch tiefschwarze Augenringe sowie die Lippen des Braunäugigen vollkommen Blutleer zu sein scheinen. Das breite Grinsen was ihm dann geschenkt wird, rundet dieses für ihn unheimliche Bild einfach nur ab, als er automatisch wieder einen Schritt rückwärtsging. Der Blauäugige versteht einfach nicht warum sein Körper von diesen Anblick so erschüttert ist. Genauso will nicht in seinen Kopf rein, warum er sich wie ein hilfloses Reh fühlt dass von einen Raubtier als Beute auserkoren wurde. „Morgen, Kaiba! Ist alles in Ordnung oder hast du irgendwie Angst?“ Kaum das diese Knurrenden Worte ausgesprochen sind, kommen für ihn unwirkliche Bilder in seinen Sinn. Wie er letzte Nacht den Köter auf der Straße getroffen hat. Wie er sich nach einem seiner Typischen Sprüche plötzlich an die Wand gedrückt wiedergefunden hat. Und vor allem ist der Schmerz wieder in seinen Kopf als ob es gerade erst geschehen würde. Um Fassung ringend zwingt er seinen Körper regelrecht wieder mehr in den Klassenraum zu gehen, um dem Anderen kontra zu geben. Immerhin ist er Seto Kaiba und lässt sich nicht einfach so von einem drittklassigen Duellanten in die Enge treiben. Abfällig wie eh und jäh erhebt er seine Stimme sobald er nur noch ein paar Schritte von den Anderen entfernt ist. „Warum sollte ich vor dir Angst haben Wheeler? Du bekommst doch nicht mal dein eigenes wertloses Leben auf die Rehe! Wie solltest du dann noch glauben mir irgendwie drohen zu können?!“ Innerlich ist dem Jungunternehmer zwar irgendwie klar, dass er was gestern passiert ist nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte und dass er instinktiv Angst vor den Blonden hat. Aber er würde das nie vor den Anderen zugeben. Auch nicht als dieser sich plötzlich bedrohlich langsam von seinen Stuhl erhebt und raubtierhaft näher an ihn herantritt. Wieder muss er zu den kalten braunen Augen herabblicken, was ihn immer noch verwundert, da sie früher nur so von Wärme erstrahlt sind. Wie er es selbst sonst immer macht, hebt sich eine Blonde Augenbraue und die knurrende Stimme erhebt sich ein weiteres Mal. „Du scheinst dich anscheinend noch teilweise an letzte Nacht zu erinnern, Kühlschrank! Aber eigentlich sollte dir dann klar sein dass du mir lieber nicht drohen solltest oder willst du dass ich dir noch mehr Schmerzen bereite?“ Dass sich die bleiche Hand des Anderen beim Sprechen noch erhebt, lässt den Blauäugigen wie von selbst ein wenig zurückweichen. Doch genau wie in der Nacht kann er seinem Mitschüler auch diesmal nicht entkommen und wird plötzlich fest am Kragen gepackt. Dabei zieht der Kleinere ihn so herunter, dass sie sich nun auch auf einer Augenhöhe befinden. Weswegen er nun auch in die eigentlich schokobraunen Augen schauen kann, die nun einen merkwürdigen roten Schimmer haben. „Was ist Geldsack? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Wenn Seto nicht so unglaublich Stolz wäre, würde er jetzt am liebsten einfach nur ganz schnell aus diesem Raum verschwinden. Aber natürlich lässt er diesen Gedanken nicht Mal unterbewusst zu und schaut herablassend in das Gesicht seines verhassten Kontrahenten. Vollkommen ruhig wirkend, erhebt er herablassend seine Stimme, um zu beweisen dass er ganz bestimmt keine Angst hat. „Lass lieber los Köter, sonst hast du definitiv noch eine Klage wegen Körperverletzung am Hals! Außerdem sagt man doch dass Hunde die bellen nicht beißen!“ Genau als das letzte Wort ausgesprochen ist, kann der Brünette erkennen wie sich ein breites Grinsen auf den Lippen des anderen bildet. Da dieser aber immer noch keine Anstalten macht ihn loszulassen, versucht er mit seinen Händen den eisernen Griff aus seiner Kleidung zu lösen. Aber kein einziger Finger löst sich, wobei er diesmal selbst gefährlich Knurrt, was den Blonden ein kleines Lachen abgewinnt. Sofort weiten sich seine eisblauen Augen, als er dadurch einen Blick auf die Zähne des Köters werfen kann und zwei spitze Schneidezähne ihm entgegenblitzen. Schlagartig kommt sich Seto wie in einer dieser schundhaften Vampirfilmen vor, wobei der Braunäugige dieses Gefühl mir seiner nächsten Aktion sogar verstärkt. Noch näher wird der Kopf des Jungunternehmers gezogen und eine Zunge schleckt plötzlich feucht über seine Halsschlagader. „Kaiba, ich rate dir wirklich mir nicht mehr zu oft zu nahe zu kommen und mich nicht immer zu reizen! Denn sonst mach ich wirklich noch irgendwas dummes, wobei du eindeutig der Leidtragende bist!“ Mittlerweile vollkommen Kaiba untypisch, versucht er sich panisch von den Anderen zu befreien. Erst recht als er ansatzweise die spitzen Zähne über seine Hals ritzen spürt und sogar ein paar kleine Tropfen von seinem Blut vergossen werden. Wieder ist dort die Zunge des Blonden, um diese damit aufzufangen. Endlich wird er aber losgelassen, da draußen im Flur Geräusche von anderen Schülern zu hören sind. Augenblicklich dreht Wheeler sich auch von ihm Weg und geht wieder auf seinen Sitzplatz zu. Doch dabei erklingt wieder dessen Stimme, die es ihn eiskalt den Rücken herunterlaufen lässt. „Geh auf deinen Platz oder willst du dass ich meine Drohung doch noch wahr mache!“ Um ehrlich zu sein will der Jungunternehmer gerade nicht das Risiko eingehen, dass der Köter jetzt wirklich noch irgendetwas macht. Außerdem soll keiner der anderen Schüler mitbekommen, dass er eindeutig Angst vor dem anderen Jungen hat und geht deswegen auf wackeligen Beinen zu seinem Pult. Dabei tastet er auch vorsichtig zu seinen Hals, aber kann keinen Schmerz dabei fühlen und auch kein Blut bleibt an seinen Fingern kleben. Als er dann an seinen Platz ankommt, geht auch endlich die Tür zum Klassenzimmer auf. Der Kindergarten und auch ein paar weitere Klassenkameraden kommen zusammen in den Raum gelaufen, wobei direkt nachdem diese Wheeler entdecken auf diesen zu gerannt kommen. Tausende von Fragen regnen auf den Köter ein und das erste Mal seit langen sieht der älteste Kaibabruder wieder dessen warmes Lächeln. Im ersten Moment lässt dies dass eben geschehene wie eine Halluzination erscheinen, doch ist er sich eindeutig sicher dass er das nicht geträumt hat. Also leidet er langsam unter Wahnvorstellungen oder ist dieser Albtraum in dem Joey Wheeler plötzlich ein Vampir ist doch die Wirklichkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)