Im Schatten der Nacht von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 32: Das Leiden ---------------------- Irgendwie ist bei Seto nach diesem Ereignis erst Mal alles Schwarz. Auch wenn er in keine Ohnmacht fällt und auch nicht einfach einschläft, fühlt er sich zu berauscht um irgendetwas anderes, als die gefangennehmenden Nachbeben seiner unzähligen Orgasmen wahrzunehmen. Er spürt nicht mal, dass seine schmerzenden Wunden gar nicht mehr vorhanden sind oder dass sein Körper irgendwann vom Boden aufgehoben wird. Vor allem da er sich dabei weiterhin an den angenehm wärmenden Leib des Vampirs drücken kann, muss man so etwas doch gar nicht mitbekommen. Sein Kopf wird erst wieder klarer, als die beiden Jungs sich schon eine lange Zeit in dem viel zu großen Bett befindenden und er mit dem Rücken zu Wheeler da liegt, der ihn auch immer noch an sich presst. Doch er sagt in diesem Augenblick, als er immer klarer denken kann, schon aus zwei Gründen nichts. Zum einen da sich diese Situation so herrlich geborgen für ihn anfühlt, wobei er dies jetzt sogar ein wenig verflucht. Immerhin ist er wirklich langsam immer mehr er selbst. Doch es gibt ja noch diesen zweiten Grund warum er gerade nicht etwas sagt und dieser geht von dem sich hinter ihm befindenden aus. Wheelers ganzer Körper scheint zu zittern, wobei er kalten Schweiß auf dessen Haut spürt. Auch der Atem, der nun seinen Nacken streift ist eiskalt, wobei er sich fragt was nun schon wieder los ist. Seit der Andere das erste Mal als Vampir vor ihm aufgetaucht ist, wurde ja immer wieder aufs Neue seine Welt auf den Kopf gestellt und er fragt sich ob jetzt schon wieder so ein Augenblick kommt. Da er genau deswegen nicht weiß mit dieser verqueren Lage umzugehen, hält er gerade erst Recht seine Klappe. Vor allem da der andere Jugendliche allein durch das Zittern so wirkt, als ob dieser starke Schmerzen hat, fühlt er sich an ihr erstes Treffen erinnert, wo der andere plötzlich ein Vampir war. Irgendwie hat er es bis heute aus seinem Kopf verbannt, dass der Andere an diesem Abend wie ein Häufchen Elend gewirkt hat. Doch gerade fragt er sich das erste Mal, ob der Blonde solche Anfälle häufiger hat seit dieser zum Blutsauger geworden ist. Durch diese Gedanken, kommt nicht mal wirklich Scham in ihn auf. Viel zu sehr lenkt ihn die Verfassung des Vampirs ab und er würde sich am liebsten umdrehen, um diesem ins wahrscheinlich schmerzverzerrte Gesicht zu schauen. Doch eine erschöpfte, aber dennoch drohend knurrende Stimme hält ihn von seinem Unterfangen ab. „Bleib einfach so liegen, Seto! Ich will dich einfach festhalten, damit ich diese scheiß Stimmen in meinen Kopf nicht zu sehr wahrnehme. Deine Nähe hilft mir viel davon auszublenden und nur deswegen drehe ich hier gerade nicht durch. Aber wenn du mich jetzt ansehen würdest, könntest du deinen Spott wahrscheinlich nicht zurückhalten und ich würde ausrasten. Also tu uns beiden den Gefallen und sei gerade einfach nicht wieder so herablassend!“ Gerade durch diese Worte kommt ihm auch wieder in den Sinn, was Bakura zu ihm gesagt hat. Das erste Mal macht er sich jetzt auch mal die Mühe darüber nachzudenken und will sich damit auch ablenken, damit er gerade nicht doch noch patzig wird. Denn immerhin sagen ihm in diesem Moment alle seine Sinne, dass er diesmal Lebensmüde sein müsste, wenn er den Anderen gerade auf irgendeine Weise versucht fertig zu machen. Doch auch wenn ihm sein Peiniger kein Stück Leid tut, kommt ihn zumindest ein Teil des Ausmaßes des Vampirdaseins von diesem in den Sinn. Wenn der Blonde nämlich wirklich fast durchgehend die Stimmen von anderen Personen im Kopf hat, kann er schon verstehen warum dieser dauergereizt ist. Bis zu der Ansprache von Bakura hat er nämlich gedacht, dass der andere Schüler diese verrückten übersinnlichen Kräfte ziemlich gut steuern kann. Doch dies ist anscheinend nicht so sehr der Fall, wie er angenommen hat. Nur gleichzeitig wundert ihn es nicht mal, dass der Kleinere noch mit seinen neuen Kräften überfordert ist. Auch wenn er es wirklich verdammt ungern zugibt, glaubt er nicht dass überhaupt irgendjemand schnell mit so etwas umgehen kann. Aber er fragt sich nun auch, ob da nicht sogar noch mehr ist, was dem Jüngeren sein neues Dasein erschwert. Es ist zwar schon viel wenn er bedenkt dass dieser Gedanken anderer Menschen im Kopf hat, irgendwie alle Gerüche wahrnimmt, wobei egal ist ob diese angenehm oder widerlich sind, der Blonde auch noch mehr Details sieht als wahrscheinlich normale Menschen es je können werden und hört dann noch alle möglichen Geräusche, die die Sache mit den Stimmen im Kopf bestimmt noch verschlimmert. Doch es ist seiner Meinung nach möglich, dass da noch mehr ist. Denn immerhin ist diese ganze Sache schon so verrückt, dass sie seiner Meinung nach sogar noch verrückter werden könnte. Seine Gedanken werden sogar noch bestätigt. Aber nicht nur durch die immer noch erschöpft verzerrten Worte die er von den Vampir war nimmt, sondern weil dieser ihm dabei einfach nur scharmlos noch ein Bein um den Körper schlingt, um ihn nur noch fester an den anderen Körper zu pressen. „Ein Vampir zu sein bedeutet auch nicht einfach nur, plötzlich übernatürliche Kräfte zu haben!“ Auch wenn sein Mitschüler da erst Mal unterbricht, kann er sich denken, dass da noch viel mehr kommt. Irgendwie glaubt er nämlich nicht, dass der Andere gerade einfach aufhört zu reden und ihn rätseln lässt, was diese Worte nun bedeuten. Dafür wirkt der Vampir eher zu sehr, als ob dieser sich gerade einfach vermitteln muss. Zwar ist der Brünette der Meinung, dass er eigentlich nicht den Kummerkasten für ausgerechnet seinen persönlichen Albtraum speilen will und er fragt sich was Wheeler reitet, sich ausgerechnet ihm anzuvertrauen. Doch irgendwie will er das Alles einfach auch besser verstehen. Verstehen warum der Andere nun mal mittlerweile so ist, wie er ist und zu seinem Verdruss, will er auch ein wenig für diesen da sein. Doch bevor er sich weiter über seine eigenen verwirrenden Gefühle aufregen kann, redet der Vampir auch endlich weiter. „Es stimmt schon, dass ich sogar so einige übernatürliche Fähigkeiten habe, die bei mir sogar für mein Alter als Königsvampirs viel zu stark ausgeprägt sind. Außerdem sind diese Sachen wirklich nicht nur ein Segen sondern sind auch verdammt noch mal ganz schön Nervenaufreibend. Doch es gibt sogar etwas, was um einiges schlimmer ist. Es gibt Moment an denen ich plötzlich neue Fähigkeiten entwickle, die ich direkt nach der Umwandlung noch nicht hatte und sich Wissen in meinen Kopf hämmert, das ich eigentlich gar nicht haben dürfte. Dabei schärfen sich meine Sinne nur noch mehr, wobei all meine vampirischen Instinkte einfach durchdrehen. An dem Abend als ich dich gebissen habe, hatte ich dies auch ein wenig, nur gerade ist es die reinste Hölle.“ Irgendwie glaubt Seto sogar, dass da noch mehr ist, was Wheeler noch nicht gesagt hat. Er weiß aber auch nicht, ob der Andere ihm diese anderen ihm noch unbekannten Dinge auch noch sagt. Doch ist er sich da auch nicht so sicher, ob er das alles überhaupt wissen will. Denn zwar will er den Vampir ja wirklich besser einschätzen, um seinen eigenen Ärger gut abzuwenden und gleichzeitig zu wissen wie er den Anderen weiter fertig machen kann, ohne irgendeinen Schaden davonzutragen. Ihm ist schon bewusst, dass der Blonde seine Gedanken zwar lesen kann, aber diesen scheinen sie gerade auch nicht zu stören. Deswegen kann er sich auch weiter Gedanken über das Gehörte machen. Zwar ist es ihm irgendwie zu wider, dass er den Königsvampir nun doch ein wenig besser verstehen kann, aber trotzdem ist er immer noch wütend auf diesen. Es geht ihn ja immerhin nichts an, was sein verhasster Mitschüler alles durchmachen muss und da sollte er das wenige aufkeimende Mitleid gerade ganz bestimmt nicht haben. Der Andere ist immerhin mittlerweile ein unberechenbares durchgeknalltes Monster. Nur diesmal reagiert dieser auf seine Gedanken, indem dieser ihm den anderen Körper entzieht und sich einfach im Bett in eine sitzende Position aufrichtet. Dass kann er so genau sagen, weil er kurz skeptisch über seine eigene Schulter blickt. Immerhin erwartet er jetzt fast schon wieder dass der Blonde sich wieder wütend auf ihn stürzt. Doch dies ist nicht der Fall und bei dem Anblick, der sich ihm bietet wundert ihn dass nicht mal. Die Haut des Anderen ist jetzt nur noch blasser, dicke dunkle Ringe sind unter den matt rotglühenden Augen und man erkennt eindeutig den Schweiß, der sich über den gesamten nackten Körper zieht. Das kann er umso deutlicher erkennen, da der Blutsauger einfach aus dem Bett steigt. Doch dieser bleibt dann auch mit dem Rücken zu ihm gedreht kurz stehen, nur um knurrend sowie verdammt bedrohlich seine Stimme zu erheben. „Ich geh jetzt kurz duschen und danach in mein Arbeitszimmer. Ich will dass du derzeit kurz über meine Rede und Stichpunkte schaust. Danach kannst du meinetwegen schlafen, aber morgen früh lege ich dir eine Liste auf den Nachtisch, die du am besten auswendig lernst. Denn da wird dann alles drauf stehen, was du am Samstag bei dem Ball beachten musst! Doch wenn ich morgen wieder nachhause komme, hoffe ich dass du nicht mehr so abfällig von mir denkst. Gerade sehe ich mal ausnahmsweise darüber hinweg, da selbst einem Monster wie mir bewusst ist, dass dich deine Strafe noch wütend macht! Aber morgen werde ich nicht mehr so nett sein, also halt verdammt noch mal deine Gedanken im Zaum!“ Auch wenn es Seto nicht behagt, kommt wieder eine unbändige Panik bei diesen mehr als wütend gesprochenen Ansprache bei ihm auf. Selbst als der Vampir in Richtung einer Tür stapft, kann er nicht anders als diesem vorsichtig hinterher zu blicken. Immerhin erwartet sein ganzes Inneres, dass sich der Kleinere plötzlich wieder umdreht und sich die Sache mit der Nachsicht ihm gegenüber doch anders überlegt. Doch er kann erleichtert ausatmen, als sich die Tür zum Badezimmer geräuschvoll schließt. Um ehrlich zu sein will er sich nur noch von seiner Panik ablenken, weswegen er auch nach den ganzen Zettelwirrwarr auf dem Nachttisch greift. Nämlich als er aus den Augenwinkeln, diesen Stapel entdeckt hat, kann er sofort erahnen das es sich dabei um die erwähnten Stickpunkte und die Rede handelt. Darum setzt er sich mit den Zetteln nun gemütlich in die Matratze, wobei er aber nicht vergisst seinen blanken Körper mit der Bettdeckte zu bedecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)