Glück ist in der Seele zu Hause von RedViolett ================================================================================ Prolog: Prologe --------------- Glück ist in der Seele zu Hause Prologe Schützend waren die seidigen Vorhänge vor das Fenster geschoben und ließen nur wenig Licht in das kleine Zimmer.  Dumpf schloss ich die Türe hinter mir, darauf bedacht so leise wie möglich zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass er nochmals wieder kommen würde, geschweige denn, einen Fuß in dieses Haus setzten würde. Seine Abneigung gegenüber diesem Planeten und auch uns hatte er mehr als klar und deutlich ausgedrückt und dennoch...... und dennoch war er zurück gekehrt. Zurück von seiner langen Suche aus dem All und abermals setzte ich einen Fuß vor den anderen und verharrte augenblicklich, als das morsche Holz unter mir zu knarren begann. Ein schwaches Murren war von der Seite des Bettes zu hören, kurz drehte sich die fragile Form zur Seite und ich hoffte inständig, dass der Saiyajin nicht erwachen würde. Doch zu tief war Vegetas Erschöpfung, denn sofort entspannte sich der strenge Ausdruck auf seinem Gesicht und machte erneuter Müdigkeit Platz. Wie lange war er durch das All gereist, auf der Suche nach meinem nun mehr als einem Jahr verschollenen Freund?  Zu lange, wie es mir schien und nach wenigen Schritten, daraufhin bedacht weiterhin so ruhig wie möglich zu sein, stand ich schließlich vor ihm. Besorgt sah ich auf das Wesen, welches eigentlich so viel Leid verursacht hatte. Was hatte mich nur damals geritten, dass ich auf die Idee kam, ihn bei mir aufzunehmen? Seufzend strich ich mir durch das wirre, blaue Haar und starrte erneut auf den schlafenden Saiyajin. Doch er hatte mir irgendwie Leid getan.  Kein Zuhause, Keine Freunde. Allein und einsam. Keinerlei Unterkunft, in die er sich hätte zurück ziehen können und als ich seinen traurigen und auch nachdenklichen Blick nicht mehr ertragen konnte, hatte meine Einladung auch schon meine Lippen verlassen. Es war nicht mal eine Frage gewesen, vielmehr eine Aufforderung und ein kurzes Lächeln huschte über meine Lippen, als ich mich an seinen überraschten Gesichtsausdruck zurück erinnerte. Ich hatte ihm keine Wahl gelassen. Wieder lenkte ein entspanntes Seufzten meine Aufmerksamkeit auf den ruhenden Saiyajin und leise stellte ich das kleine, silbrige Tablett mit dem Rest des heutigen Mittagessens auf den Nachttisch. Seit seiner Ankunft vor 3 Tagen schlief Vegeta wie ein Stein. Nicht einmal zum Essen war er erwacht und schließlich nach langem Zögern, setzte ich mich behutsam an seine Seite. Neugierig beobachteten meine blauen Opale die erschöpften Züge des Saiyajins. Tiefe, dunkel Ringe thronten unter fest zusammengekniffenen Augen, seine sonst von der Sonne gebrandmarkten Haut war blässlich und kurz beschlich mich der Gedanke, ob er nicht irgendwie krank war. Doch so schnell wie dieser Gedanke gekommen war, verschwand er auch schon wieder in den hintersten Ecken meines Seins. Vegeta war nicht irgendwer, der so schnell einer simplen Krankheit unterlag, er musste einfach nach seiner langen Suche erschöpft gewesen sein. Kurz erinnerte ich mich an seine Ankunft zurück. Meine Eltern und ich waren gerade im Garten gewesen, als das Raumschiff mehr denn je vom Himmel krachte. Wohl musste er unterwegs kein Benzin mehr gehabt haben und es war eigentlich ein Wunder, dass er es noch zurück bis zur Erde geschafft hatte. Schwankend war der Saiyajin aus der geöffneten Luke getreten und ich hatte nicht verhindern können ihn insgeheim zu mustern.  Sein Trainingsanzug war an mehreren Stellen zerrissen, der graue Brustschutz zersprungen und durchlöchert. Sein dunkelbraunes Haar hing im wild in die Stirn, Ruß und Dreck hingen nicht nur in zottigen Strähnen, sonder bedeckten auch fast seinen gesamten Oberkörper. Und als ich das Blut entdeckt hatte, konnte ich meine innere Sorge nicht mehr unterdrücken. Was hatte er bloß da draußen gemacht? Stumm war er an uns vorbei gegangen doch mir konnte dieser Saiyajin nichts vormachen. Er war verletzt, angeschlagen. Vielleicht auch beides und kurzerhand hatte ich mir den Prinzen des einst so mächtigen Kriegervolkes geschnappt und unter die Dusche gesteckt.  Er beschwerte sich nicht, bei Gott, er hatte nicht mal eine abfällige Bemerkung vom Stapel gelassen und nachdenklich hatte ich im neue Kleider auf einen kleinen Schemel gelegt. Nach seiner ausgiebigen Dusche war Vegeta schnurstracks in seinem Zimmer verschwunden. Ich war nicht ein mal dazu gekommen seine Wunden zu versorgen und nun, nach drei Tagen, schien sich sein Zustand nicht zu bessern. Wieder weckte ein heißeres Wimmern meine Aufmerksamkeit und mitleidig sah ich auf die zusammengesunkene Figur zu meiner Seite. Vegeta schien wohl Schmerzen zu haben, denn unruhig wälzte er sich von einer Seite zur anderen und ohne über mein Handeln nachzudenken, legte ich ihm tröstend eine Hand auf die Brust. Nervös zuckten meine Finger zusammen, als ich seinen kräftigen Herzschlag spüren konnte und unweigerlich wurde mir warm ums Herz. Sofort schien sich der Saiyajin zu beruhigen, denn sein stockender Atem wurde ruhiger, die Augen entspannter und nach weniger Zeit konnte ich seine gleichmäßige Atmung hören und lächelte zufrieden. Doch meine Hand verharrte an Ort und Stelle und ehe ich mich versah, fegte ich ihm behutsam die wirren Strähnen aus der Stirn. Eigentlich sollte ich mich vor ihm fürchten, hatte dieses Wesen mehr als nur ein Lebewesen auf dem Gewissen doch irgendwie konnte ich für ihn keine Angst, keinen Hass empfinden. Jetzt, da ich ihn so vor mir sah, unschuldig schlafend, erschöpft von seiner langen Reise, war es undenkbar auch nur zu erahnen, dass dieser Saiyajin mehr als nur eine blutrünstige Tat begangen hatte. Wieso also fürchtete ich mich nicht? War es Mitleid? Traurig sah ich in ein erschöpftes Gesicht. Oder doch Sympathie? Wieder ein Seufzten seinerseits und erneut huschte ein sanftes Lächeln über meine Lippen. „Vegeta?“ Meine Stimme war mehr als ein Flüstern und kurzerhand rüttelte ich sanft an seiner Schulter, doch der Saiyjain bleib weiter eisern in seinem ruhenden Schlaf gefangen. Es tat mir leid, ihn wecken zu müssen, doch er hatte seit mehr als 3 Tagen nichts gegessen und ich wollte nicht, dass er Hunger litt. Ich probierte es ein zweites Mal, rüttelte dieses Mal stärker an seiner Schulter, doch als ich nichts als murrende Wortfetzen hören konnte, was sich stark nach saiyanischer Sprache anhörte, dessen Sinn ich nicht ein Mal annähernd verstand, gab ich auf. Langsam stand ich auf und schloss das weit geöffnete Fenster, als sich die Sonne hinter die Wolken verzog und nun kalter Dunkelheit ihren Platz einräumte. Der Sommer hatte sich verzogen und nun herrschte nichts weiter als eisiger Regen des Herbstes und fröstelnd drehte ich die Heizung höher. Behutsam griff ich nach einer zweiten Decke und legte sie kurzerhand über den schlafenden Saiyajin. Sein Zittern war nicht unbemerkt geblieben und abermals, nach langen Minuten des Schweigens strich ich ihm zögernd durch das dichte, dunkelbraune Haar. Sanft und weich fühlten sich die braunen Strähnen auf meiner Haut an und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Er war faszinierend. Auf seine eigenen Art und Weise. Schlaf gut, Vegeta. Abermals strich meine Hand seine Wange entlang, nicht annähernd bemerkend was ich soeben getan hatte. Aber es war mir egal geworden. Hatte nicht jeder etwas Frieden und Glück verdient? Ganz gleich, welche Taten er begangen hatte? Ganz gleich, wie dunkel seine Vergangenheit war? Stumm stand ich auf, doch konnte ich meinen Blick nicht von ihm nehmen. Leise, so weit wie mich meine Füße tragen konnten, verließ ich das Zimmer, drehte mich aber im Türrahmen noch ein letztes Mal um und sah weiterhin nachdenklich auf den schlafenden Saiyjain. Wieder hatte sich Vegeta in einem fiebrigen Martyrium hin und her gewälzt und lag nun auf der linken Seite, die Beine eng an den Körper gezogen, ein Arm hing schlaff zur Seite und berührte nur knapp den Boden. Seine Augen waren fest zusammengekniffen und abermals wusch Sorge über mich, als ich seinen gequälten Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Was bedrückt dich nur? Was quält dich, Tag ein, Tag aus, dass du nicht zur Ruhe finden kannst? Abermals warf ich Vegeta einen letzten besorgten Blick zu ,bevor ich sein Schlafgemach verließ und leise die Tür hinter mir ins Schloss zog. Was schien diesem Saiyjain nur so zu schaffen zu machen? Besorgt starrte ich zu Boden, blickte hilflos auf meine eigenen Füße und dachte nach. Doch schien ich keine Lösung, keine Antwort zu finden und seufzend machte ich mich auf den Weg in mein Labor. Ich hatte noch einiges zu tun und wollte noch vor dem späten Abend damit fertig werden. Stumm fegte der kalte Herbstwind über uns hinweg und fröstelnd zog ich mir meinen langen weißen Kittel über und lief weiter den Gang entlang, ließ den Saiyjain no Ouji hinter mir.  Doch meine Gedanken konnten nicht zur Ruhe finden und abermals sah ich das erschöpfte Gesicht des Anderen vor mir und besorgt zog sich meinen Stirn in Falten. Was verbirgst du nur Vegeta? Was verheimlichst du, dass du zu stur und zu eigen bist, die helfende Hand anzunehmen, welche dir dargeboten wird? Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort. Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde. Das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause. Traurig war mein Blick, als ich letztendlich erschrocken über meine eigenen Gedanken stehen bleib und aus dem Fenster starrte. Glück ist in der Seele zu Hause. Ein Schauer zog sich meinen Rücken hinunter, als ich an meinen stummen Bewohner zurück dachte. Wo war dein Glück, Vegeta? Traurig senkten sich meine blauen Opale und starrten hilflos auf meine Hände, als mich ein gleißendes Zittern erfasst hatte. Wo war dein zu Hause ? Kapitel 1: Glück 1 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 1 „Das ist jetzt schon der vierte Tag. Ich verstehe den Jungen einfach nicht.“ Verblüfft sah ich von meinem kläglichen Frühstück auf und blickte meinem Vater in die Augen. Er hatte sich vom Fenster abgewandt, immer noch die heiße Tasse Kaffee in der Hand und sah mehr als nachdenklich aus. Ich war verblüfft, wusste ich zuerst nicht wovon er sprach, doch dann fiel der Groschen, „Er wacht nicht ein mal zum Essen oder Trinken auf. Er ist zwar ein Saiyajin, aber selbst für ihn ist das auf Dauer gefährlich.“ Unschuldig zuckte ich mit den Schultern, doch in mir tobte die Angst. Mein Vater hatte recht. Heute war der vierte Tag und Vegeta hatte sich immer noch nicht aus seinem Zimmer gewagt. Mehrere Male war ich wieder bei ihm gewesen, wechselte das unangetastete Essen , versuchte ihn ansatzweise wach zu bekommen, doch all meine Mühen waren umsonst gewesen. Was war los mit dem Saiyajin no Ouji? War die nahende Erschöpfung zu groß gewesen? Das Geschehen damals auf Namek zu präsent, dass er nicht abschalten konnte? Vergessen im ewigen Schlaf suchte? Verbissen stocherte ich in meinem Pfannkuchen und nahm einen weiteren Schluck aus meiner Tasse. „Wenn er bis heute Abend nicht wach ist, werde ich wohl oder übel einige Analysen durchführen müssen.“ Geschockt sah ich von meinem Teller auf, als mein Vater diese simple Idee über die Lippen brachte. Zuerst dachte ich er würde sich nur einen Scherz erlauben, doch sein strenger Blick sprach Bände und ich wusste, das er es ernst meinte. „Glaubst du sicher, dass das eine so gute Idee ist? Ich glaube nicht, dass Vegeta damit einverstanden wäre.“ Nervös war ich aufgestanden und verschränkte die Arme vor der Brust, tief in Gedanken. Keineswegs wäre der Saiyajin darüber erfreut, dass man ohne sein Einverständnis irgendwelche Tests an ihm durchführen würde. Zwar kannte ich Vegeta noch nicht gut genug, aber das sagte mir mein reiner Menschenverstand. Doch die besorgte Stimme meines Vaters holte mich aus meinen Gedanken zurück. „Bulma, ich bitte dich. Du kannst mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass das.....“ und mit diesen Worten deutete er mit einem ausgestreckten Arm einen Stockwerk höher und ich schluckte nervös. „... normal ist? Ich bitte dich. Er wird noch verhungern und das will ich mir beim besten Willen nicht mit ansehen müssen.“ Gerade wollte ich etwas erwidern, als mich ein dunkles Gefühl beschlich. Vielmehr war es ein dumpfes Gefühl, eine Vorahnung, so als würde man beobachtet werden und langsam drehte ich mich um. Geschockt weiteten sich meine Augen und abrupt verstummte das Gespräch zwischen meinem Vater und mir, als ich den Saiyajin im Türrahmen erblickt hatte. Beinahe wäre mir meine heiße Tasse Kaffee aus den Händen geglitten und ich schluckte nervös, als meine blauen Opale den Mann vor mir musterten. Vegeta sah immer noch mehr als müde aus, aber immerhin schaffte er es, die Augen offen zu halten. Weiterhin waren die tiefen Ringe unter den Augen sichtbar, doch sein blasser Teint war verschwunden und neugierig, wenn dennoch erschöpft, beobachteten mich dunkelbraune Augenpaare. Er schien wohl gerade erwacht zu sein, denn sein flammen artiges Haar war immer noch zerzaust, wild hingen ihm vereinzelte Strähnen in die Stirn und er machte nicht ein mal die Anstalten, sie beiseite zu fegen. Er sah ungewohnt aus mit dem fallenden Pony in die Stirn und dennoch war sein Blick so mysteriös, dass mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter fuhr. Doch mein bewundernder Blick wich sofortigem Erstaunen, als ich bemerkte, dass er wieder in seine alten Sachen geschlüpft war. Zwar war es nur der schwarzblaue Gi-Anzug, doch schnell erkannte ich die eingerissenen Stellen und konnte den Sinn dahinter nicht ganz verstehen. Ich hatte es damals nicht übers Herz gebracht seine Kleidung wegzuwerfen. Wie konnte ich auch. Es war sein Hab und Gut, alles was er besaß und sofort als mir dieser Gedanke kam, beschlich mich Traurigkeit. Alles was er besaß. Zerfetzte Lumpen. Unweigerlich schloss sich eine eisige Hand um mein Herz.  Wohl fühlte er sich in menschlicher Kleidung unwohl. Ein Gedanke der mich dennoch etwas kränkte, doch ließ ich mir nichts anmerken.  Doch augenblicklich fuhr ich zusammen, als er sich zu bewegen schien und in die Küche eintrat. Ich hatte nicht ein mal bemerkt wie ruhig es plötzlich in dem Raum geworden war und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass selbst mein Vater verstummt war und den Saiyajin neugierig beobachtete. Die knisternde Atmosphäre war deutlich zu spüren und wieder keimte pure Bewunderung in mir auf. Dass ein einzelnes Wesen solch eine Ausstrahlen besitzen konnte. Ich konnte die Gänsehaut auf meinen Armen nicht mehr unterdrücken. Erst jetzt fiel mir das nun leere, silberne Tablett in den Händen des Prinzen auf und lächelnd sah ich Vegeta in die Augen. Fragend war sein Blick und sofort erkannte ich, was er von mir wollte. „Du kannst das Tablett hier auf dem Tisch abstellen. Ich hoffe es hat dir geschmeckt?“ Der Saiyajin tat wie ihm geheißen, wenn auch vorsichtig und brachte keinen Laut über seine Lippen. Zuerst wunderte ich mich, hatte er meine Frage wohl nicht richtig verstanden, doch erst dann begriff ich, dass sein Schwiegen eine reine Vorsichtsmaßnahme war. Stumm lag sein Blick auf mir, als er das Tablett auf dem kleinen Tisch abstellte und sich erneut zum Gehen abwandte. Die Luft war erfüllt von einer eisigen Ruhe, einer zitternden Spannung, zum Greifen nahe und noch ehe ich mich versah, trat ich auf ihn zu. „Magst du eine Tasse heißen Kaffee? Glaub mir, danach wirst du dich wie neugeboren fühlen.“ Ich wollte nicht, dass er schon wieder ging und sich in seinem Zimmer verschanzte. Es war Zeit mehr über den ruhigen Saiyajin no Ouji zu erfahren und ich ertappte mich selbst in reißender Neugierde. Mein Herz pochte wild hinter meiner Brust als sein fragender Blick auf mich fiel, doch verharrte der Saiyjain an Ort und Stelle und verschränkte die Arme vor der Brust. Wohl seine Art zu zeigen: `Mach, ich warte´  und ich konnte ein Lächeln nicht mehr unterdrücken, als ich eine Tasse aus dem oberen Schrank nahm und diese mit dem heißen Getränk füllte. Weiterhin lag eine eiserne Ruhe im Raum und nur das Rauschen der befahrenen Straße und das wilde Vogelgezwitscher vor dem Fenster war zu hören. Nervös schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter, als ich ihm die nun heiße Tasse reichte und er sie, erst skeptisch beäugend, in die Hände nahm. Stumm beobachtete ich ihn, wie Vegeta starr in das schwarze Getränk starrte und mich abermals kritisch musterte. Kurz beschlich mich Wut, aber dann änderte sich das Gefühl schlagartig in erneute Sorge. Was wohl geschehen sein musste, dass er allem so misstrauisch gegenüber stand? Dieser Saiyajin war mir ein Rätsel und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass ich vor Aufregung zitterte. „Hier ist auch noch Milch und Zucker. Falls du ihn schwarz nicht gerne trinken möchtest. Man kann ihn damit versüßen um den herben Geschmack zu mildern.“ Kurz deutete ich auf den Küchentisch und sein Blick folgte mir auf Schritt und Tritt. Doch wieder wandte sich der Saiyajin dem Getränk zu und ich konnte ein breites Grinsen nicht verhindern, als er nach einem Schluck, wenn auch nur merklich, das Gesicht verzog. Wohl war ihm der Kaffee zu stark und lächelnd beobachtete ich ihn, wie er auf den Tisch zutrat und ein Zuckerpäckchen nach dem anderen in die Tasse kippte, Ich war verwundert, hatte ich eigentlich damit gerechnet dass er eben jene Süßungsmittel außer Acht lassen würde, doch als er erneut einen weiteren Schluck nahm und in seinem Gesicht schon fast so etwa wie Zufriedenheit zu lesen war, seufzte ich erleichtert auf. Doch etwas anderes machte mich stutzig und weiterhin starrte ich auf den Saiyajin vor mir, welcher nun verträumt an seiner Tasse nippte und aus dem Fenster starrte. Etwas melancholisches lag in seinem Blick, gar eine Art des Wiedererkennens und fragend verschränkte ich meine Arme vor der Brust. An was er wohl gerade dachte? Eine alte Erinnerung? Etwas, was ihn an ein früheres Leben zurück erinnerte? Doch eine erneut Bewegung holte mich aus meinen Gedanken zurück. Dankbar hielt mir der Saiyajin die nun leere Tasse entgegen und verblüfft, zu mehr war ich nicht mehr im Stande, nahm ich sie ihm aus den Händen. Kurz nickte er mir, unmerklich, ein letztes Mal zu bevor er den Raum verließ und nichts als Verwunderung blieb. „Na wenigstens scheint es ihm besser zu gehen. Selbst wenn sein müder Blick vom Gegenteil zeugt.“ Seufzend nahm mein Vater den letzten Schluck aus seiner Tasse und verabschiedete sich mit einem letzten Gruß und machte sich auf den Weg in das Labor. Eisige Kälte war alles, was geblieben war und sofort schlang ich die Arme um meinen zitternden Körper. Besorgt sah ich aus dem Fenster, hörte das Donnergrollen in der Ferne und zog meinen weißen Kittel enger um meinen Körper. Doch ich hatte keine Zeit in Gedanken zu verweilen. Zwar was das eben Geschehene immer noch zu präsent und insgeheim siegte meine Neugierde über das was Geschehen war, doch hatte ich weit aus wichtigere Dinge zu tun, als mich um meinen reservierten Bewohner zu kümmern. Ich hatte noch etwas Dringendes zu erledigen und nachdem ich mir den Rest meines heißen Getränkes die Kehle hinunter schüttete, machte ich mich auf den Weg. Frustriert sah ich auf die Baupläne meiner Skizze, die ich angefertigt hatte, doch ich konnte nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen. Nachdem ich in dem unteren Stockwerk angelangt war und die eisigen Hallen der Labore betreten hatte, schnappte ich mir meine neusten Pläne und verschanzte mich in meinem Arbeitszimmer. Immer wieder huschten Mitarbeiter meines Komplexes in den wirren Gängen vorbei, klopften mehr als ein Mal an meine Türe um irgend eine Zustimmung für irgendetwas zu erhalten, doch wurde es mir mit der Zeit zu eintönig. Ich war nicht bei der Sache, ganz und gar nicht. Frustriert warf ich die Skizzen zur Seite und sah auf die Wanduhr nahe der Tür. Stumm und monoton starrten meine blauen Augen auf die Zeiger, welche sich nicht weiter bewegen wollten und müde stützte ich den Kopf auf meine Hände. !6 Uhr, später Nachmittag und ich war überhaupt nicht, kein Stück, vorangekommen. Seufzend stieß ich die angehaltene Luft aus meinen Lungen und sah abermals auf mein Projekt, doch fand ich keinerlei Begeisterung. Wie ich solche Tage hasste. Mir fehlte eindeutig die Motivation doch tief im Unterbewusstsein wusste ich ganz genau, was mir meine Konzentration raubte. Nichts als Lumpen. Nachdenklich sah ich auf die gegenüberliegende Wand, zu tief in meinen eigenen Gedanken gefangen. Mit nichts anderen als Fetzen war der Saiyajin no Ouji wiedergekehrt und insgeheim ängstigte mich dieser Gedanke mehr als alles andere. Hatte er denn gar keine Verbündeten? Gar keine Freunde? Hatte er wahrlich.... niemanden?!? Abermals sah ich das erschöpfte Gesicht des Saiyajins vor mir, welches sonst so gar nicht zu der strengen Persönlichkeit des Kriegers passte. Wie von selbst suchten meine Finger ein neues Stück Papier und monoton fing ich an meine wage Idee in die Tat umzusetzen. Ich war so sehr in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie sich meine Mitarbeiter mehr und mehr nacheinander verabschiedeten und ich bald darauf die Letzte in den unteren Katakomben war. Mit nichts anderem als Lumpen...... Entschlossen sah ich auf die Skizze in meinen Händen. Daran musste sich definitiv etwas ändern. Definitiv. Es war später Abend, als ich mich im Wohnbereich blicken ließ und erschöpft streckte ich meine müden Knochen. Abermals fuhr ich mir durch das blaue kurze Haar bevor ich in die Küche eintrat. Vielleicht war er ja hier? Doch ich fand nichts als gähnende Leere, alleinig das heutige Abendessen fand sich, eingepackt in Alufolie, auf dem breiten Küchentisch und lächelnd las ich die Notiz meiner Eltern. Kopfschüttelnd riss ich den Fetzen Papier vom Tellerrand und stellte mein späteres Mahl in den Kühlschrank. Jetzt war bei weitem nicht die Zeit an Essen zu denken. Nervosität hatte sich in meinem ganzen Körper breit gemacht und nachdenklich spielte ich mit einer verirrten Strähne meiner Haare. Was wenn es ihm nicht gefallen würde? Doch so schnell wie dieser Gedanke gekommen war, verschwand er auch schon wieder. Was konnte er mir schon größtenteils tun? Sicher, er war ein Saiyajin und bei weitem gefährlicher als alles andere was ich bis jetzt kennengelernt hatte, doch ein wages Gefühl sagte mir, das Vegeta bei weitem nicht der war, den er vorgab zu sein. Entschlossen nahm ich die kleine, silbrige Box erneut in meine Hände und verließ wie von selbst die Küche und begab mich einen Stockwerk höher. Dunkle Wolken hatten sich vor den Mond geschoben und tauchten die langen Flure meines Zuhauses in ein wirres Spiel der Schatten, doch dennoch fand ich den Weg zu seinem Gemach spielend. Zitternd nahm ich die Türklinke in die Hand, doch verharrte ich in meiner Position. Was sollte man sagen zu einem Wesen, was im Grunde alles verloren hatte? Welche Worte konnte man finden um die bleierne Traurigkeit zu lösen, welche ihn zu umfangen schienen, wie ein ewiges Mantra? Würde es alte Wunden aufreißen? Nervös starrte ich zu Boden, die silbrige Box in meinen Händen war nun zu einer schweren Last geworden. Doch ich durfte jetzt nicht den Mut verlieren. Ich musste nach vorne sehen. Entschlossen öffnete ich die Türe zu Vegetas Schlafgemach und als sich meine Augen an das dumpfe Licht gewöhnt hatten, trat ich ein. Trat ein in eine tiefe, drohende Dunkelheit, ungewiss, was mich dort drinnen erwarten würde. Ich hatte überall nach ihm gesucht, wirklich überall, doch der Saiyajin blieb wie vom Erdboden verschluckt. Das konnte doch nicht sein. Inzwischen war ich mehr als nur besorgt. Panik beschrieb es wohl besser und nachdenklich trat ich auf den riesigen Balkon hinaus. Wo war er nur? Kühl empfing mich der kalte Herbstwind und automatisch schlang ich meinen Kittel enger um meinen Körper. Ich war so sehr in meine Suche vertieft gewesen, dass ich mich nicht ein mal umgezogen hatte. Sanft, wie ein gleißendes Meer des Lichtes flackerte das lebende Innenleben der Stadt vor meinen Augen und verträumt sah ich in die Ferne, beobachteten die vielen glitzernden Sterne am Horizont Die westliche Hauptstadt schien nie still zu stehen, schien niemals zur Ruhe zu kommen und verträumt lehnte ich mich über das schützende Geländer um diese farbenfrohe Pracht besser genießen zu können. Doch da war es wieder....... Sofort fühlte ich Unbehagen in mir aufsteigen, als mich wieder das beklemmende Gefühl beschlich beobachtet zu werden. Zwar war es nur zaghaft, eine kleine Notiz am Rande, doch ließ sie mir keine Ruhe und zögernd, wenngleich auch ängstlich, sah ich mich um. Stumm, wenngleich auch ein leichtes interessiertes Glitzern in ihnen vorhanden war, beobachteten mich dunkelbraune Augenpaare und verblüfft drehte ich mich nun völlig um und sah zum großen runden Dach meines Zuhauses hinauf. Eigentlich hätte ich sofort darauf kommen können, doch waren meine Gedanken, gerade wenn es um ihn ging, eingelullt und vor Spannung zum Reißen nahe. Warum verstand ich selber nicht, doch als mich diese kühlen und dennoch so ehrlichen Augen anstarrten, vergaß ich alles um mich herum. Vegeta schien mich zu faszinieren, auf eine eigene Art und Weise die ich nicht deuten konnte und augenblicklich schlug mein Herz schneller hinter meiner Brust, als ich auf ihn zuging. „Hier bist du. Du glaubst gar nicht wie lange ich dich gesucht habe.“ Ich lächelte entschuldigend, als er verwundert eine Augenbraue in die Höhe zog und den Kopf schief legte, mich weiterhin neugierig musternd. Wohl schien er überrascht, solch eine Art der Zuneigung nicht gewohnt und spielerisch erklomm ich die kleine Außentreppe und war binnen von Minuten bei ihm auf dem Dach. Hier oben war der Wind gleich doppelt so stark und erneut schlang ich meinen weißen Kittel um meinen bebenden Körper. Mein Blick fiel erneut auf den Saiyajin und verdutzt sah ich auf. Immer noch trug er dieselbe zerrissene Kleidung, was eigentlich nicht verwunderlich war und kurz beschlich mich der Gedanke, ob er nicht fror. Doch meine Sorge war unbegründet. Ich wusste zwar nicht viel über die Saiyajins, aber dass mein stummer Besucher einiges wegstecken konnte, das wusste ich ganz genau. Abermals huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen. Zögernd, nach einigen Minuten, er sah mich immer noch fragend an, setzte ich mich langsam zu ihm. Sofort konnte ich spüren wie er sich merklich versteifte und anspannte. Woher kam nur dieses Misstrauen? Mitleidig sah ich auf meinen Besucher und meine Gedanken arbeiteten. Dass er unter Freezer gedient hatte, wusste ich laut den Aussagen der Anderen. Doch erst jetzt schien ich wage zu begreifen, im Ansatz zu verstehen, was das für ein Leben gewesen sein musste. Sicherlich, kein Gutes. „Hast du schon zu Abend gegessen?“ Doch augenblicklich nahm mir sein knurrender Magen die Antwort ab und ich konnte nicht anders als herzhaft zu lachen, als ich sein peinlich berührtes Gesicht sah. Sofort wandte sich der Saiyajin ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es sind noch Reste im Kühlschrank, du kannst dich gerne daran bedienen, wenn du willst.“ Abermals huschte ein Lächeln über meine Lippen als ich den Saiyajin von der Seite musterte. Er sah wirklich erholter aus. Der lange Schlaf, wenn auch für ihn ungewohnt, hatte ihm gut getan. Zwar lag in seinem Blick immer noch eine Art der Erschöpfung, die ich nicht so richtig deuten konnte und wohl auch nie verstehen würde, aber dennoch war es, für den Moment, gleichgültig geworden. Was immer er im All getrieben hatte, es musste ihn die letzten Kraftreserven gekostet haben und lächelnd sah ich erneut auf meinen Gast. Auch wenn mich brennend interessierte warum dem so war, wollte ich Vegeta Zeit lassen, selbst mit der Sprache herauszurücken. „Ach ja, bevor ich es vergesse. Der eigentliche Grund warum ich dich gesucht habe.....“ Nervosität lag in meiner Stimme als ich in meiner Hosentasche nach der kleinen silbrigen Box suchte, doch versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Nach Minuten, die mir vorkamen wie Stunden umfingen meine Finger das kühle Metall in meinen Händen und mir Mut zusprechend, reichte ich dem Saiyajin das kleine Gefäß. Verdutzt sah er auf meine Hand, verweilte einige Sekunden, bevor sein Blick ungläubig zu mir wechselte. Wohl war er Geschenke nicht gewohnt und erneut umfing mich Traurigkeit. „Es tut mir leid, dass ich nicht eher darauf gekommen bin. Aber du kannst schlecht die ganze Zeit in deinen alten Sachen herumlaufen, Vegeta.“ Mein Lächeln war ein ehrliches und erneut lag sein skeptischer Blick auf mir, bevor er zögernd die silbrige Box aus meinen Händen nahm. Ich musterte ihn aufgeregt, als er mein Geschenk kritisch beäugte, immer noch nicht ganz verstand wofür und vor allem warum er das verdient hatte. „Ich hoffe, es ist das gleiche Material. Es war ziemlich schwer den gleichen Stoff hinzubekommen.“ Nervös strich ich mir durch das wirre, kurze Haar. Warum ich gerade bei ihm so die Fassung verlor war mehr als fraglich. Er war mysteriös, gar keine Frage. Doch gerade dieser Umstand jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter. Erneut pochte mein Herz wild und unaufhaltsam, meine innere Anspannung war fast unerträglich, doch ließ ich mir nichts anmerken. „Das sind Hoipoi-Kapseln.“ Spielerisch beugte ich mich zu ihm und nahm eine der Kapseln in meine Hände, als er die Box geöffnet hatte. „Sie enthält neue Trainingskleidung für dich. Ich habe deinen alten Brustpanzer analysieren können und exakte Kopien hergestellt.“ Sein verdutzter Blick lag auf mir und erneut lachte ich auf. „Glaub mir, das war gar nicht so leicht.“ Immer noch lag sein Blick auf mir bevor er wieder auf das Geschenk in seinen Händen starrte. Ich verstummte und beobachtete ihn erneut. Er sah so....hilflos aus. Hilflos mit der gesamten Situation und um ihm die Anspannung zu nehmen, stand ich auf, ließ ihn den Raum, den er brauchte, Verträumt fiel mein Blick erneut über die immer belebte Stadt , doch fröstelte ich erneut auf, als eine Windböe über uns hinwegzog. „Na komm, lass uns rein gehen. Hier draußen wird es langsam zu ungemütlich.“ Lächelnd streckte ich ihm die Hand entgegen, doch der Saiyajin machte keine Anstalten sie anzunehmen. Was hatte ich auch anderes erwartet. Seufzend stand Vegeta auf und enttäuscht ließ ich meine Hand sinken. Hatte.... hatte ich etwas falsch gemacht? Stumm ging der Saiyajin an mir vorbei, steckte sich im Vorbeigehen die silberne Schachtel in die Tasche. Schwungvoll erhob er sich in die Lüfte und landete keine weiteren Sekunden auf dem Balkon und verschwand in der Dunkelheit des Hauses, ließ nichts weiter zurück als Enttäuschung. Hatte.... hatte ich wirklich mit einem Dank gerechnet? Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Dennoch schmerzte seine kühle Art und stumm sah ich auf meine eigenen Hände. Hilflos fegte der kalte Herbstwind über mich hinweg, spielte mit meinem wirren Haar und ließ mich erneut auf frösteln. Das Beben meiner Schultern konnte ich nun nicht mehr unterdrücken und verbissen sah ich zur Seite. Wieso war ich enttäuscht? Eigentlich war diese Art der Reaktion doch abzusehen gewesen und dennoch hatte ich mir mehr erhofft. Dennoch hatte ich geglaubt, so etwas wie ein karges Dankeschön von dem Saiyajin no Ouji zu erwarten, doch leider hatte ich mich geirrt. Stumm lag mein Blick auf den vielen Lichtern der Hauptstadt und während ich so dastand, alleine und verlassen auf den Vordächern meines Zuhauses, beschlich mich nur ein einziger Gedanke. Ab wann, Vegeta...... Ab wann würde ich dich besser verstehen können? Kapitel 2: Glück 2 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 2 Es war relativ warm für einen Herbsttag wie diesen und vorsichtig stellte ich die gerichteten Getränke mitsamt Tablett und anderweitigen Kleinigkeiten auf den Tisch. Meine Freunde hatten mir einen Besuch erstattet und nun befanden wir uns alle auf dem großzügig geräumigen Balkon der Capsule Corporation. Die Sonne stand hoch am Himmel, es waren geschätzte 25 Grad, milde Temperaturen für einen Spätsommertag, aber dennoch war es ein herrliches Gefühl. Ein wolkenloser Himmel, was wollte man mehr? „Vier Tage sagst du? Das ist ungewöhnlich, soweit ich das beurteilen kann.“ Krillin nahm einen erneuten Schluck seines Getränkes und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. „Andererseits, wer kann es ihm verübeln? Er hat auf Namek viel durchgemacht.“ Sein Blick huschte über den großen Gartenbereich unter uns und fraglich zog Krillin die Augenbrauen zusammen, als er denjenigen erblickt hatte, um den diese ganze Unterhaltung ging. „Seit er aus dem All wieder zurück gekommen ist, hat er kaum ein Wort gesprochen. Ich weiß zwar nicht, was er dort alles erlebt hat, aber seinem Zustand nach zu urteilen, musste es ihn ganz schön erschöpft haben.“ Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, versuchte mir vor meinen Freunden nichts anmerken zu lassen, doch in meinem Innersten sah es ganz anders aus. Seit gestern Abend ging mir der Saiyajin no Ouji aus dem Weg und ich hatte keinen blassesten Schimmer, wieso. „So wie es aussieht, scheint er Son-Goku nicht gefunden zu haben. Sonst wäre er kaum wieder zurückgekommen.“ Nachdenklich legte der kleinere Kämpfer den Kopf schief, doch ein plötzliches entrüstetes Knurren lenkte meine Aufmerksamkeit erneut vom Geschehen ab. Fragen wanderte mein Blick von dem im Garten trainierendem Saiyajin zu meinem langjährigen Freund und anhand Yamchus wütendem Gesichtsausdruck konnte ich sehen, dass es ihm so gar nicht passte, dass Vegeta bei mir eingezogen war. Gezwungener Maßen eingezogen war, denn dies war bei weitem nicht die Idee des Saiyajins gewesen. „Hätte er nicht dort im All bleiben können? Ich meine, was will er hier? Die Beweggründe dieses Kerls sind mir eindeutig zu wider. Ich traue ihm nicht!“ Entrüstet funkelte ich den einstigen Wüstenbanditen an. Ich wusste nicht woher meine plötzliche Wut kam, aber so viel Unverständnis war selbst für mich zu viel. „Wo sollte er sonst hin? Er hat niemanden, falls dir das schon mal aufgefallen ist. Keine Unterkunft, in die er sich zurück ziehen könnte. Nichts! Und.......“ Doch die barschen Worte meines Freundes ließen mich erneut verstummen und erschrocken fuhr ich zusammen, als ich reinen Zorn in Yamchus Stimme hören konnte.  Oder war es gar Eifersucht? Fragend zog ich die Stirn in Falten. Hierfür gab es doch gar keinen Grund. „Und gerade dein zu Hause scheint die perfekte Unterkunft zu sein, was? Yamchus Augen funkelten vor Wut und mit einer barschen Bewegung deutete er auf den Saiyajin unter uns, welcher viel zu sehr mit seinem Training beschäftige war, als unsere Diskussion mit zu bekommen. „Ich meine, sieh ihn dir doch an. Der Kerl wollte die ganze Erde vernichten und jetzt trainiert er seelenruhig in deinem Garten.“ Nachdenklich wandte ich mich erneut dem Saiyajin no Ouji zu und beobachtete ihn aus stummen Augen.  Seit heute Morgen war Vegeta mit seinem eisernen Training beschäftigt. Nicht ein Mal zum Frühstück und Mittagessen hatten wir ihn überreden können und so langsam stand ihm die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Dennoch waren dunkelbraune Opale verbissen, wild entschlossen und abermals fühlte ich nichts weiter, als reine Bewunderung. So viel Hingabe..... Erschrocken fuhr ich zusammen und erneut wurde mein Blick von Vegeta gelenkt, als Krillin das Wort ergriff. Er hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und beobachtete ebenso unseren `ungebetenen´ Gast. „Ich glaube nicht, dass Vegeta böse Absichten hat. Wenn er wollte, hätte er uns schon damals auf Namek vernichten können. Hat er aber nicht. Ganz im Gegenteil.“ Seine Züge zeigten eine leichte Form des Lächelns und ich konnte nicht anders als es zu erwidern. Irgendetwas hatte die drei, Son-Gohan, Vegeta und ihn zusammengeschweißt. Irgendetwas musste auf Namek vor gefallen sein, was eine Zusammenarbeit für nötig gehalten hatte. Und eben aus Jener war so etwas wie Respekt und Anerkennung entstanden und zum ersten Mal schien ich, zu verstehen. Sogar Piccolo hatte sich dem Trio angeschlossen um gemeinsam gegen Freezer zu kämpfen.  „Als ob das etwas ändern würde.“ Murrend wandte sich Yamchus Blick von dem Saiyajin ab und fragend zog ich die Stirn in Falten. Was war sein Problem? Vegeta hatte seit seiner Ankunft keiner Fliege etwas zu leide getan. Er war nicht ein mal aufbrausend geworden oder hatte sich unverschämt verhalten. Wieso wurde ihm dann gleich einen Tat angekreidet, die er nicht begangen hatte? Warum wurde er von Anfang an als schwarzes Schaf abgestempelt? Nachdenklich nippte ich an meinem kalten Getränk, lehnte mich über die Brüstung und sah erneut auf den Saiyajin. Kalter Schweiß bedeckte seine Stirn, der Blick müde und dennoch entschlossen setzte er eine Katana nach der anderen fort und abermals konnte ich meine Bewunderung über dieses Wesen nicht unterdrücken. Er war so ganz anders als Son-Goku, obwohl Beide von der gleichen Rasse abstammten. Irgendetwas an ihm zog mich magisch an, doch konnte und wollte ich mich nicht dagegen wehren. Doch plötzlich verharrte Vegeta in seiner Position, schwer atmend von seinem langem Training und sah in die Ferne. Ich stutzte. Was war da los? Verwundert hob ich die Augenbraue und sah weiterhin auf den nach Luft ringenden Kämpfer. Kurz konnte ich so etwas wie Bitterkeit in seinem Blick erkennen, fast vergleichbar mit Schmerz, doch mit einem schnellen Kopfschütteln brachte sich der Saiyjain auf andere Gedanken und führte sein Training eisern und diszipliniert fort. „Erde an Bulma, jemand zu Hause?“ Erschrocken fuhr ich zusammen als mich die Stimme meiner Freunde aus den Gedanken riss und ich mich vom Anblick des Kriegers löste. „Alles in Ordnung? Du siehst so nachdenklich aus.“ Verwunderung war in ihren Gesichtern zu lesen und entschuldigend wandte ich mich ihnen zu, versuchend die Situation noch einigermaßen zu retten. Was wohl besser wäre, denn Yamchus böser Blick galt nicht nur mir allein und ich konnte ein schwaches Seufzten nicht mehr unterdrücken. Er war gekränkt, doch verstand ich nicht wirklich, warum. Mit einem entschuldigendem Lächeln ließ ich den Saiyajin hinter mir und wandte mich vollkommen meinen Freunden zu, versuchend mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. „Na, wer von euch hat Hunger? Das Essen müsste gleich fertig sein.“ Der Abend war ein voller Erfolg gewesen und mit einem freudigen Lächeln verabschiedeten sich meine Freunde und ließen mich, mitsamt dem Abwasch alleine zurück. Was typisch war, doch wollte ich mich nicht beschweren. Wir hatten seit langem mal wieder einen friedvollen Tag erleben können. Das war weit aus wichtiger als ein paar simple verschmutzte Teller. Bei weitem. Lächelnd machte ich mich an die Arbeit das Geschirr zu stapeln und die letzten Reste des Grillabends in Folien einzupacken. Viel war vom Abendessen nicht mehr übrig geblieben und kläglich kratzte ich die Reste zusammen. Dumpf war die Sonne dem nun nahenden Mond gewichen und räumte der kalten Nachtluft ihren Platz ein. Doch plötzlich sah ich geschockt auf, als mich das Gefühl beschlich irgendetwas vergessen zu haben. Oh. nicht doch...... Sofort wandte ich mich um, doch mein Blick fiel auf den leeren verlassenen Garten. Wo war.... Schuldbewusst senkte ich den Blick. Wir waren so sehr mit uns beschäftigt gewesen, dass ich den Saiyajin vollkommen vergessen hatte. Ich hatte nicht ein mal bemerkt, wie Vegeta sein Training beendet hatte und besorgt sah ich auf die wenigen Essensreste dieses Abends. Er musste sicherlich Hunger haben. Schnell war der Balkon auf Vordermann gebracht und das verschmutze Geschirr in die Spülmaschine geräumt. Mein schlechtes Gewissen trieb mich an und ungeduldig trommelte ich mit den Fingern auf der Küchenablage, während ich das letzte Stück des Grillfleisches, zusammen mit den Resten des Kartoffelsalates in der Mikrowelle erwärmte. Alles nur, weil dieser Saiyjain nie von sich aus kam. Selber Schuld, wenn er Hunger litt. Nur weil man zu stur war fremde Hilfe anzunehmen. Doch sofort verflog meine blinde Rage, als ich an Vegetas bitteren Blick zurückdachte. War er wirklich so anspruchslos, dass er sich nicht ein mal um sich selbst kümmerte? Oder steckte doch etwas anderes dahinter? Etwas weit aus Tiefgründigeres, was ich nicht verstehen konnte, gar sollte? Das schrille Piepsen der Mikrowelle riss mich aus meinen Gedanken und sofort holte ich das heiße Mahl in meine Hände. Schnell war ein kleines Tablett gerichtet, kurz spielte ich noch mit dem Gedanken ihm ein Stück der Torte mit zu geben doch ließ ich es nach reichlicher Zeit der Überlegung sein. Wer wusste, was dieser Kerl für Essgewohnheiten hatte. Falls er sein Mahl überhaupt anrühren würde. Vegeta stellte kaum bis sogar fast keine Ansprüche. Nie bediente er sich von selbst, zu allem und jedem musste man ihn überreden. Es ihm sogar schon aufzwingen und verwundert zog ich die Augenbrauen zusammen. Er war ein freier Gast in diesem Haus, auch wenn er es so nicht akzeptieren wollte. Wieso also benahm sich der sture Prinz dann so vollkommen anders, fast schon wie ein Verurteilter? Eingesperrt, wie ein wildes Tier im Käfig?  Nachdenklich lief ich die Treppen zum ersten Stock empor. Meine Eltern waren schon früh zu Bett gegangen, nur ich und der stumme Mond waren der einzige Zeuge dieser Nacht und verstohlen knipste ich das Licht im Flur an, um besser sehen zu können. Vegetas Zimmer lag ziemlich am Ende des Ganges und vorsichtig balancierte ich sein Abendessen auf dem kleinen, silbrigen Tablett, darauf bedacht Nichts zu verschütten. Ich seufzte tief. Wohl oder übel sollte ich mich auf einige Überraschungen gefasst machen. Das Zusammenleben mit Vegeta war sicherlich mehr als schwierig und doch empfand ich ihn keinesfalls als Last. Vielmehr als..... Doch plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit auf ein kleines Detail am Boden gelenkt und verwundert blieb ich stehen, den Blick nach unten gerichtet. War das etwa...... Blut? Fast wäre mir das Tablett aus den Fingern geglitten, doch schaffte ich es gerade noch, es aufzufangen. Was.... was war hier los? Hilflos wanderten meine blauen Opale über den Boden, doch der stille Blutfleck war nicht das Einzige, was ich erhaschen konnte und wage, im trüben Licht der Deckenbeleuchtung, konnte ich weitere Blutspuren ausmachen.  Mein Puls raste unermesslich und heftig schlug mein Herz hinter der Brust, als ich der Spur folgte und mich vor jener Zimmertüre wiederfand, welche mich fast jede Nacht immer und immer wieder magisch anzog. Das Blut schien hier abrupt zu Enden und nichts weiter als mein geschockter Atem war zu hören, als ich vor der Tür zum stehen kam, unsicher ob ich so einfach hineintreten sollte oder nicht. Was erwartete mich hinter verschlossenen Türen? Langsam balancierte ich das Tablett auf einer freien Hand, während meine andere die Türklinke umschloss. Kühl fühlte sich der Stahl unter meinen Fingern an und ich konnte das stetige Zittern nicht mehr unterdrücken. Warum hatte ich nichts bemerkt? Besorgt sah ich auf das morsche Holz, versuchte das Beben meiner Schultern und meinen wilden, unkontrollierbaren Atem zu unterdrücken. Doch half dies wenig. Warum war mir nicht aufgefallen, dass sich Vegeta bei seinem Training verletzt hatte? Verwirrt runzelte ich die Stirn, als ich mir den heutigen Nachmittag nochmal ins Gedächtnis rief. Aber wann sollte dies dann geschehen sein? Während seiner eisernen Übungen waren die Anderen und ich stets anwesend gewesen, auch wenn wir Vegeta nicht unbedingt viel Beachtung geschenkt hatten. Das.... das ergab keinen Sinn. Entschlossen drückte ich die Klinke hinunter und trat in eine eiserne Dunkelheit. Meine Augen mussten sich erst an das wenige Licht gewöhnen, doch nach einigen Sekunden klärte sich das Bild und verstohlen sah ich mich in dem kleinen Raum um. Vegetas Einrichtung war spärlich, gerade mal das nötigste war vorhanden und langsam schloss ich die Türe hinter mir, als ich die kleine Nachttischlampe gefunden hatte und sie anknipste. Kurz flackerte das kleine Licht bevor es genug Kraft hatte einen Teil des Zimmers zu erhellen und verstohlen sah ich mich abermals um. Nichts schien sich verändert zu haben.  Eine kleine Kommode fand sich an der Wand nahe der Tür, der Schreibtisch an der rechten Außenwand war so gut wie unberührt und leise stellte ich das Abendessen auf den Tisch. Suchend wanderte mein Blick erneut über den Boden und ich zuckte erschrocken zusammen, als ich weitere Blutflecken erkannte. Sie waren klein, vielleicht gerade mal 1 bis 2 Zentimeter groß, aber da sie kontinuierlich und ziemlich frisch aussahen, beschlich mich kein gutes Gefühl. Das verhieß bei Weitem nichts Gutes und weiter folgte ich der Spur, welche mich zum einzigen Bett in diesem Raum führten. Oft war ich die 4 Tage lang hier gewesen und eigentlich sollte es mich nicht mehr ängstigen, doch die eiserne Ruhe, welche in dem Raum lag, schürte immer wieder neue Nervosität. Selbst jetzt, da Vegetas ruhige und gleichmäßige Atemzüge zu hören waren und er wohl sicherlich zu schlafen schien, war ich innerlich angespannt. Immer auf der Vorsicht, doch siegte meiner Neugierde der Vernunft. Er war verletzt, das konnte er noch so arg verheimlichen wie er wollte. Dieser Sturkopf. Zwar wusste ich nicht wo er sich verletzt haben mochte, doch würde ich der Sache auf den Grund gehen. Vorsichtig trat ich an das Bett heran und sah auf die zusammengerollte Figur herab. Fest waren die Lider des Saiyajins geschlossen, sein Gesicht wies mehr als nur pure Erschöpfung hervor und verwundert über die nahende Schwäche, welche den Krieger überrumpelt hatte, trat ich weiter auf ihn zu. Sein Training schien doch gar nicht so anstrengend gewesen zu sein. Was in aller Welt hatte diesen Saiyjain nur so grundlos erschöpft? Ruhig und kraftlos lagen Vegetas Hände auf den wirren Laken, er hatte mir den Rücken zugewandt und nur das stockende Heben und Senken seiner Brust zeugte wohl davon, dass er Schmerzen hatte. Seinen Gi hatte er nicht mal mehr ausziehen können, wohl oder übel war er sofort kraftlos in die Federn gefallen und mir eine Hinternotiz vermerkend, ihm baldmöglichst bequeme Schlafsachen zu kaufen, beugte ich mich langsam zu ihm hinunter. Sachte berührten meine Finger seine Schulter, doch zu tief war der Saiyajin in seinem Schlaf gefangen und leise rief ich seinen Namen. „Vegeta?“ Nicht mal ein Murren war zu hören. Ein Seufzten entwich meiner Kehle und glücklich darüber, dass der Andere tief und fest schlief hob ich die Decke an, als ich weitere Blutstropfen auf dem Laken wiederfand. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und verbissen schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Ich konnte nur hoffen, dass mein stummer Besucher weiterhin in seinem schweren Schlaf gefangen war. Nicht auszumalen, was geschehen würde, sollte Vegeta aufwachen. Besorgt fiel mein Blick über seine zusammengesunkene Statur, folgte dem Blut, doch fand ich Nichts, was auf eine derartige Verletzung hinwies. Ich wollte schon aufgeben, die Decke erneut über ihn ziehen, um ihm seine wohlverdiente Ruhe zu gönnen, als mir die tiefe Schnittwunde an seiner Seite, unterhalb des Rippenbogens, auffiel. Sein zerrissener Gi hatte den größten Teil verdeckt, doch als sich der Saiyajin erneut bewegt hatte, war mir dieses Augenmerk sofort aufgefallen.  Die Wunde war vielleicht nicht größer als gute sieben Zentimeter, dennoch war sie aber ganz schön tief und zog sich teilweise über den oberen Oberbauch. Das war keine Wunde, die man sich so einfach im Training zuzog. Woher hatte er sie also? Besorgt strich ich zaghaft über erhitzte Haut, fuhr federleicht über Vegetas verletzte Seite um das Ausmaß der Wunde festzustellen, zuckte aber sofort erschrocken zusammen als ein undefinierbarer Laut über seine Lippen kam. Ob es ein Keuchen oder gar doch etwas anderes gewesen war, war schwer zu sagen, doch mein Herz klopfte immer noch wild hinter meiner Brust. Diesen Schreck musste ich erstmals verdauen. Doch der Saiyajin schien nur kurz zu murren, drehte sich schließlich in einer kurzen Bewegung auf den Rücken und war bald darauf schon wieder im Land der Träume versunken. Ich konnte nicht anders als lächeln, als Vegeta versuchte ein verschlafenes Gähnen zu unterdrücken, doch scheiterte er kläglich. Er und Son-Goku waren sich doch gar nicht so unterschiedlich wie der sture Prinz immer dachte und abermals wandte ich mich der kleinen Verletzung zu. Kurz wägte ich ab, ob ein helleres Licht nicht von Nöten waäre doch zu groß war die Gefahr, dass Vegeta erwachen würde. Und den darauffolgenden Zorn des Saiyjain no Ouji zu spüren, nein... darauf hatte ich definitiv keine Lust. Monoton und in Gedanken versunken fing ich an, die restlichen Fetzen des Gi´s zu entfernen. Ich war vorsichtig bei meiner Arbeit um den Anderen nicht zu wecken. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis ich die Wunde soweit freigelegt hatte, dass ich sie verarzten konnte. Stumm wandte ich mich schließlich um, um einiges an Verbandsmaterial aus dem kleinen Notfaltzimmer im Flur zu holen,. Doch eine dunkle Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Mein Herz schien still zu stehen und ich wagte nicht, mich umzudrehen. „Sag, seid ihr Menschen alle so lebensmüde? Oder bist nur du die einzige Ausnahme?“ Eis klar konnte ich Vegetas drohenden Blick auf meinem Rücken spüren und geschockt, wie in Zeitlupe, drehte ich mich schließlich um. Neugierig musterten mich dunkelbraune Augenpaare und meine Stimme versagte mir den Dienst. Ich wollte antworten, doch war ich zu nichts mehr fähig, als ich in seine dunklen Opale starrte. Eine gewisse Art der Belustigung lag in seinem stummen Blick und das versteckte Lachen in seinen Augen war sicherlich keine Sinnestäuschung. Verdammt aber auch. Mehr als ein Stottern brachte ich nicht über zittrige Lippen. Dunkel schoben sich graue Wolken vor den Mond und verschluckten kurzweilig das helle Licht, hinterließen nichts weiter als drohende Schatten der eisigen Nacht. Die kleine Nachttischlampe bot noch gerade so viel Helligkeit, dass ich Vegetas durchdringenden Blick erkennen konnte, doch strahlte er viel mehr Ruhe aus. Er schien auf eine Antwort zu warten und lässig verschränkte der Saiyajin no Ouji die Arme vor der Brust. Wohl seine Art zu sagen:`Mach, ich warte ´ und kurzweilig erinnerte ich mich an den gestrigen Vormittag in der Küche zurück. Selbe Pose bloß mit anderer Bedeutung und zittrig versuchte ich meine Stimme wieder zu finden. Doch scheiterte ich kläglich. Abermals brach das helle Licht des Mondes durch die dichte Wolkendecke und warf wild tanzende Schatten in das kleine Zimmer. Alleinig mein geschockter Atmen war zu hören, die Luft war erfüllt vor Spannung und reißender Kälte. Nur das Ticken der Uhr war der einzig wahre Zeuge dieser wundersamen Nacht, welche so schnell nicht ihr Ende finden sollte. Und die Zeit schien still zu stehen. Kapitel 3: Glück 3 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 3 Nichts weiter war zu hören als das stumme Ticken der Uhr und mein eigener stockender Atem. Ich versuchte zur Ruhe zu kommen, doch die wild entschlossenen dunkelbraunen Opale, welche auf mir ruhten, ließen mir keine Wahl, durchbohrten mich vorausschauend und ich konnte ein Beben meines Körpers nicht mehr unterdrücken. Neugierig lag der Blick des Saiyajin no Oujis auf mir und ich konnte nicht anders als frösteln, schluckte den eisigen Kloß in meinem Hals hinunter. Stumm zogen die Wolken an uns vorbei, das schimmernde Mondlicht brach durch seidige Vorhänge und hüllte uns ein in silberne Schatten. Unantastbar lag Vegetas Profil in den Schatten der Nacht, doch konnte ich seinen dunklen Blick weiterhin auf mir spüren. Ob er sauer war, war schwer einzuschätzen, der Saiyajin war nach seinem plötzlichen Erwachen zu ruhig geworden. Wohl schien er erst abzuwarten, ein Umstand den ich durchaus begrüßte, doch war ich momentan zu geschockt um irgendetwas zu unternehmen. Der Kämpfer wartete immer noch auf eine Antwort, die Arme waren weiterhin vor der Brust verschränkt, eisige Augen auf mich gerichtet und abermals geriet ich ins Stocken. Ich wollte ihm Antwort geben, wollte das eisige Schweigen zwischen uns brechen um noch wenigstens etwas von meiner Würde zu wahren, doch sein abruptes Lachen ließ mich erneut zusammenzucken. „Ihr Erdlinge seit so leicht zu durchschauen. Wenn ihr alle so einfach aus er Fassung zu bringen seid, wundert mich ehrlich gesagt, nichts mehr.“ Wieder ein Lachen seinerseits und verwundert betrachtete ich den Saiyjain vor mir genauer. Es war ein ehrliches, befreites Lachen, keines Falls das was man sonst von ihm gewohnt war. Oder was man gar erwartet hätte. Kein Hohn und kein Spott lag in seiner Stimme und kurz erwiderte ich ein Lächeln. Dieser Saiyajin war immer für eine Überraschung gut. Doch nicht so eiskalt wie du immer vorgibst zu sein, was? Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen und entspannt lehnte ich mich zurück. Dennoch musste ich vorsichtig sein. Vegeta war nicht irgendwer, der einfach so vergaß, gar vergeben konnte. Ich befand mich immer noch auf dünnem Eis, auch wenn die Laune des Saiyajins wohl gerade eher belustigt als verärgert war. Dennoch beeiltet ich mich mit einer Antwort, als ich sah, dass sich der Andere wieder beruhigt hatte. Ruhig Blut, Bulma. Nur nicht unnötig mit dem Feuer spielen. „Du bist verletzt. Ich wollte mich um deine Wunden kümmern.“ Ich wunderte mich selbst, wie leichtfertig ich diese Worte über meine Lippen brachte. Doch irgendwie fühlte ich keine Angst. Viel eher war es eine Art der Bewunderung und reinen Faszination, die mich nicht ängstigte, sondern viel mehr so etwas wie Sympathie zu dem Saiyajin no Ouji hegen ließ. Wieder hörte ich ein verächtliches Schnauben meines Gegenüber und verblüfft sah ich auf. Entrüstet schloss der Saiyjain die Augen und wandte den Kopf zur Seite. „Eine Kleinigkeit, die von selbst verheilt. Das hat dich nicht zu interessieren.“ Scharf sog ich die Luft ein. Eine Kleinigkeit also. Zornig zog ich die Augenbrauen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Wieso ich so plötzlich wütend wurde, wusste ich selbst nicht aber diese Leichtfertigkeit, mit welcher sich der Saiyjain eher selbst strafte als belohnte, konnte ich nicht akzeptieren. Wieso ging er nur so leichtfertig mit seinem Körper um? „Selbst aus Kleinigkeiten wie dieser kann ein großes Übel entstehen. Und es interessiert mich sehr wohl wenn du mein halbes Haus ruinierst.“ Dieses Argument war simpel gar dämlich, aber mir fiel kein Besseres ein. Wieder hörte ich Vegetas Lachen und sah auf. Diesmal war  es spottend und wütend warf ich ihm einen eisigen Blick zu. Dass er es auch noch wagte mich auszulachen. Nach Allem was ich bereits für ihn getan hatte. „Nur an materiellen Dingen interessiert, was Onna ? Ihr Menschen seid so manipulierbar und naiv. Ein Wunder das eure Spezies so lange überlebt hat.“ Wieder lachte er boshaft und erneut schürte die Wut in mir. War er auf Streit aus? Oder war es einfach seine Art zu argumentieren? Dennoch machten mich seine Worte mehr als wütend. Zu wütend, denn meine nun nächsten Sätze verließen meine Lippen noch ehe ich über ihre Bedeutung nachgedacht hatte. „Sagt ausgerechnet derjenige, der sein ganzes Volk verloren hat. Ihr Saiyajins wart wohl demnach noch viel naiver als wir einfachen Menschen, hab ich Recht?“ Sofort schlug ich meine Hand vor den Mund, als Vegetas Lachen mit einem Mal verstummte und ich sofort wusste, einen Fehler begangen zu haben. Geschockt sah ich mit an, wie der Saiyjain verstummte und mich aus entrüsteten Augen ansah, seine Schultern bebten vor unterdrückter Wut.  „Vegeta, ich... es tut mir leid.“ Der Schmerz, welcher kurzweilig in seinen Augen zu lesen war brach mir das Herz und entschuldigend wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen. Doch plötzlich schlug der Saiyjain meine Hand zur Seite. „Treib es nicht zu weit, elender Mensch .“ Mir entwich ein entrüstetes Keuchen und betreten hielt ich mir mein rechtes Handgelenk. Sein Schlag tat nicht weh, viel mehr hatte ich mich erschrocken, solch eine Reaktion von ihm nicht erwartend und verbissen sah ich zu Boden. Wer war ich denn, dass ich so über ihn urteilen konnte? Ich war definitiv zu weit gegangen, aber doch hatten mich seine Worte mehr als wütend gemacht. Ein eisiges Schwiegen legte sich in den Raum. Alleinig der stockende Atem des Saiyajins war zu hören und entschuldigend sah ich auf meine Hände. Nur schwer konnte sich der Saiyjain beruhigen und ich fühlte mich mehr als unwohl. Es dauerte Minuten bis sich der Andere wieder soweit gefangen hatte und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Vegeta langsam die angehaltenen Luft aus den Lungen stieß und seufzte. Erschöpft lehnte sich der Krieger in die Kissen zurück, die Arme weiterhin vor der Brust verschränkt und sah aus dem Fenster. Wieder fielen meine blauen Opale auf seine offene Wunde und verbissen kaute ich auf meiner Unterlippe. „Lass... lass mich wenigstens deine Verletzung versorgen.“ Knurrend schloss der Saiyajin die Augen und verzweifelt ließ ich die Schultern hängen. „Schon verstanden.... Eine Kleinigkeit.“ Ich wusste nicht, was mich hier noch hielt, an der Seite des Saiyajins, war seine Abneigung mir gegenüber deutlich zu spüren. War es mein schlechtes Gewissen? Schuldgefühle? Immer noch bereute ich meine Worte von vorhin zutiefst. Ich hatte Vegeta ungewollt verletzt und im Nachhinein tat es mir mehr als leid. Sehr sogar. Wieder beobachtet ich ihn aus stummen Augen. Doch verwundert beuget ich mich mehr zu ihm vor, als ich ruhige Atemzüge hören konnte. War Vegeta wieder eingeschlafen? Verwundert hob ich eine Augenbraue und sah in sein entspanntes Gesicht.  Das war mehr als merkwürdig. Doch ein plötzliches Knurren ließ mich erschrocken zusammen fahren und schnell richtete ich mich wieder auf, als der Saiyjain gequält die Augen öffnete. Betreten setzte sich Vegeta auf, hielt sich den schmerzenden Magen und sah sich um. Verwundert sah er schließlich zu mir und sein Blick wechselte von überrascht zu empört und beschämt fuhr ich mir durch das blaue Haar. Sein Blick bedeutete so viel wie: ´Du bist ja immer noch da´ und entschuldigend stand ich auf. „Ich hab dir noch etwas vom Abendessen mitgebracht.“ Kurzerhand war ich zu dem kleinen Tisch am Bett getreten, holte das Essenstablett und drückte es dem Saiyajin in die Hände. „Falls es zu kalt sein sollte, kann ich es notfalls nochmals erwärmen, wenn du willst.“ Doch das schien den Krieger wenig zu stören und sofort fing er an sein klägliches Mahl zu verschlingen. Ich beobachtete ihn erstaunt. Er musste wirklich Hunger gehabt haben, aber wieso bediente er sich dann nicht einfach von selbst? Er war Gast in diesem Haus, nichts wurde ihm verwehrt. Wieso also hielt sich der Saiyajin dann so zurück? Etliche Fragen brannten auf meiner Zunge doch musste ich meine Neugierde zügeln. Der Streit von vorhin schien vergessen, Vegeta war viel zu sehr mit seinem Mahl beschäftigt, als dass er sich weiter um unser vorheriges Gespräch kümmerte. Ob er genau dies beabsichtigte wusste ich nicht, aber ich hatte auch nicht den Mut nachzufragen. Bis morgen würde es der Saiyajin wohl hoffe ich, wieder vergessen haben. Und dann konnte ich immer noch meine Fragen stellen wenn ich wollte. Verdutzt sah ich auf, als mein Besucher den Teller in Windeseile geleert hatte und mir nun das leere Tablett reichte. Verblüfft nahm ich es ihm aus der Hand und lächelte beruhigt. Den Appetit eines Saiyajins sollte man haben. Es war immer wieder bemerkenswert. Doch dann viel mir etwas ein. „Ich habe noch ein Stück vom Kuchen in der Küche wenn du willst.“ Fragend sah mich der Andere an und ich konnte genau sehen, wie es in Vegeta zu arbeiten schien. Hatte.... hatte er mich etwa nicht richtig verstanden? Zögern legte der Saiyajin den Kopf schief und musterte mich kritisch, tief in Gedanken. Ich wollte meine Frage von eben nochmal wiederholen, als mir es wie Schuppen von den Augen fiel.  Natürlich, wieso war ich da nicht gleich drauf gekommen? Vegetas irdische Sprache war zwar gut, aber die menschlich Sprache war ihm teilweise immer noch fremd. Wieso hatte ich nicht früher daran gedacht? Hörte man genau hin, erkannte man die Unterscheide, erkannte den fremden Akzent in seiner Stimme. Ich versuchte es noch ein mal, darauf bedacht meinen Worten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Kuchen.... Torte. Etwas was man hier auf der Erde als Nachtisch serviert.“ Verzweifelt raufte ich mir die Haare, als die Augen des Saiyajins immer größer und größer wurden. Genervt rieb ich mir die Schläfe und seufzte aus. Das entwickelte sich so langsam noch zu einem Problem. „Süßigkeit.... das.....das muss dir doch etwa sagen, oder?“ Diese ganze Situation musste mehr als komisch aussehen. Was sie auch war, denn nach einigen Minuten brach der Saiyajin in ein amüsantes Lachen aus und schüttelte den Kopf. Hitze stieg in mir auf, war diese ganze Situation an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten und abrupt drehte ich mich um. Doch dann hatte ich eine Idee. „Warte kurz.“ Mit diesen letzten Worten und ohne mich vergewissern, dass mein Gegenüber auch wirklich warten würde, hastete ich aus dem Zimmer und lief in die Küche. Kurzerhand schnappte ich mir das letzte Stück der Torte, war in Windeseile wieder bei dem Saiyajin und drückte Vegeta den vollen Teller in die Hand. „Nennt sich Erdbeertorte. Aus der Lieblingskonditorei meiner Mutter.“ Der Saiyajin war verstummt und blickte melancholisch auf das Gebäck in seinen Händen. Ich stutzte. Sofort schien ich zu spüren, dass der Saiyjain in Gedanken ganz wo anders war und mein Herz pochte wild hinter meinen Brust, als ich den gar kurz verträumten Blick in seinen Augen erkannt hatte. An was er wohl gerade dachte? Erneuter Schmerzen war in seinem Gesicht zu lesen, doch so schnell wie diese Gefühlsregung gekommen war, war sie wieder verschwunden und mit einem entrüsteten Schnauben drehte sich der Saiyajin um, mir die kalte Schulter zeigend. Ich seufzte enttäuscht, als sich das Schweigen hinzog wie das stetige Ticken der Uhr. Wieder kein Dankeschön..... Langsam sollte ich mich an diesen Zustand gewöhnen. Schließlich wandte ich mich zum Gehen. „Ich wünsche dir noch eine gute Nacht, Vegeta.“ Schnell war ich aus dem Zimmer getreten und schloss die Türe hinter mir, ohne eine Antwort des Saiyajins abzuwarten. Mein Gott, was..... was um alles in der Welt..... Schwer ging mein Atem und zitternd presste sich meine Hand an die Brust, versuchte mich zu beruhigen doch scheiterte ich kläglich. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wieder und immer wieder rief ich mir die bisherige Situation ins Gedächtnis und erschauderte. Das hätte alles auch anders ausgehen können. Doch wieder ertappte ich mich dabei, dass ich keine Angst vor dem Saiyajin no Ouji spürte. Vielmehr war es so etwas wie Ehrfurcht und ….Respekt. Sagt ausgerechnet derjenige, der sein ganzes Volk verloren hat. Erschrocken keuchte ich auf, als ich meine eigenen Stimme hören konnte. Traurig löste ich mich von der Zimmertüre und machte mich auf den Weg in mein eigenes Schlafgemach, den traurigen Blick des Prinzen nicht vergessen könnend. Ich hatte ihm wehgetan. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, so hatten ihn meine Worte dennoch hart getroffen und jetzt, in diesem Moment, wünschte ich mir nichts sehnlicheres als die Zeit zurück drehen zu können. Was hatte Respekt für eine Bedeutung, wenn ich Vegeta diese Worte an den Kopf geworfen hatte? Alte Wunden erneut aufgerissen hatte? Ich wusste nicht viel über den ehemaligen Prinz der Saiyajins aber dennoch war mir seine Geschichte von den Erzählungen der Anderen durchaus bekannt. Müde schleppte ich mich in mein Zimmer und warf mich auf das Bett. Ich wusste rein gar nichts über ihn. Hatte er sein ganzes Leben lang unter Freezer gedient? Verbittert schlang ich die Arme um meinen nun bebenden Körper und sah aus dem Fenster. Was nahm ich mir für ein Recht heraus über ihn zu urteilen? Vegetas Vergangenheit war so ungewiss wie kein Anderes und verzweifelt, wenn auch nur flüchtig, wünschte ich mir, mehr über den stolzen Saiyjain zu erfahren. Doch meine Wünsche würden wohl unerfüllt bleiben, denn so wie ich mich heute bei Vegeta benommen hatte, würde er sich mir sicherlich nicht noch mal öffnen. Halt... Moment. Erschrocken sah ich auf. Wollte ich dies denn? Nervös schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter, doch blieb meine Kehle weiterhin trocken. Eigenlicht sollte mir dieser Saiyajin egal sein, aber wieso...... Wieso ging er mir dann nicht mehr aus dem Kopf? Wieso hämmerte mein Herz wild hinter meiner Brust, wenn ich an ihn dachte? Gequält rieb ich mir die Augen und fuhr erneut durch meine blauen, wirren Haare. Wie ich schon sagte, dieser Saiyajin blieb mir ein Rätsel. Müde sah ich aus dem Fenster, beobachtete die stummen Regenwolken, welche sich vor den Mond schoben und versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen. Während meine Lider schwerer wurden und ich nun die nahende Müdigkeit nicht mehr aufhalten konnte, huschte mir immer und immer wieder nur noch ein Gedanke durch den Sinn, bevor mich nichts als Schwärze umfing. Würde ich es schaffen meinem mysteriösen Besucher näher zu kommen?  Und wichtiger noch..... Würde er diese Nähe jemals zulassen? Kapitel 4: Glück 4 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 4 Frustriert sah ich auf das metallische Gehäuse in meinen Händen, drehte es in meinen Fingern um einen besseren Überblick zu erhaschen, doch war selbst das zum Scheitern verurteilt. Es war eine einzige Katastrophe. Wahrlich und wahrhaftig. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Seufzend legte ich meine neuste Erfindung beiseite, an der ich schon mehr als Monaten arbeitete und keinen Schritt weiterkam.  Wirklich, was hatte ich mir nur dabei gedacht? Eine Maschine zu erfinden, welche die DNA eines Menschen entschlüsseln konnte und alles bisher Gelebtes in Bildern zeigte. Rein Physikalisch war das doch mehr als abwegig. Gar unmöglich. Die Maschine müsste die DNA eines jeden Lebewesens erkennen können, ihre Struktur filtrieren und aus diesem Material Bilder zusammen stellen können. Und genau das war der Knackpunkt. Dieser letzte Schritt raubte mir noch den Verstand. Rein von den Gesetzten der Natur war das unmöglich zu bewerkstelligen. Eine Aufgabe zum Scheitern verurteilt. Sicher ich hatte schon andere Erfindungen zu Tage gefördert, wo manch andere schon längst das Handtuch geworfen hätte. Als ich damals den Dragonball-Radar erfunden hatte wurde mir auch das Unmögliche vorhergesagt. Doch ich hatte das Gegenteil bewiesen. Wieso also machte mir dann diese Aufgabe so sehr zu schaffen? Ich hatte schon ganz andere Dinge gemeistert. Langsam stieß ich die Luft aus den Lungen, bettete meinen Kopf auf die rechte Hand und rollte den silbrigen Ball vor mir leicht auf dem Tisch. Eine Kugel, nichts weiter war meine nahende bahnbrechende Erfindung dieser Zeit, doch konnte ich keine Lösung für mein Problem finden. DNA gewann man aus Blut, gar keine Frage. Das war nicht das Problem. Selbst das Filtern hatte ich schnell bewerkstelligen können. Doch die Elektronik hinter dieser komplexen Maschine war der Knackpunkt und ich mit meinem Latein am Ende. „War wohl doch nur eine Spielerei.....“ Seufzend schnippte ich die Baupläne beiseite und sah aus dem Fenster, welches einen kurzen Blick in den Garten zuließ. Auch wenn nicht viel zu sehen war als Erde und ein wenig Gras. Ich saß im Untergeschoss der Katakomben, meinen eisigen Hallen, wie ich es gerne bezeichnete. Ein Ort an dem ich mich gerne zurückzog. Mein Labor war mein ein und alles. Sicher, die Capsule Corporation finanzierte sich nicht von selbst und die letzten Jahre hatten wir mehr als die Hälfte unseres eigentlichen Gewinnes eingenommen. Doch die Konkurrenz schlief nicht. Bald musste etwas Neues her, sonst würden wir die Spitze am großen Markt verlieren. Etwas Bahnbrechendes musste der Menschheit geboten werden und mit dieser silbernen Kugel, so groß, dass man sie in die Hand nehmen konnte, hatte ich die Eintrittskarte zu goldenen Ruhm. Ich hatte alle Mittel, doch fehlte mir das nötige Wissen. „Verdammt! Das war´s dann wohl, Bulma Briefs.“ Nervös strich ich mir durch das wirre, kurze blaue Haar und sah an die dumpfen grauen Wände meines Labores.  „Das war´s dann wohl......“ Nicht mehr als ein Flüstern kam über meine Lippen und traurig senkte ich den Blick. Doch.... Moment. Da war es wieder. Dieses unheimliche, kalte Gefühl beobachtet zu werden. Nervös schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, legte eine Hand an mein Herz und wagte nicht, mich umzudrehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und pochend, wild und unbändig, konnte ich meinen eigenen Herzschlag spüren. Bumm Alle Zeit schien Still zu stehen und ich wagte nicht zu atmen, gar mich zu bewegen. Bumm Bumm Wieder ein nervöses Zucken meiner Lieder. Wieder neue Gänsehaut, welche sich von meinen Armen bis hinunter zu den Beinen zog und mit ihr, kam die Kälte. Bumm Eisige Kälte, alleinig mein stockender Atem war zu hören und die Spannung nun nicht mehr aushalten könnend drehte ich mich langsam um. Bumm Bumm Ich war zu sehr geschockt, als dass ich ihm eine Frage stellen konnte und somit verließ nichts als heiße Luft meine spröden Lippen. Sonst kam er nie hier runter, eigentlich fast nie, seitdem der Saiyajin mein Haus betreten hatte und zögernd fiel mein Blick über seine markante Form, als er im Türrahmen stehen blieb und mich mit einem Blick musterte, den ich nicht deuten konnte. Sein Haar war zerzaust, wild hingen ihm einzelne Strähnen in die Stirn und verdeckten teilweise seine dunkelbraunen, kühlen Augen. Ich wusste gar nicht dass sein eigentliches Haar diese Form hatte. Normalerweise standen sie ihm wild zu Berge, doch die Strähnen waren neu. Zu neu, ließ es sein Gesicht um einiges jünger wirken aber dennoch immer noch markant und ….. geheimnisvoll. Faszinierend. Wohl war er beim Training im Garten in den alltäglichen herbstlichen Regen geraten, denn sein Haar und seine Kleidung war noch nass und feucht. Doch so wie ich den Saiyajin kannte, störte ihn dieser Umstand wenig. Doch halt.... Moment. Irgendetwas passte nicht. Seine … Kleidung war... nicht menschlich. Das konnte ich auf den ersten Blick sagen. Vegeta trug nicht wie sonst, meine neu angefertigten blauen Gi-anzüge sondern simple schwarze Kleidung. Das Oberteil, oben enger anliegend, am unterem Ende weit geschnitten, war ärmellos, hatte einen großen weiten, mit an der Seite geöffneten Kragen. Das Stück Stoff wirkte auf den erste Blick zu kurz geraten, zeigte es etwas seiner gebrandmarkten, gebräunten Haut, doch konnte ich feststellen, dass es beim Zweiten Blick der Schnitt war. Ein Ungewöhnlicher noch dazu und für die Erde so nicht üblich. Die Hose, ebenfalls schwarz, fiel weit und nur an den Schienbeinen, bis zu den Fesseln lag sie eng an der Haut des Saiyajins. An den Fußknöcheln trug der Saiyjain silbrige , goldene Schnallen. Ebenso schwarze mit goldenen Ornamenten verzierte Schuhe zierten seine Füße. Nicht menschlich, das konnte ich mit Gewissheit sagen. Woher hatte er diese Kleidung? Zu Anfang hatte er sie nicht bei sich gehabt, da war ich mir sicher. Zu hundert Prozent. Doch sofort beschlich mich ein neuer Gedanke und ich konnte ein leises Keuchen nicht mehr unterdrücken. Hatte er diese Stück Stoffe etwa aus dem All mitgebracht? Als er sich auf dein weiten Weg gemacht hatte um Son-Kun zu suchen? Jetzt erinnerte ich mich. Er war mit einer kleinen Schatulle unter den Armen wiedergekehrt. Sie war dunkelrot, schlicht und einfach gehalten und mit einem silbrigen Schloss versehen gewesen.  Eines Abend wollte ich ihn fragen, was es damit auf sich hatte, doch verschloss sich der Saiyajin vor mir, so wie er es immer tat. Er trug sein Anhängsel in sein Zimmer und seitdem hatte ich es nie wieder gesehen. Einmal, eines späten Abends und als ich mich vergewissert hatte, dass der Saiyajin nicht in seinem Zimmer war, hatte ich mich in sein Reich gewagt. Stand zitternd und nervös vor der roten Kiste. Eine Hand ausgestreckt, fast schon der Tat nahe gewesen doch siegte mein Gewissen. Ich konnte es damals nicht übers Herz bringen mir einfach so Vegetas Vergangenheit einzuverleiben. Es war sein Hab und Gut. Alles was er besaß und ich maßte mir an in seine tiefsten Geheimnisse zu blicken?!? Nein. Das brachte ich einfach nicht übers Herz. Angewidert von mir selbst war ich aus seinem Zimmer geflohen und hatte seit diesem Tag keinen Gedanken mehr an die Schatulle verschwendet. Wenn Vegeta wollte dann.... würde er von selbst kommen und sich von der Seele reden. Wenn er denn wollte. Also nie. Eine Bewegung aus dem Augenwinkel erregte erneut meine Aufmerksamkeit und geschockt riss ich die Augen auf, als sich der Saiyajin vom Türrahmen löste und sich auf mich zubewegte. Ich saß immer noch auf meinem Stuhl zu fasziniert von seinem gesamten Auftreten, als mich bewegen zu können. Er war....schön. Auf seine eigene Art und Weise. Wunderschön. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Wieder sah ich in seine dunkelbraunen Augen, schimmernd wie der reinste Bernstein in der Nacht und schluckte nervös, als er an meinem Tisch angelangt war und mich neugierig musterte. Was tat er hier? War sein Training beendet? Wahrscheinlich, denn jetzt da er näher trat, konnte ich die zahlreichen Blessuren und Schürfwunden an linker Wange, Stirn, Oberarmen und den Fingern erkennen. Kurz huschten meine blauen Opale auf die Wunde, welche ich am Vorabend an seiner Seite entdeckt hatte und seufzte aus. Sie war verheilt. So wie es Vegeta vorhergesagt hatte. Zwar war sie noch krustig und wenn er nicht aufpasste, würde sie sicherlich wieder aufbrechen, doch hatte der Saiyjain Recht gehabt. Eine Kleinigkeit. Und ich hatte mir unnötig Sorgen gemacht. „Was ist das?“ Seine Stimme war so kühl und überraschend dass ich einen kleinen Aufschrei nicht unterdrücken konnte. Was er wohl ziemlich lustig fand, denn kurz huschte ein kleines Grinsen über seine Lippen und er konnte ein kurzes Lachen nicht mehr unterdrücken. Ich ließ es ihm Raum stehen, denn dieser kurze Wandel war neu für ihn und irgendwie einfach nur zu süß. Doch schnell rissen mich seine fragenden Opale aus dem Konzept und nervös folgte ich seinem Blick. Vegeta wollte eine Antwort und ich saß immer noch stocksteif auf meinem Stuhl, unfähig mich zu rühren. Herrgott, Bulma. Reiß dich zusammen. „Das?“ Kurzerhand deutete ich auf die silberne Kugel, welche ich zuvor verbissen in den Hände gehalten hatte und hoffte inständig, dass er mein Zittern nicht bemerken würde. Er... machte mich nervös. Doch war es keine unruhige, gar beklemmende Nervosität. Vielmehr war ich tief beeindruckt und der Respekt, welchen ich vor dem Saiyjain no Ouji hegte, reichte tief.  Gar endlos. Er war mir immer noch ein Rätsel und doch so unheimlich, dass ich das Beben meines Körpers nicht unterdrücken konnte.  Mein Herz schlug wild hinter meiner Brust. Er nickte nur stumm und abermals fuhr ich mir nervös durch die Haare. Mir war plötzlich warm unter meinem weißen langen Laborkittel, doch konnte ich ihn nicht abstreifen, zu gefangen von der Situation des Momentes. „Das ist ein DNA-Transmitter. Ich nenne ihn auch liebevoll „Golden Eye“. Ein Projekt, was zu Anfang eine simpel Spielerei war und sich nun in eine nahende Katastrophe entwickelt.“ Zornig verschränkte ich die Arme vor der Brust und lehnte mich frustriert in meinem Stuhl zurück. „Er erkennt simple DNA und sollte in der Lage sein Gedanken und ein gelebtes Leben einer Person projizieren zu können, doch dieses Ding raubt mir noch den letzten Verstand.“ Wieder seufzte ich frustriert auf, zu gefangen in meinem eigenen Zorn um zu bemerken, wie der Saiyajin hellhörig wurde und näher an den Tisch trat um einen besseren Blick zu haben. Sofort spürte ich seine Wärme und kurz war mir, als konnte ich seinen eigenen wilden Herzschlag hören. Uns trennten nur noch wenige Zentimeter, doch das reichte alle Mal aus um mir den kalten Schweiß auf die Stirn zu treiben. „Darf ich?“ Fragend lagen nun dunkelbraune Opale auf mir und ich konnte nicht anders als schwach zu nicken. Eines konnte man mit Sicherheit sagen. Wenn Vegeta eines war, dann höflich. Und sehr ehrenvoll. Denn noch nie hatte mich der Saiyajin, seit er hier auf der Erde war, schlecht behandelt. Obwohl... ich Anderes von ihm kannte. War das seine Art, die er nur dann zeigte wenn Frieden herrschte? Wenn kein Kampf, kein Drang zu Töten, sein Blut in Wallungen brachte? Wer..... war dieser Saiyajin wirklich ? Erschrocken fuhr ich zusammen, als ein kurzes Bild vor meinem inneren Auge erschien. Es war Namek, daran bestand kein Zweifel. Krillin war mit einem der Dragonballs zurückgekehrt, doch Vegeta war ihm dicht auf den Fersen gewesen. Ein einziges Bild, doch schaffte es diese Eingebung, dass mir das Blut in den Adern gefror. Dunkel konnte ich mich an das fiele Blut der Kreatur erinnern, als sich Vegetas Hand durch seinen Oberkörper bohrte und Freezers Mann mit nur einem Schlag das Lebenslicht ausgelöscht hatte. Es war ein harter Kampf gewesen und selbst jetzt konnte ich nicht sagen, welchen Ausgang ich mir gewünscht hätte. Angst umfing meinen Körper, als ich an die Szenen zurückdachte und zögernd sah ich auf den Saiyajin neben mir. Doch..... spürte ich jetzt etwa Angst? Abermals huschten meine blauen Opale über Vegetas Gesichtszüge, sah die Ruhe in seinen Augen. Tief horchte ich in mich hinein. Nein. Lächelnd schüttelte ich merklich den Kopf und schloss die Augen. Tat ich nicht. Ganz und gar nicht. Abermals zuckte ich zusammen, als seine nackte Haut meinen Unterarm streifte und sofort ein elektrischer Impuls meinen Körper hinunter jagte. Mir wurde warm und kalt zugleich und krampfhaft versuchte ich mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, als Vegeta meine Erfindung in die Hände nahm und sie kritisch beäugte. Er … wollte doch nicht etwa. Kurzerhand fiel sein Blick auf die Baupläne und ich konnte sehen, wie es in dem Saiyajin zu arbeiten schien. Das war doch... unmöglich.  Fast schon so etwas wie ein kleines Lächeln zierte die Lippen meines wundersamen Besuchers, als er sich an das Werk machte meine Erfindung genauer zu untersuchen. Er hatte sich herumgedreht, stand nun mit dem Rücken zum Tisch und lehnte sich lässig daran, die Beine überkreuzt. Ich wollte etwas erwidern, doch war ich zu gefesselt von dem Anblick der sich mir bot. Wollte er etwa wirklich...... Das Krachen des Gehäuses ließ mich augenblicklich erneut zusammenfahren und geschockt sah ich mit an, wie der Saiyajin das Gehäuse der silbernen Metallkugel öffnete und das Innenleben der Maschine frei legte. Kurz überflogen seine dunklen Augen das Kabelgewirr, sah nochmal ein letztes Mal auf den Bauplan, bevor er sich an die Arbeit machte und anfing, die wirren Kabel umzustecken. Und als ich ihn so beobachtete , völlig eingeschüchtert von seinem Handeln, seinem ganzen Tun, sah ich es. Neugierig folgte mein Blick seiner Bewegungen und blieb an der Innenseite seines linken Unterarmes hängen, nahe dem Handgelenk. War das etwa..... eine Narbe? Forscher wurde mein Blick und fragend zog ich meine Augenbrauen zusammen und hoffte inständig, dass Vegeta mein neues Interesse nicht bemerken würde. Dumpf beobachteten meine blauen Opale die Stelle auf seiner Haut, doch wurde ich mir nicht schlüssig, was genau es war. Für eine einfache Wunde war sie zu rund, zu perfekt. Ziffern und Formen waren in der Mitte eingeritzt, doch die Haut hatte sich wulstig um die narbige, verbannte Haut gelegt. Moment...  Geschockt riss ich meine Augen auf und unterdrückte gerade noch so ein Keuchen. Verbrannt! Das.....  Das musste ein Brandmal sein. Doch woher hatte er es? Und warum? Mitleidig sah ich auf das Wesen neben mir, als mir die einzige Bedeutung dieses Males bewusst wurde. Auch bei uns auf der Erde hatte solch eine Wunde, solch eine Narbe, eine Bedeutung und verzweifelt rang ich nach Luft, als meine Augen sich unweigerlich mit Tränen füllten. Verkauft. Abgestempelt und in eine Gruppe einsortiert, ohne es zu wollen. Hastig wischte ich mir über nasse Augen und hoffte inständig, dass Vegeta von alldem nichts mitbekommen hatte. Doch immer noch war der Saiyajin zu sehr mit meiner Erfindung beschäftigt, schien alles um sich herum zu vergessen und kurz musste ich lächeln als mich so etwas wie Ironie beschlich. Fast schon so wie... ich selbst . Doch wieder wurde mein Blick traurig, gar nachdenklich, als ich einen letzten Blick auf das Mal warf und mein Körper erneut erzitterte. Hatte dieses Zeichen die gleiche Bedeutung für Vegeta wie bei uns? Was lag hinter diesem Symbol, was sich tief in seine Haut einbrannte und ihn nicht loslassen konnte? Würde ich es je erfahren? Oder sollte ich mich eher fragen.... wollte ich dies denn? „Hier, bitte!“ Verblüfft sah ich auf, als mich der Saiyajin aus den Gedanken riss und mir meine Erfindung unter die Nase hielt. „Nun sollte es funktionieren.“ Was? Hatte er.... Hell und unerwartet war Vegetas Lachen, als er meinen ungläubigen, gar dümmlichen Blick sah und belustigt den Kopf schüttelte. „Ihr Menschen seid echt ein wundersames Volk.“ Wieder lachte er erneut, doch war es keineswegs boshaft. Verblüfft sah ich ihn an, als sich der Saiyajin die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte und mir die silbrige Kugel schließlich in die Hände drückte. „Eure Technik ist bemerkenswert hoch für solch eine niedere Spezies, doch müsst ihr noch viel lernen. Langsam frage ich mich wirklich, wie ihr es soweit gebracht habt.“ Eigentlich sollten mich seine Worte verletzten, doch taten sie es nicht. Vegeta wusste es einfach nicht besser. Doch immer noch konnte ich mich nicht rühren und nahm das Stück Metall fast ehrfürchtig in die Hände. Die Maschine, zuvor tot und leblos, blinkte nun an der Armatur in einem seidigen Blau und verblüfft strich ich über das helle Licht. Er hatte es geschafft. Für etwas, an dem ich Monate, gar fast ein Jahr gesessen hatte, löste der Saiyajin in wenigen Sekunden. Mir verschlug es die Sprache. „Wie.... wie hast du....“ „Das gemacht?“ Abermals lachte Vegeta spöttisch auf, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich belustigt an. Immer noch lehnte mein stummer Besucher mit dem Rücken am Tisch und hielt die Beine überkreuzt. Nur allein sein Blick funkelte spitzbübisch und ich konnte genau sehen wie er es genoss mir überlegen zu sein. Grinsend legte der Saiyajin den Kopf schief und beobachtete mich fixierend, ein verstecktes Lächeln in den Augen. „Du lagst fast richtig, doch die innere Elektronik war nur mehr als falsch. Neuronentransmitter angieren nur mit dipolarem Strom und nicht umgekehrt. Einfachstes Wissen, falls du mich fragst.“ Wieder lachte er auf und kurz, wenn auch nur flüchtig spürte ich so etwas wages wie Eifersucht. Doch wich sie erneut der Bewunderung und verblüfft folgte ich Vegetas Erklärungen. „Außerdem hat dir die Kraft gefehlt um die nötigen Ressourcen und Plasmawellen aus dem Kernreaktor zu holen. Etwas von meinem Ki sollte genügen um das Problem zu beheben.“ Seufzend strich sich Vegeta die wilden Strähnen aus den Augen und kratze sich am Hinterkopf. „Die Kraft meines Ki´s sollte eigentlich reichen um den Hauptkern am Laufen zu halten. Falls nicht, du weißt ja wo du mich findest.“ Müde fuhr sich der Saiyajin über die Augen und sah zur Seite. Ich wollte etwas erwidern, wollte mich bedanken, doch brachte ich nichts als heiße Luft über meine Lippen. Doch ein plötzliches Knurren riss mich aus meiner Starre und lächelnd sah ich auf den Saiyajin neben mir. War er etwa...peinlich berührt? Kurz lächelte ich, als ich den Rotschimmer auf seinen Wangen bemerkt hatte und beschämt wandte sich Vegeta mehr zur Seite, falls das noch irgendwie möglich war und sah mir nicht mehr in die Augen. „Hast du Hunger?“ Ein einfaches Kopfnicken diente als Antwort und frustriert ließ Vegeta die Hände sinken. Abermals konnte ich ein Lächeln nicht unterdrücken und legte meine eigene Hand auf die des Saiyajins. „Vegeta, wie oft soll ich es noch sagen. Du bist Gast  in diesem Haus. Du kannst dir nehmen was du willst.“ Gar liebevoll sah ich dem Krieger vor mir in die Augen, doch sah Vegeta mich nicht an. Vielmehr ruhte sein Blick auf meiner Hand, welche federleicht auf der Seinen lag und atmete ruhig. Doch mit einem Mal wurde sein Blick traurig, als er die nächsten Worte sprach und verblüfft sah ich tief in seine Augen. „Das... steht mir nicht zu.“ Langsam befreite er sich aus meinem Griff und mit dem Loslassen kam die Kälte.  Was... was meinte er damit? Traurig sah ich dem letzten Prinz der Saiyajins hinterher, als er wortlos, fast schon fluchtartig mein Labor verließ und mich keines letzten Blickes mehr würdigte. Stumm sah ich auf meine Hand, mit der ich den Saiyajin berührt hatte. Hatte.. ich etwas Falsches gemacht? Dunkel erinnerte ich mich an seinen Blick zurück. Soviel Schmerz, gar so viel Wiedererkennen lag in seinen dunklen Opalen, dass es mir das Herz zerriss.  So viel Trauer. Hatte ich alte Wunden getroffen? Etwas geweckt, was hätte lieber verborgen bleiben sollen? Verbissen kaute ich auf meiner Unterlippe und sah auf die Erfindung vor mir. Immer noch ruhte mein Golden Eye auf dem Tisch, wild flackerte das blaue Licht an der Außenseite der Hülle. Doch plötzlich fuhr das Gerät mit einem Summen hoch und erschrocken weiteten sich meine Augen, als eine schimmrige Projektion vor mir zum Leben erwachte. Aber... ich... Ich hatte doch gar kein Untersuchungsmateral eingegeben. Woher also..... Zitternd folgte mein Blick den Blutsspuren auf der Außenhülle und entdeckte schließlich getrocknetes Blut in der Innenfläche der Materialeingabe. Sofort kamen mir Vegetas zahlreiche kleine Schnittwunden an den Fingern in den Sinn und geschockt sah ich auf das flackernde Bild, welches mehr und mehr an Schärfe hinzugewann. Nein... das.... das konnte nicht sein. Wieder schlug mein Herz wild hinter meiner Brust und das Atmen fiel mir mehr denn je schwerer. Das durfte nicht geschehen. Im Nachhinein hätte ich es aufhalten können. Im Nachhinein und das sagte ich mir später immer wieder, hätte ich die Maschine ausschalten können. Eine einzelne Bewegung und alles wäre vorbei gewesen. Doch die menschliche Neugierde war ein böses Übel und auf ewig dazu verdammt uns ins Verderben zu ziehen. Ich hätte es aufhalten können. Mit einem einzelnen Knopfdruck. Doch stumm folgte mein Blick dem entstehenden Bild vor mir und somit wurde ich wahrer Zeuge, ein stummer Beobachter, als sich ein Teil Vegetas dunkler Vergangenheit vor mir offenbarte und Nichts verheimlichen würde. Offen und ehrlich. Und ohne Erbarmen. Kapitel 5: Glück 5 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 5 „Ihr miesen Schweine, lasst...lasst mich los!“ Vegetas Bemühungen, sich von seinen Peinigern loszureißen, war mehr als zwecklos und geschockt sah ich mit an, wie sich feste Pranken erneut um die Arme und Beine des jungen Saiyajins legten und ihn somit an den Untersuchungstisch fesselten. Grausam hatte mich mein Golden Eye in eine wirre Szene aus Vegetas Vergangenheit geworfen und ich war zu geschockt, zu erschrocken über das Gesehene, als dass ich es zuordnen konnte. Wieder keuchte der Saiyajin verbissen auf, versuchte sich ein weiteres Mal von seinen Peinigern loszureißen, doch wirkte er mehr als kraftlos. Der Blick, sonst stolz und erhaben, war verschleiert und trübe. Was war los? Das passte sonst nicht so zu dem stolzen Saiyajin no Ouji. Wehr dich Vegeta, so tu doch was. Ich wusste, dass es eine Projektion seiner Vergangenheit war. Wusste, dass er eigentlich in Sicherheit war und dennoch trieb mir die Szene die Angst in die Glieder. Kurz huschten meine blauen Opale über das Bild, welches den Standort nicht zu wechseln schien und besah das Geschehen vor mir genauer. Vegeta war jung, vielleicht schätzungsweise im zarten Alter eines jungen Erwachsenen, galt aber dennoch als Jugendlicher. Ich hätte ihn auf 16 Jahre geschätzt, aber das Rechnungs- und Alterswesen der Saiyajins war mir mehr als fremd. Sein Gi aus simplen dunkelblauen Stoff, war teilweise zu groß und an vielen Stellen zerrissen, zeigte mehr als nur verbrannte Haut und offene Wunden. Sein Haar, hier mehr einen rötlich dunkelbraunen Ton annehmend, hing ihm wild in die Stirn und war starr vor Dreck und getrocknetem Blut. Er war schlaksig, wirkte fast zu dünn und ausgezehrt. Selbst ich konnte mit meinem ungeschulten Auge sagen, dass sein Gewicht weit unter der Grenze des Normalen lag und wieder wusch tiefe Sorge über mich, als ich mit ansah, wie Vegeta verzweifelt versuchte sich loszureißen. Doch ohne Erfolg.  „Bratshtk ka né then Frieza´s johest. The me.“ Hart lachte einer der groß gebauten Männer auf, packte plötzlich den kämpfenden Ouji an den Haaren und schmetterte augenblicklich seinen Kopf auf den Untersuchungstisch. Ich schrie auf, als gerissene Haut an seiner Stirn aufplatze und frisches Blut des Prinzen Wange hinunterfloß. Benommen rollten Vegetas dunkelbraune Opale nach hinten, als ich sehen konnte wie der Schmerz über seine verbissenen Gesichtszüge hinwegglitt, doch kämpfte der Saiyjain gegen die anrollende Ohnmacht an. Übersetzung.... ich brauchte einen Übersetzung. Kurzerhand knipste ich auf einen runden Knopf, nahe der Außenhülle und sah gebannt auf die Projektion. „Mieses Stück Dreck. Seinetwegen ist das Orakel nun in fremden Händen. Wertloser Saiyajin, gib endlich Ruhe!!!“ Wieder wurde Vegeta hart am Kopf gepackt und erneut schmetterte einer seiner Schinder ihn ein zweites Mal auf das kühle Metall. Ein gebrochenes Keuchen entwich der Kehle des Saiyajins und krampfhaft schloss sich meine Hand um mein Herz, als Vegeta müde blinzelte und verzweifelt versuchte die Augen offen zu halten. „Das Gift scheint endlich zu wirken. Drück ihm das Mal auf, dann ist endlich Schluss mit dieser Farce.“ Einer der Männer lächelte erbost und erst jetzt fiel mir das Aussehen der groß gebauten Männer auf. Sie sahen aus wie Menschen und dennoch waren sie keine. Spitze lange Ohren ragten unter dunklen Haaren hervor. Die Haut der Wesen war unterschiedlich. Manche waren dunkel gebräunt von der Sonne, andere wiederum so blass wie die Wand. Sie waren Krieger, allesamt kräftig, das konnte ich mit Gewissheit sagen und zögernd fiel mein Blick erneut auf den Saiyjain no Ouji, welcher schwach unter dem Griff der Männer lag und nur noch kaum sichtbar atmete. Es schien wohl sehr kalt in der Kammer zu sein, denn der Körper des Saiyajins zitterte leicht, reine Gänsehaut lag auf seinen Oberarmen und sein stoßweiser Atem wurde in Form von kühlem Nebel sichtbar. Qualvoll war der Anblick, welcher sich mir bot und erst jetzt bemerkte ich, wie mir haltlos die Tränen die Wange hinunter liefen. Doch dann, als ich dachte Vegeta würde endlich nachgeben und in eine ruhende Ohnmacht fallen, riss er erschrocken die Augen auf, als einer der Männer seinen linken Arm packte, den weißen Handschuh entfernte und silbrig erhitztes Metall auf die Innenseite seiner Haut presste. Genau die gleiche Stelle, welche ich vor einigen Minuten entdeckt hatte. Der Schmerzensschrei, welcher die nun zittrigen Lippen des Saiyajins verließ, war so qualvoll, dass ich mich abwenden musste, doch würde ich diesen Laut niemals vergessen können, würde mich auf ewig begleiten. Sofort bäumte sich der schmächtige Körper vor Schmerzen auf und die Männer hatten große Mühen, den sich windenden Saiyajin noch am Tisch festzuhalten. Sein dunkelbrauner saiyanischer Schweif rollte sich augenblicklich zusammen nur um nach wenigen Minuten des Kampfes kraftlos von der Seite des Tisches zu fallen. Es war aus. Es war vorbei. Der innere Kampf vorüber und haltlos krachte Vegeta benommen auf der Liege zusammen. Dunkel Opale rollten augenblicklich nach hinten, so als hätte man ihm alle Kraft geraubt, als Vegeta mit einem Schlag das Bewusstsein verloren hatte. Geschockt glitt meine Hand zu meinem Mund, doch konnte ich nicht die Augen abwenden von der Grausamkeit, welche sich vor mir offenbarte.  „Süße Träume, Saiyajin.“  Achtlos warf der Krieger, welcher dem Prinzen das Mal zugefügt hatte, die Eisenstange zu Boden und besah sich die gebrochene Figur auf dem Tisch genauer. Gelbliche Augen zu einer reinen Fratze aus Hohn verzogen. „Willkommen auf Rith. Willkommen in deinem neuen Zuhause.“ Abermals hallte das boshafte Lachen der Männer in den eisigen Hallen, doch konnte ich nicht meinen Blick von dem erschöpften Gesicht des Saiyajins nehmen. Ich sah sein Blut, sah die vielen Narben auf seiner Haut, die frischen Wunden seines Körpers und wieder wurde meine Sicht wässrig und trübe. Was war passiert, bei Gott? Vegeta... Was wurde dir nur angetan? ~*~ „Bulma, bist du hier unten?“ Mit einem Schrei drückte ich hastig den Hauptknopf der Maschine und mein Golden Eye erstarb augenblicklich. Nur noch schwach leuchtete die Projektion bevor sie schließlich vollends erlosch und hastig wischte ich mir die Tränen beiseite. Mein Herz schlug wild hinter meiner Brust und kurzerhand versteckte ich die Kugel in einer meiner Schreibtischschubladen bevor auch schon mein ungewünschter Besucher den Kopf durch die Tür steckte. „Was ein Irrgarten hier unten, weißt du das eigentlich?“ Kurzerhand zog sich Krillin seine Mütze auf der Stirn zurecht und trat in mein Labor ein. Doch immer noch war ich zu geschockt, als dass ich antworten konnte und verblüfft stand der junge Mann schließlich vor mir, sah mir fragend in die Augen. „Bulma, alles klar bei dir?“ Es dauerte einige Minuten bis ich mich soweit wieder gefangen hatte dass ich dem jungen Mann in die Augen schauen konnte. Mein Atem ging immer noch hastig, wild und unbändig hob sich meine Brust und mahnend rief ich mich selbst zur Ruhe. Beruhigen... ich musste mich beruhigen. „Klar, es.. es geht mir gut.“ Stolpernd kam ich auf die Beine, doch riss ich bei dem Unterfangen meinen halben Stapel an Akten zu Boden und nervös strich ich mir durch das Haar, als ich auf die fallenden Blätter starrte. Hoffentlich würde Krillin meine Nervosität nicht bemerken und noch eher er eine Anspielung darauf machen konnte, wechselte ich das Thema. „Was führt dich zu mir?“ Hastig bückte ich mich um mein Chaos wieder in Ordnung zu bringen und hoffte inständig, dass mein Zittern unbemerkt blieb. „Weißt du das etwa nicht mehr? Gestern hast du mich angerufen und gesagt, ich könnte meinen kaputten Fernseher abholen, den du repariert hast.“ Verwirrt sah ich den kleineren Kämpfer an, doch erst nach gefühlten langen Minuten schienen seine Worte endlich alles ins Rollen zu bringen. Ja natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen? „Oh mein Gott, Krillin.....“ Beschämt fuhr ich mir durch das eigene Haar und stemmte eine Hand in die Seite. Entschuldigend war mein Blick, als ich meinen langjährigen Jugendfreund peinlich berührt ansah und den Kopf schüttelte, frustriert über mich selbst und meine Unachtsamkeit. „Wie konnte ich das nur vergessen. Es tut mir leid. Aber ich... habe momentan einfach viel um die Ohren.“ Lachend half mir mein Gast, die letzten Fetzen Papier einzusammeln und legte sie auf den Tisch. „Das glaub ich gern. Das Zusammenleben mit Vegeta kann bestimmt ganz schön schwierig sein, oder?“ Allein schon die Aussprache seines Namens bescherte mir neue Gänsehaut und fröstelnd zog ich meinen Kittel enger um meinen Körper. Mein Herz schlug erneut wild und unbändig hinter meiner Brust ohne dass ich es wollte. „Ich meine, dass war ziemlich großzügig von dir, ihn bei dir aufzunehmen. Nach allem was passiert ist.“ Lachend lief Krillin zur Türe und nach langem Zögern tat ich es ihm gleich und schloss die Türen zum Labor, als wir in den hellen Flur eintraten. Doch etwas nagte an mir. Zögern bis sich auf die Unterlippe, den Blick tief in Gedanken. Krillins Worte hatten etwas in mir ausgelöst über das ich eigentlich kaum nachgedacht hatte. Und was mich jetzt mit einem mulmigen Gefühl beschlich. War ich wirklich so großzügig wie alle dachten? War es ehrenvoll von mir gewesen, den Saiyajin bei mir aufzunehmen? Eigentlich... hatte ich Vegeta ja gar nicht nach seiner Erlaubnis gefragt. „Aber jetzt mal ernsthaft Bulma. Hast du denn gar keine Angst?“ Erschrocken riss mich die Stimme des Anderen erneut aus meinen Gedanken und blinzelnd sah ich zu ihm. Wie kam er jetzt auf die Frage? „Eigentlich.... nicht.“ Zögernd legte ich mir eine Hand an das Kinn und lief voraus, einem der vielen Fahrstühle entgegen. Dumpf hallten unsere Schritte von den Wänden wieder und hüllte alles in eine trostlose Endlosigkeit. Es war kühler geworden, der Sommer endlich vorbei und mich selbst ermahnen, dass ich wohl bald auch die unteren Heizungen in den Katakomben anschalten müsste, drückte ich auf den Fahrstuhlknopf und das stetige Surren der Seile begann. „Vegeta ist die meiste Zeit nie anwesend. Manchmal verschwindet er einfach irgendwohin und ich.... weiß nicht... wohin er geht oder... was er gerade tut...“ So etwas ähnliches wie Sorge schlich sich in meine Stimme, doch konnte ich diese Emotion nicht abschalten. Und es war mir auch egal geworden. Dieser Saiyajin hatte niemanden. War es verboten für jemanden der Obdach suchte Fürsorge zu entwickeln? Auch wenn dieser Jemand gemordet und getötet hatte, aus welchen Gründen auch immer? Monster... wurden nicht geboren.  Monster wurden erschaffen.  Machte ich mich etwa schuldig, nur weil mir dieses Wesen mehr Leid tat als alles andere auf der Welt? War ich denn so....falsch ? „Er hat mich nie, seitdem er hier ist... schlecht behandelt.“ Ich sprach eher zu mir selbst als zu dem Anderen und abermals lag Krillins fragender Blick auf mir, doch nahm ich ihn nicht wahr. Erst als das Surren endete und ein leises Klingeln ankündigte, dass der Fahrstuhl unsere Position erreicht hatte, löste ich mich aus meiner Starre und trat ein. Mein Gast tat es mir gleich. „Er trainiert ab und zu aber.... die meiste Zeit schläft er eigentlich nur. So als... wäre er aus irgendeinem Grund endlos erschöpft.“ Nachdenklich war mein Blick und grübelnd starrte ich auf die Glasfront vor mir, welches uns das dumpfe Grau der Außenwände zeigte. Mit einem Ruckeln setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Ich sah mein eigenes Spiegelbild im matten Glas und erschrak. Sah meinen eigenen traurigen Blick in blauen Opalen doch konnte ich mich nicht abwenden. „Eigentlich, wundert mich das nicht.“ Krillin verschränkte lässig die Arme vor der Brust und verblüfft sah ich ihn an. Wie kam er jetzt auf den Gedanken? Ich wollte ihn fragen wieso er jetzt mit dieser Antwort kam, doch nahm mir mein Gast diese Bürde ab und verblüfft lauschte ich seinen Worten. „Ich glaube, es war Freezer.....“ Fragend zog ich meine Augenbrauen nach oben und bedachte mein Gegenüber mit einem skeptischen Blick. Freezer? Was hatte die Echse jetzt damit zu tun? Doch noch ehe ich mein Unbehagen äußern konnte ergriff Krillin erneut das Wort und ich schluckte meine brennende Neugierde herunter. Gespannt auf das, was er zu sagen hatte. „Nach allem... was ich auf Namek mitbekommen habe, hatte es Vegeta in seiner Vergangenheit bestimmt nicht einfach. Aber wer weiß das schon so genau.“ Lächeln senkte Krillin den Blick, doch lag in seinen braunen Opalen so etwas wie Traurigkeit und verblüfft keuchte ich auf, als ich die Bedeutung hinter diesen Worten erkannt hatte.  Ich konnte es nicht glauben. Hatte der stolze Saiyjain no Ouji etwa nicht nur meine Sympathie gewonnen? „Ich glaube, mit Freezers Ableben, merkt er erst jetzt was Freiheit wirklich bedeutet.“ Freiheit. Über diesen Gedanken hatte ich noch gar nicht nachgedacht. „Auf Namek hat uns Vegeta mehr als nur ein Mal das Leben gerettet. Auch wenn er es sich vielleicht nicht eingestehen will und es uns auf eine andere Art und Weise gezeigt hat.“  Gar melancholisch wurde der Blick des anderen Kämpfers und ich wusste genau, dass er momentan an die Zeit auf dem grünen Planeten zurückdachte und tat es ihm gleich. Was hatte er erlebt? Welch Grausamkeiten hatten er, Son-Gohan und Piccolo damals mit ansehen müssen? Wage hatten mir meine Freunde berichtet, was sich auf Namek zugetragen hatte, doch war es beschämend und frustrierend für mich gewesen, nicht direkt dabei gewesen zu sein. Und dass, obwohl ich vor Ort gewesen war. Vielleicht... hätte ich helfen können. „Ohne ihn wären wir jetzt nicht hier. Ohne ihn würden wir jetzt nicht hier stehen und alle wieder beisammen sein.“ Immer noch war das monotone Surren des Fahrstuhles zu hören und ein sanftes Ruckeln ging erneut durch die Kabine als wir das Erdgeschoss passierten und weiter in den ersten Stock fuhren. „Dafür... bin ich ihm sehr dankbar.“ Mit einem Piepsen kam der Fahrstuhl zum stehen und ruckartig öffneten sich die Türen. „Im Wohnbereich steht er, sagtest du?“ Beiläufig und so als wäre unser vorheriges Gespräch vergessen gewesen, verließ Krillin den Fahrstuhl und betrat den großen Wohnkomplex meines Zuhauses. Ich nickte nur schwach, zu unfähig um ihm eine Antwort zu geben und starrte immer noch auf mein eigenes Spiegelbild im matten Glas. Über all das hatte ich noch gar nicht nachgedacht. All dies ergab eine ganz andere Sichtweise und ließ das ganze Verhalten des Saiyajins in ein neues Licht rücken. Hatte er selbstlos gehandelt? Oder lag hinter seiner helfenden Art nur eigenwilliger Selbstschutz um Freezer ein für alle Mal zu vernichten? Würde er soweit gehen um andere zu opfern nur um seine eigenen Ziele zu erreichen? Erschrocken fuhr ich zusammen als mich Krillins Stimme abermals aus den Gedanken riss. „Bulma, wie lange willst du noch wie angewurzelt da rumstehen?“ Erneut war das fröhliche Lachen des Mannes zu hören und apathisch schüttelte ich den Kopf. „Du weißt doch wie verloren ich hier bin. Alle Gänge sehen so ziemlich gleich aus.“ Lächelnd trat ich auf den Mann zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Vorne im Wohnzimmer. Keine Sorge, es ist nicht mehr weit.“ „Kein Wunder, dass du Vegeta nie zu Gesicht bekommst. Wahrscheinlich verläuft er sich die ganze Zeit und du bemerkst das nicht einmal.“ Nun konnte ich mich wirklich nicht mehr halten und klang fröhlich in das Lachen meines Gegenübers mit ein. Typisch meine Freunde. Belustigt schüttelte ich den Kopf, dankbar für die Ablenkung die mir Krillin beschert hatte und lief den langen Flur entlang. Immer noch mit einem Lächeln in Gesicht. Meine Freunde... manchmal nervtötend und richtig chaotisch. Aber dennoch war ich dankbar, dass ich sie hatte. Und würde sie um nichts in der Welt eintauschen wollen. „Glaub mir, wenn das Teufelsding wieder nicht richtig funktionieren sollte, dann schmeiß ich es auf den.... oh! Hallo Vegeta.“ Sofort erfror das Lächeln auf meinen Lippen und nervös sah ich nach oben. Ruhig, so als wäre er ein Schatten und gar nicht anwesend gewesen, trat Vegeta aus dem Wohnzimmer hinaus und ich hätte schwören können, dass sich mit seinem Eintreten die Luft um 10 Grad abkühlte. Und nichts als eisige Kälte blieb. Er trug immer noch die gleiche Kleidung wie zuvor und wirkte in ihr so animalisch, so mysteriös, dass wir Beide augenblicklich verstummten.  Wie..... nicht von dieser Welt. Erneut trommelte mein Herz unaufhörlich hinter meiner Brust und krampfhaft versteckte ich die Hände in den Taschen meines weißen Kittels um mein Zittern zu verstecken. Meine Hände waren schweißnass, die Lippen trocken und spröde. Kurz nickte der Saiyajin Krillin merklich zu, wohl als Zeichen der Begrüßung und dann, plötzlich und unerwartet, wanderten seine dunkelbraunen Opale zu mir und ich verlor mich in seinem Blick. Und plötzlich, nichtsahnend und unerwartet sah ich es wieder vor mir. Hätte ich gekonnt so wäre ich augenblicklich nach hinten gewichen, doch versagten mir meine zitternden Beine den Dienst. Die Projektion meines Golden Eyes war nun so deutlich vor meinem inneren Auge erschienen, dass es mir einen Schauer den Rücken hinunter jagte. Und mich mit unerschütterlicher Wucht traf. Ich spürte seinen Schmerz. Sah das qualvolle Heben und Senken seiner Brust, als der Saiyajin verzweifelt nach Luft schnappte. Ich sah die Kälte, hörte sein Flehen. So herzergreifend, dass es mir die Brust zuschnürte. Sah Vegetas kalten, gar leblosen Blick vor mir, als er kraftlos auf der Untersuchungsbare lag und von seinen Peinigern festgehalten wurde. Roch das Blut, welches aus seinen zahlreichen Wunden floss und sich mit dem Geruch der Angst vermischte. Ich sah, grausam und wahrhaftig, wie er jegliche Hoffnung verlor und unweigerlich stiegen mir erneut die Tränen in die Augen. Doch so schnell wie diese Erinnerung gekommen war, verschwand sie auch schon wieder, als der Saiyajin den Augenkontakt mit einem Mal abbrach und sich abwandte um die Stufen zu seinem Zimmer hinaufzusteigen. Es war eisig ruhig im Flur geworden, nur alleinig mein schwaches Keuchen war zu hören. Verblüfft sah ich auf meine Hände, welche sich an meine Brust klammerten, nahe meines Herzens und nicht loslassen konnten. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich sie aus meinem festen Griff gelöst hatte. „Nun weiß ich was du meinst.....“ Sprachlos sah Krillin meinem mysteriösem Besucher hinterher und nur wage konnte ich mich wieder fangen. Seine Faszination war verständlich. Mir ging es nicht anders. Vegetas Erscheinen hatte mich unerwartet getroffen und schwach lehnte ich mich an die Wand, hoffend, dass mein Gegenüber es nicht bemerkt hatte. Hoffend, dass er blind blieb für das Wenige, was der Prinz der Saiyajins in mir auslöste und doch so eine Kraft besaß. Unweigerlich, unaufhaltsam und in voller Größe. ~*~ „So dann werd ich mal.“ Spät war der Abend über uns herein gebrochen und vor lauter alten Erzählungen hatten wir die Zeit vergessen. Nun verschwand die Sonne langsam hinter den Hochhäusern der westlichen Hauptstadt und tauchte alles in ein rötliches, warm schimmerndes Licht. Ein weiteres mal schulterte Krillin den Fernseher auf seinen Händen und nickte mir dankbar zu. „Glaub mir. Das nächste mal, landet er wirklich auf dem Schrott. Das war die letzte Warnung an die Kiste.“ Ich konnte ein Grinsen nicht mehr unterdrücken und nahm einen weiteren Zug an meiner Zigarette. Wann ich zu Rauchen begonnen hatte, wusste ich eigentlich gar nicht mehr. Vielleicht war es der viele Stress der Arbeit oder war das Erlebte meiner Vergangenheit Schuld daran gewesen. Wer wusste das schon. Abermals zog ich den rauchigen Tabakgeschmak in meine Lungen und seufzte zufrieden. Das tat gut. Mehr als gut. „Ach Bulma, was ich dich noch fragen wollte.“ Krillin war gerade am Gehen, doch drehte er sich nochmal um und sah mir fragend in die Augen. „Was denkt... Yamchu eigentlich über das Ganze?“ Stirnrunzelnd betrachtete ich den kleineren Mann vor mir, wurde nicht so ganz schlau aus seinen Worten. Was meinte er damit? Doch als er mit einem Kopfnicken auf die obere Etage zeigte und ich Krillins Blick folgte, verstand ich mit einem Mal, was er gemeint hatte. „Vegeta?“ Ein Nicken des Anderen diente als Antwort und seufzend nahm ich einen weiteren Zug meiner Zigarette. Eigentlich hätte ich mit dieser Frage irgendwann rechnen müssen und dennoch kam sie unerwartet. „Er muss sich keine Sorgen manche, falls du darauf anspielst.“ Sofort hatte ich den Wink verstanden, doch skeptisch sah mir Krillin in die Augen. Glaubte er mir etwa nicht? „Es gibt keinen Grund für Yamchu sich bedroht zu fühlen. Gar für seine gespielte Eifersucht, die mir auch schon aufgefallen ist.“ Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch konnte nicht verhindern, dass mich dieses ganze Gespräch mehr als sauer machte. „Vegeta ist mein Gast. Nicht mehr und nicht weniger.“ Damit hatte ich wohl meinen Standpunkt klar gemacht. Lächelnd winkte Krillin ab sah mir entschuldigend in die Augen. „Ich versteh schon Bulma. Es war auch nur ein Gedanke gewesen. Vergiss es wieder.“ Grinsend verabschiedete sich der kleinere Kämpfer und schwang sich , mit dem Heben seines Kis, in die Lüfte und verschwand am Horizont. Wehmütig sah ich ihm hinterher. Fliegen sollte man können. Seufzend atmete ich die Luft aus den Lungen, wandte mich zum Gehen, doch verharrte ich plötzlich an Ort und Stelle. Ohne dass ich es wollte hob sich mein Blick und sah erneut an die Stelle, auf die Krillin gedeutet hatte. Vegetas Zimmer lag im Dunkeln, in der völligen Ruhe der nahenden Nacht.  Schlief der Saiyajin etwa schon? Ungewöhnlich für diese Uhrzeit, doch wunderte ich mich so langsam über gar nichts mehr. Doch wieder schweiften meine Gedanken ab und zornig schlug ich die Eingangstüre hinter mir zu und begab mich in die Küche. Unverschämt, mir solch eine Frage zu stellen. „Irgendwann bringt dich das Zeug nochmal um.“ Wieder konnte ich einen Aufschrei nicht unterdrücken und stolperte augenblicklich nach hinten, als ich Vegeta erblickte. Lässig stand der Saiyjain no Ouji an der Küchenzeile und sah mich belustigt an, die Arme wie immer typisch vor der Brust verschränkt. Ich zitterte am ganzen Körper. Mit seinem Erscheinen hatte ich gar nicht mehr gerechnet und haltlos fuhr ich mir nervös durch die blauen Haare. „Ich wusste gar nicht, dass ihr Saiyajins was vom Rauchen versteht.“ Beiläufig und versuchend meine Nervosität zu überspielen trat ich in die Küche ein und drückte den glühenden Stängel meiner Zigarette in den Aschenbecher. Sofort rümpfte der Saiyajin die Nase und wandte sich ab. „Tun wir auch nicht. Ich...kannte nur... jemanden... der die gleiche Vorliebe dazu hatte.“ Wieder fiel mir der traurige Blick auf, welcher kurz Vegetas Gesichtszüge umspielte, doch so schnell wie diese Emotion gekommen war, verschwand sie auch schon wieder hinter einer eisernen Maske.  Unfähig zu lesen. Unmöglich zu erahnen, was er wirklich fühlte. Ein peinliches Schwiegen legte sich in den Raum und gerade, als sich mein Besucher schon wieder zurückziehen wollte, ich merkte sofort, dass ihm die Situation mehr als unangenehm war, fiel mir etwas ein. Es gab nur einen einzigen Grund warum der Saiyajin hier unten war und auf mich gewartet hatte und lächelnd trat ich an den Kühlschrank. „Du hast doch auch noch nichts gegessen oder? Es ist noch etwas von der kalten Platte übrig.“ Beiläufig stellte ich den großen Teller mit allerlei kalten Köstlichkeiten auf den Tisch und sah auf den Saiyjain, welcher im Türrahmen verharrte und sich zu mir umdrehte. Sein Blick sprach mehr als Unsicherheit aus und lächelnd nahm ich Platz. „Nun komm schon Vegeta. Ich tu dir schon nichts.“ Liebevoll deutete ich mit einem leichten Kopfnicken auf den freien Platz neben mir und blickte erneut auf den Saiyajin vor mir. Ich sah wie er zögerte, sah sein Hadern mit sich selbst und erneut fühlte ich nichts als Mitleid. Es tat weh, ihn so zu sehen, doch wusste ich, dass ich Vegeta Zeit lassen musste. Augenblicklich verwandelte sich mein leichtes Lächeln in ein unbeholfenes Lachen, als sich der Saiyajin langsam bewegte und sich zögernd zu mir setzte. Er beobachtete mich stumm, sah mir tief in die Augen und ehrlich, aufrichtig, erwiderte ich seinen Blick. War es falsch für jemanden der Obdach suchte, Fürsorge zu entwickeln, die weit über Sympathie hinausglitt? Auch wenn dieser Jemand gemordet und getötet hatte, aus welchen Gründen auch immer? Monster... wurden nicht geboren.  Monster wurden erschaffen.  Doch... je mehr ich mir meinen stummen, mysteriösen Besucher betrachtete, welcher seelenruhig neben mir saß, sein Essen hungrig hinunter schlang und vielleicht nur versuchte ein weitgehenst normales Leben zu führen, wurde ich mir mehr und mehr bewusst, dass dem nicht so war. Nein Vegeta, so bist du nicht.  Du warst Vieles in deiner Vergangenheit.  Vieles in der Gegenwart. Hast Einiges erlebt, was keiner von uns ertragen hätte, doch.... ...ein Monster, das bist du nicht. Da war ich mir sicher. Zu hundert Prozent. Kapitel 6: Glück 6 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 6 Stumm zog sich das Schweigen dahin, wie die endlosen Wellen des Meeres, doch keiner von uns Beiden sprach auch nur ein Wort. Alleinig der Mond, welcher langsam hinter den dunklen Schatten der Stadt emporstieg, war einziger Zeuge unseres Tuns, unser allen Seins und hell durchflutete sein steigendes Licht die Dunkelheit um uns herum. Brachte Licht ins Dunkel. Monoton wallte das Ticken der Uhr von den Wänden der Küche wieder, hinterließ nichts als eisige Kälte, gar Trostlosigkeit, doch fühlte ich mich keineswegs unwohl. Keineswegs unbehagen, als ich abermals auf meinen wortkargen Gast blickte, welcher zu beschäftigt mit seinem Abendmahl war, um meine musternden Blicke zu bemerken. Der Saiyajin saß lässig auf dem Stuhl, sein rechtes Bein angewinkelt, während der rechte Arm spielerisch auf seinem Knie ruhte. Der Kopf war gesenkt, ob gar in Scham oder doch Demut war schwer einzuschätzen und verzweifelt seufzte ich aus, konnte mir nicht genau erklären, was hinter dem zurückhaltenden Verhalten meines Besuchers steckte.  Abermals flogen blaue Opale über seine Form und beiläufig fiel mir auf, dass Vegeta Linkshänder war. Er schien wirklich Hunger gehabt zu haben, denn so schnell wie er seine Portion verdrückte, kam ich kaum hinterher und beschämt sah ich auf meinen eigenen, fast noch unangetasteten, Teller.  Doch erst später sollte ich begreifen, dass es meine eigene Nervosität war, welche mich verharren ließ und unweigerlich lähmte. Fesselte, an meinen Stuhl und mich nicht atmen ließ. Es war so ungewohnt ihm nahe zu sein.  Und dennoch..... Dennoch so vertraut, dass es fast gespenstisch war und abermals spürte ich seine Wärme. Hörte seinen Herzschlag. Kräftig. Unaufhaltsam. Fortlebend und immer wiederkehrend wie ein endloser Tanz im Wind. Apathisch, schon fast als würde man aus einem Traum erwachen, brachte mich eine Bewegung ins Hier und Jetzt zurück und verklärt blickte ich auf, erkannte die Ursache, welche mich aus meiner Starre gelöst hatte. Wieder stach mir das Brandmal ins Auge, als der Saiyajin sein Abendmahl beendet hatte und die Arme nun ruhend auf die Tischplatte legte. Und noch ehe ich mich versah und noch ehe ich es hätte aufhalten können, strich ich zaghaft, fast ehrfürchtig über verbrannte, wulstige Haut. Eine innere Stimme schrie, es sein zu lassen, doch war ich zu gefesselt vom Moment. Zu gefangen von den Erinnerungen, die mich heimsuchten. Sofort schreckte der Saiyajin zusammen und zog augenblicklich seinen linken Arm zurück, schützend an den Körper. Unsicherheit lag in seinem Blick und ich sah genau, brennend hinter dunkelbraunen Opalen, wie er zögerte. Sah seine versteckte Angst. Sah das leichte Zittern seines Körpers. Doch in diesem Moment, gefangen von den Emotionen der Nacht, gefangen von der Stille der Zeit, war es egal geworden. Ganz egal und vorsichtig wagte ich den nächsten Schritt. Bittend, gar flehend sah ich Vegeta in die Augen, hoffend, dass er mein dargebotenes Vertrauen akzeptieren würde und abermals streckte ich zaghaft meine rechte Hand nach ihm aus. Langsam, so als hätte man Angst sich zu verbrennen. Ich sah sein Zögern, merkte wie er sich unweigerlich auf dem Stuhl versteifte, doch wich der Saiyajin nicht zurück. Ich konnte seinen Atem hören. Heftig..... Zitternd. Langsam nahm ich seinen linken Arm in meine Hand und zuckte merklich zusammen, als meine Finger seine Haut berührten. Eisig zog sich eine gleißende Gänsehaut über meinen ganzen Körper hinweg und ich konnte spüren, wie mein eigenes Herz wild hinter meiner Brust schlug. Mein Blut unaufhaltsam in den Venen pulsierte. Zaghaft, gar federleicht, berührte ich erneut mit der linken Hand die brennende Narbe an der Innenseite seines Handgelenkes und spürte wieder, wie Vegeta zusammenzuckte, aber an Ort und Stelle blieb. Die Haut unter meinen Fingerkuppen war eisig kühl, im Vergleich zu dem Rest seines Körpers und stumm fuhr ich die winzigen Ziffern nach, ertastete das flache, kleine Symbol, welches sich für immer und ewig eingebrannt hatte. Vegetas Blick lag weiterhin stumm auf mir, doch sprach der Saiyajin kein Wort. Alleinig sein unruhiger Atem war zu hören und je länger die Situation andauerte, desto mehr konnte ich spüren wie er ruhiger wurde. Sich mit dem abgefunden hatte was zu geschehen schien und nun, versteckt und leise, konnte ich ein leichtes Lächeln nicht mehr unterdrücken. Dennoch blieb ein letzter Rest von Vorsicht. Ein letzter Rest von Angst. „Woher hast du sie?“ Leichtfertig verließ diese Frage meine Lippen und obwohl ich die Antwort schon kannte, wollte ich sie aus seinem Munde hören. Doch eisig lag die Ruhe um uns herum.  Stumm zog der Mond seine einsamen Bahnen am dunklen Horizont und nichts herrschte, überdauerte länger, als die Stille der Zeit. Vegeta schwieg und sah mich weiterhin die ganze Zeit einfach nur an. Begreifend, dass ich so keine Antwort aus ihm herausbekommen würde setzte meine Hand ihre lange, unsichere Reise fort und zaghaft fuhr ich leicht über eine weitere Narbe, nahe der Ellenbeuge. Sie war lang und zog sich vom Oberarm bis hinunter über die Elle und über den Rest seines Unterarmes. Sie sah grausam und schmerzhaft aus und keuchend biss ich mir auf die Unterlippe, als Bilder meinen Geist durchfluteten. Bilder, wie es hätte geschehen können und hastig schüttelte ich den Kopf, versuchend, mein Mitleid zu bekämpfen, welches in mir aufwallte, wie die ewig funkelnden Sterne der Nacht. „Und diese Narbe? Woher hast du die?“ Liebevoll sah ich ihm in die Augen, doch blieb Vegetas Blick weiterhin unergründbar und tief. Dunkel, wie das tiefe Rauschen des Meeres und schließlich seinem starren, durchdringenden Blick nicht mehr standhalten könnend, wandte ich mich ab, drehte seine linke Hand in meiner und sah auf seinen Handrücken. So viele. Leicht fuhr ich über die tiefen Einkerbungen an den Knöcheln, streifte zaghaft über blässliche Linien, welche mehr Schmerz und Verlust in sich trugen, als alles andere auf der Welt und schwach unterdrücke ich ein Keuchen.  Es waren so viele. Erschrocken löste ich mich aus meiner Starre, als sich Vegeta langsam zu regen schien und seine Hand aus meinem schwachen Griff nahm. Nun konnte ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücken und sah ihm mitleidig n die Augen. Doch so schnell wie sich unsere Blicke trafen, wandte sich der Saiyajin ab und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Sah ich etwa Schmerz? Reue? Fühlte er etwa Schuld, für die Narben, die er mit sich trug? Schuld, für das was ihm angetan wurde? Das durfte er nicht. Zitternd keuchte ich auf, als mir eine weitere Narbe ins Auge stach und mich lähmen ließ. Durch seinen fallenden Pony hatte ich sie nicht bemerkt, doch nun lag sie frei und unbehütet vor mir und entfesselte ihre ganze Grausamkeit. Sie war nicht sonderlich lang, vielleicht gerade mal 6 bis 7 Zentimeter und lag an seiner rechten Augenbraue. Nahe der Schläfe und zog sich fast bis zu seinen goldbraunen Opalen, welche so unergründlich schimmerten wie das Dunkel der Nacht. Wie ein heller Stern am Horizont und erneut verlor ich mich in einem Meer aus bernsteinfarbenen Licht. Zaghaft hob ich meinen Arm und bemerkte nicht, wie Vegeta erneut auf seinem Stuhl zurückwich. Fast schon so etwas wie Angst lag in seinem Blick, doch sah ich die Warnung nicht. Sah die aufsteigende Panik zu spät, als meine zitternde Hand seine Haut berührte. Federleicht. Wie ein Hauch von Wind. Erschrocken schrie ich auf, als der Saiyajin plötzlich und völlig unerwartet vor meinen eignen Augen verschwand und nichts als eisige Leere zurück blieb.  Dumpf starrte ich auf den nun verlassenen Stuhl vor mir, konnte nicht begreifen, was geschehen war. Dazu ging es zu schnell. Viel zu schnell. Monoton wallte das Ticken der Uhr von den Wänden wieder und nur alleinig mein stockender Atem war zu hören. Wild schlug mein eigenes Herz unbändig hinter meiner Brust. Hörte das Rauschen meines eigenen Blutes, während ich versuchte mich zu beruhigen. Doch wollte es mir nicht gelingen. Wieder schrie ich leise auf, als ein plötzliches Geräusch mich zusammenfahren ließ und krampfhaft fassten sich zitternde Hände an die Brust.  Nahe meines Herzens. Mein Hals war ausgedörrt vom Schock, welcher mich blindlings zweimal heimgesucht hatte ohne, dass ich damit gerechnet hätte und zaghaft sah ich zum Eingangsbereich der Küche. Erschrocken weiteten sich meine Augen, als das Unerwartete so wahrhaft vor mir lag, dass es mir eine Gänsehaut auf die Arme trieb. Vegeta lehnte, schwer atmend an der offenen Türe, keuchend und völlig aus dem Konzept gebracht. Sein sonst so strenger Blick war mit wachsender Panik belegt und zitternd presste er seine rechte Hand an die Schläfe. Dort wo ich ihn berührt hatte und versuchte sich krampfhaft zu beruhigen. Ich hörte seinen Atem. Schwach... Und stockend. So, als würde er von bösen Erinnerungen geplagt werden und unweigerlich verkrampfte sich mein Herz bei diesem Anblick. Was... Was hatte ich getan? Ein lautes Krachen ließ mich augenblicklich erneut zusammenzucken und ängstlich sah ich auf, als sich Vegeta zu fest an das kalte Gestein der Wand klammerte und haltlos, bröckelnd, fielen die ersten Trümmer zu Boden. Das Reißen der krachenden Außenwand schien nicht zu enden und hastig wuchs der Riss, welcher sich vom Eingangsbereich bis durch die halbe Küche zog. Ich konnte nicht schreien, selbst wenn ich es gewollt hätte. Mit einem Mal erstarb das widerliche Sterben des Gesteines und erst jetzt, als das Krachen endete, schien der Saiyajin zu begreifen, was er getan hatte und sah erschrocken auf.  Goldbrauen Opale waren weit aufgerissen vor Schock und lagen auf der nahen Zerstörung, die mein Besucher unbeabsichtigt und nicht Herr seiner Kraft, Herr seiner Sinne, angerichtet hatte. Ich sah die wachsende Panik in seinem Blick. Sah erneute Schuld aufwallen und noch ehe sich der Saiyajin ein schlechtes Gewissen machen konnte , wollte ich eingreifen, doch war es zu spät. Ich rief seinen Namen, war schon vom Stuhl aufgestanden, um auf ihn zuzugehen, doch mit eine Mal, als wäre er eine Illusion der Nacht, war Vegeta plötzlich verschwunden. Hinterließ nichts als eisige Ruhe und reines Chaos, welches er angerichtet hatte. Und ich wusste, dass er nicht mehr wieder kommen würde. Krachend riss mich ein weiteres Bröckeln aus meiner Lethargie und wieder glitt mein Blick auf das fallende Gestein am Boden. Der Riss in der Wand sah übel aus und sicherlich würde ich mir morgen einiges an Ausreden einfallen lassen müssen, um meine Eltern zu täuschen. Doch war dies momentan unbedeutend geworden. Belanglos und weitere Gedanken nicht wert und monoton fing ich an, vielleicht noch vor Schock, gar blinder Faszination, das Geschirr in die Spüle zu räumen. Mein Körper blieb an Ort und Stelle, verharrte in der grauen Zeit der Alltäglichkeit. Doch mein Geist, meine Seele, ging auf Wanderschaft. Brennend lag Vegetas verletzter Gesichtsausdruck vor mir, als er zitternd wie Espenlaub, an der Tür gestanden hatte. Und nicht wusste wohin mit sich. Völlig verkrampft und....schutzlos. Erneut brannte sein wilder Schmerz in mir auf, wie das nie erlöschende Feuer der Hölle. Abermals spürte ich sein blankes Entsetzten und wünschte mir nichts Sehnlicheres, in diesem einen Moment, wahrhaftig, völlig frei und unvoreingenommen, ihn besser verstehen zu können. Zu begreifen, was hinter dem geheimnisvollen Saiyjain no Ouji zu stecken schien, doch blieb mir dieser Wunsch verwehrt. Dann lass mich doch verstehen, Vegeta.  Verschließe dich nicht schon wieder vor mir und bist so unantastbar für und alle. Doch ich hatte die Möglichkeiten. Erschrocken fiel mir der Teller aus den Händen und landete klirrend auf den Fließen. Wirr explodierten die Scherben in alle Richtungen, doch war ich zu geschockt von meinen eigenen Gedanken, gelähmt von den Taten, die sich mir aufzwängten, als wäre es ein innerer Drang. Und ich es nicht mehr ignorieren wollte. Konnte.... Konnte ich soweit gehen? Traurig senkte sich mein Blick und unbeholfen starrten meine blauen Opale auf das gesprungene Porzellan. Hatte ich das Recht mich erneut in Vegetas Vergangenheit einzuleben, so blindlings in ihr zu suchen, unverschämt und ohne zu fragen? So als wäre sie ein Bilderbuch? Geschockt sah ich auf meine eigenen Hände, welche haltlos zu Zittern begonnen hatten. Konnte ich das  zulassen? ~*~ Kalt, gar leblos lag die Dunkelheit der Nacht in den wirren Gängen der unteren Katakomben und ich war mehr als froh, alleine zu sein. Haltlos klackerten die Absätze meiner Schuhe über den gefliesten Boden des Flures und hinterließen Nichts als eisige Kälte. Tief war die Nacht über die westliche Hauptstadt hereingebrochen und mit einem schnellen Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass es früh am nächsten Morgen war. Gerade mal 1 Uhr in der früh. Die Stadt lag noch im schützenden Schatten der Nacht und erleichtert seufzte ich aus. Niemand hatte unsere stille Konversation mitbekommen. Würde auf ewig unser Geheimnis bleiben.  Wie zu erwarten, fehlte von Vegeta jegliche Spur und unweigerlich zog sich ein flaues Gefühl durch meine Magengegend, als mich ein unheimlicher Gedanke beschlich. Es war meine Schuld. Alles meine Schuld. Ob sich der Saiyajin in sein Zimmer zurückgezogen hatte und schlief, wusste ich nicht, doch erneut flackerte sein gar schon ängstlicher Blick vor meinem inneren Auge auf. Doch so schnell wie diese Illusion gekommen war, verpuffte sie auch schon wieder in den hintersten Ecken meines Seins. Wo er war wusste keiner, doch an Schlaf, war sicherlich nicht zu denken. Dazu, hatte ich zu Viel in dem Saiyajin aufgewühlt. Hatte etwas geweckt, was lieber hätte versteckt bleiben sollen. Doch meine eigene Neugierde war nicht zu bremsen und kurz sah ich mich nochmals hastig um, wie um mich zu vergewissern, dass mir auch niemand folgte und öffnete die Türen zu meinen Untersuchungsräumen. Alles war noch so, wie ich es heute Nachmittag verlassen hatte. Unaufgeräumt und im blinden Chaos, doch nur so konnte ich arbeiten. Nur so konnte ich funktionieren und zitternd knipste ich das Licht an, trat ein und verschloss die Türen hinter mir. Konnte ich soweit gehen? Hastig und wie von selbst trat ich an den Tisch und öffnete die unterste Schublade. Der schrille Laut der verrosteten Riemen jagte mir augenblicklich einen Schauer den Rücken hinunter. Wieso war es nur so verdammt laut? Wild pochte mein Blut in den Venen. Mein Puls stieg. Rasant... Und unaufhaltsam. Ob das Untersuchungsmaterial noch ausreichen würde, wusste ich nicht, doch hatte ich nur diesen einen Versuch. Träge umfingen meine Hände das Golden Eye und zogen es letzten Endes ans Tageslicht. Dumpf, gar drohend lag das schwere Metall in meinen Händen und zaghaft setzte ich mich auf den Stuhl nahe des Tisches. Konnte ich das zulassen? Mein eigener Mund war plötzlich trocken, die Lippen spröde und abermals benetzte ich meine zitternden Lippen. Hastig überprüfte ich Vegetas Blut im Eingabefeld, versuchte meine eigenen, schwitzigen Hände zu ignorieren. Es war noch frisch, kaum geronnen. Der intakte Kühlungsgenerator schien zu halten was er versprach und noch ehe ich mich umentscheiden, noch ehe mein schlechtes Gewissen mich plagen konnte, tadelnd, gar mahnend, drückte ich den Knopf an der Außenseite. Und das stetige Surren begann, schickte mich von Neuem in eine unbekannte Vergangenheit, welche so drohend und ungewiss vor mir lag, wie die nahenden Schatten der Dunkelheit. ~*~ „Nanana, mein kleines Äffchen. Wer wird denn gleich abhauen wollen?“ Dumpf dröhnte Freezers Lachen über mich hinweg und augenblicklich stellten sich meine Nackenhaare nach oben. Hastig besah ich mich der Projektion vor mir, doch wurde ich nicht schlau aus dem Raum welcher sich mir zeigte. Ob er sich in einem Raumschiff befand oder doch auf einem Planeten war schwer zu sagen, doch sofort fiel mir die drückende Dunkelheit auf. Ich schluckte nervös. Doch erschrocken presste sich ein wirres Keuchen über meine Lippen, als die Echse in mein Blickfeld trat und ich den Universumsherrscher das erste Mal zu Gesicht bekam. Auf Namek hatte ich nicht die Gelegenheit dazu gehabt, doch hier entfaltete sich Freezers Macht in voller Größe. Dunkle, volle Lippen, hier zu einem schmalen, boshaften Lächeln verzogen, thronte auf weißer Haut und diabolisch lüstern brannten sich dunkelrote Opale auf das Etwas vor ihm. Was... Instinktiv beugte ich mich vor, wollte somit einen besseren Blick auf die schemenhafte Figur erhaschen, welche vor der Echse zu stehen schien, doch war es natürlich sinnlos. Mein Golden Eye würde mir nur das zeigen was es wollte, nicht das, was ich mir erhofft hatte,völlig frei und unvoreingenommen. Doch erst später sollte ich begreifen, sollte verstehen, dass dies alles kein einfacher Zufall sein sollte. Das es Schicksal war. „Wenn du still bist und dich nicht wehrst, wird es schneller vorbei sein, als du glaubst, Vegeta!“ Erschrocken keuchte ich auf, als ich erneut den Namen des Saiyajins vernahm und unterdrückte augenblicklich einen Aufschrei, als die Projektion zu wechseln schien und ich ihn sah. Vor meinen eigenen Augen. Doch anders, als ich gedacht hatte. Helle, blaue Opale, so rein und unschuldig wie das Meer und doch so unergründbar wie die Tiefen der Nacht stachen mir aus einem jungen Gesicht entgegen. Wild fiel Vegeta der Pony in die Stirn und ich zitterte, als ich reine Angst und Panik in kindlichen Zügen erkennen konnte. Geschockt hielt ich mir eine Hand vor den Mund, doch kam kein Laut über meine Lippen. Wieder verstärkte sich der Griff um die Schultern des Jungen und unweigerlich verließ ein schmerzhaftes Stöhnen seine Lippen. Wie alt war er hier? Sieben... acht Jahre alt? Es war schwer einzuschätzen und abermals sah ich gebannt auf das schimmernde Bild vor mir. „Es wird schneller vorbei sein als du ahnst.....“ Wieder dröhnte Freezers boshaftes Lachen durch die Hallen und erschrocken wich Vegeta zurück, doch hielten ihn die Arme eines weiteren Peinigers eisern und erbost an Ort und Stelle. Geschockt sah der junge Saiyajin nach oben und erst jetzt fiel mir auf, dass seine Kleidung mehr als zerrissen war. Seine schwarzen Gewänder lag in Fetzen und kurz beschlich mich ein Gefühl von Dejavue. War das nicht die gleiche Kleidung die er heute getragen hatte? Bloß... anders? Doch hastig schüttelte ich den Kopf, konnte mich jetzt nicht mit solchen Kleinigkeiten abgeben. „Nun werden wir sehen, was wirklich hinter deinen blauen Augen steckt.“ Wieder wallte Freezers dunkel Stimme über uns hinweg und genau sah ich die wachsende Panik in den hellen Opalen des kleinen Jungen. Bei Gott... Was.... Was meinte die Echse damit? „Ziemlich ungewöhnlich für einen Saiyajin, findest du nicht auch, Zarbon?“ Wieder wandet sich Vegeta hilflos in dem Griff des Anderen und erst jetzt fiel mir auf, wer den Saiyjain no Ouji eisern festhielt. Und nicht losließ. Nur einmal hatte ich den grünhaarigen Söldner auf Namek gesehen bevor ihm der Saiyajin mit einem Schlag das Leben genommen hatte. War das seine Rache gewesen? War das die Strafe für all die Erniedrigungen, die Vegeta hatte ertragen müssen? „Da... da taráh, Freezá- samá. Orá t´heme! ...Orégá!“ Saiyanisch zu hören war mehr als befremdend und obwohl ich Vegetas Worte nicht verstand, konnte ich den ängstlichen, gar flehenden Tonfall in seiner Stimme hören. Doch augenblicklich erstarb das wirre Flehen des Jungen, als Freezer mit seinem Schweif ausholte und den Saiyajin hart im Gesicht traf. Ich schrie, als die schallende Ohrfeige von den Wänden widerhallte und das erste Blut zu Boden floss. „Wie oft habe ich dir gesagt, ich will dieses Kauderwelsch in meinen Hallen nicht hören, Saiyajin.“ Angewidert spuckte Freezer dem Jungen vor die Füße und ängstlich sah Vegeta auf. Dieser eine Schlag musste ihn alles gekostet haben, denn nur noch schwach konnte er sich auf den Beinen halten. „Sprich in einer Sprache, die ich auch verstehen kann, Ouji. Ich weiß dass du das kannst. Nicht umsonst lernst du Tag ein Tag aus mit dieser elenden Bershabesh.“ Wieder fand ein weiterer Schlag sein Ziel und haltlos krachte Vegeta zu Boden. Erbarmungslos rannen meine Tränen über erhitzte Haut, doch war ich zu geschockt um sie beiseite zu wischen. Wieder wurde dem Jungen keine Pause geschenkt und hart wurde er ein weiteres Mal auf die Beine gezogen. Ich schluckte nervös, als Freezer hämisch grinsend auf den kleinen Saiyjain zutrat und seine Klauen hob. Vegetas schmerzerfülltes Schreien zu hören war so grausam, dass ich sofort den Blick abwandte, doch half es wenig. Heftig hatte mich Zittern erfasst und kraftlos schlang ich die Arme um meinen bebenden Körper, schloss die Auge, so als wollte ich den Anblick verdrängen, doch konnte ich nicht. Immer noch hörte ich das scharfe Reißen zerfetzender Haut, als die Echse seinen Klauen wild in die gebräunte Haut des Jungen stieß und sie mit einem Mal zerteilte. Unaufhörlich floss dunkelrotes Blut zu Boden und erneut wandet sich Vegeta vor Schmerz, wollte sich wehren, wollte fliehen, doch waren die eisernen Griffe zu stark. Aufhören. Lüstern war der Echses Blick als sie abermals einen Finger in die rechte Stirn des Jungen bohrte und Nichts als wilde Qual hinterließ. Bitte aufhören. Endlos fielen meine eigenen Tränen zu Boden, als ich geschockt auf den flackernden Bildschirm starrte. Meine Sicht wurde trübe.... Mein Blick wässrig und alles verschwamm in einem Schleier blinder, haltloser und ewiger Tränen. ~*~ Zitternd schaltete ich das Gerät ab und mit einem sterbenden Summen kehrte plötzlich Ruhe ein. Vorbei. Es war zu viel gewesen und entsetzt starrte ich auf die schwach flimmernde Projektion, welche mehr und mehr verblasste und bald darauf nur noch schwarze Leere zeigte. Nur mein eigener rasselnder Atem war zu hören und bestürzt griff ich mir ans Herz. Die Lichter an meinem Golden Eye erstarben, doch nahm ich dies nur noch am Rande war.  Zu geschockt, zu gefangen von dem was ich gesehen hatte. Er war noch ein Kind gewesen, bei Gott. Ein einfaches Kind. Wieder brachen die Tränen über mich hinweg und wütend pfeffert eich meine Maschine in die Schublade. Zum Teufel mit dieser Erfindung. So etwas hatte niemand verdient. Wieder keuchte ich erschrocken auf, als mit der Saiyajin erneut vor dem inneren Auge erschien. Eine Hand wild und zitternd an die Stirn gepresst, versuchend seine Scham, seine Schande zu verbergen, welche ihm so unberechenbar zugefügt worden war, während mich bernsteinfarbene Opale geschockt anstarrten. Niemand.  Bestürzt wischte ich mir die letzten Tränen beiseite und ließ mich kraftlos in den Stuhl zurückfallen. Wieso nahm mich das Vergangene dieses Saiyajins nur so mit? Wieso weckte sein bisheriges Leben solch ein Interesse in mir? War Vegeta nicht ein Fremder für mich? Doch.... Was bedeutet fremd sein? Was war ein Fremder? Ein Mensch, ein Jemand, der uns völlig egal war? So unnütz und unbedeutend wie der Rest der breiten Masse? Ein Jemand unter Vielen? Oder.... war es einfach nur ein Freund, den wir nur noch nicht kennengelernt hatten. Überrascht sah ich auf, als mein eigener Gedanke etwas Unbändiges in mir auslöste. Ein Freund..... Geschockt sah ich auf meine eigenen, zitternden Hände. Dumpf und dunkel vertrieben die Wolken das Licht des Mondes und hauchten mich in Dunkelheit. Tauchten alles in die ewige Kälte der Nacht und abermals sah ich auf, bestärkt durch meine eigenen Gedanken. Ein Freund. Es war nur eine Idee, eine wage Vermutung, die in mir reife, wie aus dem Nichts und völlig unerwartet.  Noch jung und unentschlossen.  Zu unerfahren um gänzlich Früchte zu tragen, doch eines wusste ich sicherlich. Dass sie wachsen würde. Frei. Unaufhaltsam. Und in voller Größe. Kapitel 7: Glück 7 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 7 „Wieso glaubst du, lässt er das zu?“ Krillins Frage brachte mich aus dem Konzept und verwirrt sah ich auf den kleineren Mann hinunter, wusste noch nicht so ganz, wie ich eben Gefragtes einschätzen konnte. Kühl fegte der Herbstwind über uns hinweg und vertrieb kurzzeitig die für diesen lauen Herbsttag eher warmen Temperaturen. Hoch stand die Sonne am Himmelszelt und schon mein heutiges Erwachen an diesem Sonntagmorgen deutete daraufhin, dass es ein schöner Tag werden würde.  Früh zur Mittagszeit hatte mir der kleinere Kämpfer einen Besuch abgestattet, und nun saßen wir hier, auf dem breiten und geräumigen Balkon meiner Behausung. Krillin kam öfters in letzter Zeit. Zu oft, was mich stutzig werden ließ.  Seine damalige Bemerkung über den Saiyajin hatte mich nicht losgelassen und oft hatte ich in stummen Nächten über unsere Konversation nachgedacht. Doch erst jetzt schien ich zu begreifen, dass er sich nicht um Yamchus und meine Beziehung scherte, sondern sich eher Sorgen um mich  machte. Zwar hatte Krillin meinen geheimnisvollen Besucher akzeptiert, doch vollkommenes und blindes Vertrauen hatte sich Vegeta noch nicht erhaschen können. Nur so konnte ich mir Krillins häufige Besuche erklären. Doch je mehr ich auf den Saiyajin no Ouji hinunter starrte, welcher stolz erhaben im Garten stand und auf seinen Kontrahenten zu warten schien, desto mehr wurde mir bewusst, dass Vegeta dieses Vertrauen vielleicht nicht gewollt hatte.  Vielleicht sogar nie. Das Fleisch brutzelte verräterisch auf dem Grill und hastig wandte ich unser heutiges Mittagessen herum um es nicht anbrennen zu lassen. Mein Magen knurrte, hatte ich heute morgen nur einen kläglichen Kaffee hinunter würgen können, doch mein Appetit hatte sich schon lange verabschiedet. Seit dieser einen Nacht, als Vegetas Selbstbeherrschung zu bröckeln begann, ging mir der Saiyajin aus dem Weg. Seit dieser einen Nacht in der ich meine Neugierde nicht mehr zügeln konnte und fasziniert von allem Verbotenen, hitzige, narbige Haut berührt hatte, zog sich Vegeta immer mehr und mehr zurück. Seit dieser einen Nacht lagen seine alten Wunde offen und unbehütetet vor mir.  Unverschlossen und so wahrhaftig für uns alle. Und es war meine Schuld gewesen. Natürlich hatte ich den Saiyajin danach gesucht, wollte tröstend das Wort ergreifen, sehen ob es ihm gut ginge, doch blieb Vegeta wie vom Erdboden verschluckt. Ich wollte ihm sagen, dass er sich für das Chaos in der Küche nicht zu schämen bräuchte, dass ihm niemand böse war, doch das Schlafgemach meines Besuchers blieb leer.  Sein Bett unberührt, volle zwei Tage lang. Meine Eltern waren schnell getäuscht, die Lüge, dass der Saiyajin außerhalb trainieren würde war schnell geschluckt und nach der Zeit spielte sich unsere alltägliche Routine ein. Doch meine Sorge blieb bestehen, stieg weiter ins Unermessliche. Als ich die Spannung und das schlechte Gewissen nicht mehr aushalten konnte und nahe daran war in meinen Raumgleiter zu steigen, um den Krieger suchen zu gehen, tauchte der Saiyajin no Ouji am dritten Tag plötzlich einfach in unseren Wohnräumen auf. Völlig unerwartet, wie ein wandelnder Geist. So als wäre er nie weg gewesen und noch bis spät in den Abend schlug mein Herz wild und haltlos hinter meiner Brust. Er hatte wohl trainiert, denn sein dunkelblauer Gi bestand nur noch aus Fetzen. Seine gebräunte Haut war mit neuen Striemen und Verletzungen übersät, getrocknetes Blut klebte ihm in Krusten in den wirren Haaren. Ob er Schmerzen hatte konnte ich nicht mit Gewissheit sagen. Wie immer war Vegetas Mimik ausdruckslos und unergründbar tief. Er tat nichts, stand einfach nur im Türrahmen des Wohnzimmers und sah uns an. Meine Eltern schienen die eisige Kälte nicht zu spüren, welche der angeschlagene Kämpfer ausstrahlte, doch mir blieb sie nicht verborgen. Beiläufig stellten sie dem Saiyajin Fragen über sein Verbleib, wo er gewesen war. Was er erlebt hatte, doch wortkarg drehte sich Vegeta einfach um, bereit seine eigenen privaten Räume aufzusuchen. Für ihn war die Konversation damit beendend. Er war nicht unhöflich, bei Weitem nicht. Das war der Saiyajin noch nie gewesen. Vielmehr lag hinter seinem stummen Verhalten tiefe Erschöpfung und wieder wuchs Mitleid in mir, als ich seine stummen Signale erkannt und richtig gedeutet hatte. Neue Sorge, so unaufhaltsam und ehrlich, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Kurz kam mir wieder die Projektion in den Sinn und mein Körper erzitterte erneut vor Furcht.  Schwach suchte mein Blick die lange Narbe an Vegetas Augenbraue, doch verdeckte sein fallender Pony Freezers ganze Grausamkeiten. Was hatte der Krieger noch alles über sich ergehen lassen müssen? Welche stumme Qual suchte ihn Tag für Tag aufs Neue heim? Welche inneren Dämonen ließen ein Heilen nicht zu? Denn dass Vegeta litt, wusste ich. Es war zu spüren. Ich spürte seinen Herzschlag, drohend, gar stolpernd, wenn er in meiner Nähe war und ihn eine alte Erinnerung heimsuchte. So plagend und plötzlich, dass er es nicht aushalten konnte. Ich hörte sein fiebriges Flehen in der dunklen Nacht, wenn die wiederkehrenden Alpträume zu lebendig waren. Und Freiheit suchten. Ich sah es in seinen Augen, welche unaufhörlich und immer wieder einen kalten, blinden Schmerz widerspiegelten. Jeden Tag aufs Neue. Wie ein ewiges Mantra der Hölle bestehend aus Leid, Schmerz und ….Schuld. Hastig wollte ich aufstehen, wollte ihm folgen um ihn zu verarzten, doch lähmte mich sein eisiger Blick, den mir der Saiyajin zugeworfen hatte. Unauffällig für Andere und nur für mich sichtbar. Seine durchdringenden Opale fesselten mich an Ort und Stelle und ich war unfähig mich zu rühren. Mein Puls stieg erneut, rasant. War nicht zu bremsen und ich konnte nur hoffen, dass mir meine Nervosität nicht anzusehen war. „Erde an Bulma? Jemand Zuhause? Wenn es nicht zu viel verlangt ist hätte ich mein Stück gerne nicht  völlig verkohlt auf dem Teller.“ Das helle Lachen des jungen Mannes riss mich aus meiner Trance und erschrocken sah ich auf das qualmende Etwas hinunter. Verdammter Mist. Hastig wandte ich das Fleisch erneut und fächerte den wilden, qualmenden Rauch aus meiner Gesicht. „Was ist denn bloß los mit dir? Lange Nacht gehabt?“ Gequält seufzte ich aus und ließ mich kraftlos auf den Stuhl fallen. Mist, dabei hatte ich mit allen Mitteln versucht meine nächtlichen Strapazen zu verbergen, doch immer noch thronten die Müdigkeit in meinen Augen. Kopfschüttelnd und versuchend das einlullende Gefühl zu verdrängen, zündete ich mir eine Zigarette an. „Ich hab da so eine Erfindung, die mich gedanklich einfach nicht loslässt.“ Was gelogen war. Bei Weitem. Beiläufig und ohne jegliche Scham, hatten diese Wörter meine Lippen verlassen und ich war froh genug, dass sie sofortigen Anklang gefunden hatten. Krillin nickte verstehend, fing erneut irgend eine belanglose Konversation an, der ich nur halbherzig folgte. Lügen. Nichts als Lügen. Nicht irgendeine Erfindung, irgend ein Hirngespinst, hielt mich Nachts vom Schlafen ab, sondern ein gewisser Herr Jemand, welcher sich 2 Zimmer weiter neben mir aufhielt und s ich völlig unbeholfen und wie die Schatten der Nacht in meinem eigenen Haus bewegte. Dieser Saiyajin raubte mir noch den letzten Verstand, doch konnte ich es nicht aufhalten. Damals konnte ich es mir nicht erklären, wieso ich den Saiyajin no Ouji in mein Haus eingeladen hatte. Seither hätte ich mich fürchten sollen, ich hätte jeglichen Grund dafür gehabt. Doch tat ich es nicht. An diesem einen Tag schrie alles nach Warnung, nach blinder Vorsicht, doch sah ich die Gefahren nicht. Zu gebannt vom Ungewissen. Zu gefesselt von der Dunkelheit, die so vollkommen vor mir lag und gleichzeitig doch so anziehend war, dass sich ihr kein Entreißen erduldete. Ich bereue nichts. Vegeta als Freund näher zu kommen war mein neues Ziel, meine oberste Priorität. Er sollte nicht länger ein Fremder für mich bleiben, dazu hatte ich zu Vieles über ihn herausgefunden. Und dennoch war es so wenig. „Jetzt mal ernsthaft, glaubst du Yamchu hat eine Chance?“ Wieder entriss mich mein heutiger Gast aus meinen Gedanken und erschrocken sah ich auf. Krillin hatte sich erneut über die Brüstung des Balkons gelehnt und sah gebannt in den Garten hinunter. Nach einiger Zeit tat ich es ihm gleich. Ob Yamchu einen Chance hatte? Skeptisch zog ich meine Augenbraue nach oben und betrachtete meinen langjährigen Wüstenfreund.  Das bezweifelte ich. Ich wusste gar nicht wessen Idee es eigentlich gewesen war, doch am Ende war ich mir fast sicher, dass der einstige Wüstenbandit selbst diese Bitte angebracht haben musste. Was er damit bezweckte.... ich hatte so eine wage Vermutung, doch wenn sie sich bestätigte war es einfach nur hirnrissig. Und selten dämlich noch dazu. Seufzend nahm ich einen weiteren Schluck meiner Limonade und stellte sie auf dem kleinen Klapptisch ab. „Ich weiß es nicht Krillin. Aber für Vegeta scheint das alles Nichts Ernstes zu sein.“ Wieder fiel mein Blick auf den Saiyjain no Ouji und blieb an seiner Statur haften. Immer noch waren die Verletzungen der vergangenen Tage zu sehen, doch waren sie fast so gut wie abgeheilt.  Sein saiyanischer Metabolismus schien solche Art der Blessuren gut wegzustecken und wieder ertappte ich mich in blinder Faszination. Dieses Volk war auf eine gewisse Art und Weise einfach atemberaubend. Niemals hätte ich gedacht, dass Son-kun dieser Rasse abstammte. Selbst jetzt, da ich den Saiyajin no Ouji etwas besser kannte war dies unbegreiflich anzunehmen, waren beide, mein langer Jugendfreund und der stolze Prinz so unterschiedlich wie die Nacht. Und sich doch auf gewisse Art und Weise so ähnlich, dass sie hätten Brüder sein können.  Doch würde dies der kleinere Kämpfer vehement abstreiten. Zu stolz, zu eigen, um solch eine Ähnlichkeit zu akzeptieren. „Aber dass Vegeta sich darauf eingelassen hat ist schon komisch, findest du nicht auch?“ Wieder musterte mein stummer Blick den Saiyajin unter mir in blinder Faszination. Vegeta trug einen meiner dunkelblauen ärmellosen Gi-Anzüge, dazu weiße Stiefel, jedoch ohne dazugehörige Handschuhe.  Weiße Verbände zierten seine Unterarme und reichten bis zu den Handknöcheln. Ob er dort Verletzungen hatte wusste ich nicht, hatte mich der Saiyajin nicht an sich herangelassen, doch ließ der weiße Stoff dennoch einen guten Blick auf seine weiteren Narben an den Armen zu. Wieder durchfuhr mich ein kalter Schauer, als ich die stummen Zeugen reiner Qual und endlosem Leid betrachtete. Hatte.... Hatte er etwa überall Zeichen seiner Vergangenheit? Narben von Kämpfen, ausgefochten um alleinig zu Überleben? Oder waren es eher stumme Wegweiser seines Leidens? Erneut schüttelte ich den Kopf, wollte mich ablenken. Zu grausam war das gewesen, was ich bis jetzt über den Saiyjain no Ouji in meinem Golden Eye gesehen hatte. Zu wahrhaftig die Gewissheit, dass dieses eine Wesen hatte qualvoll leiden müssen. Wahrscheinlich sein ganzes Leben lang und geschockt über diesen einen Gedanken schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Verdrängte die Tränen, welche haltlos in meinen blauen Opalen aufstiegen, so belanglos und beiläufig wie die Sterne der Nacht. Ablenken.... ich musste mich ablenken um nicht Hier und Jetzt die Beherrschung zu verlieren. Wieder rief ich mir Krillins vorherige Frage ins Gedächtnis. Mein Jugendfreund hatte Recht. Warum hatte sich der Saiyajin darauf eingelassen? Für Vegeta war dies sehr ungewöhnlich, trainierte er sonst immer alleine. Doch.... vielleicht war ihm die einsame Zeit zu wider geworden? Vielleicht brauchte er Ablenkung? Oder einfach nur einen Sparringspartner, denn nichts Weiteres war diese kleine Veranstaltung hier.  Ein Trainingskampf. Doch dass er gerade meinen Freund auserwählt hatte, war ungewöhnlich. Aber dennoch nicht völlig unmöglich wie wir feststellten, auch wenn ich bezweifelte, dass Yamchu auch nur den Hauch einer Chance hatte. Die Beweggründe des Wüstenbanditen waren mir von Anfang an klar gewesen und nun konnte ich ein genervtes Stöhnen nicht mehr unterdrücken und fuhr mir durch die wirren, blauen Haare. Er musste mir Nichts beweisen und dennoch tat er es blindlings, frei und ohne die Konsequenzen zu hinterfragen. Ob der schwarzhaarige Kämpfer gänzlich eifersüchtig war konnte ich nicht mit Gewissheit sagen, doch war ihm Vegetas Besuch, sein Verbleib in meinem zu Hause, schon zu Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Hierfür gab es doch gar keinen Grund. Überhaupt keinen. Wieder ein Seufzten meinerseits und kopfschüttelnd wandte ich mich erneut meinem heutigen Gast zu. „Für Vegeta ist das alles wahrscheinlich nur eine Spielerei, nichts Ernstes um ihr völliger Beachtung zu schenken, aber.....“ Erneut wanderte mein Blick auf meinen langjährigen Freund und betrachtete ihn genau. Er trug seinen roten Gi-Anzug dazu die passenden schwarzen Schuhe. Der Kämpfer hatte seine Aufwärmübungen beendet und war nun in Angriffsposition, was man von Vegeta nicht behaupten konnte.  Dieser stand einfach nur da, den fallenden Pony in die Stirn und betrachtete sein Gegenüber aus neckischen Augen. Nur für mich war das versteckte Lächeln in dunkelbraunen Opalen sichtbar und verblüffenderweise schien ihm das Ganze wirklich Spaß zu machen. „....ich weiß nicht, ob sich Yamchu nicht zu viel herausgenommen hat.“ Ich beendete meinen Satz und sah verbissen auf beide Kämpfer hinunter, Beide so unterschiedlich. Sich so völlig fremd und hoffte nur inständig, dass sich niemand ernsthaft verletzten würde. Zwar war von Anfang an klar gewesen, dass keine Ki-Attacken erlaubt waren, doch dass Vegeta sogar soweit ging und seinen Ki dem des Menschen anglich, war verblüffend. Aber nicht völlig absehbar gewesen, denn dazu besaß der stolzen Saiyjain no Ouji zu viel Ehre. Was ihm erneut meine ganze Sympathie schenkte. Somit war es ein ausgeglichener Kampf und nur das eigene Können zählte. Dennoch bezweifelte ich stark, dass Yamchu eine Chance hatte. Vegeta besaß zu viel Erfahrung, zu viel Wissen, was er sich unter einem harten Leben angeeignet hatte. Doch war dies bei weitem nicht Alles, was meinem mysteriösen Gast den Sieg bescheren konnte. Der Saiyajin besaß vor allem Eines. Leidenschaft. Und diese konnte Yamchu einfach nicht ersetzten. So sehr er es auch wollte. Er konnte nicht. ~*~ Zwar hatte ich ihn schon auf Namek kämpfen sehen und dennoch, selbst jetzt, da mir der Anblick nicht völlig fremd war, trieb es mir eine gleißende Gänsehaut auf den Körper. Lies mich frösteln, obwohl die Sonne uns hell und unerbittlich ihre Wärme schenkte. Ich war nicht Leidtragender dieses Kampfes und dennoch schlug mein eigener Puls wild hinter meiner Brust, als wäre ich selbst dabei. Wäre selbst anwesend in diesem ungleichen Kampf aus Licht und Schatten. Wieder wich Vegeta einem Schlag des anderen Kämpfers aus, als wäre es reine Selbstverständlichkeit und bewegte sich dabei so leichtfüßig, dass es einfach nur unmenschlich sein musste. Fast wie ein schwebender Tanz, völlig frei und schwerelos im Wind. Er hätte über klirrendes Glas laufen können und wäre dennoch nicht zu hören gewesen. Gebannt sahen Krillin und ich auf den fortlaufenden Kampf beider Kontrahenten und es war schon jetzt abzusehen, wer die Oberhand hatte. Wahrlich, was hatte sich Yamchu nur dabei gedacht? Wem wollte er etwas beweisen? Was brachte ihm dieser falsche Stolz? Doch wieder konnte ich meinen Gedanken kein Ende schenken, denn  erneut wich der Saiyajin no Ouji seinem Gegenüber aus, duckte sich unter dem Schlag hinweg nur um binnen von Sekunden hinter dem anderen Kämpfer aufzutauchen. Er benutzte nicht ein Mal seine Hände, spielerisch hielt er sie weiterhin vor der Brust verschränkt und auf seinen Zügen thronte ein siegessicheres, gar spottendes, Lächeln. Was meinen Freund rasend vor Zorn werden ließ. Yamchus Schläge fanden kaum ihr Ziel und je mehr ich mir den Kämpfer betrachtete, desto mehr fiel mir der Zorn in seinen Augen auf. Aber.... hatte er es nicht so gewollt? Hatte er diesen Kampf nicht gesucht und gefunden? Er war selbst Schuld an dieser Misere, also sollte er sich auch nicht im Nachhinein beschweren. Denn Vegeta war niemand, der so einfach aufgab.  Der gar so leicht zu besiegen war. Doch etwas an dem Saiyajin ließ mich stutzig werden und wieder fiel mein Blick über seine Form. Wild hingen ihm die einzelnen Strähnen in die Stirn und beiläufig fegte sie der kleinere Kämpfer beiseite, den Blick weiterhin starr auf seinen Gegner gerichtet. Er sah müde aus und verwundert verharrten meine blauen Opale auf den dicken Ringen unter seinen Augen. Die letzten Tage war mir der Saiyajin ausgewichen. Schien vor mir zu fliehen, doch nun, da er sich mir nicht mehr entziehen konnte, war es mir aufgefallen. Sein schwerer Atem. Die Blässe in seinem Gesicht. Hatte er etwa wieder eine schlaflose Nacht gehabt? Hatten ihn etwa wieder die selben Alpträume heimgesucht, so blindlings und völlig unerwartet, dass er nicht zur Ruhe finden konnte? Dunkel erinnerte ich mich an die erste Nacht zurück, als ich eines von Vegetas vielen stummen Geheimnissen lüften sollte. Als ich hinter eiserne Mauern blicken sollte, welche sonst immer verschlossen waren. Etwas was er versuchte krampfhaft zu verbergen, doch im Schutze der tiefen Nacht war er der Wahrheit hilflos ausgeliefert. Erbarmungslos, nach jedem Halt greifend, den er finden konnte und haltlos warf mich meine Erinnerung zurück. Zurück an jenen Tag.... ~*~ Hell und klar stand der Mond am Himmelszelt und mit einem beiläufigen Blick auf die Uhr, den ich hätte lieber hätte meiden sollen, entwich sich mir ein verirrtes Keuchen.  1 Uhr in der Früh. Und an Schlaf war kein bisschen zu denken. Seit der Saiyajin aus dem All zurückgekommen war, war eine gute Woche vergangen und seit je her, war ich meinem wortkargen, stillen Besucher keinen Schritt näher gekommen. Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah an die Zimmerdecke, zählte stumm das vorbei flutende Licht der belebten Straßen, welches spielerische Schatten durch mein Zimmer tanzen ließ.  Nein, an Schlaf war definitiv nicht zu denken. Frustriert drehte ich mich auf den Bauch und bettete mein Kinn auf verschränkte Arme. Ein Uhr in der Früh. Gequält strich ich mir durch das wirre, blaue Haar und sah erneut auf die roten Ziffern meiner Uhr  1 Uhr 05. Hatte ich denn etwa etwas Anderes erwartet? Wenn Blicke töten könnten, wäre mein Wecker sicherlich Hauptseele Nummer Eins unter Enma Daios Kandidaten und nun konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.Doch schnell verschwand diese Gefühlsregung hinter einem weiterem Gähnen und abermals drehte ich mich auf die Seite, aus dem Fenster starrend. Nervös verschränkte ich meine Arme vor der Brust und tippte ungeduldig auf meine nackten Oberarme. Es war kühl zu dieser Stunde der Spätsommersnaacht und dennoch brannte mein Körper vor unerklärlicher Hitze. Weshalb ich auch nur in einem dünnen, ärmellosen Nachthemd schlief. Was mich indirekt am Schlafen hinderte war schwer zu sagen doch mein Unterbewusstsein kannte die Antwort schon jetzt.  Wie lange war er fort gewesen? Monate oder doch etwa ein ganzes Jahr? Abermals gingen meine Gedanken auf Wanderschaft und erinnerten sich an jenen Tag zurück, als Vegeta wieder auf der Erde aufgetaucht war. Er sah müde aus, als er aus dem Raumschiff stieg und der Saiyajin konnte dies noch so sehr unter einem strengen, kalten Blick verbergen, wie er wollte. Seine Erschöpfung und die Strapazen der langen Reise standen ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben und noch bevor er sich selbst etwas hatte vormachen können, hatte ich mir meinen wiederkehrenden Gast geschnappt und erstmals unter die Dusche gesteckt. Kurz lächelte ich auf, als ich an seinen verdutzten Gesichtsausdruck zurückdachte. Irgendwie schon ziemlich süß, wie er mich skeptisch musterte und nicht wusste ob er mir trauen konnte. Er war starr vor Dreck und sein zerrissener Kampfanzug war über und über mit Blut bedeckt. Ob es sein eigenes war konnte ich nicht sagen und dunkel erinnerte ich mich an das stumme Beben meines Körpers zurück. So süßlich die Versuchung und dennoch so gefährlich. Abrupt schüttelte ich den Kopf und schlug mir selbst die flache Hand auf die Stirn. Bulma Briefs, was dachtest du da nur? Ich musste wirklich übermüdet sein, wenn ich schon solche Gedanken hegte. Erneut wanderten meine blauen Opale auf die Uhr. 1 Uhr 15. Verdammt! Wieder drehte ich mich auf den Rücken und schloss die Augen. In der Hoffnung dass ich so etwas Schlaf würde finden können. Doch als endlich, nach langen Minuten der Stille, tiefe Ruhe einkehrte und nichts andauerte als das Rauschen des Windes, das Rauschen der immer noch belebten Straßen der Hauptstadt, hörte ich es. Zuerst dachte ich, es wäre eine Sinnestäuschung, ein Geräusch von draußen gewesen, so unwirklich um ihm Beachtung zu schenken. Doch als es ein weiteres Mal ertönte, diesmal etwas lauter, hielt ich den Atem an. Da, schon wieder. Zitternd griffen meine Hände in wirre Laken. Es war wie ein eisernes Flehen, eine stumme Bitte die sonst nicht ausgesprochen werden konnte und hastig setzte ich mich auf, als ich den Schmerzensschrei erneut wahrgenommen hatte. Es gab nur Einen, der solch eine Qual erdulden musste und ohne darüber nachzudenken stand ich auf, zog mir meinen Morgenmantel über und lief zur Türe. Meine Eltern bewohnten das oberste Stockwerk unseres Hauses und waren somit nicht Zeuge und keine Leittragenden dieses ganzen Spektakels. Diesem Ungewissen, was sich so unerschütterlich vor mir ausbreitete, dass es beängstigend wurde. Es gab wahrlich nur Einen der so qualvoll litt, dass es mir das Herz zerriss und erneut umfing mich Kühle, als ich in den dunklen Flur hinaustrat. `Vegeta.....` Zaghaft suchten meine blauen Opale den Weg zu seinem Zimmer und stießen wie so oft auf verschlossene Türen. Sollte ich es wagen? Konnte ich soweit gehen? Doch meine Sorge stieg, als ein weiterer Schmerzenslaut durch die morsche Türe drang und noch ehe ich mich versah, trugen mich meine Füße wie von selbst zum Geschehen. Wie von Geisterhand, einer inneren Neugierde nachgehend und zaghaft blieb ich letztendlich vor Vegetas Gemächern stehen, nahm die Klinke in die Hand und lauschte. Zuerst herrschte nichts Weiter als Stille und stumm stand ich vor seinen Türen, hielt ein Ohr dicht gepresst an kühles Holz und lauschte in die Dunkelheit hinein. Als nach mehreren Minuten immer noch kein weiterer Laut aus dem Zimmer kam und ich schon kehrt machen wollte, beruhigt, dass sich alles von selbst gelöst hatte, drang ein weiteres schwaches Stöhnen zu mir hinaus. So leise, dass es kaum zu hören war und dennoch bedeutete es Alles für mich. Zitternd blieb ich stehen, wie zur Salzsäure erstarrt. Ohne es zu wollen stieg mein Puls, als ich nach langem Zögern die Klinke in die Hand nahm und in tiefe Dunkelheit eintrat. Leise schloss ich die Türe hinter mir und fühlte mich sofort an die vergangenen Tage zurück erinnert, als ich Vegeta während seines lange Schlafes täglich besucht hatte. Und um zu sehen ob es ihm gut ginge. Nun wich dieser Szene nichts Altbekanntem und dennoch war sie so ungewiss, dass mir mit einem Mal das Atmen schwerer fiel als sonst. Sofort glitt mein Blick zum Bett, als ein weiteres Flehen durch die Dunkelheit zog und haltlos schlug mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust. Natürlich hatte ich die zusammengesunkene Form auf dem Bett sofort erkannt, das Licht des einfallenden Monde spendete ausreichende Sicht und langsam schritt ich auf den Saiyajin no Ouji zu. Das Klopfen meines Herzens wurde stärker. Meine Kehle – ausgedörrter und fiebrig benetze ich spröde Lippen. Wirr lagen die einzelnen Laken um seinen Körper herum und eines der vielen Kissen hatte sich schon lange verabschiedet und lag einsam und verlassen auf dem Boden. Er musste sich ziemlich herumgewälzt haben, denn sein Schlafgemach glich einem Schlachtfeld und zaghaft blieb ich vor Vegeta stehen. Unsicher was zu tun war und dennoch bestrebt für dieses eine Wesen alles zu geben, was ich hatte. Nur, dass er einmal in seinem Leben, zumindest heute und in dieser einen Nacht, so etwas Ähnliches wie Frieden finden konnte. Woher meine tiefe Sorge kam wusste ich nicht, doch reichte sie tief und endlos. Behutsam nahm ich schließlich seinen linken Arm, welcher schlaff und leblos aus dem Bett baumelte und bettete ihn an seinen Körper. Ich versuchte sein wirres Flehen zu ignorieren, als ich die verirrten Laken und Kissen zurecht schüttelte und ihn erneut zudeckte, doch war dies ein schwieriges Unterfangen. Vegeta litt unheimliche Qualen, das sah sogar ein Blinder und dieser Anblick war weit aus schmerzhafter als alles Andere. Wieder fiel mein Blick auf den Saiyajin, starrten auf seine Hände, welche sich hart und unerbittlich, in stummen Pein, in seidige Gewänder klammerten und setzte mich schließlich zu ihm. Haltlos wanderten meine blauen Opale zu seinem Gesicht und blickten in seine erschöpfte Züge. Vegeta sah schlimm aus. Seine sonst so gebräunte Haut war aschfahl geworden, die Augen qualvoll zusammengekniffen und leichte Schweißperlen bedeckten seine Stirn. Fürsorglich und ohne darüber nachzudenken, strich ich ihm behutsam durch die Haare, fuhr leicht mit meinen Fingern durch vereinzelte Haarsträhnen, welche ihm wild in die Stirn fielen und sah in sein müdes Gesicht. Was quält dich nur? Wieder drang seine fiebrige Stimme an mein Ohr und gebannt lauschte ich seinen Worten, versuchend irgendetwas zu verstehen, doch sprach der Saiyajin in einer mir fremden Sprache. Womöglich die seines Volkes und selbst wenn ich die einzelnen Wortfetzen kein bisschen verstand, so hörte ich sehr wohl die innere Qual in seiner Stimme, als er erneut von Alpträumen geplagt wurde. Was konnte ich tun um ihm diese Angst, diese innere Folter zu nehmen? Mitleidig sah ich auf meinen Gast hinunter. Niemand sollte solch einen Schmerz erdulden müssen. Kein Wesen auf dieser Welt.... hatte so etwas verdient. Zaghaft und wie in Trance glitten meine Finger über seine linke Wange und unmerklich zuckte der Saiyajin zusammen. Seine erhitzte Haut brannte unter meinen Fingerkuppen und kurz beschlich mich der leise Verdacht, ob er nicht doch Fieber hatte? Zögernd berührte ich mit der flach ausgestreckten rechten Hand seine Stirn und atmete erleichtert aus. Zwar war sie schweißnass aber immerhin nicht übermäßig erhitzt. Wenigstens eine Sorge weniger doch Vegetas flacher, wirrer Atem zeugte vom Gegenteil und erneut sah ich in erschöpfte Züge. Welch inneren Dämonen kannst du nicht entsagen, Saiyajin? Was verbirgst du unter deinen eisigen Mauern? Seine Lippen waren spröde, gar ausgetrocknet vom immer währendem Durst und traurig senkte ich den Blick, schickte meine Hände auf erneute Wanderschaft. Federleicht fuhr ich über seinen Oberkörper und erst jetzt fiel mir auf, dass Vegeta es nicht mal geschafft hatte, aus seiner Kleidung zu schlüpfen.  Mitleidig sah ich auf meine eigene Hand, welche nun auf seiner Brust ruhte und nahe seines Herzens zum Stehen gekommen war. Wild und unbändig trommelte es gegen meine Finger, immer am kämpfen, nie aufgebend und erneut konnte ich einen Schauer nicht mehr unterdrücken. „Menyeth...menyeth théme. Sihija´ldi´r....sh...shihija´l´dir math´kan.“  Vegetas Atem kam gepresst über nun zittrige Lippen und voller Sorge sah ich auf den leidenden Mann hinunter. Ich wüsste gerne über was er sprach, doch würde sein bittendes Flehen auf ewig ein Geheimnis für mich bleiben. Langsam zogen meine Finger beruhigende Kreise auf seinem Oberkörper und mit einem Mal, stumm und leise, wurde das wilde Pochen unter meiner Haut langsamer. Sein Herzschlag ruhiger, wiegte sich in einem stetig gleichen Takt und erleichtert stellte ich fest, dass sich die Atmung des Saiyajins zu beruhigen schien. Was immer in geplagt hatte schien nun vorüber zu sein, so schnell wie es gekommen war und dennoch beschlich mich ein ungutes Gefühl, als ich auf den Saiyajin no Ouji starrte. Tief in Gedanken. Wer.... bist du wirklich? So wenig hatten wir über das Wesen erfahren, welches damals unseren Planeten überfallen hatte und nichts als Chaos mit sich brachte. So wenig hatten wir aus seiner Kaltherzigkeit gelernt und dennoch hatte ich das Gefühl, das stetige Erwachen, dass Vegeta bei weitem mehr verbarg, als er sollte. Dass er nicht der war, den er vorgab zu sein und langsam stand ich auf, nahm eine weitere Decke in meine Hände und legte sie nun über die ruhende Form, als ich sein Zittern bemerkt hatte. Vegetas Leiden schien mit einem Mal beendet und die Alpträume so schnell vorüber, wie sie gekommen waren. Doch ein letztes gemurmeltes Flehen entwich seiner Kehle, ließ mich augenblicklich in meiner Position verharren und gebannt starrte ich auf den Saiyajin herab. Doch mit einem Mal schien die Zeit still zu stehen und ein tiefer Schauer wanderte durch meinen Körper, als ich seine schwache Stimme, die Bedeutung hinter seinen Worten, richtig erkannt hatte. Vergebt mir! Mir wurde schwindelig und panisch taumelte ich zurück.  Mit einem Mal wurde die Luft knapp und erschöpft rang ich nach Atem. Was... was meinte er damit? Haltlos stolperte ich nach hinten und schaffte es gerade noch zu den Türen, bevor ich mich in den kühlen Flur hinausdrängte und den Saiyajin alleine ließ. Ließ verschlossene Türen weit hinter mir und haltlos sackte ich zu Boden, als ich mich in meinem eigenen Zimmer wiederfand. Es dauerte Minuten bis ich mich beruhigt hatte und im Nachhinein wusste ich nicht ein Mal mehr, wieso ich so panisch die Flucht ergriffen hatte. Vergebt mir. Wieder lösten diese paar Worte eine ungeahnte Spannung in mir aus und fröstelnd schlang ich die Arme um meinem bebenden Körper. Was hatte Vegeta nur damit gemeint? Wollte er seine bestehende Schuld etwa uns gegenüber reinwaschen? War dies eine Entschuldigung für bereits begangene Taten? Oder lag weit aus mehr hinter den wenig gesprochenen Worten meines geheimnisvollen Gastes, dessen Sinn und Bedeutung ich nur noch nicht verstehen konnte? Es aber bald werden würde?!? Doch viel wichtiger war die Frage: Was bedeutete mir dieser Saiyajin wirklich? ~*~ Vergebt mir! Eisig durchlief mich ein weiterer Schauer, als ich an diese eine Nacht zurückdachte und unterdrückte krampfhaft das eigene Beben meiner Schultern. Damals verstand ich nicht, was Vegeta damit gemeint hatte, doch nun da ich seine Geschichte etwas besser kannte, konnte ich die Zusammenhänge besser verstehen. Und Eins und Eins zusammenzählen. Wie fühlte es sich an, wenn man alles verloren hatte, für das es sich zu kämpfen lohnte? Was bedeutete Verlust, wenn man nichts mehr hatte, über das man trauern konnte? Stumm verfolgten meine blauen Opale das Geschehen unter mir und blieben auf dem Saiyajin no Ouji haften. Wieder wich er den Schlägen meines Freundes gekonnt aus, doch schien er längst nicht mehr so konzentriert wie zuvor. Der nächste Schlag kam schneidend und unerwartet und verbissen verkrampften sich meine Hände um das kühle Metall der Brüstung, als Yamchu den Saiyajin hart im Gesicht getroffen hatte und Vegeta einige Schritte nach hinten stolperte. Nun verstand ich sein eisiges Flehen. Verstand seine stumme Bitte in dieser damaligen Nacht. Auch wenn es mich einiges an Zeit gekostet hatte und ich beinahe vom Falschen ausgegangen wäre. Der Verlust seines Volkes hatte Vegeta hart getroffen und ich wusste noch ganz genau, wie ich mich gefühlt hatte, als mir Krillin erzählte, was wirklich mit dem Heimatplaneten der Saiyajins passiert war. So viel Leid und Trauer war für niemanden ertragbar und erst jetzt schien ich zu begreifen, welche Schuld der Saiyajin no Ouji auf sich genommen hatte. Erneut wanderte mein Blick zu den beiden kämpfenden Männern unter uns. Doch es gab noch etwas, das ich wissen musste. Ein letztes Teil des Puzzles fehlte und nun war der Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu erfahren. „Wie ist er gestorben, Krillin?“ Ich wusste, dass mich der Andere verdutzt ansah, doch war mir dies momentan nebensächlich geworden. „Was... Bulma, wen.... wen meinst du da-“ Doch ich gab ihm keine Chance auszusprechen, wandte den Blick und sah dem kleineren Mann in die Augen. Diesmal wollte ich keine Ausflüchte hören. Ich wollte die ganze Wahrheit erfahren. Auch wenn sie grausam sein würde. Wenn ich Vegeta besser kennenlernen wollte, musste ich von klein auf anfangen. Musste von ganz Unten beginnen. Auch wenn dies kein leichtes Unterfangen werden würde. „Vegeta. Wie ist er gestorben?“ Kurz konnte ich sehen, wie der andere Mann seufzend ausatmete und sich so etwas wie ein blinder Schmerz in seine Züge legten. Die Erinnerung musste quälend sein und obwohl ich danach gefragt hatte, bescherten mir die nächsten Worte meines Freundes eine eisige Gänsehaut. „Er starb durch Freezers eigene Hand. Nach eisiger Folter und langer Qual. Er......“ Beschämt sah der kleinere Krieger zur Seite und erst jetzt fiel mir das Zittern seines Körpers auf. Das Beben in seiner Stimme. „Er hatte gekämpft, eisern und verbissen und dennoch hatte Vegeta verloren. Egal wie stark er auch am Ende gewesen sein mag. Es war Nichts im Vergleich zu Freezers Macht. Sie wusch grausam über ihn hinweg und wir alle konnten nichts anderes tun, als tatenlos zuzusehen.“  Verbittert hatte Krillin geendet und geschockt sah ich auf. Schämte er sich etwa für die Hilflosigkeit , die sie alle befallen hatte, als die Echse immer und immer wieder auf den fast schon leblosen Körper eingeschlagen hatte, sich windend in einem eisernen Griff um seinen Nacken, welcher ihm jegliche Luft zum Atmen raubte? Krillins Erzählungen waren grausam und ich konnte die Bilder nicht verdrängen, die sich in meinem Geist ausbreiteten und mir die Kehle zuschnürten. Ich hatte mit allem gerechnet, doch nicht damit. Nicht mit dieser ganzen Grausamkeit und fester wurde mein Griff als mir schwindelig wurde. „Was ist los, Mensch ? Ist das etwa schon alles?“ Vegetas belustigter Tonfall ebbte über uns hinweg und augenblicklich sahen wir zum Geschehen. „Du hast eine miese Deckung, dass musste mal gesagt sein.“ Ich konnte Krillin kurzerhand auflachen hören, über die Bemerkung, welche leichtfertig die Lippen des Saiyajins verlassen hatten. „Man, jetzt gibt er ihm eine Standpauke, das war ja abzusehen.“ Verlegen kratze sich der kleinere Krieger am Hinterkopf, doch ich glaubte insgeheim war er froh, für den schnellen Themenwechsel. Für den schnellen Wechsel des Geschehens. Was auf Namek passiert war, blieb auf Namek. Dieser grüne Planet war nichts weiter als ein endloses Trauma, was wir alle, jeder Einzelne von uns, einfach nur noch vergessen wollten. Doch manches Mal hatte man nicht die Gelegenheit dazu und die Vergangenheit holte einen überraschend und unerwarteter Weise ein. Ohne Warnung. Und ohne ein Ziel vor Augen. „Ganz mies, wirklich.“ Wieder fing Vegeta lachend einen Schlag meines Freundes ab und tauchte blitzschnell hinter ihm auf. Doch dies hatte Yamchu vorausgesehen, holte ein weiteres Mal aus um einen Treffer zu landen, doch auch dieser fand bleierne Leere. „Ebenfalls mies.“ Vegeta war keinesfalls spottend über die Situation, allenfalls belehrend und dennoch konnte ich auf seinen Zügen das versteckte Grinsen erkennen. Das ganze schien ihm viel eher Spaß zu machen, als dass er diesen Kampf wirklich ernst nahm. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Seine Beweggründe hierfür würde ich sicherlich niemals verstehen können, doch es war schön zu sehen, dass der sonst so ruhige Saiyajin mal aus sich herauskam. Auch wenn es auf Kosten meines Freundes geschehen musste. „Deine Basics sind nicht schlecht, aber dir fehlt der Feinschliff, wie ihr Menschen so schön sagen würdet.“ Ich schrie kurzerhand erschrocken auf, als der kleinere Krieger überraschend vor Yamchu auftauchte und ihm spielerisch an die Stirn tippte. Obwohl der Saiyajin seinem Ki dem des Anderen angeglichen hatte, bewegte er sich bei weitem fragiler und schneller. „Aber was will man schon von einer so niederen Kreatur erwarten.“ Da war sie wieder, seine Überheblichkeit und ich hatte mich schon gewundert, wann sie auftauchen würde. Neben mir lachte Krillin kurzerhand auf und sah kopfschüttelnd auf das Geschehen. „Eine Belehrung wie sie im Buche steht. Dieser Saiyajin ist sich echt für Nichts zu schade.“ „Er kennt es nicht anders, Krillin.“ Ich seufzte aus. Eigentlich sollte ich meinen Freund in Schutz nehmen, doch hatte sich Yamchu diese Suppe selbst eingebrockt. Er hatte sich selbst diesem Kampf ausgesetzt und es war abzusehen gewesen, dass er hier nicht als Sieger hervor gehen würde. Besorgt sah ich auf den schwarzhaarigen Mann und erkannte die wachsende Wut in seinen Augen.  Ich kannte seinen Blick, kannte ihn nur zu gut und geschockt richtete ich mich auf, als ich die Warnungen erkannt hatte, doch war es zu spät. Der Ki-Blast kam unerwartet und traf den Saiyajin mit voller Wucht. Vegeta hatte sich abgewandt, für ihn war dieses „Training“ beendet gewesen, somit hatte er den Treffer nicht abfangen können. Wild rauschte die Explosion über uns hinweg und noch ehe ich mich versah, rannte ich auch schon los. Blindlings und getrieben von reiner Panik. Ich konnte Krillins besorgte Rufe hören, doch ging sie im Getöse des allen endenden Knalles unter.  Hastig stieg ich die Außentreppe hinab und rannte über das matte Gras. Meine Kehle war trocken und augenblicklich brannte das wilde Feuer in meiner Kehle. Doch ignorierte ich den Schmerz. Tiefe Sorge hatte mich erfasst. Eigentlich hätte sie mich ängstigen sollen, doch tat sie es nicht. Eigentlich sollte sie befremdend für mich sein, doch Hier und Jetzt, in diesem einen Moment, war der Gedanke an den Anderen so stark geworden, dass ich ihn nicht verdrängen konnte. Und ihn mit weit ausgestreckten Armen empfing. Wieder toste der Knall der Explosion über die Ebene und ich war dem brennenden Feuer nun so nahe, dass ich augenblicklich stehen blieb und die Hände schützend vor das Gesicht nahm. Die Luft roch nach Qualm und verbrennendem Fleisch und augenblicklich unterdrückte ich ein wirres Husten. Doch vergebens. Ich versuchte, durch den dicken Ruß und Rauch etwas zu erkennen, doch begrüßte mich weiterhin nichts als tiefe Schwärze. Von dem Saiyajin war nichts zu sehen. Meine Sorge stieg. Eigentlich sollte dieser Angriff dem Anderen nichts ausmachen, doch da er nicht damit gerechnet hatte, sah die ganze Sache anders aus. Wild pochte mein Herz unbändig hinter meine Brust und die Zeit schien still zu stehen. Weit in der Ferne hörte ich Krillins besorgte Rufe, doch war alles eingelullt, in einem blinden Schleier aus Angst. Tränen stiegen mir in die Augen, ohne dass ich es wollte und ich hoffte nur eines. Dass der Saiyajin unbeschadet aus dieser ganzen Sache hervorgehen würde. Kapitel 8: Glück 8 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 8 „Musste das sein, Yamchu? Was hast du dir dabei gedacht?“ Ich wusste nicht, ob mein Freund meine Stimme über das laute Grollen hinweg würde hören können, doch anhand seines schuldbewussten Gesichtes konnte ich sehen, dass er meine Worte durchaus verstanden hatte. „Ich... es.... es war aus einem reinen Affekt heraus, Bulma. Ich... ich wollte das nicht.“ Entschuldigend war er auf mich zu getreten und wollte mir eine Hand auf die Schulter legen, doch kamen seine Worte so gut wie gar nicht bei mir an. „Er... er hätte mich aber auch nicht gleich so abfertigen sollen, als wäre ich ein Schwächling.“ „Und du hättest dich nicht gleich so provozieren lassen müssen.“ Wütend tippte ich meinem Gegenüber gegen die Brust und versuchte meinen eigenen inneren Zorn zu dämpfen. Doch weit gefehlt. „Das ist immer noch Vegeta, von dem wir hier sprechen.“ Besorgt wollte ich auf den dichten Nebel zu treten, wusste nicht wirklich ob sich der Saiyajin ernsthaft verletzt hatte und wieder ertappte ich mich dabei, wie meine Hand zitternd an mein Herz griff. „Sei froh, Mensch, dass ich heute einen guten Tag habe und es hierbei so stehen lasse.“ Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich Vegetas Stimme hörte und Yamchu erging es ähnlich wie mir. Erst jetzt schien dem Anderen klar zu werden, was  er eigentlich getan hatte und ich sah die wachsende Angst in seinen Augen. Gebannt suchten meine blauen Opale die des Saiyajins und erleichtert seufzte ich aus, als er aus dem dichten Rauch trat und uns entgegen blickte.  Er schien sich nichts getan zu haben, Gott sei dank und mit einem Mal fiel die ganze Anspannung von mir. „Aber wenn du dich das nächste mal so blindlings gehen lässt und eine bestehende Abmachung brichst, bin ich das nächste Mal vielleicht nicht mehr so nett !“ Verächtlich spuckte Vegeta etwas Blut zur Seite und sah Yamchu funkelnd in die Augen. Er war ruhig, aber alles an seiner Körperhaltung schrie nach Warnung.  Schrie nach einer Drohung, einem Versprechen, welches er das nächste Mal, falls es dies geben sollte, einhalten würde. Da war ich mir sicher. Yamchus Knurren kam tief und überraschend aus dessen Kehle und zornig funkelten ihm bernsteinfarbene Opale entgegen. „Aber wenn du willst können wir das auch gleich hier und jetzt klären.“ Vegetas Selbstbeherrschung war dahin, das war zu spüren und eisig zog sich sein brennendes Feuer der Leidenschaft durch seinen Körper. Es fehlte nicht mehr viel und alles wofür sich der Saiyjain eingesetzt hatte, wäre dahin. Doch etwas weckte erneut meine Aufmerksamkeit und geschockt sah ich auf den Krieger vor mir. „Du bist verletzt!“ Haltlos kamen diese paar Wörter über meine Lippen und jegliche Vernunft beiseite werfend, schritt ich auf ihn zu. Mit einem Mal verpuffte Vegetas aufsteigender Zorn in Schall und Rauch, als ich vor ihn trat und ihn sachte an der Schulter berührte. Verwundert sah er mich an, schien nicht ganz zu begreifen, wie ich jetzt darauf kam, doch war mir sein skeptischer Gesichtsausdruck momentan egal. Auch dann noch, als sich seine Ahnungslosigkeit in blindes Verstehen umwandelte. „Das?“ Verwundert sah er auf die tiefe Wunde, welche sich von seiner Schulter ausgehend über seinen halben Oberkörper zog. Sein Gi-Oberteil war zerfetzt und erst jetzt hatte ich seine Verletzung bemerkt. „Das ist nichts, eine Kleinigkeit . Nicht der Rede Wert!“ Bewusst wählte er die gleichen Worte von letztem Mal, doch mir konnte er nichts vormachen. Dieses Mal nicht. So einfach kam er mir nicht davon. Kurzerhand und ohne seinem verblüfften Gesichtsausdruck weitere Beachtung zu schenken, nahm ich den Saiyajin am Arm und zog ihn mit mir. Stolpernd folgte mir der Saiyajin, versuchte sich aus meinem Griff zu entziehen, doch hielt ich in weiterhin fest. Eigentlich hätte er sich spielend von mir befreien können, doch aus irgendeinem Grund ließ er es nicht gänzlich zu. War es Neugierde, die ihn fesselte? Doch nicht ganz so stur und eisern wie du vorgibst zu sein, was? Alleinig sein Gezeter schraubte der Saiyajin eine Stufe höher und ich konnte nicht anders als ein Lachen zu unterdrücken. „Tzz, Wániat ká , Onna. Datára oréth tán ka!!! Jah´ro!!!“ Seine Stimme klang wütend und abermals huschte mir ein kurzes Lächeln über die Lippen. „Du weißt, dass ich Saiyanisch kein bisschen verstehe, also gib dir gar nicht erst die Mühe, Vegeta.“ Erbost konnte ich sein weiteres Schnauben hören und umfing seine Hand fester in meiner. „Das ist ja auch der Sinn an der ganzen Sache, Baká-Onna. Und jetzt lass...lass mich los.“ Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit, doch gab ich nicht nach.  „Es dauert auch nicht lange, versprochen. Aber das......“ Wieder tippte ich dem kleineren Saiyajin auf die Wunde und kurz zuckte mein Gegenüber erschrocken zusammen. Aha! Es schmerzte. Also doch nicht so eine Kleinigkeit wie er angenommen hatte. „....muss versorgt werden. Und jetzt sei nicht so stur, okay?“ Liebevoll sah ich ihm in die dunkelbraunen Augen und alles um mich herum schien wie vergessen. Vegeta verstummte mit einem Mal und sah mir in die blauen Opale, unfähig etwas zu sagen, unfähig sich zu rühren. Ich sah wie er mit sich haderte, wollte zum Konter ansetzten, doch schmollend sah er zur Seite, als ihm keine passende Antwort einfiel und er sich geschlagen geben musste. Ich unterdrückte den Drang ihm durch die wilden Haare zu streichen und sah lachend zu ihm auf. Das war bei Weitem die längste Konversation die wir bis jetzt geführt hatten und irgendwie konnte ich jetzt schon sagen, dass mir gegenüber der Saiyjain etwas aufgetaut war. Denn sonst würde er meine Hilfe niemals zulassen und sie verwehren. Gar gänzlich akzeptieren. Auch wenn er dies nur widerwillig tat. Erneut und mit den bittenden Worten, dass er mir folgen sollte, zog ich den Saiyajin abermals mit mir und dies mal ließ Vegeta es zu. Zwar grummelte er weiterhin vor sich her und lächelnd schüttelte ich den Kopf. Ich hatte das wage Gefühl, dass ich dem Saiyjain no Ouji heute etwas näher gekommen war. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt gewesen war, so bedeutet er für mich Vieles, gar Alles auf der Welt und eilig betrat ich mit ihm die kühlen Hallen meines zu Hauses, ohne die skeptischen Blicke meiner Freunde zu bemerken, welche mehr Sorge und Unverständnis, als Verstehen widerspiegelten. Und eine leise Vorahnung, die ich selbst noch nicht bemerken sollte. ~*~ „Hier, nimm bitte Platz, während ich alles vorbereite.“ Stumm tat der Saiyajin wie gehießen und hievte sich auf die silbrige Untersuchungsbahre meiner Laborräume. Es war kühl geworden in den unteren Katakomben und beiläufig schaltete ich die Heizung höher und zog meinen weißen, langen Kittel über.  Kurz flog mein Blick erneut zu meinem Gast und bemerkte die wachsende Unsicherheit in seinem Blick. Lächelnd sammelte ich weiteres Verbandsmaterial zusammen, legte alles auf ein kleines Tablett und trat an Vegeta heran. Zögernd sah dieser mir in die Augen und ich glaubte er wünschte sich schon jetzt, mir doch nicht gefolgt zu sein. Doch seine Wunde musste versorgt werden. Dieses Mal würde sich der stolze Saiyajin no Ouji nicht mehr raus reden können. „Na komm, ausziehen. Das Ding muss runter.“ Lächelnd zupfte ich an seinem zerfetzten Oberteil und skeptisch zog der Kämpfer eine Augenbraue nach oben. Sein Blick sprach Bände und wenn ich gekonnt hätte, würde ich hier und jetzt sofort in ein freudiges Lachen ausbrechen, doch wer wusste, wie Vegeta all dies auffassen würde. Dennoch konnte ich ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken und aufmunternd legte ich dem Saiyajin beide Hände auf die Knie. „Vegeta, ich beiße schon nicht. Aber so kann ich sehen ob das umliegend Gewebe nicht auch etwas abbekommen hat.“ Langsam senkte er den Blick und betrachtete meine Hände, welche immer noch auf seinen Knien ruhten. Er schien zu überlegen und ich ließ ihm alle Zeit, die er brauchte und abermals studierte ich seinen ernsten Gesichtsausdruck. Seine dunklen Opale waren mit etwas belegt, was fast so etwas wie Traurigkeit glich, doch verschwand sie schnell unter seiner aufsteigenden Maske. Er schien abzuwägen, ob er mir letztendlich völlig vertrauen konnte und abermals seufzte ich aus. „Bitte, Vegeta?“ Abermals strich meine Hand über die Seine, welche sich wild und unentschlossen an die Liege klammerte und erneut sahen bernsteinfarbene Opale in meine. Dumpf zog die bleierne Wärme über uns hinweg und nichts, als sein flacher Atem war zu hören. Sein wilder Herzschlag, welcher unbändig hinter seiner Brust pulsierte und mir die Sinne raubte. Es war ungewohnt ihm so nahe zu sein und erneut brachte mich seine reine Nähe um den Verstand. Stumm und endlos zog das Ticken der Uhr durch die Stille der verlassenen Räume und brachte eisige Kälte mit sich. Doch fror ich nicht in seiner Gegenwart. Keineswegs. Eine Bewegung riss mich aus meiner Starre und dankbar sah ich, wie Vegeta anfing sich aus seinem zerfetzten Oberteil zu schälen. Der Schmerz war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und beiläufig, so als wäre es selbstverständlich, half ich ihm aus angesengten Fetzen zu kommen. Kurz zuckte ich zusammen, als ich seine hitzige Haut berührte, doch ließ ich mir nichts anmerken. Oft hatte ich den Saiyajin die letzten Male berührt, bewusst wie unbewusst, wenn er nicht damit gerechnet hatte. Nachts gefangen vom langen, benötigten Schlaf um meine stummen Besuche nicht zu bemerken, doch jedes mal ließ mich mein Körper aufs Neue erzittern. Das Unbekannte schon kennend und dennoch so unerschütterlich aufs Neue. Mit einem Seufzten setzte sich der Saiyjain no Ouji in eine bequemere Position und schloss die Augen, als auch der letzte Überrest seines Gi´s entfernt war. Ich war dankbar für sein Vertrauen, welches er mir entgegen brachte doch zeugte seine flache, hastige Atmung vom Gegenteil. Vegeta war nervös, dass sah ich ihm an der Nasenspitze an und lächelnd strich ich erneut über seine Hand, versuchend ihm somit die Angst zu nehmen. Ob es half wusste ich nicht, aber es war immerhin ein Versuch wert. Abermals vergewisserte ich mich, ob ich alles beisammen hatte und knipste das Licht der kleineren Stehlampe an, um einen besseren Überblick zu haben. Doch dass, was ich sah, ließ mich sofort erstarren. Eisig und zu keiner Bewegung mehr fähig. Geschockt hielt ich den Atem an, als meine blauen Opale über Vegetas Körper wanderten und die etlichen Narben betrachteten, die seine gebrandmarkte Haut verzierten. Narben des Verlustes. Narben der Qual und endloser Pein und ohne es zu vollen stiegen mir die Tränen in die Augen. Es waren so viele. So verdammt viele. Wie in Trance desinfizierte ich mir die Hände und augenblicklich rümpfte der Saiyajin die Nase. Wer konnte es ihm verübeln? Der Geruch war beißend, gar stechend, doch leider konnte ich dies nicht verhindern. Wenn er keine Infektion der Wunde wollte, musste er da durch. Auch wenn es für ihn mehr eine Qual als Genugtuung war. „Es wird schnell vorbei sein, Vegeta. Versprochen. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Tröstend brachte ich diese Worte über meine Lippen, doch augenblicklich betrachteten mich starre, dunkle Augenpaare. „Ich habe keine Angst. Es ist... es ist nur, dass.....“ Doch sofort verstummte der Saiyajin und senkte erneut den Blick. Seine Stimme war brüchig, lange nicht so fest wie sie hätte sein sollen. Nicht mehr als ein leises Flüstern und besorgt sah ich in seine versteinerte Mimik. Was hatte er damit gemeint? Doch Vegetas stummes Schweigen blieb bestehen und langsam machte ich mich an das Werk, seine Verletzung zu desinfizieren und zu säubern. Mehrere Male sog mein wortkarger Besucher scharf die Luft ein, verkrampfte sich unweigerlich auf der Liege, doch hielt er still. Hielt stand und kein Laut des Schmerzes kam über seine Lippen. Die Wunde war schnell gesäubert und verarztet. Ich war gerade dabei, die letzten Verbände anzulegen, als Etwas aus dem Augenwinkel, meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Hell erhob sich die Narbe, nicht größer als 3 Zentimeter, nahe seines Herzens von der Haut des Saiyajin und zögernd strich ich über die kleine Wunde, welche damals die brennende Qual des Kriegers mit einem Schlag beendet hatte. Und ihn dennoch zugleich leiden ließ. Es musste wahrlich grausam sein, das Zeichen der Niederlage, ausgeführt durch den Peiniger deiner eigenen Vergangenheit, auf dem Körper zu tragen. Und das ein Leben lang. Schwach unterdrückte ich ein Keuchen und konnte mich gerade noch daran hindern, mir die Hand vor den Mund zu pressen. Blinzelnd vertrieb ich die salzigen Tränen aus meinen Augen und hoffte inständig, dass Vegeta nichts bemerken würde. Traurig senkte ich den Blick, nahm einen weiteren Verband in die Hände und band ihn um die Schulter des Saiyajins. Doch eine zaghafte Berührung an meinem Kopf ließ mich augenblicklich verharren, ließ mich zur Salzsäule erstarren und ich wagte nicht, mich aufzurichten. Leicht, so als hätte er Angst mich zu zerbrechen, strich mir Vegeta durch das Haar, spielte mit einer vereinzelten Strähne, wie in Trance. So als wüsste er nicht, was er tat. Schon die ganze Zeit war der Saiyajin über zu still gewesen, doch nun murmelte er irgendwelche Wörter vor sich her, die ich nicht verstand und benommen von der Berührung, die tausend elektrische Wellen durch meinen Körper schickte, versuchte ich das Wenige zu verstehen, was Vegeta über die Lippen brachte. „Plávat`h ká......“ Wie ein Flüstern ebbte seine Stimme über mich hinweg und zitternd hielt ich den Atem an, als der Saiyajin erneut durch meine Haare fuhr und sie durch seinen Fingerspitzen gleiten ließ. Ich verharrte weiterhin, eng an ihn gedrückt und den Kopf gesenkt, wagte nicht, den Blick zu heben um ihn anzusehen. Meine Hand, welche immer noch auf seinem Oberkörper ruhte, zitterte vor Spannung und erneut konnte ich Vegetas Herzschlag spüren. Doch so schnell wie die Berührung gekommen war, verschwand sie auch schon wieder und hinterließ nichts als eine kribbelnde Gänsehaut auf meinem Körper. Vegeta ließ den Arm sinken und sah zur Seite und erst nach Minuten konnte ich mich rühren. War fähig zu atmen und den trockenen Kloß in meinem Hals zu schlucken, doch eine plötzlich neue Stimme ließ mich erschrocken zusammenfahren. „Bulma, alles klar bei dir?“ Nur schwach konnte ich den Schrei unterdrücken, welcher sich aus meiner Kehle stehlen wollte und sah geschockt zur Türe, als ich meinen langjährigen Freund erblickte. Sorge lag in seinem prüfenden Blick und noch zu gefangen von der vorherigen Situation, konnte ich nichts als Nicken. Doch täuschen konnte ich den anderen Kämpfer damit nicht, denn dazu lag sein Blick zu skeptisch auf uns Beiden und langsam löste ich mich von dem Saiyajin, versuchend die Situation noch irgendwie zu retten. Es war nichts geschehen, was des anderen Mannes Eifersucht hätte erneut schüren können, aber dennoch musste das Alles ziemlich zweideutig aussehen. Gerade wollte ich zum Wort ansetzten, als Vegeta mir zuvor kam, seine zerfetzten Sachen packte und von der Liege rutschte.  Kurz sahen mir dunkelbraune Opale in die Augen und leicht verbeugte sich der Saiyajin vor mir, wohl seine Art mir seinen Dank auszusprechen und drängte sich an Yamchu vorbei. Ohne auch nur ein einziges Wort über das eben Geschehene zu verlieren. Wehleidig sah ich ihm hinterher und versuchte die aufkommende Kälte zu vertreiben, die sein Verschwinden so plötzlich mit sich gebracht hatte, dass mein Körper erneut erzitterte. „Hat er dir was getan?“ Verschleiert sah ich Yamchu in die Augen und erst jetzt schien mich seine Frage wachzurütteln. Stumm schüttelte ich den Kopf, wandte mich um und fing an das Verbandsmaterial zu verräumen. „Ich habe nur seine Wunde versorgt.“ „Und dafür hast du fast eine halbe Stunde gebraucht?“ Nun lag auch diese verhasste Skepsis in seiner Stimme und wütend drehte ich mich um. Ich verstand seine Eifersucht einfach nicht. Was sollte das? Was nahm er sich nur dabei heraus? „Ja, das hat es!“ Wütend warf ich die Pinzette in den Abwurfbehälter und drehte mich zu meinem Gegenüber um, lehnte mich dabei an die Untersuchungsliege und sah ihn erbost an. „Du scheinst dir ja in letzter Zeit ganz schön viele Sorgen um ihn  zu machen.“ Wieder entfachten Yamchus Worte neuen Zorn in mir und ohne dass ich es wollte wurde meine eigenen Stimme lauter. „Vegeta ist mein Gast. Wie oft soll ich das noch sagen?!?“ Wütend funkelte ich mein Gegenüber an und versuchte die immense Rage in mir zu bremsen, doch vergebens. Was dachte sich Yamchu nur dabei?  Seine Eifersucht war einfach lächerlich. „Und im Gegensatz zu dir mache ich mir nun mal Sorgen um meine Gäste und behandele sie nicht, als wären sie etwas Verbotenes. Gar Unmenschliches.“ Ich war so sehr in meiner inneren Wut gefangen, dass ich den besorgten Blick meines Freundes nicht bemerkt hatte. Auch nicht, wie er auf mich zu getreten war. „Vegeta ist kein Monster. Er......er......“ Doch abrupt brachte mich seine Hand auf meiner Schulter zum Schwiegen und überrascht sah ich in Yamchus lächelndes Gesicht. „Beruhige dich, Bulma. Ich habe es nicht so gemeint. Es..... es tut mir leid.“  Verzweifelt versuchte ich meinen wirren Atem unter Kontrolle zu kriegen und sah den anderen Mann lange an. „Es geht mir momentan nur Einiges durch den Kopf und ich habe mich gehen lassen.“ Aufmunternd sah mich der andere Mann an und verschwommen erkannte ich die versteckte Entschuldigung in seinen Worten. „Ich weiß du meinst es ja nur gut. Lass..... lass uns nicht streiten.“ Ich nickte schwach und sah Yamchu erneut in die Augen. Eigentlich konnte ich mich glücklich schätzen so einen Freund zu haben, der dies Alles dennoch akzeptieren konnte. Ich muss schon zugeben, dass sicherlich jeder so reagieren würde, aber dennoch versetzte mir das wenige Vertrauen, dass mir der damalige Wüstenbandit entgegenbrachte, einen Stich ins Herz. Wieso vertraute er mir so wenig? Hätte ich den Saiyajin einfach auf die Straße setzten sollen? Er hatte doch Niemanden. Doch eine weitere Frage beschlich meinen Geist, so dunkel und drohend, dass ich erst jetzt einen Gedanken daran verschwenden konnte. Doch blieb mir keine Zeit ihn zu beenden, denn erneut ertönte Yamchus fragende Stimme und abermals sah ich ihm in die Augen. „Kommst du dann? Ich weiß nicht, ob das Mittagessen noch zu retten ist, aber wir sollten Krillin nicht unnötig warten lassen.“ Ein Lächeln lag auf seinen Zügen und schwach erwiderte ich es. „Ich komme gleich, Yamchu. Ich will nur noch diese Sauerei hier aufräumen.“ Er nickte verstehend und verschwand mit den letzten Worten, ich solle ihn nicht zu lange Warten lassen und verließ meine Hallen so schnell wie er gekommen war. Noch eine Weile sah ich ihm hinterher und fing dann erneut an, die alten Verbände zu entsorgen. Doch wieder huschten meine Gedanken zu dem Saiyjain no Ouji und ich hielt in meiner Bewegung inne. Wieso war Vegeta wieder gekommen? Diese Frage beschäftigte mich schon eine ganze Weile, doch hatte ich hierfür keine Antwort finden können. Als sich der Saiyajin damals das Raumschiff genommen hatte, hätte er einfach im All bleiben können. Orte, an denen er leben konnte, kannte er sicherlich gut genug. Wieso also war er wiedergekehrt? Was hatte ihn erneut zur Erde zurückgetrieben? Eine Frage auf die ich immer noch keine Antwort wusste, doch lag sie unweigerlich in meinen Händen. Und so wahrhaft vor mir, dass ich es erst jetzt bemerkt hatte. Dumpf sah ich auf die Kompresse in meinen Fingern, auf der noch etwas Blut des kleineren Kämpfers vorhanden war. Die Probe meines Golden Eyes war schon längst aufgebraucht und eigentlich hatte ich mir geschworen, dieses vermaledeite Gerät nie wieder einzusetzen. Doch wie immer, wenn der Mensch von etwas besessen war, was er sein Eigen nannte, rannte er blindlings in neues Verderben. Nur um seine nie stillende Neugierde zu befriedigen. Noch eh eich mich versah, nahm ich einen Substanzträger und löste die trockenen Krusten von der Kompresse mit einer weiteren sterilen Pinzette ab. Ich tat meine Arbeit flink und ohne weiter darüber nachzudenken. Mein Herz schlug mir dabei bis zum Hals, doch konnte und wollte ich die nahende Spannung nicht mehr ignorieren. Ich musste einfach mehr wissen. Mehr über meinen geheimnisvollen Besucher, welcher mich einfach nicht mehr loslassen konnte. Schnell verstaute ich meine gesammelten Proben im Kühlfach und beseitigte die letzten Spuren meiner Schandtat. Vielleicht würde ich all dies eines Tages bereuen..... Vielleicht... würde sich all das bald als riesengroßer Fehler heraus stellen, doch erkannte ich die Warnungen nicht. Ignorierte mein wiederkehrendes, schreiendes Gewissen und verwies es in kalte Schranken meines Seins. Sperrte es ein in verschlossene Räume und würde diese nie wieder öffnen wollen. Ohne auch nur ein einziges Mal über die Konsequenzen meines törichten Handelns nachzudenken. Kapitel 9: Glück 9 ------------------ Glück ist in der Seele zu Hause Glück 9 Du fehlst. Du fehlst wahrhaftig. Wo warst du nur, jetzt da ich dich am Meisten brauchte? Immer und immer wieder beherrschte dieser eine Gedanke meinen Geist und betrübt sah ich an die Zimmerdecke, beobachtete die tanzenden Lichter der befahrenen Straße. Dumpf und in einem stetigen Takt prasselte der wirre Herbstregen gegen die Fensterscheibe und trommelte eine verträumte Melodie, zum Einschlafen schön, doch war ich zu aufgewühlt um endlich ruhen zu können. Son-Kun, wo bist du nur? Drohend war das Donnergrollen des Gewitters in der Ferne zu hören und seufzend drehte ich mich zur Seite, aus dem weiten Fenster starrend. Dunkle Wolken verdeckten den Nachthimmel und kein einziger Stern war zu sehen. Es war Neumond, die Dunkelheit so drückend dass es unerträglich wurde. An Tagen des Niemandsmondes fand ich nie zur Ruhe, redete ich mir ein, doch wusste ich tief in meinem Unterbewusstsein, was oder besser gesagt, wer mir meine wohlverdienten Schlaf raubte. Und meine Gedanken quälte, bis zum Äußersten. Eigentlich war es ein schöner Abend gewesen. Der Streit zwischen Yamchu und mir war vergessen und hatten wir zusammen mit Krillin einen herrlichen Grillabend verbracht. Das Fleisch war zwar hinüber aber schnell hatte ich für Nachschub sorgen können und bis spät in die Nacht bruzzelte unser Abendessen vor sich hin. Doch von Vegeta fehlte jegliche Spur. Zu tief war ich von Schuldgefühlen meinem Freundes gegenüber gefangen gewesen, sonst wäre ich den Saiyajin abermals suchen gegangen. Doch konnte ich nicht und stumm lauschte ich den Gesprächen meiner Freunde, sofern ich es konnte. Meine Hände nervös ineinander verfangen, zu unruhig um abschalten zu können. Immer wieder warf ich unsichere Blicke zu meinem Zuhause zurück, doch blieben die Fenster weiterhin dunkel und eisig. Gar leblos und nach Stunden des Wartens hatte ich aufgegeben. Vegeta wollte nicht gefunden werden. Auch wenn es mich innerlich vor Sorge zerriss, musste ich es akzeptieren. Ich hoffe nur, tief in meinem Herzen, dass es ihm gut gehen würde, wo immer er auch war. Überraschend krachte ein weiteres Grollen über die westliche Hauptstadt und erschreckte mich augenblicklich zu Tode. Das Gewitter war näher gekommen uns instinktiv zog ich die Decke höher, bis zur Nasenspitze. Wieder glitten meine Gedanken zu meinem Jugendfreund und stumm zählte ich die Tage, die seit seinem Verschwinden auf Namek vergangen waren. Es waren zu Viele. Wieso kam er nicht zurück? Was hielt ihn nur in der ewigen Dunkelheit des Alls? Gerade jetzt, in den dunkelsten Stunden meines Seins, hätte ich seinen Rat gut gebrauchen können. Doch sollte mir die Hilfe des größeren Saiyajins verwehrt blieb und langsam setzte ich mich auf, als mich quälender Durst heimsuchte. Blaue Opale huschten auf die Anzeige meines Weckers und qualvoll seufzte ich aus, als die roten Zahlen nichts gutes versprechen sollten. 2 Uhr morgens. Eine weitere schlaflose Nacht und langsam stand ich auf. Wacklig stand ich auf meinen Beinen und mit einem Kopfschütteln versuchte ich den brennenden Schwindel zu ignorieren. Ich brauchte dringend ein Glas kaltes Wasser, dann würde es mir sicherlich besser gehen. Es war kühler geworden und schnell zog ich mir eine dicke, lange Wollweste über den Pyjama und trat in den Flur hinaus. Nur wenig Licht kam durch die trüben Fenster doch schnell hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Langsam lief ich den Korridor entlang, darauf bedacht leise zu sein und als ich schließlich an seiner  Zimmertüre vorbeikam, blieb ich stehen. Ohne es zu merken trat ich näher an das morsche Holz heran und lauschte in die Stille hinein. Kein Laut war aus dem Gästezimmer zu vernehmen und traurig trat ich einige Schritte zurück. War Vegeta etwa immer noch nicht wieder zurückgekehrt? Was trieb er nur da draußen? Besorgt trat ich an das Fenster heran und sah hinaus, beobachtete die tanzenden Lichter in der Ferne. Lauschte dem Prasseln des Regens. Was tat er, so ganz alleine? Doch augenblicklich schreckte ich zusammen, als ich ein Scheppern hörte und drehte mich hastig um. Was... was war los? Mein Herz schlug mir bis zum Hals und nervös schluckte ich den Kloß in meiner Kehle hinunter. Meine Eltern kamen sonst nie hier runter, hatten sie in den obersten Stockwerken eine eigene Wohnebene. Wer also war mit mir hier unten? Zitternd trugen mich meine Beine vorwärts, eine Hand wild an meine Brust gepresst, nahe des Herzens. Mein Puls stieg und ohne, dass ich es wollte erzitterte mein Körper vor Angst. Dumpfes Licht kam aus der Küche, welche sich gute 4 Zimmer weiter flurabwärts befand und schwankend stützte ich mich an der Wand, als meine Sicht erneut trübe wurde. Blindes Adrenalin schoss durch meine Adern und abermals versuchte ich die Trockenheit in meiner Kehle zu schlucken. Die Hände, schweißnass vor Angst. Wieder trugen mich meine zittrigen Beine vorwärts und es kamen mir vor wie lange quälende Minuten, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Vorsichtig lugte ich um die offene Türe herum, doch als ich sah, wer dieses ganze Chaos verursachte, zauberte es ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Er schien mich nicht zu bemerken, gar zu spüren, denn sonst hätte sich mein stummer Gast schon längst umgedreht. Doch Vegeta war zu gefangen, gefesselt in seinem Tun, den Kühlschrank nach Essbarem zu plündern und lässig lehnte ich mich an den Eingang der Türe, verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete ihn aus neugierigen Augen. Er musste erst vor einigen Minuten wiedergekehrt sein, denn sein dunkelblauer ärmelloser Gi war vom Regen durchtränkt. Wild hingen ihm die Haare in die Stirn und wirr fielen ihm die einzelnen Strähnen in die Augen. Beiläufig fegte er sie beiseite, doch war seine flammenartige Mähne zu störrisch und sofort sprangen sie ihm wieder ins Gesicht. Kurz verließ ein saiyanischer Fluch seinen Lippen und ich konnte ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Hatte er etwa bis jetzt trainiert? Es schien wohl so, denn weitere kleinere Wunden bedeckten seinen Körper und seufzend schüttelte ich den Kopf. Dieser Saiyajin schaffte es aber auch immer sich selbst zu verletzten. Er musste wohl so etwas wie eine selbstzerstörerische Ader haben und erneut legte ich den Kopf schief, als ich Vegetas Magen lauthals knurren hören konnte. Augenblicklich hielt sich der Saiyajin no Ouji den schmerzenden Bauch und unendlich brennender Hunger war in seinen gequälten Zügen zu lesen. Er musste tierischen Hunger haben, denn haltlos durchforstete er nun den Kühlschrank vor sich, als ginge es um sein Leben und nachdenklich zog ich die Augenbrauen zusammen. Ich verwehrte ihm nichts. Er konnte sich frei bewegen. Und selbst wenn ich dies dem Saiyajin immer wider beteuert hatte, nahm er das Angebot einfach nicht an. Und litt weiter stumm vor sich hin. Was lag hinter seinem schweigsamen Verhalten? Was hinter seinen geheimnisvollen Gesten, die ich nicht deuten konnte? Doch plötzlich lenkte mich Vegetas entrüstetes Schnauben erneut von meinen Gedanken ab und neugierig sah ich auf den Saiyajin. Und hätte am liebsten lauthals aufgelacht. Angewidert schob er den hellen Kaviar beiseite, als er davon probiert hatte und sein säuerlich verzogenes Gesicht war pures Gold wert. Eigentlich war die teure Delikatesse für die Geburtstagsfeier meines Vaters gedacht, welche in ein paar Tagen stattfinden sollte, doch konnte ich immer noch Neuen besorgen. Wieder fluchte der Saiyajin in seiner Sprache und ich konnte ein wildes Grinsen nicht mehr unterdrücken. Das Fischgericht schien ihm mehr als fremd zu sein, hatte es dies sicherlich nicht auf seinem Heimatplaneten gegeben und Vegetas stummes Leiden letztendlich nicht mehr ertragen könnend, löste ich mich aus meiner Starre. Er tat mir unheimlich leid, wie er so dastand. Zitternd, vom Regen durchnässt und in zerfetzten Lumpen. Das Knurren seines Magens hallte erneut durch die leere, einsame Küche und mit einem Räuspern machte ich mich schließlich bemerkbar. Sofort drehte sich mein Besucher erschrocken zu mir um, dabei ein Stück kaltes Fleisch zwischen den Zähnen haltend und sah mich aus großen Augen an.  Wieder konnte ich ein Lächeln nicht unterdrücken und schritt aufmunternd auf den Saiyajin zu. Sofort wich Vegeta einige Schritte zurück, stolperte nach hinten und schlug bei dieser Unvorsichtigkeit die Kühlschranktüre zu. Ich hatte ihn wirklich überrumpelt, denn so hatte ich den Saiyajin no Ouji noch nie gesehen und liebevoll sah ich ihm in dunkelbraunen Augen, als ich vor ihm stehen blieb. „Da wirst du groß nichts Essbares finden können. Das sind nur noch Reste und kalt kaum genießbar. Außerdem ist das Fleisch schon mehr als einen Tag alt.“ Lächelnd nahm ich meinem Gegenüber das Stück aus dem Mund und beförderte es kurzerhand in die Mülltonne.  „Nicht dass du dir noch irgendwas einfängst, Vegeta.“ Immer noch starrten mich dunkelbraune Opale verblüfft an und mit einem Lächeln wandte ich mich schließlich an den Herd und stellte eine Pfanne auf das Keramikfeld. Spielerisch schob ich den Saiyajin zur Seite, öffnete den Kühlschrank und förderte eine Hand voll Eier und eine Packung Speck zu Tage. Abermals beobachtete mich der Saiyajin aufgeweckt, als sich seine Verblüffung in aufgeweckte Neugierde umwandelte. Schnell war das Öl in der Pfanne erhitzt und langsam brutzelten die Spiegeleier vor sich hin. Ich schnitt den Speck in Scheiben, warf ihn dazu und summte ein altes Kinderlied vor mich her. Ich war so sehr in meine Arbeit vertieft, dass ich die ruhenden Blicke des Anderen nicht bemerkt hatte. Immer noch stand Vegeta hinter mir, unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Alleinig sein knurrender Magen verriet seine Anwesenheit und lächelnd hievte ich das fertige Mahl auf einen Teller und stellte es auf den Tisch.  „Hier bitte, ich hoffe es schmeckt dir.“ Kurzerhand schob ich den Stuhl beiseite und deutete dem Saiyajin an, sich zu setzten, doch immer noch sah mich Vegeta einfach nur an.  „Na komm, Vegeta. Das ist eine einmalige Premiere, dass ich nachts um die Uhrzeit noch etwas koche.“ Ich lachte auf, als immer noch ein unsicherer Blick auf seinen Zügen thronte, doch war es keinesfalls spottend gemeint. Er tat mir leid. Einfach nur leid und kurzerhand nahm ich ihn bei der Hand und dirigierte ihn zu Tisch. Es war verwunderlich wie sanft, gar ruhig er sich von mir führen ließ, ohne einen Laut des Protestes von sich zu geben. Wahrscheinlich war er erschöpft, wie ich mit einem schnellen Blick in sein Gesicht feststellen konnte. Er musste wirklich bis zum Umfallen trainiert haben und als sich der Saiyajin schließlich an den Tisch setzte und sein Essen kritisch beäugte, kam mir ein weiterer Gedankengang in den Sinn. Wieso war Vegeta hier? Tief in Gedanken setzte ich mich ebenfalls an den Tisch und beobachtete meinen Besucher aus stummen Augen. Wieso war der Saiyajin zur Erde zurück gekehrt? Oft hatte ich mir diese Frage schon gestellt, doch bis jetzt keine Antwort gefunden. Dass er einem Duell mit Son-Goku entgegen fieberte wusste ich schon länger, doch irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass dies nicht der alleinige Grund war. Was also hielt Vegeta hier? Stumm beobachtete ich den Saiyajin vor mir, ich hatte mich ihm gegenübergesetzt und konnte wieder ein Schmunzeln nicht mehr unterdrücken, als sich seine Augenbraue skeptisch in die Höhe zog. Dunkelbraune Opale ruhten fragend auf seinem Abendessen, wanderten dann schließlich zu mir und mit einem Seufzten schüttelte ich den Kopf. Wieso war er so misstrauisch? „Spiegelei mit gebratenem Speck. Etwas Klassisches hier auf der Erde, aber immer noch das Beste, wenn du mich fragst.“ Aufmunternd reichte ich ihm Gabel und Messer und nach langem Zögern nahm Vegeta sie entgegen. Er aß langsam, gar zögernd und skeptisch ruhte sein Blick weiterhin auf mir, als er sich den ersten Bissen in den Mund geschoben hatte. Doch augenblicklich siegte sein Hunger und nach wenigen Minuten war jegliche Sorge des Saiyajins vergessen. Ich lächelte, als ich ihn weiterhin beobachtete, doch wurde meine Züge nach einiger Zeit traurig. Wieso verhielt er sich ….so? Er benahm sich schon fast wie ein Gefangener. Ein Verurteilter, dem man alles aufzwingen, alles aus ihm herauskitzeln musste. Nie von sich selbst kommend und abermals in Gedanken, bettete ich mein Kinn in die Hände und sah auf die Tischplatte. „Wieso...tust du das?“ Verblüfft sah ich auf, als seine tiefe Stimme durch den Raum wanderte und blinzelte verwirrt. Vegeta hatte sein Mahl beendet, schob den Teller beiseite und sah mich fragend an. Wieder blinzelte ich erneut, unfähig auch nur ein einzelnes Wort über die Lippen zu bringen. Was meinte er mit dieser Frage? Doch der Saiyajin war nicht dumm, schien meine Ahnungslosigkeit zu spüren und sah zur Seite. „Vielleicht... habe ich mich.. falsch ausgedrückt.....“ Kurz schien er zu überlegen und verbissen zog sich seinen Stirn in Falten, als er nach den richtigen Worten suchte. Die menschliche Sprache fiel ihm immer noch schwer. Zwar war Vegetas Aussprache schon besser als zu Anfang, aber dennoch merkte man die Unsicherheit in seiner Stimme. Irgendwann würde der richtige Moment gekommen sein, ihm meine Hilfe hierbei anzubieten. „Warum.... bist du so nett zu mir?“ Diese Frage verstand ich schon eher und dennoch brachte mich ihre Ehrlichkeit aus dem Konzept. Es war komisch, gerade diesen einen Satz aus seinem Mund zu hören und unsicher sah ich auf. Nicht wissend welche Antwort mein Besucher hören wollte und nach langer Zeit des Überlegens entschied ich mich, für die Wahrheit. „So bin ich nun mal.“ Ich lachte, als ich seinen fragenden Blick auf mir spüren konnte und sah ihn an. Immer noch schien er mich misszuverstehen und abermals strich ich mir durch das kurze, wirre Haar, als ich meinen nächsten Worten mehr Beachtung schenkte. „Ich kann mich doch schlecht nicht um dich kümmern, Vegeta. Du bist mein Gast, ich habe dich eingeladen.“ Liebevoll sah ich ihm in dunkle Augen, doch erkannte ich den aufwallenden Schmerz zu spät. Meine nächsten Worte trafen den Saiyjain tief ohne dass ich es bemerkte. „ Ich musste helfen.“  „Aber wieso gerade mir ?“ Ich konnte den Schauer nicht verhindern, der mir augenblicklich den Rücken hinunter lief und mir eine Gänsehaut auf die Arme trieb. Zögernd sah ich mein Gegenüber an und erkannte die Traurigkeit in seinen Augen. Warum hörte sich diese eine Frage so endlos einsam und schuldbewusst an? Hilflos ließ ich die Schultern hängen, als mir erst jetzt die wahre Bedeutung hinter seiner geschickt versteckten Frage klar wurde. Und was Vegeta damit gemeint hatte. Doch ließ er mir keine Zeit nach einer Antwort zu suchen. „Ich habe deine Freunde getötet... oder zumindest hatte ich das vor. Wieso hilfst du jemandem, der dein Zuhause zerstören wollte und es vielleicht, in seinem tiefsten Innern, immer noch vorhat?!?“ Seine harte Belehrung ließ mich augenblicklich stocken und eingeschüchtert sah ich ihm entgegen. Tief horchte ich in mich hinein, denn diese Frage war seinerseits nicht unberechtigt gewesen. Wieso half ich jemandem, der eigentlich ein Mörder war? Weil er nichts dafür konnte? Weil dieses Leben für ihn vorher bestimmt wurde und er es nicht geschafft hatte, sich diesem zu entziehen? War er etwa ein Monster nur weil ihm so etwas wie Ungerechtigkeit widerfahren war?  Weil er Pech im Leben gehabt hatte? „Ich vertraue dir, Vegeta.“ Ruhig kamen diese Worte über meine Lippen und waren sie ehrlich. Doch lachend schüttelte mein Gegenüber den Kopf, senkte diesen und sah mich forschend an. Eigentlich hatte diese Geste etwas Unschuldiges, doch waren die dunklen Opale des Saiyajins eisig kühl und unweigerlich erzitterte mein Körper erneut, als ich die Kälte spüren konnte, die von ihm ausging. „Wirklich?“ Die Kälte in seiner Stimme ließ mich abermals erzittern und sofort schnellte mein Puls in die Höhe. Ich wollte etwas erwidern, wollte dem etwas entgegensetzten, doch war meine Kehle mit einem Mal trocken, wie ausgedörrt. Vegeta schien dies zu merken, denn stumm schloss er die Augen und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Doch war es ein Trauriges und irgendwie konnte und wollte ich ihm die nächsten Worte nicht glauben, die er nun in den Raum warf. Kalt, leblos und so voll mit innerem Zweifel und tiefer Schuld, dass es mir das Herz zerriss. „Mir kann man nicht vertrauen.“ Eine eisige Stille legte sich in den Raum und keiner von uns wagte es, auch nur ein Wort zu sprechen. Vegetas letzte Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht und stumm lauschte ich dem Regen, hörte das Gewitter über die westliche Hauptstadt tosen. Konnte man Vegeta trauen? Wieder fielen meine blauen Opale auf den Saiyajin vor mir und beobachteten ihn stumm. Vegeta sah zur Seite, hatte mir nicht mehr in die Augen sehen können und sich abgewandt. Sein Blick war kühl aus dem Fenster gerichtet und ruhend lag mein prüfenden Opale auf ihm.  Wild hingen ihm die immer noch nassen Haare in die Stirn, verdeckten einen Teil seiner Augen und warf sein Gesicht in fragende Schatten. Seine Mimik war hart, gar versteinert und es war unmöglich zu sagen, an was er gerade dachte. Sein rechter Arm ruhte lässig auf dem Tisch, während sein linkes Bein angewinkelt auf dem Stuhl stand. Sein Atem ging schnell, zu stockend und nur das stetig straffe Heben und Senken seiner Brust deutete darauf hin, dass er ziemlich aufgewühlt sein musste. Seine Hand war maßlos verkrampft und nur zu gerne würde ich ihm seine inneren Dämonen nehmen, die ihn plagten. Tag und Nacht. Doch wie immer war ich machtlos und mich die tiefe Frage stellend, ob Vegeta dies insgeheim eigentlich wollte, gingen meine Gedanken erneut auf Wanderschaft. Doch ein plötzliches Niesen holte mich in das Hier und Jetzt zurück und überrascht sah ich auf. Ich hatte sein Zittern schon vorher bemerkt und mir fast so was dabei gedacht. Wieder ein Niesen und beschämt rieb sich der Saiyajin die Nase. „Ihr Saiyajins scheint die Kälte nicht sonderlich zu mögen.“ Es war vielmehr eine Feststellung als eine Frage und dennoch hatte ich Vegetas Interesse geweckt. Kurzerhand sah er auf, schien mit sich zu hadern, ob er mir antworten sollte, doch dann siegte letzten Endes seine Neugierde. Oder die Erschöpfung, welche ihn von seinem langen Training heimgesucht hatte, so langsam und blind, dass nur ich sie in seinen müden Augen erkannt hatte. „Wir sind von Natur aus Warmblüter und heißere Temperaturen als die auf der Erde gewohnt. Die Kälte ist mir egal, aber dennoch ist sie.... unangenehm.“ Ich horchte auf, als er erneut den Blick senkte und auf die Tischplatte starrte. Wie hatte er dann die ganzen langen Jahre im kalten All ausgehalten? Wieder sah ich sein Zittern und erneut wusch Sorge über mich hinein. Doch dann hatte ich eine Idee und langsam stand ich auf. „Weißt du was da am Besten hilft? Ein heißes Bad.“ Abermals zog der Saiyajin skeptisch eine Augenbraue nach oben und sah mich entgeistert an. Ich konnte nicht anders als lachen, denn dieser Anblick war einfach mehr als süß. Kopfschüttelnd trat ich auf Vegeta zu, bemerkte nicht wie er erschrocken auf seinem Stuhl zurückrechnete und mich aus großen Augen anstarrte. Er schien nicht zu ahnen, was ich mit ihm vorhatte doch wusste ich genau, dass es dem Saiyjain no Ouji gefallen würde. Und wenn nicht, dann hatte ich es wenigstens versucht. „Du wirst sehen, danach fühlst du dich wie neugeboren.“ Ohne auch nur eine Antwort von ihm abzuwarten nahm ich erneut seine Hand in meine und zog ihn hoch. Wieder hörte ich einen saiyanischen Protest seinerseits, doch konnte er noch so sehr fluchen wie er wollte. Abermals huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen, als ich ihn auf den Flur zog und Richtung Bad marschierte. Ich konnte die Schwere seiner Hand in meiner spüren, doch war es keineswegs unangenehm. Vielmehr durchzog meinen ganzen Körper eine wohltuende Wärme und fester wurde mein Griff um die Finger des Saiyajins. Vielleicht.... vielleicht war er doch nicht so böse wie er von sich selbst dachte. Vielleicht und in den tiefsten Inneren seiner Seele, hatte Vegeta einen guten Kern, den man nur noch ans Tageslicht bringen musste. Selbst wenn es ein schwieriges Unterfangen werden sollte und selbst wenn es ewig dauern würde. Ich würde nicht aufgeben. Niemals. Das hatte ich mir fest vorgenommen. Langsam lief das wärmende Wasser in die volle Wanne und nochmals prüfte ich die Temperatur mit dem Ellenbogen. Zufrieden nickte ich und drehte die Wasserzufuhr ab und prüfte ein letztes Mal die Heizung. Gut, alles schien vorbereitet zu sein. Eilig trat ich aus dem geräumigen Badezimmer und in den Flur hinaus. Vegeta stand unschlüssig an die Wand gelehnt, die Arme hinter den Körper haltend und als ich aus der Türe trat, sah er überrascht auf. Wohl war er gerade in Gedanken gewesen. „Es ist alles vorbereitet. Ich habe dir frische Sachen zum Anziehen auf die Kommode gelegt.“ Ich sah wie er nickte, doch war sein Blick weiterhin stumm überlegend auf den Boden gerichtet. Immer noch herrschte ein ruhendes Schweigen und nur mühsam konnte ich das wilde Klopfen meines Herzens unterdrücken. „Soll...soll ich dir bei deinem Verband helfen?“ Meine eigenen Stimme kratze in meinem Hals doch versuchte ich dies zu überspielen. Doch der Saiyajin tat nichts, ging an mir vorbei und entrüstet ließ ich die Schultern hängen. Wieso war es so schwer an ihn heranzukommen? Was versuchte mein stummer Besucher so krampfhaft zu verbergen? Doch plötzlich blieb Vegeta im Türrahmen zum Bad stehen, eine Hand an die kalte Wand gelehnt, drehte sich zu mir um und sah mich aus forschen Augen an. „Was verlangst du von mir?“ Seine Fragen waren so perplex, so unschlüssig und schwer zu verstehen, dass ich wieder abermals blinzelte und ihn verdattert anstarrte. Was meinte er damit? Dunkel und durchdringend waren seine eisigen Opale auf mich gerichtet und erneut erzitterte mein Körper vor reiner Faszination. Er war so schwer zu verstehen und dennoch reizte mich seine ganze Anwesenheit immer wieder aufs Neue. Mysteriös und geheimnisvoll. Anders konnte man Vegeta einfach nicht beschreiben und erschrocken zuckte ich abermals zusammen, als seine dunkel Stimme ein weiteres Mal ertönte.  „Niemand ist so selbstlos ohne eine Gegenleistung dafür zu wollen. Was also willst du von mir? Was soll ich tun?“ Was? Es verstrichen Minuten, langsam und quälend und erst jetzt schien ich mich rühren zu können. Schien seine brennende Frage zu verstehen und benommen schüttelte ich den Kopf. Wieso dachte er so? Wieso sah er in Allem und Jedem einen Hintergedanken, der dazu dienen sollte seinem Wohl zu schaden? Wieso war dieser Saiyajin nur so misstrauisch allen gegenüber und konnte nicht einfach akzeptieren, dass es sehr wohl so etwas wie Hilfe gab? „Vegeta, ich tue das alleinig für dich . Du... du musst mir keinen Gefallen erwidern, noch habe ich böse Absichten. Ich will dir nur helfen.“ Ich hatte es gut gemeint, doch kamen meine Worte nicht an, was ich anhand seines Gesichtsausdruckes auch sah. Vegeta schüttelte den Kopf und seufzte frustriert. „Tzz..... naiver Mensch.“ Abermals ein weiteres Kopfschütteln und stur drehte sich der Saiyajin no Ouji um, verschwand im Bad, ohne mich auch nur noch eines einzigen Blickes zu würdigen.  Stumm prasselte der immer wiederkehrende Regen gegen die Fensterscheibe und hinterließ nichts als bleierne Kälte. Und immer noch konnte ich mich nicht rühren, starrte weiterhin auf die nun geschlossene Badtüre, in die Vegeta verschwunden war. Was meinte er damit? Ein Zittern hatte meinen Körper erfasst, als ich an seine letzten Worte dachte. Eine Gegenleistung...... Dachte er so über mich? Dass ich hinter Allem, was ich tat einen Hintergedanken hatte? Wieso vertraust du so wenig, Vegeta? Tief in Gedanken ließ ich den Saiyajin hinter mir und machte mich auf den Weg. Ich wusste nicht wohin mich meine Füße trugen, doch als ich vor dem Fahrstuhl stehen blieb, welcher in die untersten Kellerräume führten, wusste ich die Antwort. Konnte ich e sein weiteres Mal wagen, mich in eine ungewisse Vergangenheit einzulassen?  Zitternd betätigte ich den Knopf, welcher mich in den Keller bringen würde und mit einem rasselnden Geräusch setzte sich der Aufzug in Bewegung. Erneut schlang ich die Arme um mich, denn in den Katakomben war es um diese Uhrzeit trotz Heizung sehr kühl und kurzerhand verschloss ich meine lange Wolljacke um meinen Körper. Vegetas Worte ließen mich nicht los, weder noch meine nie stillende Neugierde um All das, was sich um den Saiyajin drehte. Was ihn zu fesseln schien und er nicht von alleine los werden konnte. Ich hatte noch frische Blutproben übrig, von jenem Tag, der erst 24 Stunden zurück lag und ich Vegetas Wunden versorgt hatte. Kurz strich ich mir durch das Haar, als ich mich an seine Berührung zurück erinnerte. Sie meinen Körper aufs Neuste erzittern ließ.  Und mein Herz wild hinter meiner Brust schlug, unbändig und in einem nie endenden Takt. Plàvát´h ká.  Was bedeutete das? Dunkel lagen meine Untersuchungsräume vor mir, doch reichte das dumpfe Licht des Flures alle Mal aus, um etwas erkennen zu können. Eilig trat ich an meinen Schreibtisch heran, bevor ich mich noch umentschieden konnte und öffnete die oberste Schublade. Das Golden Eye lag immer noch dort, wo ich es das letzte Mal zurück gelassen hatte und zittrig nahm ich das kühle Metall in die Hände. Konnte ich so selbstlos in der Vergangenheit eines anderen Wesens eintreten ohne dessen Zustimmung zu erhalten? Eine Gegenleistung..... Wieder ebbten Vegetas Worte über mich hinweg, wie die Donnerschläge dieser eisigen Nacht. Ich musste wissen, was geschehen war, dass der Saiyajin so reagierte. Dass er in allem Guten nur das Schlechte sah. Ich musste es wissen. Wie von selbst, gar in Trance, trat ich an die kleine Kühltruhe heran, in der ich Vegetas Blutproben aufbewahrte, öffnete die Türe und fischte eine Phiole heraus. Ich musste wissen, was geschehen war. Eilig befüllte ich den Substanzträger mit ein paar Tropfen Blut und verschloss die Außenklappe der goldschimmernden Kugel.  Stumm beobachtete ich das Gerät in meinen Händen. Mein Herz trommelte wild und unbändig hinter meiner Brust. Eigentlich, hatte ich mir geschworen, nach dem letzten Mal und den letzten grausamen Bildern, nie mehr wieder in Vegetas vergangenem Leben zu suchen. Doch, um den Saiyajin besser verstehen zu können, seine Worte und seine Absichten hinter seinen stummen Taten, die mir so unerklärlich waren wie die Dunkelheit der Nacht, wagte ich abermals das Ungewisse. Spielte erneut mit dem Feuer, auch wenn ich wusste, tief in meinem Innern, dass ich mich daran verbrennen konnte. Kapitel 10: Glück 10 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 10 Haltlos und unbändig riss mich Vegetas Vergangenheit in ihre Fänge und es war unmöglich mich dieser zu entziehen. Mich ihr zu entfernen und verbissen starrte ich auf die hell leuchtend flackernde Projektion seines bisherigen Lebens, während das Donnergrollen des Gewitters und der prasselnde Regen an mir vorüberzog. Schleppend und träge. Langsam und wirr, gefangen wie in einem Traum, doch so unwirklich in der nahen Dunkelheit der Nacht. Erneut zuckte das helle Grollen über mich hinweg, erleuchtete die kalten Schatten in den Katakomben, doch war ich zu gefangen von der Szene, welche sich vor mir abspielte, als wäre sie real. Als wäre ich selbst anwesend und gebannt starrte ich auf die Geister der Vergangenheit, auf verblasste Illusionen eines gelebten Lebens. Unfähig mich zu rühren und der nahenden Katastrophe Einhalt zu gebieten, welche ich schon bald durch meine brennende Neugierde ins Rollen bringen würde. Und ohne es zu ahnen. ~*~ Sofort war die eisige Kälte zu spüren, als mich das Golden Eye in eine düstere Umgebung schickte und abermals stellten sich meine Nackenhaare auf, aus Angst vor dem Ungewissen. Was mich erwartete und jetzt schon so drohend über mir lag, dass es mir die Luft zum Atmen raubte. Bedrückend lag die Dunkelheit in dem kleinen Raum und nur ein verzweifeltes, schwaches Keuchen war zu hören. War.... war das eine Sinnestäuschung?!? Leise drang der Laut an meine Ohren und es war schwer zu sagen, ob ich mich nicht doch getäuscht hatte. Doch ein plötzliches Surren ließ mich erschrocken zusammenzucken und gebannt starrten meine blauen Opale auf die Projektion. Mit einem Mal schien sie zu wandern und verkrampft saß ich auf dem Stuhl, gebannt nach vorne gebeugt und auf Vegetas Leben starrend, welches sich so unverschämt und völlig frei vor mir aufbaute, als wären jegliche Mauern gefallen. Mauern des Schutzes. Mauern, die eigentlich etwas bewahren sollten ,was zu grausam war um ans Tageslicht zu gelangen. Ein Geheimnis zeigend, was eigentlich nicht für mich bestimmt gewesen war.  Erst jetzt erkannte ich, dass sich der Raum um ein Schlafgemach handeln musste, denn als sich die Illusion bewegte, sah ich ein einsames Gitterbett an der Wand stehen. Die Wände waren kahl, gar toten grau und anstelle eines hellen, blauen Himmels, herrschte eisige Kälte und dichte Schwärze hinter der matten, runden Glasscheibe.  Wohl schien sich dies alles in den leblosen Tiefen des Alls abzuspielen, doch war ich mir nicht gänzlich sicher. Vielleicht war es auch ein anderer Planet, wer konnte das schon so genau sagen. Über Vegetas bisheriges Leben war nicht viel bekannt und schweigend sah ich, gebannt wie von einem Traum, auf die tanzende Illusion vor meinen Augen. Doch da. Plötzlich, unerwartet und leise drang ein weiteres schwaches Rasseln an meine Ohren und instinktiv beugte ich mich abermals nach vorne um besser hören zu können, doch war es natürlich sinnlos. Mein Golden Eye zeigte mir nur dass, was es sehen wollte. Ließ mich hören, was es zu sagen hatte und zeigte mir ungeahnte Möglichkeiten, tief versteckte Geschehen einer zerrütteten Vergangenheit. Eigentlich sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, doch siegte erneut meine Neugierde. Um Vegeta besser verstehen zu können, ihn und sein ganzes Wesen, nahm ich alles in Kauf. Würde alle Hürden überwinden, doch wählte ich den falschen Weg. Schlug falsche Pfade ein, die mich alleinigst ins Verderben stürzten, doch nahm ich die wallende Warnung nicht ernst. Sah die Drohung nicht, welche sich hinter lauernden Schatten verbarg und lief blindlings in mein Verderben. Und empfing es mit offenen Armen. „Geht es, Vegeta? Ich verspreche dir, du hast es bald geschafft.“ Zuerst hatte ich die beiden Figuren nicht erkannt, welche sich in der Mitte des Raumes aufhielten, doch jetzt , da die Projektion näher an das Geschehene herantrat, sah ich es. Sah es leibhaftig vor mir und beinahe hätte ich ihn nicht mehr wiedererkannt. Vor mir saß der Saiyajin no Ouji, im zarten Alter eines 13jährigen Kindes, im Schneidersitz auf dem Boden und rang verzweifelt nach Luft. Sein Gi war zerfetzt und völlig mit Wasser durchtränkt. Wild und nass hingen ihm die dunkelbraunen Strähnen seiner flammen artigen Haare in die Stirn und sofort erkannte ich das schmerzende Brennen in seinen Augen. Hörte das Rasseln seines stockenden Atems und unweigerlich verkrampfte sich mein Herz bei diesem Anblick. Was..... was hatte er durchmachen müssen? Was war geschehen, dass er so außer Atem war? Wieder zuckte der kleinere Körper vor Schmerz zusammen, als die zweite Person eine tiefe Wunde am Rücken versorgte und erst jetzt bemerkte ich den zweiten Saiyajin, welcher neben Vegeta Platz genommen hatte.  Fast hätte ich ihn nicht mehr wiedererkannt, denn nur kurz hatte ich den größeren Krieger gesehen, als er zusammen mit dem Saiyjain no Ouji auf die Erde gekommen war. Wie... wie hieß er gleich nochmal? Na... Nappa? „Was genau ist eigentlich passiert?“ Die dunkle Stimme des größeren Saiyajins riss Vegeta aus seiner Starre und mit einem entrüsteten Schnauben wandte dieser den Kopf zur Seite, betrachtete die tanzenden Sterne vor dem Fenster. Seine Mimik sprach Bände. Er würde nicht von alleine Reden wollen und ich konnte sehen wie der ältere Saiyajin verzweifelt versuchte ein Seufzten zu unterdrücken.  Vegetas Sturheit war selbst mir nicht unbekannt und ich kannte diesen Blick. Kannte die kalten, durchdringenden Augen nur zu gut, auch wenn sie hier noch etwas kindliches an sich hatten und tiefen Schmerz mit sich trugen. Tiefes Schweigen legte sich in den Raum und erneut hörte ich ein Seuftzen des Anderen. „Vegeta, bitte. Was ist passiert?“ Behutsam legte der Größere dem Kleineren eine Hand auf die Schulter und sah in lange an. Ich war so gebannt von der Szene, dass ich den Atem anhielt ohne es zu merken. Sofort war die enge Beziehung der beiden Saiyajins zu spüren und ich konnte die Verzweiflung in Vegetas Augen sehen, wie er mit sich haderte. Bestimmt dachte er, Nachgeben sei eine Schwäche. Trauer und Schmerz zu zeigen etwas Verbotenes und ich konnte mein eigenes entrüstetes Keuchen nicht mehr unterdrücken.Was hatte er erlebt, dass er in so jungen Jahren solch dunkle Gedanken hatte? Was war nur geschehen, was das bisherige Leben des Saiyajin no Oujis so zum Negativen beeinflussen konnte? „Du kannst natürlich auch schweigen, das ist mir gleich. Aber komm dann nicht zu mir, wenn dich wieder in der Nacht Alpträume heimsuchen.“ Natürlich war es hart und ich konnte genau in den dunkelbraunen Opalen des größeren Kriegers sehen, dass er es nicht so gemeint hatte, aber nur so konnte man Vegeta aus der Reserve locken. Auch wenn mir das geschockte Gesicht des jungen Kindes mehr als Leid tat, als diese Worte Nappas Lippen verlassen hatten. Es musste sein. Leider. Wieder glitten meine blauen Opale über Vegetas Form und scharf sog ich die Luft ein, als ich seine vielen Wunden durch das dämmernde Licht erkannt hatte. Tiefe Striemen zogen sich über seinen gesamten Rücken. Eine Wunde war sogar so tief, dass unaufhörlich das Blut aus ihr sickerte und offenes wundes Fleisch zeigte.Mir wurde schlecht bei diesem Anblick und kurz war mir, als könne ich sein Blut schmecken. Der salzige Geschmack des Verlustes auf meiner Zunge brennend und hastig schüttelte ich den Kopf um diese Illusion zu vertreiben. „Eure Mission ist schief gelaufen?“ Lange sah Vegeta seinen Gegenüber an, als dieser diese Bemerkung vom Stapel ließ und nickte nach einiger Zeit schwach. Abermals seufzte Nappa und tränkte erneut einen weiteren Tupfer mit einer rötlichen Flüssigkeit. Sofort zuckte der junge Ouji zusammen, als die sogenannte Medizin auf seine Haut gepresst wurde und anhand seines zerknirschten Gesichtsausdruckes, musste es mehr als nur schmerzen, doch da musste er durch. Auch wenn ich vor Schmerz selbst mitfieberte und eigentlich wusste, dass er all dies überstanden hatte, war es schrecklich alles nochmal mit ansehen zu müssen. „Eigentlich lief alles einwandfrei und ohne Probleme, wenn diese elende Schlange mich nicht hintergangen hätte!“ Sofort war Vegetas Wut aus seiner brüchigen Stimme herauszuhören und erneut horchte ich auf. Was... was war geschehen? Doch plötzlich flimmerte die Projektion meines Golden Eyes und erschrocken fuhr ich zusammen. Was.... was war hier los? Zuerst dachte ich an einen technischen Schaden, als das Bild weiterhin flackerte. Ich wollte das Gerät schon abschalten, bis ich bemerkte, dass sich die Illusion neu zu laden schien. Etwa eine Erinnerung in einer Erinnerung? Gebannt sah ich auf den flackernden Bildschirm und hielt den Atem an, als mich Vegetas Vergangenheit in einen neuen Abschnitt seiner Seele warf. Ich war gespannt, wissbegierig Neues zu erfahren, doch wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet, hätte ich mich sofort abgewandt. Das Golden Eye ausgeschaltet, doch da meine Neugierde zu groß und zu unbändig war, musste ich es ertragen. Musste es aushalten, auch wenn ich es im Nachhinein bereuen würde. ~*~ Ich erblickte nichts als Dunkelheit.  Was... was war hier los?  Erneut sah ich gebannt auf den schimmernde Projektion und versuchte zu verstehen, was sie mir sagen, was sie mir zeigen wollte, doch herrschte nichts weiter als sich bewegende Schwärze vor meinen Augen. Dumpf wallte das ebbende Geräusch sich bewegenden Wassers über mich hinweg und verdutzt sah ich auf. Wo war ich nur? Was versuchte mir das Golden Eye mit dieser Szene zu sagen? Dass es sich hierbei um Wasser handeln musste war mir klar, deutlich war das Rauschen der Wellen zu hören, die eisige Kälte zu spüren, doch wurde ich nicht schlau aus dem Ganzen. Alleinig mein hektischer Atem war zu hören und kurz sah ich mich in meinen Laborräumen um. Gut – ich war immer noch alleine. Das Gewitter schien sich verzogen zu haben und nun trommelte nur noch der stetige Regen gegen die Fensterscheibe. Nicht auszudenken was geschehen würde wenn..... Doch ein plötzliches Geräusch riss mich aus meinen Gedanken uns lenkten meinen Blick erneut auf die flimmernde Illusion vor mir. Wieder nichts als Schwärze. Hatte..... hatte ich mich getäuscht? Plötzlich schreckte ich mit einem gellenden Schrei zurück und wäre fast vom Stuhl gefallen, als etwas in das Wasser gestoßen wurde. Nicht etwas, sondern jemand, denn erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich den Saiyajin no Ouji selbst, welcher hart unter Wasser gedrückt wurde. Ich zitterte am ganzen Körper, als ich seine verzweifelten Bemühungen mit ansah, sich selbst zu befreien, doch war sein Widersacher zu stark.  Was... was ging hier nur vor? „Deine Bemühungen werden dir nichts nützen, Saiyajin. Na, immer noch so vorlaut?“ Abermals schien die Illusion sich zu bewegen und wechselte das Szenario. Verließ Vegetas schwaches Kämpfen und ich konnte nicht sagen, wie lange er noch die Luft anhalten konnte. Geschockt sah ich mit an, wie die Illusion den Platz zu wechseln schien und nun das gesamte Ausmaß der Halle zeigte, denn in nichts anderem befanden wir uns. Wieder hallte ein belustigtes Kichern durch die trübe Dunkelheit und sofort spürte ich die Kälte, welche es mit sich brachte. Ich kannte diese Person, kannte sie nur zu gut. Auch wenn ich sie nur ein paar Mal gesehen hatte, wusste ich genau, wer Vegetas quälender Peiniger war. Wieder lachte Freezer hämisch, als er auf den sich windenden Saiyajin herabsah und ihn weiter in einem eisigen Griff hielt. Eine Hand hielt leichtfertig die Arme des jungen Prinzen wie Ketten aus Stahl auf seinem Rücken, währen die Andere sich tief in den Haarschopf des jungen Saiyajins krallte und seinen Kopf in das kalte Wasser drückte. Es schien sich wohl hierbei um Freezers Audienzräumr zu handeln und der Brunnen eine Art „Verschönerung“, welche sich aber hier und jetzt als wahres Folterinstrument entpuppte. Mir wurde schlecht, als sich mir das gesamte Ausmaß dieser Szene bot. Denn dass es sich hierbei um eine Bestrafung handelte war abzusehen und haltlos presste ich mir eine Hand vor den Mund, als die Echse erneut boshaft lachte. „Man sagte mir, dass alleinig dein Fehlverhalten zu diesem Verlust geführt hat. Ist das so Saiyajin no Ouji?“ Mit einem plötzlich kräftigen Ruck riss der Galaxienherrscher sein Opfer herum, raus aus dem Wasser und drückte den keuchenden Saiyjain zu Boden. Schwach und stockend kam Vegetas Röcheln aus dessen Kehle und genau konnte ich das heftige Zittern seines schmächtigen Körpers erkennen. Ich wollte schreien, gar weinen, wenn ich gekonnt hätte, doch war ich zu sehr vom Schock gefangen als dass ich mir rühren konnte. Von dieser ganzen Grausamkeit, die sich vor mir abspielte. „Ich hatte euch Beide auf eine Mission geschickt, da ich annahm ihr würdet das geregelt bekommen.“ Wieder drückte Freezer härter zu und abermals sah ich neuen Schmerz in Vegetas Zügen aufwallen. Verzweifelt biss sich der junge Saiyajin auf die Unterlippe, ja nicht schreien, ja nicht nachgebend und erneut füllten sich meine Augen mit Tränen.  „Du bist langsam alt genug, Vegeta um zu verstehen, dass dies bestraft werden muss. Dein `Partner` sagte mir, dass all dies auf dein Verschulden hin gewachsen ist. Ist das so?“ Erneut gruben sich die Pranken fester in die Haut des Saiyajins und kurz konnte ich Vegeta verbissen auf keuchen hören. Abermals vergrub er sein Gesicht haltlos auf dem Boden und versuchte verzweifelt zu Atem zu kommen, sein wildes Husten zu unterdrücken doch scheiterte er kläglich. Wild trommelte mein Herz hinter meiner Brust, als ich seine innere Qual sehen konnte. Bitte Vegeta. So antworte doch. Bitte. Doch nichts herrschte weiter, als das flache abgehackte Keuchen des geprellten Jungen und ich konnte genau sehen, dass Freezer so langsam der Geduldsfaden riss. Ich schrie abermals auf, als der Schweif der Echse plötzlich und ohne Vorwarnung auf den am Boden liegenden Saiyajin hinunter preschte und eine tiefe klaffende Wunde am Schulterblatt zog. Sofort zersprang Vegetas Gi unter der massiven Kraft des Schlages und riss seine gebräunte Haut in Fetzen. Qualvoll war der Schrei, welcher sich aus Vegetas Kehle lockte und Freezers diabolisches Grinsen wurde breiter. „Antworte endlich, elender Saiyajin.“ Wieder donnerte ein weitere Schlag auf den schmächtigen Rücken des Jungen nieder und verzweifelt presste ich abermals meine Hand auf den Mund. Versuchend meine Schreie im Keim zu ersticken, doch war all die Mühe umsonst. Dumpf sickerte rotes Blut zu Boden, wieder war Vegetas verbissenes Keuchen zu hören und erschrocken zuckte ich zusammen, als ich seine Stimme hörte. Sie war jung doch durch die Atemnot und den Schmerz zerrissen, gar rasselnd und mühsam versuchte ich, sein schwaches Röcheln zu verstehen. „Hätte Berkesk nicht so rücksichtslos gehandelt, dann...wäre all das nie passiert. Ich... ich habe ihm das Leben gerettet.“ Spöttisch lachte Freezer auf und entließ den Jungen aus seinem festen Griff. „Machen wir uns etwa selbst zum Helden? Komisch, denn der Tschoken hat etwas ganz anderes erzählt.“ Ich konnte sehen wie Vegeta entrüstet den Kopf zur Seite drehte, sich mühsam versuchte aufzusetzen und in eine mir unbekannte Ferne starrte. Seine Züge waren verzerrt vor Zorn und abermals versuchte ich auszumachen, auf wen sein hasserfüllter Blick gerichtet war. Doch ließ mich mein Golden Eye diesmal im Dunklen. „Das ist eine Lüge!!! Eine gemeine Lüge.“ Er schrie diese Worte fast regelrecht in die Dunkelheit hinein und ein eisiges Lachen war aus der Ferne zu hören. „Du mieser Verräter. Du hast es versprochen!“  So als wäre jeglicher Schmerz vergessen, rappelte sich Vegeta auf und wollte auf denjenigen zusprechen, welcher dieses ganze Chaos, seine ganze Pein zu verursachen schien, doch wurde er augenblicklich von der Echse an den Schultern gepackt und festgehalten. Doch das hinderte den jungen Saiyajin nicht daran, weiterzumachen und krampfhaft versuchte Vegeta sich aus dem festen Griff seines Peinigers zu befreien. „Du hast versprochen dein Wort zu geben!!!“ Wieder wallte ein eisiges Lachen von der Ferne her und ich hätte gerne dessen Besitzer gesehen, doch ließ dies mein Golden Eye nicht zu. Wahrscheinlich war es ein anderer Söldner, mit dem Vegeta einen Auftrag ausführen musste und irgendetwas war dabei gänzlich schief gelaufen. Irgendetwas musste der Andere dem Saiyajin no Ouji versprochen haben, was er nun nicht einhielt. Eine Gegenleistung die er nun nicht einlöste, dies wahrscheinlich noch niemals vorhatte. Ein Versprechen was gegeben war , aber nun verspottet wurde. Und erst jetzt traf mich die Erkenntnis mit einem Mal und völlig unerwartet. Erst jetzt ergab all das einen Sinn.  Doch wieder wurde meine Aufmerksamkeit auf das Szenario gelenkt, denn augenblicklich packte die Echse erneut den Haarschopf des Saiyajins und drückte ihn abermals unter Wasser. Haltlos und unerwartet. „Deine elenden Lügen müssen bestraft werden. Ich bin es langsam leid dein vorlautes Mundwerk zu ertragen und ich denke dem Rest geht es nicht anders.“ Wieder hallte belustigtes Gelächter durch die Menge und ich konnte nicht sagen, wer noch alles anwesend war und die Qual des jungen Kindes mit ansehen musste. Verzweifelt versuchte Vegeta sich aus dem festen Griff der Echse zu lösen, doch waren seine Mühen milde ausgedrückt, hoffnungslos. Es.... es war nicht fair. Stumm versuchte ich das Beben meiner Schultern zu unterdrücken, als die Tränen erneut über erhitze Haut wanderten, doch war es vergebens. Wedernoch wollte ich es aufhalten.  Es war einfach nicht fair. Mitleidig sah ich auf das flackernde Bild, welches erneut zu Vegetas Perspektive gewechselt hatte und völlig wahr und unbeeindruckt seine ganze Qual zeigte. Ich sah seine jungen Züge, verzerrt in quälendem Schock, verzweifelt versuchend sich aus der Grausamkeit zu lösen, welche ihm Alles genommen hatte. Und noch nehmen würde. Ich sah die Panik in seinen weit aufgerissenen Augen, erkannte die Angst in dunkelbraunen Opalen, als ihm das Unausweichliche klar wurde.  Dass er sich aus Freezers Fängen nicht befreien konnte. Dass er auf ewig ein Gefangener war. Auf ewig verbannt in einer ungewissen Zukunft, welche nichts als lodernden Schmerz und Verzweiflung mit sich brachte. Stumm zog sich mein Schluchzen durch den verdunkelten Raum meiner Unterkünfte und letzten Endes wusste ich nicht, wie lange der junge Saiyajin aushalten musste, bevor ihn die erlösende Ohnmacht heimsuchte.  Ich sah, mit einem letzten Blick, wie Freezer den leblosen Körper aus dem Wasser fischte und ihn achtlos in den Dreck warf. Ihn einfach liegen ließ als wäre er das Unbedeutendste auf der Welt. Und dann herrschte nichts als ewige Schwärze. ~*~ Zitternd hielt ich das Golden Eye weiter in meinen Händen und ließ die Illusion abklingen, denn ich hätte mich sowieso nicht rühren können, zu gefangen von dem, was ich erlebt hatte. Immer noch prasselte der Regen verträumt gegen die Fensterscheibe und durchzog die Kälte mit einem eisigen Schauer. Doch mein Blick blieb weiterhin auf die Kugel in meinen Händen gesenkt. Ich hätte mit allem gerechnet, doch nicht mit so etwas. Nicht mit dieser ganzen Grausamkeit, welche dem Saiyajin no Ouji widerfahren war. Dieser ganze Ungerechtigkeit. Langsam stand ich auf, schaltete das Gerät in meinen Händen aus und sah auf die Uhr. Zu früh am Morgen wie ich feststellte und schleppend verließ ich meine Laborräume und machte mich auf den Weg in die oberen Wohnräume der ersten Etage. War Vegetas Leben wirklich so grausam gewesen? Hatte er auch gute Seiten erlebt oder war er stetig in dieser bleiernen Schwärze gefangen? Abermals wischte ich mir die Tränen beiseite und verließ den Fahrstuhl, als er im ersten Stockwerk angekommen war. Ich war müde, doch zu aufgekratzt um an Ruhen zu denken. Nun ergab Vegetas Verhalten von heute, ja gar von immer, einen Sinn. Nun trat endlich Licht ins Dunkel, auch wenn ich mir einen anderen Weg gewünscht hätte. Wenn man so verraten worden war wie er, dann war es eigentlich klar und völlig logisch, dass Vegeta hinter jeder helfenden Hand eine Gefahr witterte, die ihm Schaden konnte. Dass er in Allem eine Gegenleistung sah, welche nur böse Absichten mit sich trug. Was verlangst du von mir? Seine Worte ließen mich erzittern und augenblicklich schlang ich die Arme um meinen Oberkörper.  Deswegen konnte er so wenig vertrauen. Aber wer sollte es ihm verübeln? Würden wir nicht alle so handeln, wenn man solch eine Vergangenheit, wie die des Saiyajin no Oujis durchleben musste? Wie... wie hatte er all dies nur überstehen können? Gar aushallten könnend? Jeder von uns wäre daran zerbrochen doch er..... Er kämpfte. Blieb standhaft, stolz und trotzend der ewigen Qual und Pein, welche sich ihm offenbart hatte. Blieb seinem Wesen treu, völlig ehrlich und stets damit rechnend, dass jeder Tag, der Letzte hätte sein können. Du bist wahrlich stärker als Son-Goku, Vegeta. Auch... wenn du es so nicht wahrhaben willst. Ich bemerkte gar nicht, wie mich meine Beine wie von selbst zum Bad führten und ich letzten Endes stehen blieb. Seit ich in der Illusion des Golden Eyes gefangen war, war nicht mehr als eine gute Halbe Stunde vergangen. Vielleicht... vielleicht war Vegeta noch anwesend? Zögernd legte ich eine Hand auf die Türklinke und sah auf die verglaste Türe. Mein Herz pochte wild hinter meiner Brust und mein Atem ging schwer, doch ignorierte ich die brennende Nervosität, die schleichend in meinem Inneren aufwallte. Ich wusste auch nicht, was ich hierbei bezweckte, doch musst eich ihn einfach sehen. Mich vergewissernd, dass es ihm gut ging und mit einem letzten kräftigen Atemzug öffnete ich die Türe. Und trat in gähnende Leere. Natürlich hatte Vegeta sein Bad beendet und ein wenig enttäuscht trat ich in das verdunkelte Badezimmer ein. Schnell war der Lichtschalter gefunden und ich rechnete schon mit einem haltlosen Chaos, denn ich schätze den Saiyajin no Ouji nicht so ein, dass er von selbst aufräumte, doch war das Bad so, wie ich es zuvor verlassen hatte. Aufgeräumt, sauber und so, als hätte man es nie benutzt. Doch die Wärme des heißen Wassers war immer noch zu spüren, die Luft noch stickig vom brennenden Dunst und ich wusste, dass Vegeta mein Angebot angenommen hatte. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. Hoffentlich hatte es ihm gut getan. Seufzend drehte ich mich um, wollte das Bad schon wieder verlassen, als mir etwas ins Auge stach. Die hergerichteten Sachen, die ich extra für ihn gekauft hatte, lagen unangetastet auf einem kleinen Schemel und seufzend nahm ich den Schlafanzug in meine Hände. Immerhin, es war ein Versuch gewesen, aber eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass der Saiyajin no Ouji in seine alten Sachen schlüpfen würde. Dennoch lag die Enttäuschung schwer auf meinen Schultern und langsam schleppte ich mich aus dem Bad in Richtung meines eigenen Schlafgemaches. Eigentlich hätte es mir im Vortaus klar sein müssen, dass Vegeta so etwas Banales, von Menschen erschaffen, nicht tragen würde. Er war immerhin ein Saiyajin. Und ich glaube, er wollte auch als solch einer behandelt werden. Wieder hielt ich vor seiner Türe, presste ein Ohr auf das morsche Holz und lauschte in die Stille. Nichts.  Kein Laut drang aus dem Gästezimmer und ich unterdrückte den inneren Impuls eine Hand auf die Türklinke zu legen und einzutreten. So sehr ich es auch wollte, Vegeta sollte ruhen. Sollte endlich in dieser einen Nacht Frieden finden auch wenn es innerlich mein eigenes Herz zerriss. Ich wollte ihn sehen, so banal wie das auch klang. Ich wollte ihn spüren um zu sehen, dass es ihm gut ginge. Das er immer noch hier war. Hier in meinem Zuhause, in dem ihm Nichts geschehen konnte. Leise schloss ich die Türe hinter mir, als ich meine Räume betreten hatte und lief zu der kleinen Kommode nahe meines Bettes. Ohne zu Überlegen legte ich das Golden Eye in die Schublade und setzte mich seufzend auf die Matratze. Damit musste endlich Schluss sein. Grausam wallten erneut die Bilder von Vegetas Folter in meinem Geist auf und mit einem Kopfschütteln versuchte ich sie zu vertreiben. Es war endlich genug. Das war die letzte Projektion, die ich mir angesehen hatte. Das schwor ich mir.  Wenn Vegeta reden wollte, sollte er das von selbst tun und nicht, dass jemand hinter seinem Rücken haltlos in seinem Leben wühlte, völlig frei von Schuld und schlechtem Gewissen. Das war das letzte Mal, Vegeta. Das verspreche ich dir. Langsam legte ich mich zu Bett und ließ die letzten Stunden Revue passieren. Vieles war geschehen, was ich erst noch ordnen musste. Was ich erst noch begreifen musste und müde schloss ich die Augen. Doch nun ergab Vieles einen Sinn. Ich war dem Saiyajin no Ouji einen kleinen Schritt näher gekommen, auch wenn er selbst davon nichts wusste. Doch ab heute, hier und wahrhaftig, war es genug. Nie wieder würde ich mir unerlaubt Vegetas Vergangenheit einverleiben. Das schwor ich mir. Müde unterdrückte ich ein herzhaftes Gähnen und zog erneut die seidigen Decken höher über meinen zitternden Körper. Es war genug. Doch wer sollte wissen, dass mein eisiges Vorhaben zu spät sein würde? Wer konnte ahnen, dass die Katastrophe schon ins Rollen gekommen war und nun nicht mehr aufgehalten werden konnte? Mein eisiges Flehen kam zu spät und nur die Zeit wusste, wann die Wunden heilen würden. Denn man merkt nie, was schon getan wurde. Man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt. Und manches Mal erkennt man die Gefahren nicht, auch wenn man blindlings auf sie zuschreitet. Kapitel 11: Glück 11 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 11 „Mein Gott, Bulma. Was hast du die ganze Nacht denn nur gemacht? Du siehst ja schrecklich aus.“ Unerwartet rollte die Begrüßung meiner Mutter über mich hinweg, als ich die Küche betrat und mich murrend an den Tisch setzte. Es war 7 Uhr in der Früh und nur wenige Stunden hatte ich in der letzten Nacht schlafen können. Oder zumindest das was von ihr übrig geblieben war. Noch lange war ich wach gelegen und hatte über Vegetas Vergangenheit nachgedacht. Ich hatte mir zwar geschworen, das Golden Eye niemals wieder zu benutzten doch schon jetzt spürte ich wie meine Neugierde stieg. Was fesselte mich so an diesem Saiyajin, dass ich nicht von ihm loskommen konnte? Wieso zog mich Vegeta immer und immer wieder magisch an und machte es mir unmöglich mich von ihm zu entziehen? Ich würde mich noch an seinem lodernden Feuer verbrennen, doch streckte ich begrüßend die Arme danach aus und empfing es frei, leichtfertig und völlig naiv. Erkannte die Gefahren nicht, welche der Saiyajin no Ouji mit sich brachte, doch wollte ich es einfach nicht wahrhaben. „Es war eine lange Nacht, Mama.“ Mehr brachte ich nicht heraus und wollte mich im Nachhinein auch nicht vor ihr rechtfertigen. Murrend nippte ich an der heißen Tasse Kaffee, die mir meine Mutter auf den Tisch stellte und sah aus dem Fenster. Es war ein typischer Morgen, so wie er eigentlich immer beginnen sollte. Der Himmel war azurblau und lächelnd begrüßte uns die Sonne strahlend vom Horizont. Moment.... heute war doch etwas. Irgendetwas schien ich vergessen zu haben. Irgendetwas Wichtiges. „Hauptsache du bist nachher fit für deines Vaters Geburtstagsfeier. Wir erwarten zwar nicht viele Gäste, aber immerhin freut er sich schon wahnsinnig auf diesen Tag.“ Mein Gesicht musste wohl so ziemlich alles verraten haben, denn augenblicklich brach meine Mutter in ein amüsiertes Lachen aus. „Sag bloß das hast du vergessen?“ Wieder lachte sie auf und ich schüttelte energisch den Kopf. Natürlich nicht. Wie konnte ich nur den eigenen Geburtstag meines Vaters vergessen. Das Geschenk hatte ich glücklicherweise schon eine Woche vorher besorgt. Ein Gutschein in seinem Lieblingsrestaurant für zwei Personen. Daher rührte also nicht meine gellende Überraschung, welche mich so blindlings in den neuen Tag geworfen hatte. Es geschahen nur so viele Ereignisse in letzter Zeit, dass ich mich nicht mehr darauf konzentrieren konnte. Und meine Gedanken Purzelbäume schlagen ließ. „Natürlich nicht, Mama. Ich war nur überrascht das es schon so schnell heute ist.....“ Zum Ende hin wurde ich immer leiser, als mein Blick auf eben jene Person fiel, welche soeben den Raum betreten hatte. Auch meine Mutter schien unseren ungebetenen Gast bemerkt zu haben, denn freudig drehte sie sich zu ihm um. „Schön dass du auch schon wach bist. Normalerweise schläfst du länger an so schönen Tagen. Setzte dich doch zu uns, Vegeta.“ Einladend war ihr Blick, doch wandte sich der Saiyajin no Ouji so schnell ab, wie er den Raum betreten hatte und trat wieder aus der Küche hinaus. „Vegeta, warte.“ Ohne, dass ich darüber nachdachte, war ich vom Stuhl aufgesprungen, schnappte mir die Tasse Kaffee, die eigentlich für meinen Vater gedacht war, behäufte sie mit etwas Milch und Zucker und ging dem Saiyajin hinterher. „Vegeta, jetzt warte doch mal.“ Erst im Flur hatte ich ihn eingeholt, so schnell das eben mit einer befüllten Tasse in den Händen möglich war und trat an ihn heran. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, denn verdutzt drehte sich der Saiyajin zu mir um und sah mich fragend an. Sofort versank ich in seinen dunkelbraunen Opalen, die im Sonnenlicht heller funkelten als der reinste Bernstein und drückte ihm die wärmende Tasse in die Hand. „Hier, du wirst sehen, damit beginnt der Tag gleich viel besser.“ Ich lächelte, als er immer noch verdutzt auf das Gebräu in seinen Händen starrte und nahm mir die Zeit ihn genauer zu mustern. Womöglich wollte er gleich trainieren gehen, denn Vegeta war wie üblich in seinen dunkelblauen ärmellosen Gi gekleidet. Dazu passend die weißen Stiefel und Handschuhe, nur die Haare waren heute anders. Ohne darüber nachzudenken fuhr ich leichtfertig durch seine vereinzelten Strähnen, welche ihm wild in die Stirn fielen und bemerkte nicht wie der Saiyajin einige Schritte nach hinten wich. „Ich mag die Strähnen an dir. Sie machen dich jünger.“ Sofort errötete ich, als dieser Satz meine Lippen verlassen hatte und würde mich am liebsten selbst dafür ohrfeigen. Ich wagte nicht aufzusehen sondern versuchte die Situation zu verallgemeinern. Versuchte wenigstens noch etwas von meiner kläglichen Würde zu bewahren. Behutsam nahm ich Vegetas rechte Hand in die meinen und sofort schlug mein Herz wilder hinter meiner Brust. „Ich hoffe das Bad von gestern hat dir gut getan.“ Es war viel mehr keine Frage sondern eine einfache Feststellung, denn schnell konnte ich sehen, dass der Saiyajin no Ouji erholter aussah. Nicht mehr ganz so blass wie gestern Nacht und lächelnd sah ich ihm in die Augen. Doch wie immer verließ kein Dank die Lippen meines stummen Besuchers und schweigsam wandte Vegeta den Kopf zu Seite. Sah aus dem Fenster und würdigte mich keines weiteren Blickes. Ach so. Enttäuscht senkte ich denn Blick. Ich verstand schon. Eine Kleinigkeit. Nicht der Rede wert.... Enttäuscht wollte ich meine Hände von seiner lösen, doch ließ dies ein plötzlich schwacher aber dennoch bestimmender Griff nicht zu. Überrascht sah ich auf die große Hand, welche meine nun fest umschlossen hielt und als ich den kleinen, gar federleichten Händedruck spüren konnte, wusste ich, dass dies zumindest ein kleiner Anfang war. Vegeta hatte eben seine ganz eigene Art und Weise, seine Dankbarkeit auszudrücken und liebevoll sah ich den Saiyajin erneut an. Seine Geste war nur für mich alleine bestimmt gewesen und abermals nickte ich verstehend. Jeder Zeit, Vegeta. Jeder Zeit. „Kommst du nachher zu der Geburtstagsfeier meines Vaters? Wir sind nicht viele Gäste und ich bin sicher er würde sich über deine Anwesenheit freuen.“ Groß und unsicher lag Vegetas Blick auf mir und ließ mich augenblicklich verstummen. Hatte... hatte er mich etwa nicht verstanden? Ich wiederholte meine Frage nochmal, doch immer noch sah mich Vegeta aus großen Augen einfach nur an. Und dann traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag, als ich seine zaghafte Stimme hörte. So völlig anders als sonst von ihm gewohnt und als ich den Sinn hinter seinen Worten verstand, konnte ich nicht verhindern, dass neues Mitleid in mir aufwallte. „Ich weiß nicht... was ein... Geburtstag ist.“ Genau hörte ich die Unsicherheit in seiner Stimme und erneut ließ ich Vegetas Worte in meinem Geist Revue passieren. Er wusste nicht was ein Geburtstag ist? Wieso machte mich dieser eine Gedanke nur so endlos traurig und versetzte mir einen bleiernen Stich ins Herz? Mitleidig sah ich ihn an und merkte genau wie unangenehm sich Vegeta hierbei fühlte. Er schien es nicht zu mögen, wenn er über Etwas nicht Bescheid wusste. Fast schon so wie ein Kontrollwahn, doch wer konnte es ihm verübeln? Wenn man so viel Schreckliches erlebt hatte wie er, hatte man jeglichen Grund misstrauisch zu sein. „Geburtstage feiern wir hier auf der Erde als ein Tag des Älter werdens. Jedes Jahr feiert man exakt an dem gleichen Tag an dem man geboren wurde und ist umgeben von Menschen, die man mag. Menschen denen man wichtig ist und die man ins Herz geschlossen hat.“ Beinahe hätte ich lauthals aufgelacht als ich seinen skeptischen Blick sah. Eine Augenbraue fragend in die Höhe gezogen, den Blick weiterhin ahnungslos auf mich gerichtet und nur wage unterdrückte ich den Impuls, Vegeta einfach in die Arme zu nehmen. Er sah so schrecklich hilflos aus, wie er so dastand. An die Wand gelehnt, an seiner Tasse nippend und meinen Erzählungen lauschend, während die wärmende Sonne uns begrüßte und eine wohltuende Wärme in den Raum schickte. Die hellen Strahlen tauchten alles in ein silbriges Licht des Erwachens und um ehrlich zu sein, genoss ich die Zeit, die ich mit dem Saiyajin no Ouji so verbringen durfte. Es waren seltene Momente, doch eben jene Seltenheiten machten ihn so sympathisch und auf seine eigene Art und Weise liebenswert. Vegeta nickte verstehend, doch dennoch bezweifelte ich, dass er irgendetwas von dem verstand, was ich ihm erzählt hatte. Wie konnte er auch. Der Saiyajin no Ouji war immer noch neu auf der Erde. Die Gepflogenheiten der Menschen waren ihm mehr als nur fremd und wieder beschlich mich innere Sorge und Zweifel. Wie musste es sich anfühlen, wenn man der Letzte seiner Art war? Sicher Son-Kun war ebenfalls ein Saiyajin, doch dennoch unter Menschen aufgewachsen. Die Lebensweise seines Volkes war für ihn, wie für uns alle, ein Geheimnis sondergleichen. Nahm man es genau, war Vegeta alleine. Ganz alleine. Schon wieder. Das reicht. Schluss mit diesen trüben Gedanken. Mit einem Kopfschütteln brachte ich mich wieder zur Besinnung und steckte mir lächelnd die Hände in die Taschen meines langen weißen Kittels und folgte Vegetas Blick aus dem Fenster. „Überlege es dir einfach. Du bist immer gerne willkommen, Vegeta.“ Ein letztes Mal umfing meine Hand die seine, bevor ich mich auf den Weg ins Labor machte und meinen Besucher einfach so stehen ließ. Im Nachhinein machte ich mir Vorwürfe, dass es vielleicht unhöflich gewesen war, doch jetzt, in diesem einen Moment, musste ich einen klaren Kopf bekommen. Wieder schlug mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust, als ich den langen Flur entlang, Richtung Aufzug lief. Wieso fesselte mich dieser Saiyajin nur so dermaßen, dass es unerträglich wurde? Wieso entfachte seine pure Anwesenheit einen nie endenden Schmerz in meinem gesamten Körper, der sich nicht mehr stillen lassen konnte? Wieso wollte ich für dieses eine Wesen, welches in seinem Leben so viel gelitten hatte, nur das Beste dieser Welt? Ratternd ließ ich das Ruckeln des Fahrstuhles über mich ergehen und versuchte meine Gedanken in Einklang zu bringen. Versuchte Ordnung in das wirre Chaos meines Geist zu schaffen, doch wie immer, wenn sich dieses um Vegeta drehte, war ich ihm machtlos ausgeliefert. Ich konnte nur hoffen, dass ich in der Arbeit meines Labores endlich Zerstreuung finden würde. ~*~ „Herzlichen Glückwunsch, Paps.“ Liebevoll drückte ich meinem Vater einen Kuss auf die Wange und überreichte ihm das Geschenk. „Von Yamchu und mir. Er lässt sich leider entschuldigen, aber er kann heute leider nicht kommen. Die Arbeit hat ihn zu fest im Griff. Aber ich soll dir ganz liebe Grüße ausrichten.“ Ich lächelte entschuldigend und legte meinem Vater eine Hand auf die Schulter. Es war ein herrlicher Mittag und ich hatte den Rest des langen Vormittages in meinem Labor verbracht. Zu gefangen von meiner Arbeit um an gewisse Besucher und deren Verhaltensweisen zu denken, die mich immer wieder aufs Neue ins Grübeln brachten. Und mich nicht loslassen konnten. Nun strahlte die Sonne breit und scheinend vom Himmel und erwärmte die hell erleuchtete Terrasse, auf der wir uns aufhielten. Meine Mutter hatte den Grill angeworfen und freudig brutzelte unser Mittagsessen über dem Feuer vor sich hin. Einige Gäste würden erst später hinzustoßen. Arbeitskollegen und Freunde der Firma, so hatten wir den ganzen Nachmittag für uns. Ein Fest in der Familie und dennoch sah ich mich immer wieder um, in der Hoffnung irgendwo den Saiyajin no Ouji zu entdecken, doch blieb Vegeta weiterhin verschwunden. „Danke Bulma, aber das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Dankbar nahm mich mein Vater in die Arme und lächelnd erwiderte ich seine Umarmung. Familie war etwas herrliches. Wenn man denn eine hatte....  Lässig trat ich auf den Grill zu und nahm mir einen Spieß auf den Teller. Leider hatte ich nicht mehr die Zeit finden können, mich umzuziehen, so musste also meine klägliche Arbeitskleidung herhalten. Meine verschlissene weite dunkelgrüne Hose hing lässig an meiner Hüfte und wurde von einem dunkelbraunen Gürtel gehalten. Vereinzelt waren mehrere Werkzeuge in den Hosentaschen versteckt und leider hatte ich nicht mehr die Zeit gefunden, sie auszuräumen. Das schwarze Shirt war beiläufig in die Hose gesteckt und mein wirres, kurzes Haar von einem roten Haarband zurückgehalten. Nur vereinzelte Strähnen meiner blauen Locken fielen mir wild in die Stirn und beiläufig fegte ich es zur Seite. Mir war warm in meinem weißen Laborkittel und kurz spielte ich mit dem Gedanken ihn auszuziehen, als mich so etwas wie eine leise Ahnung beschlich und mich in meiner Bewegung stocken ließ. Wieder war das Gefühl brennend beobachtet zu werden und abermals spürte ich die mir vertraute Kälte, welche aber keineswegs unangenehm war. Konnte es sein, dass...... Kurzerhand schnappte ich mir einen zweiten Teller, belud ihn mit einigen Fleischspießen und gemischtem Nudelauflauf und warf einen letzten Blick auf meine Eltern. Sie waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und wild entschlossen, sah ich auf das Vordach der Terrasse. Immerhin war es ein Versuch wert, selbst wenn ich falsch liegen sollte und leichtfertig stieg ich die Stufen der Außentreppe empor.  Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass er kommen würde, doch jetzt da ich ihn so vor mir sah, wohl schlafend, da ihn sein eisernes Training mehr als erschöpft hatte, konnte ich ein Lächeln nicht mehr unterdrücken. Behutsam setzte ich mich neben den dösenden Saiyajin, stellte den voll beladenen Teller zur Seite und beobachtete ihn neugierig. Wohl hatte er die Wärme der Sonne gesucht, denn sonst war der Saiyajin selten hier oben. Meine blauen Opale glitten über seine schlafende Form, betrachteten die auf dem Oberkörper ruhenden Hände, sahen das leichte Heben und Senken seiner Brust und wanderten letztendlich zu seinem Gesicht. Kleinere Schürfwunden bedeckten seine Wange sowie der helle Staub der Wüste und ich unterdrückte den inneren Drang, ihn wegzuwischen.  Vegetas Gi war starr vor Dreck und Ruß, aber immerhin hatte er es diesmal geschafft ihn ganz zu lassen. Zwar war er nur wenige Stunden weg gewesen, aber anscheinend musste diese kurze Zeit es in sich gehabt haben. Immer fleißig, bis zur Erschöpfung. Du kannst auch nie zur Ruhe finden, nicht wahr Vegeta? Spielerisch stupste ich ihm in die Seite, immerhin war es an der Zeit aufzuwachen, sonst würde der Saiyajin noch sein ganzes Mittagessen verschlafen. Doch umso überraschter war ich, als ich ein entrüstetes Schnauben von ihm hören konnte. Verdutzt sah ich zu ihm herunter, in ein grimmig verzogenes Gesicht und konnte mir ein weiteres Grinsen nicht mehr verkneifen. Wer hätte das gedacht?!? Wieder folgte ein weiterer Stups in die Seite, diesmal die Andere und dieses Mal zogen sich die Augenbrauen des Saiyajins fester zusammen und ich konnte sein murrendes Brummen hören. Kurzerhand fuhr seine Hand unter sein Gi Oberteil und kratze sich verschlafen an der Stelle, an der ich ihn berührt hatte und unterdrückte ein schwaches Gähnen. Hätte ich gekonnt, so würde ich den Saiyajin augenblicklich in eine herzige Umarmung ziehen, doch wie immer wusste ich nicht, wie mein Besucher all dies auffassen würde. So sehr er es auch abstritt, wenn man ihn so sah, konnte man Vegeta einfach nicht böse sein, konnte ihn einfach nicht hassen, egal was er alles in der Vergangenheit angestellt hatte und liebevoll rüttelte ich an seiner Schulter. „Hey du Schlafmütze. Aufwachen, das Essen ist fertig.“ Wieder konnte ich sehen wie der Saiyajin langsam zu erwachen schien und sich verschlafen die Augen rieb, noch orientierungslos von der geblendeten Sonne und verzweifelt blinzelte er die Müdigkeit beiseite. Langsam wandte er den Kopf zu mir und ich konnte schwören, dass sich sein Blick mit einem Mal verdunkelte, als er mich erkannt hatte. Es sollte wohl soviel wie eine Warnung sein, doch kannte ich Vegeta mit der Zeit nun etwas besser um zu wissen, dass er es nicht so meinte. Dass er einfach überrascht war mich zu sehen und diese Schwäche mit eisiger Kälte und Sturheit abspielte. Versuchte sie zu verstecken, doch las ich so langsam hinter seinen Mauern und sah, wer er wirklich war. „Hier ich habe dir etwas zu Essen gebracht. Du musst Hunger haben.“ Lächelnd drückte ich ihm den Teller in die Hände und sofort begrüßte mich sein lautstarkes Magenknurren. Ich konnte nicht verhindern, dass ich lauthals lachen musste und erntete seinerseits nur ein leises Knurren. Doch mit einem mal wandte sich Vegeta ab, fing stumm an sein Mahl zu verspeisen und abermals beobachtete ich ihn stumm.  Es war schön, dass er doch gekommen war. Vielleicht trieb ihn auch einfach nur die Langeweile dazu, aber immerhin war es ein kleiner Anfang. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und langsam ließ ich meinen Blick über den Garten schweifen und blieb an meinen Eltern hängen. Meine Mutter überreichte gerade meinem Vater ihr Geschenk und ich konnte nicht verhindern, dass ich anhand seines glücklichen Gesichtsausdruckes abermals lächeln musste. Doch augenblicklich riss mich eine dunkle Stimme neben mir aus meiner Starre und überrascht sah ich auf. „Was hat das für eine Bedeutung?“ Verblüfft sah ich Vegeta an, welcher sein Mahl beendet hatte und nun seinerseits auf meine Eltern blickte. Was meinte er damit? Schwach folgte ich seinem Blick und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Du meinst die Geschenke?“ Der Saiyajin nickte schwach und konnte seine Augen nicht von dem Geschehen lösen. Ich lächelte, als ich seine versteckte Neugierde erkannt hatte und legte die Arme um meine angezogenen Knie und sah erneut in den Garten hinunter. „Das ist Brauch, hier auf der Erde. Derjenige, der Geburtstag hat wird mit Geschenken überhäuft, praktisch um zu zeigen, dass man ihn gerne hat und dass er ihm wichtig ist.“ Vegeta brummte nur und kopfschüttelnd sah ich zu ihm. „Es sollte von Herzen kommen, das ist das Einzige was zählt.“  Es war klar, dass er diesen Brauch nicht verstand und als ich weiterhin in sein fragendes Gesicht blickte, suchte mich ein neuer Gedanke heim, welchen ich auch sogleich aussprach. Ich wusste nicht, ob er Vegeta schaden konnte, aber leider war mein loses Mundwerk schneller als meine warnenden Gedanken und im Nachhinein bereute ich es zu tiefst, diese Frage gestellt zu haben. „Gab es denn auf Vegeta-Sai keine Geburtstage?“ Ich konnte sehen wie mein Nebenmann zusammenzuckte und sich kurz, wenn auch nur für Sekunden seine Augen vor Schock weiteten. Abrupt wandte sich der Saiyajin ab und am liebsten hätte ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen. Wie konnte ich auch nur so blöd sein? „Vegeta, es tut mir leid.....“ Ich wollte tröstend eine Hand auf seine Schulter legen, doch plötzlich war ich unsicher. Ich hatte sicherlich seine Gefühle verletzt, auch wenn ich das niemals beabsichtigt hatte. Daran hätte ich doch denken müssen. Ich Vollidiot. Stumm zog sich das Schwiegen dahin und ich dachte schon, Vegeta würde nicht mehr das Wort ergreifen, doch umso überraschter war ich, als ich abermals seine tiefe Stimme hören konnte. Doch war sie belegt mit Trauer und einer gewissen Art von Sehnsucht, dass es mir sofort die Gänsehaut auf die Arme trieb. „Wir Saiyajins feiern nicht wie ihr Menschen. Das Älter werden ist uns egal. Jugend und Alter wird nur anhand von Kraft und Können gemessen.“ Stumm lauschte ich seinen Worten und wagte nicht zu antworten, gar das Wort zu ergreifen, aus Angst, dass er aufhören würde zu erzählen. Es war selten, dass Vegeta von selbst die Initiative ergriff und zu Reden begann, umso mehr wollte ich ihn nicht unterbrechen. „Es gibt....gab... nur einen Brauch, der uns wichtig war, das Radagask. Wenn ein Saiyajin eine gewisse Zeitspanne erreicht hatte, galt er als volljährig und war frei eigene Entscheidungen zu treffen.“ Er verstummte ein weiteres Mal und sah in weite Ferne. Suchte irgend einen Punkt am Horizont und verzweifelt versuchte ich zu verstehen, was der Saiyajin no Ouji am Himmelszelt suchte. Doch würde ich dies wahrscheinlich nie erfahren. „Wie war... dein... Radagask?“ Zaghaft und leise kam diese Frage über meine Lippen. Vielleicht war es ein Fehler gewesen erneut auf seine Vergangenheit einzugehen, doch war meine Neugierde zu groß. Sofort wandte sich Vegeta entrüstet ab. „Das geht dich nichts an.“ Trotzig verließen diese paar Wörter seine Kehle und genau konnte ich das Beben seines Körpers sehen. Sah den inneren Schmerz, der in ihm aufwallte und wohl nie erlöschen würde. Es tat weh. Sehr weh. „Vegeta....bitte.“  Zaghaft legte ich ihm eine Hand auf die Schulter, doch schreckte sofort zusammen, als der Saiyajin plötzlich aufstand und mich wütend ansah. „Treib es nicht zu weit, Mensch. Fordere meine Geduld nicht heraus.“ Fast schon so etwas wie Angst und leichte Panik lag in seinem sonst so strengen Blick. Ruckartig hob und senkte sich seine Brust und es war grausam mitanzusehen, wie Vegeta verzweifelt versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren. „Du weißt nicht wo...worauf du dich einlässt. Du... du...“ Doch mit einem Mal brach der Saiyajin mitten im Satz ab und war nach binnen von Sekunden mit einem eisigen Luftzug verschwunden. Hinterließ nichts als Kälte und ließ mich alleine auf dem Vordach zurück. Ich zitterte am ganzen Körper. Noch nie hatte ich ihn so aufgelöst gesehen. Nicht einmal in der einen einsamen Nacht in der Küche, als ich seine hitzige Haut berührt hatte. Traurig senkte ich den Blick, sah hinüber zu meinen Eltern, welche mir freudig zu winkten und verzweifelt lächelnd erwiderte ich den Gruß. Auch wenn mir gar nicht nach Lachen zumute war. Dabei lief doch alles so gut.  Heute war ich dem wortkargen Saiyajin no Ouji wieder ein Stück näher gekommen , doch nun hatte ich meine Chance vertan. Mit einem Mal alles zerstört, was ich mir kläglich aufgebaut hatte.  Der Rest des Tages lief ereignislos von statten. Einige Besucher waren gekommen um mit meinem Vater gemeinsam zu feiern, doch war meine Laune mehr als getrübt. Oft sah ich zum Haus hinüber und hoffte inständig, dass Vegeta zurück kommen würde, doch hatte ich seine Gefühle mehr als verletzt. Dabei... hatte ich das niemals vorgehabt. Und nun befand ich mich, an diesem späten Abend, das Fest war vorüber und die Gäste nach Hause gekehrt, in meinem Zimmer und sah stumm auf die Schublade meines Schreibtisches hinab. Ich wusste genau, was sich hinter dem morschen Holz verbarg, doch hatte ich mir geschworen, es niemals wieder einzusetzen. Niemals wieder. Wieso lernte der Mensch nicht aus seinen vergangenen Fehler und beging sie jedes Mal aufs Neue? Wieso war er nur so selten naiv? Wieder erinnerte ich mich an Vegetas traurigen Gesichtsausdruck zurück, sah den brennenden Schmerz erneut in seinen Augen. Was konnte ich tun um ihm diese Trauer zu nehmen?  Diese stumme Einsamkeit, die ihn umfing wie ein eiserner Mantel und nicht loslassen konnte? Es musste wahrlich schlimm sein, nicht zu wissen wie alt man war. Niemanden zu haben, der dein Älter werden mit dir teilte. Keine Familie, mit der du hättest feiern können und mit einem Mal kam mir eine Idee. Vielleicht war sie hirnrissig, vielleicht gar selten dämlich, doch momentan hatte ich Nichts mehr zu verlieren. Vielleicht würde mich Vegeta für verrückt erklären oder gar nie mehr mit mir reden wollen, aber das war mir mehr als gleich. Ich würde alles ertragen können. Seinen Zorn. Seine ganze bebende Wut. Wenn ich ihn glücklich machen konnte und sei es nur für einige Stunden, so nahm ich alles in Kauf. Ich bereue Nichts. Bestrebt öffnete ich die Schublade und nahm das Golden Eye in meine Hände. Zwar hatte ich mir geschworen nie wieder auch nur einen Fuß in Vegetas grausamer Vergangenheit zu setzten, doch hatte ich keine andere Wahl. Mir blieb kein anderer Weg erspart, für das Vorhaben, dass ich mir gestaltet hatte und mit zittrigen Händen betätigte ich die Maschine in meinen Händen. Und das vertraute, ewige Surren begann von Neuem.  ________________________________________________________ Und so schnell werden Versprechen gebrochen, mensch Bulma. Aber sie tut es ja nicht für sich, sondern für den Saiyajin. Na wenn das mal gut geht. :) Hoffe der Teil hat gefallen und kleines Sorry für die längere Pause. Diese FF gibt es jetzt auch als Doujinshi. Einfach mal in entsprechender Rubrik vorbeigucken. Liebe Grüße und bis zum nächsten Part. Eure Red Kapitel 12: Glück 12 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 12 Noch ein Mal vergewisserte ich mich, dass die Türe auch abgeschlossen war, setzte mich aufs Bett zurück, das Golden Eye dabei in den Händen haltend und starrte gebannt auf die flackernde Projektion. Ich hoffte nur inständig, dass ich das finden würde, was ich mir für mein Vorhaben erhofft hatte und blindlings saugte mich die silberne Kugel erneut in das vergangene Leben des Saiyajins.  Es war kein Zufall mehr, jedenfalls konnte ich an keinen mehr glauben, denn jedes Mal, wenn mich etwas aus Vegetas Leben beschäftigte, zeigte mir meine Erfindung genau das, was ich sehen wollte. Vielleicht, wenn ich mich stark genug daran erinnerte, all meine Gedanken und Gefühle in diese einen Tat steckte, in diese eine Handlung, würde es funktionieren. Würde es ausreichend sein. Denn sonst wüsste ich nicht, wie ich an die Information kommen sollte, welche ich so brennend suchte und abermals schickte ich meine Gedanken auf eine weite Reise und sah auf das flackernde Bild vor meinen Augen. Hoffend, dass ich bald eine Antwort auf meine Frage und mein schwaches Flehen finden konnte. Es vergingen quälende Minuten in denen mir das Golden Eye nur Bildfetzen zeigte, die ich kaum verstand. Mir Geschehen präsentierte die völlig belanglos zueinander passten und mich im Dunkeln ließen. Sie waren kurz, nur von wager Dauer und manche so grausam, dass ich das Zittern meines Körpers nicht mehr unterdrücken konnte. Konnte ein einzelnes Wesen so viel Schmerz und so viel Kummer ertragen? Ab wann war es genug?  Ich wollte schon aufgeben, als die Bilder zu schrecklich wurden, die Zeit sich unendlich lange dahinzog, wie das Rauschen des kalten Windes vor meinem Fenster, doch dann sah ich es und hastig schnappte ich mir meinen Skizzenblock. Federleicht und so schnell wie ich konnte, versuchte ich das Gesehene auf Papier festzuhalten. Versuchte mir jedes einzelne Detail zu merken und nach wenigen Minuten bestaunte ich mein Werk. Nicht schlecht Bulma Briefs. Gar nicht mal so schlecht. Zufrieden legte ich den Skizzenblock aus der Hand und nahm das Golden Eye in die Hände. Für den Anfang musste das genügen und ich wollte das Gerät schon ausschalten, als ein plötzliches Surren erneut meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Nein, bitte nicht. Wieder konnte ich sehen, wie sich der Bildschirm zu laden schien, die Illusion vor meinen Augen wild zu flackern begonnen hatte und mit einem Schrei warf ich das Gerät zu Boden. Metallisch war der Klang, als die Kugel auf den Boden fiel und über das morsche Holz kullerte und letzten Endes an der gegenüberliegenden Wand liegen blieb. Ich hatte es versprochen. Mir und Vegeta zu Liebe nie mehr wieder die gelebten Ereignisse seiner Vergangenheit zu sehen. Nie mehr wieder wollte ich einen Fuß in sein bisheriges Leben setzten. Die Aktion hier und heute war für einen besseren Zweck bestimmt und notwendig gewesen. Erneut errang ein Surren meine Aufmerksamkeit und geschockt weiteten sich meine Augen, als die Projektion zum Leben erwachte. Versuchte mich in ihre Fänge zu ziehen und noch ehe ich das Bild erahnen konnte, welches sich zu manifestieren schien, war ich vom Bett aufgesprungen, nahm die Kugel in meine Hände und schaltete sie ab. Zitternd vergruben sich meine Hände in den Haaren und achtlos ließ ich meine Erfindung erneut zu Boden fallen. Damit musste endlich Schluss sein. Das musste aufhören. Ein für alle mal. Denn heute hatte sich Vegeta mir geöffnet. Auch wenn es nur für einen kleinen Moment gewesen war, so bedeutete er die Ewigkeit für mich. Heute an diesem einen Tag erfuhr ich mehr über den Saiyajin no Ouji, als ich jemals gedacht hätte. Nämlich, dass er durchaus Gefühle hatte. Dass ihn Schuld und endlose Trauer plagten und er eigentlich im Grunde genommen nur ein Gefangener war. Ein Gefangener seiner selbst und langsam bückte ich mich hinunter und nahm die Kugel abermals in meine Hände. Schluss. Ab heute und nie wieder. Dieser eine Moment sollte der Letzte gewesen sein und tief in Gedanken legte ich das Golden Eye auf meinen Schreibtisch. Nie mehr wieder würde ich suchen. Vegeta sollte von selbst kommen, wenn er sich etwas von der Seele reden wollte. Heute hatte ich ein kleines Stück seines Vertrauen gewonnen und dieses wollte ich auf jeden Fall bewahren. Wollte es behüten wie mein eigenes Kind. Achtlos öffnete ich die Klappe für das Untersuchungsmaterial und fischte die kleine Platte mit Vegetas Blut zu Tage. Es war noch frisch und hätte sicherlich für weitere Ausflüge gereicht, doch ich wollte all dies nicht mehr. Wollte ihn nicht weiter enttäuschen auch wenn er ein Blinder meiner Taten gewesen war. Auch wenn er davon nichts gewusst hatte so konnte ich dem Saiyajin dies nicht mehr antun. Kraftlos ließ ich die Platte in den Mülleimer fallen und sah schweigend zu Boden. Als ich dieses Gerät erfunden hatte, dachte ich nicht, dass es so viel Ärger verursachen würde. Eigentlich wollte ich es bei der nächsten Wissenschaftlerausstellung präsentieren und nicht um es dazu zu benutzen im Leben eines Anderen herumzuschnüffeln. Die erste Erinnerung war ein Unfall gewesen. Damals, an diesem einen Abend, als Vegeta mein Golden Eye zum Laufen brachte, hatte ich nicht damit gerechnet, dass es mich in die Fänge des Saiyajin no Oujis ziehen sollte.  Ich hatte mir diese Illusion nicht ausgesucht, doch war ich damals zu gebannt und zu geschockt gewesen um die Augen abwenden zu können. Und so wurde aus dem Verbotenen etwas Alltägliches. Etwas, was zur Routine geworden war und ich hatte Glück und Verstand besessen, rechtzeitig die Notbremse gezogen zu haben. Schluss damit. Ein für alle Mal. Müde setzte ich mich auf das Bett zurück, nahm den Skizzenblock in die Hände und betrachtete das gezeichnete Bild. War es überhaupt eine so gute Idee? Würde sich der Saiyjain überhaupt darüber freuen oder brachte es nur neue Qual und Kummer mit sich? Jetzt war mein Einfall gar nicht mehr so glorreich, wie ich zu Anfangs gedacht hatte und mit einem mulmigen Gefühl ließ ich mich in die weichen Kissen zurück sinken und sah aus dem Fenster. Hell und wunderschön leuchtend thronte das Sternenzelt über der westlichen Hauptstadt und tauchte alles in ein seidiges Licht. Wieder erinnerte ich mich an Vegetas versteinerten, gar traurigen Gesichtsausdruck zurück, als er völlig verloren in den Himmel gestarrt hatte. Irgendetwas suchen, was er so nicht hatte finden können und verzweifelt unterdrückte ich ein schwaches Seufzten. Erst spät am Abend war mir klar geworden, was er gesucht hatte. Was ihn Tag ein Tag aus in seinen Gedanken fesselte. Doch er musste lernen loszulassen. So schwer es auch war und so sehr ich ihm aus das Gegenteil wünschte von dem, was geschehen war. Erneut wanderte mein Blick auf die grobe Skizze und ein leichtes Lächeln zierte meinen Lippen. Nur aus Altem kann Neues entstehen. Nur daraus ein neues Leben und ich hoffte inständig, dass Vegeta die Bedeutung hinter meiner Aktion würde verstehen können. Das hoffte ich ehrlich und wahrhaftig. ~*~ Gut gelaunt schnappte ich mir einen Donut vom Teller und setzte mir eine zweite Tasse Kaffee auf. Alles lief gut an diesem neuen Morgen, oder sollte ich schon eher Mittag sagen und mein kleines Nebenprojekt nahm endlich Formen an. Wenn alles gut lief konnte ich heute Abend mein Vorhaben in die Tat umsetzten. Doch nun musste ich erstmals an meine eigenen Arbeiten denken. Ich hatte noch einige Aufträge am Laufen, die es galt zu beenden. Die Kunden warteten schon mehr als eine gute Woche und umso besser war es, ihre Geduld nicht überzustrapazieren. Die Ereignisse mit Vegeta hatten meine eigentlichen Pflichten vernachlässigt und abermals tunkte ich das süßliche Gebäck in das heiße Getränk und nahm einen weiteren Bissen. Apropos Vegeta... wo war dieser überhaupt? Seit gestern hatte ich den Saiyajin nicht mehr zu Gesicht bekommen und seufzend setzte ich mich an den Küchentisch.  Wieder ging er mir aus dem Weg. Dabei hatte ich es wirklich nicht böse gemeint. Doch im Nachhinein hätte ich wissen müssen, dass ihn diese Frage mehr als kränkte, mehr als aus dem Konzept brachte. Wobei...kränken vielleicht das falsche Wort war. Vielmehr schien mir der Saiyajin no Ouji überrumpelt gewesen zu sein und abermals erinnerte ich mich an seinen geschockten Gesichtsausdruck. Ich hoffe, dass ihm mein Geschenk gefallen würde und ich meine begangenen Fehler damit wieder gut machen konnte. „Bulma, Besuch für dich.“ Überrascht sah ich auf, als die Stimme meiner Mutter über den langen Flur ebbte und langsam stand ich auf, dabei auf die Uhr sehend. 12 Uhr Mittags? Wer kam denn zu dieser Zeit zu mir? Doch als ich eilig die Stufen zum Erdgeschoss hinunterlief, die Eingangstüre öffnete und auf meinen Besucher starrte, hätte ich es eigentlich wissen müssen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen und freudig nahm ich meinen Jugendfreund in die Arme. „Yamchu, was führt dich zu mir? Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.“ Er wollte mir einen Kuss auf den Mund drücken doch beiläufig wandte ich mich um und bat ihn in mein Haus. Verblüfft sah mich der schwarzhaarige Mann an, doch erkannte ich seinen enttäuschten Gesichtsausdruck nicht. „Komm doch bitte rein. Ich mache gerade Pause. Vielleicht magst du mir Gesellschaft leisten?“ Dankbar nickend nahm er meine Einladung an, aber dennoch bedachte er mich mit einem skeptischen Blick. Als ich die Türe hinter uns geschlossen hatte, wollte er mich erneut in seine Arme nehmen doch abermals wandte ich mich aus seinem Griff und lief Richtung Küche. „Mama hat frische Donuts gebacken, bedien dich wenn du willst.“ Schweigsam folgte er mir in die Küche und setzte sich an den Tisch. „Ich wollte dich eigentlich fragen ob du mit mir in die Stadt, etwas Essen gehen möchtest? In letzter Zeit haben wir so wenig unternommen.“ Genau hörte ich seinen Vorwurf, doch lies ich mich nicht darauf ein. Leichtfertig nahm ich einen weiteren Schluck aus meiner Kaffeetasse und lehnte mich an die Küchenzeile. „Es tut mir leid, Yamchu, aber ich habe hier noch so viel zu tun. Du weißt ja, die Arbeit erledigt sich nicht von alleine und....“ Doch abrupt wurde ich unterbrochen und sah erschrocken auf, als ich Yamchus bissige Worte hörte. „Es ist wegen ihm, nicht wahr?“ Zornig war er aufgestanden und hätte beinahe bei diesem Unterfangen den Stuhl umgeworfen. Entrüstet sah ich ihn an. Ich wusste genau, wen er meinte, doch so einfach würde ich es ihm nicht machen. „Wen genau meinst du?“ Herausfordernd sah ich ihn an. Bitte. Ich wollte mich jetzt nicht schon wieder streiten. Dazu war ich einfach nicht in der Stimmung. Dazu hatte mein Tag zu gut angefangen und mit einem Seufzten stellte ich die Tasse beiseite. „Du weißt ganz genau wen ich meine. Merkst du denn nicht wie sich dieser Saiyajin zwischen und drängt?“ Spöttisch lachte ich auf und schüttelte den Kopf.  „Werde nicht paranoid, Yamchu. Das ist doch Irrsinn.“ „Ich und irrsinnig?“ Nun war mein Gegenüber an der Reihe spöttisch auszulachen und verschränkte die Arme vor der Brust.  „Hörst du dich eigentlich selbst reden? Wohl kaum, denn sonst würdest du mitkriegen, dass sich deine Gedanken nur noch um ihn drehen. Aber das scheinst du ja gekonnt zu ignorieren.“ Verdattert schnappte ich nach Luft und empört zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Wie kam er jetzt auf den Gedanken? Was nahm er sich nur dabei heraus? „Das ist nicht wahr. Soll ich ihn etwa völlig ignorieren und isolieren nur weil du mit Vegetas Anwesenheit ein Problem hast?“ Entrüstet hörte ich das flache Schnauben meines Freundes und ich konnte nicht verhindern, dass ich wütend wurde. Danke für den versauten Tag, Yamchu. Dabei hatte wirklich alles so gut angefangen, doch nun war meine Lauen dahin. „Ich bin aber auch noch da, falls du das nicht vergessen haben solltest.“ Wieder ein weiterer Vorwurf, der mein Blut zum Kochen brachte. Das war ja unerhört. Als wäre ich nicht oft genug für ihn da gewesen. Als hätte ich nicht alles für ihn getan. Gerade wollte ich ein passendes Gegenargument starrten, als mich eine neue Stimme zusammenfahren lies und augenblicklich sah ich zum Eingangsbereich der Küche. „Es tut mir Leid, dass ich der Streitpunkt eurer Beziehung zu sein scheine.“  Verächtlich kamen Vegetas Worte über seine Lippen und genau konnte ich seinen tiefen Spott und wallenden Hohn heraushören. Hatte... hatte er all dies etwa mit angehört? Sofort erzitterte mein Körper und meinem Gesicht entwich jegliche Farbe. „Von Anklopfen hast du wohl auch nie was gehört oder?“ Yamchu schien wohl heute richtig aufgelegt zu sein, denn wütend drehte er sich zu dem Prinzen um und bedachte ihn mit einem kalten Blick. „Schon, doch hat die Küche bloß keine Türen.“ Lässig zuckte der Saiyjain mit den Schultern und wenn diese ganze Szene nicht zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, hätte ich zwecks seines sarkastischen Kommentares, sofort lauthals aufgelacht.  Denn eigentlich hatte der Saiyajin recht, momentan gab es keine Türen. Diese waren elektrisch und eingefahren in die Wand, da meine Mutter mal wieder einen offenen Küchenbereich haben wollte. So lehnte der Saiyajin am Türrahmen und bedachte sein Gegenüber mit einem skeptischen Blick. Er schien wieder trainiert zu haben, was nicht besonders verwunderlich war. Etwas anderes kannte Vegeta nun mal nicht und dennoch fragte ich mich, was ihn hierher geführt hatte. Vielleicht der quälende Hunger? Oder doch einfach nur seine neu geweckte Neugierde? „Ich komme dann wohl später wieder.“ Der Klügere gab nach, so hieß es ja bekanntlich und ich war erstaunt über Vegetas schnellen Sinneswandel. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Yamchus Worte ihn nicht kalt lassen würden und wiedereinmal ertappte ich mich selbst dabei, wie wenig ich doch von dem Saiyajin no Ouji wusste. Ich ließ den Saiyajin von dannen ziehen, denn momentan war es einfach das Beste um die Situation zu entschärfen. Dennoch sah ich Vegeta traurig hinterher. Natürlich hatte ich seinen fragenden Blick erkannt, welcher ruhend auf der Tischplatte verweilt hatte, wenn auch nur für einen Moment. Also doch der Hunger. Ich würde ihm später wohl etwas vorbeibringen müssen. „Yamchu ich will mich nicht mit dir streiten, okay? Wir können ja etwas am Wochenende unternehmen, wen du willst, aber heute passt es mir wirklich nicht.“ Gequält gab ich nach. Wenn Vegeta schon der Vorreiter gewesen war, wollte ich es ihm gleich tun und nachgeben. Sowieso bahnten sich brechende Kopfschmerzen an und ich hatte nicht wirklich die Kraft, dieses sinnlose Gespräch noch weiter fort zu führen. Seufzend rieb ich mir die Schläfen. „Ich hab noch einiges zu tun, Yamchu. Du entschuldigst mich?“ Und mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und machte mich auf in Richtung meines Labor. Vielleicht sah es nach Flucht aus, aber das war mir momentan egal. Die Worte des ehemaligen Wüstenbanditen hatten mich schwerer getroffen als erwartet und während ich in den Aufzug stieg, welcher mich in die untersten Katakomben führte, wuchs mein Zweifel. Ich bin aber auch noch da..... Ja, das wusste ich. Doch wieso fühlte es sich mehr als falsch an, wenn er mich in die Arme nahm? Wieso fühlte ich mich mehr als unwohl, wenn Yamchu versuchte mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen?  Wieso fühlte es sich einfach nicht richtig an?!? Fahrig fuhr ich mit den Fingerspitzen durch mein Haar und sah aus der matten Glasscheibe hinaus., hörte das eigene wilde Pochen meines Herzens.  Ab wann wurde ein anderer Mensch zur Gewohnheit? Ab wann merkte man, dass eine alte Liebe längst zerflossen war und man nur noch nebenher lebte? Ab wann war man sich bewusst, das sich etwas Neues anbahnte und das eigenen Glück unweigerlich und so unbewusst wie noch nie, vor einem lag, ohne, dass man auch nur die leiseste Ahnung hatte?!? Woher wusste man, was Richtig war? Und was Nicht... ~*~ Zufrieden bestaunte ich mein Werk und nahm es in die Hände. Endlich hatte ich es geschafft. Endlich war es fertig und nun würde ich mein Vorhaben in die Tat umsetzten können.  Es war schon später Abend und die Nacht schneller über die westliche Hauptstadt hinein gebrochen, als zu erwarten gewesen war und hell begrüßte mich der kreisrunde Mond, als ich aus dem kleinen Fenster der Katakomben starrte. Es war schon 20 Uhr abends und mit einem Seufzten stand ich auf. Dass es doch so lange dauern würde, hätte ich niemals gedacht, doch hatten mich Yamchus Worte mehr als beschäftigt. Wieder entwich ein Seufzten meiner Kehle und langsam stand ich auf, schlang meinen weißen Kittel enger um den Körper und steckte mein Präsent schließlich in die Kitteltasche. Es war an der Zeit meine Idee in die Tat um zusetzten. Kurz zog ich in Erwägung noch ein kleineres Detail hinzuzuziehen, doch wusste ich nicht, wie der Saiyajin no Ouji drauf reagieren würde. Ich wusste ja nicht mal, ob ihm diese Idee zusagen würde und noch ehe ich mich, aus lauter Angst, umentschieden konnte, lief ich auch schon los, verließ meine Untersuchungsräume und bestieg den Fahrstuhl. Nachdem Yamchu wieder gegangen war, ob wütend oder gar enttäuscht konnte ich nicht sagen, war ich Vegeta nochmals suchen gegangen. Doch von dem Saiyajin fehlte jede Spur.  Wieder wollte Vegeta nicht gefunden werden und überlegend zog ich die Augenbrauen zusammen. Hoffentlich würde ich ihn heute finden und mein erster Weg führte mich in die Küche.  Doch sie war genauso verlassen wie sein Zimmer, welches mein nächster Zielort war und fragend stand ich im weiten Flur, ließ die Dunkelheit über mich ergehen und grübelte. Doch dann kam mir der zündende Gedanke und eilig lief ich auf den Balkon und kletterte die Stufen der Außentreppe empor, die mich zum Dach führen würde. Natürlich war er hier, einen anderen Ort hätte ich mir eigentlich nicht vorstellen können und langsam schritt ich auf Vegeta zu, welcher an der Dachkante saß, die Beine lässig in die Tiefe baumeln ließ und in den Himmel starrte. Seine Hände ruhten ruhig in seinem Schoß und mit einem weiterem Blick stellte ich fest, dass er sich wieder umgezogen hatte und seine schwarze Kleidung trug. Sofort umfing mich Gänsehaut und als ich ihn weiterhin so beobachtete, den Blick stumm und schweigsam in den Himmel gerichtet, fiel mir etwas auf. Erneut diese Traurigkeit, welche sich in seinen ganzen Gesichtszügen wieder spiegelten und zaghaft räusperte ich mich, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Erschrocken drehte sich der Saiyajin zu mir um und sah mich aus großen Augen an. Er schien mich wirklich nicht bemerkt zu haben, denn sein überraschter Blick war kaum zu übertreffen. Doch diese Gefühlsregung war nur von kurzer Dauern, denn sofort umspielte ein mürrischer Blick seine Gesichtszüge und abrupt wandte sich Vegeta erneut um, weiterhin in den Himmel starrend. Mich nicht weiter beachtend, keines Blickes würdigend. Er sprach kein Wort, auch dann nicht, als ich mich zaghaft zu ihm setzte. „Hier oben bist du. Ich habe dich schon überall gesucht.“ Ich wusste nicht, wie ich das Gespräch beginnen sollte, also musste etwas Banales wohl herhalten. Vielleicht war der Saiyajin immer noch gekränkt von gestern, doch wenn ich es nicht zu mindestens versuchte, konnte ich mir später, im Nachhinein, nicht vorwerfen, alles mir Mögliche getan zu haben und wieder startete ich einen weiteren Versuch, als von Vegeta nur stilles Schwiegen kam. „Wie lief dein Training heute?“ Doch wieder sah mein Gast nur stur in den Himmel und gab mir keine Antwort. Doch ich kannte ihn langsam besser. Erkannte das flehende Brennen hinter seinen dunkelbraunen Opalen. Und da es manchmal das Beste war einfach mit der Wahrheit herauszurücken, tat ich es. Und stellte eine weitere Frage, die Alles ins Rollen bringen würde. „Nach was suchst du?“ Denn dass er nach Etwas Ausschau hielt war offensichtlich und mit dieser einen Frage hatte ich Vegeta aus der Reserve gelockt. Überrascht sah er mich an, wollte schon zum Konter ansetzten, doch verstummte er ein weiteres Mal und sah nach unten. Sah auf seine Hände, welche nun eher hilflos in seinem Schoß ruhten und lenkte den Blick, nach einiger Zeit der Überlegung wieder Richtung Himmel. Ich ließ ihm die Zeit die er brauchte, denn wenn man Vegeta drängte, würde er erst recht dicht machen. Und niemals mit Reden beginnen. „Irgendwo hier müsste Vegeta-sai liegen.....“ Beiläufig deute er in den Himmel, doch genau erkannte ich seine Skepsis. Erkannte die innere Qual, welche ihn drohend zu zerreißen schien, als ihm das Unausweichliche bewusst wurde. „Oder...hier...“ Er verstummte, ließ schwach den Arm sinken und sah gequält in den Sternenhimmel, versuchte die flackernden Lichter zu deuten, doch erschien es dem Saiyajin no Ouji mehr als schwierig. „Ich weiß nicht mal wo mein eigener Planet hätte liegen sollen.....“ Bitterkeit legte sich in seine Stimme und obwohl die Worte mehr als ein leises Flüstern gewesen waren, hatte ich sie verstanden. Gequält lachte der Saiyajin auf, doch war es ein trauriges Lachen und behutsam wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen, doch verharrte ich in meiner Bewegung, aus Angst Vegeta würde erneut vor mir fliehen. Doch jetzt war genau der richtige Zeitpunkt. Jetzt war der eine Moment gekommen auf den ich gewartet hatte und nervös suchte ich in meiner Kitteltasche nach meinem Geschenk.  Nur nicht die Nerven verlieren Bulma. Was kann er größtenteils schon machen? Dir den Kopf abhacken vielleicht aber selbst dann ist auch alles egal. Ich schluckte nervös, nahm das Präsent in meine rechte Hand und versteckte es leichtfertig hinter meinem Rücken. Vegeta selbst hatte von all dem Nichts bemerkt, denn weiterhin starrte er in den dunklen Nachthimmel und abermals räusperte ich mich.  „Ich habe etwas für dich.“ Wieder wandte sich Vegeta zu mir um doch zeugte seine hochgezogene Augenbraue mehr von Skepsis als von Überraschung und ich lächelte entschuldigend. Wohl schien er zu denken, was so ein Kerl wie er denn schon verdient hätte und kurz beschlich mich abermals Mitleid. Er war kein Monster. Bei weitem nicht. Wieso also dachte der Saiyajin no Ouji dann so über sich? Wieso machte er sich zu einer so schlechten Person, die er im Grunde gar nicht war? „Eigentlich hat mich unser gestriges Gespräch auf den Gedanken gebracht und ich habe lange darüber nachgedacht.....“ Beschämt sah ich zu Boden, war zu aufgeregt um ihm in die Augen sehen zu können, denn ruhig lag Vegetas Blick nun auf mir. Das konnte ich spüren und nervös sah ich auf meine linke Hand, welche an dem Stoff meiner Hose zupfte. „Ich weiß, dass ihr Saiyajins eigene Bräuche hattet aber dennoch muss es schrecklich sein nicht zu wissen wie alt man geworden ist, oder wann man geboren wurde....“ Ich verstummte, wirkte mehr als nur unsicher und sah fahrig über das weite Panorama der Stadt. Ich war nervös, mehr als dass, denn weiterhin waren Vegetas durchdringende Opale auf mich gerichtet und hätte ich mich umgedreht, hätte ihn angesehen, so hätte ich seinen fragenden Blick bemerkt. Doch so verweilte ich weiterhin in wallender Skepsis, doch war ich schon zu weit gegangen. Hatte schon zu viele Türen geöffnet und mit dem nächsten Atemzug, verbannte ich meine Angst in den hintersten Schranken meiner Seele. Es war egal geworden. Ganz egal. „Du sahst so verloren aus gestern und ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Du.... du musst es nicht annehmen, wenn du nicht willst. Du bist immerhin ein Saiyajin und nicht hier aufgewachsen, aber.....“ Nervös umklammerte ich die Skulptur in meinen Händen und mit einem letzten Atemzug holte ich sie hinter meinem Rücken hervor und hielt es dem Saiyajin letztendlich hin. „....auch du sollst einen Tag bekommen, an dem du nicht mehr alleine feiern musst.“ Ehrlich war mein Blick und ein leichtes Lächeln zierte sich auf meine Lippen, als ich seinen überraschten Gesichtsausdruck sah. „Alles gute zum Geburtstag, Vegeta.“ Groß lagen die Augen des Saiyajins auf mir und ehe ich mich versah legte ich ihm eine Hand an die linke Wange und fuhr leicht über hitzige Haut. Ich zitterte am ganzen Körper, doch als ich in seine dunkelbraunen Opale sah, verflog meine innere Angst mit einem Mal. Denn ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte. Zuerst wusste ich nicht, ob es ratsam war eine Skulptur von Vegetas Heimatplanet anzufertigen, doch war es das Passendste was mir eingefallen war. Es sollte ihn daran erinnern woher er kam. Was er war.  Und das er niemals vergessen sollte, was geschehen war. Auch wenn meine Geste vielleicht grausam war, so war es doch notwendig gewesen. Nur aus Altem kann Neues entstehen und liebevoll nahm ich Vegetas Hand in meine. „Es soll dich nicht traurig machen. Das hatte ich niemals vor, noch stand es mir im Sinn. Aber so musst du nie wieder am Himmelszelt suchen müssen.“ Schweigsam nahm der Saiyajin die Skulptur in seine Hände und sah auf das rot schimmernde Gestein. Er schien mehr als sprachlos zu sein, denn zu keinem weiteren Wort war  Vegeta mehr fähig. Hoffentlich hatte ich ihn nicht zu sehr gekränkt und mein Geschenk das Gegenteil erreicht von dem was ich eigentlich wollte. „Ich weiß, es war sicherlich schrecklich und ich habe vielleicht nicht das Recht, das zu sagen, aber.....“ Nun hob er endlich den Blick und kurz schreckte ich zurück, als ich so viel Qual und innere Pein in seinen Augen lesen konnte. Fester drückte ich seine Hand, versuchend ihm Hoffnung und Kraft zu geben, für die nächsten Worte, welche ich nun aussprechen würde.  „Du musst lernen loszulassen, Vegeta.“ Aufmunternd sah ich ihm in die Augen und für einen kurzen Moment, wenn auch nur flüchtig, wurden unser beider Blicke Eins. Hell strahlte das Mondlicht über die westliche Hauptstadt und legte alles in einen silbrigen, verträumten Schleier. Und während ich den Saiyajin no Ouji so betrachtete, kam mir nur ein einziger Gedanke. Er war wunderschön. Selbst seine zahlreichen Narben störten mich keineswegs, empfand sein Gesicht als makellos und zaghaft fuhr ich über die lange Narbe an seiner rechten Augenbraue, fuhr zittrig über die sichtbaren Qualen seiner Vergangenheit. Ich konnte sein Zittern spüren, hörte seinen stockenden Atem und als meine Hand schließlich an Vegetas Brust angekommen war, verweilte ich nahe seines Herzen und konnte seinen Herzschlag spüren. Wild und fortlebend. Stumm legte sich ein eisiges Schweigen über uns, doch war es keineswegs unangenehm. Wild pochte mein eigens Herz hinter meiner Brust, als mir bewusst wurde, wie nahe ich ihm war. Was der Saiyajin alles in mir auslöste und abermals sah ich in seine dunkelbraunen Opale. Wollte etwas erwidern, doch war ich starr vor Schock, als Vegeta plötzlich zusammenzuckte. Mit einem Mal wich jegliche Farbe aus seinem Gesicht und schwach fiel ihm die Skulptur aus den Händen, gefangen von Schock. Gefangen von irgendeiner Angst, die ihn erfasst hatte, so blindlings und plötzlich, dass ich es mir nicht erklären konnte.  Während meine mühsamen Bemühungen des letzten Tages zu Boden fielen und am kalten Untergrund des Hofes in kleinste Einzelteile zerschellten, packte ich den Saiyajin no Ouji an der Schulter und versuchte ich wachzurütteln, aus welchem tiefen Alptraum auch immer. Er machte mir Angst, mehr als das und je mehr ich in seine weit, vor Schock, aufgerissen Opale starrte wuchs die Sorge in mir. Er zitterte am ganzen Körper und verzweifelt versuchte ich ihn zu beruhigen. Was war nur geschehen, was Vegeta so aus dem Konzept brachte? Irgendetwas schien er zu spüren, irgendetwas was Gefahr bedeutete, doch konnte ich nicht mit dem Finger drauf deuten. „Vegeta, was ist los?“ Genau war die leise Panik und die tief versteckte Verzweiflung in meiner Stimme zu hören und abermals rüttelte ich an der Schulter meines Gegenüber, um ihn aus seiner Starre zu befreien. Es war nur ein Flüstern, schwach im Wind, doch als ich die Bedeutung seiner Worte verstand, jagte es mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter. Es war nur ein Name, ein einzelnen Unter vielen und dennoch hatte er so viel Aussagekraft um das Leben jedes einzelnen ins Verderben zu ziehen. Zuerst dachte ich, der Saiyajin würde sich einen Scherz erlauben, das war doch eigentlich gar nicht möglich, doch je mehr ich in Vegetas geschocktes Gesicht sah, desto mehr erkannte ich die Wahrheit, welche so drohend über uns lag, dass es kein Zurück mehr gab. Es war nur ein Name. Ein einzelner Name und dennoch zersprang meine wohlbehütete Welt in tausend Scherben.  Ein Name, der für uns alle den Untergang bedeuten konnte. Freezer. Kapitel 13: Glück 13 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 13 Vieles war geschehen.  Zu viele Ereignisse hatten statt gefunden und während ich auf die wirren Kabel des GR´s starrte, ließ ich den gestrigen Tag Revue passieren. Ließ vergangene Momente wiederkehren bis zu jenem Punkt, an dem Vegeta das pure Grauen als Erster gespürt hatte. Als Erster von uns allen. Als seine Angst so greif- und spürbar war, dass ich vor Furcht erzitterte und zu keinem weiteren Wort mehr fähig gewesen war. Zu jenem Abend, jener einen Nacht, in der meine Gefühle für den Saiyjain no Ouji heller leuchteten als sonst. Doch war ich immer noch zu blind und zu feige, sie mir einzugestehen. An jenem kühlen Abend, als der Vollmond hell und unerbittlich am dunklen Nachthimmel thronte und nur die Sterne der einzigste Zeuge seiner stummen Angst war, versuchte ich verzweifelt Vegeta zu beruhigen. Doch scheiterte ich kläglich. So aufgelöst hatte ich den Saiyajin noch nie gesehen und als erneut der Name der Echse über schwach zitternde Lippen kam, wünschte ich mir, nichts Sehnlicheres als dass sich der Saiyajin no Ouji irren würde. Dass er falsch lag mit seiner Vermutung, die so drohend über dem Schicksal jedes Einzelnen von uns thronte und doch so unabwendbar war. Denn niemals würde sich Vegeta mit dem Peiniger seiner Vergangenheit einen Scherz erlauben. Dazu war seine Angst zu brennend in seinen dunkelbraunen Opalen zu lesen, und abermals hatte ich sein Gesicht in meine Hände gebettet, sah ihm klar und deutlich in die Augen. Versuchend Hoffnung zu geben, seine innere Qual zu nehmen, doch sah mich der Saiyajin nicht. Schien durch mich hindurch zu sehen und erst als ich fester an Vegetas Schulter gerüttelt hatte und seinen Namen rief, schien er aus seiner Trance zu erwachen.  Perplex war er aufgestanden, in völliger Eile und Hast und noch ehe ich ihn aufhalten konnte, rannte der Saiyajin no Ouji über das Dach, nahm Anlauf und schwang sich mit einem Anstieg seines Ki´s in die Lüfte. Sorge beschlich mein Herz als ich ihn in der Ferne erblickte, ihm hinterher rief, doch schien er mich nicht zu hören. Oder es gar zu wollen. Wohin wollte er zu dieser späten Stunde? Was wenn sich Vegeta doch geirrt hatte? Was, wenn ihm seine zitternde Angst, seine quälenden Alpträume, einen Streich gespielt hatten? Doch wollte ich es nicht wahrhaben. Wollte nicht glauben, dass Son-Kun auf Namek einen törichten Fehler begangen hatte, der uns alle ins Unheil stürzen würde. Und so verstrich die Zeit, vergingen die Minuten. Rasant und unaufhörlich. Dumpf und wallend kam der kalte Nachtwind aus dem Osten, ließ mich auf frösteln, doch konnte ich mich nicht rühren. Starrte immer noch auf jenen Punkt am Horizont, an dem der Saiyajin no Ouji verschwunden war. Wieso.....hast du mich nicht mitgenommen? Brennend wallte Sehnsucht in mir auf , welche mich so plötzlich heimgesucht hatte, dass ich sie mir nicht erklären konnte.  Bitte, Vegeta. Ich hoffe für uns alle, dass du dieses mal falsch liegst. Dass du dich dieses eine Mal irren würdest. Das hoffte ich. Ehrlich und wahrhaftig. Doch als ich Minuten später ein mir bekanntes Surren hörte wusste ich, dass mein bittendes Flehen nicht erhört worden war. Langsam drehte ich mich um und sah in das Antlitz meiner Freunde. Sah ebenso die pure Angst in ihren Gesichtern geschrieben. Eine gleiche Angst, welche ich auch bei dem Saiyajin no Ouji entdeckt hatte und mich nun nicht mehr loslassen konnte. Zitternd trat ich auf meine Freunde zu und schüttelte nur den Kopf. Und sie verstanden. Verstanden mit einem Mal und als wäre es selbstverständlich, legte mir Yamchu eine Hand um die Hüfte, nahm mich in die Arme und langsam schwebte er in eisige Höhen. Denn dass ich mitkommen würde, stand außer Frage. Zuerst entschuldigte ich meine Aktion beiläufig mit irgend einem Grund, welcher im Nachhinein mehr als sinnlos war. Denn eigentlich wollte ich bei ihm sein. Wollte mich vergewissern, dass es Vegeta gut ginge. Und dass ihm nichts geschehen würde, jetzt da das Ende unser allen Daseins gekommen war. Doch als wir durch den kühlen Nachthimmel flogen und die kalte Luft mehr und mehr an meiner Haut brannte, war ich mir dessen gar nicht mehr so sichern. Würde Freezer Gnade wallten lassen? Unerwartet traf mich eine alte Illusion aus Vegetas Vergangenheit kraftvoll und mit all ihrer Macht. Erinnerte mich an seine zahlreichen Wunden. An all sein Blut. Hörte seine Schreie, seine ganze Qual, welche ihn Tag für Tag heimgesucht und innerlich zerrissen hatte. Würde Freezer Gnade wallten lassen? Ich erzitterte über meine eigenen Gedanken und mein Herz schlug wilder hinter meinen Brust, als mir das Unausweichliche bewusst wurde.  Drohend, wahrhaft und so ehrlich, dass es meine Welt in tausend Scherben riss. Wohl kaum. ~*~ Ich sah ihn auf der Felswand stehen, noch ehe die Anderen seinen Standort ausgemacht hatten. Dunkel verschmolz Vegetas schwarze Kleidung mit den Schatten der Nacht und beinahe hätte ich ihn nicht mehr wiedererkannt. Doch ich würde ihn finden. Immer und überall unter Abertausenden und als sich erneut unsere Blicke trafen, schreckte ich augenblicklich zurück. Seine eisigen Opale sprachen Bände und kurz, wenn auch nur flüchtig, erkannte ich seine wallende Sorge in seinen Augen. Wieso ich mitgekommen war. Was ich hier suchte, an diesem Ort des Vererbens und ich sah, wie der Saiyajin mit sich rang, gar mit sich kämpfte, auf mich zu zu treten. Doch er schwieg, nickte den Anderen kurzerhand zu und sah dann wieder in den Abendhimmel. Zu jenem Punkt, an dem er die Ankunft der Echse erwartete und nur ich erkannte das Beben seines Körpers. Sah die wachsende Panik und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich Vegeta in die Arme genommen. Doch so blieb ich stummer Beobachter seiner Qual und seines ganzen Leides, auch wenn es mich selbst fast bis an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Denn dass unser Untergang kommen würde war sicher. So sicher wie noch nie. Doch kam Alles anders. Anders als jeder Einzelne von uns gedacht hatte und während ich weiterhin dumpf auf das Kabelgewirr über mir starrte, arbeiteten meine Gedanken. Wer war dieser mysteriöse Junge, der selbst ein Saiyajin zu sein schien? Wieso barg er so ein großes Geheimnis, dass sich keiner von uns erklären konnte? Fragend hatten meine blauen Opale die von Vegeta gesucht, doch als ich die Skepsis in seinem Blick sah, war ich mir nicht mehr gänzlich sicher ob ich dem jungen Mann vertrauen konnte. Und all dem was er uns erzählt hatte.  Ich begann zu Zittern, als mich erneut die Erinnerung heimsuchte und schwach ließ ich den Schraubenschlüssel sinken. All das, was uns Son-Kun erzählt hatte erschien so unwirklich und dennoch wusste ich, dass er die Wahrheit gesprochen hatte. Und nun war ich hier. Hier, in dem ehemaligen Raumschiff mit dem Vegeta ins All gestartet war und versuchte den Gravitationsgenerator zum Laufen zu bringen. Dunkel erinnerte ich mich an die Reaktion des Saiyajin no Oujis zurück. An sein silbriges Schweigen, denn seit je her und in jener Nacht hatte mein Besucher kein Wort über die Lippen gebracht. Auch dann nicht als Freezer gefallen war. Ein weiteres Mal und wieder nicht durch seine eigene Hand. Vegetas Zittern war mir nicht verborgen geblieben und nur sein eisiger Blick ließ auf eine mögliche Emotion zurück schließen. Auf Hass. Doch auf wen oder was dieser gerichtet war, war schwer zu sagen und weiterhin hatte ich den Saiyajin stumm beobachtet, als die Überreste der Echse zu Asche verbrannten und zu Boden fiel. Er schwieg, schien zu beobachten. Schien abzuwägen was die beste Lösung war und als er uns sein Zustimmen versichert hatte, gegen die Cyborgs zu kämpfen, beschlich mich erneute Angst. Eine Angst, die ich mir nicht erklären konnte, doch war sie so nah wie noch nie. Und so ehrlich. Eine Angst, dass er fallen könnte, dass er verloren war. Auf ewig in den Feuern der Hölle, doch schluckte ich meine blinde Sorge hinunter. Vegeta war stark. Er würde es schaffen. Er würde es schaffen.... Sprühende Funken ließen mich mit einem Schrei zusammenzucken und beinahe hätte ich mir an der Seite der metallischen Luke den Kopf angeschlagen. Mit einem Fluchen wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und besah erneut das technische Gewirr vor meinen Augen. Es war ziemlich eng in dem unterem Schaltgetriebe des Generators, doch musste es ausreichen. Es musste einfach, denn um diese Maschine hatte mich der Saiyajin no Ouji gebeten. Es war ein stummes Verlangen gewesen und sofort hatte ich Vegetas Bitte in dunkelbraunen Opalen erkannt. Hatte gesehen, auf was er hinaus wollte. Was sein eigentliches Ziel war und sofort hatte ich mich am nächsten Tag an die Arbeit gesetzt. Nun saß ich, pardon lag ich, schon eher den ganzen späten Vormittag unter dieser verfluchten Kiste und versuchte das Unmögliche möglich zu machen. Wie hatte Dad das nur damals gemacht?!? Abermals wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und besah die vielen Kabel vor meinen Augen. Aus seinen Plänen wurde ich nicht schlau. Keineswegs und eigentlich wollte ich eine Pause einlegen, als ein plötzliches Geräusch mich aufschrecken ließ.  Es waren Fußschritte und verblüfft sah ich aus der Luke hinaus und erkannte das schwarze Paar Schuhe, welches in mein Blickfeld trat und konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen stahl. Wieso war er gekommen? Ich hatte ihm gesagt, dass der Generator vor dem Nachmittag nicht fertig sein würde, doch bei Vegeta konnte man sich nie sicher sein. Lächelnd ließ ich mich auf dem Rollbrett ein kleines Stück aus der Luke hinab um ihm in die Augen sehen zu können. Vegetas fragender Blick lag auf mir und entschuldigend versuchte ich den Saiyajin zu vertrösten. „Es tut mir leid, ich bin leider immer noch nicht so weit. Diese innere Elektronik macht mich noch verrückt.“ Wieder suchte ich seinen strengen Blick, doch sah ich nur dumpfe Leere in seinen Augen. Gar eine gewisse Art der Anspannung und beiläufig wanderten meine blauen Opale über Vegetas Form. Das Vergangene des letzten Tages beschäftigte ihn wohl mehr als zuerst gedacht, denn immer noch trug der Saiyajin seine gleiche schwarze Kleidung wie zuvor. Tief war die Stirn in Falten gezogen und brennend lag sein Blick auf mir. Er schien kaum geschlafen zu haben, denn tief lagen seine sonst so strahlenden Augen in tiefen Schatten und sein sonst so strenger Blick war matt und spröde. Ich wusste nicht, was ihn mehr beschäftigte. War es die nahende Bedrohung, welche uns bald heimsuchen würde? Oder vielleicht, dass Son-kun wieder zurück auf die Erde gekommen war und er nun seine Revanche wollte? Wieder glitt mein Blick über den Saiyajin und als ich seinen müden, aber dennoch wild entschlossenen Blick sah, wusste ich mit einem Mal was ihn die ganze Nacht wach gehalten hatte.  Es musste hart sein zu wissen, dass es ein weiteres Wesen gab, welches den Sprung, die eine Legende, überwunden hatte. Und man selbst immer noch als Einzigster zurückblieb.  Wohl wollte Vegeta keine Zeit verlieren und plötzlich kam mir eine Idee. „Du kannst mir helfen wenn du willst.“ Er schien mich nicht richtig verstanden zu haben, denn überrascht lagen dunkelbraune Opale auf mir und ein weiteres Mal wiederholte ich meine Frage, lächelnd. Was war nur heute los mit dem Saiyajin no Ouji? So verwirrt hatte ich ihn noch nie gesehen und so entging mir auch nicht das leichte Zucken seinens Körper, als er meine flehende Bitte erkannt hatte. Wirklich, was war nur los mit ihm? Ich entschuldigte sein Verhalten mit dem Schlafmangel der letzten Nacht und mit diesen wenigen Worten rutschte ich zur Seite, sodass Vegeta Platz haben würde. Denn diese Kiste bot nicht gerade wirklich viel Freiraum, doch als mein Blick erneut auf den Saiyajin fiel, verstummte ich mit einem Mal. Denn ich sah es, wenn auch nur flüchtig. Wie versteinert stand Vegeta an Ort und Stelle, sah auf mich hinab, doch schien er eher nur durch mich hindurch zu sehen. Sein Blick war stumm und eisig auf die schwarze Leere hinter mir gerichtet und für einen kurzen Moment beschlich mich das Gefühl, dass er Angst hatte. „Vegeta?“ Sorge schwang in meiner Stimme mit, verstand beim besten Willen nicht, was nur los mit ihm war. Ich wollte mich schon aufsetzten, wollte schon aufstehen um zu ihm zu gehen, doch mit einem Mal schien der Saiyajin aus seiner Trance zu erwachen und schüttelte den Kopf. Kurzerhand und wild gefasst ließ sich mein Gegenüber neben mir auf den Boden sinken und ich sah genau, wie viel Überwindung es Vegeta kostete zu mir in den engen Raum zu kriechen. Doch er tat es, schien gefasst mit der Situation, auch wenn sein flacher Atem vom Gegenteil zeugte. Konnte es sein, dass..... Nein, das war doch Unmöglich. Stumm beobachtete ich den Saiyajin neben mir, versuchte mir seine steigende Panik einzureden, doch weiterhin blieb das schwache Zittern seiner Hände bestehen, als er die wirren Kabel aneinander steckte und erneut, wenn auch nur flüchtig und so gar nicht zu der jetzigen Situation passend, bewunderte ich sein Wissen, seine innere Gabe, viel zu schnell Entschlüsse zu ziehen. Denn mit einem einzigen Blick hatte er das Prinzip der Maschine erkannt und wiedermal ertappte ich mich in blinder Bewunderung, über das Wissen, welches Vegeta an den Tag legte. Auch wenn es getrieben war von Panik und einer gewissen Art von Schwäche, die ich bis jetzt nur erahnen konnte, so war es immer noch einmalig und bewundernswert. Wo hatte er das nur gelernt? Oder hatte der Saiyajin no Ouji diese Gabe etwa schon immer besessen? Wieder huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen und ohne zu überlegen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, was meine Tat auslösen könnte, legte ich meine rechte Hand auf Vegetas Brust. Nahe seines Herzens und konnte das wilde, unaufhaltsame Trommeln unter meinen Fingern spüren. Erschrocken hielt der Saiyajin in seiner Bewegung inne, sah kurz zu meiner ruhenden Hand, doch dann wanderte sein Blick zu meinen Augen und blieb bestehen. Blieb fortlebend und letztendlich wusste ich nicht wie viel Zeit verstrich, wie viel vergangen war, doch war es unbedeutend geworden. Denn dieser eine Moment verweilte für die Ewigkeit und erneut verlor ich mich in seinem Blick. Versank in seinen dunkelbraunen Opalen, die so hell und geheimnisvoll leuchteten wie die Sterne der Nacht, doch ein plötzliches Geräusch ließ uns beide erschrocken zusammenfahren und hastig setzte ich mich auf. Und sah auf meinen neuen Besucher, welcher auch sogleich entschuldigend die Hand an den Hinterkopf legte und sich verlegen durch die Haare fuhr. Diese neue Technik würde noch zum Problem werden und innerlich verfluchte ich meine Unachtsamkeit. Daran musste ich mich erst noch gewöhnen. „Son-kun, was führt dich zu mir?“ Ich lächelte, denn lange hatte ich ihn nicht mehr wiedergesehen und insgeheim war ich froh zu wissen, dass mein langjähriger Freund endlich wieder an unserer Seite war. Er wollte antworten, als ein schmerzhaftes Stöhnen seine Tat unterbrach und sofort wandte ich mich zu meinem Nebenmann um. Gequält schälte sich der Saiyajin no Ouji aus der unteren Luke und hielt sich betreten den Kopf.  Sofort war mein ganzes Augenmerk bei ihm und mein neuer Besucher schien ganz vergessen. Somit bemerkte ich auch nicht Son-Gokus leichtes Schmunzeln, als ich Vegetas fallenden Pony beiseite fegte, und die kleine Schramme an seiner rechten Stirn frei legte. Wohl hatte er sich den Kopf angeschlagen, als er sich erschrocken hatte und leichtfertig fischte ich ein kleines Taschentuch aus meinem Kittel und drückte es auf die Wunde. „Du musst besser aufpassen, Vegeta.“ Ich lachte, als ich seinen mürrischen Blick sah und legte ihm liebevoll eine Hand an die linke Wange. Vegeta zuckte zusammen doch hielt er still und sah mich weiterhin einfach nur an.  „Das muss wohl genäht werden.....“ Seufzend betrachtete ich die Wunde genauer und schüttelte den Kopf. Leider war durch den Schlag Vegetas alte Narbe erneut aufgeplatzt und prüfend besah ich mir ein letztes Mal sein Profil, um mich zu vergewissern, dass der Saiyajin no Ouji sich nicht sonst irgendwo anders verletzt hatte. „Du bist echt ein Schussel, weißt du das?“ Ich lachte abermals, als ich seinen zerknirschten Gesichtsausdruck sah und kurzerhand wuschelte ich dem Saiyajin durch seine fallenden Strähnen.  Doch ein leichtes Räuspern weckte erneut unsere Aufmerksamkeit und entschuldigend wandte ich mich zu Son-Goku um. Ihn hatte ich ja völlig vergessen und hastig stand ich auf, zog den Saiyajin no Ouji dabei beiläufig auf die Füße. „Es tut mir leid Son-kun, aber ich muss mich erst darum kümmern.“ Leichtfertig legte ich Vegeta eine Hand auf die Schulter und dirigierte ihn Richtung Ausgang. Der Saiyajin war zu perplex um das Wort zu ergreifen, also ließ er es geschehen.  „Es dauert bestimmt auch nicht lange. Okay?“ Stumm nickte mein Gast und hätte ich mich noch ein letztes Mal umgedreht so hätte ich das leichte Lächeln auf Son-Gokus Lippen erkannt, doch so blieb ich wahrhaft ungewiss für all das Neue, was noch geschehen sollte. ~*~ Schnell war Vegetas Wunde versorgt gewesen und eilig hatte der Saiyajin no Ouji die unteren Katakomben verlassen. Er schien mehr als durcheinander zu sein und eigentlich wollte ich dem Saiyjain noch sagen, dass ich mich nachher wieder an den GR setzten würde, doch kurzerhand war Vegeta verschwunden. Ließ mich zurück in eisiger Kälte, doch war ich ihm keineswegs böse darüber. Keineswegs und während ich in der ersten Etage angekommen war und in das Wohnzimmer trat um meinen neuen alten Gast in Empfang zu nehmen, wanderten meine Gedanken. Was nur schien Vegeta zu beschäftigen? Ich konnte es mir beim besten Willen nicht erklären und langsam stellte ich das Tablett mit allerlei Köstlichkeiten in meinen Händen auf den Wohnzimmertisch und setzte mich in den breiten Sessel. „Alles okay?“ Erschrocken sah ich auf, als die helle Stimme des größeren Saiyajins durch den Raum wanderte und nickend sah ich zu meinem Gast, welcher es sich auf dem großen Sofa bequem gemacht hatte. „Nur eine kleine Wunde, nichts Ernstes.“ Nervös strich ich mir durch die blauen Haare und sah Son-Goku in die Augen. Ich wollte ihn fragen, weswegen er gekommen war doch der nächste Satz, welcher seine Lippen verlassen sollte, ließ mich augenblicklich verstummen. „Es war sehr großzügig von dir, Vegeta bei dir aufzunehmen.“ Ehrlich war sein Lächeln, welches nun auf seinen Lippen thronte und kurz beschlich mich das Gefühl, dass er etwas vor mir verheimlichte. Doch wenn der Größere ein Geheimnis hatte war es sehr schwer an dieses heranzukommen, aber wahrscheinlich wurde ich auch nur langsam paranoid.  „ Er sah so verloren aus und....hat mir einfach nur unendlich leid getan.“ Wieso ich erneut nervös wurde wusste ich selbst nicht und beiläufig senkte ich den Blick, als ich nach meiner Tasse warmen Tees griff und sie in die Hände nahm. „Er hat doch sonst niemanden, Son-kun.“ Schwach wurde meine Stimme, als mir klar wurde wie bedrückend Vegetas Schicksal eigentlich war. „Er hat doch....kein Zu Hause.“ Ich wusste auch nicht, wieso sich all dies wie eine Entschuldigung anhörte, aber wahrscheinlich nur deswegen, weil ich mich vor meinen anderen Freunden hatte rechtfertigen müssen. Doch vor ihm nicht. Son-Goku verstand mit einem Mal und lächelnd sah mir der größere Saiyajin in die Augen. „Nun hat er Eines.“ Verwundert sah ich mein Gegenüber an, als er diesen einen Satz über seine Lippen brachte. Was.... meinte er damit? Ich war zu perplex, als dass ich antworten konnte und sah den schwarzhaarigen Saiyajin aus großen Augen an. Wusste er etwa mehr als ich? Was verbarg er nur hinter seinen geschickt versteckten Worten, welche meine Neugierde weckten und mich dennoch gleichzeitig so ratlos machten? Doch mit einem Schulterzucken stand mein Gegenüber schließlich auf. „Chichi bat mich dich zu fragen, ob du, wenn du Zeit hast, mal nach unserem Fluggleiter schauen könntest.“ Beiläufig hielt er mir die kleine Hoipoikapsel entgegen und spielerisch nahm ich sie in meine Hände. „In letzter Zeit spinnt das Ding ziemlich und sie hat sich nicht getraut dich zu fragen, als ich weg war.“ Entschuldigend strich er sich durch die wilde Mähne und lachend schüttelte ich den Kopf. Natürlich würde ich das. Das war das Mindeste, was ich für ihn tun konnte. Nach Allem, was er für uns getan hatte. „In drei Tagen kannst du ihn abholen.“ Dankbar nickte mir der Saiyajin zu und legte zwei Finger an die Stirn. Und mit einem mal, weniger als ein Wimpernschlag, war er verschwunden und hinterließ nichts als bedrückende Leere. Ich zitterte. Denn nicht sein abruptes Verschwinden brachte mich zu jener Emotion, welche mich so blindlings und hinterrücks erfasst hatte. So völlig unerwartet wie die tiefen Schatten der Nacht. Sondern seine leise geflüsterten Worte, welche nur alleine für mich bestimmt waren. Und ich genau wusste, wen er damit gemeint hatte. Pass auf ihn auf, Bulma. Pass auf ihn auf. ~*~ Dunkel war die Nacht über die westliche Hauptstadt hereingebrochen und unsicher blieb ich vor Vegetas verschlossenen Türen stehen. Nachdem Son-Goku gegangen war hatte ich den Saiyajin no Ouji gesucht, doch war leider nicht fündig geworden. Mein erster Gedanke war die Küche, doch die sonst so belebten Hallen waren verlassen und weiter hatte mich mein sorgenvoller Blick schließlich zum Raumschiff geführt. Schließlich musste der GR noch vollständig in Betrieb genommen werden. Immerhin hatte ich dies Vegeta versprochen, doch als ich den kühlen Raum betreten hatte, erkannte ich sofort, dass jemand hier gewesen sein musste. Die Luke war verschlossen und mein Werkzeug sorgfältig aufgeräumt gewesen.  Wer war während meiner Abwesenheit hier gewesen? Vielleicht mein Vater? Oder... doch jemand völlig Anderes?!? Neugierig trat ich an das Bedienungspult heran und fuhr die Software nach oben. Nach wenigen Sekunden leuchtete das Display in hellblauen Farben also, schien die innere Elektronik zu funktionieren. Auch die Schwerkraftsgeneratoren waren vollständig intakt und einsatzbereit, wie ich mit einem schnellen Blick auf die Anzeige feststellte. Wer also hatte das Unmögliche möglich gemacht?  Etwas, wofür ich wahrscheinlich noch Stunden gebraucht hätte? Mir kam nur eine Person in den Sinn. Jene Person vor dessen Zimmer ich nun stand und mir mehr denn je unsicher war, ob ich eintreten sollte oder nicht. Ob mein Kommen erwünscht war, doch mit einem letzten Atemzug schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, nahm die Türklinke in die Hand und trat ein. Sofort spürte ich die Kälte, welche in dem verdunkelten Zimmer herrschte und langsam glitt mein Blick durch den Raum. Kopfschüttelnd ließ ich die Türe leise in das Schloss fallen und schloss das weit geöffnete Fenster. Das Ende des Herbstes war eingeläutet und die Nächte bei Weitem kühler als sonst. Kein Wunder, dass er fror, wieso tat sich dies mein stummer Besucher auch immer wieder an?!? Oder hatte er es einfach nicht mehr geschafft, das Fenster zu schließen?  Grübelnd glitt mein Blick über die schlafende Person im Bett und langsam trat ich an den Saiyajin heran. Darauf bedacht ihn nicht zu wecken, denn wieder erinnerte ich mich an Vegetas erschöpften Gesichtsausdruck zurück. Wenigstens diese Nacht sollte er ruhen können, immerhin hatte er morgen einen anstrengenden Tag vor sich. Hoffentlich würden wenigstens heute die inneren Dämonen fernbleiben und die letzten Schranken überwindend, setzte ich mich langsam zu ihm. Er lag auf dem Bauch, sein müdes Gesicht zur Wand gerichtet. Eine Hand war unter seinem wirren Haar vergraben, während die Andere schlaff aus dem Bett baumelte und ich konnte ein kleines Lächeln nicht mehr unterdrücken. So sehr er auch penibel darauf achtete alle Mauern geschlossen zu halten, so war es im Schutze der Dunkelheit und des erholsamen Schlafes schier unmöglich. Nur in der nahenden Nacht sah ich als Einzige sein wahres Wesen und während ich Vegeta behutsam durch die Haare strich, ließ ich den Tag Revue passieren. Zu Vieles war geschehen, was ich erstmals verdauen musste. Zu Vieles, was es galt zu ordnen, doch fand ich keinen Anfang. Ein wohliges Seufzten lenkte erneut meine Aufmerksamkeit auf den Saiyajin neben mir und langsam ließ ich Vegetas wirre Haare durch meine Finger gleiten. Verträumt sah ich auf den schlafenden Mann hinab und beobachtete sein ruhendes Gesicht. Son-Gokus heutige Worte hatten mich nicht kalt gelassen, keineswegs und beiläufig fegte ich Vegeta die Strähnen aus der Stirn, als er sich mit einer schwachen Bewegung auf den Rücken drehte, aber immer noch in einem erholsamen Schlaf gefangen schien. Nun hat er Eines... Ein Zu Hause. Abermals ließen mich Son-Gokus Worte erzittern und fraglich ruhten meine blauen Opale auf dem Saiyajin no Ouji. Sah Vegeta dies etwa genau so? Betrachtete er meine ganze behütete Obhut als neues Zu Hause? Nervös schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, als ich mich an jenen Abend zurück erinnerte. An jenen Abend, als wir aus der Wüste wiederkehrten. Spät in dieser Nacht hatte ich die Scherben meines Geschenkes eingesammelt und auf rot schimmerndes Gestein gestarrt. Ob sich Vegeta über meine Geste gefreut hatte konnte ich nicht sagen, denn leider hatte der Saiyajin keine Gelegenheit bekommen, sich darüber zu äußern. Leider blieb mir verwehrt, was er gänzlich ehrlich über die Situation gedacht hatte. Leider blieb sein stummes Schweigen in silbrigen Schatten gefangen und mit einem Seufzten wandte ich mich erneut dem schlafendem Saiyajin zu. Ein Zu Hause.... Traurig wurde das Lächeln auf meinen Lippen, als ich in Vegetas entspannte Züge starrte. Ab wann fing man an, sein Schicksal zu akzeptieren, auch wenn es noch so Grausam war? Ab wann konnte man sich von Altem lossagen um das geheimnisvolle Neue in Empfang zu nehmen? Auch wenn man sich selbst davor fürchtete? Zaghaft stand ich auf, sah erneut auf den Saiyajin herab als ein schwaches Murmeln seine Lippen verließ und er sich wieder auf die Seite drehte. Ab wann wich Sehsucht und Heimweh einem gänzlich neuem Gefühl? Ab wann wusste man, dass die lange Suche nach Glück endlich vorüber war und dieses so unweigerlich und so ehrlich vor einem lag, ohne es auch nur im Leisesten zu ahnen?!? Langsam beugte ich mich zu dem Saiyajin hinab und noch ehe ich es aufhalten konnte, hauchte ich ihm einen schwachen Kuss auf die Wange. Ich wusste auch nicht, was mich letzten Endes zu dieser Tat getrieben hatte, doch fühlte es sich in diesem einen Moment mehr als Richtig an. Mehr als das und in den weiten Tiefen meiner Seele wünschte ich mir nichts Sehnlicheres, als dass dieser Moment, dieses eine stille Schwiegen, für ewig dauernd würde. Das es verweilte in Ewigkeit und nur die stummen Sterne der Nacht einziger Zeuge waren über mein Tun. Über mein Handeln, dessen ich mir erst viel später bewusst werden würde. Über ein Handeln, was sich am Ende als aufrichtige Liebe herausstellte. Eine Liebe, die so ehrlich war und Alles überdauern konnte. Doch sah ich sie nicht. Gestand sie mir nicht ein und während meine Lippen die wohlige Wärme seiner Haut verließ sah ich abermals auf Vegeta hinab. Sah in ruhende Züge und während ich so dastand, ihn beobachtete im Schutze der Nacht und ihn akzeptierte mit all seinen Fehlern, seinen begangenen Taten und seiner Sünden der Vergangenheit, brannte nur ein einziger Gedanke in meinem Geist. Herrschte nur eine einzige Frage, welche mich nicht mehr loslassen konnte und mich schon immer begleitet hatte. Schon immer, seitdem ich den Saiyajin no Ouji bei mir aufgenommen hatte. War dies dein Glück, Vegeta? Zitternd sah ich auf meine eigenen Hände hinab, welche mir mehr denn je hilflos vorkamen. Hände, die nun so ratlos waren und langsam hob ich den Blick und sah mein eigenes schwaches Spiegelbild im matten Glas der Fensterscheibe. War ich etwa dein neues Zu Hause? Kapitel 14: Glück 14 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 14 Gebannt waren meine Augen auf den matten Bildschirmes meines Computers gerichtet und verfolgten die einzelnen Bewegungen des Saiyajins auf Schritt und Tritt. Sahen gebannt auf silbrige Schatten, welche nicht zur Ruhe finden konnten, schon seit Tagen nicht. Seit Stunden saß ich nun schon hier, doch war ich zu gefesselt von all der Schönheit, welche sich mir offenbarte, um mich ihr völlig entreißen zu können. Mich ihr zu entsagen, auch wenn ich es noch so sehr wollte.  Und doch nicht konnte. Sein Training, ja gar seine ganzen Bewegungsabläufe glichen einem einzigen Tanz. Einem einzelnem Schweben im schwachen Wind und während ich Vegeta weiterhin bei seinen eisernen Übungen beobachtete, bemerkte ich nicht, wie die ersten Schneeflocken zu Boden fielen. Leichtfertig und leise hatte der kalte Winter den wärmenden Herbst vertrieben und die Sonne nun völlig in ihre Schranken verwiesen. Leise und unerwartet stand der Winter vor offenen Türen und keiner von uns hatte es bemerkt. Hatte wahrgenommen, wie die Zeit verstrich und so waren wir gefangen in Minuten. In langen Stunden der Zeit. Wieder vollführte mein stummer Besucher eine Katana nach der anderen und abermals ertappte ich mich in blinder Faszination. Vegeta hatte von all dem nichts bemerkt. Er blieb blind für mein stummes Verlangen ihn zu beobachten. Ihn zu sehen. Ihm nahe zu sein auch wenn er sich mir mit jedem Tag mehr und mehr entfernte. Tagelang trainierte der Saiyajin nun schon in dem Raumschiff bei 200 facher Schwerkraft. Nicht ein mal zum Essen oder Schlafen hatten wir ihn überreden können und so blieb mir nichts anderes übrig als ihn, still versteckt und so leise wie die Schatten, zu beobachten.  Mit einem Seufzten nahm ich einen weiteren Schluck aus meiner Kaffeetasse und starrte auf den Bildschirm.  Wann mein stummes Flehen begonnen hatte, war schwer zu sagen. Doch aus einer beiläufigen Idee und Spielerei aus Langeweile, wobei ich mir dies nur einredete, war bald ein innerer Drang geworden und somit verbrachte ich die meiste freie Zeit meines Daseins, vor mattem Glas. Sah gebannt auf den Monitor meines Computers, welcher mit dem Gravitationsraum verbunden war. Vegeta wusste nicht, dass ich ihn sehen konnte. Diesen Teil der Technik hatte ich entwickelt, falls es Probleme geben würde. Falls es einmal schnell gehen musste und kurz sahen meine blauen Opale auf den Notschalter, welcher ruhend auf meinem Schreibtisch lag. Ich konnte Vegetas Rage, seinen blinden Wahn, mit einem Mal beenden. Wenn ich wollte. Mit nur einer einzelnen Bewegung würde die Stromzufuhr gekappt und die Erdanziehungskraft auf Null gesetzt werden. Mit nur einem Mal konnte ich das Training des Saiyajins unterbrechen, wenn ich es für nötig hielt, doch würde ich dies niemals als Triumph hinaus spielen. Dies war mein Schutz. Meine Sicherheit..... Und die seine, falls es der Saiyajin no Ouji übertreiben sollte. Was er auch tat, in diesem einen Moment, doch konnte ich es einfach nicht übers Herz bringen ihn zu unterbrechen. Er sah so verbissen aus, auch wenn sein sonst so strenger Blick mehr Erschöpfung als Willensstärke zeigte. Schon jetzt holte Vegeta alles aus sich heraus, war bestrebt alles zu geben was er hatte und dennoch war ein Sieg ungewiss. Dennoch konnte ich nur raten, konnte nur erahnen, ob er den einen Sprung schaffen würde. Ob er ebenfalls das Unmögliche wagte, es überwand und zur Legende wurde.  Doch ich wünschte es ihm. Wünschte es ihm aus ganzem Herzen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verstrich, doch war es unbedeutend geworden. Völlig nebensächlich, als meine blauen Opale weiterhin über die Form des Saiyajin no Oujis fielen und ich mich in tiefer Bewunderung wiederfand. Vegeta war einfach nur wunderschön. Stumm beobachtete ich seine fließenden Bewegungen, sah jedes Zucken seiner Muskeln, doch am meisten fesselten mich seine Augen. Soviel Hingabe, Stolz und Leidenschaft hatte ich noch nie gesehen. Bei niemandem und augenblicklich durchzog mein Körper ein wohliger Schauer, als ich weiterhin in seine goldbraunen Opale starrte und an die Wärme seiner Haut zurückdachte, als ich die Wange des Saiyajins mit meinen eigenen zitternden Lippen berührt hatte. An das wilde Schlagen seines Herzens, welches sich meinem beruhigendem Atmen angepasst hatte und unweigerlich legte ich mir eine Hand an die Brust, nahe meines Herzens und sah weiterhin gebannt auf den flackernden Monitor. Sah Vegetas Bewegungen, sich gleißend fortbewegend wie ein schwereloser Tanz.  Wie ein schwebendes Blatt im Wind. Sein flammenartiges Haar stand wirr zu Berge, trotze jeglicher Schwerkraft, welche in dem kargen Raum herrschte. Völlig wild und unbändig fielen dem Saiyajin vereinzelte Strähnen in die Stirn, als er sein Training fortsetzte und einen Ablauf nach dem anderen ausführte. Weiterhin gegen seine eigenen Schatten kämpfte. Einen Gegner, der gar nicht existierte und beiläufig fegte sich Vegeta das fallende Haar mit dem Handrücken zur Seite, doch sprang es ihm sofort wieder ins Gesicht. Ich sah sein entrüstetes Knurren. Wohl schien er mit der Störrischkeit seiner wilden Mähen gar nicht zurecht zu kommen und ich konnte nicht anders als schmunzeln, als sich mein stummer Besucher kurzerhand das fallende Haar aus der Stirn blies. Eine völlig belanglose Geste, welche der Saiyajin immer ausführte wenn er genervt war. Eine Angewohnheit, die mir schon sehr früh an dem Saiyajin no Ouji aufgefallen war und belustigt schüttelte ich den Kopf, da Vegetas Bemühungen mehr als zwecklos waren und er hilflos die Schultern hängen ließ. Irgendwie...süß. Liebevoll sah ich auf meinen Besucher, welcher mir so nah und doch so fremd zugleich war und konnte den Blick nicht von ihm nehmen. Einfach nur süß. Diesen Saiyajin musste man einfach mögen. Man musste einfach. Lächelnd nahm ich abermals meine Tasse in die Hände und legte das warme Porzellan an meine Lippen. Während ich aus dem Fenster starrte und die fallenden Schneeflocken beobachtete, gingen meine Gedanken erneut auf Wanderschaft.  Wie schnell doch die Zeit verging.  Ich hatte gar nicht bemerkt, wie der wärmende Herbst der wachsenden Kälte gewichen war und wieder glitt mein Blick zu dem Saiyajin no Ouji, als mich ein plötzlicher Gedanke zu übermannen schien. Etwas völlig Banales was eigentlich so unbedeutend war, gewann nun an höchster Priorität und hastig stand ich von meinem Stuhl auf.  Wieso war mir das nicht früher aufgefallen? Völlig frei und unerwartet hatte mich diese eine Idee gepackt und eilig zog ich mir meine Winterstiefel über, schlüpfte in den langen roten Mantel, welcher an meiner Garderobe hing und schnappte mir im Vorbeigehen meine Handtasche. Ich würde nicht lange brauchen. Gewiss nicht. Vielleicht, wenn ich mich geschickt genug anstellte war ich am frühen Nachmittag zurück und mit diesen letzten Gedanken trat ich aus meinem Zimmer hinaus. Verließ mein wohlbehütetes zu Hause und atmete die frische kalte Wintersluft in meine Lungen. Ich würde nicht lange brauchen. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen und ein letztes Mal warf ich einen gar liebevoll verträumten Blick auf das Raumschiff, welches im hinteren Garten stand. Ganz sicher nicht. ~*~ Wie mir selbst versprochen war ich am frühen Nachmittag zurück und einen letzten Blick auf meine Armbanduhr werfend, stellte ich zufrieden fest, dass es erst 16 Uhr war.  Müde schwang ich mich aus meinem Fluggleiter und sank sofort mit den Füßen weiter in den lockeren Schnee ein, welcher mir fast bis zu den Knien ging. Unaufhörlich hatte es weiter geschneit und das bunte Treiben in der Stadt glich einem einzigen Chaos. Wich einem einzelnen gleitendem Fluss, der kein Ausbrechen zuließ, keine Flucht duldete und ein letztes Mal warf ich einen flüchtigen Blick auf die Tüte in meinen Händen. Würde er sich darüber freuen? Unsicher zog ich eine Grimasse und schüttelte lachend den Kopf. Freuen war definitiv das falsche Wort. Ob Vegeta dies annehmen würde war bedeutend wichtiger und schien meiner blinden Sorge gerecht zu werden. Unsicher stand ich auf meinen Beinen und spürte die drückende Kälte um meinen Körper. Kurz glitt mein Blick über den weiten Horizont und verlor sich in den tiefen Weiten eines azurblauen Himmels. Wenigstens fiel jetzt kein weiterer Schnee mehr und verspielt ließ sich die Sonne hinter vereinzelten Quellwolken blicken. Unentschlossen verkrampften sich meine Finger um die Plastiktüte in meinen Händen und zaghaft sah ich auf, blickte auf das große Ungetüm in unserem Garten. Wie lange war er nun schon da drinnen? Drei Tage? Oder etwa doch..... länger? Ich wollte mich gerade in Bewegung setzten, als ein plötzliches Geräusch mich erschrocken zusammenfahren ließ und geschockt öffnete ich die Augen. Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Luke des Raumschiffes und gebannt hielt ich den Atem an. Erschöpft trat der Saiyajin aus der Luke und auf die Rampe hinaus und hielt eine Hand schützend vor seine Augen, da ihn die helle Nachmittagssonne mehr als blendete. Also musste er wirklich drei Tage ununterbrochen trainiert haben und schnell flog mein Blick über Vegetas Form. Sein dunkelblauer Gi war halb zerrissen und einzelne Fetzen blauen Stoffes hingen lose an Armen und Beinen. Der grauer Schutzpanzer hatte sich schon längst verabschiedet und kurzerhand huschten blauen Opale über die Gesichtszüge meines stummen Besuchers. Deutlich war ihm die Anspannung ins Gesicht geschrieben und etliche Schürfwunden, sowie Ruß, Dreck und altes getrocknetes Blut klebten an vernarbter Haut. Beiläufig fuhr sich Vegeta mit einer Hand durch das wirre Haar, als er einen Schritt vor den anderen setzte, sich verschüchtert umsah, doch dann.... Ich wusste nicht ob ich erschrocken schreien oder doch amüsiert auflachen sollte, als der Saiyajin, völlig überrascht, auf dem festgefrorenem Eis unter seinen Schuhen ausrutschte und der Länge nach in den lockeren Pulverschnee flog. Mit dem Rücken voraus und laut seinen Namen rufend, rannte ich zu ihm so gut ich konnte. Die weiße Pracht machte es selbst mir fast unmöglich voranzukommen, doch ließ ich mich nicht unterkriegen und stampfte weiter durch die hohen Schneemassen. „Vegeta?“ Schnell war ich an seiner Seite und konnte nur ein ersticktes Grummeln hören. Fluchte er etwa? Wieder konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als sich der Schneehaufen zu bewegen schien und sich der Saiyajin in die Höhe hievte. Kurzerhand schüttelte er den Kopf, sodass ihm das weiße Nass von den Haaren flog und sah sich entrüstet um, bevor dunkelbraune Opale schließlich auf mir ruhten. Völlig überrascht und gar nicht mit mir rechnend. „Was machst du denn nur für Sachen?!?“ Liebevoll kniete ich mich zu ihm herunter und entfernte die letzten Reste des kalten Eises von seinen Haaren und gebräunter Haut. „Du musst besser aufpassen, Vegeta.“ Sanft berührte meine Hand seine hitzige Wange und verschüchtert sah sich der Saiyajin no Ouji um, ließ den weißen Schnee skeptisch durch seine Finger rieseln und sah fragend auf die weiße Pracht. Ich blinzelte verwirrt. Dass.... Dass konnte doch nicht sein. „Sag bloß du kennst das nicht?“ Deutlich war die Verwirrung in Vegetas Augen zu sehen und verblüfft sah ich auf. Sah den peinlich berührten Blick in dunklen Opalen und wieder wuchs neues Mitleid in mir, als sich mein Gegenüber beschämt zur Seite drehte und mir nicht mehr in die Augen sehen konnte. „Vegeta....“ Lächelnd strich ich ihm liebevoll über die Wange, spürte die Wärme seiner Haut auf meinen Fingerkuppen brennend und verdrängte das prickelnde Gefühl, welches sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Ignorierte die wallende Wärme, die in mir aufstieg, völlig unerwartet und wie aus dem Nichts. Angenehm vertraut und dennoch so fremd zugleich, doch war es zum Scheitern verurteilt gewesen. Von Anfang an und somit ließ ich es zu. Ließ es geschehen und langsam bettete ich das Gesicht des Saiyajins in meine Hände und zwang ihn, mich anzusehen. „Das ist nur Schnee, Vegeta. Gefrorener Regen, welcher üblich für diese Jahreszeit ist.“ Unsicherheit lag in seinen Zügen und tröstend verharrten meine Hände an Ort und Stelle. Versuchend, ihm das unangenehme Gefühl zu nehmen, welches mehr und mehr die Oberhand gewann. Denn dass ihm die ganze Situation mehr als peinlich war, war abzusehen und abermals lächelte ich entschuldigend. Das durfte er nicht. Er durfte sich nicht verurteilen, nur weil Manches noch so völlig neu für ihn war. Er war hier nicht aufgewachsen. Dies war nicht sein zu Hause. Er sollte, nein.... Er durfte sich kein schlechtes Gewissen machen.  Das durfte er einfach nicht. Doch langsam löste sich der Saiyajin aus meinem Griff und sah zu Boden, als er plötzlich das Wort ergriff. Ich lauschte seiner Stimme, welche so belegt und wehmütig klang, dass sich eine eisige Hand um mein wild pochendes Herz legte. „Auf Zyr hatte es so etwas nicht gegeben. Es war nur kalt....“  Nun blieb mir sein schwaches Zittern nicht unbemerkt und kurzerhand erinnerte ich mich an Vegetas eigene Worte zurück. Als er mir über das Wesen seines Volkes erzählt hatte. In einer tief versteckten Nacht, voll mit Sorge und blindem Vertrauen und mit einem Mal verstand ich. Verstand ich alles, als leise Worte seine Lippen verließen und nichts weiter waren, als ein schwaches Flüstern im Wind. „So..... schrecklich kalt.“ Abermals senkte der Saiyajin den Blick, sah in den weißen Pulverschnee und wusste nicht wohin mit sich. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Alleinig sein stummes Beben der Schulter verriet seine innere Qual und erschrocken weiteten sich meine Augen, als es mich mit einem Mal überkam. Natürlich, wie konnte ich nur so dumm sein? Suchend kramte ich in meiner Einkaufstasche und umfasste den wärmenden Stoff mit meinen Händen. Beinahe hätte ich mein eigentliches Vorhaben vergessen und lächelnd sah ich auf mein Gegenüber, als ich ihm mein Mitbringsel um den Nacken legte und sich der Saiyajin verblüfft zu mir umdrehte. Skeptisch lag sein Blick auf dem Wollschal, welchen ich Vegeta um den Hals gelegt hatte und ich konnte mir ein weiteres Grinsen nicht mehr verkneifen, als der Saiyajin no Ouji zum Wort ansetzten wollte. Doch prompt zog ich ihm die dazu passende Mütze über den Kopf und sofort verstummte der Saiyajin mit einem Mal, blinzelte verwirrt und sah mich einfach nur an. Ich wusste auch nicht, wie das Ganze mit seinem störrischen Haar vereinbar war, doch als mein prüfender Blick mein finales Werk betrachtete, konnte ich einfach nicht anders. Konnte mich nicht mehr halten und augenblicklich brach ich in ein freudiges Lachen aus. „Wa.... was soll das?!?“ Erbost lagen Vegetas dunkelbraune Augenpaare auf mir, schien wohl nicht ganz zu verstehen, was meine Geste zu bedeuten hatte. Ich wollte ihn nicht auslachen. Niemals würde ich das tun, doch konnte ich mich in diesem einen Moment nicht mehr zurückhalten. Er sah einfach nur zu goldig aus. Seine wirren dunkelbraunen Strähnen hingen ihm wild und unbändig in das Gesicht und lachend schüttelte ich den Kopf, als ich ihm letztendlich die dunkelblaue Wintermütze vom Kopf zog. Ohrschützer wären wohl besser angebracht und mir diese kleine Notiz im Hinterkopf vermerkend, wischte ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln und sah in Vegetas zorniges Gesicht. „Es tut mir Leid, Vegeta. Ich wollte dich nicht auslachen.“ Aufmunternd sah ich ihm in die Augen, als er sich mit einem Grummeln erneut abwandte und die Arme vor der Brust verschränkte. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen und ein letztes Mal gingen meine Hände auf die Suche. Gingen auf Wanderschaft, bevor ich dass dazu passende Paar Handschuhe aus der Tüte zog und sie dem Saiyajin hinhielt. „Ich weiß du kannst mit menschlicher Kleidung noch nichts anfangen, aber das trägt man hier, wenn es Winter ist.“ Unbeholfen drückte ich ihm mein Mitbringsel in die Hände und erneut zog sich eine seiner Augenbraue skeptisch in die Höhe. Fragend verweilten dunkelbraune Opale auf mir, doch ließ ich Vegeta all die Zeit, die er brauchte.  Stumm lag sein strenger Blick auf dem schwarzen Stück Stoff in seinen Händen und wieder überkam mich blinde Sorge. Ja gar endloses Mitleid. Ich sah genau, wie er mit sich rang. Versuchte nach den richtigen Worten zu finden, doch konnte er seinen Dank einfach nicht aussprechen. Schien völlig überfordert mit der Situation und wieder überkam mich der Gedanke, wieso er nur so schlecht von sich dachte. Denn dass er dies tat, war mir sonnenklar und zu gerne hätte ich gewusst, wieso er nur solche Gedanken von sich hatte. So schlecht. Und so kalt. Als wäre er etwas Verbotenes. Etwas, was Gefahr mit sich trug und lächelnd schüttelte ich den Kopf. Solch ein Schwachsinn. Solch ein blöder Schwachsinn. „Was du jetzt brauchst ist eine heiße Dusche und etwas Warmes zu essen.“ Lächelnd zog ich den Saiyajin auf die Beine und klopfte ihm den letzten Rest des Schnees von den Schultern. Ich hoffte inständig, dass sein Training für heute beendet war, denn eigentlich hatte ich noch etwas Anderes mit dem Saiyajin vor. Eine wage Idee, welche mir während meines Besuches in der Stadt eingefallen war und wieder glitt mein Blick kurz in die Plastiktüte, welche leicht zitternde Finger fest umschlossen. Und ich innerlich hoffte, dass Vegeta meine sorgenden Mühen annehmen und akzeptieren würde. ~*~ Leise köchelte die wärmende Suppe vor sich hin und ein letztes Mal schüttete ich etwas Salz und Gewürz hinzu um den Geschmack zu verfeinern und hoffte, dass dies Vegeta zusagen würde. Solch ein wärmendes Essen war genau das Richtige und zufrieden mit meinem Werk, behäufte ich zwei Suppenschalen und stellte sie auf den Wohnzimmertisch.  Dumpf fielen weitere Schneeflocken zu Boden und der Himmel hatte sich mit dichten Wolken zugezogen. Es würde ein stürmischer Abend werden und kurzerhand lief ich zu der Heizung und drehte sie um eine Stufe höher. Verträumt ließ ich meinen Blick über die vereiste Hauptstadt wandern, doch drehte ich mich mit einem Mal erschrocken um, als ich leise Fußschritte hören konnte. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich meinen Besucher im Türrahmen erblickte und trat auf Vegeta zu. „Gut, du bist fertig. Das Essen ist auch soweit aufgetischt.“ Beiläufig deutete ich auf den Tisch und setzte mich schließlich auf das breite Sofa, aber nicht um vorher einen beobachtenden Blick auf den Saiyajin zu werfen. Vegeta sah deutlich erholter aus. Nicht mehr ganz so müde, auch wenn sein 3 tägiges Training ihn mehr als erschöpft haben musste. Kurzerhand flog mein Blick über seinen Statur und verlor sich in seiner ganzen Schönheit. Wieder war er in seine schwarze Kleidung geschlüpft, doch trug er eine neue Errungenschaft um seinen Körper. Viel mehr um seine Arme, denn nicht oft kam es vor, dass der Saiyajin no Ouji die langärmlige Wolljacke trug, die ich gefunden hatte. Sie war lang und zog sich weit über seine Hüfte. Irgendwann an einem sonnigen Herbsttag hatte ich sie in einem kleinen Second Hand Shop entdeckt, als ich in der westlichen Hauptstadt unterwegs gewesen war. Ein Detail, dass mich sofort an den stolzen Saiyajin no Ouji erinnert hatte und ich war überrascht gewesen, als Vegeta mein „menschliches“ Geschenk angenommen hatte. Zwar zögernd, aber dennoch auf seine eigene Art und Weise dankend.  Abermals zierte ein hoffendes Lächeln meine Lippen. Vielleicht würde ich es schaffen, dass er sich an die Menschen und ihre Bräuche gewöhnte. Ich würde Vegeta nicht ganz verändern können, das war mir klar. Das wollte ich auch gar nicht. Aber ein klein Wenig konnte ich den Aufenthalt des Saiyajins heimischer gestalten. Ein klein Wenig.... Für ihn.... und für mich. Zögernd blieb mein Besucher im Raum stehen und kopfschüttelnd klopfte ich mit der flachen Hand auf den freien Platz neben mir. Immer noch schien mir Vegeta nicht ganz vertrauen zu können, doch würde ich geduldig sein. Ich konnte warten. Wenn ich wollte ein Leben lang. Jeder Tag, den ich bis jetzt mit dem Saiyajin no Ouji verbracht hatte, barg neue Überraschungen und ich konnte das wilde Klopfen meines eigenen Herzens nicht mehr unterdrücken, als er sich, nach einer Weile des Schweigens, zu mir setzte. Zwar noch mit gebührendem Abstand, aber nicht so dass es verletztend war und liebevoll lächelnd reichte ich meinem Nebenmann sein wärmendes Mahl. „Eintopf. Zwar etwas Einfaches, aber für diese Jahreszeit genau das Richtige.“ Wieder konnte ich skeptische dunkelbraune Augenpaare sehen, welche kritisch auf das heutige Abendessen gerichtet waren und belustigt schüttelte ich den Kopf. Woher sein Misstrauen? Ich hatte Vegeta nie den Grund hierfür gegeben. Wieso war er also so penibel, was seine Nahrung anging? Als ich mir den ersten Löffel in den Mund schob beobachtete ich den Saiyajin neben mir aus dem Augenwinkel. Sah seine hochgezogene Augenbraue, welche sich nach einiger Zeit entspannte und mit einem leisen Seufzten nahm der Saiyajin den ersten Bissen. Kein Jammern, also war es genießbar. Ich lächelte, als ich schon fast so etwas wie Zufriedenheit in seinen Zügen erkannte und noch ehe ich über die Konsequenzen meiner Frage nachdenken konnte, kam sie mir auch schon über die Lippen. „Wie war das Leben... unter Freezer?“ Mit einem Mal ließ Vegeta die Hand sinken, welche dazu bestimmt war einen weiteren Bissen zu seinem Mund zu führen und sah mich aus großen Augen an. Ganz genau konnte ich die Unsicherheit in seinen Augen brennen sehen, eine tiefe Angst die ich geweckt hatte und schluckte nervös. Ich war zu weit gegangen. Wieso war ich auch nur so impulsiv und dachte nicht nach bevor ich weitersprach?!? „Es... es tut mir leid, Vegeta. Dass... dass war nicht so gemeint.“ Zitternd stellte ich meinen Teller auf dem matten Glastisch ab und fuhr mir nervös durch das Haar. Sicherlich hatte ich alte Wunden geöffnet. Alte Träume geweckt, die lieber hätten verborgen bleiben sollen und unsicher sah ich zu Boden, konnte dem Saiyajin nicht mehr in die Augen sehen. „Ich..... es tut mir...“ „Ist schon gut.“ Perplex sah ich auf, als mich Vegetas tiefe Stimme unterbrach und entschuldigend sah ich in seine dunkelbraune Opale. Ehrlich lag sein Blick auf mir und war keinesfalls mit bleiernem Zorn oder einer inneren Wut belegt, mir der mich der Saiyajin eigentlich hätte strafen müssen. Vielmehr erkannte ich so etwas Wages wie Verständnis in seinem Blick und ich konnte mein Glück kaum fassen, als er sich abwandte und kurz zu überlegen schien. Hilflos suchend auf seine Hände starrte und nach einiger Zeit des Schweigens zu erzählen begann. „Es war.... kein Leichtes. Weder noch.... ein Einfaches.“ Wieder verstummte er und sah zögernd aus dem Fenster, blickte verträumt auf die fallenden Schneeflocken im Wind. Stumm beobachtete ich ihn. Wollte er verdrängen? Oder suchte er einfach nur nach den passenden Worten? Konnte man überhaupt vergessen, wenn man solch eine Hölle wie er durchlebt hatte? Kehrte die Schuld der Vergangenheit etwa immer wieder zurück, bis sie beglichen war und nichts als eisige Kälte hinterließ? Egal, was man auch tat, was man in Kauf nahm um diese eine Schuld zu begleichen? Ohne dass ich es bemerkte, machte sich meine Hand selbstständig, wanderte über feinen Stoff und kühles Leder und fand schließlich ihr Ziel. Legte sich federleicht auf die wärmende Haut des Saiyajins und verblüfft wandte sich Vegeta erneut zu mir und sah auf meine Hand, welche seine fest umschlossen hielt. Ihm Vertrauen und Geborgenheit schenken sollte und genau konnte ich sehen, wie mein Gegenüber nervös zusammenzuckte, doch an Ort und Stelle verharrte. Bei mir blieb und ich genau wusste, in diesem einen Moment der Stille, dass ich das Vertrauen des Saiyajins gewonnen hatte. Wenn auch nur ein kleines Stück. Wenngleich es auch wenig war, so bedeutete es Alles für mich und aufmunternd lächelte ich ihm zu. „Die Küche war grausam, falls du darauf hinaus willst. Wenn ich Radditz nicht gehabt hätte, wäre ich schon längst verhungert.“ Ich konnte nicht anders als lachen, als er spielerisch das Thema wechselte und dabei auch noch so leichtfertig und ruhig bleiben konnte.  Doch wieder senkte mein Gegenüber den Blick und verblüfft sah ich auf, als sich erneute Trauer in dunkelbraune Opale legte. Fast so etwas wie eine schlechte Erinnerung und nur ich alleine konnte das leichte Zittern spüren, welches den Saiyajin erfasst hatte. Nur ich alleine sah seine aufkeimende Qual, als er weitersprach und ich konnte nicht verhindern, dass sich eine eisige Gänsehaut meinen ganzen Körper hinunterzog. „Vielleicht...wäre ich das sogar.“ Missmutig sah Vegeta zu Boden. Ich wollte ihn trösten, wollte das Wort ergreifen, doch war ich zu gebannt von seinen Worten. Zu gefesselt von der Tatsache, dass er sich mir anvertraute, völlig blind und frei und somit hüllte ich mich in tiefes Schweigen. Ließ ihn ausreden aus Angst ich könnte ihn unterbrechen. „Freezer hatte viele Bestrafungen. Kannte viele Wege um... uns gehorsam zu machen. Zum Beispiel verhängte er eine...“ Doch mit einem Mal verstummte mein Gegenüber und sah erschrocken auf und überrascht folgte ich seinem Blick, als dieser auf den Eingangsbereich des Wohnzimmers gerichtet war. Was.... Ich war enttäuscht, dass er so plötzlich in seiner Erzählung gestoppt hatte, doch genau konnte ich den blinden Alarm in Vegetas Augen lesen. Irgendetwas... oder irgendjemanden..... schien er zu spüren und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie der Saiyajin no Ouji plötzlich den Blick senkte und auf sein heutiges Abendessen starrte. „Hallo, Bulma. Jemand zu Hause?“ Überrascht sah ich zur Tür, als sich der schwarzhaarige Mann mit einem schwachen Räuspern bemerkbar machte und im Türrahmen stehen blieb. Geschockt lagen seine dunklen Augen auf uns doch schien er gefasst mit der Situation, welche mehr als zweideutig aussah. „Yamchu,.... dass ist ja eine Überraschung.“ Ich versuchte nicht zu enttäuscht zu klingen und stand eilig auf um ihn in Empfang zu nehmen. Kurz fiel mein Blick auf meinen Nebenmann und sah, wie sich Vegeta mehr und mehr unwohl in seiner Haut fühlte. Sich gar verlegen eine Hand an den Nacken legte und zur Seite starrte. Erinnerte er sich etwa an das letzte Gespräch zwischen dem ehemaligen Wüstenbanditen und mir, welches nicht gerade glimpflich ausgegangen war?!? Letzten Endes wusste ich es nicht, konnte nur erraten was Vegeta momentan betraf, doch wieder riss mich Yamchus Stimme aus den Gedanken und sah in sein besorgtes Gesicht.  „Einer deiner Arbeiter hat mich reingelassen. Wie... geht es dir?“ Misstrauisch glitt sein Blick zu dem Saiyajin auf dem Sofa und seufzend schüttelte ich den Kopf. Immer noch konnte Yamchu meinem Gast kein Vertrauen abgewinnen und abermals ließ ich schwach die Schultern hängen.  Das war nicht fair. Vegeta hatte eigentlich nie etwas getan. Wieso bekam er immer wieder die kalte Verachtung der Anderen zu spüren? „Gut... es geht mir gut.“ Seufzend stieß ich die angehaltene Luft aus den Lungen und trat aufmunternd auf meinen langjährigen Freund zu. Natürlich blieb mir das beklemmende Gefühl zwischen uns nicht unbemerkt und eigentlich tat er mir mehr als Leid. Ich hatte Yamchu in letzter Zeit viel zu sehr vernachlässigt. Etwas, was ich eigentlich nicht sollte und erneut plagte mich das schlechtes Gewissen. „Was führt dich zu mir?“ Lächelnd sah ich in sein Gesicht doch zuckte ich augenblicklich zusammen, als ich das brennende Flehen in seinen Augen erkannt hatte. Ein Flehen, welches mir nicht verborgen blieb und vor dem ich mich nicht verstecken konnte.  Dich. Eigentlich war meine Frage überflüssig gewesen, doch wusste ich mir im besten Willen nicht mehr zu helfen. Vegeta war verstummt und sah schweigend aus dem Fenster, während Yamchu mit einem weiteren Seufzten in die Mitte des Raumes trat, mich immer noch an der Hand festhielt und nicht loslassen konnte. „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir im Chopains essen gehen möchtest? Ich... ich habe schon einen Tisch reserviert.“ Bittend sah er mich an und nervös schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Ich war zu überrumpelt, sah kurzzeitig zur Uhr, als meine Finger erneut nervös durch meine Haare strichen und dachte nach. Es war noch jung am Abend, also war ein gemeinsames Abendessen mit meinem Freund doch gar nicht so verkehrt, oder? Kurz huschte mein Blick erneut zu dem Saiyajin, welcher uns aus schweigsamen Augen beobachtete. Vegetas Emotionen waren schwer zu lesen und kurz, wenn auch nur flüchtig, erkannte ich ein wehmütiges Brennen hinter dunklen Opalen. Eine leise Bitte, die er aber niemals aussprechen würde und sich aber bald darauf erneut hinter einer Maske aus purem Eis verbarg. Ich konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken, als sich eine Hand zaghaft auf meine Schulter legte und mich aus meinen Gedanken riss. So plötzlich dass ich nicht damit gerechnet hatte. „Bulma?“ Wieder versanken meine dunkelblauen Opale in Yamchus Blick und ich konnte nicht anders als schwach zu nicken. Schlechtes Gewissen hatte mich gepackt. Dies war ich meinem Freund immerhin schuldig. Nach all dem Chaos und der Verwirrung, für die ich gesorgt hatte. „Gib mir eine halbe Stunde zum Umziehen, dann können wir los. Wartest du so lange im Erdgeschoss auf mich?“ Zufrieden lächelte mein Gegenüber, nickte anerkennend und verschwand mit einem freudigen „Bis Gleich“ im Flur des Treppenhauses. Nicht aber ohne dem Saiyajin no Ouji einen letzten Blick zuzuwerfen. Mulmig drehte ich mich zu Vegeta um und sah in seine Augen. Er schien enttäuscht zu sein, aber.... vielleicht irrte ich mich auch? Doch wieder konnte ich mich nicht vergewissern, denn erneut verschwand sein schmerzender Blick hinter einer hochgezogenen Mauer aus purem Eis und langsam trat ich auf den Saiyajin zu. Meine eigentliche Idee hatte ich nicht vergessen und ich hoffte, dass mein Besucher auf mich warten würde. Vegetas stummes Schweigen verunsicherte mich.  Verdammt...... Gerade als ich dem Saiyajin wieder etwas näher gekommen war. Gerade, als ich mich erneut in die dunklen Schatten seiner selbst gewagt hatte, wurde ich unterbrochen. Es war doch wie verhext. „Es wir nicht für lange sein, Vegeta.“ Langsam setzte ich mich zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Kurz verweilten dunkle Opale auf mir, doch wieder senkte Vegeta den Blick und sah auf seine Hände, welche die Schale mit der wärmenden Suppe wild umschlossen hielten. Zitterte er? Wieder blinzele ich verwirrt und sah ihn mitleidig an. „Meine Eltern sind auf einem Kongress und kommen erst morgen wieder zurück. Das heißt, du bist alleine für diesen Abend.“ Aufmunternd legte ich ihm eine Hand an die Wange und spürte die Wärme seiner Haut. Doch zuckte ich mit einem Mal zusammen, als Vegeta dunkle Stimme ertönte. So anders und mir....völlig fremd. „Das macht mir nichts aus.“ Sie war belegt mit etwas Wagem, was blinder Traurigkeit glich und zögern senkte ich die Hand, welche dazu bestimmt war, seine Haut zu berühren. „Ich... bin das Alleinsein gewohnt.“ Wieder sah mein stummer Besucher aus dem Fenster, verlor sich in der Dunkelheit und konnte mir nicht in die Augen sehen. Wild pochte mein eigenes Herz hinter meiner Brust, als ich Vegetas Worte in meinem Geist wiederholte. Wie ein ewiges Mantra. So kalt.  So leblos.... Und so gelogen. Ich wollte etwas erwidern, wollte mich entschuldigen für Etwas, was ich eigentlich gar nicht musste. Oder etwa doch? Musste ich das denn?!? Wieso nur war Vegeta enttäuscht? Ich... war nicht sein Besitz, an den er sich klammern konnte, wann immer er wollte. Oder steckte weit aus mehr dahinter, als ich auch nur im Leisesten ahnte? War es....Angst, gar Verlust, was den Saiyajin nicht loslassen konnte und ihn zu solch einer Gefühlsregung brachte, die so völlig neu und untypisch zugleich für ihn war? Oder einfach, weil er hier sonst niemanden kannte und mir ein kleines bisschen Vertrauen entgegen brachte? „Falls du dir Sorgen um dein Haus machst, ich werde heute nicht mehr trainieren gehen. Kein Grund also, dir darumGedanken zu machen.“ Er klang verbittert, gar spottend und als ich sein grimmiges Gesicht sah, erkannte ich mit einem Mal, was den Saiyajin no Ouji plagte. Eifersucht. Verdutzt sah ich auf. Konnte das denn sein? Das war doch Unmöglich. Ich musste mich geirrt haben. Doch wieder ließ mir Vegeta nicht die Zeit meine wage Vermutung zu bestätigen und brach den Blickkontakt gänzlich ab und starrte aus dem Fenster. Still zog das Ticken der Uhr über uns hinweg und nichts weiter als das herrische Treiben des eisigen Schneesturmes fegte vor den Fenstern. Mein eigenes Herz schlug wild und unbändig hinter meiner Brust und wieder betrachtete ich den Saiyajin aus dem Augenwinkel. Hatte ich ihn enttäuscht? Nervös spielte ich mit den verirrten Strähnen meiner blauen Haare. Was nur ging in meinem stummen Besucher vor, dass er mir mehr und mehr, Tag für Tag, ein Rätsel wurde? Sich versteckte hinter schützenden Mauern und um jeden Preis ein dunkles Geheimnis bewahren wollte, was niemand, kein Anderer, sehen durfte? Zaghaft legte ich erneut eine Hand auf die Seine und verdutzt sah mich Vegeta an. „Wartest.... du auf mich? Es dauert auch nicht lange, versprochen. Aber ich....ich habe eine Überraschung für dich.“ Ich konnte das leichte Zucken spüren, welches durch seinen Körper ging und sah in seine überraschten Augen. Tief spiegelte sich reines Unverständnis in dunklen Opalen, doch zu meinem Erstaunen nickte der Saiyajin schwach. Jeglicher Zorn, jeglicher Missmut von vorhin war verschwunden, war vergessen und lächelnd legte ich dem Saiyjain erneut eine Hand an die Wange. „Bis zum späten Abend sind wir wieder zurück. Bedien dich in der Küche, wenn du willst. Es ist noch genug zu Essen da.“ Ich wollte ihn nicht alleine lassen, doch hatte ich Yamchu mein Wort gegeben. Mit einem Seufzten stand ich auf, nahm meinen leeren Teller in die Hand und verließ eilig das Wohnzimmer. Ich warf dem Saiyajin einen letzten liebevollen Blick zu und verabschiedete mich mit einem Handgruß, doch sah es in mir drinnen ganz anders aus. Mein Inneres tobte. Und während ich den Flur hinunter zu meinem Zimmer flüchtetet, versuchte ich den flehenden Blick des Saiyajins zu vergessen. Versuchte die traurig belegten Opale zu verdrängen, welche sich immer und immer wieder in meinen Geist einschleichen und mir keine Ruhe ließen. Augen, die verrieten, dass ich bleiben sollte. Kraftlos lehnte ich mich an meine geschlossenen Zimmertüre und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Was geschah hier nur? Zitternd fuhr ich mir durch das wirre blaue Haar und sah in den Spiegel. Nur noch schwach erkannte ich mein eigenes Spiegelbild und die Frau vor mir, war mir mit einem Mal völlig fremd. Erschien mir mehr und mehr hilflos und zögern trat ich auf das matte Glas zu, konnte den Blick nicht abwenden, so sehr ich dies auch wollte. Dumpf zog der wallende Sturm über uns hinweg und kreischend schrie er all seinen Zorn hinaus Blies die eisigen Flocken wild und unbändig gegen die Fensterscheibe doch erreichte mich sein wirres Flehen nicht. Nicht sein ganzer Zorn und während ich versuchte mich zitternd zu beruhigen, besorgte Opale auf das verzerrte Bildnis vor mir starrten, herrschte nur ein einziger Gedanke in meinen Geist. Und ließ mich erzittern. Ließ mich erschüttern bis ins tiefste Mark meiner Seele. Was geschah nur mit mir? Kapitel 15: Glück 15 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 15 Eisige Stille herrschte in den weiten Fluren meines Zu Hauses und dumpf ließ ich die Türe hinter mir ins Schloss fallen. Sofort spürte ich die Kälte, welche die Einsamkeit der eisigen Hallen mit sich brachte und zögernd horchte ich in die Stille hinein. Versuchte irgend ein Geräusch zu erhaschen, doch blieb es eisig ruhig. Zu ruhig. Nur alleinig das stumme Ticken der Uhren hallte von den Wänden wieder und das tiefe Geheul des Nachtwindes trieb mir erneut die Gänsehaut auf die Arme. Zögernd stieg ich die vielen Stufen empor, welche mich in den ersten Stock führten. Auch hier war es stockfinster und kurz huschten meine zitternden Finger über die Wand. Hier musste doch irgendwo der Lichtschalter sein. Zufrieden stieß ich ein schwaches Seufzten über meine Lippen, als ich das vertraute Gehäuse an der Wand gefunden hatte und nach einiger Zeit des Wartens leuchteten die hellen Petroleumlampen in gedimmten Licht. Langsam schlüpfte ich aus meinem roten Mantel und zog mir die hochhackigen Pumps von den Füßen. Meine Zehen schmerzten und unweigerlich hielt ich mir den rechten Fuß, stützte mich hilfesuchend an der gegenüberliegenden Wand ab und rieb mir die schmerzende Stelle. Ich hätte mich doch für anderes Schuhwerk entscheiden sollen, doch leider hatte es schnell gehen müssen.  Achtlos warf ich meine Foltermaschienen in die hinterste Ecke, ich würde sie auch noch später aufräumen können und stackste den lagen Flur hinunter, in Richtung Küche. Wie spät war es eigentlich? Nach Mitternacht?!? Kurz flogen meine blauen Opalen über die Wanduhr und zog eine Grimasse. Natürlich, warum hätte es auch anders laufen sollen? Hell thronten die roten Leuchten an der Wand und verkündeten das, was ich schon längst vermutet hatte. Eine halbe Stunde nach Mitternacht. War er überhaupt noch wach? Mit einem Seufzten bog ich in die Küche ein. Dies war der erste Ort an dem ich ihn vermutete, doch natürlich waren die sonst so belebten Hallen verlassen. Dumpf starrte ich auf den leeren Küchentisch und zählte das Ticken der Uhr. Wo war dieser Saiyajin nur? Missmutig ließ ich die Schultern hängen und verließ die leere Küche.  Es war drückend kalt auf den weit verlassenen Fluren und beiläufig schlang ich die Arme um meinen Körper. Mein Abendkleid war keine wärmende Hilfe gewesen. Der schwarzblaue Stoff lag eng an meinem Körper und spendete nur wenig Wärme. Es war zwar langärmlig, doch bestand der Stoff der Ärmel aus schwarzer Spitze, das obere Oberteil ebenfalls und nur ein dünner satainähnlicher Stoff zierte das Wenige, was es bedecken sollte. Doch wirkte es keinesfalls aufdringlich und als ich die vielen bewunderten Blicke der Anderen auf mir gespürt hatte, wusste ich, dass ich die richtige Wahl getroffen hatte. Kurz blieb ich vor einem verirrten Wandspiegel stehen und betrachtete mein eigenes Spiegelbild. Ich war lange nicht mehr aus gewesen und ich musste zugeben, es vermisst zu haben. Wirr und lockig standen meine kurzen blauen Haare zu allen Seiten ab und wild fiel mir der gelockte Pony in die Stirn. Beiläufig zupfte ich an einer Strähne und betrachtete mein Profil. Gar nicht mal so schlecht, Bulma Briefs. Ein kurzes Lächeln huschte über rote Lippen und abermals richtete ich mich auf und sah in das matte Glas vor mir. Gar nicht mal so schlecht. Dumpf zog der eisige Wind vor dem Fenster seine stummen Bahnen und nur alleinig das verirrte Geheul war zu hören. Es klang einsam, gar verlassen und genauso gleich, wie ich mich momentan fühlte. Alleine gelassen. Stumm legte ich eine Hand um meinen Körper und sah auf die verlassene leere Seite neben mir. Ich mochte den Abend mit Yamchu. Es war ein Schöner gewesen. Nach all der schlimmen Zeit war dies genau das Richtige gewesen, was mit hätte passieren können, doch.... Hatte ich mir jemand anderen an meiner Seite gewünscht. Ich zitterte, als ich mich an meine eigenen Gedanken zurückerinnerte. Ich hatte doch einen Freund. Ich hatte alles was ich wollte. Wieso fühlte es sich dann so falsch an? Wieso reichte es nicht aus? Wieder trugen mich meine nackten Füße über den gefliesten Boden, doch war es keineswegs zu kühl.  Die Fußbodenheizung tat ihr bestes und somit war es bald darauf mollig warm. In der Küche war er nicht, wo konnte er also nur sein? Neugierig lief ich den langen Flur entlang in Richtung seines Gästezimmers. Ich wusste, dass es vielleicht zu viel von mir verlangt war, Vegeta warten zu lassen. Immerhin war der Saiyajin von seinem straffen Training erschöpft gewesen, auch wenn er sich nichts hatte anmerken lassen. Oder fast nichts, als ich mich an den matten Blick seinerseits zurückerinnerte und konnte gerade so noch ein leichtes Grinsen unterdrücken. Nach wenigen Minuten war ich an seiner Zimmertüre angelangt, doch blieb ich zögernd stehen, als mich die Erinnerung des heutigen Abends plötzlich einholte. Völlig dumpf und unerwartet und mich in einen eisigen Strudel meiner Vergangenheit riss. Und ich es nur geschockt zulassen konnte. ~*~ „Ich hätte echt nicht gedacht, dass es heute so voll ist.“ Enttäuschung war aus Yamchus Stimme zu hören und ich konnte nicht anders als hilflos zu lächeln. „Was hast du erwartet? Das ist ein typischer Samstagabend in der westlichen Hauptstadt. Eigentlich hättest du das wissen müssen.“ Ich grinste als ich seinen zornigen Blick sah und dankbar ergriff ich die Hand meines Freundes, als er mir half aus dem Fluggleiter zu steigen. Kühl spielte der Abendwind mit meinen blauen Locken aber immerhin hatte es aufgehört zu schneien. Wenigstens Etwas. „Komm lass uns reingehen bevor es hier zu ungemütlich wird.“ Das Chopains war gut besucht, wie immer eigentlich an solch einem Wochenende. Höflich nahm mir Yamchu den Mantel ab und rückte mir den Stuhl zurecht. Ich nickte anerkennend und konnte mir ein Lachen nicht mehr verkneifen, als er theatralisch einen Hofknicks machte und sich tief verbeugte. Wir waren wirklich lange nicht mehr aus gewesen und ich gab zu, die Zeit mit ihm vermisst zu haben. „Du siehst atemberaubend aus, Bulma.“ Wir hatten uns an einen Ecktisch gesetzt, welcher für zwei Personen reserviert war und weit ab vom ganzen Trubel lag. Etwas Privatsphäre würde uns gut und und lächelnd sah ich meinem Gegenüber in die Augen. „Danke, du aber auch.“ Er lachte und gab dann dem Kellner unsere Bestellung auf und somit nahm er meine stumme Bemusterung nicht war. Es sah gut aus, das tat er wirklich und lächelnd betete ich mein Gesicht in beide Hände, als ich meine Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. Er trug einen schwarzen Anzug und darunter ein weißes Hemd. Schlicht, einfach gehalten aber dennoch passte es zu ihm. Verträumt sah ich auf mein Gegenüber, versuchte das Wenige, was er mit dem Kellner sprach zu verstehen doch gingen meine Gedanken auf Wanderschaft. Wenn ich mit ...ihm... hier wäre, würde er sich genauso verhalten? Würde alles gleich ablaufen?!? Erschrocken sah ich auf, als ich plötzlich jemand völlig Anderes vor mir sah, wie im Schleier, mir völlig fremd. Und doch so vertraut. Ich wusste, dass es nur ein Tagtraum war, doch dennoch war Vegetas Erscheinen vor mir so lebhaft, dass ich keine Sekunde an seiner Echtheit zweifelte.So wahrhaftig als wäre er ein Teil von mir. Tief lagen die dunklen geheimnisvollen Opale auf mir, welche mich nicht mehr loslassen konnten und an den Stuhl fesselten. Unergründlich lag sein brennender Blick auf mir, als mir der Saiyajin gegenüber saß und mich nicht mehr aus den Augen ließ. Mich gefangen hielt in seinem Blick. Es war nur eine Spielerei meines Geistes, meiner wilden Fantasie, doch war sie leider genauso machtvoll und zog mich in ihren Bann. Würde alles gleich ablaufen? Er hätte meine Hand gehalten, bis zum Schluss. Beschützend seinen Arm um meinen Körper gelegt, während er mich sanft und sicher durch die Menschenmasse dirigiert hätte.  Sein kühler Blick würde alles Andere von uns fern halten und nur für mich war das leichte Lächeln in seinen Zügen bestimmt gewesen. Nur für mich würde der Saiyajin all dies in Kauf nehmen und gebannt sah ich in seine feurigen Opale, welche mehr denn je brannten, lichterloh und ich wahrhaft dachte, er würde vor mir sitzen. Zaghaft streckte ich eine Hand nach ihm aus, wollte ihn ergreifen. Ihn spüren, doch... „Bulma, alles in Ordnung mit dir?“ Erschrocken zuckte ich zusammen, als mich Yamchus Stimme aus meinen Träumen riss und mit einem Mal verblasste Vegetas Projektion vor mir in einem eisigen Nebel. Ließ nichts zurück als bedrückende Kälte und zittrig ließ ich den Arm sinken. „Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen.“ Das hatte ich. Wild und unbändig schlug mein Herz hinter meiner Brust. Das hatte ich wahrhaftig. „Trink erst mal etwas, du siehst blass aus.“ Besorgt hielt er mir ein Glas Wasser entgegen und zitternd nahm ich es in meine Hände. Kühl und angenehm prickelte das kalte Nass in meiner Kehle und mit einem Zug hatte ich das Glas geleert. „Sicher, dass es dir gut geht?“ Zweifelnd lag Yamchus Blick auf mir, doch konnte ich nicht anders, als schwach zu nicken. „Ich... bin nur nervös, das ist alles. Es ist nur so verdammt warm hier drinnen.“ Theatralisch fächerte ich mir Luft zu und hoffte inständig, dass mir mein Gegenüber diese eine Lüge abkaufen würde. Denn Nichts war in Ordnung. Gar Nichts. Schlechtes Gewissen hatte mich gepackt und wieder glitten meine Gedanken zu dem Saiyajin, welcher vielleicht gerade in diesem Moment alleine auf dem Sofa saß und nicht wusste, wohin mit sich.Nichts wusste mit sich anzufangen und nur schwer konnte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter schlucken. „Ich bitte die Bedienung, die Heizung etwas hinunter zu drehen.“ Dankend nickte ich ihm erneut zu und sah auf das leere Glas vor mir. Hatte.... hatte ich das Richtige getan? „Wie kommst du mit deinem Training voran?“ Ich wollte das Thema wechseln um mich auf andere Gedanken zu bringen und verwundert sah mich der schwarzhaarige Mann an. „Gut... gut. Ich mache Fortschritte, aber ob es ausreicht? Wer weiß.“ Gequält zuckte Yamchu mit den Schultern und sah dann dankend zur Bedienung, welche den ersten Gang servierte. Kaviar auf einem grünen gemischten Salatbett. Ich lachte amüsiert auf, als mich die Ironie dieses Schicksalsschlages zu treffen schien und verträumt sah ich auf mein Essen hinunter. Genauso wie damals, bloß ein anderer Ort und eine andere Zeit... Verwundert sah mich mein Gegenüber an und lächelnd entschuldigte ich mich für mein Benehmen. „Nur eine alte Erinnerung, die mir eingefallen ist. Lass dich davon nicht beirren.“ Immer noch thronte ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen, als ich mich an diese eine Nacht zurück erinnerte. An die schützenden Schatten der Dunkelheit, als ich den Saiyajin in der Küche überrascht hatte und ihm etwas näher gekommen war als sonst. Verträumt stocherte ich in meinem Essen und versuchte der Konversation zu folgen, welche Yamchu gestartet hatte, doch konnte ich mich nicht völlig darauf konzentrieren. Hörte nur mit einem halben Ohr zu und bald darauf verlor ich mich in meinen eigenen Gedanken. Was Vegeta wohl gerade tat? Langweilte er sich etwa? Wieder versanken meine Gedanken in Tagträumen und erneut sah ich unser Wohnzimmer vor mir. Den Saiyajin in der Mitte des Raumes auf und ablaufend und schließlich nach einem langen Blick aus dem Fenster, zur Kommode schreitend. Beiläufig würde er die eingerahmten Bilder betrachten. Vielleicht ein oder sogar zweimal Mal. Oder würde er einfach nur auf der Couch liegend, den Blick stumm und missmutig an die Decke gerichtet, während ein Bein faul auf der Lehne lag und das andere zu Boden baumelte? Die Arme missmutig vor der Brust verschränkt? Sein Training war für heute beendet, das hatte er mir versichert und ich konnte nicht verhindern, das mir mulmig zumute wurde. Und meine Sorge, zuvor so klein und unbedeutend, mehr als unerträglich wurde. ~*~ Dunkelheit lag in seinem Zimmer und auch hier war der Saiyajin nicht aufzufinden. Sein Bett blieb unberührt und gar etwas enttäuscht ließ ich die Türe wieder ins Schloss fallen. Hier war er also auch nicht. Wo konnte er nur sein? Kurz fiel mein Blick aus dem Fenster, hinaus in den Garten, doch auch das Raumschiff lag in eisiger Kälte und Dunkelheit. Kein einziges Licht brannte und beunruhigt schlenderte ich den langen Korridor zurück. Das konnte doch nicht sein. Jetzt blieb mir eigentlich nur noch ein einziger Raum und während mein Blick durch das verdunkelte Wohnzimmer glitt, konnte ich nicht anders, als belustigt den Kopf zu schütteln. Eigentlich hätte ich es wissen müssen und leise lächelnd löste ich mich vom Türrahmen, an den ich mich gelehnt hatte und trat auf den Saiyajin zu. Er war genau da, wo ich ihn zurückgelassen hatte und kopfschüttelnd setzte ich mich schließlich zu ihm. Langsam um ihn nicht zu wecken und sah in sein erschöpftes Gesicht. Wieso war Vegeta nicht zu Bett gegangen? Das Sofa war wahrlich zu unbequem um hier ruhen zu können.  „Du bist und bleibst ein Sturkopf, weißt du das?“ Lächelnd fegte ich ihm die Strähnen aus der Stirn und sah mich schließlich im Raum um.  Alles schien noch genauso wie zuvor und dennoch erkannte ich die Veränderungen mit einem Mal.  Die Fernsehzeitung lag zerstreut auf dem Boden und verwundert hob ich die Fetzen Papier auf. Was hatte er damit gemacht? Erneut glitt mein Blick zu dem schlafenden Saiyajin und konnte ein schwaches Lächeln nicht mehr unterdrücken, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Vermutlich hatte er versucht fern zu sehen, doch da er die Menschen und ihre Bräuche, ja gar ihre Sprache noch nicht richtig verstand, hatte er nach verzweifelten Mühen, aufgegeben. Und seinen Frust wahrscheinlich hieran ausgelassen. Kopfschüttelnd ließ ich die Zeitschrift erneut zu Boden fallen. Ich konnte nicht anders als leise zu lachen, als ich mir das Chaos bildlich vorstellte. Weiter wanderte mein Blick und blieb letztendlich an der Kommode hängen. Er.... er hatte doch nicht wirklich?!? Doch, hatte er und abermals huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen. Ich hatte Recht behalten. Viele der Bilderrahmen waren verrückt gewesen und eines musste der Saiyjain no Ouji sogar in den Händen gehalten haben. Und ich wusste auch genau, welches und verträumt nahm ich das kleine Foto in die Hand auf dem Son-Kun, ich und viele meiner Freunde abgebildet waren. Abgebildet in jungen Jahren, in denen unsere Suche nach den Dragonballs beendet war. Und wir alle ein Stückchen reifer geworden waren. Ein schwaches Murmeln von der Seite des Sofas weckte erneut meine Aufmerksamkeit und leise trat ich auf den Saiyjain zu. Beobachtete ihn aus stummen Augen und sah abermals in sein ruhendes Gesicht. Wie konnte eine einzelne Person nur so viel Chaos anrichten? Wieder setzte ich mich zu ihm, doch entglitten meine Gedanken zu jenem Abend, welcher vor einer Stunde sein Ende gefunden hatte. Entglitten zu den schwachen Stunden meines Seins, in denen ich verzweifelt versuchte, das wenige zu retten was geblieben war, doch war es zum Scheitern verurteilt gewesen. Von Anfang an. ~*~ „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du heute nicht ganz anwesend ist.“ Besorgt lagen dunkle Opale auf mir und erschrocken sah ich auf, direkt in Yamchus zweifelndes Gesicht. „Irgendwie scheinst du in Gedanken ganz woanders und nicht hier.....Bei mir.“ Sofort hörte ich die Unsicherheit in seiner Stimme und verlegen streifte ich meine kurzen Locken zur Seite und seufzte. „Es ist nichts, Yamchu. Wirklich....“ Ich wusste selbst wie lächerlich sich das anhörte und zaghaft berührte ich hitzige Haut, nahm seine Hand in die meine. „Ich freue mich, hier bei dir zu sein.“ Ich lächelte aufmunternd, denn das tat ich. Das tat ich wirklich und dennoch merkte ich, dass es nicht ausreichend war. Unser Hauptgericht war beendet und der Kellner wollte gerade die Teller wegräumen, als ich ihn sachte am Arm berührte und ihn bat, die Reste doch bitte in eine Tüte ein zu packen. Dieser tat wie geheißen und seufzend lehnte ich mich in dem Stuhl zurück, doch zuckte erschrocken zusammen, als mich eine tiefe Stimme erneut aus den Gedanken riss. „Für ihn, nicht wahr?“ Geschockt sah ich auf und direkt in das strenge Gesicht meines Gegenüber. Ob Yamchu sauer war, konnte ich nicht sagen und abermals schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter.  „Ich weiß nicht wieso du so oft an ihn denkst. Er kann sich gut selbst versorgen. Dieser Saiyajin ist kein kleines hilfloses Kind mehr.“ Wütend ballte der einstige Wüstenbandit die Hände zu Fäusten und sah zur Seite. „Vielleicht wärst du aufmerksamer, wenn er hier sitzen würde.....“ „Das ist nicht wahr....“ Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit, als ich die Bitterkeit seiner Worte verstanden hatte. War es denn so falsch, dass ich mich um Vegeta sorgte? Der Saiyajin hatte doch niemanden. Er hatte wahrlich keinen, den er einen Freund nennen konnte. Wieso wurde mir meine Hilfsbereitschaft immer wieder angekreidet? „Ich wollte heute hier bei dir sein. Und nur das zählt. Nur deswegen bin ich hier.“ Zitternd nahm ich seine Hand in meine und sah meinem Gegenüber fest in die Augen. Das was ich sagte, entsprach der Wahrheit. Ich freute mich hier mit Yamchu zusammen zu sein. Mit ihm den Tag zu verbringen, da wir schon so wenig voneinander hatten, auch wenn mich mein schlechtes Gewissen mehr und mehr quälte.  „Bist du dir da wirklich so sicher, Bulma?“ Tief lagen dunklen Augen auf mir und musterten mich streng. Zitternd umfing ich meinen Körper, fühlte mich auf eine gewisse Art und Weise ertappt und sah zur Seite, als mich der schwarzhaarig Mann weiterhin einfach nur ansah. „Ich...“ Ehrlich ruhte sein Blick auf mir und erneut versagte meine Stimme. „Ich wollte...“ Wieder kam nur heiße Luft über meine Lippen und verzweifelt ließ ich die Schultern hängen. So etwas nannte man dann wohl geplatztes Date, nicht wahr? Doch überrascht sah ich auf, als mein Gegenüber nach einiger Zeit seufzend den Kopf schüttelte und meine Hand ergriff. „Lass uns nicht streiten, Bulma. Nicht heute Abend, okay?“ Verblüfft sah ich Yamchu in die Augen. Woher kam sein plötzlicher Sinneswandel? Zuvor war er noch rasend vor Zorn gewesen. Und jetzt ließ er es einfach so im Raum stehen? „Vergiss meine Worte von vorhin. Lass uns einfach den Moment genießen.“ Lachend schenkte er mir ein weiteres Glas Rotwein ein und reichte es mir leichtfertig. Zögernd nahm ich es ihm entgegen und musterte mein Gegenüber stumm. Ihm nicht so ganz trauend. Woher kam nur diese plötzliche Ruhe? Hatte er so schnell vergeben und vergessen können? Das ergab doch alles keinen Sinn. Doch je länger der Abend andauerte, desto mehr und mehr verflog meine blinde Angst und unser Streit geriet in völlige Vergessenheit. Vergessen war all der Ärger, all die blinde Wut und je mehr die Zeit verstrich, desto mehr konnte ich abschalten. Konnte vergessen, dass zu Hause noch jemand Anderes auf mich wartete, doch hörte ich sein stummes Flehen nicht.  Somit zogen sich die Stunden dahin, schwanden in die Dunkelheit der Nacht und nur die Sterne waren stummer Zeuge meines Versagens. Nur die Zeit alleine hielt fest, wie ich mein Versprechen gegenüber Vegeta gebrochen hatte. Denn das tat ich. Hier, Jetzt und wahrhaftig. Ich hatte ihm versprochen, dass es nicht lange dauern würde. Dass ich schon bald wiederkehren würde. Schon bald..... Doch tat ich dies nicht. Kein bisschen. ~*~ Wer hätte gedacht, dass er wirklich warten würde? Verträumt strich ich dem Saiyajin abermals die fallenden Strähnen zur Seite und sah in schlafende Züge.  Hätte ich gewusst dass er stillschweigend ausharren würde und nun viel zu erschöpft von den Strapazen eines langen Tages in einen wohlbehüteten Schlaf gefallen war, wäre ich früher gekommen. Doch eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet. Nicht.... wirklich. Wieder glitten meine blauen Opale über einen eingesunkenen Körper und beobachteten das schwache Heben und Senken seiner Brust. Lauschte Vegetas ruhigen Atemzügen und ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich die Schüssel erkannt hatte, welche er immer noch schwach in Händen hielt. Leichtfertig ruhte das Porzellan in seinem Schoß, womöglich hatte sich der Saiyajin einen Nachschlag gegönnt und war dann aber letztendlich eingeschlafen. Ob vor Langeweile oder gar purer Erschöpfung konnte ich nicht sagen und abermals strich ich Vegeta behutsam über die Wange. Sofort entlockte ich dem schlafenden Mann ein schwaches Stöhnen und nahm ihm sachte die Schüssel aus einem müden Griff. Gerade wollte ich das kalte Porzellan auf den Tisch stellen, als sich der Saiyajin neben mir zu regen schien. Verdutzt sah ich mit an, wie sich dunkelbraune Augenbrauen streng zusammen zogen und mein Gegenüber langsam zu erwachen schien. Hatte... hatte ich ihn etwa aufgeweckt? Das war nicht meine Absicht gewesen und mitleidig setzte ich mich erneut zu ihm und konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen, als sich Vegeta mit einer Hand verschlafen die Augen rieb und schwach blinzelte. „Hey....“ Liebevoll sah ich dem Saiyajin in die Augen und tippte ihm kurzerhand auf die Nasenspitze, doch erntete seinerseits nur ein murrendes Brummen. Wohl schien er noch nicht ganz wach zu sein und nur wage konnte ich mein wildes Lachen unterdrücken. Das war einfach nur zu süß. „Wieso hast du dich nicht in dein Bett gelegt, Vegeta?“ Das Sofa war wahrlich ungemütlich und kein erholsamer Ort für den Saiyajin gewesen. Er hätte nicht so lange auf mich warten müssen und schuldbewusst sah ich mit an, wie sich mein Gegenüber verschlafen aufsetzte. „Du sagtest ich solle warten, also tat ich es.“ Ich lachte auf, als ich den Trotz in seiner Stimme hören konnte. Belustigt schüttelte ich den Kopf und sah lachend auf den Saiyajin. „Wenn ich dich auffordere von einer Brücke zu springen, würdest du das dann etwa auch tun?“ Verdutzt lag Vegetas müder Blick auf mir und blinzelte verwirrt. Wohl schien er diese Art der Redewendung nicht ganz zu verstehen und entschuldigend legte ich eine Hand auf seine Schulter. „Hier ich habe dir etwas zu Essen mitgebracht.“ Ich wollte das Thema wechseln und hastig griff ich nach der Tüte, welche ich aus dem Restaurant mitgebracht hatte und drückte sie meinem Gegenüber in die Hände. Neugierig beäugte mein stummer Gast den Inhalt und augenblicklich fing sein Magen lauthals zu knurren an. Sofort stieg Vegeta die Röte in das Gesicht, sofern ich dies in der trüben Dunkelheit erkennen konnte und sah zur Seite. Hatte ich es mir doch gedacht. Lächelnd lehnte ich mich an das Sofa zurück und betrachtete den Saiyajin vor mir genauer. So wie er sein Essen verschlang, hatte die Suppe sicherlich nicht ausgereicht, doch würde Vegeta niemals nach mehr verlangen. Vielmehr würde er Hungern bevor er jemanden fragen, gar bitten würde, ihm zu helfen. Verblüfft sah ich auf, als mir mein Gegenüber kurzerhand den voll beladenen Teller reichte und mich fragend ansah. Zuerst verstand ich nicht, was Vegeta von mir wollte, doch als ich weiterhin in seine dunkelbraunen Augen blickte, erkannte ich seinen stumme Geste und hob dankend die Hände. „Das ist alleine für dich, Vegeta. Ich hatte auf dem Date schon genug zu essen.“ Verwirrt sah er mich an, doch widmete sich der Saiyajin nach einiger Zeit wieder seinem Essen zu. Es war verblüffend ruhig geworden und nur das Rauschen des Sturmes war zu hören. Verträumt lauschte ich dem Donnern des Sturmes und wäre schon beinahe eingenickt, als mich eine tiefe Stimme aus den Träumen riss. „Was... ist ein... Date?“ Zögernd hatte mein Gegenüber den nun leeren Teller abgestellt und sah mich aus großen Augen an. Genau konnte ich Vegetas Unsicherheit spüren, welche sich mit blinder Neugierde abwechselte und verblüfft sah ich ihn an. Wie.... wie erklärte man das am Besten? „Nun ja....“ Nervös strich ich mir durch das Haar und sah in ein aufgewecktes Augenpaar. „Ein Date ist, wenn man mit jemandem viel Zeit zusammen verbringt, den man.... sehr gerne hat.“ Lächelnd sah ich ihm in die Augen und hoffte, dass mich Vegeta verstehen würde. Doch immer noch war sein Blick genauso unergründlich auf mich gerichtet wie zuvor und entrüstet ließ ich die Schultern hängen. Ich wollte gerade nochmal einen zweiten Versuch starten, als mich abermals seine dunkle Stimme aus der Reserve lockte. „Haben... wir dann auch eines?“ Zu keinem weiteren Wort mehr fähig, sah ich sein spitzbübisch verstecktes Grinsen in dunklen Augen, doch hatte mich diese eine Frage völlig aus dem Konzept gebracht. Ich merkte wie mir warm wurde und wahrscheinlich glühte ich nur so vor einem hochroten Kopf. Belustigt lag der Blick des Saiyajins immer noch auf mir und ich konnte schwören, das er verzweifelt versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Wie.... wie kam er jetzt auf diesen Gedanken? Das.... Das war doch absurd. Mein Herz pochte wild und unbändig hinter meiner Brust und verzweifelt versuchte ich den trockenen Kloß in meinem Hals zu lösen, doch scheiterte ich. Ich zitterte. Zitterte am ganzen Körper. „Vergiss es, Onna. Ich....“ Verlegen kratze sich Vegeta am Hinterkopf und sah abermals zur Seite, fand den morschen Boden plötzlich weit aus interessanter als alles andere. „Ich hab nur einen Scherz gemacht...“ Doch dem schien mir nicht so. Ganz und gar nicht und dennoch ließ ich es so im Raum stehen. Vielleicht war er einfach nur zu müde und wusste nicht genau, was er sagte. Vielleicht hatte er beim Training einen zu harten Schlag abbekommen und besorgt sah ich auf den Saiyajin no Ouji, als dieser mir einen verlegenen Blick zuwarf, welcher bald darauf stummer Bewunderung wich. „Es... passt zu deinen Augen.“ Verwirrt blinzelte ich auf, als Vegeta nach diesen wenigen Worten abermals verstummte und mich einfach nur ansah. Wieso sprach er heute nur in Rätseln? Normalerweise war es nicht sonderlich schwer für mich seine Andeutungen zu verstehen, doch heute schien der Saiyajin unberechenbar zu sein und wieder sah ich seinen musternden Blick auf mir. Doch dann fiel der Groschen, als dunkelbraune Opale erneut auf meinem Kleid ruhten. „Dankeschön....“ Verlegen strich ich mir eine verirrte Locke hinter das Ohr. Ich wollte sein Kompliment erwidern, doch merkte ich bald schon darauf, dass es so gar nicht zu der Situation passte und verkrampfte nervös meine eigenen Hände ineinander. Verdammt... was war nur los mit mir? So eingeschüchtert kannte ich mich gar nicht. „Ich habe dir ja eine Überraschung versprochen....“ Ich wollte das Thema wechseln, bevor noch mehr unangenehme Fragen in mir aufwallen konnten, doch unterbrach mich das zaghafte Gähnen des Saiyajins erneut. „Aber du bist müde, wir können das auch Morgen machen.“ Doch augenblicklich schüttelte mein Gegenüber den Kopf und rieb sich ein letztes Mal den Schlaf aus den Augen. „Schon gut. Es wird schon gehen...“ Besorgt sah ich in sein mattes Gesicht und schüttelte belustigt den Kopf. Wir sind aber auch kein bisschen neugierig, was? Liebevoll nahm ich den Saiyajin an der Hand und zog ihn auf die Beine. Er ließ es geschehen und während ich mit dem Saiyajin im Schlepptau auf den weiten Flur trat, wunderte ich mich immer wieder, wie sehr er sich mir doch anvertraute. Wie sehr er auf mich fixiert war und ohne es zu wollen, ja gar dass ich es hätte aufhalten können, schlug mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust. Fester umschlossen meine zitternden Finger die des Saiyajins und spürte seine Wärme. Spürten seine Anwesenheit mir jeder Faser meines Körpers und während wir uns in die unteren Katakomben bewegten, stahl sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Endlich hatte ich das Vertrauen des Saiyajins gewonnen. Endlich ehrlich und wahrhaftig ganz. Kapitel 16: Glück 16 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 16 Bleiernd lag die eisige Kälte in den unteren Räumen, doch war mein Innerstes so warm, so erhitzt von seiner Nähe, dass ich das kalte Eis nicht spürte. Keineswegs. Dass mein flehendes Zittern unbemerkt blieb und sich ein wohliger Schauer durch meinen ganzen Körper zog. Unaufhaltsam und mit aller Kraft. Fester umschlossen meine Finger die des Saiyajins und spürten seine Wärme. Spürte seine Nähe und abermals versuchte ich meine wirren Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Doch ohne Erfolg. Suchend hielt ich sein Handgelenk fest umschlossen und konnte das stetige Auf und Ab seines Pulses fühlen. Hörte seinen Herzschlag, als er dicht neben mir herlief und mich aus ruhigen Augen ansah.  Musternd auf geheimnisvolle Art und Weise, welche mich erschauern ließ. Dunkelbraune Opale nur auf mich gerichtet, so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. So, als wäre es für ewig. Dunkel lagen die Katakomben in den tiefen Schatten der Nacht, doch war das helle Licht der Sterne alle Mal ausreichend genug, um voran zu kommen. Vegetas Blick schien sicher und bestimmend und sanft dirigierte er mich durch die Ecken und Kanten der kühlen Nacht. Darauf achtend, dass mir nichts geschehen würde. So, als wüsste er um meine schwachen, menschlichen Augen, die im Vergleich zu seiner Sehkraft, völlig nutzlos waren. Wie musste es sich anfühlen, endlose Macht in sich zu tragen? Ein nie endendes Feuer, welches endlos brannte und an Kraft und Stärke nicht zu überbieten war? Und man wusste, dass man alles tun und lassen konnte, ohne auch jemals dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden?!? Alle Türen weit offen stehend.... Kurz glitt mein Blick auf sein hageres Profil neben mir und beobachtete meinen Besucher stumm. Ich beneidete ihn, wenn auch nur kurz, für all die Freiheiten, die er hatte. Für all das Selbstlose, was er sich nehmen konnte und niemals dafür verurteilt werden würde. Alle Regeln brach, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Endlos frei zu sein. Doch augenblicklich schreckte ich zurück. Zuckte zusammen, als mich eine wage Erinnerung aus Vegetas Vergangenheit heimsuchte und mich nicht mehr loslassen konnte.  Sein ganzes Leid spürend. Eine brennende Qual, unaufhörlich bis zum Schluss. Bis zum bitteren Ende. War Sünde mit Schmerz bezahlbar? War es gerecht, gar ausreichend, dass der Saiyajin für seine ganze Macht und seine ganze Stärke, diesen einen Preis hatte zahlen müssen? Diese eine Bürde auf sich nahm, welche mehr denn je, schwer auf seinen Schultern lastete?!? Zögernd blieb der Saiyajin neben mir stehen und sah mich durchdringend an. Schien mich zu beobachten, denn natürlich hatte er mein plötzliches Zittern bemerkt und dunkel lagen seine braunen Opale auf mir. Leuchteten unergründliche in den tiefen Schatten der Nacht und verzweifelt versuchte ich, meinen wirren Atem zu beruhigen. Fester wurde sein Griff um meine Hand und hielt zerbrechliche Finger gar schützend umschlossen. Genau konnte ich den fast schon besorgten Blick Vegetas auf mir spüren, doch wagte ich nicht aufzusehen, um mich zu vergewissern. Dumpf fiel mein Blick auf meine nackten Füße, gar peinlich berührt. Nicht wissend, welche Wörter in solch einer Situation angebracht waren. Was am Besten mein stummes Schweigen rechtfertigen konnte. Ich war zu aufgeregt gewesen um mich umziehen zu können und eigentlich hatte ich dies auch nicht vorgehabt, aus Angst, dass mein Gast seine Meinung ändern würde.  Aus Angst, dass das dünne Band, welches sich zwischen uns aufgebaut hatte, reißen würde. Wieso mich gerade jetzt die alten Erinnerungen aus Vegetas vergangenem Leben zu treffen schien, war mehr als fraglich. Doch konnte ich all den Schmerz und sein Leid, nicht mehr verdrängen. Es nicht mehr fern halten vor geschlossenen Türen und gewährte ihnen Einlass. Gewährte Einlass seiner ganzen Angst und Qual, welche eigentlich hätte verschlossen bleiben sollen. Behütet hinter eisigen Mauern einer verletzen Seele. Eine rasche Bewegung riss mich aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf, als sich Vegeta mit einer flinken Bewegung die schwarzen flachen Schuhe von den Füßen streifte und sich vor mir auf den Boden kniete. Ich lehnte an die kühle Wand, zu geschockt von seinem Tun, als dass ich reagieren konnte und versuchte mir sein seltsames Verhalten zu erklären.  Lange verharrten dunkelbraune Opale auf mir, sahen gar bittend zu mir nach oben, doch immer noch war mir Vegetas blindes Handeln mehr als fremd. Und mit einem Mal hielt ich den Atem an, als er meinen linken Fuß sachte in die Hände nahm und mir einen seiner schwarzen Schuhe überzog. Kurz berührten seine Finger meine hitzige Haut und sofort zog sich ein eisiger Schauer durch meinen ganzen Körper. Entfachte ein brennendes Feuer, welches nicht gelöscht werden konnte und mir mit einem Mal und so plötzlich, die Nackenhaare aufstellte. Mein Puls raste und ich konnte das Rauschen meines eigenen Blutes hören. Wallend und unaufhörlich. Vegetas Berührung, wenn auch nur so kurz, war strahlender als jeder Morgen, ja gar als jeder Sonnenstrahl. Jegliches Gefühl verblasste im Vergleich zu seiner Schönheit und ich flehte innerlich, schmerzend und brennend, dass es ewig andauerte. Dass sein Hände weiter auf Wanderschaft gingen, mich berührten, mir wohlige Wärme schenkten und hoffend, dass dieser Moment niemals enden würde. Doch das tat er, irgendwann in vergangenen Minuten der stillen Nacht, als auch der zweite Schuh seinen Platz gefunden hatte und immer noch sah ich gebannt auf meinen mysteriösen Besucher, welcher sich stumm aufgerichtet hatte. Höflich auf Abstand ging. Vegetas Blick war zur Seite gerichtet, schien dem Meinigen auszuweichen und abermals glitten blauen Opalen zu meinen Füßen. Wärmend schmiegte sich der schwarze Stoff an meine kühle Haut und auch wenn mir sein Schuhwerk etwas zu groß war, so machte der kleine schwarze Riemen an der Ferse den Unterschied wieder wett und liebevoll nahm ich Vegetas Hand in meine und sah in die dunklen Augen des Saiyajins. „Danke....“ Mehr brachte ich nicht über zitternde Lippen, denn immer noch war ich zu gefesselt von seiner blinden Tat. Spürte die Wärme seiner Berührung immer noch auf meiner Haut brennend, auch wenn sie schon längst verblasst war.  Wie ein Hauch von Wind. „Ich danke dir.“ Ehrlich waren meine Worte und ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich mein Gegenüber mit mir zog, erneut den langen Flur entlang. Kurz sah ich Vegeta besorgt an, doch zuckte dieser nur beiläufig mit den Schultern, als er meinen fragenden Blick erkannt hatte. Natürlich würde es ihm nichts ausmachen, würde die beißende Kälte ignorieren, auch wenn ich den Saiyajin no Ouji nun langsam besser kannte. Niemals auch nur Schwäche zeigend, aus Angst sie könnte gegen ihn verwendet werden und somit nahm ich seine Entscheidung an. Nahm sie hin, völlig frei und ehrlich und so selbstlos, wie Vegeta selbst gehandelt hatte. Und das aus freien Stücken. ~*~ „Gut, wir sind da.“ Lächelnd hielt ich meinem Begleiter die Türen auf und unsicher trat Vegeta in meine Laborräume ein. Eigentlich müsste er die eisigen Hallen derweil kennen, doch immer noch konnte ich seine wage Angst spüren. Sah die Unsicherheit in seinem Blick, doch versteckte er sie gekonnt hinter kahlen Mauern. Schützend vor einer zerrütteten Seele, welche eigentlich nur nach Hilfe schrie, doch blieb sie stumm und schweigend in den Schatten der Nacht gefangen. Gefangen In den hintersten Ecken seiner Alpträume. „Du kannst dich schon mal auf die Liege setzten, während ich alles vorbereite.“ Aufmunternd deutete ich auf die silbrige Untersuchungsbahre in der Mitte des Raums und begab mich zu meiner Schreibtischzeile, um die benötigten Materialien zusammen zu suchen. Doch als immer noch eisige Ruhe herrschte und nichts weiter zu hören war, als das stetige Heulen des Sturmes, drehte ich mich um.  Fragend lagen meine blauen Opale auf dem Saiyajin, doch dieser stand immer noch wie zuvor, einsam in der Mitte des Raumes. Sich unsicher umsehend und eine Hand fest um seine Seite gelegt. Nichts wissend mit sich anzufangen und lächelnd trat ich auf ihn zu. Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Eigentlich war es doch so offensichtlich. Vegeta wusste nicht um was es ging. Hatte keine Ahnung, welche Überraschung ich für ihn vorbereitet hatte und liebevoll nahm ich seine Hand in die meine und zog ihn erneut mit mir. „Du kannst schlecht immer in deinen gleichen Sachen herumlaufen, Vegeta. Und da ich weiß, dass du der menschlichen Kleidung mehr als abgewandt bist, dachte ich mir, wir lassen dir etwas entwerfen. Etwas Eigenes.“ Erneut deutete ich ihm mit einer leichten Kopfbewegung an, sich doch auf die Liege zu setzten und nach Minuten des Zögerns, kam mir der Saiyajin dieser Bitte nach. Dennoch war sein Blick weiterhin skeptisch auf mich gerichtet und nur wage konnte ich ein belustigtes Lachen unterdrücken. „Keine Angst, ich kenne einen guten Schneider in der Stadt, der sich dieser Aufgabe passend annehmen kann und so etwas ähnliches kreieren wird, was du jetzt trägst.“ Lächelnd zupfte ich an dem schwarzen Stoff seiner Hose und legte meinem Gegenüber behutsam eine Hand auf das Knie. Sofort merkte ich, wie Vegeta zusammenzuckte, aber ruhig an Ort und Stelle verharrte. Immer noch waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet, musterten mich neugierig und abermals versank ich in einem Meer aus reinem Licht. Verstand er, was ich von ihm wollte?  „Ich muss nur die Maße nehmen. Der Rest erledigt sich von selbst. Und jetzt runter damit.“ Vegetas Gesicht sprach Bände und wenn ich gekonnt hätte, so würde ich dies für ewig festhalten. Doch leider konnte ich nicht und so war das Einzige was blieb, Erinnerung. Lachend schüttelte ich den Kopf, als der Saiyajin mürrisch den Kopf zur Seite wandte, aber dennoch tat, was ich von ihm wollte. Wieder hatte ich seine Neugierde geweckt und ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen.  So langsam hatte ich ihn durchschaut. „Wieso habe ich nur ein ungutes Gefühl dabei, wenn du das so sagst.“ Vegetas Worte ließen mich augenblicklich aufstocken und ich konnte nicht verhindern, dass mir sofort die Röte ins Gesicht stieg. Sein Sarkasmus brach alle Regeln und stotternd sah ich in seine grinsenden Züge.  Seine Schlagfertigkeit war, um es milde gesagt zu formulieren, schlicht weg einfach genial und kopfschüttelnd half ich ihm aus seinem Oberteil zu schlüpfen. „Ich meinte ja auch nicht alles. Was nimmst du auch immer alles gleich so wörtlich.“ Ich konnte nicht anders als mit beiden Augen zu rollen, doch stahl sich dennoch ein verstecktes Lachen über meine Lippen. Solche Art der Konversationen waren selten mit ihm und dennoch konnte ich jetzt schon sagen, dass ich sie liebte. Ehrlich und wahrhaftig. Gespielt skeptisch zog mein Gegenüber erneut eine Augenbraue in die Höhe, senkte den Blick und sah auf seine Hose. Ich konnte nicht anders als zu lachen, als mich Vegeta erneut fragend ansah und ich sofort seinen mürrischen Blick erkannt hatte. Zufrieden nickte ich, bejahte seine wage Vermutung und abermals huschte ein weiteres Murren über die Lippen des Saiyajins, bevor er den Kopf abwandte und zur Seite sah.  „Pff...Wániat ká Onna.“ Dennoch streife sich Vegeta lässig die Hose von der Hüfte und musterte mich dabei aus strengen Augen. Ich war verblüfft über die Strenge seiner Sprache und würde nur zu gerne wissen, was er gerade gesagt hatte. Meine innere Neugierde nun nicht mehr bremsen könnend. „Was beutetet das?“ Sofort hob Vegeta den Blick und sah mich lange an. Sah durchdringend in meine fragenden Opale, bevor sich ein kleines Grinsen auf seine Züge legte. Gar sorgfältig legte er seine Kleidung zusammen und schwang die Beine auf die silbrige Unterlage. „Vulgäres Weib.“ Wieder stahl sich ein freches Grinsen auf die Lippen des Saiyajins und seine Augen glitzerten verräterisch. Lachte er mich etwa gerade aus? Das.... das war ja unerhört. Verblüfft schüttelte ich den Kopf, lachte abermals stotternd auf und gab meinem Gegenüber einen kleinen Klaps auf dieSchulter. Natürlich wusste ich, dass Vegeta es nicht böse gemeint hatte, aber dennoch verblüffte mich die Art seiner Offenheit. Wie langsam er mir Vertrauen und ein Teil seiner selbst schenkte. Wie das Eis langsam zu schmelzen schien und lächelnd ging ich um die Bahre herum und hievte das Kopfteil etwas in die Höhe, sodass er es bequemer hatte. Spielerisch nahm ich das Maßband in die Hände und beäugte meinen Nebenmann, welcher verblüffender Weise ziemlich verstummt war. Vegetas Blick war in weite Ferne gerichtet und seine gesamte Mimik war schwerer einzuschätzen, als sonst. Es schien fast so, als wäre er erneut in einer alten Erinnerung gefangen und zaghaft berührte ich ihn an der Schulter, als ich seinen traurigen Blick erkannt hatte. Was war nur los mit ihm? „Vegeta?“ Erschrocken zuckte Gerufener zusammen und sah mich aus großen Augen an. Ich musste ihn wirklich aus einem Tagtraum gerissen haben, aus einem alten Gedanken, welcher ihn nicht loslassen konnte und abermals strich ich beruhigend über erhitzte Haut. „Es dauert auch nicht lange versprochen.“ Schwach nickte der Saiyajin und hielt mir einen Arm entgegen. Wohl seine Art mir zu zeigen, dass ich beginnen konnte und lächelnd legte ich das Maßband an. ~*~ Es war ein komisches Gefühl ihm so nahe zu sein und während ich die Wärme seiner Haut auf meinen Fingerkuppen spürte, versuchte ich mich abzulenken, doch gelang mir dies nur kläglich. Jedes mal, wenn ich Vegetas vor Narben verzierte Haut berührte, jagte ein heller Schauer meinen ganzen Körper hinunter. Entfachte ein wild loderndes Feuer, tief brennend in meiner Seele und lag dennoch so unerklärlich in den Schatten meiner Selbst, dass es schmerzte. Doch auf eine angenehme Art und Weise. Ohne es zu wollen, stieg mein Puls in rasante Höhen und meine Kehle war mit einem Mal wie ausgedörrt.  Fiebrig senkte ich den Blick und notierte beiläufige Zahlen auf einem kleinen Notizzettel. Normalerweise war dies eine Prozedur von wenigen Minuten, eine Sache, die schnell erledigt war, doch mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Nun war der andere Arm an der Reihe und wieder strichen meine Finger federleicht über erhitzte Haut. Ich war Vegeta nun so nahe, dass ich seinen Herzschlag förmlich spüren konnte. Hörte seine wirren Atem, welcher mehr und mehr ins Stocken kam und zaghaft fuhr ich mit meinen Fingern seinen Arm hinab, als ich das Band anlegte. Und etwas erkannt hatte, was mich stutzen ließ. Gänsehaut? Dabei hatte ich doch die Heizung extra für ihn hochgestellt. Zögernd hob ich den Blick und versuchte in Vegetas dunkle Augenpaare zu sehen, doch lagen sie versteckt unter seinen fallenden Haarsträhnen. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und schien mehr auf den Boden zu sehen, als allem Anderen Aufmerksamkeit zu schenken. Zitterte er etwa? Ich versuchte mir seine blinde Schwäche einzureden, doch war das stumme Beben seines Körpers offensichtlich. Was quälte ihn nur so sehr? Dumpf rollte der erste Donnerschlag in der weiten Ferne und nach wenigen Minuten prasselte das Kühle Nass des Regens angenehm an die Fensterscheibe. Immer noch jagte das Heulen des Sturmes über uns hinweg und doch hörten wir es nicht, schenkten ihm keinerlei Aufmerksamkeit. Waren nur für die Zweisamkeit bestimmt und zitternd berührten meine Finger den Oberkörper des Saiyajins, als ich weiter stumm und wie in Trance meiner Arbeit nachging. Erneut rauschte das Blut in meinen Ohren und ich konnte mir den plötzlich aufkeimenden Schwindel nicht erklären. Ich musste müde sein, es war ja auch ein langer Abend gewesen. Ich war sicherlich erschöpft, das war alles. Wenn das hier vorüber war, würde ich sofort in die weichen Kissen meines Bettes fallen und einfach nur noch schlafen wollen.  Sonst gab es keine andere Erklärung, fand sich keine weitere Entschuldigung, welche mein wild pochendes Herz beruhigen konnte. Weder noch wollte ich etwas Anderes hören. Mir gar einreden. Langsam glitten meine blauen Opale über Vegetas Haut und zaghaft strich ich erneut über die erhobene Narbe, nahe seines Herzens. Hatte es weh getan? Dieser eine Schlag, der mit einem Mal, nach langer endloser Pein, das Leben des Saiyajin no Oujis beendet hatte? Hatte er etwa endlose Qualen erlitten bevor er endlich nach langem Schmerz und dem ewigen Feuer der Hölle, erlöstwurde? Zitternd schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und versuchte das aufsteigende Gefühl im Keim zu ersticken, welches in mir aufwallte. So bedingungslos und plötzlich, dass es unerträglich wurde. Es war Angst. Angst, dass ihm das gleiche Schicksal in naher Zukunft widerfahren könnte. Eine Angst, dass Vegeta niemals wieder kehren würde, aus einer Schlacht, die noch nicht einmal begonnen hatte. Niemals wieder. ~*~ Die Zahlen waren längst geschrieben, schon längst notiert, aber dennoch ruhte meine Hand weiterhin auf seiner Brust. Helles Weiß bedeckte hitzige Haut und wieder pochte Vegetas Herz unter meinen Fingerkuppen bedingungslos. In voller Stärke. Fortlebend.  Wiederkehrend, wie ein ewiger Fluss. Ein heftiger Blitzschlag riss mich augenblicklich aus meiner Trance und erschrocken sah ich nach oben – direkt in dasgoldene Schimmern dunkler Opale. Und die Zeit schien still zu stehen. Tiefes Blau versank in einem Meer aus Licht, versank in den Tiefen dunkler Geheimnisse, als ich meinem Gegenüber in die Augen sah. Mich verlor in seinem Blick, so geheimnisvoll und unergründlich wie die tiefen Weiten ewiger Schwärze. Ein Blick brennend wie die Sonne selbst und welcher mich schon von Anfang an gefesselt hatte. Von Anfang an. Das nahe Gewitter musste den Saiyajin genauso erschrocken haben wie mich, denn wild trommelte Vegetas Herz gegen meine Hand und ich konnte das straffe Heben und Senken seiner Brust spüren. Gar flehend lagen seine dunklen Opale auf mir und wenn auch nur kurz verweilend, konnte ich seinen inneren Schmerz spüren. Sah wie er mit sich rang, kurz die rechte Hand hob um sachte mein Haar zu berühren, doch ließ mein stummer Besucher sie wieder schwach in den Schoß fallen. Unsicher ob er mich berühren durfte oder nicht. So als hätte er Angst, sich zu verbrennen oder gar... mich zu verletzten. Ein weiterer Donnerschlag riss mich aus meiner Lethargie und erschrocken zog ich meine Hand zurück. Ließ hitzige Haut ruhen und sofort sehnte sich mein Körper nach dessen Wärme, doch verdrängte ich das wilde Chaos in meinem Geist auf später. Verdrängte es auf die dunklen Stunden der Nacht, in denen ich über all dies nachdenken konnte. Über all das Schöne, was mir der Saiyajin bescherte und noch nicht einmal selbst davon wusste. „Nur noch die Beine, dann sind wir fertig.“ Vegeta nickte schwach und schloss müde die Augen. Mit einem Seufzten, was so zaghaft und leise seine Lippen verlassen hatte, lehnte sich der Saiyajin no Ouji zurück und schenkte mir vollkommenes Vertrauen. Denn genau hatte ich das Unbehagen meines Gastes gespürt, welches ihn befallen hatte und wollte seiner stummen Qual nun endlich Erlösung schenken. Wild trommelte der Regen gegen das kleine Klappfenster am oberen Rand der Decke und erfüllte den Raum mit einer angenehmen Ruhe. Zögernd huschten meine blauen Opale abermals zu dem Saiyajin no Ouji und lächelnd stellte ich fest, dass sich Vegeta wieder beruhigt hatte. Müde und erschöpft ruhten seine Arme an den Seiten seines Körpers und nur das kurzweilige Zucken seiner Augenbrauen, manchmal mehr, manchmal weniger, zeugten davon dass er wach war, als meine Fingerspitzen zaghaft seine Haut berührten. Federleicht. Wie ein Hauch von Nichts.  Zufrieden notierte ich die letzten Ziffern auf das Blatt Papier und legte das Maßband zur Seite. Ich wollte mich schon erheben um dem Saiyajin aufzuhelfen, als ich es das erste Mal sah. Es war so deutlich und brennend vor meinen Augen, dass ich mich im Nachhinein wunderte, wieso mir es nicht früher aufgefallen war. Aber vielleicht war ich einfach nur zu geblendet gewesen, um das Unausweichliche zu sehen, obwohl es so brennend und ewig vor meinen Augen gelegen hatte. Ohne es auch nur zu bemerken. „Wa...was ist das?“ Zaghaft strich ich über die schwarzen Ziffern an Vegetas linkem Fuß, welche an der Unterseite seine Sohle thronten. Augenblicklich schreckte der Saiyjain auf und zog sein linkes Bein eng an den Körper. Wütend funkelten mich dunkelbraune Opale an und weiterhin hielt mein Gast seinen linken Fuß schützend umschlossen. „Das.... geht dich nichts an.“ Er zitterte, am ganzen Körper und zaghaft stand ich auf, ihn dabei nicht aus den Augen lassend. Ich hatte nicht mal bemerkt wie ich mich zu ihm gesetzt hatte. Immer noch waren Vegetas strenge Augen auf mich gerichtet, doch sah ich durch die Härte, durch die eisige Kälte, hindurch. Erkannte die Wahrheit, welche brennend hinter seinen Opalen zu liegen schien und augenblicklich traf mich Mitleid, Traf mich die Erkenntnis, als ich all das Schreckliche hinter seiner aufgesetzten Fassade erkannt hatte. Er wusste es selbst nicht. Schien nicht zu wissen, was es mit den schwarzen Zahlen und Formen auf seiner Haut auf sich hatte, welche sich für Immer und Ewig auf seinem Körper eingebrannt hatten. „Ve... Vegeta, ich.....“ Doch wieder ließ mich der Saiyajin nicht zu Wort kommen, packte abrupt seine schwarze Kleidung und zog sie sich in Windeseile über den Körper. Ich wollte etwas erwidern, wollte ihn aufhalten, doch konnte ich mich nicht rühren. Denn dass Vegeta floh, war offensichtlich. Dass er bewusst die stille Einsamkeit wählte, um ein Geheimnis zu wahren, was keiner von uns jemals zu Gesicht bekommen sollte. Sogar ich nicht. Und vielleicht noch nicht ein Mal er selbst. „Ich danke dir für deine Gastfreundschaft und deine Hilfe, die du mir angedeihen lässt, aber....“ Kurz deutete mein Gegenüber eine hastige Verbeugung an, wich aber meinem suchenden Blick gekonnt aus. „... ich denke es ist das Beste, wenn ich wieder nach oben gehe.“ Wieder flog sein Blick flüchtig durch den Raum und hilfesuchend suchte der Saiyajin den Weg zur offene Türe. „Es … war ein langer Tag und ich bin...müde.“ Ich wusste, dass er nur nach einer Ausrede suchte, sich dieser Sache leichter entziehen zu können, doch war ich zugefangen vom Moment, um mich zu rühren. Ein letztes Mal lag Vegetas Blick auf mir, suchte stumm nach meinen Opalen, bevor er sich mit einem Mal abwandte und fast schon zu schnell meine Untersuchungsräume verließ. Mich zurück lies in bleierner Kälte und nur der prasselnde Regen mein stummer Begleiter war. ~*~ Rasselnd kam mein stockender Atem über zittrige Lippen und langsam, gar wie benebelt und wie in Trance, griff ich mir an mein Herz. Versuchend das eben Geschehene zu verarbeiten, doch ging es zu schnell. Wieso floh Vegeta nur vor mir? Ich dachte eigentlich, dass ich sein Vertrauen gewonnen hatte. Wieso ließ er mich nicht Teil haben, an all dem Leid, an all der Qual, die er hatte durchleben müssen? Vertraute er mir etwa immer noch so wenig? Enttäuscht lehnte ich mich an die Bahre zurück und spürte das silbrige Metall an meinen Händen, kühl auf meiner Haut brennend. Was hatte es nur mit diesen schwarzen Zahlen auf sich? Wieder rief ich mir das Merkmal des Saiyajins ins Gedächtnis zurück und legte überlegend eine Hand an das Kinn. Es hatte Ähnlichkeit mit einem Barcode, doch waren mir die Ziffern und wirren Formen völlig fremd gewesen. Noch nie hatte ich solch eine Schrift gesehen, geschweige denn, davon gehört. Was also schien mein mysteriöser Gast nur so krampfhaft zu verbergen? Welches Geheimnis schützt du nur, Vegeta? Ein Geheimnis, von dem du selbst nicht einmal weißt? Wieder rauschte das Heulen des Windes über mich hinweg und das Prasseln des Regens wich einem monotonem Takt. Wich einer Endlosigkeit, aus der ich mich nicht entziehen konnte und während der Regen fortlaufend auf die Erde niederfiel, alles einhüllte in ein tiefes Grau und endloser Trauer, hatte ich nur einen Gedanken. Ein einziges Ziel. Ich würde Vegetas Geheimnis lüften. Ich würde zu Tage bringen, was der Saiyajin so krampfhaft versuchte, von mir fern zu halten. Mit all meiner Kraft und all meinen Mitteln, die mir geblieben waren. Selbst wenn ich dafür verschlossene Türen öffnen musste, welche ich gelobt hatte, nie wieder betreten zu müssen. Nie wieder. Kapitel 17: Glück 17 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 17 Heute Nacht war nicht an Schlaf zu denken.  Heute, in diesen klaren Abendstunden, die schon längst zum neuen Tag geworden waren, blieb mir meine benötigte Ruhe fern, so sehr ich sie mir auch herbeigesehnt hatte. So sehr ich mir Erholung wünschte nach all dem was geschehen war, blieb sie mir dennoch weiterhin verwehrt. Und es war alleine meine Schuld. Meine alleine. Von Anfang an und schon immer gewesen. Langsam spielten meine Finger mit der Blutphiole in meinen Händen und starrte dumpf auf das Wenige, was solch eine allmächtige Macht auslösen konnte. Eigentlich hatte ich mir geschworen nie wieder in Vegetas Vergangenheit suchen zu wollen, doch dieses Mal ließen mich die Erlebnisse der heutigen Nacht nicht los. Machten es mir schwerer als sonst, mich von ihnen fern zu halten und blind folgte ich meiner inneren Stimme. Gab nach, den vielen Dämonen meiner Selbst und war nach oben in mein Zimmer geschritten, Vegetas Blut dabei in meinen Händen haltend und wohl wissend, dass ich gleich, in wenigen Minuten, meine eigenen Regeln brechen würde. Doch war es mir egal geworden. Alleine meine brennenden Neugierde hatte die Oberhand gewonnen und würde erst ruhen, bis sie völlig gestillt war. Bis ans Ende und an all den Anfang unseres Seins. Hin und wieder zurück... Zögernd war ich vor den Gemächern des Saiyajins stehen geblieben und lauschte hinter morsches Holz. Eine gute Stunde war vergangen, seitdem Vegeta fluchtartig die unteren Katakomben verlassen hatte und mich in den eisigen Schatten seiner tiefsten Geheimnisse alleine ließ. Schlechtes Gewissen hatte mich gepackt und während ich die vielen Stufen in meine Behausung empor stieg, rasten meine Gedanken. Was konnte ich tun um mein blindes Handeln zu umgehen? Welche Wege einschlagen, die nicht völliges Verderben mit sich trugen? Doch fand ich keine Lösung. Keinen weiteren Weg, welcher mir diese eine Qual ersparen konnte, welche ich nun vor mir hatte. Kein Laut drang aus dem Gästezimmer und langsam drückte ich die Klinke der Türe hinunter und trat in völlige Schwärze ein. Der Saiyajin hatte die Vorhänge vor das Fenster gezogen und nur wage suchte sich das Licht einen Weg in brennende Dunkelheit. Vegeta lag auf dem Bett, die Decke eng um seinen Körper geschlungen und schien in einem tiefen Schlaf gefangen zu sein. Doch war er unruhig und von Träumen geplagt und zögernd trat ich auf den im Bett liegenden Mann zu. Stumm fielen meine Augen über seine ruhende Form und umklammerten die schwarzen Schuhe fester in meinen Händen. Hitze stieg in mir auf, als ich mich, so völlig aus dem Nichts und unerwartet, an seine zaghaften Berührungen zurück erinnerte. Spürte abermals die Wärme seiner Hände auf meinem Körper ruhend, auch wenn es nur für kurze Dauer gewesen war. Auch wenn es nicht für ewig andauerte, so fehlte er mir schon jetzt und mitleidig sah ich in angespannte Züge. Ich wusste, dass ich Vegeta schon wieder hintergehen würde, doch ließ er mir keine andere Wahl. Langsam und so leise wie irgend möglich stellte ich die schwarzen Schuhe nahe seines Bettes ab und konnte nicht verhindern, dem Saiyajin ein letztes Mal durch das Haar zu streichen. Weich und federleicht umspielten die einzelnen braunen Strähnen meine Finger und augenblicklich rollte sich die eingesunkene Figur in den wirren Laken, fester zusammen. Schutz und Wärme suchend und abermals zog ich die Decke höher, enger um seinen Körper. Es tut mir leid. Mitleidig sahen blaue Opale in ein unschuldig schlafendes Gesicht und sachte berührten meine Fingerkuppen erhitzte Haut. So unendlich leid. Ein letztes Mal wanderten meine Finger über Vegetas Haut, strichen gar lieblich über seine Wange, bevor ich fluchtartig den Raum verließ. Und nun stand ich hier. In der Mitte meines Zimmers, die Türen fest verschlossen und den Schlüssel zu jeglicher Wahrheit in den Händen haltend. Kühl lag das eisige Metall des Golden Eyes in meinen Händen und nachdenklich strich ich über die tiefen Einkerbungen im Gehäuse. Ein letztes Mal. Hin.... ..und wieder zurück. Ein allerletztes Mal und dann nie wieder. Als auch der letzte Tropfen Blut in die Aufnahmeplatte gefüllt war, schloss ich die Kugel mit einem mulmigen Gefühl. War es das Richtige was ich tat? Ab wann wusste man, dass man eisige Schranken umging und der Spalt zwischen Vertrauen und Verrat immer enger und enger wurde?!? Während das vertraute Surren der Maschine stieg, sah ich in mein eigenes Spiegelbild, welches sich im matten Glas der Fensterscheibe widerspiegelte.  Würde ich finden nach was ich so sehr suchte? Würde ich heute die Antworten auf meine Fragen finden, oder würde mich mein Golden Eye im Dunkeln lassen? Es tut mir leid, Vegeta. Traurig senkte ich den Blick und sah in flackernde Schwärze, als sich die Illusion langsam zu manifestieren schien und ich ein weiteres Mal eine mir verbotene Vergangenheit einverleibte. Ein Leben, welches längst gelebt und so grausam war, dass es eigentlich hinter verschlossenen Türen hätte überdauern sollen. Ein Leben dazu verdammt zu brennen. Eine Wahrheit verbergend, die alles aus den Fugen reißen würde und ich innerlich hoffte, dass man mir für mein eigennütziges Handeln Vergebung schenken würde. Wenn nicht heute, dann vielleicht irgendwann. ~*~ „Wieso lässt Vater das zu?“ Skeptisch lagen kindliche hellblaue Augenpaare auf dem Saiyajin, welchen ich schon einmal gesehen hatte. Auch wenn seine Statur bei weitem jünger war, das Gesicht jugendlicher und das kurze braune Haar wirr von seinem Kopf abstehend, wusste ich, dass dies nur Nappa sein konnte. Die Szene in der sich Vegetas Vergangenheit nun abspielte war eine Andere und ich hatte eigentlich mit etwas völlig Anderem gerechnet. Eigentlich nahm ich an, dass mich mein Golden Eye wieder zu Freezers Raumschiff schicken würde, doch diese hellen Räume sahen nicht nach der Handschrift der Echse aus. Ganz und gar nicht. Hell flutete das bernsteinfarbene Licht des nahen Morgens durch die hohen Spiegelfenster und das bunt verzierte Glas, warf leuchtende Schatten in den alt eingerichteten Raum. Der Boden war mit hellbraunem Holz verziert, doch die Aufmachung dessen, wie es verarbeitet war, lies darauf schließen, dass es eine hochwertige Einrichtung sein musste. Pures Gold verzierte die zahlreichen Ecken und Kanten des großen Zimmers und vereinzelt ragten marmorierte Stucke von den hohen Decken.  Es schien sich um ein Schlafgemach zu handeln, denn an der vordersten Fensterfront stand ein übergroßes Bett, bestückt mit den farbenprächtigsten Bezügen, die ich jemals gesehen hatte. Schwer hing ein kristallisierter Kronleuchter von der Decke und vereinzelt schimmerten Glaslaternen im matten Licht des Morgens. „Es ist nicht für lange mein Prinz und soll alleinigst eurer Ausbildung dienen.“ Wieder riss mich die dunkel Stimme des größeren Saiyajins fort und lenkte meinen Blick auf die beiden Figuren inmitten des Raumes. Und als ich ihn erkannt hatte, hielt ich den Atem an. Schien jegliche Zeit still zu stehen, während ich in den himmelblauen Opalen seiner Augen versank. Selbst, da er in dieser Projektion ein Kind war, vielleicht gerade mal 6 Jahre alt, war Vegeta atemberaubend schön. Missmutig stand der kleine Junge in der Mitte des Raumes und hatte den Blick auf die vielen Bücher im Wandregal gerichtet, doch konnte ich genau sagen, dass er nicht nach etwas suchte, was in alten Fetzen Papier geschrieben stand. Vielmehr starrte er an irgend einen Punkt, schien Nichts genaues zu fokussieren und anhand seines traurig belegten Gesichtsausdruckes, musste etwas Anderes den kleineren Saiyajin no Ouji beschäftigen. Lächelnd trat Nappa auf den Jungen zu, kniete sich zu ihm herunter und legte dem trotzigen Kind eine Hand auf die Schulter. „In ein paar Monaten, vielleicht einem Jahr, seid ihr schon wieder zurück, mein Prinz. Aber ich bin sicher, dass euer Training unter Freezer euch nur helfen kann und auch wird.“ Missmutig sah Vegeta in dunkel schimmernde Opale und genau war sein Argwohn in himmelblauen Augen zu lesen. Doch wieder wich der schüchterne Blick des Kindes blanker Enttäuschung und verzweifelt steckte der junge Saiyjain no Ouji die Hände in die Taschen seiner Hose. Kurz glitt mein Blick wieder über sein Profil und war erstaunt über die maßlose Schönheit, welche dieses Volk zu begleiten schien. Vegeta trug ähnliche schwarze Kleidung, die sein jetziges Ich fast jede Minute trug. Samtweich umspielte der schwarze Stoff die dunkel gebräunte Haut des Kinds, doch dies alleine reichte nicht aus um pure Faszination in mir zu wecken. Hell schimmerte der Goldschmuck im weichen Licht des anbrechend Tages und brach die einzelnen Rubine in tausend kleine Lichter. Wie funkelnde Sterne umspielte der prunkvolle Kopfschmuck des Jungen rotbräunliches Haar und fallende Strähne seines Ponys bedeckten einen goldverzierten Stirnreif. Sogar an seiner Kleidung waren goldene Manschetten angebracht und eine ähnlich verzierte lange Rubinenkette war in seinen saiyanischen Schweif eingeflochten. War dies etwa die alltägliche Kleidung eines Prinzen? Wieder kam nichts als heiße Luft über meine Lippen. Ich war so fasziniert und gefesselt von dem Anblick, welcher sich mir bot, dass ich mich kaum rühren konnte, weiterhin das Golden Eye in meinen Händen haltend. „Hat er mir deshalb dieses „Ding“ auftragen lassend?!?“ Leichter Zorn spiegelte sich in den hellen Augen des Kindes wieder und mit einem schwachen Seufzten, welches mehr Wehklagen in sich trug als ich gedacht hatte, besah sich Nappa den linken Fuß des jungen Prinzen, welcher in silbrige Verbände umhüllt war. Mein Atem stockte. Also hatte Vegeta dieses Mal nicht von Anfang an am Körper getragen. Was also hatte es dann mit den schwarzen Zahlen auf sich? Gebannt sah ich weiterhin auf die flackernde Projektion in meinen Händen und setzte mich geistesgegenwärtig auf einen Stuhl. „Es ist ein Siegel, was Allen aufgetragen wird, die zu Meister Freezer geschickt werden. Eine reine Formalität, das hat nichts mit euch zu tun, mein junger Herr.“ Erstaunt sah Vegeta auf sein Gegenüber, als der größere Saiyajin erneut gesprochen hatte. Wieder wallte Skepsis in den hellen Augen des Kindes auf und ich konnte genau sehen, dass Vegeta seinem eng vertrautem Leibwächter keinen Glauben schenkte. Nicht wirklich. „Aber selbst du... trägst es nicht.“ „Ich diene auch nicht Meister Freezer sondern nur euch.“ Fest umklammerte Nappa die Schultern des jungen Prinzen und sah aufmunternd in helle Augen. Unerbittlich war die blanke Angst in Vegetas Opalen zu lesen und augenblicklich legte sich eine kalte Hand um mein Herz, als ich begriff, was sich soeben vor meinen Augen abspielte. Der Verkauf an Freezer höchstpersönlich. Ein junges Leben, zu schnell und zu unerwartet aus einer behüteten Umgebung gerissen. Ob Nappa wusste, dass sein Prinz niemals wieder kehren würde? Wieder sah ich in das umsorgte Gesicht des größeren Saiyajins und schluckte schwer. Wohl kaum. „Du bist nicht alleine, Vegeta. Ich werde immer an deiner Seite sein.“ Traurigkeit legte sich in die Züge des Jungen und gar zitternd sah er in die Augen seines Gegenübers. Ich konnte Vegetas ganzen Schmerz und all die Trauer förmlich spüren und erneut riss mir dieser Anblick das Herz aus der Brust. „Versprochen?“ Der junge Zitterte am ganzen Körper und schien nicht zu wissen wohin mit sich. Ich sah wie er Halt suchen wollte. Halt findend an einem Körper, einem Wesen, welches momentan die einzigste Bezugsperson war, die er hatte und lächelnd nahm der größere Saiyajin kleine Hände schützend in die Seinen. „Versprochen.“ Gar liebevoll strich der Größere fallende Strähnen aus einem kindlichen Gesicht. „So wahr ich heute an deiner Seite bin Vegeta. Für immer und ewig. Das verspreche ich dir.“ Auch wenn es nur ein flüchtiges Lächeln war, begleitet von Angst und Trauer, so erhellte es dennoch die Züge des kleinen Jungen und ich konnte nicht anders als selbst zu lächeln. Auch wenn es ein Trauriges war. Und nur für kurze Dauer. Doch plötzlich riss ein lauter Knall durch die Stille und hastig wandten sich beide Saiyajins zur offenen Türe, welche in weite Flure zeigte. Schon vorher hatte ich den Tumult und das viele Stimmgewirr in der Ferne erhaschen können, doch erst jetzt erregten die wallenden Stimmen neue Aufmerksamkeit. Besorgt schritt Nappa zum Eingang und entließ Vegeta aus seinem schützenden Griff. Der kleinere Saiyajin stand unsicher in der Mitte des Raumes, den Blick weiterhin gebannt zur Tür gerichtet und sah gar flehend zu seinem Mentor, Leibwächter und.... Freund. „Wa... was geht hier vor?“ Fast nur wie ein Flüstern verließen diese Worte die Lippen des größeren Saiyajins und während er mehr mit sich selbst sprach als zu irgendjemandem, verfolgte mein Golden Eye ihn auf Schritt und Tritt. Nun war ich mich gänzlich sicher, dass sich dieser Ort um Vegetas Heimatplaneten, nein... vielmehr seinen Palast handeln musste. Auch wenn die Illusion nur kurzweilig dem älterem Krieger folgte so konnte ich dennoch einen guten Blick auf die Umgebung erhaschen. Hell thronten die langen Flure der Residenz vor meinem Auge und erstrahlte im hellsten Licht der Morgensonne.  Ein reges Treiben herrschte auf den vielen Gängen des kleinen Abschnittes und sichtlich verwirrt trat Nappa in den Eingang hinaus. Nochmals warf er kurz einen letzten Blick auf Vegeta zurück, wie um sich zu vergewissern, dass der junge Prinz ihm nicht folgen sollte. Wie um sich zu vergewissern, dass ihm hier, in den schützenden Hallen seines Gemaches kein Leid widerfahren konnte. „Kalif!“ Augenblicklich zuckte ich erschrocken zusammen, als die tiefe Stimme des dunkelhaarigen Saiyajins über die Hallen wanderte und ruckartig blieb ein weiterer Saiyajin stehen, verwundert, dass sein Name aufgerufen wurde. Der junge Krieger, welcher nun auf Nappa zutrat, schien in Eile zu sein und beiläufig fegte er sich die wilden kurzen Strähnen aus der Stirn. Er hatte pechschwarzes Haar, welches ihm wirr und unbändig vom Kopf abstand und trug eine ähnliche Rüstung, die Vegeta selbst auf Namek getragen hatte. Nur alleine das Pechschwarz seines Gi´s wurde durch ein dunkles Blau ersetzt und die Handschuhe sowie Stiefel waren mit goldenen Schnallen besetzt. Vielleicht eine königliche Wache? Gebannt sah ich weiter auf den flackernden Bildschirm. „Kalif, was geht hier vor? Was ist das für eine plötzliche Aufruhr?“ Das helle Lachen des jüngeren Kriegers jagte mir augenblicklich einen Schauer den Rücken hinunter und sah gebannt mit an, wie sich der Jüngling durch das wirre Haar fuhr und Nappa mit einem spottendem Blick betrachtete. „Ich glaube Bardock ist der Ruhm zu Kopf gestiegen. Entweder das, oder er hat den Verstand verloren.“ Wieder ein abfälliges Lachen, wieder ein weiteres Schulterzucken und ich konnte ganz genau in den dunklen Opalen des größeren Kriegers sehen, dass dieser keinerlei Ahnung hatte, um was es ging. Fragend sah Nappa erneut auf sein Gegenüber, doch dieser schüttelte nur den Kopf, als er den skeptischen Blick des anderen Mannes erkannt hatte. „Erzählt irgendeinen Unsinn, dass Meister Freezer unseren Planeten und uns alle vernichten will. Wenn du mich fragst, hat dieser Typ definitiv ne Schraube locker.“ Abermals brach der Saiyajin in gellendes Lachen aus. „Das kommt davon wenn man die unterste Klasse in die Obrigkeit lässt. Nichts als Schwachsinn.“ Doch augenblicklich verstummte das röhrende Lachen des Jüngling, als er in die zornigen Augen seines Artgenossen blickte. Er schien irgendeinen Wunden Punkt getroffen zu haben und insgeheim fragte ich mich, was Nappa nur diesen inneren Zorn spüren lassen konnte? Doch abfällig zuckte der Saiyajin Namens Kalif mit den Schultern und sah dann in das hintere Zimmer. „Was sucht er immer noch hier?“ Mit einem Kopfnicken deutete der junge Soldat auf Vegeta und ich konnte schwören, dass sein Blick kurzweilig tiefe Abneigung widerspiegelte. Das... das konnte nicht sein. Ich musste mich geirrt haben. „Freezer will das Prinzlein auf Zyr sehen, das weißt du doch. So lautete der oberste Befehl. Was sucht er also immer noch hier?“ Wieder hörte ich tiefen Spott in der Stimme des Anderen und hielt sofort den Atem an. Was sollte das? War Vegeta nicht ihr einziger Erbe?  Ihr einziger Thronfolger? Wieso hegte dieser Soldat dann nur solch eine Abneigung gegen den jungen Saiyjain no Ouji? Oder sah ich doch nur Gespenster, gar Illusionen, die gar nicht vorhanden waren? „Was unser junger Prinz letztendlich alleine entscheidet, hat dich nicht zu interessieren.“ Wut war in der dunklen Stimme Nappas zu hören und ich konnte schwören, dass sein ganzer Körper zitterte. Zitterte vor unterdrücktem Zorn und eine innere Stimme sagte mir, dass Vegetas Vergangenheit weit aus verworrener war, als ich zuerst gedacht hatte.  „Mir gleich was er anstellt. Hauptsache er ist bis nachher verschwunden. Ich will nicht Freezers Zorn oder den des Königs ertragen müssen.“ Drohend schritt der Jüngling auf Vegetas ehemaligen Mentor zu und sah ihm tief in die Augen. „Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, niederer Soldat, von denen du nichts verstehts. Nur weil unser „Ouji“ dich damals auserwählt hatte, befördert dich das nicht gleich in den obersten Rang.“ Spöttisch spuckte er dem Krieger vor die Füße und ich konnte schwören, dass Nappa dem Jungspund nur zu gerne den Hals umdrehen wollte. „Einmal unterste Klasse, immer unterste Klasse, Kahána. Dein jetziger Stand ändert nichts an der Tatsache, was du in Wahrheit bist, Unterklasseniete.“ Wieder wallte das boshafte Lachen des anderen Kriegers auf und ich sah das tiefe Beben, welches Nappas Körper befallen hatte. „Ich wünsche noch einen schönen Tag.“ Und mit diesen abschätzenden Worten verabschiedete sich Kalif und schritt weiter den langen Flur entlang. Lange sah Nappa der in der Ferne schwindenden Figur hinterher und ich fühlte endloses Mitleid mit dem Saiyajin. So etwas hatte ich nicht erwartet. Hätte mir solch ein Wandeln niemals eingestanden, weder noch damit gerechnet. Zittern strich ich meine blauen Haare aus den Augen und schluckte erneut den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Ich wusste nicht wie viel Zeit verstrichen war, seitdem ich in Vegetas Vergangenheit gefangen war, doch war dies nebensächlich geworden.  „Alles in Ordnung, Nappa?“ Behutsam umfasste eine kleine Hand die des größeren Saiyajins und verblüfft sah eben Genannter zu der kleinen Person hinunter, welche sich an seine Seite gesellt hatte. Fragend waren Vegetas helle Augen auf seinen Nebenmann gerichtet und ihm war genau anzusehen, dass er die blinde Konversation mit keinem Mal mitbekommen hatte. Aber dennoch die blinde Sorge, ja gar den verletzten Ausdruck, welche sich in Nappas ganzen Zügen widerspiegelte. „Was hast du mit Kalif besprochen?“ Lange überlegend lagen dunkle Augenpaare auf dem Jungen. Nicht wissend ob er die warnenden Drohung, die vielleicht gar keine war, aussprechen sollte oder nicht.  Nicht wissend ob er Vegetas wallende Sorge entfachen sollte und leicht lächelnd schüttelte Nappa den Kopf und wuschelte dem jungen Prinzen augenblicklich durch das braune Haar. Ein mahnendes Knurren war zu hören und kurzerhand schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen, als Vegeta die Hand des größeren Kriegers beiseite fegte und seine wirren Haare in Ordnung brachte. „Es ist nichts, Vegeta. Es ist alles in Ordnung.“ Wieder wollte der Größere beruhigend zum Wort ansetzten, doch ein augenblickliches Ruckeln nahm der Szene ihre ganze Sympathie. Es war nur flüchtig, doch stieg das heftige Beben mehr und mehr an. Schwach erzitterten die hellen Kristalle des Kronleuchters und an der Decke, unter einer geheimnisvollen Mach. Erschütterte das wohlbehütete Zuhause des Saiyajin no Oujis mit einem Mal und sofort erkannte ich die gleißende Warnung in Nappas Augen. Eine Ahnung, die sich zu bestätigen schien und krampfhaft klammerte sich der junge Prinz an das Hosenbein seines ewigen Beschützers, als ein tiefes Dröhnen durch die Hallen fegte. Gespenstisch und nicht von dieser Welt. Wieder ging ein heftiger Stoß durch die Erde und riss augenblicklich das helle Gestein des Bodens in tausend Stücke. Tiefe Risse zogen sich durch den hellen Raum, schienen ihn zu spalten und neu zu formen. Vegetas geschocktes Gesicht war vor Angst geprägt, doch handelte sein Mentor instinktiv. „Wir müssen fort von hier.“ „Aber...“ Ich konnte sehen, dass der Junge bleiben wollte, nicht zu verstehen schien, was mit seinem Zu Hause vor sich ging, doch hatte ich die Signale nur all zu früh erkannt. „Kein Aber, Vegeta. Und jetzt komm.“ Hart packte Nappa den Jungen am Arm und zog ihn eng an seinen Körper, als der erste ohrenbetäubende Knall die Stille durchbrach und das Beben der Erde stärker wurde und eine nahende Katastrophe ankündigte, die nun nicht mehr aufzuhalten war. Die einst sonst so prächtigen Hallen und Flure des Palastes lagen in Trümmern und gar wie in einem bleiernen Schleier wallten die Rufe der Sterbenden über das Schlachtfeld hinweg. Unerbittlich folgte mein Golden Eye den beiden Saiyajins und ihrem Weg aus einer brennenden Zerstörung hinaus und zeigte all die Grausamkeit, welche sie mit sich trug. Wieder brach eine bestehende Wand in ihre Einzelteile und abermals beschleunigte Nappa seinen Sprint, wich dabei fallendem Gestein und brennendem Feuer geschickt aus. Mein Blick blieb einzig und alleine an Vegeta hängen und sah die steigende Angst in seinen Augen, während er über die Schulter seines Mentors blickte und mit ansehen musste, wie sein Heim zu Asche verbrannte. Zeuge wurde, wie das beißende Feuer einen Weg in das Innenleben suchte und die schützenden Mauern zum Einsturz brachte. Sämtliches Leben mit einem Mal auslöschte. Mit einem Mal und für ewig. Es schienen Minuten zu verstreichen, die sich lange hinzogen, wie schleppende, quälende Stunden, als beide Saiyajins das helle Tageslicht erblickten und ins Freie traten. Doch als meine blauen Opale sahen, was so unweit vor ihnen lag, stiegen mir erneut stumme Tränen in die Augen. Der Himmel brannte. Schwarzer Ruß regnete von dem einst so prächtig rötlich schimmerndem Himmelszelt und tauchte die Stadt in ein einziges hell loderndes Feuer. Ein Feuer der Zerstörung und kurz war mir, als könnte ich die Hitze der Flammen deutlich auf meiner Haut spüren. Den Rauch auf meiner Zunge schmeckend und noch Etwas. Den Geruch des Todes. Panisch drückte sich Vegeta eine Hand vor den Mund und versuchte den beißenden Rauch aus seiner Lunge zu vertreiben, doch nützte es wenig. Blaue Opale waren weit aufgerissen vor Schock, wollte nicht wahrhaben, was sich soeben abspielte. „Wir müssen weiter.“ Wieder glitt Nappas Stimme über den Jungen hinweg, doch schien dieser ihn nicht zu hören. Vegeta schien wohl in einer Art Schockstarre gefangen zu sein, denn selbst als ihm sein Mentor nochmals zurief, sich endlich in Bewegung zu setzten, konnte sich der junge Saiyajin nicht rühren. Mit einem tief geknurrten Fluchen hievte der Ältere den Saiyajin no Ouji erneut auf seine Arme, er hatte ihn vor lauter Erschöpfung absetzten müssen und rannte weiter über bebendes Gestein. Ein helles Surren, welches betäubend in meinen Ohren klingelte, donnerte über das Inferno und mit einem lauten Knall schlug ein brennender Meteorit in die Außenseite des Palastes ein. Ich schrie, denn der Schlag war so ohrenbetäubend gewesen, dass es schmerzte und kurz war nichts zu hören als tiefe bleierne Schwärze. Ein widerliches Pfeifen, begleitet von dumpfer Taubheit erfüllte den Raum, und wie als wäre ich selbst anwesend gewesen, schüttelte ich den Kopf. Versuchend das dumpfe Gefühl zu vertreiben, welches sich in meinem Innersten ausbreitete, doch war es vergebens. Wieder rauschte ein schriller Schrei durch das flammende Inferno und mehrere Meteoriten schlugen in die Erde ein, rissen bestehende Bauten und prachtvolle Häuser in ihre Einzelteil. Es war vergleichbar mit einem Vulkanausbruch, bloß tausendmal schlimmer.Tausendmal tragischer und während ich beide Saiyajins weiter beobachtete, wie sie vor der alles zerstörenden Kraft flohen, wurde mir eines mehr und mehr bewusst. Wurde mir deutlich, was schon zu lange so aussichtslos und ewig vor den Augen eines jeden Einzelnen gelegen hatte. Und dennoch nicht gesehen wurde. Der Untergang Vegeta-sais hatte begonnen. Auch... wenn er schon längst vergangen war. ~*~ Die Illusion erstarb mit einem Mal und so plötzlich, dass sie nichts als Kälte mit sich trug. Dumpf wallte das Ticken der Uhr in dem kleinen Raum, doch war alleinig mein eigener, wirrer Atem zu hören. Dumpf starrte ich auf die trübe Dunkelheit vor mir, gar so als hoffte ich mehr über die schicksalhafte Tragödie der Saiyajins zu erfahren, doch blieb mein Golden Eye weiterhin stumm. Eigentlich wusste ich, was geschehen würde und dennoch war es so erschütternd, dass es mir die Sinne raubte.  Ja gar das Herz zeriss. Hatte Vegeta etwa all dies mit ansehen müssen? Zitternd umschlossen bleiche Hände die Kugel fester in meinen Händen und fuhr langsam über kühles Metall, wie in Trance gefangen. Hatte er mit ansehen müssen, wie sein gesamtes Volk qualvoll zu Grunde ging? Wieder huschten meine Gedanken zu dem fliehendem Saiyajin no Ouji und seinem Begleiter. Wie sie Beide versuchten sich dem alles zerstörendem Feuer zu entziehen und Nappa den kleinen Jungen wild und bestimmend hinter sich herzog. Ihm das Leben rettend, doch... zu welchem Preis? Etwas Kühles, Nasses lief mir die Wangen hinab und während ich die mir unbekannte Feuchte beiseite strich, erkannte ich, was es waren: Tränen. Langsam legte ich meine Erfindung, die ich jetzt mehr verteufelte als belobigte, beiseite und sah stumm auf meine eigenen Hände. Spürte das Zittern meines Körpers, welches schon zu lange von mir Besitzt ergriffen hatte. Ich wusste, was geschehen würde und dennoch trieb mir die reine Wahrheit einen Angstschauer den Rücken hinunter. Ich wusste, welches Schicksal den jungen Saiyjain no Ouji erwartete, auch wenn es schon längst geschehen war. Ein gelebtes Leben, von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wie weit ging Lüge und Verrat, bis sie Früchte tragen konnten? Wie weit musste man verzweifeln, um den aufgetischten Lügen, Glauben zu schenken?  Tief und ehrlich, bis nichts blieb als reine Dunkelheit?!? Ein Meteorietenschauer würde den Planeten zerstören, ihn zerfetzten in seine kleinsten Einzelteile, bis nichts mehr blieb als blässliche Erinnerungen. Würde etlichen Lebewesen mit einem Mal das Leben nehmen. Ein Volk auslöschen, mit einem Mal. So unaufhaltsam und mit aller Kraft. Doch wusste ich es besser. Wieder rannen mir die Tränen über bleiche Haut, doch war ich zu kraftlos sie fort zu wischen. Ja gar sie völlig zu verschließen und so ließ ich sie zu. Ließ es geschehen und während ich meine stummen Tränen aus meiner Seele schrie, fragte ich mich nur Eines. War so viel Schmerz ertragbar? Erschöpft starrte ich auf meine eigenen Hände, welche müde in meinem Schoß ruhten und unsicher an dem blauen Stoff meines Kleides zupften. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seitdem ich in Vegetas schrecklicher Kindheit gefangen war und das Eine sehen musste, was ihn Tag ein Tag aus, jede Nacht und in jeder dunkelsten Stunde seines Seins, quälen musste.  Wieso hatte mich mein Golden Eye dies sehen lassen? Wieso nicht etwas Anderes?!? Das war nicht das, was ich gesucht hatte. Wütend starrte ich auf die bleierne Kugel auf dem Tisch und konnte meinen inneren Zorn nicht mehr unterdrücken. Wieso wirbelte es nur mehr und mehr Fragen auf, anstatt die mir Meinigen zu beantworten? Verzweifelt wandte ich mich ab, stand vom Stuhl auf und lief auf das große Glasfenster zu, welches einen atemberaubenden Blick auf die Stadt zeigte. Wirr leuchtete das Abendlicht in allen Farben, doch sah ich all die Schönheit nicht.  Wieder wanderten meine Gedanken zu dem Saiyajin no Ouji, welcher keine zwei Räume neben mir seelenruhig schlief und konnte nicht zur Ruhe finden. Ich hatte ihn hintergangen... auch wenn er davon selbst nichts wusste. Ich hatte mein Versprechen gegenüber Vegeta gebrochen, um einer Lösung nahe zu sein, die in Wahrheit eigentlich gar keine war. Mich nur abermals im Dunkeln ließ und nur noch mehr für Verwirrung sorgte. Was hatte ich nur getan? Müde senkte ich den Blick und lief erschöpft auf mein eigenes Schlafgemach zu. Mit einem Mal hatte mich pure Erschöpfung heimgesucht und kraftlos ließ ich mich in die weichen Daunenkissen fallen. Und während ich gegen das blasse Grau der Decke starrte und stumm die flackernden Lichter zählte, arbeiteten meine Gedanken. Eigentlich... sollte es mir egal sein, was meine blinde Tat in dem Saiyajin no Ouji auslösen würde, doch tat es dies nicht. Ganz und gar nicht. Er war mir wichtig geworden, auf eine unheimliche Art und weise, die mich innerlich sofort aufstocken ließ. Und mir die Gänsehaut auf die Arme trieb. Wieso wollte ich nur das Beste für ihn? Weil er mir leid tat. Wieso wich meine wallende Sorge nicht der blanken Vernunft, sondern verharrte mehr und mehr in blindem Wahnsinn, ja gar reiner Fürsorge, dass dieses eine Wesen mehr als gefährlich war? Ich ihm aber alles verzeihen konnte?!? War es vielleicht, weil... Dumpf zog sich das eisige Heulen des Sturmes über die Nacht hinweg, doch hörte ich es nicht. Verharrte weiterhin in meinen Gedanken, welche kein Entkommen duldeten. Weil ich... Müde schlossen sich erschöpfte Augenlider und während ich in einen erholsamen Schlaf glitt, erschöpft von den langen Strapazen dieses heutigen Tages, kannten nur meine innersten Träume, die Antwort auf meine elementarste Frage und würden wohl ehrlich, stumm und einsam wahrer Zeuge bleiben. Kapitel 18: Glück 18 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 18 Hell und scheinend weckten mich die Sonnenstrahlen durch fallende Vorhänge und gequält drehte ich mich auf die Seite. Nur noch ein bisschen, verflucht..... Stumm lauschte ich in die Stille des Morgens hinein. Hörte das gleißende Rauschen der befahrenen Straße, das singende Trällern der Vögel und das dumpfe Grollen aus dem Garten. Seufzend rieb ich mir die Stirn und setzte mich schließlich, nach langem Zögern auf, den leichten Schwindel verdrängend, welcher mich kurzzeitig befallen hatte. Mein Körper brannte vor Schmerz und erst jetzt erkannte ich, wieso. Ich musste in der Nacht wohl ziemlich gewütet haben und die Tatsache, dass ich in meinem dunkelblauen Abendkleid eingeschlafen war, hatte die ganze Sache nicht gerade leichter gemacht. Wieder entwich ein gequältes Seufzen meinen Lippen und fahrig fuhr ich mir durch das wirre blaue Haar, strich beiläufig einen der silbrigen Vorhänge beiseite und sah aus dem Fenster. Direkt in den Garten hinunter. Der GR erstrahlte im hellen Glanz der Sonne und bleiern warf das rötliche Licht tanzende Schatten auf den schneebedeckten Rasen. Wie lange war Vegeta schon da drinnen? Müde fiel mein Blick auf die Wanduhr, doch mit einem Mal war ich hellwach, korrigierte meine Frage innerlich aufs Neue, welche von nun an so lautet sollte: Wie lange hatte ich geschlafen? Schwach schlug ich die Decke zurück und legte mir beide Hände an die Stirn, versuchte meine wirren Gedanken in Ordnung zu bringen. Die grausamen Bilder der gestrigen Nacht suchten mich erneut heim und ich konnte nicht verhindern, dass sich abermals eine Gänsehaut auf meinen Körper legte. Mich erzittern ließ bis ins tiefste Mark. Eigentlich hatte ich gehofft, würde ich all das Schreckliche in der schützenden Dunkelheit des Schlafes vergessen können, doch dem war nicht so. Leider. Doch eigentlich... hatte ich nicht das Recht mich zu beschweren.  Ich alleine hatte mir diese schwere Bürde ausgesucht und nun musste ich die Konsequenzen tragen. Musste all das tragische Leid über mich ergehen lassen, all den Schmerz und all den Kummer, wenn ich Vegeta besser verstehen wollte. Doch.... zu welchem Preis? Was rechtfertigte mein egoistisches Handeln? Plötzlich ließ mich ein lauter Knall erschrocken auffahren und hastig eilte ich zum großen Fenster, nur einen einzigen Gedanken brennend. Vegeta hatte.... Er hatte doch nicht wirklich.... Zittrig umklammerten bleiche Finger den Hebel des Fensters und endlich nach langen quälenden Minuten schaffte ich es, das matte Glas zu öffnen und sofort umfing mich die Kälte des Späten Vormittages. Kühl lag der Duft des Winters in der Luft, doch wurde er augenblicklich durch qualmenden Rauch vertrieben. Besorgt sah ich auf das Raumschiff hinab, aus dessen gesprungenen Fenstern dichter Qualm stieg. Wo... wo war der Saiyajin? Erschrocken fuhr ich abermals zusammen, als sich mit einem heftigen Ruck die Außenluke öffnete und Vegeta hastig aus brennendem Qual heraus eilte.  Er hatte sich nicht großartig verletzt, dass sah ich mit nur einem Blick und nur der tiefe Schock war in seinen dunkelbraunen Opalen zu lesen, als er wohl mit einem unüberlegten Ki Angriff die innere Konsole zerstört hatte. Gequält stützte sich der Saiyajin am Rahmen der Öffnung ab und versuchte den aufkeimenden Hustenreiz zu unterdrücken, da das heiße Feuer unaufhörlich in seiner Kehle brannte. Ich konnte nicht anders als lächelnd den Kopf zu schütteln, bettete mein Kinn in beide Hände und sah verträumt auf den Saiyajin hinab, beobachtete ihn stumm aus aufgeweckten Augen. Hilflos stand er einfach nur da und musste mitansehen, wie sich sein heutiges Trainingsprogramm im wahrstem Sinne des Wortes in beißenden Schall und Rauch auflöste. Ich konnte ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken, als Vegeta die Arme vor der Brust verschränkte und sich erneut in einer mürrischen Geste die wirren Strähne aus der Stirn blies. Wie gesagt, ein eingespielter Ablauf, welchen ich schon oft bei ihm entdeckt hatte und ich würde fast schon soweit gehen und sagen, dass es eine spielerische Angewohnheit seinerseits war. Eine Macke, wie wir auf der Erde so schön sagten und wieder konnte ich nicht verhindern, dass meine Sympathie für den Saiyajin immer mehr und mehr wuchs. Doch dann geschah es, so beiläufig und zu schnell, als dass ich hätte handeln können, als sich unsere Blicke zu treffen schienen und mich Vegeta aus stummen Augen beobachtete. Und unsre Blicke erneut Eins wurden. Ich hielt den Atem an, fühlte mich unsicher ertappt, als seine bernsteinfarbenen Opale weiterhin auf mir ruhten, aber keineswegs wallenden Zorn zeigten. Vegeta sah mich einfach nur an, tief, gar intensiv und ich konnte den leichten Schauer meines Körpers nicht mehr unterdrücken. Wild und unbändig trommelte mein Herz hinter meiner Brust und automatisch legte ich eine Hand an die angenehm schmerzende Stelle. Spürte das heftige Pulsieren unter meinen Fingerkuppen, doch konnte ich den Blick nicht von ihm nehmen. Konnte mich nicht lösen von den dunklen mysteriösen Augen, welche solche Emotionen in mir weckten. Und hielten...  Überdauerten auf ewig. Was... empfand ich wirklich für diesen Saiyajin?!? Mein Körper zitterte. Doch nicht... vor Kälte. Doch mit einem Mal brach Vegeta den Blickkontakt ab und verschwand mit einem raschen Anstieg seines Kis, so plötzlich und unerwartet, dass sich ein schwaches Seufzen meiner Kehle entlockte. Wo... wo wollte er hin? Wieder rauschte ein mir bekanntes Surren durch die Stille und benommen schreckte ich zurück, als sich der Saiyajin genau vor mir befand. Dunkelbraune Opale nun so nahe, dass sie mich erzittern ließen und ich konnte nicht verhindern einige Schritte zurück zu taumeln. Vegeta stand im Rahmen des Fensters, eine Hand abstützend an der Oberseite und hielt etwas in den Händen, was ich zuerst nicht deuten konnte. Doch sah ich es nicht, war zu gefesselt von dem gar besorgten Blick, den er mir entgegen brachte. Langsam beugte sich der Saiyajin zu mir hinunter und legte mir etwas Wärmendes um den Hals, doch war ich zu gefangen von seiner Nähe um mir zu erklären, was er gerade tat. Dumpf starrte ich auf ihn, fragte mich kurzweilig wie er es schaffte nur auf der dünnen Kante stehen zu bleiben ohne das Gleichgewicht zu verlieren, doch dann fiel mir wieder ein, dass dies für ihn etwas Leichtes sein musste. Etwas ganz Alltägliches und wieder beschlich mich reine Faszination, über die Leichtigkeit mit welcher sich der Saiyajin bewegen konnte. So als wäre sie ihm angeboren. Erst jetzt erkannte ich den Schal um meinen Hals und zittrig umfassten meine Finger den wärmenden Stoff, welcher meine Haut benetzte. Es war Derselbe, welchen ich dem Saiyajin vor ein paar Tagen geschenkt hatte und verwundert hob ich den Blick und sah erneut in hell schimmernde Opale. Vegetas Sorge sprach Bände und sofort hatte ich sein stummes Flehen, ja gar seine brennende Bitte, in seinen sonst so unergründbaren Augen erkannt. Du benötigst es momentan dringender als ich. Und ich verstand. Liebevoll legte ich ihm eine kühle Hand an die Wange und sofort zuckte mein Gegenüber zusammen, verweilte aber an Ort und Stelle und ließ die zaghafte Berührung zu. Ließ es geschehen, dass ich ihm so nahe war.  So nahe wie noch nie. Ich konnte das Beben seines Körpers spüren, als er gar verzweifelt die Augen schloss, mich aber dennoch gewähren ließ. Es zulassen konnte, dass ein Jemand, der für ihn so belanglos war, in sein innerstes Reich eintreten konnte, ohne zu wissen ob es Schaden nehmen würde. Wieso Vegeta diese eine Berührung duldete, so intensiv und wahrhaft, dass es ihm den Atem raubte, wusste ich nicht und würde es wohl nie erfahren. Normalverweise zog sich der Saiyajin sofort zurück, wenn man ihm zu nahe kam. Doch heute... in diesem einen Moment... war er mir so unerklärlich wie noch nie. Und doch so geheimnisvoll zugleich. Stumm zog sich die eisige Kälte des Mittages dahin und kein einziges Wort fiel. War nicht ein Mal von Nöten und nach langen Minuten des Schweigens öffnete Vegeta die Augen. Gar gequält von irgendwelchen Gefühlen, die er nicht zulassen konnte und sah zur Seite, konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Ich sah wie er zitterte und besorgt sah ich in sein Gesicht. Was war los? Was nur hatte seinen plötzlichen Wandel geweckt? Gerade noch schien ihm meine Nähe nichts auszumachen doch nun...  Schien er regelrecht davor zu fliehen. Wovor hatte er nur solche Angst? Behutsam nahm mein Gegenüber meine Hand in die Seine und löste sie zaghaft aus ihrer Starre. Entließ mich seiner wärmenden Haut und schon jetzt hatte die Kälte erneut Einzug gewonnen. Verblüfft sah ich Vegeta an, als er von der Fensterbank schritt und nun vollkommen in meinem Zimmer stand. Blaue Opale glitten über seine eingesunkene Form, welche mehr Unsicherheit als Stärke ausstrahlte und erst jetzt viel mir sein zerrissener Kampfanzug auf. Die etlichen Schrammen und Schürfwunden seines Körpers. Wahrscheinlich hatte er bis zum Umfallen trainiert, um den Kopf frei zu bekommen. Sich seinen inneren Dämonen zu entsagen, doch wusste ich nicht, ob seine blinde Rage, ja gar sein innerer Zwang, geholfen hatte. Und die Alpträume fern halten konnte. „Ich... ich werde dann mal...“ Er schien benommen, ja gar fahrig. So als wüsste er nicht wohin mit sich und gerade wollte ich etwas erwidern, um ihm das Unbehagen zu nehmen, welches ihn befallen hatte, als mich ein lautes Knurren aus dem Konzept brachte. Beschämt strich sich der Saiyajin durch das Haar und sah, gar flüchtend, auf die Eingangstüre meines Zimmers. Ich lächelte und sah zu meinem mysteriösen Besucher, welcher schon zu lange und eigentlich schon immer, ein Bestandteil meines Lebens geworden war. „Ich werde dir gleich etwas zubereiten, wenn du willst. Aber zuerst muss ich...“ Missmutig sah ich an mir herunter, zog an dem blauen Stoff meines Kleides und er verstand. Verstand mit einem Mal, auch wenn kein weiteres Wort gefallen war. Und da war es wieder. Etwas, was ich an dem Saiyajin sehr schätze und eigentlich nicht von ihm gedacht hätte. Er war sehr aufmerksam, auch wenn er dies eigentlich gar nicht musste. Er schuldete mir eigentlich nichts, denn ich hatte ihn aus freien Stücken bei mir aufgenommen und dennoch, tat er es. Dennoch schien er über mich zu wachen, jeden Tag, jede Stunde. Und jene einsamen Nächte, in denen ich genau wusste, dass mir kein einziges Leid geschehen würde. Weil er einfach da war, obwohl sich der Saiyajin dennoch von mir fern hielt. Er war einfach da und nur allein das zählte. Dankbar senkte Vegeta den Kopf und lief an mir vorbei. Kein einziges Wort verließ mehr seine Lippen und dennoch wusste ich um seinen Dank, den er einfach nicht aussprechen konnte. Wusste um sein Verständnis, welches ich so von ihm nicht gedacht hätte und sah dem Saiyajin lächelnd hinterher, als er mein Zimmer verließ und mich in einer angenehmen Wärme zurück ließ. Zittrig fuhren meine Finger durch den wärmenden Stoff an meinem Hals, wie in Trance, gar wie in blindem Vertrauen. Und während ich so dastand und die letzten Minuten des Geschehens Revue passieren lies, fegte nur ein einzelnes Wort durch meinen Geist, welches so selbstverständlich war, dass es sich keiner Aussprache bediente. Danke. ~*~ Zufrieden schmiegte sich der wohltuende Stoff meines weißen Laborkittels an meinen Körper und weckte das Gefühl von Alltäglichem in mir. Gar etwas Vertrautem, etwas, was zur Gewohnheit geworden war und ein letztes Mal warf ich einen Blick in den großen Wandspiegel meines Zimmers. Ich hatte mich für meinen schwarzen Knielangen Rock, dazu eine dicke hautfarbene Strumpfhose entschieden und einen rötlichen Rollkragenpullover, welcher die Kälte in den unteren Katakomben sicher fernhalten würde. Ein rotes Stirnband hielt meinen wirren Pony aus meiner Stirn und zufrieden lächelnd zog ich mir die rotbraunen Stiefeletten über die Füße. Meine Arbeit im Labor würde heute nur Schreibkram und etliche Skizzen befassen. Es reichte aus, wenn ich später in meinen Overall würde schlüpfen müssen, um den GR wieder zum Laufen zu bringen. Vielleicht würde mir der Saiyajin wieder dabei helfen, wer weiß? Zufrieden warf ich einen letzten Blick in den Spiegel und verließ mit eiligen Schritten mein Zimmer. Die Dusche hatte gut getan, hatte mich wachgerüttelt und die wirren Gedanken meines Seins vertrieben, die ich letzte Nacht geweckt hatte und mich nicht in Frieden lassen konnten. Dunkel lag Vegetas Vergangenheit in den hintersten Ecken meiner Seele und war verschlossen. Verschlossen bis zu jenem Tag, zu jenem Moment, an dem sie wieder zu Tage kommen sollten doch jetzt galt erst mal, meinen hungrigen Gast zufrieden zu stellen. Und mit diesem letzten Gedanken ließ ich die dunklen Stunden des gestrigen Tages hinter mir, verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg in die Küche. Als ich um die Ecke bog und den hellen offenen Eingang zur Küche passierte, begrüßte mich sofort der frische Kaffeeduft. Verdutzt hielt ich inne und blieb im Türrahmen stehen. Meine Eltern waren noch für einen Tag auf dem Kongress, dass hatten sie mir vorhin per E-Mail mitteilen lassen. Alle Bediensteten waren momentan in der Pause und eigentlich im unteren Hauptkomplex beschäftigt. Wer also hatte dann bitteschön...? Ich konnte nicht anders als lächeln, als ich nun völlig in die Küche eintrat und den Übeltäter erkannte, welcher eher verzweifelt vor der Kaffeemaschine stand und sie versuchte zu bedienen. Immerhin hatte es Vegeta geschafft das Ding zum Laufen zu bringen, doch wer konnte sagen, ob das schwärzliche Gebräu auch schmecken würde? Sicherlich hatte er das Prinzip der Maschine erkannt. Wenn er schon den GR in Windeseile zum Laufen gebracht hatte, müsste das hier doch einen Klacks für ihn sein. Dennoch sprach seine verzweifelte Haltung und der skeptische Gesichtsausdruck Bände und abermals grinsend trat ich neben den Saiyajin und konnte abermals ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken, als er erschrocken zusammenfuhr. Wieder hatte er mich nicht bemerkt und ich schüttelte lachend den Kopf. Wahrscheinlich war ich die Einzige, die Vegeta so aus der Fassung bringen konnte und kurz, wenn auch nur flüchtig, wusch Sorge über mich hinweg, wie der fallende Schnee an diesem späten Morgen. Er kannte doch die Auraortung. Hatte sie sicherlich in den vielen Stunden Aufenthaltes im einsamen All trainiert und perfektioniert. Völlig einsam, still und verlassen. Wieso spürte er nur mich dann nicht? Ich war so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, wie sich mein Gegenüber nun zu mir umgedreht hatte. Verdutzt sah ich auf, als mir Vegeta eine zweite Tasse hinhielt und ich sie nach einiger Zeit dankend in die Hände nahm, ein leichtes Lächeln umspielte dabei meine Mundwinkel. Er hatte an mich gedacht? Sofort wurde mir wohlig flau im Magen und zufrieden nahm ich den ersten Schluck... ...und versuchte den plötzlich aufkeimenden Hustenreiz zu unterdrücken, doch war es ein klägliches Unterfangen und sofort stellte ich die Tasse beiseite. Hustend sah ich auf meinen Nebenmann und hoffte nicht, dass er sauer war, aber leider hatte er den Kaffee viel zu stark gekocht. Doch als ich den Saiyajin aus dem Augenwinkel ansah, sah ich, dass er genauso mit sich zu Kämpfen hatte, aber immerhin hatte sich Vegeta besser im Griff und zwängte den letzten Schluck des schwarzen Gebräus hinunter. Nicht aber ohne dabei jegliche Farbe aus dem Gesicht zu verlieren und ich konnte nicht anders als hilflos in ein freudiges Lachen auszubrechen. „Nur soviel Löffel, wie du Tassen brauchst, Vegeta. Wie viel hast du denn in den Filter gekippt?“ Er schien gar peinlich berührt und zu keinem Wort mehr fähig. Sah nur zur Seite, strikt aus dem Fenster und ich konnte schwören, dass er gerade am Schmollen war. „Ach du meine Güte!“ Skeptisch sah ich auf den voll beladenen Filter, als ich die Maschine geöffnet hatte und fragte mich insgeheim, ob wir noch Kaffeepulver übrig hatten?  Lachend nahm ich das brauen Stück Papier in die Hände und beförderte es kurzerhand in die Mülltonne. „Niemals randvoll, okay? Oberste Regel, schwöre mir das.“ Ich würde all mein Hab und Gut darauf verwetten, dass Vegeta gerade rot geworden war, doch hastig wandte sich der Saiyajin nun völlig zum Fenster um, mir nicht in die Augen sehen könnend und somit blieb meine Feststellung nichts weiter, als eine wage Vermutung. „Radditz war immer für das Kochen zuständig gewesen. Ich....ich hatte nicht die... Zeit dafür.“ Natürlich hatte er das nicht. Mitleidig sah ich auf den Rücken des Saiyajins, als ich die Bitterkeit in seiner Stimme erkannt hatte. Wieder durchzogen plötzliche Bilder meinen Geist, den Saiyajin zeigend, wie er blutend am Boden lag. Sich windend in seinem eigenen Schmerz und hastig schüttelte ich den Kopf. Versuchend die brennende Illusion zu vertrieben, welche ein wahres Geschehen einer zerrütteten Vergangenheit zeigte. Doch war sie zu übermächtig und ließ mich von neuem Erzittern. Wieder riss mich ein lautes Knurren aus meinen Gedanken und erschrocken sah ich auf. Und lächelte. Ich hatte ganz vergessen, wieso ich mich so sehr beeilt hatte hier her zu kommen und lachend trat ich an den Herd, dem Saiyajin dabei tief in die Augen sehend. „Was hätte unsre Majestät denn gerne?“ Vegetas zerknirschte Gesichtsausdruck war pures Gold wert und lachend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Das war nur ein Scherz, Vegeta. Nimm nicht immer alles so ernst, okay?“ Spielerisch tippte ich dem Saiyajin kurz auf die Nasenspitze und wieder umspielte ein liebliches Lächeln meine Lippen, anhand seiner Reaktion, die so typisch für ihn war, dass ich mit nichts anderem gerechnet hatte. Mürrisch zog Vegeta den Mundwinkel nach oben, dabei die Arme vor der Brust verschränkend und ein leicht gerauntes Hmpfn verließ seine Lippen. Der Blick war weiterhin stolz, gar streng auf mich gerichtet und wenn ich nur gekonnt hätte, würde ich ihn in einen herzige Umarmung ziehen. Da waren sie wieder. Diese kleinen Gesten, diese kleinen Angewohnheiten, welche den Saiyajin no Ouji so liebenswert machten. Und die nur ich alleine zu sehen bekam. Alleine nur für mich bestimmt. Zaghaft streckte ich eine Hand nach meinem Gegenüber aus und legte sie dem Saiyajin an die rechte Wange. Wild und unbändig pochte die Wärme seiner Haut unter meinen Fingerkuppen, kurz konnte ich abermals spüren, wie sich Vegeta anspannte, gar zur Flucht bereit, doch wieder hielt er stand und harrte aus. Blieb an Ort und Stelle und liebevoll sah ich ihm in die Augen. Versank in seinen dunkelbraunen Opalen, die so viel Stärke und zugleich doch so viel Schmerz ausstrahlten. So viel Trauer. Und so viel Leid. „Hallo, Bulma.“ Ich schrie auf, als sich die beiden Neuankömmlinge plötzlich wie aus dem Nichts, neben uns manifestierten und stolperte erschrocken einige Schritte rückwärts. Selbst Vegeta war nach hinten gewichen und schien so gar nicht mit den neuen Besuchern gerechnet zu haben. Zu tief in Gedanken gewesen, zu arg gefangen vom Moment, welcher uns beide in ewiger Zeitlosigkeit gefangen gehalten hatte. „Wa... was führt euch hier her?“ Ich wusste, dass ich stotterte, doch konnte ich es nicht unterdrücken.  Zaghaft fuhr sich Son-Goku durch das wirre Haar und lachte abermals auf, als er unser beide Blicke erkannt hatte. Dennoch umspielte ein vielsagendes Lächeln seine Lippen, eine tief versteckte Ahnung in seinen Augen brennend, die mich sofort stutzig werden ließ, doch wie immer hüllte sich der größere Saiyajin in tiefes Schweigen. Mimte den Ahnungslosen, doch ich ahnte, schien gar zu wissen, dass er irgendetwas vor mir verheimlichte. „Wir sind eigentlich wegen Vegeta hier.“ Aufmunternd, wie immer freundlich, gar großzügig, lag Son-Gokus Blick auf dem seines Artgenossen und verwundert sah ich zu Vegeta. Dieser schien genauso ahnungslos zu sein wie ich, doch versteckte er seine brennende Frage unter einer eisernen Maske aus reinem Stolz. Und tiefer Abwehr. „Du meinst wohl eher, du bist wegen Vegeta hier....“ Skeptisch beäugte Krillin den Saiyajin no Ouji und schien sich regelrecht hinter seinem langjährigen Freund zu verstecken. Wieso waren Beide gekommen? Verwundert hob ich meine Augenbraue, als ich beide Kämpfer musterte. Sie trugen ihre dunkelroten Kampfanzüge und das ließ nur eine Schlussfolgerung zu. Ich lächelte verstehen und wieder glitten meine blauen Opale zu Vegeta, beobachteten ihn stumm aus aufgeweckten Augen. Diese Abwechslung würde ihm sicherlich gut tun. So würde er mal etwas anderes sehen, als immer nur die stumpfen Wände des GR´s, doch.... Würde mein stolzer Gast dieses Angebot annehmen? „Na wie sieht´s aus, Vegeta?“ Freundschaftlich trat der größere Saiyjain auf den Kleineren zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ich war erstaunt, dass Vegeta diese Berührung zuließ, doch zeugte sein strenger Blick vom Gegenteil. Dennoch brannte nicht derselbe Hass in seinen Augen, den ich früher in seinen dunkelbraunen Opalen hatte lesen können und zog verwundert eine Augenerbaue in die Höhe. Schien der stolze Saiyajin no Ouji meinen Jugendfreund zu akzeptieren, jetzt da er wusste, dass Son-kun das Unmögliche geschafft hatte? Oder lag einfach nur brennende Sehnsucht in Vegetas suchendem Blick, nach einem letzten Stück, was ihn an seine Heimat erinnerte?!? Eine alte Erinnerung die schmerzte und doch zu gleich neue Hoffnung in sich trug? „Welcher Ort?“ Sofort umspielte ein helles Lachen die Züge des größeren Saiyajins und ich lachte auf, als ich die spielerische Freude in Son-Gokus Augen erkannt hatte. „80ter Breitengrad, nordöstlichen von hier. Dort gibt es eine steile Felswüste, die genau passen müsste. Es wird auch kein Super-Saiyajin geben, versprochen.“ Doch diesen einen Satz hätte Son-Goku lieber nicht sagen sollen, denn augenblicklich erzitterte die Küche unter einem immer stärker werdendem Beben und das Porzellan vollführte einen tänzerischen Klang. Ich spürte Vegetas steigenden Zorn, noch ehe der Saiyajin no Ouji selbst etwas davon mitbekam. Funkelnd lagen sonst so ruhige Augenpaare auf seinem Artgenossen und zitternd spannte Vegeta den Körper an. Der schwarzhaarig Saiyajin schien zu merken, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte und taumelte entschuldigend zurück. Er wollte etwas sagen, wollte etwas erwidern, doch als die ersten hellen Blitze durch den Raum zuckten, verstummte er mit einem Mal. Zu keinem weiteren Wort mehr fähig. Wieder erzitterte die Küche unter einem heftigen Beben der Erde und ich hatte große Mühen, mich noch auf den Beinen zu halten. Der heftige Ruck, der durch die Erde stieß, war zu mächtig. Panisch sah ich mit an, wie sich die ersten Risse durch die Wände zogen und handelte instinktiv. „Ist gut, Vegeta.“ Ruhig legte ich dem Saiyajin eine Hand auf die linke Wange und strich liebevoll, gar zärtlich, über erhitzte Haut. „Ist schon gut.“  Ich spürte all den Hass, all das Leid und all den inneren Schmerz, welches sich durch sein Innerstes zog und abermals redete ich dem Saiyjain beruhigend zu. Ich wusste nicht, was ihn letztendlich aus seinem blinden Zorn und seiner wallenden Rage zurückgeholt hatte, zurück ins Hier und Jetzt, doch mit einem Mal blinzelte Vegeta verwirrt, bemerkte meine ruhende Hand auf seiner Wange und sah mich fragend an. Vereinzelt fiel schwebendes Porzellan zur Erde, welches durch den Kraftanstieg des Saiyajins an Höhe gewonnen hatte und das Klirren des kühlen Glases bescherte mir eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper. Doch war es momentan nebensächlich, gar unbedeutend geworden. Alleine der Zustand des Saiyajin no Oujis hatte an Bedeutung gewonnen. Wenn es ihm gut gehen würde, würde ich allen Schmerz und all die Tragik vergessen. Würde Alles in Kauf nehmen, was Vegetas unüberlegtes Handeln angerichtet hatte. Scherben waren nur Schall und Rauch... Ich konnte mir neues Porzellan kaufen, wenn ich wollte. Doch ein einzelnes Leben konnte man nicht ersetzten, war nicht im nächstbesten Supermarkt um die Ecke zu kaufen. Es war nur einmalig auf dieser Welt und durch nichts und niemanden zu ersetzten. Durch niemanden. Liebevoll sah ich in dunkelbraune Opale, welche so einsam und verloren wirkten. So einsam und verlassen. Immer noch lag meine Hand auf der linken Wange des Saiyajins und zog beruhigende Kreise über vernarbte Haut. Beschämt sah Vegeta zur Seite und wandte sich schließlich um, den Blick geschockt auf dem Chaos liegend, das er angerichtet hatte. Vereinzelt fielen steinerne Trümmer zu Boden und die Küche sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Tiefe Risse zogen sich durch die Wände und das Glas am Fenster war zersprungen. Etliche Scherben auf dem Boden verstreut und gefrustet nahm der Saiyajin eine Glasscherbe in die Hand und betrachtete sein eigenes gesprungenes Spiegelbild. Ich kannte diesen Blick, kannte ihn nur zu gut und gar fürsorglich legte ich meinem Gegenüber eine Hand auf die Schulter. „Es war nicht deine Schuld, Vegeta. Von niemandem. Ich werde das reparieren lassen, das ist gar kein Problem.“ Ich zwang ihn, mir in die Augen zu sehen, gar sich umzudrehen, doch blieb der Saiyajin weiterhin eisern stur und bewegte sich nicht vom Fleck. Mir weiterhin den Rücken zeigend und ich konnte nicht sagen, ober er mein Verständnis würde annehmen können. Oder nicht. „Vegeta.....“ Machte er sich etwa Vorwürfe? Das durfte er nicht. Verzweifelt suchte ich seinen Blick doch wich mir der Saiyajin erneut aus. Ein Peinliches Schweigen legte sich in den Raum und ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Und die Tatsache, dass wir zwei stumme Besucher mit uns im Raum hatten, machte die Sache nicht gerade leichter. Also tat ich, was ich in dieser Situation für das Beste hielt: Als wäre nichts geschehen. Als wäre es selbstverständlich und schon öfters vorgekommen. „Jungs wieso... geht ihr nicht schon mal vor und Vegeta kommt euch nach? Er.. hat noch nichts gegessen und so will ich ihn nicht aus dem Haus lassen.“ Gar verstehend, nickten beide Neuankömmlinge, wobei Krillin immer noch von Vegetas Wutausbruch zu geschockt war, um mir eine klare Antwort geben zu können. Ich wollte mich schon dankbar verabschieden, als mich eine Bewegung aus dem Augenwinkel unterbrach und ich mich verwundert zu Vegeta umdrehte. „80ter Breitengrad sagtest du? Wo liegt das?“ Verdutzt blinzelte Son-Goku sein Gegenüber an und deutete mit einem schwachen Fingerzeig in nordöstliche Richtung. „In 20 Minuten müsstest du die Stelle erreicht haben. Aber wenn du kurz wartest könne wir auch gemeinsam flie...“ Doch abrupt wurde der größere Saiyjain unterbrochen, als Vegeta sich mit einem Mal umdrehte, das zersprungene Fenster öffnete und sich leichtfüßig in die Luft abhob. Ich wollte ihm hinter herrufen, wollte ihn aufhalten, doch mit einem Mal war der Saiyajin no Ouji verschwunden und hinterließ nichts als eisige Kälte. Ich sah ihm wehleidig hinterher, selbst als er nicht mal mehr am Horizont zu sehen war. Wieso floh er nur ein weiteres Mal? Hatte ich etwas Falsches getan und mit meiner Fürsorge eine Linie überschritten, die ich nicht hätte beschreiten dürfen?!? Mit gemischten Gefühlen starrte ich auf meine Hände, welche mir mit einem Mal so nutzlos vorkamen.  Und so hilflos. „Bulma, wir können dir auch helfen, wenn du willst.“ Wieder riss mich die Stimme des größeren Saiyajins aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf, direkt in Son-Gokus besorgtes Gesicht. Natürlich hatte er das ganze Chaos in der Küche gemeint, welches auch zum Teil sein eigenes Verschulden war, doch lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Ist schon gut, Son-Kun. Ich werde den hausinternen Notdienst holen. Die haben das in weniger als 4 Stunden repariert.“ Leichtfertig strich ich mir eine meiner blauen Strähnen hinter das Ohr und hoffte innerlich, dass er mein heftiges Zittern nicht bemerken würde. „Geht ihm lieber hinterher. Ich weiß nicht, was Vegeta anstellt, wenn...wenn er.....“ Ein schlechtes Gewissen hat. Ich konnte diese paar Worte nicht über meine Lippen bringen, selbst wenn ich gewollt hätte. Wohl wissend, dass sie für Vegeta nur Schwäche bedeuten würden und ich genau wusste, dass mein mysteriöser Besucher, dies niemals zulassen würde. Niemals akzeptierend, dass man ihn für schwach halten könnte und abermals schüttelte ich lachend den Kopf, als mich Son-Goku erneut besorgt musterte. „Ich komm schon klar. Geht ihr mal lieber los, okay?“ Und wie um meine Worte mehr zu unterstreichen, packte ich den Größeren an den Schultern und schob ihn Richtung Ausgang. Ich konnte die gleißenden Proteste des anderen Kriegers hören doch schüttelte ich abermals lachend den Kopf. Ich würde schon klar kommen. Das tat ich schon immer. ~*~ Lächelnd sah ich beiden Kriegern hinterher, als sie sich in die Lüfte schwangen und mir einen letzten Gruß daließen. Einer mehr besorgt wie der andere und wieder schüttelte ich belustigt den Kopf, gar fasziniert über die brennende Freundschaft, welche sich über all die langen Jahre aufgebaut hatte. Wie lange kannten wir uns nun schon? 10 Jahre? Oder war es gar doch schon länger... Vielleicht ein ganzes Leben lang? Fröstelnd zog ich meinen weißen Kittel enger um meinen Körper und betrachtete den fallende Schnee, welcher verträumt von einem azurblauen Himmel schwebte. Würde alles gut gehen? Erneut wusch blinde Sorge über mich, als ich an eben Geschehenes zurück dachte und verweilte in Gedanken wieder bei dem Saiyajin no Ouji.  Ich wusste wie unberechenbar Vegeta sein konnte und wie selbstlos er mit sich und seinem eigenen Körper umging. Son-Gokus Worte schienen ihn hart getroffen zu haben, tiefer als ich gedacht hatte und unweigerlich umschloss eine kalte Hand mein Herz, als ich mich an Vegetas Blick zurückerinnerte. So monoton.  So kalt. Und so leer. Dumpf legte sich der fallende Schnee zu Boden und bedeckte die westliche Hauptstadt in einem gleißenden Schleier aus glitzerndem Licht. Tauchte alles in ein helles Weiß, doch konnte ich der Schönheit keinen Gefallen finden. Konnte mich nicht berauschen an der Faszination des Winters, die mich jedes Jahr aufs neue packte und sah weiterhin besorgt in den Himmel. Meine Gedanken, alleine bei den letzten Wörtern, die ich meinem Jugendfreund zugeflüstert hatte. So leise und so flüchtig, sodass sie nur für ihn bestimmt gewesen waren. Und für niemand anderen. Für niemand sonst. Pass auf ihn auf, Son-kun. Bitte. Pass auf ihn auf. Kapitel 19: Glück 19 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 19 Das Ganze war so skurril und so abwegig, dass es eigentlich schon gar einer Frechheit glich.  Hell lagen die Trümmer meiner einstigen Küche vor meinen Augen und während das helle Sonnenlicht sich einen Weg durch fallendes Gestein suchte, betrachtete ich die Schönheit dessen, aus der sie entstammte. Völlige Ruhe hatte sich in den kleinen Raum gelegt und nur alleinig das dicht befahrene Rauschen der Straße war zu hören. Alleinig das Gemurmel der sich treibenden Menschenmassen auf den fernen Gehwegen schien an diesem sonnigen Mittag mein Begleiter zu sein und seufzten setzte ich mich an den Küchentisch, stieß dabei einen verirrten Kieselstein mit meinen Füßen fort. Ich war Vegeta nicht böse, keineswegs. Niemand war Schuld an dieser Sache und dennoch konnte ich nicht verhindern, dass mir flau im Magen wurde. Nicht das fallende Gestein, welches abermals von den Wänden bröckelte und mir einen kleinen Schreckensschrei entlockte, beschlich mir Sorgen. Sondern ein gewisser Herr Saiyajin no Ouji, welcher sich so Hals über Kopf aus dem Haus gestürzt hatte. Direkt hinein in eine weitere Dummheit. Seufzend wischte ich mit einer flachen Handbewegung Staub und Ruß vom Küchentisch und sah auf die hell weiße Platte. Ich hatte keine Zweifel daran, dass Vegeta diesem Trainingskampf haushoch unterlegen war. Vielmehr würde er Son-kun einen ebenbürtigen Kampf liefern. Doch das Danach machte mir Angst. Vegeta war stur, gar eisern verbissen. Eher würde er sterben, als eine Niederlage zuzugeben. Eher würde er immer und immer wieder aufstehen, immer wieder aufs Neuste kämpfen, als blutend im Staub der Erde liegen zu bleiben. Und … zu vergessen. Zu vergeben einer Niederlage, einer Schmach und einer Schande, die in Wahrheit eigentlich gar keine war. Ich konnte nicht auf meinem Stuhl sitzen bleiben. Nein – das konnte ich einfach nicht. Fahrig stand ich auf, warf ein letztes Mal einen Blick auf das nahende Chaos meiner Küche und lief dann den langen Flur entlang. Auf meinem Weg Richtung Zimmer zückte ich mein Handy und wählte eine Nummer, die mir mit all den Jahren langsam altbekannt wurde. Der hausinterne Notdienst war schnell gerufen und wie immer stellten die Jungs keine Fragen. Kein Wie und Aber, wie es hätte passiert sein können und schnell schilderte ich ihnen die Sachlage. Wenn man mit so mächtigen Freunden wie ich befreundet war, wunderte einen gar Nichts mehr. Die Reparaturen würde, wie ich vermutet hatte 4 bis 5 Stunden in Anspruch nehmen und die oberste Etage war erstmals nicht begehbar. Was mehr als nur passend für mich war, denn in den nächsten 4 Stunden wäre ich sowieso wo anders. An einem ganz anderen Ort, weit ab von all dem Trubel, welcher mir langsam zu Kopf stieg. Die zweite Nummer, die ich wählte, gehörte Evlyn. Einer Praktikantin meines Labores, der ich so wahrlich alles anvertrauen würde und lächelnd wünschte ich ihr einen Guten Morgen, als ich ihre liebliche Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. Für sie hatte ich eine ganz spezielle Aufgabe. Eine die ich nicht vergessen hatte, aber die durch die ganzen Erlebnisse in weite Ferne gerückt war. Aber niemals würde ich etwas außer acht lassen, was den Saiyajin betraf. Niemals und während ich Evlyn den Weg zu meinem Schneider erklärte und ihr auftrug, das kleine Paket in meinem Büro, welches auf meinem Schreibtisch lag, an ihn auszuliefern, erwiderte sie meine Aufgabe mit wissbegierigem Interesse. Ich würde ihr später meinen Dank zukommen lassen.  Ganz gewiss sogar. Nachdem mein Telefonat beendet war und mein Handy wieder sicher verstaut, begab ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Für das, was ich vorhatte, war meine Kleidung nicht mehr angemessen. Nicht mehr angebracht und somit stand ich eher ratlos vor meinem Kleiderschrank. Nicht wissend, was ich anziehen sollte. Was in solch einer Situation am passendsten war und nach langen Minuten der Überlegung streifte ich mir meine Kleider vom Körper und entschied mich für eine dichte schwarze Hose, einen dicken wärmenden Wollpullover, dessen schwarze Farbe einen wunderbaren Kontrast zu meiner hellen Haut darbot. Natürlich durften meine dunkelbraunen Winterstiefel nicht fehlen und hastig zog ich mir das Stirnband erneut zurecht. Dort, wo ich bald sein würde, war Wärme etwas Seltenes. Etwas Wages, was in dieser Jahreszeit nur kurzweilig überdauerte und nach langem Überlegen entschied ich mich für meine hellen Handschuhe und.... Lächelnd umfassten meine Finger den warmen Stoff des dunkelblauen Schals und strich gar verträumt darüber. Wieder kam mir die Szene des heutigen späten Morgens in den Sinn, als Vegeta so nah bei mir stand, dass mir schwindlig wurde. So sicher und eisern auf dem schmalen Fensterrahmen stand, sich dicht über mich gebeugt hatte und mir den wärmenden Stoff um meinen Hals legte. Er war so nah gewesen, dass ich tief in seine Augen hatte blicken können und meine Sinne wanderten. Gaben auf, sich an das Hier und Jetzt zu klammern. Blaue Opale erhaschten die vielen Narben, welche sich von seiner Haut abhoben. Narben an seiner Stirn, der rechten Augenbraue und Wangenknochen. Tiefe stumme Zeugen des Verlustes und Verrates an seiner Lippe thronend, über dem schmalen Nasenrücken, seinem Kinn und weit aus...mehr. Überall auf seinem Körper und dennoch erstrahlte der Saiyajin vor mir in gleißender Schönheit. Es war mir egal wie viele sichtbare Qualen seiner Vergangenheit Vegeta mit sich trug. Für mich würde er wahrlich immer atemberaubend bleiben. Immer der hellste Stern leuchtend am Horizont. Auch wenn er sich selbst für diese Makel mehr als hässlich und vielleicht abstoßen fand. Denn zu oft hatte ich den schmerzlichen Ausdruck in seinen Augen erkannt, als dunkelbraune Opale über sein Spiegelbild geglitten waren. In schwachen Momenten, in welchen er dachte, er wäre alleine. Doch für mich war er das Wunderschönste auf der Welt, würde es auf ewig bleiben und noch ehe ich meine Gefühle richtig deuten konnte, setzte ich mich in Bewegung. Hell begrüßte mich die klirrende Kälte, als ich ins Freie trat. Doch war ich zu angespannt vor Vorfreude und einem nahen Wiedersehen, dass ich sie gar nicht spürte. Dabei hatte mich der Saiyajin erst vor einer guten drei viertel Stunde verlassen und schon jetzt brannte mein Herz unaufhörlich. Brannte verbissen und stetig fortlebend nach Sehnsucht. Einem Gefühl, welches ich mir nicht eingestehen, weder noch es wahrhaben wollte und während ich in meinen kleinen Fluggleiter stieg, die Luken schloss und langsam an Höhe gewann, wanderte nur eine einzelne Frage in meinem Geist. Würde Vegeta mich dabei haben wollen? Unsicher sah ich aus dem Fenster und betrachtete das weite Panorama der westlichen Hauptstadt. Es gab nur einen Weg, das heraus zu finden. ~*~ Ich flog fast eine Stunde und als ich das schwache Zucken der Blitze in weiter Ferne sah, wusste ich, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Der Ort, an dem ich zu ankommen versuchte, lag in einer verlassenen Felswüste, wie Son-Goku es versprochen hatte. Dichter Schnee bedeckte die tief fallenden Canyons und Ruinen, welche unerbittlich in die Erde wanderten, doch führte mich mein Weg direkt auf die drei Figuren auf einem großen, steinernen Plateau. Weit ab von fallendem Gestein und tiefen Abgründen. Wobei zwei von ihnen eher in der Luft zu schweben schienen und mit einem Lächeln setzte ich meinen Fluggleiter behutsam zur Landung an. Als ich aus meinen Gefährt stieg, spürte ich sofort die sengende Hitze, welche für diese Umgebung mehr als untypisch war. Die nahe Spannung sich erhitzter Wärme trieb mir sofort eine gleißende Gänsehaut auf den Körper und suchend wanderte mein Blick gen Himmel. Und sah nur ihn. Brennend lag mein Blick auf dem Saiyajin no Ouji und fiel musternd über seine angespannte Form. Sein dunkelblauer längärmliger Gi war zerrissen und zeigte tiefe Einschnitte und wallende Wunden seiner Haut. Der dunkelgraue Brustpanzer war überzogen mit tiefen Rissen und die rechte Seite hatte sich schon längst verabschiedet. Hing in Trümmern an seinem Körper, doch schien dies Vegeta wenig zu stören. Wild hingen dem Saiyajin die dunkelbraunen Strähnen in die Stirn, doch war er zu gefangen im Kampfesrausch um sie mit einer schnellen Bewegung fort zu wischen. Hell und unerbittlich lagen bernsteinfarbene Opale auf seinem Kontrahenten und ein leichtes Lächeln huschte auf meinen Lippen, als ich die glitzernde Freude in sonst so strengen Opalen erkannt hatte.  Bewundert blieb mein Blick an dem Saiyajin no Ouji haften und stellte mir abermals die gleiche Frage, welche schon zu oft die hintersten Ecken meines Geistes heimsuchte. Und mich nicht loslassen konnte. Wie musste es sich anfühlen, wenn man gleißende Macht in sich trug? Wunderbar. Gar völlig...frei. „Bulma, was suchst du denn hier?“ Krillins sorgenvolle Stimme wusch über mich hinweg, doch hörte ich sie nicht. Meine Augen waren nur alleinig in völliger Faszination auf den Saiyajin no Ouji gerichtet, schienen ihn gar völlig einzunehmen. Ehrlich, wahrhaftig und...auf Ewig ganz. Und mit einem Mal und wie in Trance ließ Vegeta seine schützende Mauer sinken, seine bestehende Abwehr fallen und sah mich an. Tief versanken seine dunklen Opalen in den Meinen und genau konnte ich die wallende Sorge in seinem Blick erkennen. Wieso ich gekommen war. Was ich hier suchte, an diesem bestehenden Ort, welcher schon bald nichts als Zerstörung mit sich tragen würde. Ich lächelte entschuldigend, warf Vegeta einen gar unschuldigen Blick zu, dass er mir doch bitte verzeihen mochte und langsam huschte ein schwaches Lächeln über seine Lippen, gar ein wärmender Ausdruck lag in seinem Blick. Und in diesem einen Moment erstrahlte mein Herz vor Freude, pochte wild und unbändig hinter meiner Brust. War gefangen von all der Wahrheit, die sich mir so völlig frei und unverhofft offenbarte. Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns hätte handeln können und im Nachhinein tat es mir mehr als Leid, den Saiyajin so aus dem Konzept gebracht zu haben. Son-Gokus Schlag kam unerwartet und traf den Saiyajin mit voller Wucht. Ich schrie auf, als Vegeta zu Boden krachte, unerwartet aus dem Himmel gerissen wurde und sich mehrere Male am Boden überschlug. Wild und unbändig krachte er durch festgefrorenes Eis, doch fing der Saiyajin seinen Sturz mit einem mal ab. Gar so plötzlich und schnell, dass ich erneut erzitterte und gar sorgenvoll lagen meine blauen Opale nur auf ihm. Frisches Blut fiel auf das kalte Weiß des Bodens und tief schnitt sich eine klaffende Wunde über Vegetas linker Wange. Das harte Eis musste ihn schwer getroffen haben und nur wage konnte ich mir vorstellen, wie sehr diese eine Wunde schmerzen musste. Doch all der Schmerz schien vergessen, all die Qual und brennendes Leid wie fortgeblasen, als sich Vegeta vom Boden erhob und mit einem feurigen Grinsen auf seinen Kontrahenten blickte. Alles um sich herum vergessend und erneut trommelte mein Herz wild und haltlos hinter meiner Brust. Wie... ein ewiger Tanz. Bumm Ich sah wie er sich anspannte, wie er augenblicklich alle Kraft zu sammeln schien und ein gleißender Ruck erschütterte die Erde. Angenehm vibrierte Vegetas Kraft durch das Hab und Gut dieser Welt und ließ meinen Körper aufs neue Erzittern.  Entfachte ein loderndes Feuer der Faszination in meiner Seele, ja gar in meinem ganzen Sein, welches niemals erlöschen würde. Bumm Bumm Niemals und auf ewig brennend. Ich sah, wie er Anlauf nahm, gar fließend über das harte Eis zu schweben schien und erneut wallte ein weiteres Grollen seiner ganzen Macht über die Ebene. Ließ fallendes Gestein erzittern und gefrorenes Eis... schmelzen. Bumm Stockend hielt ich den Atem an, gar gefangen von all der Schönheit, die sich vor mir offenbarte. Und die ich so noch nie gesehen hatte. Vegetas Sprint nahm an Geschwindigkeit zu und während er den etlichen Geschossen seines Gegners auswich, stieg erneut sein Ki. Wie gleißendes, helles Licht umgab seine Kraft seinen ganzen Körper und tauchte den Saiyajin in einen bläulich schimmernden Glanz. Tanzend im Wind. Es war das Schönste was ich je gesehen hatte und so intensiv, dass es sich auf ewig in mein Herz einschließen würde. Und ich niemals vergessen würde. Gar...konnte. Alles verlief in Zeitlupe und war in Wahrheit doch so schnell, dass es eigentlich unmöglich gewesen wäre, dem herrlichen Schauspiel all seine Aufmerksamkeit zu zollen. Ein letztes Mal fegte das tiefe Donnern über die Erde hinweg, als sich Vegeta mit einer atemberaubenden Schnelligkeit in die Lüfte schwang und nach wenigen Sekunden verschwand. Einfach so, nur um dann wieder hinter seinem Artgenossen aufzutauchen. Es ging so schnell von statten, dass ich nur verwirrt blinzeln konnte und sah fragend auf beide Kontrahenten, welche sich im azuren Blau des Himmels, erneut einen wilden Schlagabtausch gönnten. Sich nichts schenkend. So, als ginge es uns nackte Überleben. „Atemberaubend, nicht wahr?“ Erschrocken sah ich zu Krillin, welcher sich nun neben mich auf einen verirrten Stein fallen ließ und erneut in den Himmel starrte. „Das machen sie die ganze Zeit schon so. Es ist wahrlich faszinierend. Ich muss zugeben...“ Ein kurzes Zögern. „Ich bin ein bisschen neidisch...“ Ich nickte verstehend, doch konnte ich immer noch nicht den Blick von Jenem nehmen, was mich an den Boden fesselte. Und in Ewigkeit verharren lies. „Wieso bist du gekommen, Bulma?“ Die Frage des kleineren Mannes riss mich augenblicklich los und verwundert sah ich auf meinen Nebenmann. Wie... wie kam er jetzt darauf? Hatte ich nicht allen Grund hier zu sein?!? Gar...jegliches Recht? „Die Arbeiten in der Capsule Corporation können sich auch mal von selbst erledigen. Ich muss nicht immer zwingend anwesend sein...“ „Das meinte ich nicht.“ Skeptisch lag Krillins Blick auf mir und beschämt sah ich zur Seite. Ich wusste, was seine elementarste Frage war und verzweifelt schloss ich die Augen, als er seine Frage erneut stellte, aber die Betonung auf andere Worte legte. „Wieso bist du hier ?“ Verzweifelt ließ ich die Schultern hängen und sah unsicher in den Himmel. Die Form einer gewissen Person suchend, welche ich doch nur in Sicherheit wissen wollte. Wieso war ich hier? Ich wusste es nicht. Auf meinem Flug hierher redet ich mir ein, dass meine wallende Sorge meine Tat begründen würde, doch nun... da ich mitten in das Geschehene hinein geplatzt war und weit aus mehr die Rolle der Hauptperson angenommen hatte, war ich mir selbst nicht mehr ganz so sicher. Wieso war ich gekommen?!? Wild gruben sich meine Finger in den hellen Stoff meines Mantels und sah zur Seite. Entließ Vegeta aus meinem besorgten Blick und hinterließ ihm sich selbst. Mit einem Mal, kam ich mir so dumm vor. So dumm.... und so verloren. Wie ein kleines Kind, welches stümperhaft in eine Konversation der Eltern getreten war, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben um was es ging. Und völlig unerwünscht war. So... fehl am Platz. „Ich....“ Ich wusste, dass mein Nebenmann auf eine Antwort wartete doch konnte ich sie ihm nicht geben, da ich sie selbst nicht wusste. Ich wusste, worauf Krillin hinaus wollte und insgeheim hasste ich mich selbst dafür. Für das perfide Spiel, dass ich begonnen hatte und wohl nie zu Ende bringen würde. Ich hatte doch Yamchu. Ich hatte einen Freund um den ich mich sorgen sollte. Wieso aber klammerte ich mich dann immer und immer wieder an das Unheimliche, das Mysteriöse, welches doch so unantastbar für mich blieb? So unerreichbar?!? „Ich.....“ Tränen wallten in meinen Augen auf, doch wagte ich es nicht, ihn freien Lauf zu lassen. Wagte nicht Schwäche zu zeigen, aus Angst sie könnte gegen mich verwendet werden. Wieder glitt mein Blick zu dem Saiyajin no Ouji und bleib an ihm haften. Verfolgte jegliche Bewegung die er ausführte, sah sein Hadern, seine Freude und doch all seine Trauer, die ihn zu begleiten schien. Sah das eine Wesen, wahrhaftig mit meinen eigenen Augen, welches sich krampfhaft hinter einer schützenden Mauer vergrub. Schutz suchend vor der Einsamkeit. Sich verbarg nur um von der Wahrheit seines Seins zu fliehen. Ich sah wer er wirklich war und dennoch....durfte ich es nicht. Durfte nicht meinen wahren Gefühle freien Lauf lassen, welche sich schon so lange und zu unverhofft in mein Innerstes eingenistet hatten. Und ohne, dass ich es bemerkt hatte. Stumm rannen mir die Tränen über das Gesicht, als ich weiter in den Himmel starrte und mein Körper vor unterdrückter Trauer erzitterte. „Bulma ich... es tut mir leid. Was.....was....“ Leider hatte er es bemerkt und gar tröstend trat Krillin auf mich zu.  „Was habe ich gesagt, dass du.....“ Doch plötzlich brach mein langjähriger Freund mitten im Satz ab, so plötzlich, dass ich es mir nicht erklären konnte und sah zum Himmel. Ich folgte seinem Blick und vergessen waren all die Tränen, all der Kummer und jene Sorgen, welche mich nicht loslassen konnten, so sehr ich es auch wollte. Mit einem kräftigen Schlag in die Magengrube beförderte Son-Goku seinen Artgenossen erneut zu Boden und abermals krachte Vegeta in kaltes Gestein und schlitterte über die kahle Ebene. Riss sich erneut tiefe Wunden, von denen ich jetzt schon wusste, dass sie bleiben würden. Wenn nicht von außen sichtbar dann.... innerlich brennend. Bestehend auf ewig. Der Kampf schien nun auf dem Boden stattzufinden und in einem eifrigen Feuer umfing die gesamte Kraft des größeren Saiyajins seinen Körper. Schien ihn zu umfangen wie ein gleißender Schleier aus Licht, eine tänzelnde Flamme aus wilder Macht und geschockt sah ich mit an, wie sich mein bester Freund in einen Super-Saiyajin verwandelte. Neben mir schrie Krillin besorgt den Namen des größeren Saiyajins und ich konnte die wachsende Panik in seiner Stimme hören. Erkannte die nahende Angst, was Son-Gokus unüberlegte Tat anrichten würde, doch hatte dies der schwarzhaarige Saiyajin bestimmt nicht mit Absicht getan. Es war im Eifer des Gefechts, im Blutrausch des Kampfes geschehen und dennoch konnte ich keine Entschuldigung finden, für all den Schmerz, der jetzt noch folgen sollte. Mein Blick blieb an Vegeta haften, welcher sich mühsam und gequält vom Boden erhob, sich aufzurappeln schien und einem Bildnis entgegen blickte, was sein Blut augenblicklich zum Kochen brachte. Ich sah die Verzweiflung in seinen Augen noch ehe sein Kraftausbruch über das kalte Eis ebbte. Noch ehe die Erde zu Grollen begann und mich aufs Neuste erzittern ließ. Dumpf, gar drohend, wallte das Donnern über das Eis und jagte mir augenblicklich einen Schauer den Rücken hinunter. Verzweifelt versuchte ich mich auf den Beinen zu halten, doch war die erschütternde Macht zu heftig und riss bestehende Erde abermals in Stücke. Doch blieben blaue Opale nur auf ihn gerichtet. Vegetas Schmerz war unübersehbar, war so nahe vor meinen eigenen Augen, dass es mir das Herz zerriss und als der kleinere Saiyajin in gar verzweifelter Bemühungen versuchte dem immensen Kraftausgleich seines Kontrahenten nachzukommen, weinte ich stumme Tränen. Denn, dass er dies versuchte war unausweichlich und so wahrhaft und bestehend, dass es grausam war. Wie musste es sich anfühlen zu wissen, dass man unendliche Macht in sich trug, nur um zu merken, gar zu begreifen, klang heimlich, still und leise, dass sie dennoch nicht ausreichte? Egal, wie sehr man es auch versuchte, doch immer wieder aufs Neuste scheiterte? Niederschmetternd, gar wie.... ….fehl am Platz. Stumm zogen sich die Tränen dahin, als blaue Opale weiterhin beobachteten, wie Vegeta mehr und mehr seinen Ki sammelte, den Körper gar verzweifelt anspannte und all seiner Wut und ganzen Trauer in einem gellenden Aufschrei freien Lauf ließ und sich auf seinen Gegner stürzte. Gar blind in sein Verderben hinein, in eine weitere Niederlage, die nun nicht mehr aufzuhalten war. Denn dass er das würde, war abzusehen. Ich wusste es und dennoch wollte ich es nicht wahrhaben. Wedernoch konnte ich und somit verfolgten zittrige Opale das Geschehen, als reißende Kraft erneut aufeinander prallte und in den Himmel schoss. Wieder schrie mein Nebenmann verzweifelt beide Saiyajins zum Aufhören zu bewegen, wusste um das quälende Danach, was so drohend über uns lag, dass es uns den Atem raubte, doch fand seine brüchige Stimme keinen Anklang. Fand keine Wiederworte, kein Ziel und somit waren Krillin und ich, einzige Zeugen, für das, was gleich geschehen sollte. Und was so unabwendbar war. So unaufhaltsam mit aller Kraft. Hart und unerbittlich fanden die Schläge des größeren Saiyajins ihr Ziel und schickten den Saiyajin no Ouji erneut zu Boden. Fegten ihn vom Himmel, doch immer wieder stand Vegeta auf, stemmte sich gar rebellisch gegen die alles zerdrückende Macht, welche ihn so unverfroren in die Knie zwang. Zum Aufgeben verleitete, doch würde der stolze Saiyajin dies niemals zugeben. Würde sich niemals den Grenzen seines eigenen Körpers beugen und gequält schloss ich die Augen, als Vegeta erneut in den Himmel preschte und unaufhörlich rotes Blut zu Boden floss. Doch dann geschah es. Geschah so unmittelbar vor unseren Augen und so schnell, dass niemand von uns damit gerechnet hatte. Weder noch handeln konnte. Ich wollte mich abwenden, wollte wegsehen von all der Grausamkeit, welche sich mir offenbarte, doch konnte ich nicht. Haltlos, gar wie tot fiel Vegetas lebloser Körper zu Boden, als Son-Gokus Schlag ihn hart am Nacken getroffen hatte und die wallende Ohnmacht nun nicht mehr aufzuhalten war. Hart schlug Vegeta erneut am Boden auf und das dumpfe Geräusch brechenden Gesteins ließ mich erneut erzittern. Ließ mich zur Salzsäule erstarren, doch als sich die beißende Sicht des Staubes zu klären schien, rannte ich los. Wie in Trance, gar völlig aufgelöst. Ohne zu wissen, was ich tat. Zitternd trugen mich meine schwachen Beine über das Eis, rutschte ein paar Mal aus, doch fing ich mich jedes Mal wieder ab, nur um meinen haltlosen Sprint abermals fortzusetzen. Wild und unbändig bestrebt an seiner Seite zu sein und es erschien mir wie eine Ewigkeit, als ich endlich die reglose, gar gebrochene Figur in steinernen Trümmern erreicht hatte. Kraftlos rutschte ich über den Boden, ließ mich absichtlich fallen und kniete an Vegetas Seite. Sah die ganzen Wunden seines Körpers und erneut rannen mir kalte Tränen über die Wangen. „Goku, bist du verrückt geworden?!?“ Krillin schrie genau dass, was ich dachte, doch kam kein einziger Laut über meine Lippen. Zitternd, gar aus Angst ihm weh zu tun, strich ich dem Saiyajin zaghaft über die Haut, zaghaft über Stirn und Wange, doch fand sich keine Regung in seinen leblosen Zügen. Dunkelbraune Opale, die ich so liebte, blieben geschlossen und mein fiebriges Flehen wurde stärker. Verzweifelt rüttelte ich an Vegetas Schulter, brachte zitternd seinen Namen über meine Lippen, doch ging mein Flüstern in einem erstickenden Wimmern unter. Kalt und unerbittlich liefen mir die Tränen über blasse Haut und dennoch, wusste ich es. Wusste, dass ich weinte, doch war es mir egal geworden. Immer stärker wurde mein Flehen, mein innigster Wunsch, dass er doch endlich die Augen öffnen würde, doch immer noch blieb der Saiyajin no Ouji in seiner Ohnmacht gefangen. Blieb regungslos im kalten Eis liegen und nach einiger Zeit, die der Ewigkeit wich, verwandelte sich meine bestehende Trauer in Wut. Das Rütteln an Vegetas Schulter, zuerst zaghaft, dann immer stärker, wurde flehender und erstarb daraufhin bald ganz, als ich das Unausweichliche erkannt hatte und stumm all meiner Trauer und ganzer Angst freien Lauf lies. „Was hast du dir nur dabei gedacht. Hast du vollkommen den Verstand verloren?“ Wieder Krillins Stimme, doch nun so nah, dass sie mir die Gänsehaut auf die Arme trieb. „Es... das.... das wollte ich nicht. Es war ein Versehen.“ Wie im Schleier drang die Besorgnis des größeren Saiyajins über mich hinweg, doch hörte ich sie nicht. „Es... es tut mir leid....“ Immer leiser, bis schließlich.... „Das... wollte ich nicht.“ Son-Gokus Flehen um Vergebung drang nur leise an mein Ohr und langsam bettete ich den Kopf des bewegungslosen Saiyajins in meinen Schoß. Vegeta lag immer noch auf der Seite und unbeholfen, ja gar fast ehrfürchtig drehte ich ihn auf den Rücken, hoffen, dass ich keine weitere Schmerzenswelle auslösen würde. Behutsam strich ich Vegeta erneut die Strähnen aus dem Gesicht. Entfernte meine fallenden Tränen, nur um wieder nach wenigen Sekunden, von Neuem zu beginnen. Kalt und leblos fühlte sich die Haut des Saiyajins unter meinen Fingerspitzen an, keine wallende Wärme schien durch den dichten Stoff meiner Handschuhe zu dringen und hastig stülpte ich sie mir von den Händen. Ich wollte ihn spüren, wollte ihm nahe sein und abermals legte ich dem Saiyajin eine kühle Hand an die Wange. Spürte die Kälte des Winters, doch brannte ich dennoch nur für ihn. „Vegeta?“ „Bulma, das wollte ich nicht. Das musst du mir glauben.“ Doch mit einen barschen Handbewegung deutete ich dem größeren Saiyajin an, den Mund zu halten. Keiner konnte etwas für diese Situation, die so abwegig war und im Nachhinein einfach hatte passieren müssen. Dennoch wallte Wut in mir auf, als ich erneut das Wehklagen meines Jugendfreundes hörte und verfluchte ihn kurzweilig für die Tatsache, dass er sich nicht einfach unter Kontrolle gehalten hatte. Wieso hatte er nicht nachgedacht? Wieso hatte er nicht dieses eine Mal seinem brennenden Kämpferinstinkt nachgegeben und nur auf seine Vernunft gehört?!? Wieder rief ich Vegeta beim Namen, strich behutsam über seine Wange und lächelte gar schon freudig auf, als ich das schwache Zucken seiner Augenbrauen wahrgenommen hatte. Ich wollte Weinen vor lauter Glück, welches mich zu übermannen schien, doch hatte ich schon von Anfang an zu viele Tränen vergossen und so blieb mir nichts Weiter, als ein heftiges Beben meines Körpers. Ein heftiges Zittern, was sich durch jede einzelne Faser meines Seins zu ziehen schien. Nicht vor Trauer sondern... vor Erleichterung. Er war wach. Endlich wach... Wieder wanderten meine Finger über blutende Haut, strichen behutsam Dreck und eisige Kälte beiseite und entlockte dem Saiyajin ein schmerzliches Stöhnen von aufgeplatzten Wangen. ~*~ Die Zeit schien still zu stehen, verweilte in gar brennender Endlosigkeit, als der beginnende Schnee vom wolkenlosen Himmel fiel. Eisig zog die klirrende Kälte über uns hinweg, brachte mich erneut zum Zittern, doch hatte all dies an Bedeutung verloren. Verlor an Wichtigkeit und nur er alleine erfüllte mein Herz. Nur er alleine brannte.  Brannte nur für mich, gar lichterloh und stockend hielt ich den Atem an, als Vegeta langsam zu erwachen schien. Die Schleier der Dunkelheit, gar der endlosen Schwärze, hinter sich ließ und gequält die Augen öffnete. Dunkelbraune Opale in eine Welt blickend, die nicht schmerzlicher hätte sein können. So wahrhaft und bestehend. So wahrhaft....grausam. Kapitel 20: Glück 20 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 20 Unbeholfen und noch wirr von einer langen Ohnmacht, die erst einige Minuten in stummer Vergangenheit zurück lag, sich aber schleppend dahin gezogen hatte wie lange quälende Minuten, öffneten sich dunkelbraune Opale völlig ganz und ließ mich ein weiteres Mal erzittern. Eisig starr vor Kälte werdend und ich wagte nicht mich zu rühren, aus Angst, ich könnte den Moment zerstören. Verwirrt blinzelte Vegeta den nahenden Schleier der Schwärze beiseite und konnte nicht verhindern, dass sich ein weiteres quälendes Stöhnen über blasse Lippen schob. Sich entlockte aus seiner sonst so streng gehaltenen Mauer, welche eigentlich nur ein verwundbares Wesen schützen wollte und sah in den Himmel. Er schien gar an uns vorbei zu sehen, noch gefangen in einem wilden Schleier aus brennendem Schmerz und ewiger Pein und fragend warf Krillin seinem Nebenmann einen besorgten Blick zu. Ahnend lagen dunkle Opale auf dem Verursacher dieses ganzen Chaos, doch konnte sich Son-Goku immer noch nicht rühren. Beugte sich näher über die fragile Form des Saiyajin no Oujis, welche beschützend in meinem Schoß gebettet lag.  Und ich wild fallendes Haar zur Seite strich. „Ve... Vegeta?“ Son-Gokus Stimme zitterte, war längst nicht so fest wie sie hätte sonst sein sollen und dies bestätigte nur meine innerste Angst. Langsam schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und sah abermals auf Vegeta hinab. Eine Angst, die so ungewiss war, dass es mir die Gänsehaut auf die Arme trieb. Und alles um uns herum erschüttern konnte. Aus wohl behütenden Fugen riss und nur alleiniges Chaos bleiben würde. „Alles in...Ordnung?“ Zaghaft und noch geschwächt von der wallenden Ohnmacht seines Seins, setzte sich Vegeta auf und sofort stützte ich ihn. Hielt zitternde Schultern fest umschlossen. Gab Halt und Stand einem Wesen, welches diesen so sehr suchte. Und dennoch so auf Abwehr ging. Benommen hielt sich der Saiyajin die Stirn und versuchte sich an Geschehenes zurück zu erinnern. Wir hüllten uns in tiefes Schweigen, gar aus Ehrfurcht und Respekt, da er nun diese stille Ruhe einfach benötigte und dennoch konnte ich nicht verhindern, ihm beruhigend über gar blässliche Haut zu streichen. Er schien noch wirr von seinem Schlaf, zu gefangen von einer bleiernen Schwärze, welche nur langsam abzuklingen schien, doch als Son-Goku die nächsten Worte über zitternde Lippen brachte, kehrte die Erinnerung mit aller Macht zurück. Und meine Sorge ebenso.  „Ich... es tut mir leid, Vegeta. Es war ein Versehen. Dass... dass wollte ich nicht.“ Das erste Zittern stieß durch die Erde und erfüllte die Umgebung mit einem gefährlichen Donnern. Erfüllte die sonst so eisige Ruhe mit wildem Schmerz und geschockt entließ ich den Saiyajin no Ouji aus meinem schützenden Griff, als seine geschwächte Kraft immer stärker wurde. Das Beben lauter und erneut steinerne Risse durch das dichte Eis brachen. Ich wich automatisch zurück und aus geschockten Augen konnte ich sehen, dass meine Gefährten mir dies gleich taten. Vegetas Wut schien keine Grenzen zu kennen und erneut erzitterte die Erde unter seiner alles erschütternden Kraft. Der Körper des Saiyajins war angespannt, gar in gleißendem Zorn zum Zerreißen nahe, doch zu meinem Verwundern hielt er dem blanken Hass stand. Hielt stand all der weißen Wut, welche sich durch seinen Körper zog und nichts als Kummer mit sich brachte. Denn er tat nichts. Auch wenn das Beben der Erde Vegetas wahren Gemütszustand zeigte. Er tat einfach gar nichts. Unergründlich sah der Saiyajin no Ouji seinem Artgenossen einfach nur an und abermals stockte mir der Atem, als ich den Ausdruck in seinen bernsteinfarbenen Augen erkannt hatte. Es war Schmerz.... So viel Schmerz. Ich wollte ihn in die Arme nehmen, wollte ihn beschützten. Ihn halten vor einem Verderben, welches ihn erneut in die Tiefe stürzten würde, doch konnte ich mich nicht rühren. In tiefer Pein lagen die dunklen Opale des Saiyajins auf seinem Artgenossen, nur eine innigste Aussage brennend. Nur ein Gefühl festhaltend, welches mich von hieran, für immer begleiten würde. Und ich niemals vergessen konnte. Es war....  Versagen. Ich spürte all seinen Schmerz und all sein Leid, welches sich durch Vegetas innerstes Sein zu ziehen schien, welches sich durch seine Seele zog. Eine Seele, die schon zu Vieles ertragen musste und ich mich insgeheim fragte, wie viel Kummer ein einzelnes Wesen noch ertragen konnte, bevor es daran zerbrechen würde. So einfach und vor meinen eigenen Augen, dass ich es nicht aufhalten konnte und gar hilflos der alles zerstörenden Macht gegenüber stand. „Vegeta, bitte....“ Doch wieder fanden beruhigende, gar entschuldigende Worte keinen Anklang und langsam stand das eine Wesen auf, welches uns so viel Kummer bereitete. Welches nichts dafür konnte, für seine Gefühle und Emotionen, die ihn zu übermannen schienen und als das stetige Beben der Erde mit einem Mal endete, so abrupt und unerwartet, dass keiner von uns damit gerechnet hatte, wusste ich, dass die Grenze überschritten war. Und alles zerbrach in Dunkelheit. Ich wollte ihm hinterher rufen, wollte ihn am Arm packen und aufhalten, doch war es zu spät. Wollte ihn zum Bleiben bewegen doch mit einem heftigen Anstieg seines Ki´s rannte Vegeta los. Entriss sich aus unserem schützendem Sein, entsagte sich helfenden Händen, die nur nach Vergebung suchten, und stieß sich in den Himmel empor. Allen Schmerz vergessend, während er das Azure Blau durchstieß und nicht die Kälte spürend, welche mit einem Mal und so überraschend Einzug gewonnen hatte. Wehleidig sah ich ihm hinterher und hatte nicht ein Mal bemerkt, wie ich gar sehnsüchtig die Hand erhoben hatte, in jene Richtung, in die der Saiyajin no Ouji verschwunden war. „Bulma... ich.... es tut mir leid. Ich...ich habe die Beherrschung verloren.“ Entrüstet ließ Son-Goku die Schultern hängen und man konnte sehen, wie nahe ihm doch all dies ging. Eigentlich sollte ich mehr als wütend auf ihn sein, doch verpuffte meine blinde Rage in schallendem Rauch, als ich seinen Blick sah. So völlig verloren und sich der tiefen Schuld bewusst, die er angerichtet hatte. Seufzend stand ich auf und klopfte mir den kalten Schnee vom Körper. „Ist schon gut, Son-kun.....“ Jeglicher Zorn war vergessen, als ich in sein schmerzendes Gesicht sah, welches soviel Schuld mit sich trug, dass es unerträglich wurde und legte dem größere Saiyajin eine Hand an die Wange. „Ich weiß ja, dass du es nicht so gemeint hast.“ Lächelnd strich ich zaghaft über erhitzte Haut und löste nach einiger Zeit meine brennenden Finger von seiner Wange und sah in den Himmel. „Aber.....“ Stumm zog sich mein Schweigen dahin, doch wagte ich es nicht meine Gedanken erneut auszusprechen. Wieder erschien Vegetas quälender Gesichtsausdruck vor meinem inneren Auge und ließ mich erzittern. Ließ mich erneut all das Leid spüren, welches der sonst so stolze Saiyajin no Ouji erlitten hatte. Und nun so gebrochen war. Was konnte ich tun? Suchend starrte ich auf meine Hände, welche mir mit einem Mal so hilflos vorkamen. Was konnte ich tun um all das Übel und all die Dunkelheit abzuwenden, welche aus dieser einen Tragödie zu wachsen schien?!? Während ich den tanzenden Schneeflocken vom Himmel meine völlige Aufmerksamkeit schenkte nur um vergessen zu können, wusste ich die Antwort. Wusste es, so wahrhaft brennend und dennoch nicht wahr haben wollend. Wusste um die eine Antwort, die so drohend über mir lag und dennoch so unabwendbar war. Sie lautete: Gar Nichts. ~*~ Spät an diesem Nachmittag kehrte ich zurück und die nahende Dämmerung tauchte mein Zu Hause in ein stilles Schweigen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Vegeta hier auf mich warten würde und als ich in seinen verlassenen Räumen stand, wusste ich um meine leise Ahnung, die sich nun zu bestätigen schien.  Und leider einer kalten Wahrheit wich. Der Saiyajin war nicht hierher zurückgekehrt und erneut wallte wilde Sorge in mir auf, als ich auf sein verlassenes Bett blickte. Wo bist du nur? Zaghaft, gar lieblich strich ich über erkaltete Laken und fing an monoton und gedankenverloren verlassene Kissen erneut aufzuschütteln. Wie oft hatte ich hier einsame und stumme Nächte verbracht, nur um ihm nahe sein zu können? Zuerst entschuldigte ich mein Dasein für eine gar mütterliche Fürsorge, die ich zu dem heimatlosen Saiyajin entwickelt hatte. Ich nahm ihn bei mir auf, gab ihm ein zu Hause. Gab ihm Obhut, etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Da war es wohl doch das Mindeste, dass ich mich um ihn sorgte, oder nicht? Doch wusste ich es besser und die heutigen Gefühle, die seit dem Kampf in mir loderten, waren nun nicht mehr aufzuhalten. Waren nicht zu bremsen und erneut betrachtete ich mein eigenes schwaches Spiegelbild im matten Glas des Fensters und sah nach draußen. Tief zog der aufkommende Schneesturm über die westliche Hauptstadt hinweg und hüllte alles in silbriges Schweigen. Wo bist du nur, verdammt?!? Ich versuchte mich mit stummer Arbeit abzulenken, doch selbst das schien nicht zu helfen. Ich wusste nicht, wie viele Stunden ich in meinen allerheiligsten Laborräumen verbracht hatte um meine inneren schreienden Stimmen zu unterdrücken, doch war es bei Weitem nicht ausreichend. Immer wieder glitten meine Gedanken verloren zu Vegeta zurück und versanken in stummen Wehklagen. Ob es ihm gut ginge, in diesen dunklen Stunden seines Seins und während der feuriger Sturm seine ganze Macht nach draußen schrie, suchte ich Zerstreuung. Doch fand ich sie nicht. Keineswegs und somit blieb mir nichts weiter, als dem Unausweichlichem entgegen zu blicken. Und es hinzunehmen, so grausam es auch war. Seufzend beendete ich schließlich die letzte Skizze für diesen Tag und mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich die Zeit doch gut totgeschlagen hatte. Hell und drohend läuteten die roten Ziffern meiner Uhr, das Ende dieses Tages an, der nicht schlimmer hatte laufen können und langsam stand ich auf. In den untersten Katakomben war es ziemlich ruhig geworden und mit einem schnellen Blick, raus auf den Flur, stellte ich fest, dass ich alleine war. Meine Kollegen waren schon gegangen und seufzend ließ ich die Schultern hängen. Ich hatte nicht ein mal bemerkt wie sie sich verabschiedet hatten und mürrisch machte ich mich auf den Weg. Tief in Gedanken. Drohend und dumpf wie ein Trommelschlag zog das erste Donnern seine Bahnen und bald darauf folgte der Regen. Gar in verträumter Manier prasselte das kühle Nass gegen die Fensterscheiben und ließ mich auf frösteln. Automatisch schlang ich die Arme enger um meinen Körper, betrat das große geräumige Wohnzimmer und blieb mitten in den sonst so belebten Räumen stehen. Wie ruhig doch alles wirkte. So einsam und verlassen. Wieder durchzog ein heller Blitz den Abendhimmel und warf tanzende Schatten in den Raum. Brachte erneut den Regen mit sich und das monotone gar kalte, leblose Trommeln trieb mir sofort eine Gänsehaut auf die Arme. Ließ meinen Körper vor Kälte erzittern und gedankenverloren sah ich mich in dem verdunkeltem Raum um. Abermals nach Zerstreuung suchend und stockte überrascht auf, als mein Blick auf das Telefon fiel. Gar drohend leuchtete das immer wiederkehrende Licht der Anzeige und zitternd nahm ich das schnurlose Gerät in die Hand. Ich nahm nicht an, dass es die eine Nachricht enthielt, auf die ich so sehnlichst wartete. Ich hatte dem Saiyajin ja nicht ein Mal meine Nummer gegeben und wohl würde er kaum ein Telefon bedienen um ein beiläufiges Gespräch zu beginnen. Nur um mir mitzuteilen, ihn abholen zu können und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen. Wohl kaum. Somit war ich nicht überrascht, als ich die Stimme meines langjährigen Freundes am anderen Ende der Leitung hörte und selbst da ich wusste, dass es nur eine Tonbandaufzeichnung war, weckte es gemischte Gefühle in mir. Denn ich kannte die Art von Anruf,die er an solchen Abenden hinter ließ und eigentlich hätte ich es früher wissen müssen. Wir hatten lange nichts mehr unternommen und seit dem vergangenem gemeinsamen Essen war es ziemlich ruhig geworden. Zu ruhig für seinen Geschmack und nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen. Stumm lauschte ich der mir vertrauten Stimme Yamchus, die dennoch jetzt, im Wandel des Geschehens, so befremdlich klang. So völlig anders und unweigerlich presste ich mir eine Hand ans Herz, gar vor Schock seiner flehenden Nachricht. Es war eine Verabredung und selbst wenn der einstige Wüstenbandit ziemlich verunsichert klang, nicht mehr ganz so selbstbewusst wie sonst, rasten die Gedanken in mir. Die Aufnahme hatte schon längst geendet und immer noch hörte ich das stumme Tuten am anderen Ende der Leitung, doch konnte ich mich nicht rühren. Selbst wenn ich gewollt hätte. Was sollte ich tun? Ratlos sah ich auf das Gerät in meinen Händen und lauschte dem Prasseln des Regens. Lauschte weiterhin dem tiefen Donnergrollen, welches die nahende Nacht ankündigte und die gesamte Grausamkeit dieses einen Tages zu präsentieren schien. Sollte ich mich an eine Liebe klammern, die schon ewig zu bestehen schien? Mir innerste Geborgenheit gewährte, selbst wenn alle Gefühle vergangen waren und man sich nur noch an der Illusion des Alltäglichen zu halten schien?!? Oder sollte ich mich dem völlig Neuem hingeben, was so intensiv und unaufhaltsam war? Und dennoch nicht gewiss ob ein stummes Flehen erwidert wurde?!? Eine Liebe, welche tief in dunklen Schatten verborgen blieb und nur das Aufgeben aller Zweifel von wahrer Größe zeugte... Doch keine Sicherheit versprach. Aber.... War es all dies wert? Sollte ich all mein Glück, dass ich momentan hatte, aufgeben für einen Jemand, von dem ich nicht ein Mal wusste, mir nicht ein Mal sicher war, dass er genauso fühlte wie ich? Dass er mich nicht auch... Fester umschlossen zitternde Finger das Telefon in meinen Händen und sahen auf die Anzeige. Yamchu war ein guter Freund. Eigentlich konnte ich mich nicht beschweren. Er würde alles für mich tun.  Alles für mich aufgeben und dennoch... Drohend schwebten meine Finger über dem Nummernfeld, unsicher ob ich diesen einen Schritt, den Letzten meines Seins, gehen konnte. Eine letzte einsame Tat, gar getrieben aus innerer Verzweiflung und Ratlosigkeit, welche eine zu große Veränderung mit sich bringen würde. Aber dann für immer. Und dennoch... Ein erneuter Blitzschlag ließ mich zusammenfahren und mit einem leisen Schrei entglitt mir meine bleierne Zukunft aus den Händen. Monoton wallte das Scheppern grauen Metalls auf den Boden, ebbte durch die Dunkelheit, doch hörte ich es nicht. Alles versank in einem blinden Schleier, schienen endlos still zu stehen, als überraschte Augen auf eben Jenen fielen, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Nicht...wirklich.  Und nicht... in diesem Moment. Ich wusste nicht, wie lange er schon dort draußen stand und mich aus seinen unergründbaren Augen beobachtete. Stechende Opale, so ewig leuchtend wie die hellsten Sterne der Nacht und dennoch so dunkel, so unendlich tief, dass mir augenblicklich das Blut in den Adern gefror. Langsam trat ich auf die Balkontüre zu und umfasste das kühle Metall des Griffes mit zittrigen Händen. Wo war er gewesen?!? Wann wiedergekehrt aus der tiefen Dunkelheit der immer bestehenden Nacht? Doch alle Fragen schienen vergessen, blieben mit einem Mal unbeantwortet, als ich die Balkontüre öffnete, um ihm Einlass zu gewähren. Nur schwer ließ sich das morsche Glas bewegen und ein kratziges Surren durchbrach die Stille. Wieder ein Donnergrollen und unerbittlich prasselte der kalte Regen auf seinen Körper. Wahrhaft stand er vor mir. Mit all seinen Fehlern, all seinem Sein und allen Emotionen, die so brennend waren, so intensiv und ehrlich, dass ich niemals damit gerechnet hatte. Er erschien so nah und war mir in Wahrheit doch so fern. Ich spürte sein Zittern. Sah seine innere Angst. Seine....Hilfslosigkeit. Ich hörte das Rasseln seines Atems. Stockend... Gar schmerzhaft. Hörte... das Schlagen seines Herzens. Unendlich. Tief. Bewegend. Und dennoch so verwirrt und... Einsam. Vegeta hielt den Blick gesenkt und konnte mir nicht in die Augen sehen. Wild und unbändig hingen ihm die nassen Strähnen in die Stirn und verdeckten einen Blick, welcher unendliche Traurigkeit und tiefes Versagen widerspiegelte. Sein Körper war durchtränkt von ewiger Kälte und unerbittlich prasselte der starke Regen dieser kalten Wintersnacht auf den Saiyajin herab. Ließ das sonst einst so stärkste Wesen der Welt, so gebrochen wirken und zittrig hob ich meine Hand. Unendliche Wärme durchflutete mein Herz, als ich die kühle seiner Haut auf meinen Fingerkuppen spürte und meinem Gegenüber sachte über die Wange strich. Nicht wie sonst zuckte der Saiyajin zurück, verzog sich in die hintersten Ecken seiner Seele, sondern ließ es zu. Ließ mich gewähren an Ort und Stelle und zitternd strich ich dunkelbraunes Haar beiseite um ihm in die Augen sehen zu können. Ich wollte seinen Namen sagen, so unsicher und zitternd über schwache Lippen, doch verließ kein einziger Laut meine trockene Kehle. Weiterhin hielt Vegeta seinen Blick zur Seite gerichtet, mich nicht sehend und keines Blickes würdigend. Dunkelbraune Opale sich von mir entfernend und abermals durchzuckte mich ein gleißender Schmerz, als ich das Bildnis vor mir betrachtete, welches mehr denn je die Gefühle in mir weckten. Und es richtig deuten konnte. Zaghaft versuchte ich es ein zweites Mal und bettete sein Kinn in wärmende Hände und zwang den Saiyajin somit, mir in die Augen zu sehen. Unsicher sahen mir dunkle Opale entgegen, so viel Leid und Schmerz verbergend und dennoch sah ich es. Sah all die Wahrheit, die er verzweifel versuchte fern zu halten, doch würde ich sie immer wieder erkennen. Immer wieder aufs Neuste finden nur um ihr Sicherheit und Schutz zu geben. Das... durfte er nicht. Ein leichtes Lächeln umspielte meinen Lippen und langsam ging ich einen Schritt zurück. Trat ihn die Wärme meines zu Hauses ein und zog den Saiyajin mit mir.  Er durfte nicht aufgeben. Sich weder noch die Schuld an seinem Versagen geben. Denn das war es nicht. Definitiv nicht. Aufmunternd blickte ich Vegeta in die Augen und sah seinen überraschten Blick. Sah die brennende Frage hinter versteckten Augenpaaren und strich erneut zaghaft über zitternde Haut. Für mich würde er immer der Stärkste sein. Egal wie oft er fallen würde. Egal wie oft er aufgab. Für mich war er der hellste Stern am Horizont und würde für wahrlich auf ewig scheinen. Auf ewig immer und für alle Zeit, mein. Und weit darüber hinaus. „Du wirst ein großartiger Super-Saiyajin sein, Vegeta. Großartig und ...vollkommen ganz.“ Lächelnd fuhr ich mit meinen Fingerspitzen durch sein dunkles Haar und schwach verließen gemurmelte Worte meinen Lippen. Schwach gar einsam und nur allein für mich bestimmt. „Und so... wunderschön.“ Zaghaft verließen meine Hände ihren schützenden Griff und nahm die linke Hand des Saiyajins in meine. Lächelnd sah ich zu Vegeta, doch dieser senkte erneut den Blick. Sah unbeholfen auf seine Hand, welche ruhend in den Meinen lag und abermals spürte ich all seine innere Unsicherheit. Spürte seinen Schmerz und all die Verwirrung, welche ihn zu übermannen schien und aufmunternd strich ich erneut über den zerrissenen Stoff seines Handschuhes. Stumm lauschte ich abermals den wirren Atemzügen des Saiyajins, welche sich langsam und immer stetig, mehr und mehr zu beruhigen schienen. Sich meinem Herzschlag anpassten so unwillkürlich und gar völlig automatisch, dass es einfach kein Zufall mehr sein konnte. Konnte es sein?!? Konnte es sein, dass.... Wieder erfüllte ein heftiger Donnerschlag die Stille der Zeit und riss und beide aus unserer eisigen Starre. Ich lächelte, als ich erneut das Zittern seines Körpers bemerkt hatte und besorgt besah ich mir den Saiyajin no Ouji vor mir genauer. Die Frage nach dem Wo hatte sich erübrigt, denn mit nur einem Blick, wusste ich haargenau wo die Sorge meines Seins die letzten Stunden gewesen sein musste. Neue Schürfwunden und tiefer Verletzungen thronten auf der vor Dreck erstarrten Haut meines Gegenübers und fester wurde mein Griff um seine Hand. Nicht schmerzend aber gar bestimmend und abermals zierte sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Wie waren noch gleich seine Worte? Die Kälte machte ihm nichts aus aber dennoch war es - unangenehm. Von wegen. Sanft zog ich den Saiyajin erneut mit mir und führte ihn hinaus aus dem Wohnzimmer und in den kahl verlassenen Flur. Ich war erneut verblüfft, wie sanft und wehmütig sich mein mysteriöser Gast von mir führen ließ und mir völliges Vertrauen schenkte. Wie sehr er sich mir anvertraute, sich hingab den helfenden Händen und nur ich alleine diese Güte entgegen nehmen durfte. Es war wie ein Geschenk des Himmels, gar ein Wink von Schicksal und erfüllte mich ungemein mit Stolz. Und tiefer Dankbarkeit. ~*~ Seine Wärme tat gut. Seine beschützende Nähe auf eine gewisse Art und Weise heilend und nur zu gerne hätte ich Vegeta in meine Arme genommen. Die Geborgenheit zurückgeben, welches er mir so offen und ehrlich entgegenbrachte. Doch ein wages Gefühl von Zurückhalt ließ mich zögern. Vielleicht... reichte es schon, ihn nur aus der Ferne zu betrachten und ihm in jenen seltenen Momenten nahe sein zu können. Vielleicht würde es ausreichend sein und nur so würde ich der unaufhaltsamen Sehnsucht Einhalt gebieten könnend. Ihn aus der Ferne betrachtend und wohl wissen, dass ich ihm niemals würde nah sein können. Niemals. Traurig wurde mein Blick, als sich meine Finger fester um die des Saiyajins schlossen. Verzweifelt versuchten das Gefühl von Trauer zu verbergen, welches mich so plötzlich und völlig unerwartet heimgesucht hatte. Doch abermals....ein Scheitern. Würde ich ihm nah sein können? Verzweifelt versuchte ich das stetig aufkeimende Beben meiner Schultern zu unterdrücken, doch war ich hilflos der ganzen Macht meiner Gefühle ausgeliefert. Es war wahrlich grausam zu begreifen, zu verstehen, dass man einer Liebe hinterher lief, die vielleicht niemals erwidert werden würde. Niemals das Tageslicht der aufgehenden Sonne erblicken konnte, niemals das helle Licht des neuen Tages sah und stumm verließen leise Tränen ihr schützendes Gefängnis. Ich hoffte nur, dass mein einstiger Besucher, dem ich ein neues Zu Hause schenkte, mein stummes Flehen nicht sehen würde. Hoffte nur, dass er blind blieb für die Gefühle, welche er in mir ausgelöst hatte. So völlig unbeabsichtigt und dennoch so wahrhaft bestehend in meiner Seele brennend. Bestehend in meinem ganzen Sein und zitternd wischte ich fallende Tränen hinfort und senkte den Blick. Betrachtete dumpf und tief in Gedanken meine Füße, die mich fort trugen.  Automatisch sich suchende Wege einschlugen und Vegeta mit mir zog. Mit in ein Leben, das vielleicht keine Zukunft hatte aber immerhin... ein Anfang war. Der Beginn von etwas Neuem, aber dennoch war das, was am Ende blieb etwas Wages. Eine einfache Vermutung und nur wer wahren Mutes war und lernen konnte zwischen den Zeilen zu lesen, würde verstehen können. Würde begreifen, dass vielleicht nicht immer alles nach Plan verlief und das Leben durchaus seltene Momente mit sich brachte. Doch blieb immer ein kleiner Rest von Zweifel. Ein kleiner Rest von Fragen, welche uns so unsicher in die erneuten tiefen unsrer Selbst zurück schleuderten und aus denen es kein Entrinnen gab. Aus denen nur neuer Kummer zu wachsen schien und alle Fragen unbeantwortet ließ. Keine Antwort findend nach der man so offenkundig suchte. Keinen neuen Weg offenbarte, welche einem die harte Entscheidung des Lebens abnehmen konnte, welche so drohend auf unserer Schulter lastete. Und zugleich so unabwendbar war, egal wie sehr man sich auch dagegen sträubte. Denn am Ende blieb es immer eines. Es blieb immer ein... ...Vielleicht. Kapitel 21: Glück 21 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 21 Stumm trugen uns unsere Beine fort, über helles Weiß der Fließen und auf den kahlen Flur hinaus, welcher in der ruhenden Dunkelheit der Nacht lag. Stumm und leise in den verzweigten Ästen meines zu Hauses und nichts als trübe Schatten warf. Eisig zog der Regen über uns hinweg, prasselte all seinen Zorn und innere Wut hinaus, doch fand sie keinen Anklang. Fand keinen Halt in der brennenden Schwärze, welche uns zu umgeben schien und beiläufig sah ich aus dem Fenster. Sah den vielen vereinzelt tanzenden Lichter entgegen, während ich mit dem Saiyajin im Schlepptau in Richtung Bad lief.  Die Zeit hatte sich als wertvoller Verbündeter entpuppt und mit den trüben Stunden voller Bangen und blinder Angst, hatte ich gelernt, einen kleinen Notfallbereich in dem geräumigen Raum einzurichten. Es war nicht viel und nur kläglich mit Verbandsmaterial und heilender Tinktur bestückt, doch für das, was ich mit Vegeta vorhatte musste es ausreichen.  Das musste es einfach und während ich mir die vor Dreck und Blut erstarrten Fetzen des Saiyajin no Oujis betrachtete, lag mein Blick ruhig auf ihm. Meine stummen Tränen von vorhin waren vergessen. Meine schreienden Gefühle in die dunkelsten Tiefen meines Inneren verschlossen. Verbannt auf ewig und nicht wissend, wann sie jemals wieder das Tageslicht sehen würden, aus Angst unangenehme Fragen zu wecken. Fragen, die mich nicht so schnell loslassen konnten und schmerzten, an sie zu denken. Eine Wahrheit verbergend, obwohl sie schon längst das Licht dieser Welt erblickt hatte. Mein Nebenmann war verstummt und sah gar verträumt aus dem Fenster. Ich hatte nicht ein Mal gemerkt, wie Vegeta gestoppt hatte und nun seinerseits die schimmernden Farben der hell erleuchteten Stadt bewunderte. Beinahe lag schon so etwas wie Melancholie in seinen dunkelbraunen Opalen und verdutzt sah ich auf, nahm seine Hand fester in meine und trat näher auf ihn zu. Hatte er etwa Etwas entdeckt, was ihn an seine Heimat erinnerte? Seine richtige Heimat?!? Kurzweilig erinnerte ich mich zurück. Ja, das ergab Sinn, weder noch war es nicht ein Mal so abwegig. Schon ein Mal hatte ich Vegeta dabei erwischt, wie er gedankenverloren in die belebte Nacht der Stadt geblickt hatte und seine Sinne schweifen ließ. Seine Gefühle, alle Erinnerungen.... ja gar seine ganzen Emotionen, die so selten waren und dennoch, wenn vorhanden, solch ein Ausmaß an bedingungsloser Sympathie auslösen konnten. Und weit aus ...mehr. Viel mehr. Abermals verstärkte ich den Druck auf seine Hand, nicht zu arg um ihm wehzutun und überrascht sah mich der Saiyajin an. Er schien wohl nicht bemerkt zu haben, dass er gestoppt hatte und fuhr sich entschuldigend durch das wirre Haar. Ich konnte nicht anders als lächeln, als mein stummer Gast zur Seite sah und meinem gar fürsorglichen Blick auswich.  Doch beließ er seine Hand in meiner, was von großem Vertrauen zeugte und ließ sich erneut führen. Duldete, dass ein fremdes Wesen ihm nahe sein durfte und als mich meine Beine weiter trugen, über das helle Gestein des Bodens, huschte wieder ein gar liebliches Lächeln über meine Züge. Ab wann hatte ich Vegetas vollkommenes Vertrauen gewonnen? Ab wann hatte ich blinde Schranken überwunden und war in eine Welt getreten, die ich nicht deuten konnte aber um jeden Preis verstehen wollte?!? Ich wusste es nicht, doch hatte es im Laufe des Tages, im Wandel der Zeit, mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Stetig fortlebend und auf ewig ganz und nur die Zeit würde wissen, wann es enden würde. ~*~ Leise schloss ich die Türen hinter uns und trat in das kleine aber dennoch geräumige Bad ein. Dicht gefolgt von dem Saiyajin und als ich erneut an die Wanne trat um sie mit wärmendem Wasser zu befüllen, merkte ich nicht, wie Vegeta in der Mitte des Raumes zum Stehen kam. Unsicher und gar ängstlich eingeschüchtert. Verträumt lauschte ich dem sanften Plätschern des wärmenden Nasses, nicht bemerkend, wie sich mein stummer Begleiter mehr und mehr zurück zog.  Ein Bad war genau das Richtige, was er jetzt brauchte. Ein weiteres Mal die wohltuende Wärme spürend, welche all das Leid von seinem Körper waschen konnte.  Und all die Qualen, die er erlitten hatte. Langsam drehte ich mich zu Vegeta um und sah ihn an. Lange, unergründlich und tief. Ich sah ein Wesen, welches geschlagen worden war. Getreten mit Füßen und sich eigene Fehler, gar endlose Grenzen eingestehen musste. Und dennoch brannte er lichterloh. Brannte in einem nie endenden Feuer aus Leidenschaft und purer Willensstärke. Selbst wenn der sonst so stolze Saiyajin no Ouji dies momentan nicht sah, sich gar Fehl am Platz fühlte und nicht wusste wohin mit sich. Wo er hin gehörte. Irgendwann würde er es wissen.  Irgendwann, ganz sicher. Es würde eine Zeit kommen, in der er die immense Stärke seines wahren Wesens erkennen und ihr gerecht werden würde und bis dahin....würde ich an seiner Seite sein. Selbst wenn er es nicht akzeptieren konnte oder gar wollte. Ich würde immer bei ihm sein, selbst wenn dies bedeuten sollte, dass ich den Saiyajin nur aus der Ferne betrachten konnte, um ihm doch nahe zu sein. Selbst wenn dies bedeuten sollte, dass ich leiden musste. Stumm, trauernd und auf ewig. Doch Schluss mit all dem Wehklagen. Schluss mit all dem inneren Leid, was mir nur mehr und mehr Verwirrung brachte. Ich hatte etwas zu erledigen. Aufmunternd und meine wahren Gefühle versteckend trat ich erneut auf Vegeta zu und legte ihm sachte eine Hand auf die Seine. „Wenn du fertig bist, würde ich mich gerne um deine Wunden kümmern.“ Skeptisch zog der Saiyajin eine Augenbraue in die Höhe und sah mich überrascht an. Ich lachte auf, als ich seinen fragenden Blick erkannt hatte und strich ihm langsam die Handschuhe von den Händen. „Es dauert auch nicht lange. Aber wenn wir nichts tun, kann es sich entzünden und das...will ich...dir nicht antun.“ Ich hatte nicht mehr die Kraft meinen letzten Worten mehr Nachdruck zu verleihen und somit verschwanden sie in meiner kläglichen Unsicherheit. Versteckte sich hinter einer brüchigen Stimme, welche nicht nach meiner eigenen klang. Vielleicht war es dämlich. Vielleicht ja sogar einfach nur kindisch, aber was sollte ich machen? Viel zu lange hatte ich meine wahren Gefühle für dieses eine Wesen verborgen. Viel zu lange nicht das unausweichliche akzeptiert, als das was es war. Wieso...durfte ich es dann nicht zulassen?!? War es denn so verboten? War ich denn so falsch?!? Abermals bebte mein Körper und hastig senkte ich den Blick, aus Angst er würde meine Tränen erneut sehen. War es so falsch mehr als nur reine Sympathie für eine zerstörte Seele zu entwickeln, welche eigentlich nur nach Hilfe schrie? Auch wenn sie in vergangenen Tagen falsche Pfade eingeschlagen und nicht die richtigen Entscheidungen getroffen hatte? Und im Grunde nur einsam war. „Ich will nicht... dass du...“ Doch wieder brach ich ab und sah erneut zur Seite. Konnte keine Worte finden, für das was ich in meinem Innersten fühlte. Nichts konnte das Eine beschreiben, was der Saiyajin in mir auslöste und mich doch so gleich aus der Fassung brachte. Ich wollte mich umdrehen, wollte gehen, da die ganze Situation mehr und mehr zu entgleisen drohte und in eisiger Stille versank, als sich plötzlich zwei Hände an meine Wangen legten und ich erschrocken aufblickte. Direkt in dunkelbraune Opale, welche mich aus einem unergründlichen Blick musterten.  Tief und durchdringend lag Vegetas Blick auf mir, doch konnte ich mich nicht rühren. Konnte mich nicht entsagen der alles fesselnden Kraft, welche mich im Hier und Jetzt gefangen hielten.  Er war so nah, dass ich erneut seinen Herzschlag hören konnte. Die wohltuende Wärme seines Körpers nun so wahrhaft vor mir brennend, dass sie mir erneut die Gänsehaut auf die Arme trieb und ich ein weiteres Mal erzitterte. Doch nicht vor Furcht.... Unendlich versanken meine blauen Opale in den Spiegeln seiner Seele, welche mich schon von Anfang an gefesselt hatten und mich nicht mehr loslassen konnten. Niemals wieder... Ich hielt den Atem an, als der Saiyajin mich näher an sich zog und schloss die Augen. Schloss langsam meine Lider, aus Angst sie würden mir nur neue Lügen zeigen und gab mich ihm nun völlig hin. Schenkte ihm all mein Vertrauen, so wie er mir seines entgegen brachte und abermals konnte ich Vegetas Nähe spüren. Dicht gefolgt von seinem Herzschlag, welcher unaufhörlich fortlebte und der Saiyajin in einer langsamen Handbewegung mein blaues Haar zur Seite strich. So zaghaft und gar federleicht, aus Angst er könnte mich zerbrechen. Und die Zeit schien endlos. Immer noch lagen die Finger des Saiyajins an meinen Wangen und betteten mein Gesicht in einer gar lieblichen Geste auf seine Hände. Hielt mich schützend umschlossen, zog mich näher an sich heran und dennoch wagte ich es nicht, die Augen zu öffnen. Doch dann geschah es. So plötzlich und unerwartet, dass ich nicht damit gerechnet hatte und es mir mit einem Mal, alle Kräfte raubte. Auf ewig brennend. Auf ewig festhaltend in meiner Erinnerung, die ich niemals würde vergessen könnend. Es glich einem Hauch und dennoch war es mehr. Viel mehr und abermals durchzog ein gleißendes Zittern meinen Körper, als mir mein stummer Gast einen flüchtigen Kuss auf die Stirn setzte.  Es war ein Hauch von Nichts und dennoch so bedeutend, dass es mir mit einem Mal die Welt entriss. Und alles in lodernde Farben tauchte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, pochte gar schmerzend und dennoch war es ein wohltuendes Gefühl. Dennoch breitete sich Wärme in mir aus und geschockt schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter, versuchte mein Zittern zu verbergen, als sich Vegeta mit einem Mal zurück zog nur um seine Stirn an meine zu betten. Und ich hielt den Atem an. Schwach verließen zaghafte Worte seine Lippen und ich hatte Mühe ihnen zu folgen. Es waren Worte, die ich nicht verstand und dennoch wusste ich, dass die Bedeutung derer, groß war. Die Zeit schien still zu stehen, schien in Unendlichkeit zu versinken, doch spürte ich sie nicht. Stumm zog das Prasseln des Regens über uns hinweg und der dichte Dunst des Wassers tauchte alles in einen nebligen Schleier. Einen Schleier des Vergessens, doch wollte ich es nicht. Wollte nicht vergessen, doch langsam löste sich der Saiyajin von mir und entließ mich seiner haltenden Wärme. Entließ mich aus einem Griff, welcher Geborgenheit versprach und sehnsüchtig öffnete ich die Augen. Und sah nur ihn. Lange sah ich meinem Gegenüber in die Augen, in dunkelbraune Opale, welche völlig rein, wahrhaftig und aufrichtig in die meinen blickten. Sah nichts als Ehrlichkeit in einem suchendem Blick, welcher doch nur auf Vergebung hoffte. Aufrichtig die Gefühle ihres Besitzers zeigten und noch etwas...anderes. Weit aus mehr und abermals dachte ich an Vegetas Worte zurück, als sich meine Hände zittrig ineinander verkrampften und ich dennoch den Blick nicht von ihm nehmen konnte. Nicht den Blick abwenden konnte von jenem Wesen, welches mir mehr denn je wichtig geworden war und abermals hörte ich Vegetas zaghaftes Flüstern in meinem Geist. Hörte seine Stimme, die mir abermals die Gänsehaut auf die Arme trieb und meinen Körper angenehm erbeben ließ. Wie ein Hauch... ...von Wind. Bravth´than káh. Verwundert sah ich in die Augen des Saiyajins, sah in seine tief versteckten Züge und erkannte mit einem Mal, die ganze Wahrheit. Verstand nun aufrichtig und ehrlich die ganze Aktion seiner Geste und dessen Bedeutung, welche sie mit sich trug und taumelte erschrocken einige Schritte zurück. Doch war es nicht der blinde Schock, welcher mich so handeln ließ. Bei weitem nicht. Vielmehr war es eine Angst, weder noch eine vage Vermutung. Eher eine Ahnung, mit der ich nicht gerechnet hatte und den Saiyajin vor mir in ein ganz anderes Licht rückte. „Ich... werde dann mal... deine Sachen holen.“ Nervös strich ich mir durch das wirre blaue Haar und schob mich kurzerhand zwischen meinem Gegenüber hindurch, in Richtung Tür. Ich konnte mich nicht noch einmal umdrehen um Vegeta in die Augen sehen zu können. Zu sehr getrieben von Angst. Vor der reinen Wahrheit, die ich in seinen dunkelbraunen Seen gefunden hatte. Geschockt von einem Wesenszug, den ich so von ihm nicht kannte. Jedenfalls nicht so deutlich und zaghaft huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen, als ich das Brennen in Vegetas Opalen Richtig gedeutet hatte. Als ich seinen stummes Flehen erkannte und die schwach genuschelten Worte des Saiyajins richtig deuten konnte. Auch wenn es nur ein Flüstern war, so hatte sein ehrlicher Blick ihn dennoch verraten. Seine Geste, die mir so fremd und zugleich doch so vertraut war und weit aus mehr als eine tiefere Bedeutung mit sich trug. Eine Bedeutung, welche hier auf der Erde nichts Seltenes war, doch geriet sie mehr und mehr in Vergessenheit. Es war ein Dankeschön. ~*~ Zitternd presste ich die schwarze Kleidung des Saiyajins an meinen Körper und sah auf die Türe, welche nun so drohend vor mir lag. Es war lachhaft... Einfach nur lachhaft. Nervös strich ich mir abermals durch das Haar und lachte bitter. Der Eintritt durch diese morschen Türen, zuvor so einfach gewesen, war nun so unendlich schwer geworden und abermals seufzte ich gequält auf und stieß die angehaltene Luft aus meinen Lungen. Vage, gar federleicht spürte ich erneut Vegetas schwachen Kuss auf meiner Haut, welcher laut dem Brauch seines Volkes, etwas Alltägliches gewesen sein musste, um jemandem seinen Dank auszusprechen.  Doch für mich.... Für mich lag die Schwere dieser Bedeutung eisern fest auf meinen Schultern und warf meine Gefühlswelt in ein neues Chaos. Ein Chaos getrieben aus Sehnsucht, Liebe und dennoch unendlichem Zweifel. Erneut zog sich die Stille durch die weiten Flure meines Zu Hauses und nur alleinig der kalte Regen, welcher immer noch drohend gegen die Fensterscheibe schlug, war der einzige Zeuge meines stummen Flehens. Meiner quälenden Verwirrung, die einfach nicht weichen wollte und abermals verließ ein schwaches Seufzten meine Lippen. Doch was nützte all das Warten? Ich konnte ihm nur entgegen treten...  Musste mich der Wahrheit stellen, um mir meine wahren Gefühle einzustehen. Und alles was daraus noch folgen sollte. Zitternd nahm ich die Klinke in die Hand und trat ein. Sofort umfing mich der helle Dunst des Nebels und leise schloss ich die Türen hinter mir. Die wohltuende Wärme umfing meinen Körper und unsicher schritt ich zum Fenster, öffnete dieses um die wallende Wärme hinaus zu lassen und drehte mich dann langsam um. Suchend den Blick auf jene Person gerichtet, die ich doch nur in den tiefsten Weiten meines Herzens wohlbehütet wissen wollte und fand ihn. Vegeta saß auf dem Rand der Wanne, ließ die Arme schwach auf seinen Knien ruhen und sah zur Seite. Er trug nichts weiter als eine schwarze Boxershorts, die meine Mutter beiläufig in einem Laden gefunden hatte und hielt den Blick weiterhin abgewandt, auf den Boden gerichtet. Sein Haar war noch nass, hing ihm wild in die Stirn und ich konnte ein liebliches Lächeln nicht mehr unterdrücken, als ich ihn so sah. So verloren und dennoch... „Gut, du bist fertig.“ Erschrocken richteten sich dunkelbraune Opale auf mich und abermals konnte ich ein leises Lachen nicht mehr unterdrücken. Mir war nie aufgefallen, wie sehr ich ihn aus der Reserve lockte und war wahrlich die Einzige, die dem Saiyajin no Ouji so nahe kommen konnte, ohne die Konsequenzen davontragen zu müssen. Ich war wahrlich die Einzige, die er zuließ. War das einzige Wesen, das er duldete und wieder erfüllte mich mein Herz mit gleißende Wärme. Und mit so viel... Liebe. Lächelnd kniete ich mich zu dem Saiyajin hinunter und legte seine schwarze Kleidung auf einen Schemel ab. Prüfend glitt meine blauen Opale über seinen Körper, erkannte die zahlreichen Blessuren und Wunden, die er in seiner blinden Rage davon getragen hatte und dann, letztendlich, in sein Gesicht.  Sah Vegetas fragenden Züge, welche mehr und mehr der wallenden Scham wichen und nun konnte ich nicht anders, konnte mich wirklich nicht mehr halten und wuschelte dem Saiyajin lachend durch das wirre Haar. Ich hörte seine Proteste, hörte sein tiefes Knurren, welches nicht enden wollte und einem tiefen Raunen wich, was sich letzten Endes, als saiyanischer Fluch entpuppte. Doch hielt er stand, hielt still der ganzen Prozedur und sah mich einfach nur schmollend an. Sein Blick lag brennend auf dem meinen. Sagte soviel aus wie: Bist du jetzt endlich fertig? und abermals konnte ich ein liebevolles Lächeln nicht mehr unterdrücken und ließ es frei. Ließ es hinaus in eine Welt, in der es vielleicht kein Wiedergeben gab, gar vielleicht kein Wiedersehen, doch war es mir egal geworden. „ Du schaffst es auch immer wieder, dich in Schwierigkeiten zu bringen, oder?“ Spielerisch stupste ich dem Saiyajin in die Seite, doch dieser zuckte nur zusammen, verzog aber keinen Mundwinkel. Ich schüttelte abermals lachend den Kopf, als sein stummer Blick weiterhin auf mir lag und griff dann neben mich, um das Verbandsmaterial zu holen. Vielleicht war es nicht gerade ratsam neue Wunden zu wecken, die nur abermals das Geschehene des heutigen Nachmittages schilderten, gar wecken sollten, doch war Vegetas blinde Rage verflogen. Sein ganzer Hass galt nicht mir, das konnte ich spüren und langsam machte ich mich an das Werk, seine zahlreichen Wunden zu säubern. Ich fing mit einer tiefen Schramme seines linken Unterarmes an, nahe der länglichen Narbe, welche sich von seiner Elle bis zum Unterarm zog und die ich schon ein Mal an ihm entdeckt hatte. Langsam entfernte ich Ruß und Dreck aus der klaffenden Wunde und säuberte altes getrocknetes Blut. Mehrere Male zuckte Vegeta zusammen, hielt aber dennoch stand. Ruhend bettete ich ein silbriges Pflaster auf die grobe Wunde, doch konnte ich meinen Blick nicht abwenden, von all dem alten Schmerz und bestehendem Leid, welches auf dem Körper des Saiyajins für ewig thronte. Verträumt, gar völlig in Gedanken strich ich über die narbige lange Linie, strich federleicht über erhobene Haut und merkte nicht, wie mein Gegenüber erschrocken zusammenzuckte. Doch dann geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. „Eine Bestrafung von Freezer, für einen Fehler, den er eigentlich gar nicht hatte sehen sollen und es aber dennoch... tat.“ Geschockt hob ich meinen Blick und sah in ein schmerzerfülltes Gesicht.  Vegetas Stimme war belegt mit etwas, was nahender Traurigkeit glich, doch konnte ich es nicht weiter deuten, da er den Kopf abermals senkte und zur Seite sah. „Ich...schenkte zwei Bewohnern eines Planeten, den wir überfielen, das Leben. Schenkte ihnen die eine Chance, die mir verwehrt blieb. Und dennoch... war es nicht ausreichend gewesen und nur von kurzer Dauer, als Freezer mein Vergehen beobachten ließ.“ Erneut brach seine Stimme und unweigerlich war all der Hass aus ihr zu hören. All das Leid, welches er an jenem Tag seiner Vergangenheit mit sich trug und... Alle Trauer. Von diesem einen Zeitpunkt an für immer. Und auf ewig. „An jenem Tag, tötete ich Mutter und Kind auf den Befehl meines Peinigers und dennoch wurde mein gehorsames Verhalten mit Schmerzen bestraft.“ Schuldbewusst schlossen sich dunkelbraune Opale und sofort spürte ich das zaghafte Beben, welches sich durch Vegetas Körper zog. Erneut wallte seine tief belegte Stimme von den Wänden wieder und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein gleißender Schauer meinen Körper hinunter zog, als er weitersprach. „Bestraft mit tiefer Schande und...“ Gequält schloss ich die Augen, als mein Gegenüber weitersprach und das verräterische Brechen seiner Stimme ein weiteres Mal zu hören war. Ich schüttelte unmerklich den Kopf, als ich das nun gesprochene Wort einfach nicht wahrhaben wollte, doch hatte es schon längst die Lippen des Saiyajins verlassen und mich erneut in tiefe Traurigkeit stürzte. „...Schuld.“ Dumpf sah ich auf meine Hände, welche die des Saiyajins fest umschlossen hielt und lauschte der Stille. Lauschte dem immer wieder fallendem Regen, welcher einfach nicht weichen wollte. Hörte das wirre Atmen des Saiyajins, als ihn die Gefühle und Emotionen nun völlig zu übermannen schienen und spürte, wie..... Zaghaft fiel etwas Kühles auf meinen Handrücken hinab und zitternd sah ich auf. Erwartend in dunkle Augenpaare zu blicken, doch lag Vegetas Gesicht weiterhin in tiefen Schatten. Wild hingen ihm die nassen Haare in die Stirn und ließen kein Erahnen zu. Ließen mich nicht wissen, wie es wirklich um mein Gegenüber stand, doch war das leichte Zittern seines Körpers eigentlich Beweis genug. Monoton senkte ich den Blick, konnte dem traurigen Bild vor mir nicht mehr Stand halten und sah erschrocken auf die einzelne Träne, welche sich langsam nach unten zog. Der Schwerkraft nachgab, sich über hitzige Haut zu ziehen schien und letztendlich zu Boden fiel. Kalt, gar schwerelos und weitere stumme Zwillinge folgten ihr. Vegetas Leid war so heftig, so ehrlich und wahrhaftig mit anzusehen, dass es unerträglich wurde und zitternd legte ich meine Hand erneut auf bebende Haut. Strich beruhigend über seine linke Hand, welche immer noch in meinem Griff ruhte und wusste nicht, wohin mit mir. Wusste nicht was zu tun war, was ich unternehmen konnte um dem Saiyajin die Trauer zu nehmen, die ihn befallen hatte.  All die schlechte Erinnerung, die er mit sich trug. Und all die Schuld, die nicht weichen wollte. Niemals. „Und so jemandem wie mir, zollst du Respekt?“ Es war viel mehr ein schwach gerauntes Flüstern und dennoch kam es so harsch über bebende Lippen, dass ich es trotzdem gehört hatte. Verblüfft sah ich auf, in das strenge Gesicht des Saiyajin no Oujis, welches nicht mir zugewandt, aber in weite Ferne gerichtet war. Vegetas sonst so kühle Opale zitterten vor Wut, doch war sie nicht auf mich gerichtet – sondern auf sich selbst. „So jemanden wie mich duldest du in deinem Haus? Deinem Heim?!?“ Gar in völligem Unbegreifen verließen diese Worte abermals spröde Lippen und mit einer hastigen Handbewegung riss sich Vegeta aus meinem beschützende Griff, nur um sich an dem Rand der Wanne festzukrallen. Halt suchend, sich an irgend etwas klammernd, doch war die alles zerstörende Rage zu stark. Die immer wieder kehrende Schuld zu groß und mit einem heftigen Beben, welches immer mehr und mehr an Größe gewann, fraßen sich die ersten Risse durch hellen Marmorstein. „Hilfst ihm und gibst ihm Obdach obwohl du weißt, dass er ein Mörder ist ?!?“ Nun war sein Blick auf mich gerichtet und sofort wich ich zurück, als ich die Kälte in eisigen Opalen erkannt hatte. All den Zweifel und ganzen Hass, den er all die Jahre mit sich trug. Und sich diesem nicht entsagen konnte. Immer noch bebte die Erde und das wirre Klirren zersprungen Glases trieb mir abermals einen gleißenden Schauer den Rücken hinunter. Doch erschütterte mich sein blinder Ausbruch keineswegs mit Angst. Nervös schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und legte dem Saiyajin erneut eine Hand auf die Seine. Strich beruhigende Kreise und das Beben würde schwächer. Mit einem Mal das heftige Zittern weniger und war bald nichts mehr weiter als eine schwache Erinnerung. Nur alleinig das Klirren des Glases blieb. „Das bist du nicht.“ Ehrlich sah ich Vegeta in die Augen, suchte irgendeine Art von Erkennen in seinem strengen Blick, welche doch so gleich, solch einen großen Schmerz ausstrahlten, doch fand ich nichts. Gar nichts und erschrocken fuhr ich zusammen, als sich dunkelbraune Opale mit einem Mal schlossen und sich ein eisiges Lachen durch die Stille zog. „Ach ja? Bist du dir da so sicher?!?“ Bitter lachte der Saiyjain abermals auf und sah mir erneut in die Augen. Hielt standhaft seine bernsteinfarbenen Opale auf mich gerichtet. Kühl und dennoch ehrlich und verzweifelt versuchte ich seinen strengen Blick zu erwidern, welcher tief in mein Innerstes sah, doch konnte ich nicht. Stattdessen senkte ich den Blick, richtete ihn erneut auf meine Hand, welche seine abermals in einer helfenden Berührung gefangen hielt. Nur um Sicherheit zu geben. „So bist du nicht, Vegeta.“ Flehend sah ich auf, direkt in sein Gesicht, doch ließ mich die kalte Härte erneut zurückschrecken. Wieso dachte er so schlecht über sich? Er hatte damals nicht anders handeln können. Hatte keinen anderen Weg gesehen, um seine eigene Haut zu retten. Ich schluckte nervös, als mich ein einzelner Gedanke fesselte und in das grausame Hier und Jetzt zurück holte. Mich zurück warf in eine Gegenwart, die weit aus mehr als grausam war, doch leider der bitteren Wahrheit entsprach. Nichts weiter als die Realität zeigend, so sehr man sich auch etwas anderes wünschte. Wie weit konnte man gehen, wie weit durfte man Grenzen überschreiten, um sein eigenes Überleben zu schützen?!? Ich fand keine Antwort. „So bist du nicht. Das weiß ich ganz genau.“ Wieder hallte ein eisiges Lachen von den Wänden wieder und belustigt schüttelte der Saiyajin den Kopf.  Ich wusste selbst dass es lächerlich klang, doch war es nur das, was ich fühlte. Entsprach nichts weiter als der reinen Wahrheit, doch abermals wurde mein stummes Flehen, ja gar mein ganzes Verständnis zurück gewiesen und stieß auf kaltes, ewiges Eis. Zum Stillstand verurteilt. „Du weißt nichts über mich.“ Eisig lagen sonst so wärmende Opale auf mir und ich schluckte nervös, als ich die ganze Kälte spüren konnte, mit welcher mich der Saiyajin zu strafen schien. Seinem ganzen Hass und all seiner Bitterkeit. Seinen Worten, die mir augenblicklich eine Gänsehaut auf die Arme trieben und die niemals wieder rückgängig gemacht werden konnten, als sie spröde, gar zittrige Lippen verlassen hatten.  „Gar nichts.“ Kapitel 22: Glück 22 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 22 Nichts schien weiter zu bestehen als verblasste Stille. Nichts weiter anzudauern als die Zeit, welche sich schleppend dahinzog und nur alleinigst Vegetas wirrer Atem zu hören war.  Er war aufgebracht, gar fahrig verwirrt und genau konnte ich in seinen dunkelbraunen Opalen lesen, dass ihm als dies näher ging, als der stolze Saiyajin sich selbst eingestehen wollte. Hatte ich alte Wunden geweckt? Alte Gedanken, die ihn nicht loslassen konnten und bis auf ewig verfolgten? Ich wusste es nicht, doch als ich mehr und mehr in den dunklen Opalen seiner Seele versank, welche eine gewisse Art von Schmerz und endloser Pein ausstrahlten, wurde ich mir eines bewusst. Schuld war etwas, dem wir uns alle nicht entziehen konnten und nur der, der sich eigene Fehler eingestehen und ein gelebtes Leben hinter sich lassen konnte, würde Erlösung finden. Würdest du das können, Vegeta?!? Mitleidig sah ich auf mein Gegenüber, für den ich nur das Beste wollte. Würdest du dir selbst verzeihen können? Ein Schauer lief durch meinen ganzen Körper, als ich auf den Saiyajin vor mir starrte. Vegeta war aufgestanden, hat meinen besorgten Blick nicht mehr Standhalten können und sah zur Seite. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Er zitterte am ganzen Leib und die Hände waren qualvoll zu Fäusten geballt. Dicht an einen Körper gepresst, der im Schutze der Dunkelheit und der bestehenden Nach so verloren wirkte. Und so einsam. So hilfesuchend und dennoch verwehrte er sich dieser völlig. Wieso war er nur so starrköpfig?!? Doch eine plötzliche Regung ließ mich erneut ermahnend aufsehen und bemerkte, wie der Saiyajin seine schwarze Kleidung an sich nehmen wollte. Wollte er etwa fliehen?  Sich schon wieder der Konversation entziehen nur um sich selbst vor den Problemen zu isolieren?!? Das konnte nicht die Lösung sein. Würde nie die Antwort auf seine Fragen beinhalten und würde alles nur noch schlimmer machen.  Wieso nur?!?  Wieso lief er davon? Bedeutete.... Bedeutete ihm all dies etwa Nichts? Wut stieg in mir auf und noch ehe ich mich versah, stand ich ebenfalls auf meinen Beinen, meinen Vordermann aus zornigen Augen ansehend. Verdutzt waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet und skeptisch zog Vegeta eine Augenbraue nach oben. Wohl schien er nicht ganz zu begreifen, gar verstehen zu wollen, was ich mit dieser Aktion bezwecken wollte, doch würde er es sicher schon bald ganz schnell von alleine begreifen. „Onná, lass mich durch.“ Seine Stimme schien trotzig aber dennoch mit einem kleinen Hauch von Unsicherheit belegt, dass es mich innerlich schmunzeln ließ. Ich verunsicherte ihn. Das war gut. Das war sogar sehr gut, denn momentan waren mir seine Beweggründe so ziemlich egal. Er war immer noch verletzt und nicht mal die Hälfte seiner Wunden versorgt. Dieser Starrkopf würde sich noch selbst zu Grunde richten, wenn er sich und seinem Körper nicht mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Doch schnell hatte ich begriffen, dass Vegeta, in Bezug auf sich selbst, ziemlich zerstörerisch sein konnte. Auffordernd stemmte ich die Hände in die Hüften und sah den Saiyajin vor mir ruhig an, schüttelte dabei verneinend den Kopf. Sofort drang ein tiefes Knurren aus seiner Kehle und bernsteinfarbenen Augen formten sich zu Schlitzen. „Ich könnte dich auf der Stelle pulverisieren, wenn ich wollte.“ Oh ja. Das könnte er. Das könnte er wahrhaftig und dennoch.... Lächelnd sah ich ihm in die Augen und legte dem Saiyajin sanft eine Hand an die Wange. „Nein. Das würdest du nicht.“ Sofort entglitt meinem Gegenüber jeglicher Zorn und abermals sah mich Vegeta einfach nur überrascht an. Dunkelbraune Opale, welche zuvor solch einen inneren Zorn und eine wallende Wut ausstrahlten, schienen nun mehr als verwirrt. Schienen nicht begreifen zu können, was ich von ihm wollte und gar lieblich strich ich erneut über vernarbte Haut. Es erschien mir fasst, als wüsste er mit der wallenden Besorgnis, gar tiefen Sympathie, die ich für ihn empfand, nichts anzufangen und erneut schloss sich eine kalte Hand um mein Herz. Das...das war einfach nicht fair. „Lass mich wenigstens deine Wunden versorgen. Danach kannst du immer noch gehen und die eingeschnappte Leberwurst spielen.“ Abermals wurden die Augen des Saiyajins groß und verwundert legte er den Kopf schief, mich dabei nicht aus den Augen lassend. Sein Blick sprach Bände und als die nächsten Worte seine Lippen verließen konnte ich nicht anders und brach in ein haltloses Gelächter aus. „Was....was hat das jetzt mit etwas Essbarem zu tun?!?“ Hilflos ließ er die Schultern hängen und sah mich weiterhin verwirrt an. Lachend wischte ich mir die Tränen aus den Augen und legte meinem Gegenüber eine Hand auf die Seine. Ich wusste genau, dass Vegeta es gar nicht mochte, wenn er Mittelpunkt der Geschehnisse war und er selbst nicht wusste um was es ging. „Schon gut, Vegeta. Das...das sollte nur ein Scherz sein. Eine Art Redewendung hier auf der Erde, die man häufig benutzt.“ Genau konnte ich in dunkelbraunen Opalen sehen, dass er meinen Worten keinen Glauben schenkte und am liebsten würde ich in einfach nur in die Arme nehmen. Sein Gesichtsausdruck, welcher an Skepsis und Ahnungslosigkeit nicht zu überbieten war, war einfach nur zu niedlich. „Ihr Menschen habt komische Angewohnheiten.“ Und mit diesen letzten Worten ließ sich der Saiyajin zurück auf den Rand der Wanne plumpsen, sah beleidigt zur Seite und blies sich dabei erneut eine wilde Strähnen aus der Stirn. Ich schmunzelte, gar erfreut über den kleinen Sieg, den ich errungen hatte. „Na also, geht doch.“ Lächelnd kniete ich mich wieder zu meinem Sorgenkind hinunter und nahm erneut seine linke Hand in meine und fing an die kleinen aufgeschürften Schrammen an Fingern und Handrücken zu säubern. Wieder kehrte eine eisige Ruhe in das Zimmer ein, doch war sie keinesfalls unangenehm. Keinesfalls störend und nur das helle Rauschen des fallenden Regens war zu hören, welcher eine verträumte Melodie an erkaltetes Glas spielte. Vegeta hielt die ganze Zeit still, keine Regung schien durch seinen Körper zu gehen und als ich den Blick hob um ihm in die Augen zu sehen, war ich mehr als überrascht, dass dunkelbraune Opale auf mich gerichtet waren. Durchdringend lag der tief überlegende Blick des Saiyajins auf mir und ich konnte mir einem Mal sagen, an was er dachte. Unser vorheriges Gespräch hatte ihn nicht kalt gelassen. Sicher nicht und ich konnte in den sonst so strengen Zügen lesen, dass ich einiges in dem sonst so wortkargen Saiyajin no Ouji geweckt hatte. Etwas, was vielleicht in Vergessenheit geraten war, doch nun an Größe hinzugewann und mehr und mehr Gewicht ausübte. Sein fragender Blick lag eisig auf mir, schien nicht verstehen zu können wieso ich einem Mörder wie ihm, solch eine Zuneigung entgegenbrachte und stumm legte ich meine flehende Antwort in blaue Opale. Hoffend, dass sie gehört werden würde. Hoffend, dass er den Wink verstanden hatte und als sich schwere Lider erneut schlossen, wusste ich, dass Vegeta dies tat. Genau jetzt und in diesem einen Moment. `Dann lass mich doch verstehen´, war mein innigster Wunsch, welcher schon zu lange Einzug in mein Herz gewonnen hatte und entrüstet senkte mein Gegenüber den Blick und sah erneut zur Seite. Ein schwaches Seufzten verließ spröde Lippen und nach langer Zeit des Schweigens öffnete mein Gegenüber die Augen. Sah auf meine Hände, welche seine fest umschlossen hielten und erzitterte unter dem federleichtem Gefühl, als ich sachte, gar zaghaft über die alten, kleinen Narben an seinem Handrücken und den Fingern strich. Ich spürte wie viel Überwindung es ihn kostete, das Wort zu ergreifen, doch nach einiger Zeit, die nur schleppend der Neugierde wich, drang Vegetas Stimme an mein Ohr. Belegt mit Trauer, Zweifel und... Furcht. Belegt mit etwas, was eine tief gelebte Grausamkeit verstecken wollte, doch jedes Mal zum Scheitern verurteilt war. Jedes Mal aufs neue starb. „Überreste einer weiteren Bestrafung, die eigentlich nur zu seinem Vergnügen zollte.“ Wieder verstummte der Saiyjain vor mir und betrübt senkte ich den Blick, betrachtete die vielen kleinen Narben auf seiner Haut. Ich ließ ihm alle Zeit der Welt die er brauchte. Wusste um Vegetas Vertrauen, welches ich erst jetzt gewonnen hatte und doch war es zum Zerreißen nahe. Dünn und ausgezehrt und nur der alles überdauernder Fließ und tiefer Respekt würden es erneut flicken können. „Freezer reichte mein Mord an Mutter und Kind nicht aus und verhängte weitere 3 Punkte auf meiner Liste. Das was mich bald darauf erwarten würde, war praktisch vorprogrammiert. Von Anfang an...“ Tief hing er in Gedanken und als ich erneut seinen Blick suchte, fand ich nichts als Zerstreuung. Nichts als blindes Vergessen und dennoch konnte er nicht. Es war Vegeta nicht vergönnt gleißende Ruhe in ewiger Schwärze zu finden und wieder wusch die Welle des Mitleides über mich hinweg. So völlig plötzlich und unerwartet, dass es mich frösteln ließ. Eine Liste.... Neugierig sah ich in dunkelbraune Opale, welcher abermals zur Seite gerichtet waren und dachte nach. Ich wollte den Saiyajin fragen, was es damit auf sich hatte, doch wollte ich nicht zu tief forschen. Nicht zu tief graben in alten Erinnerungen und Gedanken, die mich in Wahrheit gar nichts angingen.  Und nicht für mich bestimmt waren. „`Eine einzelne gute Tat reicht nicht aus, Vegeta um deine Fehler rückgängig zu machen.´“ Treffend äffte mein Gegenüber Freezers grausame Skrupellosigkeit nach, als wäre es das Leichteste auf der Welt und bescherte mir erneute Gänsehaut. „`Du musst lernen, was es heißt, mir Respekt zu zollen.´“ Verbittert suchte sich ein weiteres entrüstetes Schnauben einen Weg aus einer ausgedörrten Kehle und bitter zog Vegeta die Augenbrauen zusammen. „Und wie ich hatte lernen müssen....“ Er schien mehr zu sich selbst als zu mir zu sprechen und beruhigend strich ich ihm abermals über blässliche Haut. Ich spürte seine ganze Angst, ja gar alle Furcht die ihn befallen hatte und wünschte mir, ich könnte dieses Kapitel aus seinem Leben streichen. So beiläufig, wie man den Müll zur Tür brachte. Tag ein, Tag aus. Ewig das Gleiche. Doch war dies leider unmöglich. Dunkelbraune Opale konnten meinem suchenden Blick nicht mehr standhalten und senkten sich erneut zu Boden. Beiläufig genuschelte Worte huschten über die Lippen des Saiyajins und augenblicklich beugte ich mich näher an mein Gegenüber heran, um ihn besser verstehen zu können. Es schien als wäre Vegeta zu sehr in Gedanken gefangen, als seinem Umfeld Aufmerksamkeit zu schenken, doch wer konnte es ihm verübeln? Ich konnte nur erahnen, was er alles erlebt hatte, auch wenn ich einen Teil seiner Vergangenheit in meinem Golden Eye gesehen hatte. Konnte nur raten, welche Grausamkeiten hinter ihm lagen und erneut bescherten mir seine schwach geflüsterten Worte eine Gänsehaut am ganzen Körper. Schwarze Fünfzehn. Verblüfft sah ich auf und suchte erneut seinen leeren Blick. Wieder verstärkte ich den Druck auf seine Hand, nicht all zu arg um ihm wehzutun und sah dem Saiyajin in ein ausgezehrtes Gesicht. So voller Schock. „Vegeta?“ Sein Verhalten machte mir Angst. Es war als wäre er wie versteinert, ja gar in Trance gefangen und von der vorherigen Wut war nichts mehr zu sehen. Abermals verstärkte ich den Griff, rüttelte sachte an seiner Schulter, doch wieder keine Antwort. Wieder nichts als bleierne Leere. „Was.... was hat es damit auf sich? Was meinst du damit?!?“ Ich sah die Gänsehaut auf seinem Körper, welche sich von seinen Beinen bis hinauf zu seinem ganzen Oberkörper zog. Spürte das leichte Zittern seines Körpers, als er an eine grausame Strafe dachte, die schon längst in den Tiefen seiner Vergangenheit lag. Und ihn dennoch immer noch quälte. Nach all den Jahren. Immer noch so präsent. Sanft und zaghaft berührte ich seine Wange und strich behutsam über erkaltete Haut. Fuhr behutsam über bestehendes Leid und sah in ein tief bewegtes Gesicht. Mit so viel Schmerz. Und so viel Leid. „Vegeta, bitte...“ Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und sofort wich die eisige Leere aus seinen Augen. Gequält sahen dunkelbraune Opale auf mich und abermals verengten sich die Augen des Saiyajins zu Schlitzen. „Da...das geht dich nichts an.“ Doch es klang bei weitem nicht so hart wie es sollte. War bei weitem nicht so abweisend, egal wie oft Vegeta es auch versuchte. Sein innerer Schmerz war deutlich zu spüren und abermals versuchte ich das Wort zu ergreifen, doch wurde ich ein weiteres Mal von meinem Gegenüber unterbrochen. „Ich sagte es geht dich nichts an.“ Fast schon wie ein Flüstern. Verzweifelt und.... So ohne Hoffnung. Vegetas Stimme war nichts mehr als ein schwacher Hauch und verstehend ließ ich meine Hand sinken, welche ruhige Züge über seine Wange strich. Er wollte nicht darüber reden. Das musste ich akzeptieren, so schwer wie es mir dennoch fiel. „Ist gut, Vegeta.“ Aufmunternd lächelte ich ihm zu und versuchte meine Enttäuschung zu verbergen, welche mein Innerstes beschlichen hatte. „Ist schon gut...“ Ich musste warten. Einfach nur warten. Eines Tages würde mir der Saiyajin auch seine tiefsten Geheimnisse erzählen. Eines Tages würde er sein Schwiegen brechen, da war ich mir sicher. Lächelnd nahm ich einen weiteren Verband in meine Finger und wickelte es um die Hände des Saiyajins. Verbarg die Blessuren einer Vergangenheit, die so grausam war, dass sie sich keiner von uns erklären konnte, nun völlig aus seiner Sicht. Verbannte sie unter einer schützenden Mauer wärmenden Stoffes, wohl wissend, dass ich es nicht für immer aufhalten konnte. Dann aber zumindest für nur einen Tag. ~*~ Alleine das Rauschen des Regens fegte über uns hinweg und der gleißende Dunst der wallenden Wärme hüllte alles in silbrige Schleier. In tiefe Schatten des Vergessens, doch hatte es an Bedeutung verloren. Heute auf immer und wahrhaftig ganz. Wieder griff ich nach einem weiteren Tupfer und wandte mich nun Vegetas linker Wange zu.  Die Wunde, welche der Saiyajin nach einem ungleichen Kampf davon getragen hatte thronte gar spottend auf gebräunter Haut und sachte fing ich an Ruß und Dreck aus klaffendem Fleisch zu entfernen. Die Wunde musste wohl oder übel genäht werden. Das sah sogar ein Blinder und hastig stand ich auf um weiteres Material aus dem kleinen Verbandskasten zu holen. Nicht viele Stiche waren von Nöten, um das Zeichen des Versagens wieder zu verschleißen, doch würden wieder Narben bleiben. Da war ich mir fast sicher und wehleidig sah ich auf mein Gegenüber. Hoffend, dass er meinen inneren Schmerz nicht spüren konnte, doch leider war ich mir dessen nicht mehr so sicher. Vegeta hielt still, hielt Stand der ganzen schmerzhaften Prozedur, obwohl ich ihm eine kleine lokale Betäubung gesetzt hatte. Nur ein paar Mal zuckte er zusammen, doch dennoch lagen seine Hände ruhig in seinem Schoß. Ich spürte seinen dunklen Blick, spürte neugierige Augenpaare, mit denen er mich zu beobachten schien und konnte nicht verhindern, dass mein Herz schneller schlug als sonst. Seine wahrhaften Erzählungen hatten ihn ermüdet, denn kurzerhand musste ich mit der Verarztung aufhören, als ein zaghaftes Gähnen von Seiten des Saiyajins mein Handeln unterbrach. Es musste schmerzen, denn augenblicklich kniff Vegeta qualvoll die Augen zusammen und hielt sich die brennende Wange. Ich lächelte entschuldigend und beruhigte ihn mit den Worten, dass der Schmerz schon bald nachlassen würde und beendete mein Werk nun völlig, indem ich ein weiteres Pflaster auf die Wunde klebte. Ehrfürchtig strich mein Gegenüber über schützendes Weiß und sah mir dann dankbar in die Augen. Ich lächelte freudig, denn war es ehrlich gemeint und wenn ich nur gekonnt hätte, so würde ich Vegeta in eine herzige Umarmung ziehen. Kein Dank musste ausgesprochen werden, denn langsam schien ich die stillen Gesten meines Besuchers besser deuten zu können und verstand. Verstand mit einem Mal und so ehrlich, dass Vegeta nicht der war, der er vorgab zu sein. Ich wusste, dass etwas Gutes in ihm steckte, auch wenn es tief in seinem Inneren verborgen war. Man musste es nur noch aus ihm herauskitzeln. „So fertig. War doch gar nicht so schwer.“ Wieder folgte ein Stups auf die Nasenspitze und entrüstet wandte Vegeta den Kopf zur Seite. Ich liebte ihn. Ich liebte ihn wahrhaftig. Wieso war mir das nicht eher klar geworden?!? Lächelnd sah ich auf mein Gegenüber, welcher schon wieder Anstalten machen wollte aufzustehen, doch abermals fasste ich ihn sanft an den Schultern und drängte den Saiyajin erneut auf seinen Platz zurück. „Wo willst du hin, wir sind noch nicht fertig.“ Wieder drang ein tiefes Knurren aus seiner Kehle, doch war es bei Weitem nicht böse gemeint. Ich würde schon fast soweit gehen und sagen, dass er peinlich berührt war und so hilflos, dass er nicht wusste, was er machen sollte und wieder huschte ein schwaches Schmunzeln über meine Lippen. Mit einem Seufzten ging ich erneut in die Knie und besah mir die letzte Wunde, welche eine weitere Niederlage erzählte. Aber es sicherlich bei keiner bleiben würde. Tief lag zerrissene Haut auf dem rechten Oberkörper des Saiyajins und zog sich bis fast über seine ganze Brust. Das Blut war durch die Kälte und das fallende Eis getrocknet und nur schwer zu lösen, selbst wenn das wärmende Bad gute Dienste geleistet hatte. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis auch das letzte Überbleibsel eines harten Kampfes hinter dicken Verbänden versteckt lag und sich nicht mehr öffnen ließ. Ich wollte mich schon erheben, wollte mich aus meiner Starre lösen, als Etwas mein Augenmerk auf sich zog. Ich hatte es schon öfters gesehen, doch immer wieder weckte dieser eine Makel erneute Angst in mir. Vielleicht weil er schon einmal deswegen gestorben war und es vielleicht wieder... könnte. Kühl legte sich meine Hand an die erhobene Narbe dicht über Vegetas Herz und spürte sofort das brennende Feuer, welches durch seinen Körper fegte. Spürte den heftigen Herzschlag unter meinen Fingerkuppen, wie ein ewiges Auf und Ab. Wie ein schwebender Tanz, fortlebend und immer wiederkehrend und flehend sah ich auf. Sah in dunkelbraune Opale, welche meine innerste Frage zu lesen schienen und richtig gedeutet hatten. Auch wenn es schmerzhaft war und vielleicht böse Erinnerungen weckte, so wollte ich es dennoch aus seinem Munde hören und somit verharrte mein fragender Blick auf dem des Saiyajins. Ich wollte alles wissen. Jegliche Geschichten, die hinter Vegetas vielen Narben steckten und keuchte erschrocken auf, als der Saiyajin nach langem Zögern meine Hand mit seiner umfing und geborgen an seine Brust bettete. Genau an die Stelle, an der ich sein Herz berührte. „Das...müsstest du doch am Besten wissen.“ Wieder ein Flüstern, welches mir den Atem raubte und in diesem einen Moment, in dem sich unsere Gedanken so nahe waren, sich unser beider Wesen so eins, brannte alles lichterloh. Und ich spürte alles. Spürte seinen Herzschlag, welcher nicht aufgegeben hatte. Sah wilde Entschlossenheit in dunklen Opalen brennend, alles zu versuchen um seinem Schicksal zu entgehen. Sah die Ehrlichkeit in einem Blick, welcher zuvor mit Lügen gestraft wurde. Dumpf starrte ich auf Vegetas Hand, welche immer noch auf meiner ruhte und strich zaghaft über welke, tote Haut. Das Trommeln unter meinen Fingerkuppen, war bei weitem nicht so monoton, wie man es sonst gewohnt war. Und mich beschlich ein leiser Verdacht. Selbst wenn der heilige Drache dem Saiyajin no Ouji ein neues Leben geschenkt hatte, blieben alte Narben bestehen. Blieben alte Wunden zurück und nur schmerzhaft war der Gedanken, dass ein schlagendes Herz nach Freezers brutalem Angriff Wunden davon getragen hatte. Tiefe Narben, welche niemals wieder weichen würden. Nichts war wie zuvor. Eine Funktion in vergangener Zeit bestehend, kräftig und fortlebend war nun geschwächt. In ferner Zukunft musste ich Vegeta bitten ein Ultraschall von seinem Herzen an ihm durchführen zu können. Nur... um sicher zu gehen. Als Absicherung. Doch ein plötzliches Knurren durchbrach die Stille und sofort schreckte ich zurück. Verlegen strich sich Vegeta durch das Haar, sah zur Seite und hielt sich den Magen. Ach ja, da war doch was. Er hatte ja heute noch gar nichts gegessen. Lächelnd stand ich auf und zog den verblüfften Saiyajin mit mir auf die Füße. Das musste ich ändern. „Euren Appetit hätte ich gerne.“ Lachend hielt ich meinem Gegenüber seine Sachen hin und half Vegeta schließlich in seine Kleidung zu schlüpfen. Er tat sich schwer und die bleierne Müdigkeit lag schwer in seinen Knochen.  Der heutige Tag hatte ihn alles gekostet und ich zählte eigentlich nur noch die Minuten, ab wann der Saiyjain erschöpft in die Federn fallen würde. Doch daran war momentan wohl nicht zu denken, als ein erneutes Magenknurren die Stille durchbrach und mein Gegenüber abermals erröten ließ. Ich lachte und nahm den Saiyajin bei der Hand. „Ich kann uns etwas bestellen, das geht schneller.“ Wieder sahen mich dunkelbraune Opale unsicher an und abermals schüttelte ich lachend den Kopf. Dieser Saiyajin musste noch so einiges lernen. Wenn er sich schon den Menschen anschließen wollte und unter ihnen verweilte, musste er offener sein für das, was ihn umgab. Offener für eine Welt in die ich ihn gezwungen hatte und ohne überhaupt zu wissen, ob Vegeta all dies wollte. Wollte er denn ein.... Mensch sein?!? Diese eine Frage erfüllte mich augenblicklich mit Schrecken und während ich meinen stummen Gast hinter mir herzog, hinaus in die weiten Flure meines Zu Hauses in Richtung Wohnzimmer, konnte ich keine Antwort finden. Keine Antwort auf meine Fragen, von der ich nur eines wusste, tief brennend in meiner Seele liegend. Dass es eine lange Suche sein würde. Kapitel 23: Glück 23 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 23 „Was ist dir lieber?!? Scharf, deftig oder soll es doch eher etwas Süßeres sein?“ Beiläufig nahm ich die Bestellkarte des Pizzaservices in die Hände und trat an Vegeta heran. Nachdem ich die Wunden des Saiyajins versorgt hatte und er sich dank des heißen Bades aufwärmen konnte, hatte uns unser, oh pardon, sein Hunger in die Küche getrieben. Ich durchforstete den Kühlschrank, nahm zuerst an, dass ich uns etwas leckeres zu Essen kochen konnte, doch leider herrschte hier wenig Auswahl. Sowohl hier, als auch in der eisigen Truhe, die sich Gefrierschrank schimpfte. Seufzend hatte ich frostige Türen frustriert verschlossen und sah auf meinen Gast. Vegeta stand unsicher in der Küche, die Arme beschämt in die Taschen seiner schwarzen Hose gesteckt und sah zur Seite. Es schien gar fast als hätte er... ein schlechtes Gewissen?!? Wohl dachte er, er würde mir große Mühen bereiten. Ich schüttelte lachend den Kopf, nahm die Karte in meine Hände, belustigt über die Gedankengänge, die der Saiyajin an den Tag legen konnte und war auf ihn zu getreten. Er war mir keine Last, bei Weitem nicht. Ganz und gar nicht. Das musste ich Vegeta nur noch irgendwie beibringen. Aber das hatte auch noch bis später Zeit, als ein grummelndes Knurren erneut die Stille durchbrach und mich zum Schmunzeln brachte - und meinem Nebenmann erneut die Schamesröte ins Gesicht. Nun waren wir hier, in der Mitte der Küche, beide eng aneinander stehend und beäugten die große Auswahl der Karte in meinen Händen. „Das hier. Wie wär´s damit. Pizza Palermo – mit Schinken, Salami, Hackfleisch, Peperoni und Paprika.“ Fragend sah ich auf meinen Nebenmann, welcher unsicher auf die Menükarte starrte. Es erschien mir fast als hatte er von all dem keine Ahnung und wieder beschlich mich leises Mitleid. „Oder das. Das klingt auch lecker.“ Hastig deute ich auf das kleine Bild mit der Beschreibung und neugierig folgte Vegeta meinem Blick.  „Pizza Prosciutto. Etwas klassisches und nur mit Schinken.“ Lächelnd sah ich Vegeta in die Augen, doch immer noch thronte ein mehr als fragender Blick in dunkelbraunen Augenpaaren. Das...das konnte doch nicht.  Hatte er sein ganzes Leben etwa nur mit Kämpfen verbracht und hatte sich nicht auch mal um die wesentlichen Dinge des Lebens gekümmert? Alltägliche Dinge, die einen bereicherten und ein wenig glücklicher machten? Doch sofort würde ich mich am liebsten selbst ohrfeigen, für die perfiden Gedanken die ich hatte. Ich wusste doch wie Vegetas Leben gewesen war. Was seine Vergangenheit beinhaltete – nämlich nichts als Dämonen. Wieso fragte ich mich dies dann überhaupt?!? Lachend schüttelte ich abermals den Kopf und sah den Saiyajin liebevoll an. „Sag bloß du kennst das nicht?“ Verneinend schüttelte mein Gegenüber nach einiger Zeit den Kopf und fast schon lag so etwas vages wie eine Entschuldigung in seinem Blick. „Also dann ganz von vorne.“ Ich lächelte abermals, als ich die Karte auf den Tisch legte und mich meinem Nebenmann zu wandte. „Pizza, ist eine Art Fladenbrot, flachgedrückt auf einem kreisrunden Blech und wird mit Tomatensoße bestrichen und Zutaten belegt. Diese kannst du selbst variieren und individuell zusammenstellen.“  Aufmunternd sah ich Vegeta in die Augen und eines konnte ich jetzt schon mit Gewissheit sagen. Ich hatte sein Interesse geweckt und die Art, wie er schon fast sehnsüchtig auf die beschriebene Karte starrte, sprach Bände. „Ein klassisches Gericht, welches dir sicherlich gefallen wird, da bin ich mir sicher.“ `Zu hundertproznet...´, waren meine nächsten Gedanken, als ich prompt ein weiteres Magenknurren seinerseits hören konnte und lachte abermals auf. „Am besten wir bestellen gleich einiges. So wie sich das anhört, klingt das nach einem Notfall.“ Empört verschränkte Vegeta die Arme vor der Brust und ich konnte nicht anders als abermals zu lächeln. Mit diesem Saiyajin würde es niemals langweilig werden. Niemals, da war ich mir sicher. Abermals warf ich ein lieblicher Blick auf meinen Gast, welcher nicht damit gerechnet hatte, sondern stumm aus dem Fenster starrte und erneut erwärmte es mir mein Herz. Zu hundert Prozent. ~*~ Die Bestellung war schnell aufgegeben, auch wenn sie mehrere Minuten in Anspruch nahm, als sonst. Der Besitzer des Ladens würde uns wohl ewig in Erinnerung behalten, denn wer bestellte schon bitte um 21 Uhr nachts 2 Pizza Funghi, 1 Pizza Rustica, 2 Pizzen mit jeweils extra Käse, wobei eine mit Spinat nur für mich war. Der Rest ging alles auf die Kappe des Saiyajins, doch damit war unser Auftrag bei weitem nicht abgegolten. Zu der Liste fügten sich mehrere gemischte Salate und 3 weitere Pizzabrote mit Tomaten hinzu. Nicht zu vergessen den extra Teller mit Spaghetti Cabonara, die sich mein verschwiegener Besucher extra gewünscht hatte und während ich die Bestellung mehrere Male regelrecht in das Telefon schrie, nur weil ein gewisser Mann am Ende einfach nichts, aber auch gar nichts zu begreifen schien, musterte ich Vegeta stumm. Wo ging das alles nur hin?, fragte ich mich. Kein Gramm war zu viel an seinem Körper. Jeder Muskel saß und der samtweiche Stoff seiner Kleidung schmiegte sich geradezu an einen perfekten Körper. Man könnte glatt ein bisschen neidisch werden und seufzten hing ich nach gefühlten Stunden den Hörer in die Angel. Mein Ohr war sicherlich abgekaut und das erste was ich tat war, einen kräftigen Schluck aus meinem Glas Wasser zu nehmen. „Es dauert eine Weile, bis es geliefert wird. So in einer halben Stunde können wir essen.“ Die Heiserkeit in meiner Stimme brannte, doch versuchte ich den aufkeimenden Schmerz zu unterdrücken und trat lächelnd auf meinen Nebenmann zu. Dieser nickte nur stumm und ließ mich dabei nicht aus den Augen. „Schaffst du das so lange?!?“, kam es neckisch über meine Lippen und abermals sah mich der Saiyajin aus funkelnden Augen an. Eine gespielte Warnung, die mich heißen lies, es ja nicht zu übertreiben, doch das versteckte Lächeln in dunkelbraunen Opalen konnte Vegeta noch so sehr verbergen wie er wollte. Es noch so sehr verheimlichen.  Ich würde es sehen, immer und überall hin würde es mich fort tragen. Überall hin begleiten, sei es selbst bis zu dem Schluss aller Zeit. Sei es... bis ans Ende der Welt. Die halbe Stunde ging schnell vorüber, doch kam es mir vor wie eine Ewigkeit.  Nachdem in der Küche nichts weiter als ein stilles, peinliches Schweigen herrschte und ich den Saiyajin dabei ertappte, wie er unsicher auf den Boden starrte und mehr denn je nervöser wirkte, hatte ich ihn mir kurzerhand geschnappt und war mit ihm im Wohnzimmer verschwunden. Wir setzten uns auf die große breite Couch und nach langem Zögern kam Vegeta meinem Beispiel nach und setzte sich zu mir. Doch nicht wie sonst mit gebührendem Abstand, sondern näher. Er war nun so nah, dass ich abermals sein trommelndes Herz schlagen hören konnte und wieder beschlich mich ein wärmendes Gefühl. Ein Gefühl von Geborgenheit. Wieder ein Zeichen seines Vertrauens, das er mir entgegen brachte, so völlig selbstlos, als wäre es das Normalste auf der Welt und während ich ihn aus dem Augenwinkel beobachtete, fragte ich mich, ab wann und vor allem wie ich es geschafft hatte, das eisige Herz des Saiyajins zu erwärmen.  Wann ich unbewegliche Schranken geöffnet hatte, die sonst niemanden einließen und dankbar legte ich meinem Nebenmann kurzerhand meine Hand auf die Seine. Vegeta sah mich nur kurz an, sah auf meine Hand, doch ließ er die Berührung geschehen. Ließ es zu dass ihm ein anderes Wesen so nahe war und in diesem einen Moment, welcher in Ewigkeit überdauerte, wusste ich, dass hinter seinen kalten Gefühlen, mehr stecken musste. Das musste es einfach und während sich dunkelbraune Opale auf mich richteten, völlig verwirrt und unsicher, huschte ein liebliches Lächeln über meine Lippen. Die halbe Stunde zog sich bleiern dahin, wie der fallende Regen außerhalb der Fenster langsam ab zuebben schien und einem monotonen Tanz den Platz einräumte. Völlig verträumt und der Situation angepasst, welche zum Zerreißen nahe war. Diese eine halbe Stunde zog sich in die Länge, so völlig unbedarft und völlig frei, doch ich wünschte mir nichts Sehnlicheres, als dass sie niemals enden würde.  Niemals. Wer zuerst mit dem Gespräch begonnen hatte wusste ich nicht, doch fasziniert lauschte ich Vegetas Erzählungen aus seiner Vergangenheit. Zuerst hatte es flüchtig begonnen, war nicht mehr als ein leises Flüstern, doch wich es bald darauf einem reißenden Fluss. Ein Fluss, der niemals zu enden schien. Niemals zu fließen aufhören würde und gebannt zog ich die Beine an meinen Körper, bettete die Arme auf meine Knie und lauschte seiner Stimme. Wann seine Angst wärmender Geborgenheit und...Sicherheit gewichen war, konnte ich nicht sagen, doch während meine blauen Opale über die Form des Saiyajins glitten, würde ich fasst meinen, dass er heute Abend so etwas Ähnliches wie Frieden gefunden hatte. Die Beine ruhten, lässig überschlagen, ausgestreckt auf unserem Wohnzimmertisch, während Vegeta selbst, tief eingesunken in die Kissen, eher an einen fernen Punkt des Zimmers starrte. Die Hände waren, beiläufig zu seinen Gesprächen in fallenden Gesten eingebunden und nur ab und zu, warf er mir erneut seine dunkelbraunen Opale zu. Glitzernde Seen, so voll aus Leidenschaft und einem inneren Feuern, in die ich mich so verliebt hatte und kurz kam mir in den Sinn, das Mum sicherlich ausflippen würde, wäre sie jetzt hier und würde sehen, dass man ihren allerheiligsten Wohnzimmertisch, geformt aus dunkelbrauner Eiche, mit den Straßenschuhen berührte. Ich zog eine Grimasse und schüttelte kurzerhand belustigt den Kopf. Wohl eher kaum.  Vegeta würde sie alles verzeihen können, das hatte sie schon oft in der Vergangenheit bewiesen. Ich lächelte, als ich mich daran erinnerte, wie der Saiyajin das aller erste Mal in unser Haus eingetreten war, völliges Erstaunen in seinen Augen glitzernd und sich fasziniert umsehend. Natürlich erinnerte ich mich auch an die Scherben der teuren Ming-Vase, die er, unbeabsichtigter Weise, dabei umgestoßen hatte und kurz hatte ich so etwas vages wie einen kleinen Wink der Entschuldigung in seinen Augen gesehen, doch meine Mutter tat nichts weiter und lächelte. Ich war erstaunt gewesen, denn bei jedem anderen wäre sie sofort an die Decke gegangen. Doch bei ihm.... Bei ihm würde sie alles durchgehen lassen. Wirklich alles. Genauso...wie ich. Lächelnd glitten meine Augen abermals zu Vegeta, welcher viel zu sehr in seinen Erzählungen gefangen war und mürrisch die Arme vor der Brust verschränkte. Ich wusste gar nicht, dass er so viel reden konnte. Wohl schien all das, was sich bis jetzt in ihm angestaut hatte, hinaus zu wollen und ich verwehrte es ihm nicht. Keineswegs, viel mehr war ich glücklich über seine Offenheit, die er mir so wahllos auf dem Silbertablett servierte. So völlig frei und in blindem Vertrauen. Alle Mauern waren gefallen und ich genoss es. Genoss es bis zur letzten Sekunde. Vegeta erzählte beiläufige Dinge. Keine alten Geschichten, die mit Grausamkeit und innerer Folter bestückt waren und hörte man ihm so zu, würde man fast meinen, dass es auch durchaus positive Seiten in seinem Leben gegeben haben musste. Doch wo waren diese dann?  Wo war das kleine bisschen Rest geblieben, dass sich Zufriedenheit und... Glück schimpfte?!? Ich wusste es nicht und würde es vielleicht auch nie erfahren, doch nur alleine der Moment zählte. Und in diesem Moment konnte ich nicht anders, als selbst in ein schallendes Gelächter auszubrechen, als der Saiyajin neben mir erzählte, wie Gokus Bruder wohl das aller erste Mal ein Küchenfeld zu bedienen schien. Es musste, sollte man Vegetas Erzählungen Glauben schenken, wohl ausgesehen haben, wie auf einem Schlachtfeld und nur zu gerne wäre ich dabei gewesen. Dabei in diesen kleinen Teilen seiner Vergangenheit, die nicht mit Trauer und Schmerz bedeckt waren. Seufzend endete Vegeta seine Reise in ein Leben, welches durchaus auch schöne Seiten hatte und sah mich herausfordernd an. Verdutzt sah ich ihn an, kam noch nicht so recht darauf, was er von mir wollte, doch als ich abermals das erwartungsvolle Leuchten in dunkelbraunen Opalen gesehen hatte, fiel der Groschen und ein leichtes Lächeln zierte sich auf meine Lippen. Ich war also an der Reihe. Ich lachte, hätte ich dem Saiyajin soviel an Verspieltheit gar nicht zugetraut. Aber dennoch war es mehr als fair. Mehr als gerecht, dass ich Vegeta nun einen Teil meines Lebens offenbarte, so völlig ehrlich und aus freien Stücken, wie er es getan hatte. Und mit einem weiteren Lächeln auf den Lippen fing ich an. Meine Erzählungen begannen, wie ich Son-kun das erste Mal kennenlernte und gebannt hörte mir mein Nebenmann zu. Ich konnte schwören, dass er schmunzelte, als ich erzählte, wie der kleinere Saiyajin, gerade mal vielleicht fünf Jahre jung mein Gefährt demolierte und mich haltlos über den staubigen Wüstenboden schickte. Ich lächelte verträumt, als ich mich an diese eine Begegnung zurückerinnerte, welche mein ganzes Leben um hundertachzig Grad gedreht hatte. Und mich so reich mit neuen Freuden bescherte. Selbst alte Peinlichkeiten ließ ich nicht außer acht, war es im Nachhinein doch mehr als witzig gewesen, doch in diesem einen Moment wäre ich am liebsten vor Scham im Boden versunken. Und als ich von jenem Moment erzählte, in dem Son-kun meinen Unterleib mit einem Schlafplatz seines alten Großvaters verwechselte, brach mein Gegenüber in ein haltloses Lachen aus. Das schien dieser Saiyajin wohl gut zu verstehen und grummelnd beobachtete ich, wie sich Vegeta die Tränen aus den Augen wischte. Ich merkte wie mir die Hitze zu Kopf stieg. Bei Gott, wieso hatte ich ihm das erzählt?!? Schon damals, als mir der größere Saiyajin in vergangenen Tagen von dieser Erinnerung erzählt hatte, war ich buchstäblich rot angelaufen wie eine Tomate. Aber wir waren Kinder gewesen bei Gott. Und Son-kun so unschuldig, dass es eigentlich schon wieder lachhaft war. „Das ist nicht lustig.“, warf ich meinem immer noch lachendem Gast schmollend an den Kopf und kurzerhand schnappte ich mir das Kissen, nur um es auf ihn zu werfen. Doch leider brachte es nicht den gewünschten Effekt, hatte man einen Saiyajin im Haus, der sich schneller als Licht bewegen konnte und kurzerhand fing dieser den weichen Stoff mit einer hastigen Bewegung auf. Lachend schüttelte Vegeta den Kopf und sah mich einfach nur grinsend an. Es war keine Böse, weder noch ein Einschüchternde Geste, die man sonst von ihm erwartet hätte. Es war einfach ein Lächeln, so ehrlich gemeint, gar liebevoll, und insgeheim war ich froh, dass ich den heutigen Abend des Saiyajin no Oujis versüßen konnte. Und nun war ich hier, stand vor der Eingangstüre im Erdgeschoss und erwartete den Lieferanten fast schon sehnsüchtig. Eigentlich hoffte ich, dass er bald kommen würde, die halbe Stunde war schön längst um und ich wollte nicht wissen, wie lange ich Vegetas ungezügelten Appetit noch bändigen konnte. Der Saiyajin schien großen Hunger zu haben, sein Magenknurren wurde gegen Ende immer lauter und als er schon schmerzhaft die Knie an den Körper zog, war ich aufgestanden.  Nun war ich hier, wartete schon 10 weitere geschlagene Minuten und tippte nervös mit den Fingern auf meinen Oberarm. Wenn dieser Bursche nicht bald auftauchen sollte, würde ich....  Doch das laute Surren der Rufanlage ließ mich augenblicklich erleichtert Seufzten und lächelnd öffnete ich die Türe - und sah einen Berg aus frisch eingepackten Kartons und Schälchen, hinter dem sich ein zitterndes Etwas versteckte. „Be...Bestellung für....“, kurzerhand sah der Jungspund auf den Zettel und balancierte unser heutiges Abendessen auf nur einem Arm. Er schwankte gefährlich und alarmierend hielt ich mich in Bereitschaft, um notfalls etwas aufzufangen, doch hatte der Junge alles gut im Griff. „...Bulma Briefs?!?“  Ungläubig sahen mich dunkelgrüne Augen an und eher fragwürdig zogen sich meine Augenbraune zusammen. Okay, er war entschuldigt. Ich würde wahrscheinlich genau so denken, stand ich mit einem Berg von Essen vor einem riesenhaften Komplex und eine junge Frau öffnete einem die Türen.  „Das bin dann wohl ich.“, gab ich lächelnd zur Antwort, wollte auf den jungen Mann zu treten, um ihm die Sachen abzunehmen, als plötzlich ein mir vertrautes Surren die Luft erfüllte. Wie aus dem Nichts tauchte Vegeta plötzlich neben mir auf, kam mir zuvor und nahm dem staunendem Lieferanten seine Last aus den Händen. Ich hätte geschrien, wenn ich gekonnt hätte, doch kein Laut verließ meine Lippen. Große Augen musterten den Saiyajin, doch schien dieser den bestaunenden Blick nicht zu stören und besah sich neugierig unser heutiges Abendmahl. „Wie viel macht das?“ Lächelnd sah ich mein Gegenüber an, als er mir den Preis nannte, zückte schon den Geldbeutel und drückte ihm ein deftiges Trinkgeld in die Hand. Wie gesagt, der Besitzer würde uns so schnell nicht wieder vergessen und mit einem letzten Gedanken schloss ich lächelnd die Türe. Dass es sicher nicht bei dieser einen Bestellung bleiben würde und kurzerhand drehte ich mich zu Vegeta um, doch war der Saiyajin nirgends zu sehen. Verdutzt sah ich auf und lief zaghaft die Treppe nach oben, zurück ins Wohnzimmer. Doch selbst hier war er nicht und während ich mich in dem geräumigen Raum umsah, wuchs erneut die Sorge. Wo war er nur? Wieder hörte ich ein zaghaftes Surren und fuhr abermals erschrocken zusammen, als der Saiyajin ein zweites Mal neben mir auftauchte. Einfach so, als wäre es das normalste auf der Welt. Seufzend stieß ich die angehaltene Luft aus den Lungen und besah meinen Mitbewohner, welcher nun seine Last auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte. Der Hunger schien ihn anzutreiben und lächelnd trat ich auf Vegeta zu, welcher nun eher unsicher die vielen Kartons musterte und mich letzten Endes hilfesuchend ansah. Belustigt schüttelte ich den Kopf. Er konnte nichts für seine Ahnungslosigkeit, welche so bestimmend auf seinen Schultern lastete. Wer konnte es ihm verübeln? Er kannte nichts weiter, als Tod und Zerstörung. Kannte nichts anderes als ewige Leid und tiefe Qual. Nun war es an der Zeit etwas Neues zu lernen. Nun war es an der zeit Vorgelebtes hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu sehen. Eine Gegenwart zu beschreiten, die nicht abwechslungsreicher hätte sein können und abermals warf ich dem Saiyajin ein liebliches Lächeln zu. Und ich würde diejenige sein, die ihn auf diese Pfade bringen würde. Da war ich mir sicher. ~*~ Während ich beiläufig an meiner Pizza knabberte und den Saiyajin aus stummen Augen beobachtete, fragte ich mich ernsthaft ob das gesund sein konnte, sein Essen in solch einer blinden Manie, gar schon übermenschlichen Geschwindigkeit, zu verspeisen. Ganz ehrlich, tat das nicht weh?!? Erstaunt besah ich meinen Nebenmann, welcher eine Pizzaschachtel nach der anderen leerfegte und sich nun einem der belegten Brote zuwandte. Ich hatte Vegeta eher für einen wohlgesitteteren Esser gehalten, nicht so wie sein Rassenmitglied und letzten Artgenossen, welcher rein gar nichts von einer Guten Kinderstube wissen wollte, doch da hatte ich mich wohl gewaltig getäuscht. Sicher musste Vegeta als Prinz gute Manieren besessen haben. Doch diese schien er eben hier und heute fallen zu lassen und während ich ihn so beobachtete, kam mir ein einzelner Gedanke. Und erfüllte mich mit Schrecken. Vielleicht....hatte er nie die Chance dazu gehabt. Wieder kam mir eine alte Erinnerung meines Golden Eyes in den Sinn, welche einen ausgezehrten und verhungernden Körper zeigte. Ein Körper, welcher auf Sparflamme lief und dennoch solch ein Schicksal hatte ertragen müssen. Wie hatte Vegeta ein Mal selbst gesagt? Er sei es gewohnt zu hungern. Es stünde ihm nicht zu, als ich ihm an einem späten Abend, etwas zu Essen angeboten hatte. Erneut jagte mir diese dunkle Illusion einen Schauer den Rücken hinunter und mitleidig sah ich auf den Saiyajin neben mir, welcher zur fünften Pizzaschachtel an diesem Abend griff, nur um den Inhalt gierig hinunter zu schlingen. War dies eine von Freezers vielen Strafen gewesen? Absichtliches Hungern um die Kräfte im Zaum zu halten?!? Wahrscheinlich. ´Wahrscheinlich sogar sehr`, schoss es mir durch den Kopf und zitternd sah ich auf meinen Teil der Pizza, den ich beim besten Willen nicht mehr hinunter kriegen konnte. Wieder sahen blaue Opale stumm auf meinen Nebenmann, welcher sein Essen in Windeseile leerte und schon nach einer guten Viertelstunde, bei dem letzten Rest der Nudeln angekommen war. Vegeta war schmächtig, daran bestand gar keinen Zweifel. Selbst jetzt, da er hier nur Gutes von uns zum Essen bekam, sah man ihm die Ausgezehrtheit immer noch an, mit welcher ihn Freezer gepeinigt hatte. Wie oft musste er gelitten haben, Tag ein Tag aus? Jede quälende Nacht aufs neue erlebend und seufzend schob ich meinen Teller beiseite. Nein, ich konnte beim besten Willen keinen weiteren Bissen mehr runter kriegen. Das konnte ich einfach nicht und lächelnd sah ich auf Vegeta, welcher sein Abendmahl beendet hatte, aber die Art, wie er sich den Magen hielt, deutete immer noch darauf hin, dass er Hunger litt. Nach allem, was er schon bis jetzt verdrückt hatte?!? Lachend schüttelte ich den Kopf.  Das war doch schier unmöglich, aber leider - wahr. „Hier, du kannst meinen Teil haben, wenn du willst.“ Verdutzt sahen mich dunkelbraune Opale an und sanfte drückte ich meinem Gegenüber die Reste in die Hände. „Ich schaffe das beim besten Willen nicht mehr, Vegeta. Nimm ruhig.“ Ich sah sein Zögern, sah wie er abwägte und erst prüfend den Blick auf mir ruhen ließ. Wieder nickte ich ihm freundlich zu und nach Minuten des Zögerns, nahm der Saiyajin sein Mahl in die Hände – mich aber dabei nicht aus den Augen lassend. Machte er sich etwa Sorgen?!? Das musste er nicht. Lächelnd nahm ich eine Serviette in die Hände und wischte ihm kurzerhand über die Wange, den Rest von Brotkrümmel und Soße entfernend. Das musste er wirklich nicht und liebevoll sahen blaue Opale auf mein Gegenüber, welcher mich, dank meiner Aktion, verdutzt anschaute. Den Rotschimmer zu verbergen versuchte, welcher seine Wangen benetzte, doch war es ein schwieriges Unterfangen und peinlich berührt sah Vegeta zur Seite. „Juhuu, jemand zu Hause?!?“ Erschrocken fuhren wir zusammen und überrascht sah ich auf den Eingangsbereich des Wohnzimmers. Dass klang doch fast wie..... „Hier seid ihr zwei Hübschen.“ Meine Mom. Freudig sprang ich vom Sofa auf und lief freudestrahlend auf meine Eltern zu. Sie sagten zwar, dass der Kongress länger gehen würde, aber dass sie heute Abend schon wieder zurück sein würden, damit hatte ich nicht gerechnet und freudig nahm ich meine Mutter in die Arme. „Ihr seid wieder da? Mit euch habe ich gar nicht gerechnet.“ Auch mein Vater verdiente eine Umarmung und lächelnd besah ich meine Eltern. „Wie war der Kongress?“ „Atemberaubend, so viele neue Firmen auf dem Markt und so viele neue Ideen.“ Überlegend legte mein Vater eine Hand an sein Kinn und sah an mir vorbei. „Wir müssen einiges an neue Energie in unsere Arbeiten stecken, wenn wir da mithalten wollen – oh hallo, Vegeta.“ Beiläufig hob mein Vater die Hand zum Gruß und schwach erwiderte der Saiyajin diesen stummen Handschlag. Auch wenn er eher so aussah, als wüsste er nicht was er tat und wofür dies alles stand, aber immerhin verbarg Vegeta diese kleine Unsicherheit gekonnt. „Ach ja, vielleicht solltest du heute Abend mal deine E-Mails durchsehen, Bulma. Kann sein dass schon eine Bekanntmachung zum neuen On-Off Award darin enthalten sein kann.“  Sofort entwich meinem Gesicht jegliche Farbe. Die On-Off Awards. Das hatte ich ja fast vergessen.  Gequält rieb ich mir die Stirn und seufzte aus. Diese eine Chance durfte ich mir nicht entgehen lassen.  Verdammt.  Vorletztes Jahr hatte unsere Firma schlechter abgeschnitten als sonst. Wenigstens dieses Jahr mussten wir uns gut präsentieren und da ich Junior-Chefin war und erst kürzlich die Hauptarbeit meines Vaters übernommen hatte.... Verbissen legte ich eine Hand an mein Kinn und kaute unsicher an meinem Fingernagel.  Da würde wohl noch so einiges an Arbeit auf mich zukommen. ~*~ Der Abend zog sich weit in die Länge und neugierig lauschte ich den Erzählungen meiner Eltern. Vegeta blieb die ganze Zeit bei uns, auch wenn ich ihm zu Anfang ansah, dass er lieber geflüchtet wäre. Dennoch hielt er seiner inneren Unruhe stand und war geblieben. Verharrte auf seinem Platz und kaute eher gelangweilt an einem der vielen Donuts, die meine Mutter mitgebracht hatte. Während des Gespräches sah ich ab und an zu dem Saiyajin, doch war sein Blick müde aus dem Fenster gerichtet. Vieles war heute geschehen, was mein verstummter Gast erstmals verarbeiten musste und während ich ihn weiterhin verstohlen musterte, erwärmte mich sein Herz. Kaum noch dem Gespräch lauschend, welches meine Eltern begonnen hatten. Ich hatte nur noch Augen für ihn. Es war bereits weit nach 22 Uhr, als sich meine Eltern verabschiedeten und in die obersten Etagen unseres Zu Hauses verschwanden. `Zeit es ihnen gleich zu tun`, waren meine einzigen Gedanken, als ich einen Blick auf Vegeta geworfen hatte, welcher nur vage ein zaghaftes Gähnen unterdrücken konnte. Lächelnd war ich aufgestanden und hatte den Saiyajin bei der Hand genommen. Mein Gegenüber war zu verdutzt gewesen, gar zu überrascht, um protestieren zu können und ließ sich von mir führen. Erneut war ich verblüfft gewesen, über das Vertrauen, welches er mir so offen in die Hand legte und mich....akzeptierte. Verglich man ihn damals auf Namek, war er ein völlig Anderer, doch vielleicht war es auch nur deswegen, weil er keine andere Chance gehabt hatte. Weil er sich der Grausamkeit dessen, die auf dem grünen Planeten geschehen war, nicht hatte entziehen können und nur durch Freezers Tod konnte der Saiyajin no Ouji alle Mauern fallen lassen. Und frei sein. Kein Wort wurde gesprochen, während unsres kleinen Marsches in Richtung unserer beider Zimmer und bitter, gar einsam, war die Nacht über uns hineingezogen.  Der fallende Regen war verschwunden und nun herrschte nichts Weiter als eine trübe, eisige Kälte in nahender Dunkelheit. Vegeta war ziemlich verstummt, von dem vorherigen Redefluss war nicht mehr viel übrig geblieben. Ich entschuldigte sein stummes Verhalten mit der endlosen Müdigkeit, die ihn zu übermannen schien, oder die Tatsache, dass die Geschehnisse heute, vieles aufgewirbelt hatten. Ich wusste es nicht und während ich vor meinem Zimmer zum stehen kam, beschlich mich dennoch nur ein einzelner Gedanke. Ich wollte nicht, dass er ging. Sofort umfing mich Kälte und eine eisige Gänsehaut legte sich auf meinen Körper, als ich daran dachte, die wohltuende Wärme des Saiyajins nicht mehr zu spüren. Ihn nicht mehr an meiner Seite zu wissen, diese unhaltbare Kraft, die mich so gefesselt hatte. Nervös strich ich mir eine meiner blauen Strähnen hinter das Ohr und drehte mich zu Vegeta um. Entließ mich seiner schützenden Hand, die ich eng umschlossen hielt und sah ich an. Ich wusste auch nicht, wieso ich diese Worte über meine Lippen brachte. Wieso ich das Unaufhaltsame ins Rollen brachte, doch konnte ich mein Verlangen nicht mehr zügeln, welches mich so unweigerlich in Besitz genommen hatte. Es waren Worte, die eigentlich mehr auslösen konnten, als sie sollten und dennoch konnte ich meinem innigsten Wunsch nicht mehr nachgeben und sprach ihn aus. Auch wenn es schwierig war. „Der Abend ist noch jung, Vegeta. Und... und ich....“ Wieder ein nervöses Schlucken, als die eisige Stille erdrückender wurde. „Ich wollte dich fragen, ob....“ Unsicher atmete ich aus und strich mir abermals nervös durchs Haar. Bei Gott, wieso war das nur so schwierig?!? Ich merkte wie meine Hände feucht wurden, steckte sie mir augenblicklich in die Taschen meines schwarzen Rockes und sah zu Boden. Sofort stieg mir die Wärme ins Gesicht, als ich die durchdringenden Blicke des Saiyajins auf mir spüren konnte. Wieso... Wieso war das nur so verdammt schwer?!? Ich wollte mehr von dieser Nähe, die mich nicht loslassen konnte und in welcher ich mich so geborgen fühlte. Ich wollte mehr von diesem einem Wesen, was mich so gefangen hielt, doch ohne mir weh zu tun. Ohne mir meine Freiheiten zu rauben, aber dennoch... meine ganzen Sinne. Ich wollte mehr von diesen dunkelbraunen Opalen, welche mich ansahen, mich beobachteten, als würde sie mich schon ewig kennen. So, als wären wir verbunden. So, als wären wir Eins. Ganz ruhig, Bulma. Abermals atmete ich aus und hob den Blick, sah in bernsteinfarbene Seen einer Seele, die mir so vertraut geworden war und mit einem Mal, flog aller Zweifel von mir. Nur Mut. Das kriegst du hin. Mit einem Mal wich alle Nervosität von mir und lächelnd wandte ich mich meinem Gegenüber zu. Manchmal war es besser, Dinge einfach auszusprechen, um sie nicht noch komplizierter zu machen. Manchmal war es besser, Dinge einfach beim Namen zu nennen. Und genau dies tat ich, in diesem einem Moment, welcher vor Spannung zum Zerreißen nahe war, doch war es keineswegs unangenehm. Heute hatte mir Vegeta eine Seite gezeigt, die ich so noch nicht an ihm gesehen hatte. Eine Seite, die mir Mut versprach und mich zugleich hoffen ließ. Wieder huschte ein leichtes Lächeln über meine Lippen, als mein Gegenüber fragend die Augenbrauen hochzog. Er schien zu warten. Schien wissen zu wollen, was so brennend auf meiner Zunge lag und mit einem letzten befreiten Seufzten löste ich auch diese letzte Hürde meines Seins. Löste alle Zweifel, die sich in mir angestaut hatten. Selbst wenn er es verneinen sollte, wusste ich, dass ich dennoch einen Schritt in die richtige Richtung gegangen war. Einen Schritt in eine unbekannte Zukunft. Kapitel 24: Glück 24 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 24 Magst du mir Gesellschaft leisten? Diese eine Frage, so simpel sie auch war, verließ nur zögernd meine Lippen und dennoch, obwohl es nur ein einzelner Satz war und nicht viel Mühe kostete, brauchte es seine Zeit, bis ich diese ehrlichen Worte über meine Lippen brachte. Unsicher hielt ich meinen Blick gesenkt, war in mein Zimmer eingetreten, blieb jedoch zwischen Tür und Angel stehen. Verharrte in meiner Position, eine Hand am Türgriff, die andere einladend in meine Gemächer zeigend, auch wenn ich meinen Blick gegen den Boden richtete. Ich wagte nicht aufzusehen. Wagte nicht, mich der Wahrheit zu stellen, welche sich so unverfroren vor mir offenbarte und ich mich dieser nicht entziehen konnte. Nun war es geschehen. Alle Würfel gefallen und ich konnte nur zusehen. War hilflos der Macht eines Anderen ausgeliefert, die über die nächsten Stunden entscheiden sollte. Fand mich ahnungslos in den Fängen des Schicksales wieder und nur die Zeit würde eine Antwort auf all meine Fragen finden. Es herrschte Schweigen auf den weiten Fluren meines Zu Hauses und nach weiteren Minuten der Wortlosigkeit, trat ich völlig in mein Zimmer ein. Ließ die Türen offen, falls sich der Saiyajin endlich entschieden hatte und schluckte schwer. Brennend lagen Vegetas dunkle Augenpaare auf mir, das konnte ich spüren und unsicher blieb ich in der Mitte des Raumes stehen.  Hatte ich das Richtige getan? Unweigerlich schoss mir diese eine Frage durch den Kopf und ließ mich nicht zur Ruhe kommen. War das mein mir vorbestimmter Weg? Ich wusste es nicht, doch fühlte es sich mehr als falsch an, den Saiyajin jetzt, nach diesen paar Stunden des Friedens und reiner Geborgenheit, einfach gehen zu lassen. Ihm wieder die Chance geben könnend, sich verstecken zu können. Sich verbergend in den dunklen Schatten seiner Seele und nervös steckte ich abermals meine Hände in die Taschen nur um sie nach wenigen Minuten wieder ans Tageslicht zu fördern und haltlos ineinander zu verkrampfen. Wieso war ich so nervös?, dachte ich abermals und sah auf die tickende Wanduhr meines Zimmers. Es war ein schöner Abend gewesen. Alle Zweifel sollten eigentlich vergessen sein, doch.... Wovor hatte ich nur so eine Angst?!? Wild pochte mein Herz hinter meiner Brust, als mich abermals ein wärmendes Gefühl beschlich. Ich spürte Vegetas Hand, immer noch sachte in meiner ruhen, gar liebevoll geborgen in meiner ganzen Liebe, die ich für ihn empfand und augenblicklich zog sich ein wohliger Schauer durch meinen Körper. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn schon jetzt , selbst da er unweigerlich noch einige Schritte von mir entfernt stand und sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte. Wieder legte sich ein peinliches Schweigen in den Raum und selbst das Atmen fiel mir schwer. Es.... es war einfach ungerecht. Abermals fuhr ich mir nervös durch blaue Locken und ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Noch vor wenigen Minuten war ich die Ruhe selbst gewesen. Doch nun.... in diesem einen Moment....erkannte ich mich selbst kaum wieder und erneut verhakten sich zittrige Finger ineinander. Meine Kehle – trocken, gar ausgedörrt, doch schluckte ich den bleiernen Kloß in meinem Hals hinunter. War es nicht das, was ich wollte? Kurz huschten unsichere Opale zur Türe, doch als ich den Saiyajin immer noch im Türrahmen stehen sah, den Blick starr auf mich gerichtet, prüfend, gar nach etwas suchend, was er so schnell nicht finden konnte, schlug mein Herz aufs Neuste einen wilden, gar endlosen Tanz. Wieso zögerte er? Nervös schloss ich meine Augen und drehte meinem Gast nun vollkommen den Rücken zu. Ich hielt es nicht mehr aus, seine durchbohrenden Blicke, die mich so nervös machten und auf anderer Weise doch so sehr fesselten. Lag es... lag es vielleicht an mir? Hatte Vegeta der ganze Abend etwa doch nicht gefallen und gemeinsame Stunden nur als Pflicht abgesessen? Als eine Art der... Gegenleistung?!? Traurig sah ich auf mein eigenes Spiegelbild, welches sich im matten Glas der Fensterscheibe widerspiegelte und sah auf das Problem meiner schlaflosen Nächte. Fast schon so etwas wie Unschlüssigkeit lag in Vegetas Zügen. Es erschien fast so als würde er mit sich zögern und nervös legte ich mir eine Hand auf mein Herz. Es tat weh ihn so zu sehen, dieses eine Wesen, welches so viel Willensstärke hatte und nun doch so verloren war.  So einsam und verlassen wirkte und nur zu gerne wäre ich auf Vegeta zu getreten, doch wiedermal tappte ich im Dunkeln. Unsicher, wie mein impulsives Handelnd auf ihn wirken würden und somit tat ich nichts Weiter, als auszuharren. Irgendwann musste er mir ja mal antworten. Und selbst wenn er wortlos ging, wusste ich woran ich war. Wusste, wo mein Platz war und seufzend ließ ich blaue Opale über das weite Panorama der westlichen Hauptstadt wandern. Der Regen hatte nun vollkommen nachgelassen und nun begrüßte mich der herrlichste, sternenklare Himmel, den ich je gesehen hatte. Der Vollmond stand in voller Blüte am Firmament und bewundernd beobachtete ich den kalten, leblosen Zwilling unserer Erde.  Man sagte sich, dass der Mond einst ein Bruchstück unseres Planeten gewesen sei, als ein kleinerer Meteorit mit unserer Welt kollidierte. Viele Meinungen gingen über diese Theorie auseinander, doch hatte ich dieser hier immer mehr Glauben geschenkt. Es war ein schöner Gedanke, dass aus etwas Altem etwas Neues entstehen konnte und abermals wanderten all meine Gedanken zu dem Saiyajin. War die Erde auch so etwas Ähnliches wie Vegetas zweite Heimat geworden?!?  Ein Zwilling eines Lebens, welches längst in Vergessenheit geraten war – doch niemals vergessen werden konnte?!? Qualvoll schloss ich meine Augen, als mich die Emotionen zu übermannen schienen und ich verzweifelt versuchte, das leichte Beben meiner Schultern zu unterdrücken. Es war einfach nicht fair. Wieso musste ein einzelnes Wesen so viel Leid und Kummer erfahren? Warum auf ewig dazu verdammt in der Dunkelheit zu wandern und niemals das Licht zu sehen? Erneut wollte ich meine Gedanken verdrängen. Wollte sie in die hintersten Ecken meiner Seele verbannte, da sie nur neuen Schmerz auslösten, als ich zaghafte Fußschritte hörte. Das Knarren des Dielenbodens so nah an meinem Ohr, dass es mich augenblicklich erstarren ließ. Das Quietschen der Türen, einst so vertraut, waren doch nun so völlig neu. Konnte es sein, dass..... Konnte es wirklich wahr sein?!? Nervös schluckte ich die Trockenheit meiner Kehle hinunter, spürte ein letztes Mal das wilde Pochen meines Herzens, öffnete die Augen.... ….und drehte mich langsam um. ~*~ Dumpf, gar kühl, fiel die Tür ins Schloss und überrascht lagen meine blauen Augen auf ihm. Ich hatte nicht damit gerechnet, jedenfalls nicht so schnell und immer noch geschockt, gar zu sehr gefangen von blinder Trance, sah ich auf jenes Wesen, welches schon seit geraumer Zeit meine Gedanken gestohlen hatte. Jeden Einzelnen von ihnen. Ich konnte es nicht glauben, war er wirklich hier, eingetreten in meine Zimmer und sah sich neugierig um. Sofort stahl sich ein freudiges Lächeln auf meine Lippen und alle Sorgen, gar jegliche Zweifel, schien wie fortgetragen. Entflohen meine ganze Nervosität und liebevoll sah ich auf den Saiyajin, welcher langsam zu meinem Bücherregal schritt und davor stehen blieb. Kurz warf er mir einen fragenden, gar bittenden Blick zu und mit einem leichten Kopfnicken, erwiderte ich Vegetas stummes Flehen. `Kein bisschen neugierig, was?´, kam es mir in den Sinn, als ich ihn so beobachtete und musste schmunzeln, als mein stummer Besucher ein Buch aus morschem Holz fischte und darin zu blättern begann. Ich bezweifelte, dass Vegeta lesen konnte, denn seine Augenbrauen zogen sich immer mürrischer zusammen und als er „Die Tribute von Panem“ wieder wegsteckte, dunkelbraune Opale gar hilfesuchend die vielen Stunden schlafloser Nächte abklapperten, schüttelte ich den Kopf. Ich verstand es nicht wirklich und wurde nicht schlau aus dem Bild, dass sich mir bot, so völlig wahrhaft und unverfroren vor meinen Augen. Baupläne und etliche meiner angefertigten Skizzen schienen kein Problem für ihn zu sein, doch ging es um gedruckte Schriften, erschien mir der Saiyajin mehr als hilflos und abermals flog mein Blick über Vegetas eingesunkene Form – die Hände unsicher in den Taschen seiner Hose vergrabend und sich weiter in meinen Gemächern umsehend. Hatte er deswegen heute beim Bestellen unseres Abendessens so gezögert und mich stumm um mein Beisein gebeten? Weil er nicht alles hatte lesen können?!? Nachdenklich legte ich den Kopf schief und starrte weiterhin auf den Saiyajin, welcher nun zu meiner kleineren Arbeitsstation schritt und zerfetzte Baupläne in die Hände nahm.  Das musste sich ändern. Ich lächelte, als ein weiterer Gedanke meinen Geist einlullte. Irgendwann würde ich ihm das Lesen beibringen, sodass er mit der menschlichen Schrift etwas anfangen konnte und nicht mehr so verloren war. Vegeta wollte lernen, das sah man ihm an und lächelnd trat ich auf meinen Nebenmann zu, als er eine Skizze meinerseits in die Hände nahm und sie mit großen Augen betrachtete. „Ein Entwurf für eine Flugmaschine.“ Überrascht sahen dunkelbraune Opale auf mich und verträumt überflog ich die Blaupause mit nur einem Blick. „Wir entwerfen alles Mögliche. Aber ich bin hauptsächlich auf Maschinen spezialisiert. Das hier....“ Kurzerhand durchforstete ich den Skizzenberg und förderte nach einer langen Suche ein großes Blatt Papier zu tage und nahm es in die Hände. „....war der erste Entwurf für den Dragonball-Radar.“  Stolz legte sich in meine Stimme, als ich dem Saiyajin die Idee meiner Jugendtage präsentierte und interessiert nahm mir Vegeta die Skizze aus der Hand. Er schien schnell zu verstehen, denn kurz huschte ein leichtes Lächeln über seine Lippen. Und wieder fand ich mich in blinder Faszination. Woher kannte er das nur?!? Sein technisches Wissen lag weit über dem Meinem und ich alleine galt schon als Korifähe in unserem Gebiet. Woher hatte dieser Saiyjain nur all das Wissen und vor allem das Können, welches er so leichtfertig an den Tag legte und es schaffte die kompliziertesten Dingen in Sekundenschnelle zu lösen? Vegeta glich einem Hochbegabten und selbst das war noch untertrieben. Eigentlich hatte ich ihn nicht dafür gehalten, nahm an, dass er immer nur stumpfes Kämpfen seine Sinne berauschte doch wiedermal sollte ich mich in meinem stummen Gast getäuscht haben. So viel Neues galt es von ihm zu lernen und lächelnd nahm ich den Saiyajin bei der Hand und führte ihn zu meinem Bett. „Setzt dich wenn du willst und mach es dir gemütlich. Das ist leider die einzigste Sitzgelegenheit.“  Ich lächelte gequält, aber leider entsprach dies der Wahrheit. Mein Zimmer war zu voll gestellt mit Bücherregalen, einem kleinen Arbeitsbereich plus Computer und meinem Schreibtisch, dass ich nur noch Platz für mein Bett hatte. Der begehbare Kleiderschrank sowie ein kleines angrenzendes Bad war das Einzige was ich mir zusätzlich erlaubte und für ein Sofa war kein Platz gewesen. Ich sah den Saiyajin erwartungsvoll an und nach weiterem Zögern, welches nicht lange anzudauern schien, ging eine Regung durch seinen Körper. Beiläufig und in einer schnellen Bewegung streifte sich Vegeta mit den blanken Füßen die Schuhe vom Körper und  machte es sich auf weichen Kissen bequem. Dabei nicht meine Skizze aus den Händen lassend und abermals flogen dunkelbraune Opale interessiert über zaghafte Schraffuren. Lächelnd setzte ich mich zu ihm und zog ebenfalls die Schuhe von meinen Füßen.  Stumm beobachtete ich meinen Nebenmann als ein belustigtes Lachen seine Lippen verließ und der Saiyajin grinsend den Kopf schüttelte. Was fand er so lustig?!? Verwundert sah ich ihn an, wohl hatte er etwas entdeckt was seine Neugierde abermals geweckt hatte und als Vegeta meine Ahnungslosigkeit zu spüren schien, sah er auf und direkt in meine Augen. Helles Bernstein traf abermals auf tiefes Blau und geschockt hielt ich den Atem an. Er war einfach wunderschön und sein fesselnder Blick jagte erneut ein wärmendes Licht durch meinen Körper. „Hättest du die Energiequelle mit dem Hauptkern verschlossen, hätte deine Erfindung schon damals funktioniert.“ Kurzerhand tippte der Saiyajin auf das was er eben gemeint hatte und erschrocken löste ich mich aus meiner Starre, in der er mich unbeabsichtigter Weise gefangen hielt. Unsicher beugte ich mich näher zu Vegeta heran um besser auf das Papier in seinen Händen starren zu können, doch seine Nähe, ließ ein klares Denken nicht zu. Ließ nicht zu, dass ich meine Gedanken ordnen konnte und so verließ nur ein zittriges „...Hauptkern?!?“ meine Lippen. Abermals lachte der Saiyjain neben mir auf und augenblicklich lief ich rot an. „Baka-Onna...“ Wieder schüttelte er belustigt den Kopf was meine Scham nur noch mehr steigen ließ und am liebsten wäre ich im Boden versunken. Hätte mich eingeschlossen, versteckt was auch immer, doch konnte ich nichts für meine Gefühle, die er in mir auslöste. Konnte nichts für meine Nervosität, die der Saiyajin jedes Mal aufs Neue in mir weckte und gar gespielt beleidigt strich ich mir abermals eine fallende Strähne meines blauen Haares hinter das Ohr. „Es kann vielleicht nicht jeder gleich so schnell Schlüsse ziehen wie du.“ „Etwa eifersüchtig?“ Die Gewitztheit seiner Worte brachte mir erneut die wallende Wärme auf die Wangen und schmollend stupste ich meinem Nebenmann in die Seite, nicht aber ohne ihm dabei ein erschrockenes Keuchen zu entlocken. Sofort lag ein zorniger Blick auf mir, doch konnte ich nicht weiter als herzhaft auf zu lachen, als ich die klare Aussage hinter brennenden Opalen erkannt hatte.  Vegetas Warnung war so deutlich in dunkelbraunen Augen zu lesen und dennoch merkte ich schnell, dass mein Nebenmann dies nicht wirklich so meinte und kurzerhand wechselte ich dennoch das Thema, aus Angst ich könnte ihn vertreiben.  „Woher kannst du das alles?“ Kurz deutete ich mit einem Kopfnicken auf die Skizze in seinen Händen und mit einem Seufzten legte Vegeta das Papier zur Seite. Doch anstelle einer Antwort, mit der ich eigentlich gerechnet hatte, sah der Saiyajin lediglich auf seine Hände hinab und suchend forschte ich in einem belegten Blick, doch fand ich nichts als Traurigkeit. Gar Bitterkeit und als sich Vegeta beiläufig, gar tief in Vergangenem gefangen, über das Brandmal seines linken Unterarmes strich, beschlich mich nur ein einzelner Gedanke. Irgendetwas musste damals, als ihm dieses Zeichen der Gefangenschaft aufgetragen wurde, passiert sein, dass er jetzt in diesem einen Moment so verloren galt und mir dennoch, auch wenn ich Vegetas Vertrauen geweckt hatte, tief versteckte Geheimnisse nicht erzählen konnte. Und das würde er nicht, niemals, da war ich mir sicher, als ich weiterhin in gesenkte Züge starrte. „Ist gut, Vegeta. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.“  Liebevoll legte ich ihm eine Hand auf die Seinen und lächelte ihm zu , als sein entschuldigender Blick, den meinen traf. Abermals versank ich in seinen dunkelbraunen Seen und mein Herz pochte von neuem einen wilden, gar endlosen Tanz. Sanft legte ich ihm eine Hand an die Wange und strich zärtlich über gebrandmarkte Haut. Ich war selbst verblüfft wie langsam Vegeta diese Art der Berührungen zu ließ und wieder entfachte es tausend Schmetterlinge in meinem Bauch.  Es schien mir fast, als würde ich ihn schon ewig kennen und dieses Gefühl war so intensiv, so ehrlich brennend, dass es mir abermals die Sinne raubte. Aber mich dennoch sehen ließ. Mich fühlen ließ.  Ich spürte sein niemals endendes schlagendes Herz und wieder glitten bleiche Finger über vereinzelte Narben seiner Haut. Strich behutsam über vergangene Qualen und abermals jagte mir Vegetas Nähe einen Schauer den Rücken hinunter. Er war so nah.  So verboten nah und ohne es zu wollen handelte mein Körper. Handelte ohne mein Zustimmen und langsam beugte ich mich vor. Ich wollte es spüren. Wollte es kosten von dieser verbotenen Frucht, die so unerreichbar für mich war und mich dennoch jedes mal aufs Neue verführte. Ich spürte, wie sich mein Gegenüber versteifte, zurück zu weichen schien und dunkelbraune Opale verwirrt auf mir lagen, doch war es schon zu spät. War nicht mehr aufzuhalten und abermals hörte ich das wild schlagende Herz des Saiyajins. Spürte seine Angst, welche leise aus hintersten Ecken zu kriechen schien und nicht mehr weichen wollte. Doch war es zu spät und nicht mehr aufzuhalten. Er war so nah, dass ich das Zittern in seinen Atemzügen hören konnte. War so nah, dass seine Wärme wie tosende Wellen über mich hinwegstrichen. Ich konnte förmlich das Brennen seiner haut spüren, ein gleißendes Licht, welches mich niemals zu verlassen schien. Und dann, in diesem einen Moment, in dem alles in Stillschwiegen verweilte, die Zeit aufgehört hatte zu sein und sich mein flehendes Verlagen überschlug... Das Surren meines Handys riss mich augenblicklich zurück und zitternd löste ich mich von dem Saiyajin. Schwer ging mein Atem, als ich begriff, was ich beinahe getan hätte und wandte mich hastig um. Verflüchtigte mich in der rettenden Erlösung, die mich aus dieser Situation befreit hatte und sah auf das Displays meines Handy, Vegeta dabei nicht mehr in die Augen sehen könnend, aus Angst dass ich etwas finden konnte, was mir das Herz brechen würde. Hass..... ...und Abneigung. Zitternd sah ich auf das Display und schloss gequält die Augen. Natürlich, wie hatte ich das vergessen können. Yamchus Einladung war im laufe des Abends in weite ferne gerückt und schuldbewusst nahm ich das Gespräch an.  Ich war so sehr in meiner wallenden Sorge um den Saiyajin gefangen gewesen, dass ich meinen Freund ganz vergessen hatte und nun strafte mich mein schlechtes Gewissen. Und meine Angst. „Hallo, Yamchu!“, sprach ich so beiläufig und völlig normal in den Hörer, wie ich konnte, doch sah mein Innerstes ganz anders aus. Fahrig fuhr ich mir mit der rechten Hand abermals durchs Haar und sah aus dem Fenster. Sah an irgend einen fernen Punkt um mich ablenken zu können. Nur nicht daran denkend, dass ich meinen Nebenmann, welcher immer noch stumm an meiner Seite saß und mich zu beobachten schien, beinahe...beinahe ge.... „Nein, natürlich habe ich dich nicht vergessen.“ Es sollte nach einer Entschuldigung klingen um den gar vorwurfsvollen Ton in der Stimme des damaligen Wüstenbanditen zu bremsen, doch war es ein kläglicher Versuch und von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. „Ich hatte nur zu viel zu tun. Du weißt ja, die Arbeit lässt eine nie....“ Doch wieder wurde ich unterbrochen, als die Stimme des Anderen durch den Hörer wanderte und zornig zogen sich meine Augenbrauen zusammen, als ich eine weitere Bemerkung meines langjährigen Freundes hörte. Und mein Blut abermals zum Kochen brachte. „Nein, er hat gar Nichts damit zu tun.“  Wieder wallte neuer Zorn in meiner Stimme auf und ohne dass ich etwas dafür konnte, erbebte mein Körper erneut. „Falls es dich interessiert, sehe ich ihn kaum. Er ist zu sehr mit trainieren beschäftigt, was dich vielleicht auch nicht kalt lassen sollte!“ Ich wusste, dass dies nicht stimmte, keineswegs, saß Vegeta doch gerade neben mir und hatte ich ihn in mein Zimmer eingeladen. Doch Yamchus bestehende Eifersucht machte mich mehr als rasend. „In weniger als 2 Jahren droht uns eventuell der Untergang, falls du das wieder vergessen haben solltest und anstatt mich mit Vorwürfen zu beschuldigen solltest du die Dringlichkeit dieser Lage akzeptieren und endlich etwas tun.“ Kopfschüttelnd sah ich nun doch zu Vegeta, welcher sich aufrecht in Schneidesitzposition gesetzt hatte und mich aus aufgeweckten Augen musterte. Natürlich hatte er begriffen, dass sich diese ganze Konversation wieder um ihn drehte und kurz sah ich so etwas wie Schuld in seinem Blick. Doch verbarg seine eisige Maske diese Gefühlsregung erneut und erschrocken riss ich die Augen auf, als ich abermals die Stimme des Anderen am anderen Ende der Leitung hörte. Was bildete er sich ein?!? „Natürlich schafft er es, da bin ich mir sicher. Dazu ist Vegeta viel zu eisern und zu verbissen, um zu versagen. Er wird es schaffen, das weiß ich!“ Ich wusste, dass sich dies mehr als befremdend für meinen Jugendfreund anhören musste, da ich den Saiyajin abermals in Schutz nahm, doch konnte ich nicht anders handeln. Yamchus Worte hatten mich, auch wenn sie mich selbst nicht betrafen, verletzt und solch eine Ungerechtigkeit konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ein Seufzen verließ meine Lippen und gequält legte ich eine Hand an meine Stirn. „Hör zu, Yamchu. Ich will mich nicht mit dir streiten. Aber um es auf den Punkt zu bringen: Heute Abend habe ich keine Zeit mehr. Ein anderes Mal, okay?“ Tief war das Schweigen am anderen Ende der Leitung und abermals hakte ich nach. Vielleicht hatte mich der Andere ja nicht richtig verstanden. „Yamchu?!?“ Enttäuschung war nur eines von vielen Dingen, die ich aus seiner belegten Stimme heraushörte, doch konnte ich es in diesem Moment nicht verhindern. Schuld packte mich, so völlig unerwartet und plötzlich, dass es mir eine eisige Hand um mein Herz legte und abermals fuhr ich mir nervös durch das Haar.  Aber was sollte ich tun? Was hätte ich ändern können um diese Situation zu vermeiden?!? Gar nichts und mit einem flüchtig geflüsterten „Es tut mir Leid...“ beendete ich das Telefonat und legte mein Handy bei Seite. Tränen wollten sich aus meinen Augen lösen, doch ließ ich ihnen nicht die Freiheit, sich ihrem schützendem Gefängnis zu entziehen und hielt sie verschlossen. Hielt Stand der ganzen Trauer, die mich kurzzeitig gefangen hatte und sah aus dem Fenster. Beobachtete die tanzenden Lichter der Stadt. Ab wann hatte ich angefangen, mich von Yamchuzu entfernen? Ich kannte die vage Antwort, doch wollte ich sie mir nicht eingestehen. „Was ist ein On-Off Award?“ Ehrlich war mein Lächeln, als ich Vegetas fragende Stimme hinter mir hören konnte und drehte mich augenblicklich zu ihm um, dankbar für die Abwechslung, die er mir bescherte und mein Unbehagen mit nur einem Mal gespürt hatte. Wieder rückte ich näher an seine Seite und das Gespräch mit Yamchu wich augenblicklich in tiefe Vergessenheit. Eigentlich war es ihm gegenüber nicht fair, doch wurde ich von meiner inneren Stimme gelenkt. Jegliche Vernunft ausschaltend und nur auf meine Gefühle hörend. Und diese schrien gerade zu nach dem Saiyajin und ich konnte mich diesen nicht verwehren. Und ließ sie zu. „Festlichkeiten, an denen ein Wissenschaftler für seine Taten geehrt wird.“ Groß waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet und lächelnd fuhr ich mit meinen Erzählungen fort. Abermals hatte ich Vegetas Interesse geweckt und fragend war sein Blick auf mich gerichtet, als er mit der knappen Antwort meinerseits nichts anfangen konnte. Wieder huschte ein liebliches Lächeln über meine Lippen und fuhr abermals fort, das bevorstehende Event zu erklären. „Wie ein Wettbewerb und die beste Erfindung darf zum Verkauf angeboten werden. Die Gewinnerfirma erhält dazu noch ein saftiges Preisgeld und wird als Führer auf dem Weltmarkt gehandelt.“ Interessiert hörte mir mein Gegenüber zu und lauschte meinen Worten fasziniert. Wohl kannte der Saiyajin so etwas nicht, woher denn auch und hastig sprang ich auf, als mich seine Worte an etwas erinnerten.  Etwas, was ich beinahe vergessen hatte und eilig lief ich zu meinem Rechner hinüber und fuhr ihn hoch. Den Rat meines Vaters hätte ich beinahe verdrängt und zittrig gab ich das Passwort meines E-Mail Accounts ein. Vegeta beobachtete mich die ganze Zeit weiterhin stumm und als ich einen gellenden Freudenschrei aufstieß, zog er fragend eine Augenbraue nach oben.  Der Saiyajin schien meine überschwängliche Freude nicht ganz verstehen zu können und als ich mich, übermannt von meinen Emotionen, an ihn warf um den Saiyajin freudig in die Arme zu nehmen, wurde sein Blick mehr als skeptisch. Wohl dachte er in diesem einen Moment, ich hätte den Verstand verloren, doch war ich zu gefangen von meinem Glück, was mich diesen späten Abend reich beschert hatte. Und sich nun zu vollenden schien. „Ich zähle dieses Jahr zu den Top-Favoriten, ist das nicht der Wahnsinn?!?“ Wieder drückte ich mein Gegenüber in eine herzige Umarmung, blind gefangen von all meiner Freude und überrascht legte mir der Saiyajin nach einiger Zeit zögernd, die Arme um den Körper. „Zwar ist die Veranstaltung erst am Ende diesen Monats, aber dies hier....“ freudig deutete ich auf meine Rechner und lächelte glücklich, „...bedeutet, dass ich den obersten Richtern aufgefallen sein muss.“ Zufrieden entließ ich den Saiyajin aus meinem Griff, nur ihm die Hände auf die Schultern zu legen und aufmunternd sah ich ihn an. „Weißt du was? Das muss gefeiert werden!“ Lächelnd sah ich Vegeta in die Augen und dieser erwiderte meinen Blick eher fragwürdig. Genau konnte ich in seinen dunkelbraunen Opalen erkennen, dass er meine blinde Euphorie kein bisschen verstand und hastig stand ich auf. Bald würde er es, da war ich mir sicher und mit den wenigen Worten, dass ich gleich wieder bei ihm sein würde, ließ ich den Saiyajin alleine und lief in die Küche. Dies würde ein schöner Abend werden. Das hatte ich im Gefühl. Kapitel 25: Glück 25 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 25 Strahlend schickte der Mond sein Licht durch die seidige Dunkelheit und tauchte alles in reine Endlosigkeit. Ich konnte das Gefühl nicht beschreiben, welches sich pulsierend durch meinen Körper zog und mich in meinem Innersten erbeben ließ. Glück beschrieb es wohl am Besten, doch war dies bei Weitem zu untertrieben und eilig fischte ich mein Vorhaben für diesen späten Abend aus dem Kühlschrank. Vorfreude hatte mich gepackt, so völlig unerwartet,gar plötzlich und während ich die Küche wieder verließ, stahl sich ein breites Lächeln auf meine Lippen. Ich kehrte zurück, beladen mit einer Flasche Sekt und zwei dazugehörigen Gläsern und schloss die Türe zu meinem Zimmer mit einem gekonnten Fußtritt. Es war spät geworden, doch hatte die Zeit für mich jegliche Bedeutung verloren. Ich war hier, zusammen mit ihm und nur alleine das zählte. Hastig stellte ich mein Mitbringsel auf den kleinen Nachttisch und dimmte das Deckenlicht auf das Minimum. Zeit für die richtige Stimmung, dachte ich und eilte zu meinem Schreibtisch um einige Teelichter in die Laternen zu stellen und anzuzünden. Während meines Tuns beobachteten mich dunkelbraune Opale weiterhin stumm und schienen mich nicht mehr aus den Augen zu lassen. Vegeta folgte meinen Bewegungen auf Schritt und Tritt und lächelnd drehte ich mich zu ihm um, als mein Werk beendet war. Halt. Noch nicht ganz. Irgendetwas fehlte und eilig warf ich meinem Besucher einen flüchtigen Blick zu. „Warte kurz...“ waren die einzigen Worte, die ich über meine Lippen brachte. Was sich im Nachhinein als selten dämlich herausstellte. Der Saiyajin saß immer noch wie zuvor auf meinem Bett und hatte seinen Platz nicht verlassen. Alleinig seine dunklen Opale schienen sich zu bewegen und wieder verfolgte mich Vegetas neugieriger Blick, als ich hinüber zum Fenster eilte und eine weitere längliche Laternenkette anzündete. Sofort warf helles rötliches Licht seine Schatten in die Zimmer und tauchte alles in eine seidige Wärme. Verwundert sah mein Gegenüber auf die flackernden Lichter in meinem Zimmer, doch bald wich sein skeptischer Blick einem verträumten Sein. Das Spiel aus Schatten und Licht war wahrlich atemberaubend und versüßte die Atmosphäre auf ein Weiteres. Ich lächelte, als ich Vegetas entspannte Züge sah. Von dem sonstigen Zorn und kaltem Eis nichts spürend, was ihn immer zu begleiten schien, denn ich wollte, dass sich der Saiyajin wohl fühlte. Wollte, dass es ihm gut ging und er abschalten konnte. Zu sehr war sein vorheriges Leben in eisiger Qual und wildem Schmerz gefangen gewesen. Es war an der Zeit, dass er Frieden finden konnte und ich hoffte, innigst und ehrlich, dass ich diesen Anfang gut begonnen hatte. „Wie magst du deinen Sekt? Verdünnt oder pur?!?“ Ich war so sehr im Alltäglichen vertieft, dass ich Vegetas skeptisch fragenden Blick nicht bemerkte und somit entging mir die Ratlosigkeit mit der er mich betrachtete. Vielmehr deutete ich sein tiefes Schweigen als Zustimmung und füllte sein Glas ein gutes Dreiviertel voll. Erst als ich mich zu Vegeta aufs Bett setzte und ihm seine Portion reichte, erkannte ich seine ganze Unsicherheit und sah entschuldigend in dunkle Augenpaare. „Ach so. Tut... tut mit leid.“ Wohl schien er diese Art der Getränke nicht zu kennen und prompt bestätigte sich mein Verdacht, als der Saiyajin skeptisch auf das Glas in seinen Händen starrte und nicht so recht wusste, was er damit machen sollte. Augenblicklich rümpfte mein Gegenüber die Nase, als ihm der herbe Geruch zu Kopf stieg und fast schon so etwas wie ein tiefes Knurren verließ die Kehle des Saiyajins. Es war keine Drohung, weder noch war es böse gemeint. Vielmehr richtete sich dieses Geräusch der Frustration gegen den Saiyajin selbst und unverkennbar erkannte ich, dass sich Vegeta unwohl in seiner Haut fühlen musste. Was verständlich war. Vieles war so neu für ihn und er musste sich wahrlich verloren vorkommen. Verloren und ….einsam. Doch das war er nicht. Lächelnd legte ich ihm meine Hand auf die seine und strich beruhigend über gebräunte Haut. „Das nennt man Sekt und ist ein Getränk, was zu Festlichkeiten und besonderen Momenten angeboten wird.“ Immer noch lagen dunkel Augenpaare auf mir und seufzend brachte ich mich in eine bequemere Sitzposition – die Knie an den Körper gezogen, mein Glas dabei sicher in Händen balancierend. Ich hatte mich zu Vegetas rechter Seite gesetzt und musterte den Saiyajin mit einem lieblichen Lächeln. „Hier auf der Erde wird es häufig benutzt, wenn man etwas zu feiern hat. Gab es so etwas bei dir etwa nicht?!?“ Bewusst wählte ich nicht Freezers Namen, aus Angst alte Wunden neu einzureißen. Das Letzte, was ich jetzt brauchte war ein Saiyjain, der zu sehr von seinen inneren Dämonen heimgesucht wurde und ein überraschtes Lächeln huschte über meine Lippen, als Vegeta meine Frage mit einem schwachen Kopfschütteln verneinte. „Nun, dann erkläre ich dir, wie wir Menschen das machen.“ Skeptisch zog mein Nebenmann seine Augenbrauen zusammen und musterte mich aus einem mürrischen Blick. Ich konnte nicht anders als lachen, als ich Vegetas zerknirschten Gesichtsausdruck sah, doch abermals siegte seine Neugierde und gehorsam hörte mir der Saiyjain zu. Er setzte sich mir sogar gegenüber, um mich besser verstehen zu können und abermals huschte ein leichtes Lächeln über meine Lippen. Na das konnte was werden. „Also, zuerst wird aufrecht hin gesessen, mein Schüler.“ Gespielt streng war mein Blick, mit dem ich den Saiyajin strafte und abermals huschte ein belustigtes Grinsen über meine Lippen, als sich der Gesichtsausdruck meines Gegenüber zu verfinstern schien, er mir aber meine aufrecht sitzende Körperhaltung nachahmte. Schon jetzt schien er sich zu wünschen, doch lieber das Weite gesucht zu haben und abermals sah ich Vegeta lächelnd in die Augen. Ihm zeigend, dass ich nur Spaß machte, doch als ich das versteckte Leuchten in dunkelbraunen Opalen lesen konnte, wusste ich mit einem Mal, dass er verstanden hatte. „Man nimmt das Glas in die rechte Hand...“ Wieder führte ich meine Erklärung aus und nach wenigen Minuten tat mir dies mein Gegenüber gleich. Hätte jemand, genau in diesem Moment, mein Zimmer betreten, hätte er uns beide wohl für verrückt erklärt, doch war es mir völlig egal wie lächerlich ich mich in diesem einen Moment machte. Für Vegeta musste all dies mehr als befremdend sein und weit aus schlimmer. Wenn ich ihm nur alleine schon damit helfen konnte, um sein Leben hier auf der Erde zu vereinfachen, würde ich jegliche Peinlichkeiten auf mich nehmen. Wie sagte man so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Doch für Vegeta würde ich alles ertragen. Wirklich alles. „Nun stößt man an, sieht seinem Gegenüber dabei in die Augen und sagt: Zum Wohl!“ Kurz hob ich mein Glas um die Geste zu verdeutlichen und mit einem Schwachen Kopfnicken deutete mir der Saiyajin an, dass er verstanden hatte. „Na dann.....“ Lächelnd sah ich Vegeta in die Augen und hob das Glas. „Zum Wohl!“ Doch bei diesem blieb es nicht, denn leider hatte mein stummer Gast zu viel Kraft in seinen Schwung gelegt und das Glas zersprang mit einem Mal, als es kollidierte. Erschrocken schrie ich auf, denn mit so etwas hatte ich nicht wirklich gerechnet und sah auf die vielen Scherben in meinem Bett. „Hast du dir was getan?“ Sofort wich meine Sorge über das nasse Bett zu dem Wohlergehen des Saiyajins und hastig sah ich auf. Nicht dass das schneidende Glas ihn verletzt hatte, doch erleichtert seufzte ich aus, als ich Vegeta unverletzt vorfand. Allein pures Bestürzen war in seinen Blicken zu sehen, so versteckt und leise, dass es kaum zu lesen war und lächelnd winkte ich ab. Wohl machte er sich ein schlechtes Gewissen, aber das musste er nicht. Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, konnte der Saiyajin nichts für seine ganze Kraft, mit der er geboren wurde. „Ist schon gut, Vegeta und schon vergessen. Eine Kleinigkeit. Nicht der Rede wert.“ Bewusst wählte ich seine eigenen Worte und zwinkerte dem Saiyajin aufmunternd zu. Es gab weit aus wichtigere Dinge, um die man sich sorgen konnte. Zum Beispiel wie ich meiner Mutter die fehlenden Gläser in ihrer Vitrine erklären konnte, doch in diesem Moment war dies nicht so wichtig. Sie würde mir schon nicht den Kopf abreißen. „Na dann muss ich wohl neue Gläser holen und die Decke wechseln....“ Ich wollte schon aufstehen um meine Worte in die Tat umzusetzen, als mich etwas sachte an der rechten Hand packte und nach vorne zog. Verwundert hob ich den Blick, als Vegeta meine rechte Hand ergriffen hatte und diese kritisch beäugte. Was... was hatte er nur? Zögernd folgte ich seinem Blick und erkannte, was wohl die tief versteckte Sorge des Saiyajins geweckt haben musste. Das zersprungene Glas hatte meine Finger eingeschnitten und kleinere Schrammen in bleiche Haut geritzt. Es war keine große Wunde und erst später fragte ich mich, wieso mir das juckende Brennen nicht früher aufgefallen war, doch immer wenn ich mit dem Saiyjain zusammen war, schien ich alles um mich herum zu vergessen. Ich wollte etwas erwidern, wollte ihm sagen, dass es nicht so tragisch war und ich die Wunden sicher schnell im angrenzenden Bad verarzten konnte, als mein Gegenüber etwas tat, was mich augenblicklich stocken ließ. Und mir den Atem raubte. Zaghaft, gar flehend führte Vegeta meine Hand zu seinem Mund und fing an die brennenden Wunden mit der Zunge zu säubern. Das Gefühl, welches sich augenblicklich durch meinen Körper zog war so elektrisierend, dass es mir die Sinne raubte und von ungeahnter Größe. Stumm, gar gefangen von blinder Faszination spürte ich, wie die Lippen des Saiyajins zaghaft über meine Haut strichen und mich abermals frösteln ließen. Seine Berührungen, so leicht wie eine Feder, wuschen über mich hinweg wie helles wärmendes Licht und ich versank in tiefer Endlosigkeit. Den Moment genießend, den er mir bescherte, auch wenn er nur von kurzer Dauer war. So schnell wie es begonnen hatte, hörte es auf und immer noch sah ich, wie in Trance, auf mein Gegenüber, welcher sich hastig einen Verband an seinen Handgelenken entfernte, nur um es mir um die eigene Hand zu wickeln. Vegeta war flink in seinen Bewegungen und kurzerhand beschlich mich das Gefühl, dass er so etwas schon öfters gemacht haben musste. Wohl die Art seines Volkes, mit Wunden um zu gehen und abermals zog sich eine wohlige Wärme durch meinen Körper, als ich an die weichen Lippen des Saiyajins zurück dachte. Lippen, die so zaghaft meine Haut berührt hatten und verdutzt sah ich in ein sanftes, ehrliches Lächeln, welches mir mein Gegenüber schenkte. So klein es auch war. „Da...Danke.“ Mehr brachte ich nicht über zittrige Lippen und zaghaft entließ mich Vegeta aus seinem schützenden Griff. Da waren sie wieder, diese kleinen, seltenen Momente die nur mir der Saiyajin offenbarte. Nur mir alleine eine Seite zeigend, die tief verborgen in ihm schlummerte und gar in einer liebevollen Geste legte ich abermals meine Hand in die Seine. Kein Wort fiel, als ich dankend über gebrandmarkte Haut strich und Vegeta ehrlich in die Augen sah. Kein Wort löste sich von meinen Lippen, war auch nicht von Nöten, denn nur allein das Hier und Jetzt zählte. Man verstand sich auch ohne Worte und während die Sterne stumm an uns vorbei zogen und der Mond in bleierner Schwärze seine einsamen Bahnen zog, hatte ich nur einen Wunsch. Einen Einzigen. Dass diese Nacht niemals enden würde. ~*~ Die Decke war schnell durch eine Andere ausgetauscht und neue Gläser organisiert.  Und diesmal klappte unser Vorhaben ohne weitere Zwischenfälle. Außer vielleicht – einem. Noch nie hatte mein saiyanischer Besucher so etwas Ähnliches wie ein alkoholisiertes Getränk gekostet und die Rache kam prompt, da Vegeta sein Glas in einem Zug geleert hatte. Leider. Er hustete so stark, das ich Angst hatte, er würde ersticken und hastig klopfte ihm helfend auf den Rücken. Erschöpft ließ sich der Saiyajin neben mir in die weiche Kissen fallen und massierte sich die brennende Kehle. „Das kommt davon wenn man so gierig ist“, waren meine lachenden Worte, mit denen ich meinen Nebenmann erneut neckte und zornig sah mich der Saiyajin aus strengen Opalen an. Sein Blick bedeutete so viel wie: `Du hast nichts davon gesagt, dass es so verdammt noch mal brennen würde´ und augenblicklich lachte ich abermals auf, als Vegeta die gleißende Röte zu Kopf stieg. Schmollend drehte er sich zur Seite und augenblicklich erstarb mein Lachen. „Vegeta, ich hab nur Spaß gemacht.“ Ich versuchte ihn zu beschwichtigen, legte ihm eine Hand auf die Schulter, doch abermals strafte er mich mit einem weiterem Knurren. Ich wollte ihn nicht auslachen, bei weitem nicht und seufzend schüttelte ich den Kopf. „Nimm nicht immer alles so ernst, Vegeta.“ Doch als weiteren Antwort hielt mir mein Gast lediglich sein Glas entgegen und lächelnd schenkte ich ihm abermals ein. Der Sekt schien ihm wohl zu schmecken, na wenigstens Etwas. Die Zeit schien sich endlos dahin zu ziehen, wie der kalte Wind, der bleiern seine einsamen Bahnen über die westliche Hauptstadt zog und erneut den Schnee mit sich brachte. Doch wir spürten ihn nicht. Spürten weder noch die Kälte, welche außerhalb unseres schützenden Seins zu Boden rieselte und alles in einen silbrig glitzernden Schleier tauchte. Der Alkohol schien wohl Vegetas Zunge zu lockern, den abermals vertieften wir uns in belanglose Gespräche. Gespräche, die eher von meiner Vergangenheit erzählten und die ich nur auf Drängen des Saiyajins über meine Lippen brachte.Wohl schien er alles wissen zu wollen, was meine Freunde und mich damals zusammengeschweißt hatte und lächelnd sah ich in dunkelbraune Opale, welche einen leichten Schleier angenommen hatten. Die Flasche schien schnell geleert, wobei mehr als die Hälfte auf das Konto meines Gastes gingen und ich nun eher besorgt den leicht schwankenden Saiyajin no Ouji an meiner Seite musterte. Das berauschende Getränk schien ihm langsam zu Kopf zu steigen und nach weiteren Minuten des Bangens, hatte ich mir Vegeta geschnappt und ihn kurzerhand erneut neben mich hingelegt. Das hatte er nun davon, kannte man seine eigenen Grenzen nicht. Dieser Chaot. Seufzend sahen blaue Opale auf den Saiyajin und dennoch konnte ich nicht anders als zu lächeln, als ein zaghaftes Gähnen seine Lippen verließ. Ich konnte Vegeta einfach nicht böse sein. Nicht wenn er sich so benahm. Das konnte ich einfach nicht. Aber wer konnte es ihm verübeln? Der Saiyajin kannte die Gebräuche der Erde nicht, hatte sie nie kennengelernt und somit war es mehr als verständlich, dass er den süßlichen Geschmack des Alkohols nicht vertrug. Bei Son-kun war es ähnlich gewesen, doch bei Weitem nicht ganz so schlimm. Dieser konnte wenigstens noch die Augen offen halten, was man von meinem Nebenmann nicht behaupten konnte. Ganz und gar nicht. Lächelnd legte ich mich neben Vegeta und sah in ein blässliches Gesicht. „Warum übertreibst du auch immer, hmn?“ Liebevoll strich ich ihm die wirren Strähnen aus der Stirn doch nützte es bei seinem Starrkopf ziemlich wenig und sofort sprang das wilde Braun erneut zurück. „Das ist nicht Übertreibung sondern Untertreibung....“ Ich lächelte abermals, da Vegetas wirre Worte keinen Sinn ergaben und ich einfach nur lachend den Kopf schüttelte. „Weißt du eigentlich was du da gerade für einen Unsinn erzählst?“ Belustigt sah ich mit an, wie der Saiyajin verneinend den Kopf schüttelte, doch leider rächte sich diese Aktion prompt. Wohl schien ihn augenblicklich ein widerlicher Schwindel heimzusuchen und betreten presste sich Vegeta die Hände an den Kopf, langsam ein und ausatmend. Seinem Gesicht entwich abermals jegliche Farbe, sofern es denn noch welche hatte und besorgt richtete ich mich ein wenig auf. „Mir...geht´s...gleich wieder gut.“ Doch dem war leider nicht so, das sah sogar ein Blinder und mitleidig legte ich meinem Nebenmann eine kühle Hand auf die Stirn. „Gleich....“ Er schien zu warten, so als würde es schlagartig etwas an seinem Zustand ändern und sah betreten zur Decke, doch ging seine Stimme in einem qualvollen Flüstern unter, als er abermals versuchte wirre Wortfetzen über seine Lippen zu bringen. Ich kannte seinen Blick. Kannte das ahnungslose Flehen in dunkelbraunen Opalen nur zu gut und tröstend strich ich ihm abermals über eine schweißnasse Stirn. „Du bist betrunken, Vegeta.“, kam es gar fürsorglich über meine Lippen, doch augenblicklich entwich meine wachsende Sorge, als dunkle Augenpaar verblüfft in die Meinen sahen. „Ich doch nicht.“, war auch sogleich die Antwort des Saiyajins, doch ging sie abermals in einem qualvollen Stöhnen unter, da mein Nebenmann zu schnell den Kopf gedreht hatte. „Ich weiß, Vegeta. Ich weiß. Am Besten wir bringen dich in dein Zimmer und...“ Wieder unterbrach mich ein strenges Kopfschütteln und verdutzt sah ich auf die Hand, welche sich plötzlich in den Stoff meines Rockes krallte und mich festhielt. „Ich will nicht, dass du schon wieder gehst und mich alleine lässt.“ Stockend hielt ich den Atem an. Nichts war zu hören, als das eisige Rauschen des Windes vor verschlossenen Fenstern. Nichts überdauerte mehr, als das wirre Fallen des Schnees und zögernd, gar hilflos sah ich auf den Saiyjain, welcher sich neben mir zusammenkauerte und den Stoff meiner schwarzen Kleidung weiterhin nicht los ließ. Genau konnte ich spüren, dass er momentan nicht mehr wirklich im Hier und Jetzt war – sondern ganz wo anders. „Vegeta?!?“ Besorgt legte ich ihm eine Hand auf die Schulter und rüttelte zaghaft an einem einschlafendem Körper. Eigentlich war es gut, dass er zur Ruhe fand, doch machte mir sein abnormales Verhalten mehr als Angst. Er benahm sich fast wie ein eingeschüchterter Junge, welcher sich hilflos an den Rockzipfel seiner Mutter klammerte. Und seine wirren Worte von gerade eben.... Was, oder wohl besser gesagt, wen hatte er nur damit gemeint?!? Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich eine zaghafte Berührung in meinen Haaren spüren konnte und sah augenblicklich neben mich. Verträumt lagen sonst so strenge Augenpaare abermals auf meinen Haaren und gar ehrfürchtig strich der Saiyajin durch meine wirren Locken. Spielte mit einer einzelnen Strähne zwischen seinen Fingern und ließ es geschehen, dass mein Körper von Neuem erzitterte. Und wieder hörte ich es. Hörte saiyanische Worte, die mich schon damals so im Dunkeln hatten tappen lassen und mich Vegeta nicht wissen ließ, was er gemeint hatte. Plávat`h ká. Wieder erzitterte mein Körper, als ich die zaghaften Berührungen des Saiyajins ein weiteres Mal spüren konnte und sah ihn überrascht an. Vegeta schien meine Ahnungslosigkeit zu spüren, erkannte die flehende Frage in meinen Opalen mit nur einem Blick und antwortete mit etwas Seltenem – mit einem Lächeln.  „Blaues Haar.“, war die Antwort die ich so sehnlichst erwartet hatte und dennoch so unbeholfen spröde Lippen verließ. Immer noch sah mich Vegeta lächelnd an, doch wich seinem Blick erneuter Traurigkeit. Unendliche Sehnsucht brannte in leuchtendem Bernstein und beinahe hätte ich mich soweit aus dem Fenster gelehnt und würde behaupten, dass sich Tränen in den dunkelbraunen Opalen widerspiegelten. Das.... das konnte doch nicht sein. „Tut mir leid....“ Vegeta lachte entschuldigend, entließ meine wirren Locken aus seinem sanften Griff und sehnsüchtig verließ ein schwaches Seufzen meine Lippen.  Nicht aufhören, war mein einziger Gedanke. Doch leider wurde mein Wunsch nicht erhört. Leider blieb er unbeantwortet in meiner Seele zurück und strafte mich mit weiterer Sehnsucht.  Und erneutem Schmerz. „Du erinnerst mich an Jemanden, der mir sehr wichtig war und den ich.... verloren habe.“ Vegetas Stimme brach, so leise und zaghaft, dass es kaum zu hören war. Doch leider hatte ich es und abermals sah ich in seine traurig lächelnden Züge. Erkannte tiefe Sehnsucht in seinen Augen brennend und würde in diesem einen Moment alles dafür tun, dem Saiyajin diesen Schmerz und endlose Pein, nehmen zu können. Doch blieb ich leider machtlos. „Doch du...bist mehr!“ Geschockt hielt ich den Atem an, als Vegeta den Kopf senkte und sich zurück in die weichen Kissen lehnte. Mich aus unschuldigen Augen ansah und jedes Wort ehrlich meinte, dass er über die Lippen brachte. „Du bist, wie Licht.“ Abermals sahen mich dunkelbraune Opale durchdringend an und ein leichtes Lächeln legte sich in sonst so strenge Züge. Mein Körper wurde heiß. Das Atmen, schwerer. Mein Herz – pochte. „So hell....“ Unbändig. „So warm....“ Wild. „..und so schön.“ Erbarmungslos. ~*~ Vegeta schlief ein, noch ehe sein Kopf vollends die weichen Kissen berührt hatte und ließ mich alleine mit meinen Gedanken zurück. Hatte... hatte er das gerade wirklich ernst gemeint?!? Verwirrt sah ich in tief entspannte Züge und lauschte dem wilden Schlagen meines Herzens. War all das wahr, was er gerade eben zu mir gesagt hatte?!? Unendliche Liebe durchflutete meinen Geist, als ich den Saiyajin in eine herzige Umarmung zog und mein Gesicht in seinen wirren Haaren vergrub. Abermals mit ein Lächeln auf den Lippen. Weich fühlte sich sein samtweiches Haar auf meiner Haut an und erneut fuhr ich langsam mit den Fingerspitzen durch dunkelbraune Strähnen. Unendliches Glück war noch zu untertrieben, was ich in jenem Moment spürte. Unendliche Wärme zu belanglos um zu beschreiben, was ich fühlte. Dieser eine Moment, so selten wie er war, schien in Endlosigkeit zu verweilen und war der herrlichste Sonnenstrahl in nahender Dunkelheit.  Diese wenigen Worte, die Vegeta über seine Lippen brachte, erfüllten mein Herz aufs Neue mit nie endender Liebe und langsam strich ich über narbige Haut. Verharrte mit zittrigen Fingerspitzen auf hohen Wangenknochen und sah abermals in schlafende Züge, welche nicht hätten entspannter sein können. Die sonstige Strenge, mit der sich der Saiyajin eine schützende Mauer erbaut hatte, war verblasst und in den tiefsten Ecken seiner Seele verbannt. Die Angst, welche ihn immer zu begleiten schien, war verschwunden und würde diese eine Nacht nicht wiederkehren. Alle Trauer und jeglicher Schmerz vergessen, der ihn immer und immer wieder heimsuchte. Er fand Frieden und Schutz im nahenden Land des Schlafes und enger zog ich den ruhenden Körper an meine Seite. Nur wenn Vegeta so war, konnte ich ihm nahe sein. Nur wenn sein Geist in wohltuenden Träumen gefangen war, konnte ich es wagen, ihn zu berühren. Unendlich seine Wärme spüren, ohne Angst haben zu müssen, abgewiesen zu werden. Eventuell verstoßen, für die Gefühle, welche ich für den Saiyajin empfand. Meine Finger gingen erneut zittrig auf Wanderschaft und fingen an der hohen Stirn an.  Strichen behutsam über einstige Narben seiner Vergangenheit, die so viel Schmerz und Leid in sich trugen. Federleicht berührte meine Hand erneut die Wange des Saiyajins und strich behutsame Kreise über blässliche Haut. Ein Seufzen entwich seiner Kehle, gepaart mit einem schwachen Grinsen, als ich an seiner Halsbeuge angekommen war und leicht über eine längliche Narbe strich. Mühsam fand eine ein bandagierte Hand ihr Ziel und verschlafen kratze sich der Saiyjain an der Stelle, an der ich ihn berührt hatte, rollte sich enger zusammen und war bald darauf, mit einem weiteren Murren, zurück im Land der Träume. Liebevoll lag mein lächelnder Blick auf ihm und zaghaft strich ich über die vielen kleinen Schrammen an seinen Fingern. Dabei nicht entspannte Züge aus den Augen lassend und musste mir abermals das Lachen verkneifen, als Vegeta murrend im Schlaf zu Sprechen begann und quälend die Augenbrauen zusammen zog. Auch wenn ich seine Worte nicht verstand, welche so belanglos seine Lippen verließen, erfüllte es mich dennoch erneut mit gleißender Wärme und sanft hauchte ich dem Saiyajin kurzerhand einen zaghaften Kuss auf die Stirn. Ab wann sich mein Herz für ihn entschieden hatte wusste ich nicht, konnte den Zeitpunkt nicht vollends festlegen, doch war es egal geworden. Dieser eine Moment, gefangen in Vergangenem, verlor an jeglicher Bedeutung, als der Mond bleiern hinter der ersten Wolken verschwand und alles in eine tiefe Schwärze tauchte. Doch nur wir Beide schienen zu bestehen. Blieben übrig, in dieser wallenden Dunkelheit, die uns in tiefe Schatten tauchte und nur ein kleiner Funke, Licht brachte. Unschuldig fegte das Rauschen des Windes über die westliche Hauptstadt, zerrte unaufhaltsam an den Fenstern, doch ließen wir ihm nicht den Einlass, den sich die wallende Kälte so sehr suchte. Ließen sie draußen, aus unserer Höhle der Geborgenheit und sanft zog ich die Decke über einen eingesunkenen Körper, der leicht zu Zittern begonnen hatte.  Ab wann sich der Saiyajin so unverfroren mein Herz gestohlen hatte, wusste ich nicht, doch war es im Nachhinein völlig egal geworden. Wahrscheinlich wusste mein Nebenbann nicht ein Mal selbst, dass ich mehr als nur Freundschaft für ihn empfand und war blindlings, gar unüberlegt, in die Falle seiner Gefühle gelaufen. Ob Vegetas Worte ehrlich gemeint waren, wusste ich nicht und dennoch ließ ich seine gar lieblich gesprochenen Sätze Revue passieren. Du bist wie Licht. So hell. So warm...  ...und so schön. Ein Zittern jagte erneut durch meinen Körper und ohne dass ich es verhindern konnte, stahl sich erneut ein Lächeln auf meine Lippen. Hatte er all dies ernst gemeint?!? Fragend, gar traurig belegt, sah ich in die schlafenden Züge des Saiyajins und beobachtete ihn stumm. Zu gerne würde ich wissen, was Vegeta wirklich dazu dachte. Was seine wahren Gedanken waren, nicht vom Dunst des Vergessens eingelullt, doch blieben sie leider unverschlossen. Verwehrt auf ewig und errungen in nur solch schwachen Momenten das Tageslicht. Doch eigentlich war es egal, wie es wirklich um seine Gefühle stand. Lächelnd nahm ich meinen Besucher erneut in die Arme und zog in enger an meinen Körper. Zog in enger in eine wärmende Umarmung und genoss die Nähe, welche mir Vegeta schenkte. So belanglos und so ehrlich und ohne dass der Saiyjain no Ouji selbst etwas davon ahnte. Wenn ich ihm nur nahe sein konnte, war alles egal. Verlor vollends Alles an Bedeutung. Wenn ich ihn nur aus der Ferne betrachten konnte, nur dies bedeutete, dass ich ihm nahe sein konnte und mein eigenes stummes Leiden hinter aufrichtiger Ehrlichkeit und Freundschaft verbarg, würde meine Liebe bestehen können. Sanft begann das leise Prasseln des Regens, klopfte verträumt an die Fensterscheibe und brachte abermals kaltes Eis mit sich.  Nur dann würde meine Liebe eine Chance haben, selbst wenn es bedeuten sollte, dass sie niemals erhört werden würde. Sehnsucht war ein grausames Gut dieser Welt und so ehrfürchtig, so mächtig, dass es einem die Füße vom standhaften Boden entreißen konnte und man selbst in bleierne Schwärze fiel. In eine nie endende Dunkelheit, die nur Kummer und neuen Schmerz mit sich brachte. Gar flehend war mein Blick, als ich abermals in das ruhende Gesicht des Saiyajins blickte und stumm, gar zitternd leicht über seine Lider fuhr. Zittrig meine Finger sich erneut einen Weg über gebrandmarkte Haut suchten und ich letztendlich an seinen Lippen verweilte. Lippen, die ich so sehr kosten wollte, doch zu feige war den ersten Schritt zu tun. Stattdessen würde ich warten. Würde mein ewiges Flehen verbergen und – ausharren. Ich würde warten und es stumm ertragen. Selbst wenn dies bedeuten sollte,dass ich leiden musste. Kapitel 26: Glück 26 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 26 Dumpf, gar hell leuchtend thronten die Trümmer einer gelebten Stadt zu meinen Füßen. Hell und unerbittlich lag das Antlitz der tosenden Zerstörung so nahe vor meinen Augen, dass ich es nicht begreifen konnte. Weder noch wahrhaben wollte, doch dazu lag der schwefelartige Geruch des Todes zu brennend in der Luft. Zu bestehend, gar endlos verharrend in der Zeit. Wo...war ich?!? Unsicher sahen sich blaue Opale um, doch fand ich nichts, was einem Wiedererkennen seine gebührende Anerkennung zollte. Fand nichts, was mich an ein gelebtes Leben zurückerinnerte und verzweifelt sah ich mich in den Trümmern um, geblendet von der fallenden Sonne, welche der Menschheit ihre ganze Grausamkeit präsentierte. Wie auf einem Silbertablett. Völlig unverfroren und frei. Die Luft war erfüllt von einer drückenden Hitze und schwarze Flocken rieselten von einem wolkenverhangenem Himmel. `Wie Rußregen....´, schoss es mir durch den Kopf und zittrig lief ich einige Schritte vorwärts. Nicht wissend was mein Ziel war und dennoch alle Zeit auf der Suche. Und dennoch nicht zu wissen schien, nach was ich Ausschau hielt. Weiter trugen mich meine Füße über erhitztes Gestein und weitere Trümmer. Hoch und beinahe unendlich ragten fallende Ruinen in den Himmel und weckten beinahe etwas.... Vertrautes. War ich schon einmal hier gewesen? Hier an diesem Ort der Zerstörung, bloß zu einer anderen Zeit?!? Eine leise Stimme sagte mir, dieses Hier zu kennen, welches ich zu durchwandern schien und augenblicklich zog sich ein eisiges Frösteln durch meinen ganzen Körper. Automatisch schlang ich die Arme um meinen bebenden Leib und blieb im Schatten eines hohen Gebäudes stehen.  Tief ragten die Ruinen der Häuser über mich hinweg und das donnernde Dröhnen sterbenden Gesteines erschütterte die Erde ein weiteres Mal. Wo war ich, gottverflucht?!? Eisig stand die Stille über der Ebene. Kalt und unerbittlich fegte der kühle Wind sein Dasein über ein totes Leben hinweg. Ein Leben, welches in den Trümmern seiner Schatten am Ende stand. Nichts lebte. Nichts schien auf ein Überleben hinzudeuten. Nichts überdauerte mehr, als die Zeit, bis ich endlich zu begreifen schien, dass ich alleine war, alleinig begleitet durch den nie endenden Staub der Wüste. Begleitet über Stock und Stein. `Hallo?!?` Nichts weiter, als ein zaghaftes Rufen im Wind. `Ist da irgendwer?!?`, schrie ich in die erdrückende Stille hinein, doch wieder strafte mich nichts weiter als tiefe Dunkelheit. Zitternd suchten meine Hände erneut Halt an einem bebendem Körper und fahrig lief ich weiter. Wie in Trance, gar in einer blinden Panik gefangen, mit der Hoffnung irgendwo auf irgendjemanden zu treffen, doch starb mein blindes Flehen erneut und ließ mich alleine. Ganz allein. Schwer rang ich nach Atem und stützte meine Hände auf den Knien ab, als mein langer Marsch nicht enden wollte und ich schmerzhaft zum Stehen kam. Die Sonne brannte nun lichterloh von einem blauen Himmel und hatte die bestehenden Wolken völlig vertrieben, doch konnte ich an der grausamen Schönheit keinen Gefallen finden. Wo war ich?!? Wo war dieses entsetzliche Hier?!? Dieses grauenhafte Sein, welches sich als Alptraum entpuppte?!? Doch plötzlich sah ich ihn, so völlig unerwartet, dass es mich von den Füßen riss und ich kläglich nach Atem rang. Er war so nah und brennend vor meinen Augen, dass es mir sofort die Tränen in die Augen trieb. So nah und doch so fern zugleich und zitternd ging ich einige Schritte auf den Saiyajin zu, welcher in der Mitte eines großen Platzes stand, zum Angriff bereit. Wieso ich ihn vorher nicht bemerkt hatte, wer wusste das schon, doch nur dieser eine Moment zählte. Dieser eine Moment, in dem er mein Blickfeld erhellte und die Dunkelheit in Licht verwandelte.Weit lagen die Trümmer des Schlachtfeldes um ihn herum, doch schien er immer und immer wieder von der Asche aufzuerstehen. Wie der Phönix jedes Mal aus der Hölle aufs Neuste entflammte, blind aus einem Versagen zu erwachen schien und einem neuen Leben entgegen blickte. Wie in Trance glitten meine blauen Opale über Vegetas Form und sofort verflog meine anfängliche Freude und machte reiner Panik Platz. Reines Entsetzten tobte endlos in meiner Seele, als ich die Spuren des Blutes sah, welche seinen Körper benetzten. Spuren eines Kampfes, welcher alles von dem Saiyajin gefordert hatte und ich an seinen brennenden dunkelbraunen Opalen erkennen konnte, dass diese eine Schlacht, vielleicht die Letzte seines Seins, noch nicht vorbei war. Erneut trat ich auf den Saiyajin zu, doch schien Vegeta mich nicht wahrzunehmen. Streng, gar eisern verbissen, war sein Blick an einen vagen Punkt in der Ferne gerichtet und erneut spannte er den Körper an, als seine Stimme über die Ebene hallte. Und das Donnern von Neuem begann. „War das etwa schon alles? Wenn ihr mich besiegen wollt, braucht es mehr als läppische Schläge und einfache Tritte.“ Da war sie wieder, diese Überheblichkeit und der wilde, unantastbare Stolz, welcher den Saiyajin so atemberaubend machte. Ihn nie zurückweichen ließ, niemals aufgebend, obwohl ein Sieg in weiter Ferne lag.  Vegeta sprach in den Raum hinein, schien keinen wirklichen Ansprechpartner zu haben und zweifelnd versuchte ich zu sehen, wen er meinte, doch herrschte nichts als gähnende Leere. Ein wallendes Nichts – zum Zerreißen nahe. Ein plötzliches Raunen ging durch die Tiefen der Erde und erschütterte die Umgebung mit einem Mal. Ich zitterte, da der Stoß, welcher sich durchs Erdreich bahnte zu heftig war und fiel zu Boden. Ging in die Knie, als die alles erschütternde Macht an Stärke hinzu gewann und tiefe Risse die Erde erfüllte. Ich wollte schreien, doch konnte ich nicht. Ich wollte zu ihm, doch waren meine Beine nichts weiter als blässliche Luft. Meine Glieder schwer wie Blei und somit konnte ich nichts anderes tun, als hilflos zu zusehen, wie eine unerschütterliche Macht den Saiyajin no Ouji angriff. Es war wie ein Blitz, geformt aus hellem blauen Licht und doch schien es mehr. Viel mehr und meine menschlichen Augen hatten große Mühe, dem gleißenden Schauspiel noch zu folgen. Zitternd lagen blaue Opale auf dem Geschehen dieser Welt und verfolgten einen Kampf, der nicht ungleicher hätte sein können. Ein unsichtbarer Schlag fegte Vegeta vom Himmel und haltlos krachte der Saiyajin in helles Gestein. Erneut brach ein dumpfes Beben durch die Erde und die fallenden Ruinen heulten gar gespenstisch in ihren toten Mauern auf. Die ersten Gesteinsbrocken fielen, wie Nieselregen, auf eine, dem Untergang geweihte Welt. Prasselten nieder, auf eine zerstörte Stadt – meine Stadt. Der Ort, an dem ich aufgewachsen war und mein ganzes Leben verbracht hatte. Ein Leben, welches nun zu Ende war. Ich hatte es begriffen. Endlich. Dennoch konnte ich mich nicht rühren, gar aus Schock und der puren Angst, die mich ergriffen hatte. „Das dieser hier so viel Widerstand leistet hätte ich nicht gedacht. Es ist wahrlich...faszinierend.“ Hell, wie die reinste Glockenstimme , wie die eines Engels, ebbte die Stimme einer jungen Frau über die Ebene und überrascht sah ich auf. Versuchte das eine Wesen auszumachen, welches wohl der Grund für dieses ganze Chaos zu sein schien, doch sah ich nichts weiter als die mühsamen Versuche des Saiyajins, sich wieder auf die Beine zu hieven. Vegeta sah schlimm aus und die Verletzung an seinem linken Bein versprach nichts Gutes. Fallendes Blut verließ die zahlreichen Wunden des saiyanischen Kämpfers und bangend legte ich eine Hand an mein Herz, immer noch zu paralysiert um mich bewegen zu können. „Du hast Recht, Schwesterchen. Er scheint was ganz Besonderes zu sein....“ Die neue Stimme, die nun über den Kampfplatz wallte, ließ mich abermals erschrocken zusammenfahren und langsam wandte ich den Blick. Sah auf jene Figuren, welche langsam auf den knienden Saiyajin am Boden zu schritten. Und hielt den Atem an. Es waren zwei.  Nur zwei von ihnen und dennoch schafften es diese einzelnen Wesen, dass mein Herz vor Angst erstarb. Mein Körper – zitterte, als ich auf die junge, hübsche Frau und den gleichaltrigen Mann starrte. Sie hatte blondes Haar. Er – schwarzes. Beide, eisklare, hellblaue Augen, so stechend kühl wie die Nacht und mit nur einem Blick, einem Einzelnen, wusste ich, dass sie keine Menschen waren. Auch wenn alles darauf hin deutete. „...aber leider nicht besonders genug.“ , beendete der Cyborg seinen Satz und der belustigte Tonfall in seiner Stimme, ließ mich abermals schaudern. So tu doch was, Vegeta. Verbissen ballte ich die Hände zu Fäuste, als der Saiyajin keuchend zum Stehen kam, seine dunkelbraunen Augen bitter und wild entschlossen auf seinen Gegner ruhend. Er war zum Kampf bereit, das konnte ich fühlen. Jegliche Faser seines Körpers war auf Angriff gedrillt und erneut sammelte Vegeta all seine Macht, ließ sie in einem gellenden Aufschrei hinaus und preschte nach vorne. Bestrebt das nahende Chaos zu verhindern, welches die westliche Hauptstadt so unerschütterlich heimgesucht hatte. Bestrebt zu kämpfen. Bestrebt alles zu geben und alles zu tun, um ein Zu Hause zu schützen, was nicht nur seiner Seele ein wärmendes Obdach gegeben hatte. Sondern auch seinem Glück. Staub und Ruß wirbelte von der Erde auf und warf alles in einen nebligen Schleier, doch wurde die Sicht durch meine steigenden Tränen verdrängt. Unerschütterliche Macht prallte aufeinander, doch wieder schien der Saiyajin unterlegen und fing erneute Schläge ein. Unweigerlich sammelten sich weitere Tränen in meinen Augen und mit einem ersten wimmernden Schluchzen verließen sie ihr Gefängnis. Machten endloser Angst und reiner Panik Platz und verbissen versuchte ich auf die Beine zu kommen. Ich wollte zu ihm, das war alles, was ich in diesem einen Moment dachte und zitternd fand ich einen festen Stand und hievte mich nach oben.  Die Erde wurde abermals von einem heftigen Beben heimgesucht, doch dieses Mal gewann ich. Gewann die Oberhand und verbissen fand ich auf schwachen Füßen Halt. Fand Sicherheit in einem nie endenden Kampf und lief. Lief voraus, dem nahenden Untergang entgegen, nur um bei ihm zu sein. Er musste es schaffen. Das musste er einfach und gar in flehender Manier legten sich abermals blässliche Hände an mein Herz. Sorge wusch durch meinen Körper, wie eine nie endende Welle, als Vegeta erneut vom Himmel gefegt wurde und zu Boden krachte. Das harte Gestein der Erde bohrte sich tief in seine Haut und riss erneute Wunden in vernarbtes Fleisch. Doch wieder kam er auf die Beine, schien nicht fallen zu wollen, niemals aufgebend und preschte nach vorne. Angst beschlich meinen Körper, so völlig versteckt und aus dem Hinterhalt, dass ich nicht damit gerechnet hatte, als beide Cyborgs zum Angriff ausholten und den Saiyajin in eisigen Schlägen gefangen hielten. ´Wieso verwandelst du dich nicht?`, kam es mir flehentlich in den Sinn und ließ fallendem Nass abermals freien Lauf. Ließ meine kalten Tränen über blasse Haut wandern, ohne sie auch nur aufhalten zu wollen. Doch dann traf es mich mit einem Mal. Heftig.... ...endlos. Und unerwartet. Vielleicht....konnte er nicht. Die innere Flamme, tief in Vegetas Seele blieb unberührt. Blieb versteckt in seinen eisernen Ketten und hatte vielleicht nie das Tageslicht erblickt. Wurde nie entflammt. Ich wollte seinen Namen schreien, so voller Sorge, gar endloser Liebe, doch kam kein einziger Laut über meine Lippen. Ich wollte zu ihm, wollte einen Fuß vor den anderen setzten, doch konnte ich nicht. Hilflos starrte ich auf meine Hände, die in Wahrheit nie welche gewesen waren. Sah auf meine Füße, welche in einem gleißenden Schleier aus Licht und Nebel verschwanden. Fühlte meine Tränen, doch waren sie nichts weiter als eine blasse Illusion und ich begriff. Ich war verdammt dazu, nur zu zusehen. Angst, war alles was ich momentan fühlte. Angst und gleißende Panik, das mir eine Wesen zu verlieren, welches mir das Wichtigste auf der Welt geworden war. Vegetas Leid lag brennend in seinen Augen, als die Cyborgs ihn in die Knie zwangen und ihn in einem eisernen Griff festhielten. Sein Versagen war so wahrhaft zu spüren, dass es mir erneut die Kälte durch den Körper jagte.  „Wofür kämpfst du eigentlich noch, Saiyajin? Es ist wahrlich amüsant deine zwecklosen Bemühungen mit an zu sehen.“ Spottend wallte die kindliche Stimme des schwarzhaarigen Cyborgs über die Ebene und brachte erneut kaltes Eis mit sich. „Es ist wahrlich erstaunlich, den einstigen Saiyjain no Ouji, so verbissen zu sehen. So getrieben vor Sorge und.....Liebe.“ Wieder wollte sich Vegeta aus dem festen Griff des Jungen reißen, doch eisern hielt der junge Cyborg die Schultern des Saiyajins in einem festen Griff gefangen und drückte ihn zu Boden. Kalte Hände, geformt aus den Tiefen der Hölle ließ keine Flucht zu. „Sie liegt wahrscheinlich sowieso unter den Trümmern vergraben. Wieso opferst du dich für so ein schwaches Menschenleben?!?“ Nun hatte auch das blond haarige Mädchen das Wort ergriffen und schlenderte verspielt um den am Boden knienden Saiyajin herum. Den Blick dabei nicht von ihrem Bruder nehmend, welcher die Liebe meines Lebens immer noch eisern in die Knie zwang. Doch Vegeta schwieg und brachte keinen Laut über seine Lippen. Alleinig sein bebender Blick sprach Bände und wenn er nur gekonnt hätte, würde er sich von seinen Peinigern losreißen und abermals kämpfen. Doch konnte er nicht und so bleib mir nichts weiter, als dem schwachen Keuchen seines stockenden Atems zu lauschen. Das Leid in seinen Augen zu beobachten und die wallende Erkenntnis sehend, dass er versagt hatte. „Ich bin es langsam Leid, Saiyajin. Mehr als Leid!“ Geschockt sah ich mit an, wie die junge Cyborg einen Schritt auf den Saiyajin zuging. Mein Herz schlug wild und unbändig hinter meiner Brust, wollte nicht wahrhaben, was so bald geschehen sollte, auch wenn meine Augen nichts als die Wahrheit zeigten. Mein Herz, zu vor so wild schlagend, schien nun mit einem Mal still zu stehen, als das Mädchen noch einen Schritt nach vorne ging, nur um letztendlich hinter dem gefallenen Krieger zum Stehen zu kommen. „Ich bin es leid, zu Spielen, Bruder.“ Eis klar lagen blaue Augen auf ihrem Zwilling und mit einem eisigen Lächeln, thronend auf zynischen Lippen, legten sich kalte Klauen, geformt aus Fleisch und Blut, um Vegetas Hals. Ich wollte schreien, wollte dem Saiyajin zurufen, wieso er nichts unternahm, doch konnte ich mich nicht rühren. Dazu verdammt diese ganze Grausamkeit mit an zu sehen und haltlos liefen mir die Tränen über die Wangen, als ich das Unausweichliche erkannt hatte. „Wieso unternimmst du Nichts?“, rief ich stumm. „Wieso hast du aufgegeben?!?“, wollte ich aus vollem Halse schreien, doch Nichts als heiße Luft verließ meine brennende Kehle. Müde schlossen sich kämpfende Lider und erschöpft senkten sich dunkelbraune Opale zu Boden. Er hatte aufgegeben. Den Kampf verloren, welchen er so glorreich begonnen hatte, doch wollte ich diese Niederlage nicht akzeptieren. Das konnte ich einfach nicht und abermals rief ich stumm nach seinem Namen, haltlose Tränen dabei über meine Wange tanzend. Es war ein Funke, schwebend in endloser Dunkelheit, doch war er bei weitem zu schwach das nahende Licht zu bringen. Verklärt richtete der Saiyajin seinen überraschten Blick nach oben und sah genau in meine Augen. Abermals traf dunkles Braun so schimmernd wie der hellste Bernstein in ein tiefes Blau und für einen Moment schien all der Kummer und jegliche Sorge vergessen. Hatte Vegeta mich etwa gehört?!? Konnte er mein stummes Flehen erwidern, so leise es auch war? Verwirrt zog mein Gegenüber die Augenbrauen zusammen, doch schien er nichts zu sehen. Nichts zu sehen, als bleierne Leere. Das konnte doch nicht sein.  Ich saß doch genau vor ihm, keine zehn Schritte entfernt. Mühsam wollte ich meine Hand heben, wollte über seine Wange streichen, doch waren meine Glieder schwer wie Blei. Verzweiflung mischte sich unter wallende Angst und erneut erfüllte mein wimmerndes Schluchzen die Stille. Das durfte nicht geschehen. Bei Gott, bitte. Das durfte es einfach nicht. Doch es geschah und das Geräusch welches sich nun über die Ebene zog, würde ich niemals vergessen können. Niemals. Und würde mich auf ewig begleiten. Mit einem lauten Krachen brach die Cyborg das Genick des Saiyajins , so als wäre es das leichteste auf der Welt und die sonst so flammenden Opale erloschen mit einem Mal. Helles Bernstein, welches ich so zu lieben gelernt hatte, war nun nichts mehr als eine blässliche Erinnerung in meinem Herzen, als der Cyborg den toten, leblosen Körper des Saiyajins aus seinem Griff entließ und Vegeta zur Seite fiel. Schwach... Kraftlos... ...und ohne jegliches Leben verbleibend. Die Flamme erloschen, welche sonst so lodernd in seinem Inneren gehaust hatte und mit ihrem Sterben kamen meine Tränen. Erneut.... Unaufhaltsam.... Und niemals endend. ~*~ Ich wurde geweckt von meinem eigenen Schreien und nach Luft ringend versuchte ich, die Orientierung zu gewinnen. Wo... wo war ich? Das Erste was ich sah, war ein vertrautes Weiß, als ich gegen die Zimmerdecke starrte und erschöpft strich ich mir die schweißnassen Haare aus der Stirn. Ein Traum.... Zitternd sah ich auf meine Hände, nur um mich zu vergewissern, dass sie noch da waren und nicht im blassen Dunst des Nebels verschwanden. Das musste ein Traum gewesen sein. Kühl rann mir etwas Kaltes die Wangen hinab und zittrig fingen meine Fingerspitzen die haltlosen Tränen auf, welche sich einsam über blässliche Haut zogen. Alles erschien in einem Schleier. Alles gefangen in Endlosigkeit und dennoch hörte ich das Ticken der Zeit. Fahrig, wie in Trance suchte ein wirrer Blick den Weg zur Uhr, doch ergaben die zeigenden Zahlen keinen Sinn. Ruhen. Ich musste mich beruhigen und haltlos lauschte ich meinem eigenen wirrem Atmen. Lauschte dem rasselnden Keuchen meiner Lungen, als ich krampfhaft versuchte Luft zu holen und versuchte zur Ruhe zu kommen. Doch erst nach Minuten gelang es mir. Ein Traum. Es war ein Traum gewesen, nichts weiter und der Saiyjain war immer noch bei mir. Lag immer noch.... Überrascht wandte ich den Blick und sah in ein schlafendes Gesicht. Auch wenn Vegeta sich mehr unter seinen Armen versteckte, den Kopf zum Schutz vor dem hellen Licht in das weiche Kissen drückte, eng geschmiegt an meinen Körper, konnte ich immer noch die ruhende Züge des Saiyajins erkennen und dieser Anblick erhellte mein Herz. Zauberte ein Lächeln auf meine Lippen. Ein Glückliches. Ich könnte weinen vor Glück, doch hatte ich all meine Tränen längst vergossen. Liebevoll strich ich dem Saiyajin behutsam fallendes Haar aus der Stirn und lauschte abermals seinen kräftigen Atemzügen. Lauschte dem ewigen Auf und Ab, dem Schlagen seines Herzens, welches sich der Atmung meines Nebenmannes anzupassen schien und zittrig strich ich über seine Wange. Ein Murren verließ Vegetas Lippen und augenblicklich rollte er sich enger zusammen. Die Knie eng an den Körper gezogen, versuchte er fast, sich zu verstecken und mitleidig zog ich die Decke höher um ein zitterndes Wesen, dessen Angst und innere Qualen nun so deutlich zu lesen war, schützen zu können. Wie ein offenes Buch, welches nun, im Schutz des Schlafes völlig offen stand und jeder in verborgenen Seiten lesen konnte, welche der Saiyjain sonst immer versuchte, vor neugierigen Blicken fern zu halten. Blicke, die ihn gelehrt hatten, dass sie schaden konnten und nur Verderben mit sich brachten. Blicke, welche, dank einer zerrütteten Vergangenheit, sein Vertrauen brachen und den Saiyajin no Ouji in tiefe Zweifel stürzte. So verbittert.... ...und so alleine ließ. Vegeta suchte Schutz, denn nichts anderes bedeutete diese eine Haltung, welche mich augenblicklich erneut auf keuchen ließ. Mir abermals die Tränen in die Augen schickten und mich unweigerlich an meinen Traum zurück erinnerten. Wieder huschten meine Finger zaghaft über seine Haut und ein wohliges Seufzen verließ narbige Lippen, als ich beruhigende Kreise über Vegetas Nacken zog. Dicht unter dem Haaransatz und sofort zog sich eine gleißende Gänsehaut über seinen ganzen Körper. Er war faszinierend auf seine eigene Art und Weise und lächelnd richtete ich mich auf. Drehte mich behutsam auf die Seite, vorsichtig um den Saiyajin nicht zu wecken und bettete mein Kinn in meine Hände. Ich könnte ihn ewig so beobachten. Immer ewig hier liegen und in Vegetas tief entspannten Züge schauen. Seinem ruhigen Atem lauschend und den wirren Wortfetzen, die er über spröde Lippen brachte. Meine Finger beendeten ihr Tun nicht und strichen immer noch behutsam über gebrandmarkte Haut. Ein verstecktes Grinsen verließ meine Lippen, als ich abermals eine empfindliche Stelle am Hals passierten und der Saiyajin sofort zusammenzuckte. Fahrig fegte Vegeta meine Hand mit einem Murren zur Seite und war aber schon bald darauf wieder im Land der Träume gefangen. Liebe durchflutete mein Herz und schien niemals zu erlöschen. Niemals. Ab wann hatten sich meine Gefühle für den Saiyajin no Ouji verändert? Ab wann wich das Gefühl der Freundschaft dem Bedürfnis nach endloser Nähe?!?  Gar Liebe? „Y´ah... Yáhn`a brash t´hak´neth, Nappa! Ma´h na...“ Verblüfft sah ich auf Vegeta, als mich seine zaghaft brüchige Stimme aus den Gedanken riss. Sein Saiyanisch war mehr als verwaschen, wahrscheinlich redete er wieder im Schlaf, und langsam beuget ich mich näher zu meinem Nebenmann hinunter, um ihn besser verstehen zu können. Abermals huschte saiyanisches Kauderwelsch über blasse Lippen und verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen. Das verstand ja kein Mensch und überlegend legte ich den Kopf schief, als Vegeta ein weiteres Mal in Illusionen gefangen schien.  Das nahe Erwachen schien ihn zu übermannen, fahriger kniffen sich sonst so ruhig entspannte Augenbrauen zusammen und unruhig drehte sich mein Nebenmann auf den Rücken, dabei nicht das quälende Seufzen verbergend, welches sich aus seiner Kehle stahl. Irgendetwas störte ihn... Doch was?!? Hilfesuchend sah ich mich um. Und erkannte es nach wenigen Sekunden. Das gleißende Licht des erwachenden Tages stach dem Saiyajin direkt in die Augen und mit einem hastigen Griff, senkte ich die Jalousie und zog die silbrigen Vorhänge vor das Fenster. `Schon besser....´, dachte ich, als ich mich wieder zu Vegeta umdrehte, doch leider hatte meine Aktion wenig gebracht. Der Saiyajin schien bald zu erwachen und innerlich hasste ich mich dafür, die Situation nicht früher erkannt zu haben. Nur wenn der Saiyajin schlief, konnte ich ihm so nahe sein und wehleidig sah ich auf gequält verzogene Züge, die schon bald den heutigen Tag begrüßen sollten. Konnte ich ihn nicht für ewig so halten?!? Geborgen in meinen Armen und nie wieder los lassend... „Hey....“  Liebe legte sich in meine blauen Opale und lächelnd schenkte ich dem erwachendem Saiyajin einen strahlenden Morgengruß. „...hey.“, war die gleichnamige, knappe Antwort des Saiyajins und brachte mir abermals ein Schmunzeln auf die Lippen. Mein Gott, war das süß. Vegeta konnte seine Augen kaum offen halten und trotzdem versuchte er meinen wachen Blick zu erwidern. Selbst wenn er mehr als orientierungslos war und es ihn sämtliche Kräfte kostete. „Gut geschlafen, du Schlafmütze?“ Lächelnd tippte ich ihm auf die Nasenspitze und murrend ließ sich der Saiyajin wieder zurück in die weichen Kissen fallen. Verwundert hob ich eine Augenbraue. Was war los mit ihm?!? So sehr also ein Morgenmuffel? Ich konnte nicht anders als zu lachen, als sich Vegeta, nach weiterem Grummeln, kurzerhand ein zweites Kissen schnappte und sich betreten über den Kopf presste. Nur schwer verständlich kamen schwach geraunten Worte durch den dicken Stoff hindurch und zögernd setzte ich mich nun vollends auf und betrachtete den liegenden Mann neben mir. „Wenn du das Kissen wegnimmst, verstehe ich dich vielleicht....“, brachte ich lachend zu Wort und entrüstet senkte der Saiyajin den schützenden Stoff von seinen Augen und funkelte mich an. „Kannst du die Sonne nicht abschalten?!? Du schaffst ja sonst auch immer alles.“ Er klang zornig, gar gequält und als ich Eins und Eins zusammen zählte, brach ich in ein schallendes Gelächter aus und mein Nebenmann presste sich erneut das Kissen auf den Kopf. „Du hast einen Kater, Vegeta.“ Wieder versuchte ich mein Kichern hinter vorgehaltener Hand zu verbergen, doch schaffte es nicht wirklich. „Sie mich nicht so an. Du hättest nicht so viel trinken dürfen.“, gab ich seinem stechenden Blick kontra und nahm meinem Besucher schließlich den drückenden Stoff vom Gesicht. „Eine Portion Essen und zwei Tabletten Aspirin sollten helfen. Danach fühlst du dich wie neu geboren.“ Gequält sahen mich dunkelbraune Opale an, nicht so wirklich Glauben schenkend, was ich so eben zu ihm gesagt hatte und ein liebevolles Lächeln umspielte meine Lippen. „Vertraue mir, okay?“ Zaghaft strich ich abermals über seine Wange und langsam schloss Vegeta die Augen.  Es erschien mir fast als genoss er diese kleine Liebkosung, die ich ihm entgegen brachte. Mochte diese kleinen Zärtlichkeiten, welche ich ihm schenkte, so offen und ehrlich und abermals wanderten meine Gedanken. Wanderten zu jenem Punkt dieser wundervollen Nacht, als Vegetas Herz zu sprechen begonnen hatte. Und ich immer noch nicht wusste, ob seine tief bewegend Worte, ernst gemeint waren. Du bist wie Licht... Ich zitterte, als ich an seine eigenen Worte zurück dachte und versank abermals in einem tiefen dunklen Braun seiner Augen. So viel Wärme war darin zu lesen und dennoch, versteckt in den hintersten Ecken, so viel Leid und Qual. So viel Schmerz..... Wer war dieser jemand, an den ich ihn wohl erinnerte? Wer war dieses eine Wesen, was so viel Schmerz und versteckten Kummer auslösen konnte? Hatte Vegeta diesen Jemand vielleicht gemocht? Standen sie sich nahe?!? So viele Fragen und schon jetzt wusste ich, dass ich so schnell keine Antwort von dem wortkargen Saiyajin bekommen konnte. Jedenfalls nicht so, denn wieder drehte sich der Saiyjain auf die Seite, mir dieses Mal den Rücken zeigend und zog sich die Decke über den Kopf. Ich lachte, stupste gespielt auf den menschenähnlichen Berg und entlocktem seinem Besitzer abermals ein warnendes Knurren. „Ich werde dir mal etwas zu Essen machen. So bist du unausstehlich, weißt du das?“, brachte ich lachend über meine Lippen und schwang die Beine aus dem Bett. Oder versuchte es zumindest, denn für diese Aktion musste ich erstmals über den liegenden Saiyjain klettern und hastig versuchte ich, auf die Füße zu kommen.  Genüßlich streckte ich mich der Sonne entgegen und ließ die Müdigkeit aus meinen Knochen wandern. Ein herrlicher Morgen. Mit einem Lächeln begrüßte ich die strahlende Sonne am Himmel und sah ein letztes Mal auf den Saiyjain, welcher wieder im Land der Träume versunken war. Es würde ein schöner Morgen werden. Da war ich mir sicher. Völlig ganz. ~*~ Ich schnappte mir frische Kleider und lief in eines der Gästebäder, um mich frisch zu machen. Wenn Vegeta so war, war es besser, ihn in Ruhe zu lassen und ich wollte den wohl benötigten Schlaf des Saiyajins nicht stören. Wollte ihn nicht wecken, aus der Erholsamkeit und dem wallenden Frieden, in welchem er gefangen schien und während das heiße Nass der Dusche auf meinen Körper prasselte, wanderten meine Gedanken abermals. Ich war...glücklich.  Denn in dieser einen Nacht, hatte mir Vegeta eine Seite gezeigt, die ihm sonst niemand zugetraut hätte. Auch wenn ich immer noch nicht wusste, ob schwach geflüsterte Worte, bedeckt mit dem Schleier des Vergessens, ehrlich und wahrhaft meinend, seine Lippen verlassen hatten, so zeigten sie dennoch ein Fünkchen Hoffnung. Ließen mich hoffen, dass ich nicht im Dunkeln tappte und ich dem Saiyajin vielleicht einfach nur Zeit geben musste. Denn nur das Schicksal alleine würde wissen, wie unsere Geschichte ausgehen würde. Frisch geduscht, mit neuen Kleidern am Leib und geweckt durch die wallende Wärme stand ich später nach guten 20 Minuten in der Küche und zauberte ein herzhaftes Frühstück. 4 Spiegeleier brutzelten in der Pfanne vor sich hin, während ich geschnittene Brötchen belegte und der Kaffee vor sich hin köchelte. So langsam schien ich die Saiyajins besser verstehen zu können und um Vegetas schlechte Laune an diesem Morgen etwas zu lindern, war etwas Essbares vielleicht gar nicht so schlecht. So wie ich ihn kannte, würde der Saiyjain no Ouji sicherlich Hunger haben und lächelnd goss ich frisches Schwarz in zwei große Tassen. Eine behäufte ich mit Milch und reichlich Zucker, die Andere beinahe unberührt. Ich lachte, als mich ein wundervolle Gedanke beschlich. Wie unterschiedlich zwei Wesen doch sein konnten und sich dennoch als ein Ganzes fühlten. Dennoch zu einander fanden und sorgsam nahm ich das voll beladene Tablett in meine Hände. Das Aspirin durfte natürlich nicht fehlen und mit einem schnellen Handgriff fischte ich zwei Tabletten zu Tage und legte sie ebenfalls auf den Teller. Na wenn das kein guter Morgen versprach, wusste ich mir auch nicht mehr zu helfen. Mit einem Lächeln auf den Lippen kehrte ich zu meinem Besucher zurück. Doch als ich in mein Zimmer trat, die wallende Ohnmacht ihren Einzug gewonnen hatte und das ganze Chaos zu beginnen schien, welches nun nicht mehr aufzuhalten war wünschte ich mir, ich wäre auf ewiglich meinen Räumen fern geblieben. Wünschte mir, zuvor geliebte Räume, niemals betreten zu haben und während mein Blick vom leeren Bett suchend in meinen Gemächern umherwanderten, beschlich mich eine leise Angst. Wo war er?!? Doch eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ mich augenblicklich zusammen fahren und langsam drehte ich mich um. Sah langsam begreifend in einen starren, kalten Blick geformt aus wirrem Eis, als mir dunkelbraune Opale entgegen blickten und ich nichts als pure Kälte in sonst zuvor sanften Zügen erkennen konnte. Sah auf das Etwas in Vegetas Händen, was mich augenblicklich zurück taumeln ließ, die Welt sich unaufhörlich drehte und alles in bleierner Schuld versank. Was...hatte ich nur getan?!? Kapitel 27: Glück 27 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 27 Dumpf schien die Zeit still zu stehen, doch nicht ein Mal das Zirpen der Vögel und ihr gellender, schöner Gesang konnte meinen Tag erhellen. Nicht die fallenden Lichter der strahlenden Sonne, welche sich durch die Vorhänge quälten, sich einen Weg durch die Ritze der Jalousie suchten, um den Raum zu erhellen. Nur einstige Kälte war zu spüren, war förmlich greifbar nahe und abermals ging ich einige Schritte zurück, als mich Vegeta weiterhin mit purem Eis strafte. Ich verstand es nicht. Wollte nicht begreifen, auch wenn die Antwort auf meine brennende Frage unweigerlich in den Hände des Saiyajins lag und ich sie dennoch nicht wahrhaben wollte. Zittrig trugen mich meine Beine abermals rückwärts und beiläufig, wie in Trance schaffte ich es gerade noch, das Tablett in meinen Händen auf die Seite zu stellen, den Saiyajin no Ouji dabei nicht aus den Augen lassend. Er sah wacher aus, als ich mich fühlte. Eisig klar und brennend waren dunkelbraune Opale auf mich gerichtet, sahen jede meiner Bewegungen und schienen mich nicht aus den Augen zu lassen. Entließen mich nicht seinem strafenden Blick, welcher mich augenblicklich stocken ließ und pure Kälte mit sich brachte. Ein vages Unbehagen als sein Begleiter, welches erst sachte, völlig langsam, begonnen hatte und sich nun in eine reißende Welle entpuppte. Eine Welle, die mein Innerstes zerstörte, völlig wahllos, gar ohne Reue und mir abermals die Tränen in die Augen trieb. Tränen, der Angst. Tränen, des Begreifens. Was hatte ich nur getan?!? Hatte ich mir denn gar nichts dabei gedacht?!? Denn die Erkenntnis traf mich mit einem Mal. So völlig unerwartet und doch so drohend vor meinen eigenen Augen, dass ich abermals taumelte, doch nun nicht mehr ausweichen konnte und gegen die geschlossene Türe meines Zimmers prallte. Eingeengt wie ein gefangenes Tier im Käfig. Vegetas Blicke schienen mich regelrecht zu durchbohren und nur mühsam konnte ich dem kalten Eis in brennenden Opalen standhalten. Konnte nicht den Blick von der Kugel in Vegetas Händen nehmen, welche solch eine Angst in mir ausgelöst hatte und die zuvor bestehende Zweisamkeit in tausend Scherben riss. Die Beine lässig überkreuzt, ausgestreckt auf meinem Schreibtisch ruhend, während der Saiyajin lässig in meinem Arbeitsstuhl thronte, hielt Vegeta mein Golden Eye so völlig unverfroren in den Händen, als wäre es sein Eigentum. Kein Wort fiel, als ich mich zu lösen schien und nur mühsam den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter schlucken konnte. Blaue Opale dabei nicht von meiner Erfindung nehmend, welche mich in diesem einen Moment alles gekostet hatte. Alles was mir jemals wichtig gewesen war. Das Surren der laufenden Maschine bescherte mir erneute Gänsehaut auf meinem Körper und langsam schritt ich auf den Saiyajin zu, nicht wissend wie viel er gesehen hatte und dennoch hoffend, dass es Nichts gewesen war. Doch Vegetas hasserfüllter Blick sprach Bände, als ein tiefes Knurren durch die Räume drang und mich abermals erzittern ließ. Eine Warnung – deutlich an mich gerichtet, sollte ich es wagen näher an den Saiyajin heranzutreten. Doch konnte ich nicht und verkürzte abermals den Abstand zwischen uns. Ich konnte nicht sprechen, selbst wenn ich gewollt hätte und qualvoll sah ich mit an, wie Vegeta zitternd die Augen schloss. Versuchte sich zu beruhigen, doch sprach sein wirrer Atem vom Gegenteil, als das erste Beben den Raum erschütterte. So plötzlich, dass ich nicht damit gerechnet hatte und der kräftige Ruck an Macht und Kraft die Wände tanzen ließ. Klirrendes Glas zum Singen brachte und ich mich nur mit großer Mühe auf den Beinen halten konnte. Wieder stieß ein weiterer Ruck durch die Erde, als ich wieder einen Fuß vor den anderen setzte, erschütterte die Grundfesten meiner Mauern und senkte meine Gemächer mit einem Mal. Ließ Staub und Ruß von der Decke nieseln. Ich wollte schreien, doch konnte ich nicht, als sich gleißende Risse durch den Boden zogen. Gleißende Spuren der Enttäuschung hinterließ, ausgehend von einem Wesen, welches mehr denn je gebrochen wirkte. Und gebrochen worden war. Von mir. Wirr fielen die ersten Bücher zu Boden und irgendwo, in weiter Ferne, zersprang ein Glas in tausend Scherben. Mein Wandspiegel folgte, als sich Vegetas gleißende Wut durch den Raum zog und erneuten Splitterregen mit sich brachte. Ich wollte ihm zum Stoppen bewegen, wollte irgend etwas tun, um seine gleißende Wut zu zügeln, die wilde Rage zu bremsen, welche ihn befallen hatte, doch konnte ich nicht. Vegetas Zorn schien nicht zu enden und abermals donnerte das dumpfe Dröhnen sich dehnendes Gesteines durch die Gemächer meines Zimmers. Ließ Staub und Putz von den Wänden rieseln, doch mit einem Mal, als sich der Saiyajin zu erheben schien, mein Golden Eye dabei nicht aus den Händen legend und dunkelbraune Opale, so kühl wie die Nacht, auf mich gerichtet waren, erstarb das Donnern mit einem Mal. Und machte blanker Stille Platz. „Noch nie...“ Er schien wie die Ruhe selbst, als Vegeta sich zu mir umdrehte und seine kühlen Opale auf mich richtete, doch verriet ihn das Zittern in seinen Augen. Verklärt sah ich auf, direkt in kalte Züge seines Seins, als ich mich zitternd aufrichtete und die Arme, wie zum Schutz suchend, eng um meinen Körper legte. Ich hatte nicht ein mal gemerkt, wie ich schützend in mich gesunken war und meine Hände wild an die Ohren presste, nur um das wirre Donnern seines Ki´s fern zu halten. „...hat mich jemand so sehr enttäuscht, wie du!“ ~*~ Endlos, bescherte mir Vegetas strenge, gar leblose Stimme, eine wallende Gänsehaut am ganzen Körper, als er seinen Satz beendet hatte und nichts als reinen Schmerz hinterließ. Nichts als die steigende Erkenntnis, dass ich einen riesengroßen Fehler begangen hatte, der nun nicht mehr aufzuhalten war. Einen Fehler, den ich hätte vermeiden können, doch wollte ich die damaligen Warnsignale nicht einsehen. Und ignorierte sie vollkommen. Immer noch war das leise Rieseln sich bröckelndes Gesteines zu hören und insgeheim wunderte ich mich, wieso meine Eltern hier noch nicht erschienen waren. Aber vielleicht hatte das auch mehrere Gründe. Entweder waren sie außer Haus oder gingen davon aus, dass der Saiyajin erbarmungslos trainierte, doch tippte ich eher, in meinem wirren Geist, geformt aus Angst und blankem Entsetzten, auf Ersteres. Was gut so war, denn so entgingen sie dem ganzen Chaos, welches ich angerichtet hatte. „Vegeta, ich....“ Endlich fand ich meine Stimme wieder, auch wenn sie brüchig und mehr als zittrig meine Lippen verlassen hatte, doch entrannen sich keine weiteren Wörter meine Kehle, als ich den Blick des Saiyajins sah, welcher erneut auf mich gerichtet war. Kalt. So verdammt kalt. Ich zitterte, konnte mich nicht der Angst entziehen, die er in mir auslöste und welche so unweigerlich zwischen uns stand. Ich hatte einen Fehler begangen, einen Riesengroßen und erneut lagen blaue Opale auf der surrenden Kugel in den Vegetas Händen. Wie viel hatte er gesehen? Ich hätte den Erinnerungskern löschen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Wieder wollte ich seinen Namen rufen, doch erstarb meine Stimme erneut, als ich Vegetas verzweifeltes Bemühen sah, nicht hier und jetzt in wilder Rage auszubrechen. Er stand, wenn auch mehr zittrig auf den Beinen und versuchte der wallenden Wut Einhalt zu gebieten, die seinen Körper immer und immer wieder aufs Neuste heimsuchte. Ich hatte ihm weh getan. Unweigerlich zog sich mein Herz schmerzvoll bei diesem Gedanken zusammen und weinte bittere Tränen. Das wollte ich nicht. Bei Gott. Das habe ich nie gewollt. „Vegeta, ich.... ich habe das nicht gewollt.“ Ich wusste, wie dämlich sich das anhören musste, hatte ich ja dennoch so unverfroren in seiner Vergangenheit gesucht und eben jene Worte brachte der Saiyjain auch über seine Lippen, als sein zynisches Lachen geendet hatte. Es war kalt, so eisig wie die Nacht und abermals stellten sich meine Nackenhaare auf. Wenn Vegeta mir je einen Grund gab mich vor ihm zu fürchten, dann hier und heute. „Niemand gab dir das Recht, das zu tun. Das.....“ Wieder ging ein Beben durch die Erde, als erneute Wut meinen saiyanischen Besucher heimsuchte und erschrocken wich ich zurück. Wollte zurück weichen, doch waren meine Beine schwer wie Blei. „Das stand dir nicht zu!!!“ Mit einem lauten Knall riss Vegetas aufflammender Ki, Risse in zersprungenes Glas und die Scheibe am Fenster klirrte gefährlich. Seine Stimme, fast erhoben zu einem wutverzerrten Schrei, so erbost aus seinem Inneren, bescherte mir erneute Gänsehaut auf meinem Körper und ich war den Tränen nahe. Er hatte recht. Das stand mir nicht zu. War mir von Anfang an nie zugestanden und dennoch hatte ich es getan. Hatte völlig frei und ohne die Konsequenzen zu überdenken, gehandelt und in Vegetas Leben geblättert, wie in einem Bilderbuch. Ohne ihn zu fragen. Die erste Träne verließ meine Lider, als ich auf jenes Wesen starrte, welchem ich solch einen Schmerz zugefügt hatte.  Vegetas Bemühen war schmerzlich mit anzusehen und verschleiert sah ich das schwere Heben und Senken seiner Brust, als der Saiyjain versuchte zu Atem zu kommen. Sein wild schlagendes Herz beruhigen, doch konnte er nicht. Nahm die Kugel in seine linke Hand , nur um sich mit der rechten durch die Haare zu streichen und wirr fallendes Haar aus seiner Stirn zu nehmen.  Fahrig, gar in einem zu festen Griff, krallten sich vernarbte Finger in samtweiches Haar. Ein sonst so strenger, ruhiger Blick war glasig, gar panisch geweitet, als sich Vegeta an all die Grausamkeiten seiner Vergangenheit zurück erinnerte. Grausamkeiten und Erniedrigungen, welche ihm angetan worden waren und die ich mir so völlig selbstlos einverleibt hatte. Nur um meine eigene Neugierde zu befriedigen. Nur um mich und meine eigene Person über eine Andere zu stellen, hatte ich die Hölle geweckt und stand ihr nun so unverfroren gegenüber. So voll mit Schuld. Und allem innerem Hass. „Vegeta, bitte!“, flehte ich erneut und schritt abermals auf den Saiyajin zu. „Hör mir zu, ich bitte dich. Ich wollte das alles nicht!“ Wieder fiel erneutes Nass zu Boden, doch konnte und wolle ich meine Tränen nicht beiseite wischen. Er sollte es sehen. Er sollte sehen und begreifen, wie nahe es mir ging und meine eigene Schuld mich innerlich zerfraß. Doch... hatte ich das Recht dazu?!? Was maßte ich mir an, meinen Schmerz über den des Saiyajins zu stellen?!? Vegeta war derjenige, der verletzt worden war. Nicht ich. Er war derjenige dem ein wachsendes Vertrauen brutal aus den Händen gerissen wurde und man unweigerlich erkennen musste, dass eine Person, welche man langsam als Freund akzeptierte, in Wahrheit gar keiner war. Nicht ich. Ich war es nicht. Zitternd fegte mein inneres Beben über meinen Körper und unweigerlich schluchzte ich haltlose Tränen. Ich war es nicht. Freunde hintergingen sich nicht gegenseitig. Freunde vertrauten und rissen nicht erneute tiefe Wunden, die niemals wieder zu flicken waren. Freunde waren füreinander da, achteten auf sich und ließen Schmerz und wallende Trauer nicht so blindlings zu, wie ich es getan hatte. Ich... war es nicht. Ich war kein Freund. War nicht das eine Wesen, das Vegeta so erbarmungslos gesucht und sich, tief in seinem Innern, so sehr gewünscht hatte. Ich war es nicht. Nicht...mehr. Stumm rannen mir meine Tränen über die Wangen und eine Sicht, zuvor so klar, war nun so trübe. Gar schleierhaft und haltlos wischte ich mir fallendes Nass aus blauen Opalen, nur um meinen Blick auf den Saiyajin Stand zu halten. Doch konnte ich nicht. Er verschwamm immer wieder von meinen eigenen Augen und haltlos senkte ich den Blick. Starrte hilflos zu Boden, als ich das Unausweichliche erkannt hatte, so brennend und wahrhaft in meiner Seele hausend. Ich hatte ihn verloren. Noch bevor ich ihn überhaupt gehalten hatte. „Du willst also wissen, wer ich wirklich bin?“ Vegetas Stimme, riss mich aus meinen Gedanken und verklärt sah ich auf. Sah direkt in eisige Züge hinein und erblickte starre, kalte Opale, die zuvor mit solch eine Wärme gefüllt waren. Doch.. wohin war diese entflohen? Nichts war von der gestrigen Zuneigung geblieben, die mir der Saiyajin entgegen brachte und plötzlich fühlte ich mich so klein unter seinem strengen, gar leblosen Blick. Wieder wiederholte Vegeta seine zuvor gestellte Frage und das pure Eis in seiner Stimme ließ mich augenblicklich zusammen fahren und nichts als ein schwaches Nicken diente als Antwort. Diente als stummes Zustimmen und mit blankem Entsetzten sah ich mit an, wie der Saiyjain lächelnd die Augen schloss. Doch war es bei weitem kein Freundliches. Mein Körper zitterte. „Keine Angst...“ Abermals war Vegetas Stimme nichts Weiter als ein Flüstern, geformt aus kaltem Hass und blankem Zorn. Völlige Ruhe hatte den Saiyajin übermannt, als er die äußere Klappe meiner Erfindung öffnete und nun seine dunkelbraunen Opale auf mich richtete.  Opale, zuvor gefüllt mit solcher Liebe, waren nun nichts Weiter als blankes Eis. „Ich zeige es dir.“ Angsterfüllt sah ich mit an, wie sich Vegeta die Innenseite seines rechten Handgelenkes zum Mund führte und mit den Eckzähnen eine tiefe klaffende Wunde riss.  Es war die selbe Stelle, die ich am Abend zuvor mit so viel Hingabe und innerer Liebe verbunden hatte. War die gleiche Stelle von dieser mir der Saiyajin, als mich an jenem Abend zersprungenes Glas verletzt hatte, seinen Verband schenkte, welcher nun so schwer auf meiner Haut lastete. Ich wollte schreien, doch kam kein Laut über meine Lippen. Wollte zu ihm, wollte den Saiyajin aufhalten, doch versagten mir meine Beine nun völlig den Dienst. Ich konnte nichts anderes tun als - zuzusehen. Qualvoll wurde ich an meinen Traum erinnert, in dem ich ebenso dem Unweigerlichem ausgeliefert war, wie hier und dennoch nichts unternehmen konnte, um es zu verhindern. Ich blieb ein Gefangener. Ein Gefangener in meinem eigenen Verderben, welches ich mir geschaffen hatte. Unfähig es aufzuhalten. Bestrebt alles dafür zu tun.... ...und war dennoch so hilflos. Eisige Stille legte sich in den Raum, als Vegeta die klaffende Wunde über die geöffnete Klappe der Maschine hielt und unweigerlich rotes Blut in die Einkerbung floss. Die ganze Zeit über blieb er stumm, sah starr gebannt auf die Kugel in seinen Händen und abermals spürte ich mein Zittern.  Spürte die Kälte, welche sich unweigerlich einen Platz in meinem Herzen gesucht hatte und nicht weichen wollte. Er machte mir Angst. Entsetzt sah ich mit an, wie der Saiyajin, die äußere Klappe schloss, die Kugel in die Hände nahm und mich aus kalten Augen anstarrte. Panische Angst. Augen geformt aus Eis und als sich der Saiyajin vollkommen zu mir wandte, ich bitter enttäuschte Züge in sonst so völliger Ruhe sehen konnte, brach es mir erneut das Herz. Riss meinen Geist in stille Schwärze, so haltlos, gar endlos frei und ich fiel. Fiel in eine bodenlose Dunkelheit, als das vertraute Surren des Golden Eyes erneut zu Singen begann. Und ich mir dennoch innerlich gewünscht hatte, aus tiefstem Herzen meiner Seele, es niemals wieder hören zu müssen. Niemals. ~*~ Das Surren der Maschine erfüllte mich mit Schrecken und haltlos warf mich das Golden Eye in Vegetas Leben zurück. Ein Leben, welches er mir zeigen wollte und panisch sah ich in den kalten Blick des Saiyajins.  Versuchte irgend eine Regung in kühlen Opalen zu erkennen, doch herrschte dort nichts als weiteres Eis. Haltlos floss das fallende Blut meines Gegenüber zu Boden und bildete nach geraumer Zeit eine kleine Lache auf dem Boden. Sickerte in morsches Holz, doch schien es nicht von großem Belangen zu sein. Bei Weitem nicht und aus angsterfüllten Augen starrte ich auf die Illusion, die sich vor mir zu manifestieren schien. Sie war größer und bei weitem bildgewaltiger, als ich mir jemals erträumt hatte. Ich wollte den Blick abwenden, wollte es nicht sehen, doch ließ dies der Saiyjain nicht zu. Hielt mich gefangen in seinem kalten Blick, aus dem jegliche Wärme gewichen war. Es war gut so. Denn ich hatte es nicht anderes verdient. Haltlos ebbte die erste Illusion über uns hinweg und zeigte, nachdem das wirre Flackern endete, ein wüsten ähnliches Terrain. Es schien eine Art Trainingshalle zu sein, denn schnell erkannte ich die pöbelnde Meute um steinernde Mauern herum. In der Ferne erstreckte sich, durch fallendes Glas, der schönste Sonnenuntergang, den ich jemals gesehen hatte, doch wurde diese ganze Schönheit von nahender Zerstörung verdeckt. Blaue Opale glitten über das Bildnis, welches sich mir bot und erschrocken stockte mein Atem, als ich den Saiyjain erkannte.  Inmitten des Raumes stehend, die Arme wie zur Verteidigung an den Körper gezogen. Den Blick wild entschlossen auf seine Gegner gerichtet. Ein eisiges Lächeln auf den Lippen thronend. Wie alt war Vegeta hier? Vielleicht gerade mal gute 18 - 19 Jahre. Er wirkte älter, gar reifer und die Weichheit war aus seinem Körper gewichen. Er trug schwarze Kleidung, ähnlich wie der jetzigen und mit einem schnellen Blick erkannte ich, dass es auch so war. Die Narben blieben, waren in der Zwischenzeit mehr geworden und würden auch wahrscheinlich niemals weichen. Zynisch huschte ein weiteres Grinsen über blutverschmierte Lippen und die grölende Meute schien nicht mehr zu bremsen. Sah so Freezers alltägliches Training aus? Wahrscheinlich, doch die Angst in meinen Knochen sagte mir, dass es weit aus mehr sein musste. Ein Kampf auf Leben und Tod. Oder.... Etwa doch nur zum blanken Vergnügen? Ich zitterte, als sich der Saiyajin erneut zu regen schien und einen gar überheblichen Blick auf seine Gegner richtete. Es war eine Herausforderung, glich fast schon einer Frechheit, wie Vegeta spottend den Kopf zur Seite legte und helle dunkelbraune Opale sich zu Schlitzen verzogen. Das boshafte Grinsen dabei nicht von seinen Lippen weichend. `Er spielte´, schoss es mir unweigerlich durch den Kopf und als ich das ganze Blut an seinen Händen sah - fremdes Blut, wurde mir ganz anders.  Schwindel suchte mich heim, so völlig erbarmungslos, doch konnte ich den Blick nicht abwenden, von all der Grausamkeit die sich mir zeigte. Und die ich noch sehen sollte. Wie ein Blitz, schneller als Licht, schoss der Saiyajin nach vorne und der erste Schlag saß. Saß tief und als ein belustigtes Raunen durch die Menge ging, wusste ich, das niemand der Schaulustigen damit gerechnet hatte. Unaufhörlich floss fallendes Blut zu Boden, als sich die Hand des Saiyajins in den leblosen Körper eines Söldners bohrte und achtlos , gar spottend, ließ der Saiyajin das tote Wesen in den Staub fallen. Langsam von einem ausgestreckten Arm gleitend. Gemordet mit nur einem Schlag. Ich wollte den Blick abwenden, doch konnte ich nicht. „Du mieser Bastard!!!“, schrie irgendjemand aus der Menge und überrascht keuchte ich auf, als ein weiterer Krieger auf den Saiyajin no Ouji zu preschte, gewillt dem Kleineren dieses Schicksal gleichzutun, welches er so unweigerlich und ohne zu zögern, verschenkt hatte. Ohne jeglicher Reue spürend. Ein belustigtes Kichern huschte abermals über blutverschmierte Lippen und mit einem gekonnten Tritt beförderte Vegeta seinen Widersacher gegen die harte Gesteinswand der Arena. Das wilde Gestein explodierte augenblicklich unter der alles erschütternden Macht und wallender Staub und Ruß fegte über die staubige Ebene. Wieder schrie die Menge vor Belustigung und schien den Saiyajin no Ouji regelrecht anzufeuern. Ich schrie augenblicklich auf, als Vegeta mit einem mal verschwand, nur um dann mit einem mir vertrauten Surren, wieder vor dem im Staub liegenden Mann aufzutauchen. Angst zierte die Züge des Wesens, dessen Tod schon vorprogrammiert war und dennoch wallte so etwas Vages wie Rebellion in versteinerten Augen auf, als der Saiyajin ihn am Kragen seines Trainingsanzuges packte und zu sich nach oben zog. „Das...das ist ein einfaches Training, du Sohn eines Bastards. Und kein sinnloses Abschlachten!“ Abermals hustete der gefallene Krieger Blut über seine Lippen und sah hasserfüllt auf den Saiyajin. „Da...damit kommst du nicht durch. Meister Freezer wird dich für diesen Ungehorsam bestrafen.“ Wieder huschte ein eisiges Lachen über die Ebene hinweg und bescherte mir augenblicklich eine Gänsehaut. Verwirrt zog der Söldner die Augenbrauen zusammen, als Vegeta spottend den Blick auf ihn richtete und fast schon so etwas wie reine Belustigung in dunkelbraunen Opalen zu sehen war. „Das glaube ich nicht.“ Erneut siegte die Verwirrung und hustend richtete sich der geschlagene Mann auf. Blut floss aus einer großen Platzwunde an seinem Kopf und hasserfüllt starrten goldene Opale auf den Saiyajin „Ach ja? Wieso bist du dir da so sicher?“ Wieder legte sich ein überhebliches Lächeln auf vernarbte Lippen und fester wurde der Griff des Saiyajins, mit dem er seinen Gegenüber zu sich nach oben zog. Härter, die geballte Faust, welche Vegeta an seinen Körper zog und unweigerlich erbebte die Umgebung, brachte fallendes Gestein zum Bröckeln, als sein Ki stieg. Unaufhörlich alle Kraft zu sammeln schien. Sammelte für den letzten finalen Schlag und sein nächster gesprochener Satz, welcher spröde Lippen verließ, pures Eis mit sich brachte. „Weil er es befohlen hat!“ Und wieder floss erneutes Blut. ~*~ Schluss. Aus. Ich wollte das nicht mehr. Haltlos liefen mir die Tränen über die Wangen und endlich schaffte ich es mich aus meiner Starre zu befreien und sackte zu Boden. Wimmernd erfüllte mein Schluchzen den Raum und haltlos wischte ich mir die Tränen von blässlicher Haut. Wieso zeigte er mir das? Wieso tat er mir das an?!? Zitternd hob ich den Blick, wollte dem Saiyajin in die Augen sehen, doch konnte ich nicht. Mich zu sehr fürchtend vor dem, was mich erwarten könnte und somit sah ich nur auf seine schwarzen Schuhe, wagte nicht, den Blick höher zu nehmen. Eigentlich sollte es mich nicht erschüttern. Eigentlich sollte ich wissen, was Vegeta alles in seiner Vergangenheit getan hatte und dennoch wollte ich es nicht glauben. Konnte einfach nicht begreifen, dass er Gefallen an der sinnlosen Zerstörung und dem reinem Verderben fand, welches er angerichtet hatte. So wahllos verteilte und ohne zu überlegen. „Steh auf!“ Hart hallte die Stimme des Saiyajins von den Wänden wieder und ich konnte förmlich spüren, wie sich seine Augen zu Schlitzen verengten. „Steh auf, habe ich gesagt!“ Seine Stimme war nicht mehr wie ein Flüstern und dennoch war all die Wut daraus zu hören. Zitternd wollte ich seinen Befehl ausführen, doch war ich nicht mehr Herr über meinen eigenen Körper und blieb somit auf dem Boden sitzten. Sah gar flehentlich in dunkelbraune Opale, welche mir hasserfüllt entgegen blickten. Das Beben begann von neuem, glich einem nahenden Vulkan und zog sich langsam durch Stock und Stein. Wieder bröckelte fallendes Gestein zu meinen Füßen und langsam spürte ich es. Spürte, wie Vegetas Ki anzusteigen schien, den Raum erfüllte und mein Haar tanzen ließ. Alles schien zu schweben und wenn diese Situation nicht so zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, hätte ich sie mit wallender Schönheit begrüßt. Doch nun, in Anbetracht der ganzen Gefahr, der ich mich so völlig frei gegenüber fand, verblasste diese Freude in wildem Schrecken. Langsam erhob sich zersplittertes Glas vom Boden und tanzte in der Luft. Zerfetztes Papier und wildes Gestein taten es ihm gleich und Vegetas ganze Macht schien greifbar nahe.  Doch auch angst einflößend. Ich musste etwas tun. Panisch sah ich mit an, wie die ersten Blitze, geformt aus bläulichem Ki, über den Boden zuckten, als Vegeta verzweifelt versuchte sich zu beruhigen. Wieder war ich den Tränen nahe, wusste dass es alleine meine Schuld war, dass der Saiyajin solche Schmerzen litt und schaffte es, mich zu rühren. Langsam zog ich die Beine an den Körper, stützte mich mit schwachen Händen am Boden ab und ignorierte die gleißende Stärke seiner alles zerstörenden Macht. Es war meine Schuld. Entschlossen sah ich auf den Saiyajin, welcher den Blick gesenkt hielt und dunkelbraune Opale, weit aufgerissen in wilder Pein und Qual, auf den Boden richtete. Irgendeinen fernen Punkt suchend, um vergessen zu können. Versuchend nicht der blinden Wut nachgebend, die so hilflos durch seinen Körper wanderte. Es war meine Schuld. Meine ganz alleine. Und zitternd stand ich auf... Kapitel 28: Glück 28 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 28 Entschlossen stand ich vor ihm. Wild bestrebt, meinem Gegenüber all die Qual und den ganzen Kummer zu nehmen, welcher ihn befallen hatte, doch ließ meine steigende Angst ein Näherkommen nicht zu. Ich sollte mich nicht vor ihm fürchten. Sollte keine gleißende Angst verspüren, doch schrie mein menschlicher Verstand geradezu nach Warnung. Nach einer haltlosen Drohung, die, wenn ich die Grenzen des mir Möglichen überschreiten sollte, nicht mehr aufzuhalten war. Und dennoch tat ich es. Ohne darüber nachzudenken. Wieder ebbte Vegetas wallender Ki über mich hinweg und erschütterte die Wände ein weiteres Mal. Endlos, gar in einem hilflosen Sein, bröckelte erneuter Putz von den Wänden und fiel zu Boden, nur um von einer schwebenden Macht wieder aufgefangen zu werden. Endlos tanze sich wirbelndes Glas gar schwerelos im Raum und tauchte alles in ein sanftes Licht. Tauchte alles in eine Welt des Vergessens. Eine Welt, so verspielt in einigst gelebten Träumen, doch wurde diese Schönheit durch nahende Dunkelheit begrüßt. Ein nahendes Chaos und sich alles verschlingender Schmerz, welcher nicht weichen wollte. Und dennoch nicht konnte. Zu bestehend in einem Leben verweilte, welches gleich zweimal verraten worden war. Ein Leben, geboren um zu Scheitern. Mühsam kam ich vorwärts und sah verschleiert, gar mit trübem Blick auf den Saiyajin. Vegeta hatte sich keinen Millimeter bewegt und stand immer noch wie zuvor, hilflos, in der Mitte des Raumes. Schwach hielt er das Golden Eye in seinen Händen und das verräterisch teuflische Surren der Maschine wollte nicht weichen. Wollte nicht aufhören zu sein und als ich einen weiteren Schritt auf mein Gegenüber zuging, verteufelte ich meine Erfindung immer mehr. Ich wusste, dass sie nichts als Kummer brachte. Wusste damals, das ich scheitern würde, an jenem Tag, als ich das erste Mal einen Fuß in Vegetas Leben gesetzt hatte. So unverfroren versteckte Dämonen weckte und weit geöffnete Türen nicht mehr verschließen konnte. Ich wusste was ich tat. Mit jeder Minute. Mit jeder Stunde meines Seins drohte mein Schicksal befremdlich über mir, wie das Schwert des Damokles ein unabwendbares Unheil über seinen Träger brachte. So war es auch mir bestimmt, als ich Tag für Tag eine mir fremden Vergangenheit einverleibte. Nun hatte ich die Schuld zu tragen. Das bittere Gift der Erlösung kostend und dennoch verwehrte ich ihm Einlass. Verwehrte es ihm völlig ganz, obwohl es meine Strafe war. Meine Bürde, die ich zu tragen hatte. Wieder glitten blaue Opale über Vegetas Form hinweg und sahen beängstigend mit an, wie sich der Saiyajin immer mehr und mehr verkrampfte. Zitternd eine Hand zur Faust ballte, tief ein und ausatmend, nur um einen wirren Geist zu beruhigen. Ein Geist, der abermals gebrochen worden war. Die bestehenden Lügen der Vergangenheit nicht aufhalten konnte und abermals bittere Enttäuschung litt. Und all dies war meine Schuld. Meine, ganz allein. „Vegeta?!?“ Endlich brachte ich seinen Namen zittrig über meine Lippen, doch war die mir schwache Stimme völlig fremd. Klingelte so unbedeutend in meinen Ohren und ließen mich mit den Augen einer Fremden sehen. Mit den Ohren einer Fremden hörend, als sich weitere Worte über blasse Lippen zogen. Worte, die Trost bringen sollten, gar blindes Erklären, doch fanden sie keinen Anklang. „Bitte ich... es tut mir leid. Aber... du musst dich beruhigen, hörst du?“, flehte ich mein Gegenüber abermals an, doch immer noch sah der Saiyajin zur Seite. Ein gebrochener Blick war in tiefe Schatten gehüllt und immer noch wallte Vegetas bläulicher Ki in tanzenden Wellen um meinen Körper. Ließ zuvor Gefallenes schwebend in die Höhe steigen und verzauberte bestehende Grausamkeit in einen vagen Schleier der Schönheit. Doch sah ich ihn nicht. „Vegeta, bitte.....“ Wieder ging ich einen Schritt nach vorne und mit einem Mal erstarb das wallende Zittern um mich herum. Ließ steigendes Dröhnen sich verstummen und nichts weiter war zu hören als ein wild, schlagendes Herz. Unruhig in einem gefangenen Körper tanzend und abermals schritt ich auf den Saiyajin zu und streckte zaghaft eine Hand nach ihm aus. Er war so nah. So verdammt nah und dennoch... ...so schmerzlich fern. So als hätte man ihn plötzlich aus einer starren Trance erweckt, weiteten sich die Augen des Saiyajins mit einem Mal und die wallende Macht im Raum erstarb. Augenblicklich, als sich dunkelbraune Opale auf mich richteten, endete das wirre Schweben und haltlos fielen tanzende Bruchstücke zu Boden. Erneut klirrte zersprungenes Glas auf morschem Holz und bescherte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. Die Stille war gerade zu gespenstisch, welche in dem Raum herrschte und nur allein das Fallen der Gegenstände war zu hören. Ein Buch, ein Spiegel, erneutes Glas der Fensterscheibe, welches zuvor tanzend im Raum verweilte und in stiller Endlosigkeit versank. Ich zitterte – abermals. „Komm mir nicht zu nahe!“ Panik war in den sonst so starren Augen zu lesen, welche zuvor so viel Eis versprühten und jetzt so erfüllt mit reiner Angst. Einem blanken Entsetzten, das ich nicht begreifen konnte und abermals wich Vegeta vor mir zurück. „Ist gut, Vegeta....“ Es war paradox, wie sich die ganze Situation zu entwickeln schien, sollte ich doch diejenige sein, die eigentlich zurück weichen sollte. Ich sollte diejenige sein, deren gleißende Angst sich durch einen zitternden Körper zog, doch war es geradezu das Gegenteil. Doch leider sollte ich erst später begreifen, dass Vegetas Rückzug mehr war als blinde Angst. Sondern ein reiner Selbstschutz. Mein Schutz, doch sah ich die Signale nicht. „Ist schon gut....“ Wieder schritt ich näher auf ihn zu, wollte ihm eine Hand auf die Schulter legen, wollte ihn berühren um sein wild schlagendes Herz zur Ruhe zu bringen, doch wich mir der Saiyajin erneut aus.  Ich schrie auf, zuckte erschrocken zusammen, als er mit einem Mal verschwand nur um in der hintersten Ecke, nahe des Fensters wieder aufzutauchen. Ein wildes Atmen verbergend, was dennoch existieren konnte und abermals vergrub er eine Hand gar flehentlich in seinen Haaren. Einen Körper, angespannt bis zum Zerreißen nahe, schien nun so gebrochen. Er bemühte sich. Er bemühte sich so sehr, nicht die Kontrolle zu verlieren und abermals zerriss mir dieser Anblick das Herz. Es tut mir Leid, Vegeta. So schrecklich Leid. „Das bist du nicht. Nicht so.....“, begann mein wildes Flehen von Neuem und geschockt sah ich mit an, wie der Saiyajin verbissen den Kopf schüttelte. Ich wusste, dass er es nicht hören wollte. Wusste, dass er sich sträubte, gegen das was ich zu sagen hatte, doch entsprach es der reinen Wahrheit. Denn das war er nicht. Er war kein Monster. Das... das wollte und konnte ich einfach nicht glauben. Dazu hatte ich zu viel gesehen. Zu viele Türen geöffnet. Verborgenes betreten, was mir ein völlig anderes Bild von dem Saiyjain no Ouji gezeigt hatte, als er sich selbst eingestehen konnte. „Das war ein Mal, Vegeta. Aber so bist du nicht mehr.“ Wieder wuschen meine Worte über ihn hinweg und abermals sah ich mit an, wie er keuchend zusammen zuckte. Gar panisch die Augen schloss nur um sie nach Sekunden wieder zu öffnen. Eine blinde Angst verbergend. Eine reine Panik zeigend, die ihn überfallen hatte. Und.... so viel Schmerz. Bei Gott....  Das alles habe ich nicht gewollt. „So warst du noch nie. Es ist Vergangenheit....“ Wieder setzte ich an, hoffend das meine ernst gemeinten Worte Frieden bringen konnten. „Es ist geschehen....“ Erneut trugen mich meine Füße vorwärts und gar liebevoll sah ich auf jenes Wesen, welches mir alles auf dieser Welt bedeutete und dennoch so gebrochen war. Gebrochen von einer Wahrheit, einem Leben, welches unweit hinter ihm lag und er einfach ein Neues beginnen konnte. „Lass los...“ Hier und Heute. Es war so einfach. Es war so leicht. Wieso ließ er es dann dennoch nicht zu?!? „Glaubst du das wirklich?“ Ich erschrak abermals, als ich Vegetas bitteres Lachen hören konnte und mich dunkelbraune Opale spottend betrachteten. Ich kannte diesen Blick. Kannte ihn nur zu gut. Armes Menschlein, schien er zu denken. Zu naiv um die blanke Wahrheit zu erkennen. Wild lebend in einer Seifenblase, die so vorschnell zerplatzen konnte und dennoch so sorglos vor sich dahin trieb. Blind bleibend, vor der nahenden Realität, die so unweit vor mir lag. War ich so naiv?!? „Ihr Menschen seid so leicht zu durchschauen.“ Wieder lachte mein Gegenüber eisig und sein kalter, gar lebloser Blick ließ mich abermals erzittern. Dunkel war Vegetas Blick auf mich gerichtet und sein Gesicht lag in eisigen Zügen. Lag in kalten Schatten und schemenhaft blitze das Eis in seinen Augen auf. Ein kaltes Lächeln seine Lippen um spielend und zitternd schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. „Ihr verleibt euch ein Wesen ein. Denkt ihr schient es zu kennen. Glaubt es ändern zu können und verschließt dennoch so wahrhaft die Augen vor dem, was unweit vor euch liegt.“ Spottend schüttelte der Saiyajin abermals den Kopf und strafte mich mit einem kühlen Blick. „Wieso glaubst du ich hätte mich geändert?“ Fragend lag ein zorniger Blick auf mir und unsicher wich ich zurück. Wollte... wollte er etwa eine Antwort? Ich wusste es nicht, konnte nicht antworten, denn abermals ergriff mein Gegenüber das Wort. Und tat dies an meiner statt. „Nur weil ich dieses jämmerliche Leben hier akzeptiere? Es dulde, weil mir keine andere Wahl gelassen wurde?!?“ Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich merkte, wie meine Hilfsbereit mit Füßen getreten wurde. Ich... ich hatte es doch nur gut gemeint. Wimmernd unterdrückte ich das erste Schluchzen und sah entkräftet auf den Saiyjain no Ouji. Lies schwach die Schultern hängen, als ich all die grausame Wahrheit erkannte, welche sich so völlig frei und selbstlos vor mir offenbarte. Vegeta hatte all das nie gewollt. Verbissen hielt ich meine Tränen zurück, doch konnte ich nicht. Lügner. Abermals ließ ich meiner Trauer freien Lauf und sah zornig auf mein Gegenüber, dessen kalter Blick unweigerlich auf mich gerichtet war. Du verdammter Lügner. Und dennoch ein wildes Flehen zeigte. Ein Flehen nach Frieden. Ein Flehen nach Vergebung, tief versteckt in den hintersten Ecken einer Seele, die nur Leid und Kummer erfahren hatte. Eine Seele, die nichts anderes gelernt hatte. Die nichts anderes kannte, verdorben worden war und nur kläglich nach dem Licht griff. Eine Seele, die aufgegeben hatte und verbissen schüttelte ich den Kopf. Langsam und sah abermals in überraschte Augenpaare. „Du glaubst mir also immer noch nicht?“ Seufzend schloss der Saiyjain die Augen und senkte gar leidend den Blick. Sah überlegend zur Seite und kurz sah ich mit an, wie Vegetas Züge eine trauernde Maske annahmen. Nur kurz blanke Einsamkeit zeigte und einen inneren Schmerz widerspiegelte, den ich so nicht deuten konnte. Und noch nie bei ihm gesehen hatte. „Was muss ich noch alles tun, um....“ Seine Stimme brach, konnte den Satz nicht zu ende sprechen, den er über zitternde Lippen brachte und wich einem heißeren Flüstern. Doch ich konnte es. Ließ meine Gedanken weiter schweifen und beendete das einzelne Sein seiner Seele, beendete die eine Wahrheit, welche der Saiyajin begonnen hatte. Und nicht aussprechen konnte. ...dich zu vertreiben. Geschockt riss ich meine Augen auf, als ich die ganze Wahrheit hinter seinen geschickt versteckten Worten erkannt hatte. Das....das wollte ich nicht. Weder noch...konnte ich es. Ich wollte ihm nicht fern bleiben. Wollte ihn nicht nur aus der Ferne betrachten und begreifen müssen, dass ich ihm niemals nahe sein konnte. So war er nicht. Er war kein Monster.... Wieso... dachte er nur so über sich? So war er nicht. Nicht mehr. Wieso ließ er es nicht zu?!? Er hatte es doch schon einmal getan. Hatte mich schon einmal in seine Welt eintreten lassen und mir eine Seite gezeigt, die mit unter auch in seiner tobenden Seele lebte. In einem zerrütteten Geist, der durchaus Liebe zeigen konnte. Das spürte ich. Bitte Vegeta. Flehentlich hob ich die Hand. Lauf nicht schon wieder vor mir davon. „Es reicht wohl immer noch nicht.“ Zitternd schloss mein Gegenüber die Augen, senkte den Blick und sah erneut auf die Kugel in seinen Händen. Sofort kehrte das Dröhnen zurück und zog sich über den Raum wie ein gleißender Schleier. Brachte abermals kalte Dunkelheit mit sich und sanft legte sich eine eisige Gänsehaut auf meinen ganzen Körper. Die Sonne schien verstummt. War verborgen hinter dunklen Wolken und tauchte mein Zimmer in tanzende Schatten doch alleinig das Surren des Golden Eyes blieb bestehen. Mein eigener wirrer Atmen, vor Angst geplagt.  Nicht sehen wollend, was Vegeta mir als nächstes zeigen wollte und dennoch konnte ich nicht den Blick abwenden. Mich nicht fern halten von jener Kraft, die mich so sehr an den Saiyajin fesselte und vor Angst erzittern ließ. Wieder dröhnte das Donnern über mich hinweg und erschütterte die Wände ein weiteres Mal, als das Golden Eye zu Surren begann und mich in eine tiefe, endlose Illusion zog. Eine Illusion, die alles verändern würde und nichts als Schmerz hinterließ. ~*~ Es dauerte bis sich das Bild zu manifestieren schien und das kalte, wilde Flackern sterben ließ. Geschockt sah ich mit an, wie sich ein gelebtes Leben wiederholte und tief versteckte Grausamkeiten zeigte, die in Wahrheit nichts weiter als verborgen bleiben wollten. Doch konnten sie nicht, denn ich hatte sie geweckt. Ich war der Übeltäter, der haltlos geschlossene Schranken überwunden und nun die Rechnung zu begleichen hatte. Auch wenn ich dies nie wollte und niemals meine Absicht gewesen war. Dumpf dröhnte das Donnern über mich hinweg und ließ mich abermals erzittern. Wild, gar in einem unbändigen Sein, tanze die Illusion von Vegetas Leben über mich hinweg und zeigte, nach langen Minuten des Wartens, nichts als Schwärze. Nichts als eine dumpfe Dunkelheit und verzweifelt versuchte ich auszumachen, was und vor allem welchen Ort mir der Saiyajin zeigen wollte. Es war das All. Endlos, gar verträumt zogen die Sterne über mich hinweg und beinahe hätte ich dieser wallenden Schönheit mehr als nur stummer Begeisterung geschenkt, doch wusste ich, das dem nicht so war. Wusste, dass es sich um eine weitere Grausamkeit aus Vegetas Vergangenheit handeln musste und konnte dennoch nicht den Blick abwenden. Wusste, dass mich gleich etwas Schreckliches erwarten würde. Doch das, was ich gleich sehen sollte, erschütterte mich abermals. Tief – bis ins Herz hinein und brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Zerbrach meine wohlbehütete Welt in tausend Scherben und ließ mich nichts als Tränen sehen. Es war ein Planet, so rot wie die Sonne und größer, als ich mir es jemals erträumt hatte. War dies etwa... seine Heimat? Zweifelnd sah ich in Vegetas leblose Züge, doch nichts als blanke Kälte war darin zu lesen. Nein, dem konnte nicht so sein, denn sonst würde sich eine Art des Wiedererkennens in harte Züge legen. Das kalte Eis würde weichen, würde gar so etwas wie Sehnsucht und Liebe zeigen, doch hier blieb Vegetas Herz verschlossen. Gebannt lenkte mich der starre Blick des Saiyajins auf die Projektion zurück, welche sich erneut zu bewegen schien und nun eine andere Sicht der Dinge zeigte. Den Ort zu wechseln schien, weiter in vergangener Zukunft wanderte und nichts als Chaos brachte. Nichts, als weitere Zerstörung. Und blanke Angst. Das Erste was ich hörte waren hilflose Schreie. Schreie nach Vergebung. Schreie nach einem wilden Flehen, betend nach Erlösung, doch wurde es nicht erhört. Dumpf ebbte wallender Rauch und brennendes Feuer über den Ort der Zerstörung hinweg und verzweifelt versuchte ich auszumachen, was mir der Saiyajin no Ouji zeigen wollte. Es war ein Areal. Ein großer eiserner Komplex bestehend aus einzelnen Zellen und harten Gitterstäben. Haltlos fegte das Feuer der Auslöschung über fallende Ruinen hinweg und geschockt sah ich mit an, welche Grausamkeiten mir mein Golden Eye präsentierte.  Tote Körper lagen überall. Überall zerstreut das ganze Blut, welches so achtlos aus den Körpern der Toten sickerte und ich augenblicklich den Geruch verbrennenden Fleisches riechen konnte. Unweigerlich den Geschmack des Todes auf der Zunge spürend und wieder ergriff ein kaltes Zittern meinen Körper, da diese Illusion kaum von der Realität zu unterscheiden war. Es fühlte sich so echt an. So wahrhaft all der Kummer und wilde Schmerz. All die Angst. Todesangst. Meine Kehle wurde trocken und mein Herz schlug wild, gar unbändig hinter meiner Brust. Ich spürte dunkelbraune Opale eisig auf mich gerichtet und sofort drang Vegetas kalter, gar lebloser Blick in mich ein. Bernsteinfarbene Opale funkelten nun gar in diabolischer Manier bestehend in der Dunkelheit, sahen tief in meine Seele und ließen kein Weichen zu. Er schien alles zu sehen und alles zu spüren. Jeglichen Schmerz und alle Angst, die er mir bescherte. Alle Pein, die er mir so qualvoll zeigte und kein Erbarmen kannte. Gar zuließ. Kein Einziges.  Ich taumelte, wollte zurück weichen, wollte fliehen vor der ganzen Grausamkeit, die sich mir offenbarte, doch war mein Körper schwer wie Blei. Und wieder war ich gezwungen, zuzusehen. Ein einzelner Schrei durchbrach die Stille, stellte mir abermals die Nackenhaare auf, doch erstarb das eisige Wehklagen in einem wilden Röcheln.  Ich zitterte, als meine blauen Opale sich wieder auf die Manifestation richteten und den leblosen Körper erblickte, welcher haltlos zu Boden sackte. Dort wo einst das Herz des Wesens unaufhaltsam Blut in einen lebenden Körper schickte, wallte nichts als beißender Rauch und eine tief klaffende Wunde. Wieder ging ein panisches Raunen durch die Menge und erst jetzt erkannte ich die Wesen, welche in blinder Manie vor etwas flüchteten, das ihr Untergang sein sollte. Oder jemandem. Ich hatte diese Wesen schon einmal gesehen und erst jetzt, als sich ihre sterbenden Merkmale so haltlos in meine Augen brannten, wusste ich, wer sie waren. Wusste wann ich sie das erste Mal gesehen hatte und abermals fegte eine eisige Kälte durch meinen Körper, als mich die Erinnerung zu übermannen schien.  Damals, als mich mein Golden Eye auf meine erste Reise schickte. Damals, in einer einsamen Nacht, geformt aus reiner Dunkelheit, musste ich mit ansehen, wie Vegeta ein Gefangener seiner Vergangenheit wurde. Unsicher wanderten blaue Opale zu dem Saiyajin und starrte in einen eisigen Blick. Kein bitterer Schmerz ging durch die kalte Maske, geboren aus Dunkelheit und ewigem Eis, welche sein Gesicht benetzte und abermals erzitterte ich unter seinen starren Augen. Augen, die mich einst so lieblich, gar sanft und fürsorglich angesehen hatten und nun nichts weiter als endlosen Hass trugen. Einen wallenden Zorn tragend, den ich geweckt hatte und verzweifelt versuchte ich meine Tränen zu unterdrücken. Wollte keine Schwäche vor ihm zeigen, doch konnte ich nicht. Das salzige Jucken brannte unaufhörlich in schwach geschlossenen Lidern und bestrebt wischte ich mir das kalte Nass beiseite. Bestrebt Willensstärke zu zeigen, doch wusste ich auch,dass ich in diesem einen Moment, als mich abermals dunkelbraune Opale erblickten und ich stumm Vegetas ganzem Zorn ausgeliefert war, scheitern würde. Eine sterbende Stimme, so voller Panik, schrie unaufhaltsam Wörter, die ich nicht verstand und erst jetzt fiel mir auf, dass es ein Hilferuf war. Alarmierend bildete sich ein Trupp aus weiteren Kämpfern um das zu schützen, was ihr zu Hause war – ein Verließ anderer. Haltlos richteten sich helle Augen auf den wallenden Rauch der Zerstörung und das wilde Beben endete mit einem Mal. Das tiefe Dröhnen erstarb, als irgendwo in der Ferne zerstörte Wände einstürzten und blankes Metall in die Tiefe riss. Vegetas Leben, Teil seiner Vergangenheit, in welchem er zum Gefangenen wurde, war nun nichts weiter, als ein persönlicher Rachefeldzug, denn sofort hatte ich die Handschrift erkannt, welche die wallende Zerstörung mit sich brachte. Der Ort, an welchem ihm vor vielen Jahren das Brandmal der Schande aufgetragen wurde, war nun nichts weiter als eine Befreiung. Eine Sünde der Vergangenheit, der Gegenwart und nahen Zukunft, doch war mir nicht gänzlich klar, nicht gänzlich sicher gewesen, dass der Saiyajin no Ouji so weit gehen würde und im Schmerz der Vergeltung versank. Kalt blitzen bernsteinfarbene Opale aus dem Nebel auf, welcher sich langsam zu verziehen schien und eisige Züge, verzogen zu einem boshaften Lächeln zeigte. Eine Fratze des Zorns, gar wilden Wahnsinns, geboren aus kaltem Hass und blanker Lust. Gefallen am Töten findend und bitter wollte ich meine Augen schließen, wollte das Bildnis verdrängen, welches mir so unverfroren dargeboten wurde, doch konnte ich nicht. Ich war gezwungen abermals nur zuzusehen und nahm blind die Rolle des Zuschauers an. Wurde zum Beobachter eines gelebten Lebens, mit dem ich nicht wirklich gerechnet hatte. Jedenfalls nicht so. Nicht wirklich. Frisches Blut tropfte von weiß behandschuhten Händen und sofort erkannte ich das eine Wesen, welches so leichtfertig den Tod mit sich brachte. Ich würde ihn immer wieder erkennen, selbst unter Tausenden, auch wenn er im Moment eher ein Fremder für mich war. Ein Niemand, den ich so nicht kannte und nicht kennen lernen wollte. Vegetas Kleidung war zerrissen, trug noch die gleichen Schrammen und Verletzungen mit sich, die er damals auf Namek hatte einbüßen müssen. Das gleiche Zeichen seines eigenen Todes thronte an seinem Körper, wild erhaben, gar wie ein Brandmal, so als gäbe es ihm alles Recht dazu blinder Rache zu verfallen und abermals erzitterte mein ganzes Sein, als sich der Saiyajin aus dem dichten Nebel zu erheben schien und seine ganze Grausamkeit zeigte.  „Du! Was suchst du hier?!?“ Mein Golden Eye übersetzte einwandfrei und zitternd sah ich, völlig gebannt, auf eines der Wesen, welches sich stolz und frei von jeglichem Unmut gegen den Saiyajin zu erheben schien, welcher langsam von einem Berg der Toten hinabstieg und auf ihn zu schritt. Doch das Zittern seines Körpers blieb mir nicht fern. Nicht verborgen all die gleißende Angst, welche sich durch einen zerrütteten Geist zog. Eine Seele, die langsam, gar erbarmungslos begreifen musste, dass der Untergang gekommen und nicht mehr aufzuhalten war. „Wieso bist du zurückgekehrt?!?“ Blanke Augen, weit aufgerissen in Schock und Pein, starrten förmlich auf den Neuankömmling und ließen ihn nicht mehr aus den Augen. Dunkle Haut, übersät mit Blut und wallenden Wunden, erzitterte vor Angst und panisch wich die sterbende Meute zurück. Doch brachte ihnen nichts, all das wilde Flehen. Nütze ihnen nichts, all ihr jämmerliches Fliehen. Denn ihr Tod war schon vorgeschrieben noch ehe er begonnen hatte und abermals zog sich ein boshaftes Lächeln über vernarbte Lippen, als Vegeta weiter über Leichen schritt. Dumpf knirschten morsche Knochen unter seinen Füßen und sofort zog sich mein Magen verräterisch zusammen, als totes Fleisch zu Asche wurde. Weißes Haar lag gar wie tot im Staub. Zog sich voll mit rotem Blut, dürstend nach dem Lebenssaft und panisch presste ich mir eine Hand vor den Mund, als mich die Übelkeit zu übermannen schien und kraftlos zu Boden sackte. Immer noch nicht den Blick nehmen konnte von all der Grausamkeit, welche sich mir offenbarte, so völlig frei und selbstlos. Das... das wollte ich nicht glauben. Nein. Das konnte ich einfach nicht. `Bitte Vegeta.´ Verschleiert war mein Blick, als blaue Opale gar flehentlich auf mein Gegenüber starrten, doch zeigte es keine Wirkung und ließ kalte Opale weiterhin bestehend. `Hör auf damit.´ Und dennoch kein Erbarmen zeigte. `Bitte.´ Die erste Träne fiel und bald darauf, weitere. `Hör auf mich so zu quälen.´ Doch er blieb eisern, gar beängstigend kalt und kraftlos lenkte mich mein Golden Eye erneut auf das Geschehene zurück. Zurück auf eine längst gelebte Vergangenheit, die ich eigentlich nur noch vergessen wollte, doch wurde mir mein tiefster Wunsch nicht erfüllt. Ich wurde bestraft. Bestraft für meine Fehler, die ich so unweigerlich begangen hatte, nur weil ich meine eigene Neugierde nicht bremsen konnte. Manche Türen sollten eben verschlossen bleiben, sollten nie das Tageslicht erblicken und abermals zogen sich blasse Tränen über erhitzte Haut. Das habe ich doch nie gewollt. Wieder ein Schluchzen. Nicht so. „Wieso bist du nach Rith zurück gekehrt?!?“ Doch wieder erklang keine Antwort. War auch nicht von Nöten, denn eigentlich war es doch so offensichtlich. War so brennend klar, wie das Feuer der wallenden Nacht, wieso der Saiyajin wiedergekehrt war. Zurück an den Ort seiner Zerstörung. Er wollte Rache. Und sie begann. Hier und Heute. In diesem einen Moment, der eigentlich schon längst vergangen war, durchlebte ich den Schmerz ein zweites Mal. Eigentlich dachte ich, er hätte sich geändert. Eigentlich nahm ich an, als er sich damals das Raumschiff stahl, so völlig unverfroren, als wäre es sein Eigentum, würde der Saiyajin auf eine weite Suche gehen um meinen längst verschollenen Freund zurück zu holen. Doch leider hatte ich mich geirrt. Musste erkennen, dass Vegeta nicht dieses eine Wesen war, das ich mir so sehnlichst gewünscht hatte. Musste begreifen, das weit aus mehr in dem sonst so ruhigen Saiyajin no Ouji steckte, als ich angenommen hatte. Etwas Böses. Ein Etwas, was pure Kälte mit sich trug und mich einst so erblindet den Tag durchleben ließ. Und dennoch wollte und konnte ich es nicht akzeptieren. Wollte nicht begreifen, da er mir einst eine andere Seite zeigte. Eine Seite, die tief in seiner Seele verborgen war. Vergraben unter all dem Kummer und all dem schrecklichen Leid, welches er durchleben musste. Doch... rechtfertigte es seinen Grund zu töten?!? Reichte es aus, um Vegetas blindes Handeln zu erklären? Ja gar... sein ganzes Wesen?!? Schwach verfolgten blaue Opale das grausame Blutvergießen vor meinem inneren Auge. Sahen mit an, wie der Saiyajin nach vorne preschte und ein Leben nach dem anderen auslöschte. Mit nur einem Schlag. Einem Einzelnen. Abermals Blut vergoss und alle Schuld auf einen Körper lastete, der schön längst zerstört worden war. Zerstört von jemand anderem. Erneut wallende Sünde sehend, doch verbarg sie sich unter einem Schleier reiner Lust. Freezer hatte gute Arbeit geleistet. Hatte es geschafft jenes Wesen zu brechen, was einst so stolz gewesen war. Und zu seinem Werkzeug werden ließ. Tränen rannen über meine Wangen, so haltlos und mir völlig frei, doch war ich schon lange zu schwach, um sie aufzuhalten. Ich wusste nicht, wie lang es ging. Wusste nicht, wie viel Zeit verstrich, bis das qualvolle Schreien der Sterbenden verstummte und bald darauf nichts mehr zu hören war, als gleißende Stille.  Das widerliche Bersten der Knochen erstarb und bald darauf, auf ewig, herrschte nur noch das Rauschen sich vorbeiziehender Sterne, welche sich aus der Dunkelheit zu erheben schienen. Nichts verweilte, als die Ruhe selbst, welche sich windend durch das All zog, bleiernd seinen Weg fortsetzte und Alles in ein tiefes Schweigen hüllte. Nur.... um abermals die Augen zu verschleißen,vor der Wahrheit, welche so ungemein vor einem thronte.  So als wäre es die Ewigkeit. Und die Illusion erstarb. Endete mit einem Mal, so schnell wie sie gekommen war und hinterließ nur Eines. Etwas, das der reinen Wahrheit entsprach und mich unverhofft sehen ließ. Blanke Angst. ~*~ „Das ist, was ich bin.“ Vegetas kalte Stimme holte mich in die Gegenwart zurück und zitternd sah ich auf. Ich war schweißnass. Erbarmungslos klebten meine blauen Strähnen an meiner Haut und die eisige Kälte, welche sich durch das Zimmer zog, verschaffte mir erneute Gänsehaut. „Ein Monster.“ Eng, gar drohend zogen sich bernsteinfarbene Augen zu Schlitzen und ließen mich nicht mehr los.  „Ein Mörder.“ Entließen mich nicht aus einem festen Griff, welcher doch einst so wärmend war und so viel Liebe mit sich brachte. So viel Güte. Mein Atem stockte. Mein Herz pulsierte. Unaufhörlich, wild schlagend allen Schmerz hinausschreiend, den ich in diesem einen Moment empfand. Das bist du nicht Vegeta. „Ein Wesen der Dunkelheit.“ Das bist du einfach nicht. Ich wollte schreien, wenn ich gekonnt hätte. Wollte gleißende Tränen vergießen, doch blieben meine Augen trocken. Meine Kehle stumm, als ich flehende Worte des Trosts über zittrige Lippen bringen wollte und langsam stand ich auf. Gar wie in Trance gefangen und ließ das eine Wesen nicht aus den Augen, in das ich mich so erbarmungslos verliebt hatte. Wollte helfende Hände schützend anbieten, wollte den gebrochenen Saiyajin in die Arme nehmen, dem ich auf so eine grausame Weise alles genommen hatte, doch konnte ich nicht. Mein Körper blieb bewegungslos, blieb eisig in seiner Starre bestehen und nur meine Augen lebten. Wurden bestraft – zu sehen. Zu sehen all das Leid, all die Qual und all den Schmerz, den ich verursacht hatte. „Ich wollte nie, dass du das siehst.“, sprach mein Gegenüber abermals und verklärt, gar verschleiert, sah ich ihm entgegen. Bitter senkte Vegeta den Blick und schloss gequält die Augen. „Ich wollte nie, dass es soweit kommt, doch... doch du....“ Erneut brach Vegetas Stimme, welche einst so fest gewesen doch nun, im Schleier des Erkennens, nichts weiter, als ein schwaches Flüstern war.  „....hast mir keine Wahl gelassen.“ Blindes Flehen legte sich in seine Stimme und qualvoll erkannte ich, mit meiner Seele, meinem Sein und meinem ganzen Herzen, den wilden Schmerz in seinen Zügen. Erkannte all die Wahrheit, welche sich so brennend verborgen hielt und nun nicht mehr fern gehalten werden konnte. Er hatte all dies nie gewollt. Hatte mir nie weh tun wollen, doch sah ich sein stummes Flehen nicht. Hatte es wahrscheinlich noch nie.  „Ich werde nicht zulassen, dass das noch einmal passiert.“ Wütend senkte Vegeta den Blick auf die Kugel in seinen Händen und panisch sah ich auf, als ich die blinden Worte erkannt hatte, welche so verbittert, gar voll mit Schuld, seine Lippen verließen. Doch war es zu spät. „Nicht mehr.“ War nicht mehr aufzuhalten. Wallen ebbte das Knirschen meiner sterbenden Maschine durch den Raum, als der Saiyajin seiner Kraft freien Lauf ließ und zudrückte. „Niemals wieder.“ Langsam, wie in Trance fielen metallische Bruchstücke zu Boden und das dumpfe Dröhnen stellte mir augenblicklich die Nackenhaare auf. Was.... was hatte er getan?!? Geschockt sah ich mit an, wie meine Erfindung in den Händen des Saiyajins unterging und bald darauf nichts mehr war, als beißende Asche und blanker Rauch. Achtlos ließ Vegeta silbriges Metall zu Boden rieseln und bedachte mich aus einem zornigen Blick. Schuld war in seinen brennenden Opalen zu lesen, doch war sie nicht auf ihn gerichtet – sondern auf mich selbst.  Ich war zu weit gegangen. Hatte eine Grenze überschritten, die er mir so drohend gezeigt hatte ohne auch nur über die Konsequenzen nachzudenken. Ich hatte mich in eine Welt gewagt, die eigentlich nicht meine war. Nun durfte ich mich auch nicht beschweren und dennoch tat ich es. Auf meine eigene Art und Weise. „Bitte, Vegeta.“ Abermals ging ich auf den Saiyajin zu, wollte ihn beruhigen, wollte ihn aus seiner Starre holen, doch bemerkte ich das wilde Beben zu spät. Nahm nicht wahr die wachsende Panik in dunkelbraunen Augen, als ich näher auf mein Gegenüber hinzu schritt und helfend eine Hand ausstreckte. „Komm nicht näher.“ Wieder wich der Saiyajin zurück, doch stieß er bald darauf an seine Grenzen und hinter ihm war nichts weiter, als kaltes, klirrendes Glas. Enttäuschung und wilder Schmerz brannte unaufhörlich in panischen Zügen, doch sah ich die wallende Warnung nicht. Unkontrolliert ebbte gleißender Ki über den Boden, zuckte tanzende Wellend heller Elektrizität über morsches Holz. Unfähig zu verstummen. Machtlos um sich in eisigen Schranken zu halten und wieder stieß der Saiyajin an die hintere Wand, als ich ihn in die Ecke drängte. Völlig blind und die Augen verschließend, vor dem was ich anrichtete. Bestärkt zu helfen, gewillt meinem Gegenüber all den Schmerz zu nehmen, den ich verteilt hatte, doch erreichte ich leider das Gegenteil Und ließ nichts weiter wachsen als neue, reine Schuld. So endlos, ewig und nicht mehr aufzuhalten. „Ich sagte komm nicht näher!!!“ Panisch, gar in Angst erfüllt, schrie Vegeta all seine Qual hinaus. Ließ donnerndes Beben zurückkehren. Ließ erneut das dumpfe Dröhnen wallend von den Wänden hallen und abermals erzitterte mein Körper in blanker Angst. Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns Beiden hätte handeln können und alles versank in hellem Licht. Und reinem Schmerz. Kapitel 29: Glück 29 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 29 Schmerz war alles was herrschte. Schmerz war alles, was bestand und seine unregelmäßigen Bahnen zog. Zu unbedeutend über meinen Körper. Zu wahllos in meinen Geist hinein, sodass es unerträglich wurde. Zu unwirklich zu Verstehen, gar zu begreifen, dass es geschehen war. So sehr man auch nicht damit gerechnet hatte, tief in den dunkelsten Hallen seiner Selbst und dennoch, war es geschehen. War eine bittere Wahrheit vor der ich einfach nicht die Augen verschließen konnte. Weder noch – wollte. Haltlos, gar so als hätte man mir alle Kräfte genommen sackte ich in mich zusammen. Ging keuchend in die Knie und presste meine linke Hand vor Schmerz erfüllt an meinen bebenden Körper. Es brannte. Brannte lichterloh, als sich Vegetas inneres Feuer durch meinen Körper zu ziehen schien und unaufhaltsam elektrisierende Wellen des Schmerzes verschickte. Nur von einem Punkt ausgehend. Nur einen reinen Schmerz zeigend, welcher einfach nicht auszuhalten war. Erste Tränen fielen. Völlig frei und wahllos und ohne, dass ich es aufhalten konnte. Ohne, dass ich es je gewollt hatte. Wild presste ich erneut meine linke Hand an meine Brust, zitternd mein wild schlagendes Herz spürend und versuchend den wallenden Schock zu vertreiben, welcher meine Seele befallen hatte.  Es war ein dumpfes Gefühl, dicht gefolgt von bleierner Schwärze und tiefer Endlosigkeit. Schwindel war nur Eines von vielen Dingen, die mich augenblicklich zu begleiten schienen und haltlos kam das erste Wimmern über schwache Lippen, als reißende Kraft zu stark wurde und fallendes Blut den Boden benetzte. Er hatte mich getroffen. Hatte mich verletzt, völlig unbeabsichtigt und getrieben von wilder Panik. Getrieben von einer tiefen Angst, die ich in ihm geweckt hatte und eigentlich war es, im Nachhinein, meine Schuld. Schon wieder. Hätte ich den Kopf gehoben, den Blick aufrichtig und wahrhaft in die Höhe gereckt, so hätte ich es gesehen. Wäre einziger Zeuge gewesen, wie sich Vegetas steinerne Maske in ein qualvolles Spiel der Schuld verwandelte. Getrieben von Trauer. Begleitet von tiefem Entsetzten und eigenem Schmerz, dass es mir die Seele zerriss.  Doch ich tat es nicht.  Tat Nichts von all dem, sah nicht all seine Schuldgefühle, die den Saiyajin augenblicklich zu erfassen schienen und er langsam, quälend, zitternde Finger in sein Haar vergrub und weitere Schritte zur Seite wich. Sich mir entfernend und immer wieder, haltlos, gar völlig entkräftet, den Kopf schüttelte. Schuld war ein Übel von Vielen und schien uns auf ewig zu begleiten. Schien sich auf ewiglich an uns binden zu wollen und nur der, der sich selbst vergeben konnte, war irgendwann frei. Doch konnten wir es? Wir Zwei, die so völlig unbedacht die Welt der Zweifel und endlosen Sünden betreten hatten?!? Jeder auf seinem eigenen Weg, auf seine eigene Art und Weise und eigene innere Qual mit sich tragend?!? Wieder wich der Saiyajin zurück, konnte nicht den Blick von mir nehmen, von der brennenden Schuld, welche er so unweigerlich auf seinen Schultern geladen hatte und endlich sah ich auf. Sah in dunkelbraune Augen, so voll erfüllt mit Schmerz. Angst. Und der bitteren Erkenntnis einen unverzeihlichen Fehler begangen zu haben, der nun nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. Einen Fehler gegen sich selbst. „Vegeta....“ Sofort war jeder Schmerz vergessen. All das fallende Blut, welche aus der Platzwunde an meinem linken Hand sickerte und nichts als verbranntes Fleisch zeigte, verlor an Bedeutung. An Sinn und Verstand. Und nur seine Welt leuchtete. Leuchtete lichterloh und zittrig kam ich auf die Beine, wollte dem Saiyajin den Schmerz nehmen, der ihn augenblicklich und so plötzlich befallen hatte, doch wich dieser wieder einige Schritte zurück. Stieß erneut an kaltes Glas, welches drohend zu klirren begann und sah mich aus weit aufgerissenen Augen an. Nicht begreifen wollend, was geschehen war und dennoch war es so unerträglich geworden. So unerträglich schwer. Zaghaft streckte ich meine rechte Hand nach ihm aus, als das erste Beben erneut den Raum erfüllte.  Es war nicht schlimm. War nicht von Bedeutung. Es war nicht deine Schuld, waren meine innersten Worte, die in meiner Seele schrien, doch blieb sie wahrhaft stumm und mein wildes Flehen wurde nicht erhört. Meine Stimme mir so fern, konnte nicht über zitternde Lippen singen und verblieb in eisiger Dunkelheit. Blieb hinter Schranken des Verderbens und blinder Angst. Zu unerfahren um zu begreifen, wann der eine Moment gekommen war, der alles hätte ändern können. Und er war gekommen. Hatte haltlos Einzug ein gewonnen, doch sah ich ihn nicht. War bestehend, als sich kurz wenn auch nur flüchtig helles Blau und dunkles Braun, so tief erfüllt wie die schwarze Nacht, zu treffen schien und mit einem Mal endlos wurde. Endlos wallte in der Zeit, doch schien sie abzulaufen. Langsam. Qualvoll. Und dennoch so völlig frei. Er rannte. Rannte los, noch ehe irgend ein flehendes Wort meine zitternden Lippen verlassen hatte. Ich schrie, als sein flammender Ki-Strahl meine äußere Wand in Trümmer riss und haltlos wärmendes Gestein in den freien Himmel sprengte. Rauch und Ruß versperrte meine Sicht, doch musste ich nicht zwingend sehen um zu begreifen, was geschehen war. Vegeta war geflohen. Floh vor der eigenen Schuld, die in Wahrheit nicht die seine war und eine Seele, zuvor gepeinigt durch die Schatten seiner Vergangenheit, erneut gequält wurde. Endlich fand ich meine Stimme wieder und rief Vegetas Namen. Haltlos gar hoffend in die Trümmer hinein, doch war das alles hallende Beben zu laut und mein eigenes Flehen ging in einem erstickenden Dröhnen unter. Versank in bleierner Schwärze, als der Saiyajin so plötzlich und mit aller Kraft vor meinen Augen verschwand und mich alleine ließ. Er war geflohen. Geflohen in die Kälte hinaus und zitternd stand ich auf. Erneut brannte das wilde Feuer des Schmerzes durch meinen Körper. Pulsierte drohend durch meine Glieder, doch unterdrückte ich das wilde Flehen meines Geistes auf baldige Erlösung und schritt weiter auf die Trümmer zu. Er war geflohen, das wusste ich und würde nicht so schnell mehr wieder kommen. Nicht mehr. ~*~ Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch war es im Nachhinein egal geworden. Hatte jegliche Bedeutung verloren und nur dieser eine Moment zählte. Ein Moment, den ich am liebsten vergessen wollte. Für ewig. Doch konnte ich nicht. Gleißend zog klirrendes Eis dieses späten Vormittages über meinen Körper hinweg und ließ mich abermals erzittern. Ließ mich nicht die Kälte spüren, welche leicht wie eine Feder zu Boden flog und die westliche Hauptstadt in einen gleißenden Teppich zauberte. Alles umhüllte in ein strahlendes, helles Licht, doch erreichte es mich nicht. Ließ mich all den unaufhaltsamen Schmerz spüren, welcher sich wallend durch meine Seele zog und unaufhörlich warmes Blut eine mir in Trümmern liegende Welt benetzte. Mein Zimmer glich einem Schlachtfeld. Glich blankem Chaos doch wollte ich es nicht sehen. Wollte nicht wahrhaben, all das Leid und unerträglichen Kummer, den ich beschert hatte. So völlig selbstlos, gar ohne Zwang und dennoch tief in meinem Inneren wissend, dass es meine Schuld gewesen war. Meine ganz allein. Wie oft hatte ich mir mein Versagen eingestanden? Wie oft um Vergebung gefleht in den letzten Minuten meines Seins, die sich so qualvoll dahinzogen wie der nun blasse kühle Wind außerhalb meiner behüteten Welt? Ein Ort, welcher nun nichts Weiter war, als eine zerrissene Seele in der Dunkelheit?!? Ich wusste es nicht, wollte auch nichts mehr wissen, als ich Geschehenes Revue passieren ließ und abermals eine kalkweiße Hand an totes Gestein griff. Vegetas Wut war endlos und hatte mein Zimmer leider nicht unbeschadet gelassen. Langsam ließ ich den Blick über das blanke Chaos schweifen, ließ den kalten Wind mit meinen Haaren spielen und dachte nach. Ließ meinen Gedanken freien Lauf, doch fand ich keinen Anfang. Mein wirrer Geist auf Durchzug gestellt und betreten, gar wie in Trance, ergriff ich mein linkes Handgelenk und besah mir die wallende Wunde meiner Haut. Es schien so fern und war zeitgleich doch so nah. Drohend, wie ein Warnmal lag offenes Fleisch vor meinen Augen und zitternd bückte ich mich hinunter, ergriff beiläufig einen Fetzen der Gardine, welche mehr Löcher als Stoff vorweisen konnte und riss ein kleines Stück heraus. Zittrig wollte ich helles Satin um verletzte Haut wickeln doch erneut rasten meine Gedanken. Ließen kein konkretes Handeln zu und brachten nichts als Kummer mit sich. Eine wallende Trägheit, die nicht weichen wollte. Der Schmerz zu eingelullt um ihn wahrhaft wahr nehmen zu können und wieder wanderte mein Blick hinaus. Hinaus aus dem großen Loch, was einst meine Zimmerwand gewesen war. Wo bist du nur, Vegeta?!?  Qualvoll schloss ich die Augen und atmete die kühle Luft in meine Lungen. Versuchend den schmerzerfüllten Blick des Saiyajins zu vergessen, doch abermals ein Scheitern und kläglich ließ ich die Schultern hängen. Abermals Versagen zeigend und haltlos griff sich eine Hand an mein Herz. Hoffend, dass ich so irgendetwas halten konnte. Etwas was schon längst als verloren galt, noch ehe ich es mein Eigen nennen konnte. Wohl wissend, dass es Unfug war und Nichts weiter als ein schwereloses Blatt im Wind. Geht es dir gut, da wo du jetzt bist?!? Haltlos gingen meine Gedanken auf Wanderschaft und brachten neue Tränen mit sich. Tränen der Verzweiflung, denn soweit wollte ich es niemals kommen lassen. Wollte nicht den Weg beschreiten, der Alles in ein tiefes Übel stürzten würde, doch leider hatte ich es. Hatte ihn betreten und musste nun die Konsequenzen tragen. „Bulma, geht es dir gut?“ Erschrocken fuhr ich zusammen, als die mir neue Stimme durch eisige Hallen wanderte und langsam drehte ich mich um. Und konnte es nicht glauben. Wieso waren sie gekommen? Furcht hatte mich gepackt, als ich die drei Kämpfer inmitten meines Chaos fand und sah angsterfüllte Augen panisch auf Ruinen gerichtet. Ruinen, die einst mein Zimmer gewesen waren und nur mühsam konnte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter schlucken. „Was hat er gemacht?“ Wut war in Yamchus Stimme zu hören, als er sich aus Son-Gokus Griff zu lösen schien und überrascht blinzelte ich auf. Viel zu sehr gefangen von Vergangenem, als ihm sofort eine Antwort geben zu können und haltlos schritt mein Freund über fallende Trümmer hinweg und kam auf mich zu. „Hat er dir weh getan?!?“ Ich konnte nicht antworten, selbst wenn ich gewollt hätte und mein Geist arbeitete. Abermals. Nahm die banalsten Dinge auf nur um sich nicht mit der harten Wahrheit auseinandersetzten zu müssen. Eine Wahrheit, die so brennend vor mir lag, dass ich sie nicht verdrängen konnte. Und es dennoch tat. Sie waren hier. Alle drei. Geschockt waren meine blauen Opale auf meine neuen Besucher gerichtet und verzweifelt versuchte ich zu begreifen, wieso sie gekommen waren. Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die drei Kämpfer mussten Vegetas rasanten Auraanstieg gespürt haben und waren sofort zu mir geeilt, vom Schlimmsten ausgehend. Der Außnahmezustand war ausgerufen worden und lachhaft erinnerte ich mich an das stumme Versprechen, welches damals von meinen Freunden gegeben wurde, als der Saiyajin bei mir einzog. Eigentlich, gegen seinen Willen. Auf meinen Wunsch hin, doch wurde mein Flehen ignoriert und als Nichtigkeit abgetan. Es war lachhaft, gar fast selten peinlich, solch eine Versammlung zum Art des Schutzes auszurufen. Vegeta hatte nie etwas getan. Hatte nie die Regeln überschritten. Hatte nie den Rahmen gesprengt, bis – heute. Man ging vom Schlimmsten aus, so wie man es immer tat, betraf es alleinig den Saiyajin und abermals spürte ich so etwas Vages wie reinen Schmerz, aufwallend in meiner Brust. Ein Schmerz des Mitleides.  Vegeta war das schwarze Schaf, schon immer gewesen. Das schwache Glied in der Kette, das es galt penibel zu beobachten. Galt notfalls zu ersetzten, gar festzuhalten und einfach wegzusperren, sollte er nicht der Norm entsprechen. Gar, nicht so zu funktionieren wie die breite Masse es wollte. Das war lachhaft. Einfach nur lachhaft. Wut wallte in mir auf und zitternd ballte ich die Hände zu Fäusten. Hielt den Blick gesenkt und konnte meinen Freunden nicht in die Augen sehen. So etwas hatte Vegeta nicht verdient. Denn eigentlich war ich es, welche all den inneren Schmerz und wallenden Zorn des Saiyajins geweckt hatte. Alleinig ich, hatte die Folgen zu tragen und nicht er. Alle Finger sollten auf mich gerichtet sein, ehrliche Schuld und reine Sünde tragend, doch wie immer tat es das nicht. Ich war der Engel, in den Augen der Anderen. Ich war diejenige, die verletzt worden war und es galt zu beschützen. In den Augen Anderer. Lügen. Zitternd zogen sich heiße Tränen über meine Wangen, doch war es nicht vor Trauer. Nichts als Lügen. Es war – vor Wut. Wut auf meine Freunde, welche nun besorgt auf mich zu schritten. „Du bist verletzt!“ Überrascht keuchte ich auf, als Yamchu mich hart am Handgelenk packte und herum riss. Nichts als rote Wut sehend, als er auf fallendes Blut starrte und zitternd sah ich es.  Sah seinen ganzen Zorn, den ihn blindlings befallen hatte, so völlig plötzlich und unerwartet und verzweifelt versuchte sich mein langjähriger Freund zu beruhigen. Mit wenig Erfolg. „Saiyajin oder nicht....“ Wütend ballten sich Hände zu Fäusten und erschrocken wich ich zurück. „Prinz oder nicht....“ Sofort fegte eine beängstigende Kraft über mich hinweg, als Yamchu seiner Wut freien Lauf ließ und bröckelndes Gestein abermals erbeben ließ. „Dafür ist er dran, das schwöre ich.“ Dunkle Augen waren erfüllt mit blankem Hass, einer leisen Ahnung, so als hätte er es schon immer gewusst und von blinder Rage gefangen, trat Yamchu auf das klaffende Loch meiner Behausung zu. So als wolle er zum Sprung ansetzten. So als wolle er sich in die Lüfte erheben, einem Jemand hinterher eilend, den er selbst zur Strafe verurteilt hatte und verzweifelt lief ich nach vorne. Wollte Yamchus Namen schreien um ihn aufzuhalten, doch kam nichts als heiße Luft über kraftlose Lippen. „Damit kommt er nicht durch. Nicht dieses Mal!!!“ Panisch sah ich mit an, wie sich der damalige Wüstenbandit in sein eigenes Verderben stürzten wollte und trat abermals nach vorne. Wollte schützend das Wort ergreifen, den niemand wusste, was passieren sollte, würde er sich so gegen Vegeta stellen, doch erlöste mich ein Anderer von dieser Qual. Seufzend schloss ich die Augen, gar befreit von schmerzender Erlösung. „Yamchu, beruhige dich.“ Son-Kuns Stimme lag gar tröstend in der Luft und verteilte eine angenehmen Ruhe. Ruhig stand der größere Saiyajin in der Mitte des Raumes, ließ die Hand von Krillins Schulter sinken, mit der er ihn dank der Momentanen Teletortation hergeholt hatte und trat auf uns zu. Ich bewunderte ihn.  Bewunderte den einigsten Retter der Welt für seine Stille und all die Ruhe, die er ausstrahlte. Für all seine Sicherheit, die er uns gab, so völlig unverfroren und vollkommen frei. Für all die Zuversicht. Für all das Wissen und den engen Glauben, dass in jedem Wesen, sei es noch so Böse, etwas Gutes stecken konnte und hoffend sah ich in dunkle Augenpaare. Augen, die so sorgenvoll auf mich gerichtet waren und mit nur einem Blick erkannten, was wirklich, so wahrhaft und ehrlich, geschehen war. Wenn einer Vegeta auch nur ansatzweise verstand und auch verstehen wollte, so vollkommen ehrlich, gar wahrhaft ganz, dann war es - er.  Son-Goku trat wieder auf Yamchu zu, tastete sich behutsam vor und bleib aber dennoch plötzlich zögernd in sicherer Entfernung stehen, als sein menschlicher Freund sich hastig zu ihm umdrehte und fast schon so etwas wie blanken Wahn in funkelnden Opalen sah. „Nimm du ihn nicht auch noch in Schutz, Goku. Du weißt wozu er fähig ist.“ Haltlos deutete mein Freund auf die Trümmer um uns herum und qualvoll entrann sich ein schwaches Stöhnen meiner trockenen Lippen. Nicht das schon wieder. „Und das hat er auch bewiesen, wie man unschwer erkennen kann.“ Fahrig fuhr sich der schwarzhaarige Mann durch das Haar und deutete dann mit einem Fingerzeig auf mich. „Wie weit willst du noch gehen um zu begreifen, dass er gefährlich ist?!? Etwa bis es zu spät ist?!? Er hätte sie töten können und beinahe wäre es auch dazu gekommen.“ Keuchend stockte ich auf und sah wütend auf meinen Nebenmann. Zu viel. Es war zu viel und eine Grenze, die so brüchig und verletzlich war, eindeutig zu weit überschritten. „Das... das ist nicht wahr!!!“, rief ich schreiend in den Raum hinein, ohne nachzudenken und augenblicklich wurde es ruhig um uns herum. Augenblicklich unterbrach ein dumpfes Dröhnen die peinliche Zweisamkeit und haltlos krachte ein versteinerter Trümmer in die Tiefe und schlug hart auf dem Erdboden auf. Das Geräusch bescherte mir sofort eine Gänsehaut, doch ließ es nicht die Dramatik weichen, mit welcher es Einzug gewonnen hatte. Alle Augen waren auf mich gerichtet und verzweifelt versuchte ich die aufkeimenden Tränen in blauen Opalen zu verbergen. Doch war es zwecklos und schon bald lagen meine wahren Gefühle so offen blank. Doch zum Glück von niemandem sehend. Naja – fast niemandem. „Vegeta hat... nie etwas getan! Ich...“, stotterte ich los, doch unterbrach mich das barsche Lachen meines Freundes sofort. „Das glaubst du doch wohl selber nicht.“ Abermals lachte Yamchu spottend auf, schüttelte den Kopf und deutete wieder auf die Zerstörung um mich herum. „Und wie nennst du das bitteschön? Moderne Zimmerrenovierung?!? Bulma, ich bitte dich!“, schnaubte der schwarzhaarige Kämpfer verächtlich und erneut schürten seine Worte die Wut in mir. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert.“ Wie zur Bestätigung nickte mein Gegenüber und blickte, sich völlig im Recht sehend, auf Son-Goku. „Und das ist es!“ So, als wollte er Bestätigung für seine unverfrorenen Anschuldigungen finden, doch stieß mein Jugendfreund, leider, auf heftige Gegenwehr. Einen stillen Protest den nicht nur ich alleine begonnen hatte. Sondern auch der größere Saiyajin. „Yamchu, wir wissen nicht mal, was genau passiert ist.“ Doch genau diese Worte wollte eben Genannter nicht hören und sah aufgebracht zur Seite. „Ich kann dir sagen was passiert ist. Oder..wieso fragen wir nicht einfach sie?!?“ Anschuldigend zeigte Yamchu plötzlich auf mich und erschrocken fuhr ich zusammen. Was... was sollte das jetzt bitte schön?!? Schwindel suchte mich heim, so völlig rücksichts- und erbarmungslos, als sich die Dinge gefährlich zu drehen schienen und nun ein Ausmaß an Zerstörung annahmen, das ich nicht mehr aufhalten konnte. Einen Weg beschritten, der nicht mehr mein Eigener war. „Sag...“, begann der schwarzhaarige Mann von Neuem und warnend, gar flehentlich, sah ich ihm in die Augen. Bitte tu das nicht. „...war dem Prinzchen wohl sein Essen nicht gut genug?“ Spottend spuckte er zur Seite und ließ seiner ganzen Wut freien lauf. Yamchu hatte Vegeta noch nie leiden können. Nicht wirklich, seitdem der Saiyjain mein Haus betreten hatte und diesen Zorn ließ er nun hinaus. „Oder hast du mit dem GR nicht zu schnell gespurtet und unser feiner Herr hat die Wartezeit nicht ertragen und ist deshalb ausgeflippt?!?“ Haltlos liefen mir erneute Tränen über die Wangen als mich Yamchus harte Worte zu treffen schienen. Das... das war nicht fair. Nichts von all dem stimme. Nichts entsprach der Wahrheit. Vegeta wurde zu unrecht angeschuldigt, zu unrecht mit dem Finger auf ihn gezeigt und abermals verkrampfte sich mein Herz vor Schmerz. Doch dann tat mein Gegenüber etwas, was die unterste Gürtellinie traf und ich es nun nicht mehr aufhalten konnte. Und mich nichts als blanke Wut sehen ließ. „Oder.. hat unsere Hoheit etwa etwas ganz anderes mit dir angestellt?!?“ Mein Schlag war härter als er sollte, doch in diesem einen Moment fühlte es sich völlig richtig an. Schallend hallte das Klatschen meiner Ohrfeige von den Wänden wieder, mit der ich mein Gegenüber hart getroffen hatte und nichts als brennende Endlosigkeit auf geröteter Haut verweilte. „Keiner gibt dir das Recht dazu, so über ihn zu reden.“ Wut erfüllte mein Herz und zornig zogen sich meine sonst so sanften Augen zu Schlitzen. Hass war nur das Mindeste was ich in diesem Moment fühlte und dennoch nahm es ungeahnte Größen an. Dennoch brannte es, lichterloh und wie das nie endende Feuer der Hölle. Es war ungerecht. Einfach ungerecht mit welchen dreckigen Sachen man Vegetas bisheriges Leben, das wahrlich kein Leichtes gewesen war, beschmutze. So, war er nicht. Keineswegs. Er war nicht das kalte Monster zu dem ihn die Gesellschaft werden ließ, nur weil er einen Fehler begangen hatte. Nur weil er nicht in die Allgemeinheit passte, weil er anders war?!? Das war nicht fair. Einfach nicht fair. „Zügle deine Zunge, bevor du solche Worte noch einmal in den Mund nimmst. Sonst war dies wahrlich das Letzte, was du jemals wieder gesagt hast.“ Auch ich hatte Grenzen, die man besser nicht überschreiten sollte. Auch ich kannte haltlose Schranken, die wahrlich einen großen Toleranzradius hatten. Doch eben jene Worte hatten mich verletzt, tief ins Mark und angewidert wandte ich mich von meinem Gegenüber ab. Ich wollte mehr sagen, wollte mehr Worte zu Vegetas Verteidigung aufbringen, doch übermannte mich der alles zerreißende Zorn. Und endlose Müdigkeit, als ich auf mein schmerzendes Handgelenk sah und den hellen schützenden Stoff auf die Wunde drückte. „Es war meine Schuld.“ Aufrichtig drehte ich mich zu meinen Freunden um und sah ihnen in die Augen. Jedem Einzelnen von ihnen. „Ich habe eine Grenze überschritten, die ich nicht hätte überschreiten dürfen. All dies....“, und mit einer beiläufigen Bewegung deutete ich auf die Zerstörung vor und hinter mir. „...war nicht Vegetas Schuld....“ Seufzend, gar voll Trauer erfüllt, senkte ich den Blick, als ich mich an schmerzlich verdunkelte Augenpaare erinnerte. Dunkelbraune Opale, welche nun halt- und ziellos, gar vielleicht völlig verängstigt nach Schutz suchten. „...sondern meine Eigene. Ich habe ihn provoziert und nun die Konsequenzen zu tragen. Vegeta selbst, trifft keine Schuld.“ Ehrlich sah ich Son-Goku in die Augen und er verstand. Verstand mit einem Mal. „Keine Einzige.“ ~*~ „Versuche wenigstens ihn ein bisschen zu verstehen, Bulma. Sicher gab ihm das nicht das Recht für diese Worte, aber er war nur besorgt.“ Tröstend lagen dunkle Augenpaare auf mir und dennoch sah ich trotzig zur Seite, als mich Son-Gokus wärmende Worte erreichten. Nicht hören wollend was er zu sagen hatte und dennoch wissend, dass es der Wahrheit entsprach. Es war Yamchu. Zornig ballten sich meine Hände zu Fäusten. Immer nur Yamchu. Ich sollte ihn nicht verurteilen, für all die Liebe und hemmungslose Zuneigung, die er mir entgegen brachte. Immerhin war er mein Freund, schon seit vielen Jahren lang und schien sich dennoch in der Verpflichtung sehend, all dies für mich zu tun nur um sich wahllos, in wildem Vergehen, beinahe den Kopf abzureißen. Für eine Sache, die nicht wirklich die Seine war.  Ein Seufzten stahl sich über blasse Lippen und haltlos sah ich auf meine Füße, welche mich weiter den langen Korridor entlang trugen und in ein kleines Notfallzimmer führen würde. Immer zu war es er.  Derjenige, den ich im Moment am Wenigsten sehen wollte. Yamchu, wie er damals, zu der zeit unseres Kennenlernens, unsere kleine Truppe angriff, nur um etwas Essbares und staubiges Gold ergattern zu können. Yamchu, wie er zusammen mit Pool in mein Leben getreten war und mich mit so viel Freude aber auch innerem Leid bescherte. Yamchu, wie er vor weniger als nun fast 3 Jahren tot im Staub der Erde lag und die Welt vor der nahenden Zerstörung unserer Feinde retten wollte. Einem Saiyajin wohlgemerkt, welchem ich auch noch Zutritt in mein Leben gewährt hatte. Völlig blind, frei und Urteilslos. Yamchu, wie er einmal, rasend vor Eifersucht einen jüngeren Mann verprügelt hatte, nur weil mich dieser nach dem Weg zum Busbahnhof fragte. Yamchu, wie er zitternd vor Wut in meinem Zimmer stand und mich mit den schlimmsten Schimpfwörtern betitelte, nur weil ich Vegeta erklärt hatte wie man eine Mikrowelle bediente und sich unsere Hände bei diesem Unterfangen beiläufig gestreift hatten und der ehemalig Wüstenbandit weiß sonst was in dieser kleinen Geste sah. So völlig belanglos, gar ohne Wert. Yamchu, der bis vor eben, als Son-Goku zusammen mit mir das Zimmer verließ um meine Wunde zu versorgen, zornig in den Trümmern stand, Krillin beruhigend an seiner Seite verweilend, versuchend zu schlichten und haltlos durch die Gegend schrie: Was hat er eigentlich in ihrem Zimmer gesucht?!? Immer nur Yamchu, Yamchu. Yamchu!!! „Bulma, alles klar?“ Erbarmungslos holte mich die Stimme meines Nebenmannes aus meiner Trance zurück und hielt mir helfend die Türe auf. „Du warst so tief in Gedanken“, sprach mein Gegenüber abermals und schwach nickte ich als Antwort. Schon zu lange entkräftet um zu verbergen, wie schlecht es mir in Wahrheit eigentlich ging. Vegetas Wut hatte mich Alles gekostet, doch vielmehr strafte mich mein eigenes schlechtes Gewissen. Welch Schmerz hatte ich dem Saiyjain nur zu gefügt? Und was noch weit aus Wichtiger war: Wo war er, jetzt da der nahende Abend so unweigerlich vor den Türen stand?!? Irrte er hilflos im Schnee umher? Zu verwirrt und zu gefangen im Zorn um den Weg zurück nach Hause zu finden. Zurück zu...mir?!? Er fror bestimmt, schoss es mir unweigerlich durch den Kopf und schmerzend zog sich mein Herz bei diesem Gedanken zusammen. Wusste ich so brennend um den Fakt, dass mein verletzter Besucher, seelisch wie vielleicht gar körperlich, die alles zerreißende Kälte in keinster Weise ertragen konnte. Weder noch mochte und sorgenvoll sah ich aus dem kleinen Fenster, als mich Son-Goku auf die Bahre setzte und kritisch meine Hand beäugte. Das Blut schien langsam zu gerinnen und trotzdem sah die Wunde, vielleicht gute 4 Zentimeter lang, ziemlich schlimm aus. Sie zog sich beißend von meinem Handgelenk, schräg bis über die Innenseite meinen Arm hinunter und brannte wie die Hölle. „Ich denke ein einfacher Verband sollte helfen, aber es wird eine Narbe zurück bleibend.“ Schuldbewusst sah mir Son-kun in die Augen, so als wäre er bestürzt mir nicht eine andere Antwort geben zu können und zögernd erwiderte ich seinen ehrlichen Blick, als ich die brennende Frage hinter dunklen Augen erkannt hatte. Augen, die den seinen so ähnlich waren und dennoch zu jemand völlig anderem gehörten. Nicht das Gleiche war, nicht ein mal annähernd. „Ich kann auch eine magische Bohne holen wenn du willst. Bei dieser Art der Verletzung sollte es keine Na....“, doch brach mein Gegenüber überrascht ab, als ich verneinend den Kopf schüttelte und seine große Hand in meine nahm. „Ich danke dir Son-kun. Ich danke dir sehr, aber ich will das nicht.“ Bestrebt sah ich in dunkel Opale und jedes Wort völlig ernst meinend, welche gleich meine Lippen verlassen sollten. „Ich will erinnert werden.“ Genauso wie er, schoss es mir durch den Kopf und abermals senkte ich traurig den Blick. Gleiches wird mit Gleichem vergolten. Vielleicht würde ich so meinen Fehler wieder gut machen können und im Ansatz verstehen, welchen Schmerz ich dem Saiyajin no Ouji zugefügt hatte. Doch... um das zu begreifen mussten wahrlich noch viel mehr Narben auf meinem Körper thronen. Er nickte, lächelnd, so als würde er weit aus mehr verstehen als er sollte und fragend sah ich ihn an.  Was verbarg er nur vor mir?!? Doch Son-Goku würde mir keine Antwort geben, da war ich mir sicher und stumm beobachtete ich mein Gegenüber erneut, als er anfing die Wunde zu säubern, welche Vegetas wallender Ki in meine Haut gerissen hatte. Die Zeit schien still zu stehen, abermals und traurig sah ich aus dem Fenster. Wieder hatte der vereiste Regen Einzug über die Welt gewonnen und fiel in großen Schneeflocken kalt und unbefangen zu Boden. Bedeckte Altes in ein Neues Weiß und tauchte die Welt in ewiges Vergessen. Doch ich konnte nicht. Konnte nicht loslassen all der Schuld, welche ich mir so unbedacht aufgeladen hatte und empfing sie mit weit geöffneten Armen. „Wo ist er jetzt, Son-Kun?!?“ Verwundert sah mein Gegenüber auf, als er den letzten Verband anbrachte und fragend in meine blauen Opale blickte. Kurz sah ich sein wallendes Zögern in sonst so warmen Zügen brennend und fahrig strich sich der Saiyajin durch das pechschwarze Haar. „Ich spüre ihn schon seit einer Weile nicht mehr.“ Eine Antwort, die ich am aller wenigsten hören wollte und sofort legte sich ein eisiger Griff um mein Herz. Meine Kehle war wie zugeschnürt und alarmierend wollte ich aufstehen, als mich große Hände sanft an der Schulter packten und wieder auf den Platz drängten. „Aber das hat nichts zu heißen. Wahrscheinlich hält Vegeta nur seine Aura unterdrückt und will nicht gefunden werden.“, versuchte mich der Andere abermals zu beruhigen, doch gelang ihm dies nicht. Nicht wirklich und erneut legte sich Panik in meine Augen. Sofort erkannte Son-Goku meinen brennenden Blick, doch schüttelte er verneinend den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee wäre, Bulma.“ Aufmunternd legte er mir eine Hand auf die Schulter und sah mich aus festen Augen an. „Genauso wie du will ich Vegeta doch nur behütet wissen. Aber... wenn ich jetzt so einfach und so völlig aus heiterem Himmel vor ihm auftauche, dann....“, doch plötzlich brach mein Gegenüber mitten im Satz ab. Sonst so warme Augen weit aufgerissen in wilder Pein und brennender Vorahnung. Ich wollte frage was los war. Was er gespürt hatte, denn das mein bester Freund dies tat war offensichtlich, doch kam kein Laut über meine Lippen. Ich wollte mit ihm, als ich sah, was er vorhatte. Was er im Begriff war zu tun. Wollte seine Hand ergreifen, mich haltlos an dem Stoff seines Gis festkrallen, als Son-Goku Zeige- und Mittelfinger an die Stirn setzte und seinen Ki zu sammeln schien. Doch war ich bei weitem zu langsam. Zu geschwächt von den Erlebnissen des heutigen Tages und sah flehentlich mit an, so voller Angst und tief brennender Schuld, wie der größere Saiyajin vor meinen eigenen Augen verschwand und mich alleine zurück ließ. Zurück in eisiger Kälte und Dunkelheit. Kapitel 30: Glück 30 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 30 Haltlos rannte ich die Gänge hinunter. Jeglichen Schmerz überdauernd, der durch meinen Körper wanderte. All die Angst vergessend, welche mich so unerschütterlich ergriffen hatte, als ich mit eigenen Augen mit ansehen musste, wie mein mir bester Freund vor mir verschwand. Ohne auch nur ein einzelnes Wort zu verlieren.Verschwand in irgend eine Welt, die ich noch nicht fassen, noch nicht greifen konnte, doch genau, tief in meinem Inneren wusste, wohin er gehen würde. Wen er zurückholen würde an diesem grauenhaften Tag des Vererbens. Denn irgend etwas war geschehen. Irgendetwas Schreckliches. Hart bog ich um die nächste Ecke meines Zuhauses und passierte die erste Ebene. Erreichte die eine Treppe, welche mich in die unterste Etage führen würde. Schmerzhaft schlug mein Herz hinter meiner Brust, doch war das wilde Feuer bedeutungslos geworden. Denn ich hatte Son-Gokus Panik gesehen. Hatte die wilde Angst in seinen Augen erkannt, brennend versteckt hinter einem Schwall der reinen Sorge. Zuerst, als er mich nach wenigen Minuten alleine ließ und in irgendeine Dunkelheit verschwand, dachte ich alles würde gut werden. Alles würde sich von selbst regeln, doch dann kam dieses eine, mir wohlbekannte, Gefühl. Etwas Beklemmendes, zuvor so unbedeutend wuchs nun zu einem tosenden Sturm heran und ich wusste nicht, hier in diesem einen Moment, während ich die Eingangshallen hinter mir ließ und eine meiner wärmenden Arbeitsjacken im Vorbeigehen schnappte, ob ich ihn würde aufhalten können. Ob ich ihn überstand, diesen einen Sturm, welcher so ungewiss über uns lag und doch vermeidbar gewesen wäre. Ein Sturm, den ich heraufbeschworen hatte und nun von einem einzelnen Wesen ausging. Ein Wesen, das Schmerzen litt. Ein Wesen, was bitter hatte erkennen müssen, dass Vertrauen und Zuversicht manchmal doch gar nicht so eng beieinander lagen, wie man immer annahm. Wie man immer dachte. Und neues Verderben bringen konnte. Ein Wesen das Qualen litt und ich war der Auslöser. Ich ganz allein. Kühl empfing mich die kalte Luft des späten Abends und wirr spielte der Wind mit meinen blauen Haaren. Ließ fallende Strähnen wir in klirrender Kälte tanzen, doch war ich zu aufgebracht um dieser kleinen Nichtigkeit Aufmerksamkeit zu schenken. Hier würde es geschehen. Da war ich mir sicher. Hier würde sie aufhören zu existieren - all meine Angst und innerer Zweifel. Gar der ganze Kummer. Aufhören zu sein, dieser eine Tag, der so schrecklich begonnen hatte. Und mit Schrecken enden würde. Beängstigend sah ich auf die Ebene, welche nun, im nahenden Licht des Schattens, so verträumt wirkte. Doch bald nichts weiter sein würde als ein Feld der Verwüstung. Da war ich mir sicher. Meine Ahnung, zuvor so leise, beschlich sich immer mehr, schien sich immer mehr zu verstärken. An Stimmen zu gewinnen, als ich nach oben blickte, in die Trümmer meines Zimmers hinein und meine Freunde aus besorgter Miene vorfand. Den Blick starr in den Himmel gerichtet, denn auch sie hatten es gespürt. Gespürt, diesen kleinen Anstieg in der Luft, welcher die Gänsehaut mit sich brachte. Gespürt dieses beklemmende Gefühl der Angst, was langsam in deiner Seele hinaufkroch und nichts als Kälte brachte. Yamchus besorgter Blick lag auf mir und sofort erkannte ich die Schuld in seinem wachen Blick. Er war zu weit gegangen, auch er hatte Grenzen überschritten die er niemals hätte gehen dürfen, doch insgeheim gab ich ihm nicht die Schuld dafür. Es hatte so passieren müssen, an jenem Tag, den wir alle lieber aus unserem Gedächtnis streichen wollten. Doch so einfach wie man es sich manchmal wünschte war es nun mal nicht und wir mussten es akzeptieren. Mussten lernen mit dem umzugehen, was wir geweckt hatten doch...würden wir es können?!? Langsam begann das Beben der Erde von neuem, als die anhaltende Spannung unerträglich wurde und bröckelndes Gestein erneut zu Schweben begann. Langsam stieg das wirre Zittern abermals und haltlos presste ich mir eine Hand an mein Herz. Den wallenden Schmerz in meinem linken Handgelenk ignorierend, denn gleich würde es geschehen. Da war ich mir sicher. Hier würden sie wieder auftauchen, alle Beide, die ich so sehr vermisste und dann würde Alles endlich besser werden. Aber....konnte es das wirklich?!? Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns so wahrhaft damit gerechnet hatte, obwohl es doch so unabwendbar war. Geschah so wallend, tickend in der Zeit und dennoch konnte ich es sehen. Sah Alles in diesen wenigen Sekunden, die mir alles bedeuteten und mich auch doch so gleich mit Angst und Schrecken erfüllten. Ihr wallender Ki brachte augenblicklich die Umgebung zum Schmelzen und tauchte Alles in ein helles gleißendes Licht. Ließ Schnee und eisige Kälte erneut im Wind auf tanzen und zittrig zog sich aufwirbelndes Eis über meinen Körper, als beide Saiyajins so einfach vor meinen Augen auftauchten. So einfach in meinem Garten standen und die Welt um sich herum zur wallenden Explosion brachten. Doch brannte kein Feuer. Sondern nur ein sanftes, gar wärmendes Licht. Die Erde zitterte. Tanzte unter der alles zerstörenden Kraft, die dennoch keine war und in diesem Moment keinen Schaden angerichtet hatte. Nur den kalten Schnee tauen ließ und ihn in binnen von Sekunden in fließendes Wasser verwandelte. Risse zogen sich durch feuchtes Grün des Rasens auf dem beide Krieger standen und ein skurriles Bild des Friedens weckten, doch wusste ich innerlich um die Macht, welche in ihnen tobte. Wusste, wie schwach die Welt auf Messers Schneide stand und nur in Binnen von Sekunden zu fallen drohte. Son-Goku hielt Vegeta fest in seinem Griff, schützend haltend an seinen Körper gepresst und vor etwas bewahrend was wild in einer dunklen Seele hauste. Der Schein trüge, nahm man an, dass dieses eine Bild den so sehnlichst herbei erflehten Frieden brachte. Denn das Gesicht des Prinzen war schmerzlich verzerrt und hastig zog sich Vegetas wallende Qual und bestehende Pein durch seinen Körper. Zu ununterdrückbar, all die Wut, die sich in ihm angestaut hatte und mit einem Mal erkannte ich, als das zitternde Beben fortfuhr und über die Ebene wusch, was vorgefallen sein musste. Und wieso mein bester Freund so alarmierend eingegriffen hatte. „Vegeta ist gut.“, begann Son-Gokus zitternde Stimme, welche eigentlich solch eine Zuversicht ausstrahlen sollte und dennoch nicht konnte. Bangend hob ich eine Hand erneut an mein wild schlagendes Herz pressend, als ein weiteres Beben die Erde erschütterte und abermals fallenden Schnee tanzen ließ. Bäume um uns herum zum Schwanken brachte und sie wild aus einem langen Schlaf weckte. „Alles ist gut. Beruhige dich.“ Tröstend gar in einer ruhigen Manier legte der größere Saiyajin seinem letzten Rassenmitglied beide Hände auf die Schultern und entließ ihn aus einem schützenden Griff. Einem Griff der einzig dazu gedient hatte, das wilde Feuer zu zügeln, welches blind und haltlos über Vegetas Seele hinweggeglitten war, doch war die innere Flamme noch nicht erloschen. Das wilde Toben nicht gebremst und erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen, als ich auf ein vor Schock erstarrtes Gesicht blickte. Wo war er gewesen?, dachte ich, als blaue Opale abermals über Vegetas Form wanderten und ich die vielen Risse an seiner schwarzen Kleidung und neue Prellungen auf seiner Haut erkennen konnte. Die Verbände, welche ich einst sorgsam über seine vielen Wunden gelegt hatte waren starr vor Dreck und getrocknetem Blut. Das Haar durch den immer wieder fallenden Schnee war aufgepeitscht, wirr und unruhig im Wind tanzend. Unbändig hingen ihm seine braunen Strähnen in die Stirn, doch war der Saiyajin no Ouji bei weitem zu gefangen, um sie bei Seite zu fegen. Er sah aus, wie damals. Wie zu dieser einen Zeit, in der er einst ein kleiner Junge gewesen war. Ein Bursche, gerade mal erwachsen geworden, doch nun, hier in diesem Moment hätte reifer wirken sollen. Äußerlich. In seinem Inneren sah es ganz anders aus. Das wusste ich. Dies war dem Saiyajin an der Nasenspitze anzusehen und als mein Blick abermals versuchte den wirrer braunen Augen zu erwidern, herrschte nichts als Leere. Nichts als reine Panik, die abermals zu erwachen schien, als Son-Goku etwas Unüberlegtes tat, von dem er noch nicht ein Mal wusste, dass er es getan hatte. Etwas was alles ins Wanken bringen konnte. Und auch sollte. „Hast du dich wieder beruhigt, Vegeta?!?“, sprach mein bester Freund abermals besorgt und sah gar mitfühlend auf seinen Vordermann, nur auf einen dunklen Haarschopf sehend, da der kleinere Saiyajin immer noch mit dem Rücken zu ihm stand und keinen weiteren Blickkontakt suchte. Ihn nicht ansehen könnend, aus welchem Grund auch immer, doch ich ahnte es. Wusste was Vegetas inneres Zögern nicht hinaus lassen konnte und Alles in wild tobenden Schmerz verwandelte. Und unüberwindbare Angst. Ich wusste nicht in welche Szene mein allerbester Freund hineingeraten war, welche Stille er durchbrochen hatte um den Saiyajin no Ouji aus solch einer Rage herauszureißen, in die er gefangen war. Es erschien mir fast, als hätte sich mein stummer Besucher in haltlosem Schmerz blinder Rage verleiten lassen und seiner Kraft freien Lauf gelassen.  Nur um vergessen zu können. Vergessen in jenen schwachen Minuten seines Seins und abermals sah ich Vegetas mühsames Keuchen sich zu beruhigen. Versuchend, Ordnung in eine zerrissene Welt zu bringen, doch konnte er nicht, als Son-Kuns Hände weiterwanderten und achtlos näher an den Nacken des Saiyajins glitten. Ich kannte dieses Gefühl. Kannte das Gefühl der Panik, welches Vegeta augenblicklich erfasst haben musste, so völlig kalt und erbarmungslos. Denn ich hatte es schon mehrere Male in seiner Vergangenheit gesehen. Freezer, wie er den kleineren Saiyajin fast zu Tode würgte. Erbarmungslos benötigte Luft aus schwachen Lungen presste – als Belustigung, gar nur zum Vergnügen. Ihn am Hals packte nur um ihm haltlos in einer Mauer zu schmettern. Sah, so blindlings und wahrhaft vor meinen Augen, wie des Herrschers Schweif reuelos den Nacken des 13 Jährigen Junges in einem festen Griff gefangen hielt, jeglichen Atem raubend, nur um ihn erbarmungslos in kaltes Wasser zu tauchen. Immer und immer wieder. Ich wollte dazwischen gehen, wollte die Hand erheben um Son-Goku aufzuhalten, doch war es zu spät. Wieder ein Mal mein eigenes Versagen so brennend nahe, dass es unerträglich wurde und ich verzweifelt nach vorne stolperte, auf beide Kontrahenten zu, welche sich in diesem einen Moment so nahe waren wie noch nie und sich dennoch so missverstanden. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie sich Yamchu und Krillin warnend versteiften, in Angriffsposition gingen, da sich das Blatt langsam zu wenden schien. Eine andere Art der Dinge zeigte, doch in Wahrheit so schnell von statten ging, so dass es unaufhaltsam war. Unaufhaltsam in allem Sein und nur die quälende Zukunft den nächsten Schritt erkennen konnte. So wahrhaft er auch vor uns lag. Und doch so endlos war. ~*~ Panik lag in einem trüben gar glasigen Blick. Gefangen all sein ganzes Sein. Verstoßen in eine alten Erinnerung, die er nicht loslassen konnte und nun, in diesem einen Moment, etwas tat, was eigentlich am Logischsten war. Er zog sich zurück.  Zurück in blanken Selbstschutz und ließ alles um sich herum vergessend. Ließ los all die Zeit und all den Schmerz, welcher ihn gefangen hielt. Hielt Dämonen hinter festen Schranken und tat das, was er schon ein Mal getan hatte. Vegeta schlug zu. Haltlos vergraben in Erinnerungen und selbst da dieser eine Moment nur eine Millisekunde der Schnelligkeit wich, sah ich alles wie in Trance. Gefangen in der endlosen Schleife der Langsamkeit und so brennend vor mir. So nah vor meinen Augen und so völlig klar. Ein Zittern ging durch meinen Körper und immer noch wallte Son-Gokus überraschtes Keuchen in meinem Geist, als sich der kleinere Saiyajin mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit aus einem sicheren Griff löste, sich im Sprung umdrehte und zur Gegenwehr ausholte. Nicht mehr Herr seiner Sinne und Verstandes. Getrieben von Angst. Getrieben von einer hellen Panik, die ich an diesem Tag in seinem Innersten geweckt hatte und durch Son-Kun´s unbedachtes Handeln weiter verstärkt wurde. Geballt fand ein eiserner Schlag sein Ziel und ein Schauer lief mir den Rücken hinunter, als ich Knochen brechen hören konnte, da Vegeta seinem Gegenüber haltlos seine Faust ins Gesicht rammte. Blut fiel augenblicklich zu Boden, vermischte sich mit hellem Weiß und schon jetzt konnte ich sagen, dass eine gebrochene Nase bleiben würde. Geschockt ging Son-Goku in die Knie und hielt sich augenblicklich die schmerzende Stelle. Mit der Wendung der Geschehnisse niemals rechnend, doch wieder ließ ihm der Andere keine Chance auf Gegenwehr und schlug erneut zu. Diesmal mit einem kräftigen Tritt und wieder drehte sich der Saiyajin um seine eigene Achse, mitten im Sprung und versetzte dem fallenden Krieger abermals einen kräftigen Kinnhaken - mit dem Knie. Ich schrie, als der Größere der Beiden haltlos über den kalten Boden schlitterte, Schnee und gefrorenes Eis aufwirbelte und letztendlich in eine Mauer meines Hauses krachte. „Ist er verrückt geworden?!?“, schrie irgend eine Stimme, die sich in dem wallenden Chaos nur kläglich als Krillins eigene entpuppte. Doch konnte, gar wollte ich nicht den Blick lösen, wollte nicht die Augen verschließen vor all der Grausamkeit, die sich mir offenbarte. Oder eher dem unabwendbaren Schicksal, das nicht aufzuhalten war. Zitternd sah ich ich auf meinen Jugendfreund, welcher sich kraftlos aus fallendem Gestein zu erheben schien und einen schweren Steinbrocken zur Seite warf. Sich immer noch den dröhnenden Kopf haltend, doch wurde ihm wieder nicht die Zeit gewährt, sich zu erholen. Blitzschnell und gespenstisch zugleich war Vegeta plötzlich über ihm, nahm schwarzes Haar in einen festen Griff nur um den Kopf des größeren Saiyajins haltlos auf den Boden zu trümmern. Wieder ging Son-Gokus erstickendes Schreien unter und abermals bebte die Erde unter einer unerschütterlichen Kraft. Eine Kraft, die so viel Macht besaß, dass es Alles, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, in blankes Chaos verwandeln konnte und nichts als Tod und Zerstörung mit sich brachte. Entsetzt weiteten sich meine Augen, als Vegeta sich erneut über seinen Kontrahenten beugte, vernarbte Hände sich haltlos in roter Kleidung verfingen und der Saiyajin no Ouji meinen besten Freund mit einem Ruck zu sich zog. Nur um abermals geballte Kraft auf helle Haut zu schmettern und immer und immer wieder eisige Schläge niederregnen ließ. „Vegeta, hör auf!“, schrie ich unbeholfen hinaus, wollte schon zu ihm rennen, doch hielt mich ein plötzlicher Ruck davon ab und riss mich mit aller Kraft zurück. Stolpernd blieb ich auf meinen Füßen stehen und sah überrascht auf diejenige Person, die mein blindes Handeln so einfach gestoppt hatte. Und nun solche Sorge in dunklen Augen aufwallen ließ. Es war Yamchu. „Bulma, er zerreißt dich in Stücke, wenn du jetzt da hin gehst!“ Wütend lagen ernste Opale auf mir, so als wollten sie mich rügen, nicht schon früher die Wahrheit erkannt zu haben, welche so unweigerlich vor meinen Augen lastete.  Er wird sich niemals ändern, schien der alles durchdringende Blick meines Freundes zu sagen und abermals sammelten sich Tränen in meinen Augen. „Siehst du jetzt, wie gefährlich er ist?“ Haltlos packten mich feste Händen an den Schultern und schüttelten mich augenblicklich durch. „Was muss noch alles geschehen, bis du es begreifst?!? Bis du verstehst, dass er ein Monster ist?!?“, schrie mich Yamchu abermals an und sein erboster Zorn ließ mich vor Angst erzittern. Sein Griff schmerzte und unweigerlich kniff ich die Augen zusammen. Vor Schmerz. „Ya.....“, zitternd stieß meine bebende Stimme heiße Luft über schwache Lippen, doch konnten gewollte Worte nicht ihr eisernes Verließ verlassen. „Yamchu, bitte!“ Wimmernd versuchte ich ihm Einhalt zu gebieten, doch war mein Freund bei weitem zu stark. Ich verstand es nicht. Verstand nicht all seine Wut. All seinen Zorn, den er gegen den Saiyajin zu hegen schien. Sah er nicht die Ausnahmesituation? Erkannte er nicht den angsterfüllten Blick in Vegetas dunklen Opalen und wie dieser versuchte vor bösen Erinnerungen seiner Vergangenheit zu fliehen, die schon lange nicht mehr der Realität entsprachen und ihn haltlos heimgesucht hatten? Hier in diesem einen Moment?!? Wieso sah er all dies nicht?!? War.... War er so naiv?!? „Du... du tust mir weh!“ Doch diesen einen Satz hätte ich nicht sagen sollen.  Alles drehte sich in Zeitlupe. Verlief in einem ewigen Strudel der Zeit und sickerte tief in mein Bewusstsein. Jegliche Information aufnehmend, die sich abzuspielen schien und war sie dennoch noch so klein. Ich sah Krillin, wie er völlig überstürzt von den Trümmern meines Zimmers sprang und zu uns eilte. Seine besorgten Augen weit aufgerissen in wilder Panik. Ich sah Yamchu, wie er sich erschrocken zur Seite wandte, als er den rasanten Auraanstieg einer dunklen Seele bemerkt hatte, die eigentlich und tief verzweifelt nur nach dem Licht suchte. Ich sah, auf meinen langjähriger Freund, welcher haltlos über den Boden geschickt wurde und sich aus beißender Kälte aufzurappeln schien, da Vegeta, für einen kurzen Moment, Gnade walten ließ. Und ich sah... den Saiyjain no Ouji selbst. Wie er sich langsam zu uns umdrehte. Und starr, gar gefangen in der Situation, auf uns blickte. Sein Blick so leer und dennoch verstehend. Die Szene missverstand, welche sich so haltlos in sein Innerstes brannte und abermals tiefe Wunden riss. Wunden seiner Vergangenheit, von denen ich nichts wusste. Wunden, die er geschickt versteckt gehalten hatte und schon ein Mal, in einem gelebten Leben, eingerissen wurden und etwas weckten, was tief, verborgen vor allen Anderen, in einer Seele hauste. Doch zu schwach war um auszubrechen. Tief brannte sich geschocktes Braun in das endlose Blau meiner Augen und bestürzt sah ich mit an, wie Vegeta verzweifelt die Arme an den Körper zog. Zitternde Finger haltlos in den Haaren vergrub, nur um mit einem Mal seinen ganzen Frust freien Lauf zu lassen.  Etwas sehend, was er schon ein Mal in einer fernen Vergangenheit erlebt hatte und sein schmerzerfüllter Schrei, welcher augenblicklich die eisige Stille durchbrach, war so immens, so intensiv, dass es mich mit einem Mal durchfuhr und eine gleißende Gänsehaut auf meinen Körper brachte. Was schien er zu sehen?, fragte ich mich, in diesem einen Moment, der in Wahrheit doch so schnell verlief? Welches dunkel Szenario konnte und wollte ihn nicht loslassen? Es durchfuhr mich durch Mark und Bein, als die Antwort wie ein eisiger Blitz durch meinen Körper wanderte und ich Vegetas damalige Worte hören konnte. Tief versteckt in seinem Sein und doch nun so brennend vor mir. `Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr wichtig war....´ Dass.... das konnte doch nicht sein. Zitternd weiteten sich meine Augen, als ich das Unausweichliche erkannte. `...und den ich verloren habe.´ Doch dann geschah es. Geschah so schnell, dass keiner von uns hätte handeln können und alles, wirklich Alles, bedeutungslos wurde. Und sich tief ins Chaos stürzte. So einfach.  So ehrlich. Und doch so brennend. ~*~ Es war beängstigen und doch so wundervoll zur selben Zeit. Auch wenn es nur für Sekunden verweilte und wir alle Zeuge reiner Kraft waren, war das Gefühl nur schwer zu begreifen, welches in diesem einen Moment in meinem Herzen tobte. Meinen Geist erwärmte, völlig ehrlich und wahrhaftig ganz, als sich dunkles Braun in flammendes Gold verwandelte und eisige Augen, so schwarz wie die Nacht in reinstem Blau erstrahlten. Wenn auch nur flüchtig und nur für einen kurzen Moment. Wir hatten es alle gesehen. Wirklich alle.  So leibhaftig vor unseren Augen. Die Wahrheit bekennend, doch würden wir so schnell nicht wieder vergessen könnend. Nicht mehr. Denn es war geschehen. Er hatte die Grenze überwunden. Diese eine Grenze, die eigentlich schon immer die seine gewesen war. Auch wenn er sie nicht halten konnte. Son-Goku reagierte als Erster und während ich immer noch, zu gebannt von all der Schönheit, die mich für einen kurzen Moment gefangen hatte, in einer blinden Starre verweilte, bemerkte ich nicht, wie die alles zerreißende Kraft auf uns zu preschte und der größere Saiyajin nicht hatte anders handeln können. Und Vegeta mit einem Anstieg seines Ki´s augenblicklich von den Füßen riss, noch ehe dieser uns erreicht hatte. Haltlos krachte der Saiyajin no Ouji in die gegenüberliegende Mauer des Gartens und erneut erzitterte die Erde unter einem wilden Schmerz, als der Ki-Strahl meines besten Freundes getroffen hatte. Ich schrie abermals, diesmal vor Sorge, als mich das bebende Dröhnen brechenden Gesteines aus meiner Trance riss. Eigentlich sollte ich mich fürchten. Sollte nichts weiter als blindes Entsetzten zeigen, über die Aggression und ganze Gewalt, die der kleinere Saiyajin an den Tag legte. Doch wusste ich, dass Vegeta im Moment nicht anders konnte. Wusste das er in einem Mantra seiner wirren Vergangenheit feststeckte und keinen Weg hinaus aus all den gestrickten Lügen fand. Nicht ohne fremde Hilfe. „Vegeta, was soll das? Was ist los mit dir?!?“ Doch wieder fanden Son-Gokus wallende Worte kein Ziel, keine Zustimmung und blitzschnell schoss das Wesen unserer Sorge aus den Trümmern hinaus, nichts weiter als rote Wut sehend und stürmte abermals auf uns zu. Gewillt diesem Jemand den Hals umzudrehen, der es gewagt hatte mich, in Vegetas Augen, zu verletzten. Doch wieder ein Aufhalten, wieder ein wirres Streben gegen alles zerreißende Kraft und haltlos warf sich Son-Kun auf sein letztes Rassenmitglied und drückte ihn zu Boden. Versuchend ihn festzuhalten, doch war es ein schwieriges Unterfangen und beängstigend stieg meine wilde Sorge. Stieg rasch all meine ganze Angst, als ich auf den gefangenen Saiyajin blickte, welcher sich so verzweifelt bemühte aus einem festen Griff zu befreien. Und dennoch nicht konnte. So sehr er es auch versuchte. Wütend huschten saiyanische Worte über aufgeplatzte Lippen und hasserfüllte braune Augen sahen uns starr , gar endlos kalt entgegen. Alle Wut, gar jeglichen Zorn zeigend, welcher so unweigerlich in Vegetas Seele hauste und schon immer ein Teil seiner selbst gewesen war. Doch sich nun in nur neuen Lügen verstrickte. Nicht mehr Geträumtes von der Realität unterscheiden könnend und abermals packte mein allerbester Freund den kämpfenden Saiyajin an den Schultern und hielt ihn somit am Boden fest. „Komm zu dir, Vegeta. Ich bitte dich.“, schien der Größere erneut zu flehen und die wilde Sorge in seinen Augen, brach mir mit einem Mal das Herz. Grausam und so unerwartet. Ich will dir nicht wehtun, schienen dunkle Opale mitteilen zu wollen und abermals erzitterte mein ganzer Körper unter stetiger Trauer. Innerlich begreifend, dass es dennoch nichts bringen würde. Denn wieder durchzuckte ein heftiges Beben die einkehrende Stille und geschockt sah ich mit an, wie der Überraschungseffekt auf Vegetas Seite war.  Und seinen Peiniger, der eigentlich in Wahrheit gar keiner war, mit einem heftigen Auraanstieg von sich stieß. Gleißend zog die unsichtbare Kraft über uns hinweg und ängstlich zuckte ich zusammen, bemerkte nicht, wie mich Yamchu dabei in einem schützenden Griff hielt und geborgen an seine Seite drückte. Ich wollte das nicht mehr. Wollte nicht mehr all diesen Schmerz und ganzen Kummer spüren und haltlos presste ich meine zitternden Hände an meinen Körper. Ich wollte nicht mehr. Bitte. Es war zu viel. Es war genug. Es sollte aufhören. Doch, das tat es nicht. Wieder prallte unerschütterliche Macht aufeinander und Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich auf den Saiyajin no Ouji blickte. Ein Wesen, so verloren durch einen Schmerz, den ich geweckt hatte und abermals traf mich tiefe Schuld. All das wäre nie passiert. Es wäre nie so weit gekommen, hätte ich schlafende Dämonen unberührt gelassen, doch nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen. Die wallende Wut und all das Geschehene, was daraus entstand, doch hatte ich es nicht anders verdient. Und war dennoch gezwungen es so schmerzlich mit anzusehen. Vor meinen eigenen Augen. Ich wusste nicht, was letztendlich den einen Fehler auslöste, auf den ich so lange gewartet hatte.  Ob es Vegetas in rage verfallener Zustand war, der das ganze Chaos mit einem Mal zu beenden schien, oder gar seine damit verbundene Nervosität, die ihn mehr und mehr unüberlegt handeln ließ. Vielleicht war es aber auch nur die beißende Kälte gepaart mit der nahenden Erschöpfung, die so unendlich vor ihm stand und einen wackeren Geist, geformt aus wilder Angst und vergangener Pein, in eine tiefe Müdigkeit zog. Egal, was es war, es war von Nöten gewesen um Vegeta mit einem Mal kampfunfähig zu machen. Ihn aus seinem blanken Zorn zu erlösen, der ihn befallen hatte und kein Loslassen zuließ. Kein Einziges. Hart traf Son-Gokus einer Schlag, der Alles mit einem Mal veränderte und eine blind gefangene Rage in Schall und Rauch verpuffen ließ. Geschockt wollte meine Stimme meinem Mund entweichen, doch kam kein Laut über zitternde Lippen, als das Knie des größeren Saiyajins zu treffen schien und sich schmerzlich in einen ausgezehrten Magen rammte. Doch dieser eine Schlag war nicht genug und entsetzt verfolgten blaue Opale, wie mein Jugendfreund zum letzten Trumpf ausholte und dem Saiyjain einen harten Schlag in den Nacken versetzte. Das Bildnis, das sich bot war so grotesk, so grausam, dass ich die Augen abwenden konnte, doch war ich zu sehr gefangen in wallendem Schock. Gefangen in endloser Trauer, als sich braune Opale augenblicklich nach hinten rollten und Vegeta kraftlos zusammen klappte. So als wäre nichts gewesen und sein haltloses Bemühen ein Kinderspiel. Sanft hielten den nun Bewusstlosen starke Arme, noch ehe er am Boden aufschlagen konnte und neben mir hörte ich das entsetzte Aufkeuchen meiner Freunde, als dieses grausame Schauspiel mit einem Mal geendet hatte. Und dennoch nicht als verloren galt, denn keiner von uns wusste, was Vegeta anstellen würde sollte er wieder aufwachen. Und sich erinnern können.  Ein Schauer lief meinen Rücken hinunter, doch war es mir mit einem Mal egal geworden. Und nur er hatte an Bedeutung gewonnen. Langsam entließ ich mich selbst aus Yamchus schützendem Griff und stolperte durch den Schnee, haltlos auf beide Saiyajins zu. Ich hörte das Flehen meines Freundes. Hörte den Zorn des Nichtverstehens aus seiner Stimme, doch verlor es mehr und mehr an Kraft. Wollte nicht gehört werden denn in meinem Geist herrschte nur ein einziges Sein. Ein einziger Gedanke, der unaufhaltsam an Größe gewann und endlos in die Tiefe wuchs, als ich auf Son-Goku zu rannte und brennende Tränen aus meinen Augen wischte. Bei Gott, lass es ihm gut gehen. Bitte. Lass es ihn überstehen. Kapitel 31: Glück 31 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 31 Nur ein Name fiel.  Ein Einzelner in trüben Gedanken und zog mein ganzes Sein in einen schleierhaften Tanz und noch ehe ich begriff was ich tat, was ich im Stande war zu tun, rannte ich los. Yamchus Griff entließ mich schwach und wallend aus einem blinden Hauch hinaus und nur wage hörte ich sein überraschtes Keuchen, als ich haltlos durch den Schnee stolperte. Doch nur ihn sehend. Nur ihn, das eine Wesen, welches schlaff, gar leblos in den Armen meines besten Freundes hing und sich dunkle Augenpaare besorgt sein Werk betrachtend, dass er angerichtet hatte. Doch niemals im Innersten seiner Seele anrichten wollte. Das wusste ich, wollte an nichts anderes glauben, während meine Sicht abermals schleierhaft wurde und ich nur schwach die Tränen beiseite fegte, welche so tief und endlos meine Haut benetzten. Meine klägliche Sicht nicht von Vegeta nehmend, welcher hilflos, gar haltlos erschöpft, in tiefer Bewusstlosigkeit gefangen war und wallender Ruhe ihren Platz einräumte. Mein Herz schlug.  Wild und unbändig hinter meiner Brust. Mein Bewusstsein brannte. Versuchend mir alle Ängste und inneren Zweifel zu nehmen. Doch konnte es nicht. Meine Seele – schrie. Unaufhaltsam ehrlich und wahrhaftig ganz. Schrie nur einen Namen, den ich niemals wieder vergessen wollte. Und schon von Anfang an mein Eigen nannte. Vegeta. Endlich kam ich an, an jenem Ort an den ich zu gelangen versuchte und während ich versuchte meinen zittrigen Atem zu beruhigen, ging ich haltlos in die Knie. Mich zu jenem Wesen hinunterbeugend, welches der größere Saiyajin sorgsam auf kaltem Eis ablegte und einen prüfenden Blick walten ließ. „Es tut mir leid Bulma.“, scharf sog Son-Goku Luft in seine Lungen, als er meine Tränen sehen konnte und sich schon fast so etwas wie unendliche Schuld in eine sonst so sanfte Stimme legte. „Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen und....“ Doch mit einem barschen Kopfschütteln unterbrach ich ihn und konnte nur schwer den Blick von dem gebrochenen Saiyajin nehmen, welcher zu meinen Füßen lag und ein leichtes Zittern einen geprellten Körper erfasst hatte. Lächelnd sah ich Son-Goku in die Augen und versank in seinem ehrlichen Blick, auch wenn mir in diesem Moment eher zum Heulen zu mute war. Er würde Vegeta niemals absichtlich verletzten wollen, das wusste ich und wieder legte sich wallende Trauer in mein Herz. Doch leider hatte ich schon zu viele Tränen vergossen und meine Augen brannten kraftlos, weiterhin ruhig auf Vegeta selbst. Schwer verließ ein schwacher Atem aufgeplatzte Lippen und verträumt strich ich dem Saiyajin no Ouji über die Wange. Er war eiskalt. Sofort verwandelte sich Trauer in wallende Sorge und verbissen zog ich die Augenbrauen zusammen. Das war nicht gut. Gar nicht gut. „Du musst dich nicht entschuldigen, Son-Kun.“ Abermals zierte ein Lächeln meine Lippen doch war es ein trauriges. „Du nicht.“ Schuld war nur eine Emotion von Vielen die rasend über meine Seele wuchs und augenblicklich funkelte ich auf den schwarzhaarigen Mann hinter mir, welcher mich aus einem undefinierbaren Blick betrachtete. Zorn. Ärger. Wut.... Und Angst. Aber auch Enttäuschung lag in Yamchus starren Blick, dass es mir augenblicklich die Nackenhaare aufstellte und mich abermals erzittern ließ. Wusste er, dass er mich verloren hatte, noch bevor ich es mir selbst eingestehen konnte?!? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht und wieder schüttelte ich schwach den Kopf, als ich ein erstickendes Keuchen hören konnte. So zaghaft in die nahende Nacht hinein und abermals mein Herz berührend. Es war momentan nicht wichtig. Verlor endlos an Bedeutsamkeit, als mein besorgter Blick abermals auf den Saiyjain no Ouji fiel und erkannte, dass er womöglich Schmerzen hatte.  Schon wieder. Und es war meine Schuld. Noch ehe ich wusste, was ich tat, bewegte ich mich wie von selbst. Hart, bestrebt, gar endlos verweilend ihm all den Kummer zu nehmen, nahm ich Vegeta bei der Schulter und drehte ihn auf die Seite. Er sollte nicht mehr länger leiden. Sollte nicht mehr länger auf dem Boden liegen. Frierend im endlos fallenden Schnee verweilend und mühsam, alle Kraft riskierend, versuchte ich den bewusstlosen Körper zu stützten und aufzuheben. Ruhig, gar in tiefe Schwere gefangen, ruhte der Kopf des Saiyajins an meiner Schulter und ich konnte seinen schwachen Atem spüren. Einen Kalten wohlgemerkt und getrieben von einer inneren Stimme, gar reiner Panik, fuhr ich fort. Sie trieb mich an, gab mir erneute Kraft und abermals legte ich einen Arm des gefallenen Kriegers um meine Schulter. Bettete den Meinen stützend um seine Seite, fühlte gebrochene Rippen und versuchte ihn hoch zu heben. Doch abermals ein Scheitern und kraftlos sackte Vegeta in den Schnee zurück. Tränen wollten weichen, wollten sich aus meinen Augen stehlen, doch konnten sie nicht, als ich mein Unterfangen ein zweites Mal versuchte und gar erbarmungslos begreifen musste, das es nutzlos war. Hilflos meinem schwachen Menschenkörper ausgeliefert und als ein drittes Scheitern über meine Seele ebbte, kam der ganze Zweifel. All die ganze Trauer und innere Verzweiflung, welcher mich gefangen hielt und brannten haltlos auf heißen Wangen. Ich wusste dass ich weinte, doch war es egal geworden. „Bulma....“ Sorgenvoll wusch eine sanfte Stimme über mich hinweg und nur vage konnte ich eine zaghafte Berührung an meiner Schulter spüren. „Lass mich das doch machen.“ Ich nickte schwach, gar in Tränen erstickt und fuhr zittrig durch mein blaues Haar. Den Blick immer noch nicht von jener Person nehmen könnend, welche so wahrhaftig vor mir lag.  Und endlos Qualen litt. Egal was Vegeta auch alles angestellt hatte. So etwas hatte niemand verdient. Wirklich niemand. Abermals legte sich mein wütender Blick auf den meines langjährigen Freundes und die wallende Wut in meinen Augen ließ den schwarzhaarigen Mann augenblicklich zurück schrecken. `Bist du jetzt zufrieden?!?`, wollte ich Yamchu entgegen schreien, doch kein Wort verließ meine Lippen, welche zu einer dünnen Linie verzogen waren. Ich bebte vor Wut, gar wallendem Zorn. Solche Gefühle eigentlich nicht gewohnt, doch konnte ich momentan keinen klaren Gedanken fassen. Jetzt hast du ja erreicht was du wolltest. Ich gratuliere dir. Bittere Enttäuschung legte sich in meinen Geist, doch wurde ich abermals aus meinen Gedanken gerissen, als ein schmerzhaftes Stöhnen die Stille durchbrach. Sofort war ich wieder an Vegetas Seite, welcher nun in einem schützendem Griff seines Rivalen lag. Ein ausgezehrtes Gesicht in schmerzlichen Zügen verweilend und ich handelte instinktiv.  Behutsam, gar federleicht legte sich meine zitternde Hand wärmend an Vegetas Brust und zog beruhigende Kreise über vernarbte Haut. Ließ Schutz und brennende Sorge durch seinen Körper gleiten. Ich spürte den zerrissenen schwarzen Stoff unter meinen Fingerkuppen, doch war dies Nichts im Vergleich zu der stockenden Macht, welche unaufhörlich unter meiner Haut pulsierte. Endlos schlug.... … nur um wieder auszusetzen. Nur um endlos wirr gefangen seinen stummen Tanz fortzuführen und abermals legte ich sanft eine Hand an Vegetas Herz. Verstärkte den Druck, so als wollte ich ihm zeigen, dass ich bei ihm war. Hier in der dunkelsten Stunde seines Seins und augenblicklich entspannten sich verzerrte Züge. Doch dunkelbraune Augen blieben verschlossen. Versperrt auf ewig seine Lider und wieder wollten Tränen fallen, doch hielt ich sie tapfer zurück. Nicht jetzt. Es war nicht brauchbar. Nicht zur Situation passend und entschlossen sah ich Son-Goku in die Augen, welcher mich die ganze Zeit stumm beobachtet hatte. Doch mit einem Lächeln in seinem Blick. „Folge mir.“ Und dies tat er. Ohne Widerwillen ~*~ Kein Wort fiel, als wir den langen Flur entlang schritten und nur ein brennendes Ziel vor Augen hatten. Meine Untersuchungsräume der unteren Katakomben schnellst möglichst zu erreichen und wieder lag mein besorgter Blick auf dem Saiyjain no Ouji, als ich das leichte Zittern seines Körper erkannt hatte.  Er sah nicht gut aus. Gar nicht gut und zaghaft konnte ich die Blässe auf seiner Haut sehen. Hände zitternd in schwarzen Stoff gekrallt. Das flehentliche Schlagen seines Herzens spürend, welches so bittend nach Erlösung schrie und jedes Mal, wenn ein fiebriger Schmerzenslaut spröde Lippen verlassen hatte, mich haltlos zusammen zucken ließ. Schlaff gar leblos lag Vegeta in Son-Gokus Armen und anhand dessen angestrengten Gesichtsausdruckes zu urteilen, war ihm anzusehen, dass die Last auf seinen Schultern eine schwere war. Sicher, Vegeta war um einiges kleiner und schmächtiger als sein letztes Rassenmitglied, aber dennoch ruhte sein bewusstloser Körper schwer auf dem anderen Saiyjain, welcher so selbstlos seine Hilfe angeboten hatte.  Obwohl er dies eigentlich nicht musste. Son-Goku hatte selbst in diesem Kampf einiges an Kraft verloren und die Anstrengung stand ich buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Doch er hielt sich wacker. Hielt stand all dem Schmerz, welcher sich wallend durch seinen Körper zog, denn Vegeta hatte sicherlich gute Arbeit geleistet und einen ernstzunehmenden Kampf geliefert. War ein Gegner den man niemals unterschätzen sollte und eilig hielt ich dem größeren Saiyajin die Türen zu meinen Räumen auf. Wir waren da. Endlich am Ziel und ich konnte es kaum noch erwarten, meine brennende Sorge ein für alle mal ablegen zu können. „Leg ihn bitte auf die Bahre, damit ich mir seine Wunden ansehen kann.“ Nickend tat Gerufener wie geheißen und kurz sah ich so etwas Vages wie Erleichterung in seinem Blick. Wohl wissend dass Vegeta geholfen wurde aber auch endlich seinen eigenen schmerzenden Körper befreien könnend von dieser einen Last, welche langsam immer schwerer wurde und behutsam legte Son-Goku den bewusstlosen Körper auf kaltes Metall. Kein Laut kam über blasse Lippen und besorgt strich ich Vegeta fallende Strähnen aus der Stirn. Kein Gutes Zeichen, dachte ich haltlos und entkräftet wanderte mein Blick über sein gefallenes Sein, gar über einen eingesunkenen Körper und sog scharf die Luft ein. Son-Gokus Schläge hatten dem kleineren Kämpfer stark zugesetzt und ich wusste nicht wo ich anfangen sollte. Vielleicht bei seinem Gesicht, welches ich mit so viel Blut nicht unberührt lassen wollte, weder noch konnte und setzte mich sogleich ans Werk. Son-Goku ließ sich nach einer Weile des Zögerns entkräftet auf eine Sitzbank fallen, nahe an der Tür und beobachtete mich aus wachen, aufgeweckten Augen. Sah mit an, wie ich Blut, Dreck und kaltes Eis aus ruhenden Zügen entfernte und erneut aufgeplatzte Haut zusammennähte. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich der größere Kämpfer augenblicklich zu versteifen schien, doch hielt er wacker stand. Wacker seiner ganzen Angst, die ihn schon immer begleitet hatte. Vor etwas was nicht vielleicht Jedermanns Sache war, aber für ihn ungeahnte Tiefen auslöste. Kein Wort fiel, als ich wieder zaghaft über erblasste Haut strich und ein kurzes Zucken durch Vegetas Züge glitt. Ein Schmerzliches wohlgemerkt und heißer löste sich ein schwaches Keuchen aus meiner Kehle, als der Saiyajin no Ouji zitternd die Hände in kühles Metall krallte und sich augenblicklich Risse durch die Bahre zog. Er hatte Kraft, schon immer besessen, doch nahm ich an, dass diese dank der Müdigkeit und des nun nahenden Schlafes, welcher so dringend benötigt wurde, erloschen war. Doch dem war nicht so und horchend sah Son-Goku auf. Ich kannte diesen alarmierten Blick, kannte die angespannte Körperhaltung nur zu gut, die er an den Tag legte, doch beruhigte ich meinen besten Freund mit einem sanften Lächeln, als ich abermals in besorgte Augenpaare sah. Vegeta würde mir nichts tun, da war ich mir sicher. Die wallende Wut erloschen, die so haltlos über seinen Körper ebbte und nun nichts weiter, als pure Schwäche zeigte. Er würde mich nicht verletzten. Das wusste ich. Nicht nach all dem, was er mich heute sehen ließ. Was er mir gezeigt hatte, so tief versteckt in seinen Gesten und blind gehandelten Taten, dass es mein Herz erwärmte. Von Neuem. Gar endlos tief. Und mit unerschütterlicher Liebe. Auch wenn ich ihn dennoch enttäuscht hatte. Traurig sah ich auf den Saiyajin und strich behutsam über schwach ruhende Hände, welche sich sofort aus einem starren Griff zu lösen schien und sich ein erschöpftes Seufzen über blasse Lippen schob. Es tut mir Leid, Vegeta. So schrecklich Leid. „Das wird schon wieder Bulma.“ Aufmunternd trat der größere Saiyajin auf mich zu und ich fuhr erschrocken zusammen, als sich eine große Hand auf meine Schulter legte. Natürlich hatte Son-Kun meinen Blick erkannt. Erkannt meine bedrückte Haltung, die ich nun nicht mehr verbergen konnte. Verborgen blieb mein ganzer Kummer und all meine wallende Angst, doch vor meinem besten Freund konnte ich einfach Nichts verheimlichen. Nichts geheim halten und offen und ehrlich schien er in mir lesen zu können. Wie ein Buch, das nicht verschlossen war. Leichtfertig öffnete er für ihn verbotene Türen und gewährte sich so einfach Einlass. Gewährte sich so einfach Schutz und wieder bewunderte ich den Größeren für sein ganzes Sein. Seine Ruhe, die er hatte. Für seinen Mut, den er ausstrahlte. Gar für seine ehrliche Freundschaft, die der meinen nicht zu weichen schien. Und auch nicht für.... Mit einem Lächeln sah ich abermals in Vegetas erschöpfte Züge, nahm eine kraftlose Hand in meine Hände nur um verletzte Haut unter einer schützenden Bandage erneut zu verstecken und ließ meine Gedanken schweifen. Vielleicht war genau das der brennende Punkt, was Vegetas innerer Zorn entfachen ließ und blankem Hass den Platz einräumte. Weil er nicht mit diesem neuen Gefühl umgehen konnte, das Son-Kun und auch ich, ihm entgegen brachten. Aber wer sollte es ihm verübeln?!? Durfte man über ihn urteilen, nur weil Vegeta nichts anderes kannte als blanken Hass, kaltes Eis und blinden Schmerz?!? Durfte man ihn verstoßen, ja gar in eine Gruppe zwängen, der er nicht angehörte, nur weil sein Leben vielleicht nicht so verlaufen war, wie das der Anderen? Wie das der Norm?!? Niemand durfte das. Wahrlich niemand, der sich nicht selbst ein Bild davon gemacht hatte. Niemand hatte auch nur das Recht dazu. Nun war der andere Arm des Bewusstlosen an der Reihe und ich hatte nicht bemerkt, wie eine eisige Ruhe Einzug in den Raum gewonnen hatte. Wild peitschte der aufkommende Sturm der Nacht den kalten Schnee gegen die Fensterscheibe, doch hörte ich ihn nicht. Nahm nicht wahr Son-Gokus besorgte Blicke, als er den gar verletzten Ausdruck in meinen Augen erkannt hatte. All den Schmerz, welcher so unweigerlich über mir thronte und sich haltlos durch meine Seele zog. Wir alle lebten im Glück. Wir alle hatten so unweit ein so glorreiches Leben vor uns, ohne auch nur zu ahnen, dass es Wesen gab, die Nichts als blanke Schwärze hatten. Nichts von all dem Glück, welches so unbedacht vor unseren Augen lag und für diejenigen, die litten, nur blankes Entsetzten blieb. Ein Erwachen... Ein Kummer... Ein Funke in der Dunkelheit. Wir alle hatten wahrlich so viel und beschwerten uns dennoch. Beschwerten uns über ein Leben, das im Vergleich so einem solchen, das Vegeta durchlebt hatte, ein Witz war. Ein Traum, tief versteckt in einer Seifenblase und dennoch nicht zerplatzen konnte. Und nur von Lügen bestimmt wurde. Verzweifelt zogen erneute Tränen über meine Haut und wütend wischte ich sie beiseite. Ich hasste mich dafür. Hasste meine Gefühle, die ich einfach nicht verbergen konnte. Hasste meine Schwäche haltlos meinen Tränen freien Lauf zu lassen und einfach keine Stärke zeigen konnte. Doch.... Es war einfach nicht fair. „Gib dir nicht die Schuld an all dem...“ Wieder versuchten mich sanfte Worte zu beruhigen, doch fanden sie keinen Anklang. „...denn das bist du nicht, Bulma.“, beendete Son-Goku seinen Satz doch ein trauriger Ausdruck legte sich in seine Augen, als ich benommen den Kopf schüttelte. „Du weißt nicht, was ich getan habe, Son-Kun.“ Erschüttert sah ich auf Vegeta und strich ihm beruhigend über die Wange. Legte behutsam eine Hand auf die Seine und fuhr über die blassen Linien seiner Haut. „Ich habe sein Vertrauen missbraucht, wenn es jemals überhaupt vorhanden war....“, bebte das Zittern in meiner Stimme von neuem und haltlos schluckte ich den trockenen Kloß in meiner Kehle hinunter, als mich all der Kummer zu befallen schien. „Ich habe ihn enttäuscht.“ Stumm zog sich die Stille durch den Raum und brachte eine erdrückende Kälte mit sich. „...Ich habe ihn im Stich gelassen.“ Ich hatte nicht verdient, mich einen Freund zu nennen. Traurig wandte ich mich ab, als meine Gefühle mich zu übermannen schienen und schlang hilflos meine Arme um den Körper. Lehnte schwach an kaltem Metall, dem Saiyajin den Rücken zugewandt und weinte stumme Tränen. Ich war Schuld an all dem. Hätte ich doch niemals diese verdammte Maschine gebaut, dann wäre all dies nie passiert. Alles wäre so geblieben wie es war. Von Anfang an, bis zum Ende. Bis zum Schluss. Vegeta würde weiterhin er selbst bleiben können. Gefangen in seiner Vergangenheit, aber nicht leidend zu wissen, dass sich ein Fremder in sein Leben einmischte. So haltlos gesucht hatte ohne zu fragen. Und ich? Ich würde bleiben. Bleiben in meinem Kummer und meiner stillen Bewunderung für ein Wesen, dass ich niemals hätte erreichen können. Doch so, wie die Dinge nun gelaufen waren, war ich mich sicher, fast völlig ganz, Alles zerstört zu haben, was ich mir aufgebaut hatte. Und es kein Zurück mehr gab. „Sei nicht so streng mit dir.“ Wieder legte sich eine große Hand auf meine und zaghaft sah ich auf, genau in die warmen Augen meines allerbesten Freundes. Son-kun hatte sich mir zugewandt, stand nun vor mir und sah mich einfach nur an. Aus einem ehrlichen Blick. „Ich bin mir sicher, dass Vegeta dir verzeihen wird. Gar wenn....“ Kurz huschte ein überlegender Blick auf den ruhenden Mann hinter mir und ein leichtes Lächeln stahl sich auf des Anderen Lippen. „....er es schon längst nicht hat.“ Ich blinzelte verwirrt, als mich die Ehrlichkeit seiner Worte traf und dennoch nicht glauben ließ. Was.... Was meinte er damit?!? Wieder schenkte mir mein Gegenüber ein sanftes Lächeln und schwach erwiderte ich es. „Ach, Son-kun....“ Dankbar drückte ich seine Hand und sah in die sanften Züge des größeren Saiyajins. Doch war mein Blick belegt mit etwas Traurigem. „Wieso kann er nicht mehr so sein wie du?“ Langsam drehte ich mich zu Vegeta um und legte ihm eine Hand auf sein Herz, welches wild unter meinen Fingerkuppen pochte, doch immer noch in einem wirren Schlaf gefangen war.  „So einfach...“ Sanft spürte ich das schwache Heben und Senken seiner Brust und sah verschleiert in erschöpfte Züge. „So unkompliziert...“ Sah tiefe Ringe unter seinen Augen und noch ehe ich mich versah fuhr ich, gar federleicht, langsam schwache Linien nach. Bettete meine Hand an seine kühle Wange nur um ihm Wärme zu schenken. Und so verstehend... Vegeta konnte nichts für all die Schwere, die sein Leben zu begleiten schien und schon von Anfang an immer hatte. Für all die Last, die so unabwendbar auf seinen Schultern lastete. So sehr er auch versuchte diese abzuschütteln. Er konnte nichts für all die Dunkelheit, welche ihm blindlings auferlegt wurde und zu schwach war, sich dieser zu entziehen. Er konnte nichts für all das und dennoch war ich zu ergriffen um zu verstehen, gar zu begreifen, dass es einfach geschehen war. Und es akzeptieren musste, so schwer es auch war. Doch wieder riss mich Son-Gokus Stimme aus den Gedanken und erschrocken sah ich auf, als ich seinen Präsenz neben mir spüren konnte und ein belegter Blick auf den Saiyjain no Ouji gerichtet war. Ein tief verstecktes Lächeln auf seinen Lippen thronend. „Ich glaube, das ist er schon längst, aber....“ Tröstend lagen dunkel Opale auf jenem Wessen, welchem er einst das Leben gerettet hatte und kurz übermannte mich der Gedanke, eine einzelne brennende Frage, wieso Son-Goku dies getan hatte und Vegeta das Leben schenkte. Doch... mit seinem nächsten Satz, der so leichtfertig und ehrlich, die Lippen des größeren Saiyajins verlassen sollte, kannte ich die Antwort. „Gib ihm nicht die Schuld für das, was aus ihm gemacht wurde.“ Und ließ mich zurück. Zurück in tiefer Dunkelheit. ~*~ Son-Gokus Worte ließen mich nicht los und während mir der größere Saiyajin half, den verletzten Krieger aus seiner zerfetzten Kleidung zu schälen und ihm neue überzuziehen, rasten meine Gedanken. Was meinte er damit? Brachte ich Vegeta nicht jegliches Verständnis entgegen, das ich hatte?!? Ich verstand es nicht, Son-Kun´s jene Worte, die nun solch einen inneren Zweifel in mir auslösten und eingeschüchtert beobachtete ich ihn aus schwachen Augen. Zu sehr war der Saiyjain damit beschäftigt seinem letzten Rassenmitglied einen seiner wärmenden Pullover überzuziehen, die er von sich zu Hause auf die Schnelle besorgt hatte. Zwar war der graue Sweater mit Kapuze dem Saiyjain no Ouji viel zu groß, doch musste es einfach ausreichen. Vegetas angefertigte Kleidung, die ich extra zu einem Schneider schicken ließ würden erst morgen fertig sein und bis dahin musste ich den Saiyajin in eine ihn unbekannte Kleidung zwängen. Doch jetzt, da ich ihn so vor mir sah, frisch verbunden und gesäubert von all den Wunden seines Kampfes, erschien es mir mehr als falsch, Vegeta in ein menschliches Sein zu stecken. Es war nicht richtig. Einfach fehl am Platz und lag so schwer auf einem Körper, der sich eigentlich nur nach endloser Ruhe sehnte. Bekümmert zupfte ich an dem Stoff der schwarzen, viel zu weiten Hose, welche ebenfalls aus dem Hause des größeren Saiyajins stamme und lose um eine ausgezehrte Hüfte hing. Und dachte nach. Vegeta wollte nie ein Mensch sein.  Das hatte er unmissverständlich zu verstehen gegeben. Und dennoch hatte ich ihn gerade zu Einem werden lassen. Ein Umstand, der abermals schwer auf meinen Schultern lastete und ein schwaches Seufzen stahl sich aus meinen Lippen. Doch ich hatte keine andere Wahl. Mir würde keine andere Wahl bleiben, wenn ich nicht wollte, dass er frieren sollte. „Schade, dass wir keine Magischen Bohnen mehr haben. Sonst wäre sein Heilungsprozess ein Einfacher.“ Bekümmert sahen dunkle Augenpaare auf den nun schlafenden Prinzen und seufzend schloss ich mich Son-Kun´s Blick mit an. Es wird schon gehen, dachte ich.  Das musste es einfach und abermals fuhr meine zittrige Hand durch Vegetas dunkelbraune Strähnen. Goldenes Haar, wenn auch nur für Sekunden. „Bewundernswert, nicht wahr?“ Mein Nebenmann schien genau das Gleiche zu denken und überrascht sah ich in einen verklärten Blick, welcher wieder auf den Saiyajin no Ouji gerichtet war. „Ich hätte niemals gedacht, dass er so kurz davor steht.“ Doch wieder wich das Gespräch in eiserne Ruhe und nichts war zu hören als der immer noch fallende Schnee. Wieso hatte Vegeta diesen einen Sprung nicht halten können? Blind gefangen in seiner Rage, die keine Wahrheit duldete? Wieso nicht geschafft, die eine Grenze zu überwinden nur um das Unmögliche zu zeigen?!? Was hielt ihn zurück? Ich wusste es nicht, doch hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, als sich ein qualvolles Stöhnen durch den Raum zog und sich der Saiyajin vor unseren Augen verkrampfte. „Son-Kun, würdest du....“ „Natürlich.“ Sofort hatte der Andere meine brennende Bitte erkannt und nahm den kleineren Kämpfer behutsam auf seine Arme. Wieder sah ich sein Schwanken und erst jetzt erkannte ich mein achtloses Handeln. Bei Gott, was war nur los mit mir?!? Ich war so sehr um Vegetas Zustand besorgt gewesen, dass ich den des anderen Saiyajins vollkommen vergessen hatte. Doch mit einem Lächeln erwiderte mein bester Freund meinen besorgten Blick und schüttelte lachend den Kopf. „Schon gut, Bulma, das stecke ich weg. Auch wenn ich zugeben muss, dass es dennoch ganz schön weh tut.“ Besagter Schmerz war nun auch in seiner Stimme zu hören und liebevoll sah ich Son-Goku entgegen. Froh, dass ich ihn hatte und er immer an meiner Seite war, wann immer ich ihn brauchte. „Erster Stock, den Flur hinunter und dann die zweite Tür auf der rechten Seite. Das kannst du nicht verfehlen.“ Dankbar nickte mir der Saiyajin zu und machte sich dann auf den Weg, Vegeta in sein Zimmer zu bringen. Ich rief ihm hinterher, dass er nach getaner Arbeit sich bitte wieder bei mir melden sollte um seine Wunden zu versorgen und abermals erwiderte der Größere von Beiden mein bittendes Flehen mit einem Lachen. Natürlich würde er das, da war ich mir sicher und langsam hoffend, das bald alles besser werden würde, verräumte ich die Spuren, die Vegetas verletzter Zustand hinterlassen hatte. Ich war so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkte, wie eine weitere Person den Raum betrat und zögernd hinter mir stehen blieb. Und sich mit einem Räuspern bemerkbar machte. Erschrocken drehte ich mich um und unterdrückte den gellenden Schrei, der meiner Kehle entweichen wollte. Achtlos, gar geschockt, fiel mir die Pinzette aus den Händen und das leblose Klirren kalten Metalls auf kühlem Boden bescherte mir erneute Gänsehaut am ganzen Körper. Ich hatte mit ihm gerechnet, doch um ehrlich zu sein, nicht jetzt. Nicht jetzt und zu dieser Zeit, in der alles noch so brennend vor mir lag und nichts als wallender Zorn meinen Geist erfüllte, sobald ich ihn sah. Eigentlich war niemand Schuld an dieser Situation, die sich so brennend in unsere Seelen eingenistet hatte und wenn es einen gab, dem man alle Last zuweisen sollte, dann würde ich dieser Jemand sein. Denn ich alleine hatte Vegetas Zorn geweckt und dennoch, da ich mir meiner tiefen Schuld bewusst war, der alles wallenden Sünde, die so schwer auf meinen Schultern lastete, konnte ich Yamchu noch nicht verzeihen. Noch nicht völlig ganz, als er abermals näher an mich herantrat und mich aus sorgenvoll Augen betrachtete. „Bulma, ich....“ Doch konnte ich meinem langjährigen Freund nicht in die Augen sehen und starrte stattdessen zu Boden. Haltlos vergruben sich meine Finger ineinander und schwer wurde mein Atem. Ich wusste nicht, was ich glauben, gar noch fühlen sollte. Zu Viel war geschehen, an diesem einen Tag, der so unwiderruflich auf meiner Seele lag und brennende Wunden riss. Dieser eine Tag, der Verfluchtem so nahe war und ich nur noch vergessen wollte. Doch niemals konnte. Zaghaft strich ich über den schützenden Verband an meiner linken Hand und spürte erneut all den Schmerz, welcher mir Vegetas ungewollter Angriff zugefügt hatte. Nichts war zu hören, als die alles verweilende Stille und mein eigener wirrer Atem. Meine Gedanken tobten. Mein Innerstes raste und lies mich den Mann vor mir, welchem ich einst mein Leben schenkte, ja gar all mein Sein, mit nun ganz anderen Augen sehen. „Was geschieht nur mit uns?“ Zaghaft lagen dunkle Augenpaare auf mir und langsam erwiderte ich Yamchus Blick. So bittend, gar flehend. Und doch so unerträglich. Was geschah mit uns? Diese eine Frage schien es genau zu treffen, doch konnte ich meinem Gegenüber keine Antwort geben. Nicht wissend, was er hören wollte, noch was überhaupt richtig war. Konnte keine Lösung finden für dieses Unbehagen, welches uns beide erfasst hatte und zwei Seelen, die einst vielleicht zusammengehört hatten, ratlos zurück ließ. „Ich.....“ Zitternd wallte meine eigene Stimme von den Wänden wider und tauchte alles in einen erdrückenden Schleier. „Ich weiß es nicht.“ Meine eigene Stimme, war nichts weiter als ein schwaches Flüstern. Tanzend in die Stille hinein und doch ersterbend an allem Sein. An all der Wahrheit die sich bitter in den Raum legte und uns kraftvoll zu umhüllen schien. Ich wusste es nicht. Das war die Wahrheit. Ich wusste es einfach nicht und flehentlich sah ich meinem Gegenüber in die Augen, doch wich mir dieser aus und sah starr zu Boden. „Ich....verstehe.“ Schwach kam Yamchus Stimme über gepresste Lippen und tauchte alles in Endlosigkeit. Erneute Schuld hatte mich gepackt obwohl mich dies gar nicht sollte. Ruhe kehrte ein in jenen Raum der solch ein klaffendes Loch in unser Seele riss. Zu bestehen schien und dennoch nicht zu beschreiten war, obwohl der Pfad schon gelegt wurde. Wie fühlte es sich an, zu wissen, dass man einen Menschen verloren hatte, den man als sein Eigen anerkannte?!? Als ein Seelenpartner, der in Wahrheit gar keiner war?!? Wie war das Gefühl zu wissen, gar zu verstehen, dass man sich von einander entfernte, man dachte man würde gemeinsam einen Weg beschreiten, hoffend in eine Zukunft hinein und nun bitter erkennen müssend, dass dem nicht so war?!? Dass ein Jeder seine eigenen Wege ging, eigene Pfade beschritt und das gemeinsam erhoffte Leben nichts weiter war, als ein blasser Traum? Ein schwacher Ruf im Wind?!? Qualvoll und gar... Endlos. Kapitel 32: Glück 32 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 32 Vegeta schlief. Er schlief und schlief und schlief. Schien tief gefangen in erholsamen Träumen und war kaum zu erwecken gewesen. War dunkel gefangen in einer bleiernen Schwärze, die nun schon fast drei Tage andauerte und kein Erwachen duldete. Keine Lider sich öffnen ließ und nur qualvoll erschöpfte Züge zeigte. Ich war fast täglich bei ihm. Stündlich saß ich an seinem Bett um nach irgend einem Lebenszeichen Ausschau zu halten, doch herrschte nichts als ein schwacher, ruhiger Atemzug. Ein zaghaftes, gar kraftloses Heben und Senken seiner Brust und haltlos strich ich dem Saiyajin durch das Haar. Strich behutsam über fahle Haut und heiße Wangen, doch schien keine Regung durch seinen Körper zu gehen. Immer noch lag sein ganzes Sein wohlbehütet in wärmenden Kissen. Immer noch die gleiche Kleidung am Körper tragend, die Son-Kun ihm übergezogen hatte und abermals zupfte ich an dem dunkelgrauen Stoff, rüttelte sanft an Vegetas Schulter, doch wieder kein Erwachen. Das Einzige was ich weckte war ein schmerzerfülltes Stöhnen und augenblicklich hatte sich der Saiyajin zur Seite gedreht. Ließ entkräftete Arme schwach auf der Matratze ruhen und abermals sah ich besorgt in sein müdes Gesicht. Zählte die tiefen Ringe unter seinen Augen, die bei einer beängstigenden Zahl von drei angekommen war und zog abermals die wärmende Decke zurecht. Dunkel lagen seine Augen in tiefen Höhlen und es erschien mir fast, als hätte er wieder etwas abgenommen. Was verständlich war, denn seit nun fast drei langen Tagen hatte der Saiyajin nichts gegessen. Weder noch getrunken und wieder schien ich mich an damals zurückerinnert. An jene Zeit, als Vegeta nach seiner langen Suche aus dem All zurückgekehrt war und fast eine Woche in seinem Bett verbrachte. Ich dachte an jene Zeit, in der Alles begonnen hatte. Dachte zurück an unsren Anfang. An meine Gefühle und auch.... mein eigenes Verderben. Jenes Sein, das mein ganzes Leben auf eine wilde Reise schickte, das nun in der gleißenden Realität der Gegenwart, immer noch nicht zu Ende war. Und erst richtig begonnen hatte. In der ganzen Zeit des langen Wartens, war ich nicht untätig geblieben. Nun wo fing man am Besten an, wenn dein ganzes Leben am Abgrund stand und der wohl nächste Schritt gut überlegt sein musste? Am besten vielleicht damit. Ich zog in eines der Gästezimmer ein, da meine privaten Gemächer nach Vegetas Wutausbruch nicht mehr zu bewohnen waren. Ich erinnerte mich noch dunkel an jenen Morgen zurück, als ich meinen Eltern das blinde Chaos erklären musste und sie haltlos die Nummer des Notdienstes wählten. Keine weiteren Fragen verließen ihre Lippen und kurz bewunderte ich sie für ihre Sorglosigkeit, mit denen sie den Tag durchlebten. Vielleicht vertrauten sie Vegeta mehr als ich mir selbst eingestand, hatten es vielleicht schon immer. Ich wusste es nicht, doch war es momentan nicht von Belang. Alleinig das Wohlergehen unseres Gastes hatte an Bedeutung gewonnen und zu jeder Mahlzeit kochte meine Mutter immer eine Portion mehr. Doch jedes Mal blieb diese unberührt und als der dritte Tag wallend Einzug in unseren Alltag gewonnen hatte und die eisige Stille mehr und mehr erdrückender wurde, ließ sie es völlig sein. Ihre Sorge war verständlich, denn Vegetas Zustand weckte auch in mir eine tiefe Angst. Ein Gefühl, das nicht weichen wollte und einfach zu bestehen schien. Und wenngleich so viel Schmerz verursachte. Ich versuchte meine wallende Sorge in einer Flut von Arbeit zu ertränken, doch konnte ich keine Zerstreuung finden. Fand einfach keinen Frieden und versuchte verzweifelt, mich abzulenken. Zuerst stand der GR auf meiner imaginären Liste und bescherte mir glückliche Stunden des Vergessens. Doch leider nicht genug, denn immer wieder weckte das kalte Metall Erinnerungen in mir. Etwas Altes, das nicht weichen konnte und keuchend musste ich meine Arbeit niederlegen, den Tränen nahe. Mich vergewissernd dass es ihm gut ging. Ihm, diesem Saiyajin der schon zu lange mein Herz gestohlen hatte und nach keinen weiteren Minuten, saß ich wieder an seiner Seite. Nur um abermals erschüttert festzustellen, dass sich Nichts geändert hatte. Und alles wie zuvor verweilte. Meine Nächte waren unruhig und von wilden Träumen geplagt. Träume die keinen Sinn ergaben und mich jedes Mal, in den stummen Stunden der nahen Nacht, haltlos zu erwecken schienen. Schweißgebadet und den Tränen nahe. Schreien wollend, so tief aus meiner Seele und dennoch keinen Laut vorbringend. Lautlos huschte ich durch die verdunkelten Schatten der weiten Flure, nur um an seinem Zimmer zu stehen und haltlos durch die geöffnete Tür zu spähen. Doch änderte sich nichts an dem Bild, was einer beängstigenden Stille wich und ich so drahtlos einfach nur vergessen wollte. Ich wollte Vegeta doch nur erwachen sehen. Wollte tief in seinen dunkelbraunen Augen blicken, die mir dennoch so erbarmungslos verschlossen blieben und still, ohne lang zu zögern, war ich in den Raum getreten. Und blieb die ganze Nacht.  So wie ich jede Weitere geblieben war. Blieb stumm und eisern an Vegetas Seite.  Blieb verweilend an Ort und Stelle, bis nichts mehr herrschte. als das helle, schwache Licht des nächsten Morgens und mein ewiges Mantra von Neuem beginnen konnte. Wie in Zeitlupe und auf ewig verdammt. Yamchu ließ sich nicht blicken, nach unserem „Gespräch“, was eigentlich keines gewesen war. Schon zu Anfang an nicht. Eigentlich sollte es mich traurig stimmen, doch das einzige was in meiner Seele tobte war eine innere Leere. So als würde man nichts fühlen. Nichts spürend in die tiefen der Dunkelheit hinein und dunkel erinnerte ich mich an die letzten Worte des Wüstenbanditen zurück. Er würde wiederkommen, wenn die Zeit gekommen war. Aber nun brauchte er erstmals Ruhe. Abstand um die Wogen sich glätten zu lassen und es brauchte eine Weile bis ich begriff, dass es ein Abschied war. Aber kein Fröhlicher. Ich war getrennt, obwohl ich dennoch von einer Trennung nichts wusste. War einer Liebe verwehrt, für die ich in Wirklichkeit nie so empfunden hatte. Früher ein Mal aber jetzt nicht mehr. Und das Schlimmste an dieser Sache war, dass es mich nicht ein mal berührte. Sondern nur traurig stimmte, dass ein Jemand gegangen war. Ein Jemand, der mit mir an meiner Seite verweilte, aber nicht die gleichen Pfade ging und nun eine wallende Einsamkeit mit sich brachte. Es tat weh und dennoch kamen keinen Tränen. Weil ich mich entschieden hatte. Die Tage zogen sich dahin und aus nun fast 3 Tagen wurde eine ganze Woche. Und immer noch kein Erwachen. Meine Sorge stieg ins Unermessliche und nicht ein Mal den größeren Saiyajin hatte ich abwimmeln können. Eines Mittags stand er einfach da, so plötzlich neben mir, sodass ich zu Tode erschrak, mir das Essenstablett aus den Händen glitt und ich mich im Nachhinein eigentlich wunderte, wieso Vegeta von meinem Schrei nicht erwacht war. Das laute Scheppern war das einzigste Geräusch das fiel. Das und unser eigener erschrockener Atem. „Wie geht es ihm?“, war die stumme Frage meines Besuchers und abermals sah ich tief in dunkle Augenpaare. Wünschte ich würde die wallende Sorge überlesen können, doch war sie genauso standhaft wie bei mir und seufzten schüttelte ich den Kopf. Entrüstet senkten sich breite Schultern und besorgt lag ein letzter Blick auf dem schlafendem Saiyajin. Ich tat dies Son-Goku gleich und während ich Vegeta so beobachtete, stumm in seinen neuen schwarzen Kleidern liegend, die ich ihm vom Schneider hatte holen lassen, kam erneuter Zweifel. Was wenn Vegeta ewig schlafen würde?!? Wieso der Saiyajin so erschöpft war wussten wir nicht. Das wusste keiner und jeder weitere Atemzug, jede weitere Minute der geschlossenen Lider, weckte neue Sorgen. Weckte neuen Kummer und kraftlos setzte ich mich an sein Bett. Strich behutsam durch dunkelbraune Strähnen, hoffend auf irgendein Lebenszeichen doch wieder blieben bernsteinfarbene Opale mir verwehrt und traurig senkte ich den Blick. Was wenn er niemals wieder erwachen würde?!? Sofort umfing mich kaltes Eis und hastig versuchte ich diesen Gedanken zu vertreiben. So was war doch absurd.  „Es scheint ihn viel Kraft gekostet zu haben, die Grenze zu erreichen und doch nicht zu überwinden....“ Son-Kuns Stimme schreckte mich aus meinen Gedanken und hastig sah ich auf, als sich eine große Hand auf meine Schulter legte. „Gib ihm Zeit, Bulma.“ Ehrlich war der Blick meines besten Freundes und dankbar nahm ich seine Hand in meine. Ich hatte gar nicht bemerkt wie er an mich herangetreten war, aber seine Wärme tat gut. Seine Nähe ebenfalls und abermals sah ich auf den Saiyajin, der mehr ein Mensch geworden war. „Hätte ich doch nur so viel Zuversicht wie du.“, kam es zaghaft über meine Lippen, ein Seufzen nun nicht mehr unterdrücken könnend. `Er fehlt mir´, war mein stummes Flehen und traurig senkte ich den Blick. Abermals auf schlafende Züge gerichtet und den inneren Impuls unterdrückend, Vegeta schützend in meine Arme zu nehmen. Ich vermisste ihn. Seine Wärme. Seine Nähe. Sein schlagendes Herz. Das Zittern, welches er mir bescherte, wenn sich unsere Blicke trafen und ich in einem wärmenden Braun versank. Und in Endlosigkeit. Er fehlte mir. So sehr, dass meine Seele schrie. Mein Herz brannte. Lichterloh und doch vollkommen dunkel. Ich vermisste seine Blicke. Seine stummen Gesten, die nur ich alleine deuten konnte und nur für mich bestimmt gewesen waren. Langsam, gar federleicht ging meine Hand auf Wanderschaft und zaghaft strich ich eine verirrte Strähne beiseite und steckte sie behutsam hinter sein Ohr zurück. Doch immer noch kein Erwachen. Nur ein schwacher Atem streifte meine Haut, ließ mich unter einem wohligen Schauer erzittern und mein Herz dennoch weinend. Wieso erwachst du nicht, Vegeta?!? Hörst du nicht mein stummes Flehen? Wieso wachst du nicht auf? Doch meine Bitte bleib unberührt. Blieb eisern hinter seinen Schranken und wieder zogen sich die Stunden dahin.  Endlos sank die Sonne nur um wieder aufzustehen. Endlos wanderten die Sterne, nur um die Nacht aufs Neue zu erhellen, doch erreichte mich kein Licht. Kein Funke brannte in der Dunkelheit und die Tage wurden trüber. Langsamer die Zeit, die vorüberzuziehen schien, kraftlos, gar schleppend und nichts hatte sich geändert. Rein gar nichts. Ich hatte schon aufgegeben. Innerlich jegliche Hoffnung verstreichen lassend und nach irgend einem Weg suchend, wie ich der einsamen Stille Einhalt gebieten konnte.  Doch, an jenem Tag, dem 9ten wohlgemerkt, schien mein Flehen wohl erhört. Meine stumme Bitte endlich erfüllt und hastig, viel zu schnell, schlug mein Herz, als eine Regung durch Vegetas Körper ging. Sein flacher Atem tiefer wurde und sich erschöpfte Augen qualvoll zusammenkniffen.  Die Blässe war verschwunden. Auch sein ganzer matter Teint und dunkel, gar verboten, glitzerte seine vernarbte, gebräunte Haut in der fallenden Sonne, als sich ein Lichtstrahl durch die Vorhänge quälte und den Saiyajin langsam erwachen ließ. Es war ein heller Morgen und die Sonne stand erst frisch am Himmel. Zu jung dem Winter ausgesetzt und zu schwach die beißende Kälte zu vertrieben, doch war dies momentan nebensächlich. Alleinig blaue Augen lagen auf dem Saiyajin no Ouji, welcher sich abermals zaghaft streckte und noch müde, gar schlapp, einen Arm über seine Augen legte. So als würde er sich gegen sein Erwachen sträuben, gar mit allen Mitteln und erneut beobachtete ich das Schauspiel staunend. Unterdrückte den inneren Impuls sofort zu ihm zu rennen und den Saiyajin in die Arme zu nehmen. Wer wusste, wie Vegeta all dies auffassen würde. Nach allem was geschehen war. Nach allem was ich angerichtet hatte. Wieder ging ein Zucken durch seinen Körper und das erste qualvolle Stöhnen glitt aus schwachen Lippen.  Mein Herz schlug – wild und unbändig hinter meiner Brust. Meine Kehle war wie ausgedörrt, als sich mein stummer Besucher abermals auf eine Seite drehte, versuchend vor dem zu fliehen, was ihn langsam zu erwecken schien und aus einer ihn behüteten Welt entriss. Denn er wollte bleiben. Tief gefangen in einem Land des ewigen Vergessens. Das wurde mir so klar wie sonst noch nie. Stand so drohend vor meinen Augen, war es vielleicht schon immer, doch erst jetzt im hellen Licht des neuen Tages, konnte ich die Wahrheit sehen. Vegeta wollte bleiben. Wollte bleiben in einer Welt aus tiefer Schwärze und Endlosigkeit, doch wurde sein innigster Wunsch nicht erhört und er selbst in eine grausame Realität gerissen. ~*~ Müde, gar noch schwach vom langen Schlaf, blinzelten dunkelbraune Opale gegen die Zimmerdecke und haltlos verkrampften sich wirre Hände in den Laken. Er schien orientierungslos, gar nicht zu wissen wo er war und langsam versteifte ich mich auf meinem Stuhl immer mehr, als sich Vegeta langsam aufsetzte und sich betreten den Kopf hielt. Ruhig lag seine Stirn in fahlen Händen, doch blieb mir das leichte Zittern nicht unbemerkt, welches seinen Körper erfasst hatte. Fror er etwa? Das konnte nicht sein, hatte ich die Heizung extra für ihn hochgestellt und ein gar mollig warmes Klima geschaffen. Was also schürte Vegetas Angst? Abermals beobachtete ich ihn stumm, als der Saiyajin langsam den Kopf hob, mich aber in der hinteren Ecke des Zimmers nicht zu bemerken schien. Früh war ich in sein Zimmer eingedrungen und hatte mich auf einen freien Platz gesetzt. So wie ich es immer tat, gar die letzten Tage dieses Monates und meinen Besucher erwartungsvoll gemustert hatte. So als würde ich auf sein Erwachen warten, was sich nun endlich bestätigt hatte. Doch war es anders als erhofft. Anders als gedacht und beängstigend sah ich mit an, wie Vegeta schwach an seiner neuen Kleidung zupfte und den Blick dann fragend wandern ließ. Der lange Schlaf musste ihm alles genommen haben und sofort fragte ich mich, ob er sich würde erinnern können. Zurück an jenen Tag, an dem ich haltlose Dämonen befreit hatte und ein wallendes Inferno des Chaos in seine Seele holte. Doch nichts von all dem schien in seine Erinnerung zu gleiten, den wieder huschte ein erschöpftes Gähnen über seine Lippen und langsam, gar wie in Trance, schwang der Saiyajin die Beine aus dem Bett. Wacklig stand er auf eben jenen und ich konnte nicht anders als zu Schmunzeln, so wie er da so vor mir stand. Seine wild zerzausten Haare standen zu allen Seiten und die fallenden Strähnen bedeckten in einem eher wirren Spiel seine Stirn und einen Teil seiner Augen. Müde fuhr seine linke Hand unter sein schwarzes Oberteil und kratze sich verschlafen an der Haut, während ein verquollener Blick in Richtung Bad fiel. Die dazu passende schwarze Hose hing lose um seine Hüften und erst jetzt sah ich das Ausmaß seines Hungerstreikes. Wenn er fitter war, sollte er als erstes 4 Portionen des heutigen Frühstücks verdrücken, das war ja nicht mehr normal. Und kaum noch auszuhalten. Doch für Vegeta schien dieser Umstand nichts neues zu sein, denn müde stakste er in Richtung Bad, sich keinerlei im Tiefsten wundernd, wieso er so lange geschlafen hatte. Woher sein erschöpfter Zustand rührte und so langsam beschlich mich das Gefühl, dass ihm diese Situation nicht fremd war. Dass er sie kennen musste, war sie vielleicht früher schon ein Mal passiert. War zu oft Bestandteil seiner Vergangenheit gewesen und als ich das bleierne Rauschen heißen Wassers hören konnte, stand ich auf. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Endlich war er wach, das war alles was ich wissen wollte. So als hätte man mich mit einem Mal von allen Sorgen befreit lief ich zum Fenster und ließ die wallende Wärme hinaus. Während das Zimmer durchlüftete blieb ich nicht untätig und schüttelte die wirren Laken auf, bezog weiche Kissen neu und machte mich dann ans Werk ein deftiges Frühstück zu zaubern. Während die Spiegeleier vor sich hin brutzelten, ließ ich die letzte Woche Revue passieren. Wie viel geschehen war. Zu viel, was ein einzelnes Wesen nicht verkraften konnte. Weder noch es wollte. Dunkel erinnerte ich mich an geweinte Nächte zurück, in denen ich vor Kummer nicht hatte schlafen können. Nächte in denen ich stumm den stillen Mond beobachtete, wie er eisern seine Bahnen zog und so unberührt an allem Teil zu haben schien.  Beobachtend in der Dunkelheit verweilte und dennoch alles zu sehen schien. Mit einer flinken Bewegung wendete ich die Eier, hatte ich mit der Zeit gelernt, dass der Saiyajin sein Mal gerne überbacken aß und dachte nach. Schickte meine trüben Gedanken erneut in ein eisiges Sein und zurück in die Vergangenheit. Ließ mich an all die Wut erinnern, welche an jenem Tag so haltlos über uns hergefallen war und ein bestehendes Vertrauen in Stücke riss. Mein Zimmer war immer noch nicht wieder aufgebaut und dies würde wohl auch die nächste Zeit so bleiben. Die Statik war hinüber, die Sicherheit dahin und als Vegeta damals seinen Kontrahenten in die untere Mauer schickte, war dieser Teil des Hauses das schwache Glied der Kette. Und würde es wohl immer bleiben, doch nur die Zeit wusste damit umzugehen. Ich bewohnte nun schon mehr als eine Woche eines der Gästezimmer in Vegetas unverwanter Nähe. Somit jegliches Leid und jeden Kummer spürend, der ihn befallen konnte. Doch nun schien endlich alles wieder beim Alten zu sein. Mit einem Lächeln auf den Lippen zierte ich das fertige Mahl auf den Teller, bestückte es noch mit etwas Brot und marschierte dann in Richtung Flur. Versuchend meine Angst zu verdrängen, die mich befallen hatte. So unsicher aus verschlossenen Schranken hinaus, doch hatte ich sie nicht halten können. Wie naiv. Meine Taten blieben bestehen. Die Handlungen die gleichen. Die Wahrheit unausweichlich, dass ich Vegetas Vertrauen missbraucht und ohne sein Einverständnis in seiner Vergangenheit gesucht hatte. Doch würde ich das bestehende Band der Freudenstadt erneut knüpfen können? Ratlos lieb ich vor verschlossener Türe stehen und sah auf das dumpfe morsche Holz. Untätig, gar unwissend was zu tun war und dennoch solch ein loderndes Feuer in meinem Inneren spürend. Wie die kleinsten elektrischen Wellen jagte meine Angst durch meinen Körper und ließ mich abermals erschaudern. Würde mir der Saiyajin verzeihen können? Oder war ich auf ewig dazu verdammt in der Dunkelheit zu verweilen?!? Ich hatte mich so sehr auf sein Erwachen gefreut, dass ich nicht ein Mal bemerkt hatte, wie sehr ich mich in meinem Inneren eigentlich davor fürchtete. Vor Vegetas Urteil, doch war dies in jenem Moment unbedeutend geworden. Mit einem letzten Atemzug nahm ich die Klinge in die Hand und fühlte sofort die eisige Kälte auf meiner Haut. Mir war warm, obwohl ich eigentlich hätte frieren müssen, mit nichts weiter an, als einem schwarzen knielangen Wollrock und einem dunkelblauen Shirt, welches eng an meinem Körper lag. Eigentlich sollten die dicken Wollsocken in dazu gepaarten Stiefeln ausreichend sein, mich mit wohliger Wärme zu versorgen, doch wieder ging ein Zittern durch meine Seele. Doch fror ich nicht. Vielmehr war es meine eigene wallende Angst, welche mich verharren ließ, doch tief im Inneren wusste, dass ich dies nicht ewig konnte. Hier war ich nun, an der Seite des Saiyajins. Denn nirgendwo wollte ich anders sein, hatte mich entschieden und mit einem letzten bestärkten Blick, einem letzten kräftigen Atemzug drückte ich die Klinke hinunter und trat ein. Trat ein, in eine mir unbekannte Dunkelheit. Er stand, in der Mitte des Zimmers und schien mich nicht zu spüren. Ja gar nicht zu bemerken und leise stellte ich das Tablett auf eine verirre Kommode, doch konnte ich nicht die Augen von ihm nehmen. Noch wirr hing sein nasses Haar zu allen Seiten und verklärt war Vegetas Blick, den er aus dem Fenster richtete. Hinaus auf den abermals fallenden Schnee und die Sonne begrüßend. Die neue Kleidung sah gut an ihm aus, wie ich unweigerlich feststellen muss und abermals begann mein Herz erneut zu schlagen, als blaue Opale eine stumme Musterung begannen. Der Stoff, den ich ausgesucht hatte war vermischt mit einem königsblau und schimmerte nun im einfallendem Licht der Sonne, in einem matten Dunkelblau. Leicht geschwungene Ornamente dienten als Verzierung und an den Fesseln seiner weiten Hose waren ebenfalls goldene Schnallen eingenäht. Genauso an den Schuhen und dem weiten Kragen des Oberteiles, welches den gleichen kurzen Schnitt des alten Stoffes hatte und lächelnd blickte ich auf den Saiyajin vor mir. Das war es, was er war. Was alleinig zu ihm passte. Keine menschliche Kleidung, welche sein wahres Wesen einengte und gefangen hielt. Sondern eine, die ihm gebührte. Eines wahren Prinzen würdig war und langsam trat ich auf Vegeta zu, da mich dieser immer noch nicht bemerkt hatte und stumme, gar einsame Blicke aus dem Fenster warf. Doch dann ging eine Regung durch seinen Körper und erschrocken hielt ich inne. Wohl hatte er mich im spiegelnden Glas der Fensterscheibe sehen können und drehte sich nun langsam zu mir um. Meine linke Hand erstarb auf ihrem Weg, sich sachte auf seine Schulter zu legen und blieb an Ort und Stelle. Zögernd an meinen Körper gepresst und dennoch nicht wissen ob sie weiter gehen konnte.  Oder sollte. Sein Blick ging mir durch Mark und Bein, als helle Opale auf mir ruhten und ich abermals in einem Meer aus warmen Braun versank. Doch wieder kam die Kälte, so völlig unerwartet und erbarmungslos. Wieder kaltes Eis, als sich mein Gegenüber zu erinnern schien, zaghaft den Blick senkte und mir nicht mehr in die Augen schauen konnte. Ich wollte etwas sagen, wollte sein stummes Leiden von ihm nehmen, denn das dies Vegeta tat war offensichtlich. Denn nur kurz hatte ich den wallenden Schmerz in seinen Augen aufflackern sehen könnend, doch wich dieser Emotion geballter Leere. Und innerer Angst. Eine Angst die ich nicht deuten konnte. „Du bist wach.“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und somit klangen meine Wörter mehr als belanglos, gar stupide. So... fehl am Platz. Ich sah Vegetas schweren Atem, sah das leichte Zittern seines Körpers, als sich vernarbte Hände zu Fäusten ballten und seine ganze Qualen offenlegte. Ich sah, leidend, wie er schwach meinen bittenden Blick erwiderte, nur um dennoch wieder zur Seite zu sehen. So schnell, dass es unmöglich war zu erahnen, was er wirklich fühlte. Was er wirklich dachte. Es erschien mir fast, als wollte er mich sehen, doch irgend eine innere Stimme ließ dies nicht gänzlich zu. So als wollte er vergeben, doch konnte Vegeta einfach nicht. Noch nicht. „Ich habe dir etwas zu essen gemacht. Du musst sicherlich Hunger haben.“ Es sollte befreit klingen, doch wich mein zitterndes Lachen eher der Nervosität, als blankem Vertrauen. Gar Sicherheit und eisig war Vegetas Blick, als er meiner zeigenden Hand folgte und ruhig auf das Essenstablett starrte. Ein Knurren ging augenblicklich durch den Raum, doch schien keiner von uns Beiden den ersten Schritt zu tun. Mein Gott, das war doch Lächerlich. Er hatte Hunger, das sah sogar ein Blinder. Wieso nahm der Saiyajin die helfende Hand nicht einfach an, die ihm dargeboten wurde?!? Man konnte doch sicher über alles reden. Und dennoch..... Dennoch wuchs in mir erneute Angst. Denn ich hatte etwas Unverzeihliches getan. Hatte mich durch verbotene Türen gezwängt und eine Welt betreten, die nicht die meine war. Hatte ein bestehendes Vertrauen mit Füßen getreten und nur die Zeit alleine wusste, wann ich mir wieder in die Augen sehen konnte. Vegetas Reaktion war nur verständlich. Es war nur klar, dass er vor mir zurück wich und mich mit Argwohn beobachtete. So auch jetzt, denn wieder lag sein starrer Blick auf mir und schien mich tief zu durchdringen. Nervös steckte ich mir eine wirre Locken in mein Haar zurück und sah zur Seite. Konnte Vegeta nicht mehr in die Augen sehen. So musste es sich also fühlen, wenn ein Opfer selbst zum Schuldigen wurde. So musste es also sein, wenn alle Finger auf dich selbst gerichtet waren, beschuldigend auf deine Seele zeigten und du selbst zum Verurteilten wurdest. Mit jeglicher Sünde bestraft, die man begonnen hatte und es nicht ein Mal selbst wusste. So blindlings auferlegt und man dennoch genau wusste, dass man sich dieser nicht entziehen konnte. Hatte sich so der Saiyajin gefühlt? All die langen Jahre lang, in denen er gehofft hatte, dass sein wirres Flehen endlich erhört werden würden und er endlich um Vergebung bitten konnte?!? Abermals ging ein Beben durch meinen Körper und verzweifelt versuchte ich die salzigen Tränen fern zu halten. Das war grausam. Einfach nur grausam. Doch plötzlich kehrte Stille ein, als sich ein Schatten über mich beugte und ich verunsichert den Blick hob. Mit einem Mal war es eiskalt geworden und dunkel lagen Vegetas bernsteinfarbene Opale auf mir, als er näher an mich herangetreten war. Nun trennte uns fast nichts mehr voneinander und endlos versank ich in den dunklen Seen seiner selbst. Versank tief in seiner Seele, doch verschloss sich der Saiyajin abermals vor mir. Seine unergründbare Maske zauberte erneute Gänsehaut auf meinen Körper und ließ mich abermals erzittern. Endlos war mein Blick auf seine Augen gerichtet und schien zu suchen. Schien Ausschau zu halten nach irgendetwas was gleißender Liebe galt, gar einem wärmenden Gefühl entwich, doch fand ich nichts als kaltes, starres Eis. Und so etwa vages wie Schuld, als der Saiyjain den Blick senkte und nun haltlos auf meine linke Hand starrte. Dort wo mich an jenem verhängnisvollen Tag sein heißer Ki getroffen hatte und eine tiefe lange Wunde riss. Narbiges Gewebe war alles was geblieben war. Das Zeichen des Versagens alles, was überdauerte. Das und die Erinnerungen, die niemals weichen sollten. „Es tut... nicht ein Mal mehr weh.“, sprach ich leise meine Worte hinaus, die nur der Wahrheit entsprachen und zuckte erschrocken zusammen, als Vegetas Finger meine Haut berührten. So zaghaft und gar federleicht. Er war so warm. So wundervoll warm. Zitternd schloss ich die Augen, als der Saiyajin zaghaft die blassen Konturen der langen Narbe entlangfuhr, nur um letztendlich traurige Augen darauf zu verweilen. Was war los mit ihm? Langsam öffnete ich meine Lider und suchte in seinem starren Blick nach einer Erklärung. Doch fand ich nichts als Leere. Leere und einem vagen Gefühl der Erkenntnis und als ich es sah, Vegetas ganze Emotionen, strafte es mich ein weiteres Mal. Warf mich erneut zurück in die tiefen Schatten der Endlosigkeit und alles was ich fühlte war wie schwerelos. Es war – Schuld. So brennend in seinen Augen, ja gar in seinem ganzen Blick, dass es unerträglich wurde und kurz huschte ein schwaches Lächeln über meine Lippen. Das durfte er nicht. Er durfte sich nicht die Schuld hierfür geben. Wenn dann war ich diejenige, die mit dem Finger auf sich zeigen sollte. War ich doch diejenige gewesen, die den Saiyajin eingeengt und eine tief versteckte Angst in ihm geweckt hatte. Ich war diejenige, die so fühlen sollte und nicht er. „Vegeta, es ist nichts. Wirklich. Ich....“ Doch erschrocken stolperte ich zurück, als ein tiefes Knurren den Raum erfüllte und ein eisiges Klirren zu hören war.  „Verschwinde...“ Erbost waren dunkle Opale auf mich gerichtet und abermals wallte ein boshaftes Grollen aus Vegetas Kehle, als er weiter auf mich starrte. Die Hände, starr zu Fäusten geballt, eng an seinen Körper gepresst, versuchte er verzweifelt, das wirre Beben zu unterdrücken, welches sein ganzes Sein unerschütterlich gefangen hielt. Doch war es ein endloses Unterfangen und zum Scheitern verurteilt. Was... was war los mit ihm? Besorgt trat ich auf Vegeta zu, das stetig steigende Beben ignorierend, welches den Raum erfüllte und nach einiger Zeit die ersten Bücher zum Fallen brachte. Die ersten Vasen zerklirren ließ und der Riss in der Fensterscheibe immer größer wurde, bis er letztendlich ganz zerbrach und der wallenden Kälte vor dem Fenster ihren Einlass gewährte. Der Boden bebte verräterisch, als ich näher auf den Saiyajin hinzutrat und zaghaft eine Hand ausstreckte. Wieder verengten sich braune Opale warnend zu Schlitzen und instinktiv wich Vegeta einige Schritte zurück. Es war eine Warnung, deutlich an mich gerichtet, doch sah ich sie nicht. Wieder Mal und im Nachhinein, redete ich mir ein, dass ich sie gar nicht hatte sehen wollen. „Ich sagte, du sollst verschwinden!“ Dumpf, gar vor lauter Zorn, ebbte Vegetas dunkel Stimme über mich hinweg und sein erboster Schrei ließ mich augenblicklich zusammenfahren.  Das Beben stieg erneut, die Wände zitterten verräterisch und mit einem weiteren Kraftanstieg des Saiyajins, stieß der erste Riss in den Boden. Brach augenblicklich wirres Gestein in seine kleinsten Einzelteile und schoss auf mich zu. Doch blieb ich eisern stehen. Blieb an Ort und Stelle, wohl wissend das er mir nichts tun würde. Doch ein weiterer Riss folgte und brachte weitere Zwillinge mit sich. Wütend stieß mein Gegenüber ein fahriges Knurren aus und sah zitternd zur Seite. Konnte meinem ehrlichen Blick nicht mehr standhalten und wich mir aus. Schien sich erneut zu verschließen und in tiefer Schuld zu wandern. Denn ich wusste, wieso Vegeta all dies tat. Ich wusste es ganz genau und er konnte noch so sehr toben wie er wollte. Konnte mich noch so sehr vertreiben und die Welt um mich herum zum Einsturz bringen. Ich würde nicht weichen. Nicht flehen. Und nicht fallen.  Denn ich hatte ihn gewählt.  Mein Herz hatte sich für ihn entschieden und konnte sich nicht mehr der Macht entreißen, die so haltlos an meiner Seele zerrte. Weder noch wollte ich es und wieder nahm ich allen Mut zusammen und schritt über fallendes Geröll und zersprungenen Boden. Näher auf ihn zu. Vegetas Wut war verebbt und nur sein eigener wirrer Atem war zu hören. Haltlos senkte sich eine schwach zitternde Brust und verzweifelt versuchte der Saiyajin zu Atem zu kommen. Versuchte mühsam seine wirre Welt zu ordnen, das blanke Chaos in seinem Kopf zu vertreiben, doch konnte er nicht. Zitternd stand er da, so hilflos vor mir, dass es unerträglich wurde und wieder trat ich auf ihn zu. Meisterte auch die letzten Schranken doch dann... „Wieso... verschwindest du... einfach nicht?!?“ Stockend blieb ich stehen, als ich sein heißeres Flüstern vernommen hatte und sah mein Gegenüber einfach nur an. Vegetas Worte, so leise gesprochen, dass es kaum zu hören war, zerrissen mein Herz augenblicklich in tausend Stücke und trieben mir haltlos die Tränen in die Augen. Wieso.... Wieso sagte er so etwas?!? Bitter lief mir etwas Kühles die Wange hinab, doch war ich zu geschockt um meine Tränen fort zu wischen. Ich liebe dich, Vegeta. Siehst du das denn nicht? „Vegeta, bitte.....“ Zaghaft ging ich auf ihn zu, als erneute Traurigkeit in seinem Blick zu lesen war und wollte ihm abermals tröstend eine Hand auf die Schulter legen. Ich wollte ihn spüren. Wollte ihm nahe sein, doch wieder hielt mich sein eisiges Knurren in meiner Starre gefangen. Hielt mich an Ort und Stelle und ließ mich nicht rühren. So sehr ich es auch wollte. Ich konnte nicht. All sein plötzlicher Hass ließ es nicht zu. „Fass mich nicht an, elender Mensch!!!“ Hart kamen diese Worte über vernarbte Lippen und der eisig funkelnde Blick ließ mich aufs Neuste erzittern. Ließ mich abermals zurückweichen und kraftlos schüttelte ich den Kopf. Das.... das durfte nicht geschehen. Bitte. Verschließe dich nicht wieder vor mir, jetzt da ich beinahe alle Türen geöffnet hatte. Und nur den Schlüssel achtlos zur Seite legte. „Wer glaubst du, wer du bist? Was nimmst du dir eigentlich heraus?!?“ Wütend straften mich eisklare Augen und eingeschüchtert wich ich zurück. Ich konnte den plötzlichen Wechsle der Dinge nicht verstehen und diese Härte, dieses blanke Eis, welches mir der Saiyajin entgegen brachte, war kaum auszuhalten. Und ich verstand es nicht. Nicht wirklich, da ich zuvor etwas anderes in Vegetas Augen hatte lesen können. „Glaubst du ich hätte dir verziehen, nach allem was du getan hast?“ Spöttisch lachte mein Gegenüber auf und schüttelte belustigt den Kopf. „Naiver, kleiner Erdling. Wie oft müsst ihr noch fallen um zu begreifen, dass es zwecklos ist?!? Wie oft müsst ihr noch im Dreck liegen um zu begreifen wo ihr hingehört?!?“ Seine Worte taten weh und unweigerlich wich ich wieder einen Schritt zurück. Mit neuen Tränen in den Augen, welche sich haltlos einen Weg über meine Wangen suchten. Wieso sagte er so etwas? Wieso tat er mir nur so weh?!? Angewidert fiel sein Blick auf meine Tränen und augenblicklich sah der Saiyajin zur Seite. Wäre mein Blick nicht endlos verschleiert gewesen, so wäre mir der kurze schmerzliche Funke in braunen Opalen aufgefallen, doch leider, wie der Zufall es so wollte, bleib ich blind für Vegetas wahre Emotionen und musste mir abermals seine Lügen anhören. Lügen, die so echt und wahrhaft seine Lippen verließen und mein Herz erneut zum bluten brachte. „Glaubst du, ich tue das alles für euch? Glaubst du wirklich, ich nehme all diese Strapazen auf mich, nur um mit euch gegen diese jämmerlichen Schrotthaufen zu kämpfen? Die Erde ist mir egal!“ Die Härte mit der er sprach ließ mich augenblicklich zurückweichen und benommen schüttelte ich den Kopf, als ich seine nächstem Worte hören konnte. Worte, die mir abermals die Tränen in die Augen trieben und die so ehrlich wahrhaft seine Lippen verlassen hatten, dass ich nicht anders konnte, als ihnen glauben zu schenken. „Du bist mir egal.“ Die eisige Ruhe, welche sich nun in den Raum gelegt hatte, war zum Zerreißen nahe. Die Spannung unerträglich und nur mein eigenes flehendes Wimmern war zu hören. Mein eigenes tiefes Schluchzen als Vegetas Worte immer und immer wieder meinen Geist erhellten und ich beschämt, zu wirr von meinen Tränen, zu Boden starrte. Das.... Das wollte ich nicht glauben. Vegeta, das.... das bist nicht du. Doch leider war es so, denn wieder strafte mich ein eiskalter Blick und endlich ließ ich los. Konnte mich nicht länger halten und stolperte aus dem Zimmer hinaus. Zu gefangen von Trauer und endloser Qual, um der Wahrheit ins Auge sehen zu können. Sondern nur der Angst und blankem Kummer. Hätte ich mich umgedreht, ein aller letztes Mal, so hätte ich es gesehen. Der reinen Wahrheit ins Gesicht, doch blieben mir wiedermal Vegetas wahre Absichten verborgen. Der wahre Kummer tief versteckt in dunklen Augen, welche so flehentlich und nur für einen kurzen Moment, auf mich gerichtet waren, nur um dann wieder in einer eisernen Maske aus kaltem Eis zu verschwinden. Vertrieben in die Ewigkeit und nur die Zeit würde wissen, wann sie wieder zum Vorschein kam. Vielleicht niemals. ~*~ Kraftlos ließ ich die Türen meines Zimmers lautlos in die Schlösser fallen und sank erschöpft zu Boden. Mein kurzer Sprint hatte mich alles gekostet und die fallenden Tränen ließen mich nur schwer zu Atem kommen. Heißer wischte ich das kalte Nass zur Seite, doch war es nur von kurzer Dauer und wieder suchte sich das Wehklagen meiner Seele, einen neuen Weg ins Freie . Versuchte abermals ans Tageslicht zu kommen und verbittert sah ich auf meine eigenen Hände, die mir nun mehr und mehr, so nutzlos erschienen. Eigentlich sollte alles anders laufen. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich mit dem Saiyajin zu versöhnen. Mich auszusprechen. Endlich ein klärendes Gespräch zu führen, doch hatte Vegeta dies in keinster Weise zugelassen. Sicher, er war enttäuscht. Wer wäre das nicht? Wer konnte es ihm verübeln?!? Er hatte all das recht dazu und dennoch schmerzten seine Worte tief. Du bist mir egal. Wieder konnte ich ein schwaches Wimmern nicht mehr unterdrücken und weinte weiter bittere, stumme Tränen. War all das, was mir der Saiyajin entgegen gebracht hatte, eine Lüge gewesen? Ein perfides Spiel aus lauter Langeweile? Nein. Verbissen sah ich auf und hievte mich schließlich zitternd auf die Beine. Nein! Das konnte und wollte ich nicht glauben. So war er nicht. Das wusste ich. Zitternd stand ich auf und schritt auf das weite Fenster zu, den fallenden Schnee betrachtend und sah über das verträumte Antlitz der Stadt. Ich würde warten. Abermals wischte ich mir die Tränen aus den Augen und lauschte dem leisen Rieseln des Schnees. Lauschte den Menschenmassen auf den Straßen und sah in die trübe Dunkelheit hinaus. Die Sonne war verschwunden, hatte sich haltlos hinter einer dicken Schicht aus Wolken versteckt und zerrte alles in einen erdrückenden Schleier aus kaltem Nebel. Doch ich würde warten. Würde ausharren und weiter leiden, selbst, wenn es für ewig sein sollte. Denn ich hatte mich entschieden. Jetzt, in diesem Moment, für ewig und wahrhaftig. Ich hatte mich entschieden. Für ihn. Kapitel 33: Glück 33 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 33 Es war, als wäre er gar nicht anwesend. Als wäre er ein Schatten in der Dunkelheit, so leichtfüßig und dennoch endlos in meiner Welt verweilend, dass es mehr und mehr einem nebligen Schleier glich. Ein Schleier verloren in ewigem Sein und mit jedem Tag unwirklicher wurde. Man sah ihn nie, bekam ihn kaum noch zu Gesicht. Wohl ging er uns, meiner Familie und mir, so gut aus dem Weg wie er konnte. Hatte sich dies fest als Ziel genommen und schien es, jetzt nach endlos langen Tagen des Schweigens, perfektioniert zu haben. Man hörte ihn nie. Hörte nie seine Schritte, mit denen er sich, gar schwebend wie Licht, im Haus fortbewegte und nur gesehen wurde wenn er dies denn wollte. Nie kam er von sich – fast so wie früher. Sein Platz am gemeinsamen Essenstisch, der von Anfang an seiner gewesen war, blieb leer. Zu Anfang nahm ich sein Verhalten noch als blinden Selbstschutz hin – er wollte nicht an all den Schmerz erinnert werden, den ich ihm bereitet hatte. Doch mit der Zeit, die Vegeta mehr und mehr von uns fernblieb, ließ meine Angst erneut in ungeahnte Höhen steigen und nur vage erahnen, was er wirklich durchmachte. Sein leerer Platz weilte über Tage, gar ganze lange Wochen. Sein Teller, welcher immer befüllt wurde, blieb unangetastet und selbst, als ich sein Abendessen ein Mal, im Schutze der Dunkelheit, demonstrativ in sein Zimmer stellte, förderte ich es am nächsten Tag enttäuscht genauso unangetastet wieder heraus.  Es war, als würde er uns vollkommen ignorieren. Uns, meinen Eltern und mir, eine Strafe spüren lassend, die eigentlich nur ich alleine verdient hatte und dennoch war Vegetas purer Hass so groß, dass es auch an mir langsam aber sicher Spuren hinterließ. Ich schlief nicht, bis fast kaum. Fiebrig erinnerten mich meine Träume an vergangene Tage zurück, als blinder Hass und kalte Wut etwas Alltägliches waren. So greifbar nahe, dass es beängstigend war und selbst da ich wusste, dass es nur Träume waren, wachte ich jede Nacht schweißgebadet auf. Versuchend meine Schreie zu unterdrücken, welche sich qualvoll aus meiner Seele lösen wollten. Doch jedes Mal als ich entweder meine Mutter oder meinen Vater an meiner Bettseite vorfand, wusste ich, dass dem nicht so war. Das ich einfach nicht schweigen konnte und im Schutze der Nacht meine ganze Trauer hinaus ließ. Die Trauer und all den Schmerz, welcher dann und nur dann, entfliehen konnte. Ich aß nicht, bis fast kaum. Mein Appetit schien mit mir gegangen seit jenem Tag, an dem mir der Saiyajin no Ouji die kalte Schulter zeigte. Und das zu recht, denn ich hatte ihn enttäuscht. Hatte ihm haltlos seine Welt genommen, seine Vergangenheit und all das was ihn ausmachte - ohne zu fragen. Selbstlos hatte ich mir das genommen, was er vor uns allen einfach nur verstecken wollte. Verbergend ein Leben, welches nicht wert war, gelebt zu werden. Erinnerungen verdrängend, welche er lieber nur noch vergessen wollte und dennoch nicht konnte. Gefangen in einer Seele, die nur nach Erlösung schrie und sich dennoch zu eigen und zu stur war, Hilfe einzugestehen. Die helfende Hand anzunehmen, welche einem dargeboten wurde und sie immer und immer wieder mit Verachtung strafte. Es tat weh, Vegeta. Sehr weh. Ich lenkte mich ab, oder besser gesagt, versuchte dies zumindest. Doch war es vergebliche Mühe und jeden Abend saß ich länger in meinem Büro als ich sollte. War die Letzte, die das Licht ausknipste und lange einsame Flure entlang lief, nur um zu Vergessen. Und dennoch wurde mir keine Erlösung geschenkt. Bitter erinnerte ich mich daran zurück, wie ich eines Abends in den Katakomben stehen geblieben war und verloren auf mein eigenes Spiegelbild blickte, welches ich auf mattem Glas der Türen erhaschen konnte.  Sieh dich nur an, Bulma Briefs. Sieh an was du getan hast. Bist du jetzt stolz auf dich? Wieder huschte ein trauriges Lächeln über meine Lippen und entrüstet hatte ich den Blick abgewandt. Nichts als Bitterkeit spürend und endlose Reue. Natürlich bist du das. Ich konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Mied Konversationen zu denen ich sowieso nichts zu sagen hatte und selbst wenn, war mein Selbstvertrauen dahin. Denn ich fühlte mich klein.  Klein, unbedeutend und wertlos. Unsicher was ich als nächstes tun sollte, denn die Kälte, die mich der Saiyajin spüren lies, war untragbar. War kaum auszuhalten und ließ mich jedes Mal aufs Neue spüren, was ich angerichtet hatte. So auch jetzt, als ich in meinem Zimmer an meinem Rechner saß und die flimmernden Überwachungsvideos des GR´s beobachtete. Ich weiß nicht, wann es angefangen hatte. Wann sie begonnen hatte, diese Sehnsucht, den Saiyajin einfach nur zusehen. Je mehr er sich von mir fern hielt, desto größer wurde das Gefühl blindlings zu ersticken. Ich hatte Angst. Angst zu vergessen, wie lodernd sein feuriger Blick auf dem Meinen lag. Dunkelbraune Opale so hell mit innerer Sehnsucht und einer tief versteckten Liebe leuchtend, dass es mich unweigerlich selbst schmerzte. Was quält dich nur so, Vegeta? Welche inneren Dämonen kannst du nicht vergessen, welchen Qualen nicht versagen?!? Doch würden meine Fragen auf ewig unbeantwortet bleiben, das wusste ich. Ich spürte Furcht. Drohte zu vergessen, wie sich seine Wärme anfühlte. Das Schlagen seines Herzens und somit begann meine ungewollte Aktion, die ich jeden Tag aufs Neuste ausführte. Denn ich wollte ihn sehen. Einfach nur sehen und langsam nahm ich einen Schluck aus meinem Glas mit kaltem Wasser, ließ dabei hellblaue Opale nicht vom Monitor weichen und stellte es, nachdem mein Durst befriedigt war, wieder an seinen Platz zurück. Vegeta stürzt sich in sein Training. Völlig verbissen und seit jenem einen verfluchten Tag, den wir alle einfach vergessen wollten. Uns im Inneren wünschten, dass er nie geschehen war, doch leider konnte man die Zeit nicht zurück drehen. Konnten die Zeiger nicht aufhalten, welche erbarmungslos ihren einsamen Weg beschritten und müde stützte ich den Kopf auf meine Hände und blickte wieder, gar verträumt, auf die Figur im Raum. Die Anzeige des Kraftfeldes war auf 500 gestellt. Zu viel für seinen Körper, der noch vor einigen Tagen die Hälfte an Kraft gewöhnt war, doch schien der Saiyajin mehr als verbissen. Besorgt kaute ich auf meiner Unterlippe und folgte den vielen Tritten und Schlägen gegen einen imaginären Feind. Ein Wesen das eigentlich nicht da war und dennoch so an Präsenz gewann. Ein Gegner der nicht schlagen, sich eigentlich nicht wehren konnte und dennoch unaufhörlich blinde Treffer landete. Ich sah Vegetas Mühen. Sah die Abgeschlagenheit in seinem Blick, gar die tiefen Ringe unter dunklen Augen und wieder verkrampfte sich mein Herz bei diesem Anblick. Wissend, tief in meinem Inneren, dass es eigentlich meine Schuld gewesen war, dass sich Vegeta so in sein Verderben stürzte und alles aus sich heraus holte - nur um zu vergessen. Nur um endlich diesem qualvollen Schmerz zu entgehen, welchen ich ihm bereitet hatte und schuldbewusst senkte ich den Blick.  Konnte dem Bild nicht mehr Stand halten, welches ein erbarmungsloses Mühen zeigte und ließ den Tränen freien lauf. Wiedermal und ohne dass ich es aufhalten konnte. Denn ich hatte alles zerstört. Alles was ich mir jemals zu ihm aufgebaut hatte und wieder hob ich den Blick und sah, wie der Saiyajin in seinen Bewegungen innehielt und schwerer den je, zu Atem kam. Er stand mit dem Rücken zur Kamera, eigentlich wunderte es mich, dass er sie noch nicht entdeckt hatte und schien verbissen gar unergründbar auf den Boden zu starren. Nur das leichte Beben seiner zu Fäusten geballten Hände war zu sehen und instinktiv, ging ich näher an den Bildschirm heran. Was war los mit ihm? Alle Tränen schienen vergessen und machten haltloser Sorge Platz. So war er sonst normaler weise nicht. Nichts, aber auch gar nichts, schien sein Training unterbrechen zu können und wieder legte ich besorgt eine Hand an mein Herz. Hatte er Schmerzen? Hatte... hatte er sich irgend etwa getan? Irgendetwas, dass ich nicht mitbekommen hatte?!? Wieder beugte ich mich näher an den Monitor heran, glaubte so irgendetwas sehen zu können, doch dann.... Drehte sich mein Gegenüber plötzlich um und hasserfüllte Augen stachen mir erbarmungslos entgegen. Ich schrie und stolperte zurück. Schaffte es gerade noch mich an meinem Stuhl festzuhalten, doch konnte ich den Blick nicht von ihm nehmen. Vegeta konnte mich nicht sehen, das wusste ich und dennoch sahen mir seine dunkelbraunen Opale tief in die Augen. Er wusste es. Wusste die ganze Zeit, dass ich ihn beobachtet hatte und schien erst jetzt sein Wissen preis zu geben. Hart, geboren aus kaltem Eis, sahen mir bernsteinfarbene Opale entgegen und deutlich konnte ich all den Kummer spüren, den sie vermittelten. All den Hass und all die Schuld. `Wie konntest du mir das antun?`, schien sein Blick zu sagen und verzweifelt versuchte ich mich zu rühren. Wollte den Blick von dem Saiyajin nehmen, doch konnte ich nicht. Und dann, verwandelte sich sein gar schon fast schmerzlich erfüllter Ausdruck in eine Maske aus reinem Zorn und ich konnte nur noch geschockt mit ansehen, wie Vegeta verschwand. So einfach und so schnell, dass ich es mit meinem menschlich schlechten Augen nicht sehen konnte, doch plötzlich ein Knacksen. Ein Rauschen in der Stille und wieder schrie ich überrascht auf, als das Bild auf meinem Monitor kurz flimmerte, haltlos zu flackern begann und dann plötzlich einfach schwarz wurde. Zuerst verstand ich nicht, was geschehen war. Sah weiterhin stupide auf ein schwarzes Bild, doch dann kam der fehlende Funke. Er musste die Kamera aus seiner Verankerung gerissen haben. Kurz überkam mich Wut, gar über seine Frechheit, die er sich heraus nahm. Das... das konnte er doch nicht einfach so machen. Wütend stand ich auf, schmiss dabei versehentlich mein Glas um (Gott sei dank war es schon leer) und marschierte schnurstracks zum Fenster, dabei die Arme vor der Brust verschränkend. Okay, er war sauer und das verdienter Weise, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht sich....sich.... so zu verhalten. Zornig sah ich aus dem Fenster, hinunter in den Garten, in dem der GR stand und lauschte dem tiefen, gar wütendem Grollen, welches nun aus dem Inneren kam. Wohl schien er da drinnen alles kurz und klein zu schlagen und langsam verwandelte sich mein eisiger Zorn in wallende Ruhe. Oder etwa... doch? Hatte Vegeta nicht all das Recht dazu, wütend zu sein? Durfte ich ihn für all den Zorn verurteilen, welcher tief in seiner Seele hauste und jegliches Glück vertrieben hatte, dass ich ihm einst schenkte?!?  Auf diese Frage wusste ich keine Antwort. ~*~ Tief stand der Mond am Firmament und unsicher trat ich in die kühle Nacht hinaus. Es war bereits nach Mitternacht und die westliche Hauptstadt lag schon lange in einem sanften Schlummer. Dumpf knirschte der festgefrorene Schnee unter meinen Füßen, als sie mich weiter über den vereisten Weg des Gartens führten und zu dem Objekt meiner Begierde, das ich heute, im Schutze der Nacht aufsuchen wollte. Wäre ja noch schöner, wenn ich das auf mir sitzen lassen würde. Dieser Sturkopf. Kurz hielt ich inne und atmete die frische Luft der klaren Nacht und ließ dabei meine Arbeitstasche fallen, in der sich einige meiner Werkzeuge befanden. Das und die Kamera, die ich wieder in dem Raumschiff installieren wollte, doch leider erst jetzt in der Lage dazu war. Vegeta trainierte viel. Trainierte eisern und verbissen und manchmal sogar bis tief in die Nacht hinein. So auch heute und dunkel erinnerte ich mich an die wartenden Stunden am Fenster zurück, als ich mit eigenen Augen sehen wollte, ab wann die Luft rein war und ich mein Vorhaben beginnen konnte. Nicht auszudenken, was passieren würde, sollte mich der Saiyajin dabei erwischen. Leider war ich ein paar Mal dann doch eingeschlafen und erst erwacht, als die Nacht schon haltlos ihren Einzug gewonnen hatte und der GR in einer schützenden Dunkelheit lag. Zwar war Vegeta nirgends zu sehen, aber kein Licht kam mehr aus verdunkelten Räumen, also konnte ich annehmen, dass er fort war. Womöglich in seinem Zimmer Schlaf nach zu holen schien und ich somit einen guten Puffer hatte. Er sah müde aus, das hatte ich mit meinem letzten Blick feststellen können und wieder nahm ich die Tasche in die Hände und führte meinen Weg fort. Dennoch musste ich auf der Hut sein. Bei Vegeta wusste man nie, umso besser war es, mein Vorhaben schnell zu beenden. Eisern knarrte die verdickte Stahltüre, als sich die Luke des Eingangs langsam öffnete und sich ein dumpfes Dröhnen über die Ebene zog. Bei Gott, wieso war diese verdammte Kiste nicht leiser? Verbissen kniff ich die Augen zusammen und hoffte das es schnell vorbei sein würde.  Wieder ertönte ein haltloses Dröhnen und mit einem letzten Schlag in den Schnee, hatte die Rampe ihre Tat vollbracht und ließ mich haltlos in ein dunkles Innenleben sehen. Gar bedrohlich lag der GR in den Schatten der Nacht und langsam trat ich ein. Trat ein in mir verbotene Hallen und suchte an der Wand nach den Lichtschalter. Nein – halt. Viel zu gefährlich und hastig zog ich meine Hand zurück. Was wenn der Saiyajin erwachen, einen Blick hinaus in den Garten werfen und heillos das helle Licht erblicken würde? Eilig schüttelte ich den Kopf. Keine gute Idee und fieberhaft suchte ich nach der kleinen Taschenlampe in meinem Gepäck. Durch die dicken Handschuhe war das gar nicht so einfach und eifrig zog ich sie mir mit dem Mund aus. Ich durfte keine Zeit verlieren. Durfte mich nicht sinnlos an Kleinigkeiten aufhalten und endlich, nach gefühlten Minuten, ertastete ich das kleine Etwas in meinen Händen und schaltete es ein. Sanft fiel das dumpfe Licht in den Raum und völlig außer Atem, (es war eher meine innere Angst, die mich lähmen ließ) sah ich mich um. Wahrhaft lag das Bild der Zerstörung vor meinen Augen und stellte mir augenblicklich alle Nackenhaare auf. Das Vegeta mächtig war, wusste ich. Doch jedes Mal überraschte mich seine Kraft, geboren aus kaltem Hass und Zorn, immer wieder aufs Neue. Er war so stark, schien so unbesiegbar. All seine Kräfte unausweichlich und dennoch hatte es nicht ausgereicht, damals auf Namek, als das Grauen erbarmungslos erweckt wurde. Hatte nicht stand gehalten, jenem Wesen, welches das Leben des Saiyajin no Oujis haltlos und ohne mit der Wimper zu zucken, ausgelöscht hatte. Mit nur einem Schlag. Einem Einzelnen. Ich zitterte und es dauerte Minuten, bis ich mich von den Löchern, fallendem Geröll und verbranntem Stein an den Wänden lösen konnte. Das die innere Konsole noch in einem Stück war wunderte mich eigentlich und langsam schritt ich darauf zu. Das Schwerkraftfeld war auf Null gestellt, alle Maschinen auf Stopp und zaghaft strich ich über den schwarzen Bildschirm. Ab wann würde sich sein Mühen endlich auszahlen? Ab wann würde auch er mal siegen?!? Trauer legte sich in blauen Augen und verbissen kaute ich auf meiner Unterlippe. Wollte das Gefühl, welches mein Inneres beschlich,nicht wahrhaben, doch konnte ich nicht. Ab wann würde er die eine Grenze überwinden, die er schon ein Mal fast erreicht hatte, es aber dennoch nicht wusste? Verbissen ballten sich meine Hände zu Fäusten und entrüstet wandte ich mich ab. Ab wann Vegeta, würdest du endlich belohnt werden?!? Doch deswegen war ich nicht hier. Deswegen war ich nicht gekommen, um meinen Geist erbarmungslos in wilde Trauer zu stürzen und entschlossen drehte ich mich um, den Blick zur Decke gerichtet. Irgendwo hier musste sie doch sein. Endlich wurde ich fündig und kurz huschte ein leichtes Lächeln über meine Lippen, als ich den Anschluss an der unteren Decke erblickte. Doch wo... war die dazugehörige Kamera? Suchend glitt mein Blick umher und seufzend schnitt ich eine Grimasse, als ich verkohltes Metall am anderen Ende des Raumes sah. Nun erübrigte sich meine Frage von selbst und zögernd trat ich auf den Metallhaufen zu. Immer noch blitze die innere Elektronik, ab und an tanzen wilde Funken über blassen Stein und eine große Pfütze Schmieröl klebte am Boden. Was...was hatte er nur damit gemacht? Sie sicherlich nicht mit Samthandschuhen angefasst, das konnte ich mit Sicherheit sagen und kurz verwandelte sich mein enttäuschter Blick in ein warmes Lächeln. Immer der eifrige Rebell, was? Sich von niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen sagen lassend. Kein Wunder, dass Freezer ihn als Zielscheibe seiner Qualen auserwählt hatte. Entrüstet ließ ich den Blick sinken. Nein, daran sollte ich erst recht nicht denken und alle trüben Gedanken hinter eisernen Schranken haltend, machte ich mich an das Werk und wandte mich abermals meiner mitgebrachten Arbeitstasche zu. Die neue Kamera war leichter, bei weitem kleiner und würde dem Saiyajin nicht so schnell auffallen. Das hoffte ich zumindest und eifrig bestieg ich die kleine mitgebrachte Klappleiter, welche sich automatisch von selbst ausfuhr. Zwar war es hirnrissig und selten dämlich noch dazu, denn wenn Vegeta das Stück Metall erneut finden würde, wäre ein weiterer Wutausbruch unausweichlich. Doch... was sollte ich machen? Wenn er sich von mir aus schon nicht zeigte, dann musste ich eben zu dieser Maßnahme greifen, auch wenn es keine Ehrenvolle war und sich der Saiyajin abermals wie ein Gefangener vorkommen musste. Außerdem gehörte all dies hier zu meinem Sicherheitsprogramm, falls etwas schief gehen sollte. Was ich nicht hoffte und jede Nacht eifrig herbei flehte niemals mit erleben zu müssen. Ich wollte nicht, dass ihm was passiert, so blind in seiner Rage und ganzen Wut gefangen. Sollte er toben, weder gar noch vor lauter blindem Zorn weitere Kameras zerstören. Ich würde immer wieder neue aufbauen und immer wieder Neue installieren. Vielleicht würde diese Starrkopf dann begreifen, dass ich mir nur Sorgen um ihn machte. Wenn Vegeta hier drinnen etwas geschehen sollte, gab es niemanden den er hatte. Niemanden der seine stille Qual sehen konnte außer... mir. Erneut vertrieb ich bedrückende Gedanken, stellte die Kamera schließlich auf ein der obersten Platte der Treppe ab und besah mir den Anschluss. Bereits schon mit Schraubenzieher und neuen Kabeln in der Hand doch irgendetwas stimmte nicht. Grübelnd nahm ich die Taschenlampe zwischen meine Zähne um besser sehen zu können und nahm das kühle Metall in meine Hände. So.. so hatte ich das aber nicht zurück gelassen. Verwirrt sah ich erneut zur Kamera hinab. Die Anschlüsse passten in keinster Weise und waren mir völlig unbekannt. Das... das war doch nicht möglich. Wer in aller Welt hatte bitte.... oh nein. Gequält schloss ich die Augen. Dieser Teufel! Wütend ließ ich die Kamera achtlos auf ihren Platz zurück fallen und nahm die Taschenlampe aus meinem Mund. Dieser....dieser. Argh! Da gab es keine Worte für. Wieso kannte sich der Saiyajin auch so verdammt gut mit technischen Dingen aus?!? Dinge, die ich in tausend Jahren haltlosen Lernens immer noch nicht begreifen konnte, auch wenn ich noch so sehr Zeit damit verschwendete es dennoch zu versuchen? Das... das war nicht fair. Einfach nicht fair gewesen, dass Vegeta, irgendwann an diesem Tag, den Anschluss spielend verändert hatte, so dass nun nichts mehr zu passen schien und ich die Beweggründe in keinster Weise verstand. Alles, aber wirklich alles schien mir ein Rätsel und enttäuscht setzte ich mich auf die Leiter, die Kamera in beiden Händen haltend und ließ die Blicke schweifen. Hatte.... hatte er das auch mit allen anderen Anschlüssen gemacht? Wahrscheinlich und als sich mein suchender Blick bestätigte, ließ ich kraftlos die Schultern hängen. Es würde Wochen dauern die innere Elektronik der Wände umzubauen und bis dahin hatte sich Vegeta vielleicht schon selbst in die Luft gejagt. Oder irgendetwas anderes Schlimmes mit sich angestellt.  Trotzig sah ich auf meine Hände, die mir mehr denn je hilflos vorkamen. Nein. Das.... das konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Es musste doch noch eine andere Lösung geben. Suchend ließ ich meine Augen abermals durch den Raum wandern und mit einem Blick auf das Kontrollpult hatte ich sie. Freudig formten sich meine Lippen abermals zu einem Lächeln. Warte nur, Vegeta. So schnell wirst du mich nicht mehr los. Auch... wenn du es noch so sehr versuchst und dir immer wieder neue Wege einfallen lässt, mich von dir zu stoßen. Wieder glitt ein Lächeln über meine Lippen, als ich die Leiter hinabstieg und auf das Mischpult zutrat. Eines weißt du nämlich über die Menschen noch nicht. Sie sind zäh. Liebend in allen Dingen und würden alles für ihre Freunde tun und jene, die sie schützen wollten. Selbst wenn es ihren eigenen Untergang bedeuten sollte. Das und haltlosen Schmerz. Eines solltest du wissen – sie konnten es ertragen. Zufrieden nahm ich die Kamera in meine Hand und sah ein letztes Mal in die schwarze tote Linse. Denn ich war einer von ihnen. ~*~ Hell war der nächste Morgen über mich hereingebrochen, viel zu schnell und erbarmungslos. Nur wenig hatte ich in der letzten Nacht ruhen können, doch war dies unbedeutend für all den Kummer, den ich am nächsten Tag verspürte. Denn immer noch ging mir Vegeta aus dem weg. Endlos zogen sich die Tage dahin, doch , so aufmerksam er auch war, der Saiyajin schien nichts von meinem kleinen Geheimnis erfahren zu haben, welches inmitten der Konsole des GR´s versteckt war. Zwar hatte es mich die eine ganze Nacht gekostet, doch war der wenige Schlaf und das qualvolle Erwachen am Morgen, all die Mühen wert gewesen. Nun sah ich alles. Sah komplett jede Bewegung und jedes schmerzvoll verzogene Gesicht, das mein sturer Gast so heimlich zu verstecken versuchte - dank der Plasma-Kamera, die ich eingebaut hatte. Sie verlief rundum, erfasste alles in 3D und war beinahe lautlos. Nur ein leises Summen war zu hören, doch übertönte das Dröhnen des Gravitationskernes dieses gekonnt. Lächelnd sah ich auf den flimmernden Monitor, als ich abermals am späten Mittag das Training des Saiyajins beobachtete. Nur um zu sehen ob alles in Ordnung war, natürlich. Versteht sich doch von selbst. Vegeta schien von all dem keine Ahnung zu haben und selbst wenn er eines Tages hinter meine kleine List kommen würde, müsste er schon den ganzen GR auseinander nehmen um an die verschmitzt versteckten Kabel und dem Mechanismus zu kommen. Das sollte selbst für ihn eine Weile dauernd und so wie ich den sturen Saiyajin no Ouji kannte, war er dazu viel zu hitzig um so lange warten zu müssen. Geduld war leider nicht gerade einer seiner Tugenden, hatte er sich etwas in den Kopf gesetzt. Wieder huschte ein sanftes Lächeln über meine Lippen und abermals fielen blaue Opale auf die Sorgen meiner langen Tage und Nächte. Doch mein gar gutmütiger Blick verwandelte sich in etwas sorgenvolles und wieder kroch eine blinde Angst in meinem Geiste auf. Vegeta sah gar nicht gut aus. Das konnte ich sehen. Seine sonst so gebräunte Haut war blässlich und wirkte im immer währenden Licht des Raumes, fahl und trübe. Schweiß bedeckte seine nackte Haut und lose hing im der blaue kurzärmlige Gi an Oberkörper und Hüfte. Sein weniger Appetit, gar seine mangelnde Nahrungsaufnahme, hatte den Rest erübrigt und leider konnte ich nicht richtig erkennen, konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob Vegeta wieder etwas an Gewicht und Masse verloren hatte. Doch so schlapp wie seine Kleidung an seinem Körper hing, war dies wohl offensichtlich. Wieso ging das bei ihm auch so rasend schnell?!? Oder... war es einfach sein saiyanischer Metabolismus, der diese strikte Strafe, denn nichts anderes war es, nicht anders verkraften konnte? Wieso... tat er sich das an?!? `Für was willst du dich bestrafen?´ , kam es mir auch sofort in den Sinn und langsam legte ich eine Hand an den Monitor, als das Bild auf Nahaufname ging und ein müdes, ausgezehrtes Gesicht zeigte. Und dennoch... so voll mit Stärke war. Ein inneres Feuer zeigend, lodernd, gar brennend, welches aber dennoch und in diesem einen Moment unter endloser Erschöpfung gefangen war und lieblich strichen meine Finger zaghaft über kaltes Glas. Hoffend, dass ich zumindest so die Wärme seiner Haut spüren konnte, doch fühlte ich nichts als kaltes Eis. Diese Ferne tat...mehr alsweh. Es ließ mein Herz gefrieren. Mich gar... den Atem nehmend und müde senkte ich den Blick. Aber meine Hand blieb. Blieb an Ort und Stelle. Wie lange sollte dieses Spiel eigentlich noch gehen? Wie lange wollte er mich ignorieren, mir gar die kalte Schulter zeigen?!? Hatte... ich nicht langsam genug gelitten, Vegeta?!? Hatte ich nicht... meine Lektion... gelernt? Doch plötzlich ließ mich ein mir neues Geräusch auffahren und sofort sah ich zu dem Monitor, welche wieder ein normales Standbild zeigte. Doch das was ich sah, jagte mir augenblicklich einen kalten Schauer durch den ganzen Körper und mit seinem Erscheinen war sie zurück. Zurück all die Angst, als ich auf den am Boden knienden Saiyajin blickte und seine qualvollen Bemühungen sah zu Atem zu kommen. Was... was war los?!? Es schien fast als... würde er ersticken. Drohend schwirrten die Angriffsdrohnen über dem gar leblosen Körper, welcher Dank der Gravitation haltlos zu Boden gedrückt wurde und instinktiv griff meine Hand unter den Tisch. Betätigte den Notschalter und sofort wurde die Schwerkraft abgelassen. Doch selbst das konnte mich nicht mehr auf dem Stuhl halten und noch ehe ich mich versah, rannte ich los. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen, wie lange es gedauert hatte, bis ich endlich im Garten und am GR angekommen war. Doch war dies momentan mehr als nebensächlich. Meine nackten Füße froren im Schnee, denn leider hatte ich nicht mehr die Zeit gefunden mir Socken und Schuhe überzuziehen. Der kalte Wind des Winters zerrte kraftvoll an meinem schmächtigen Körper, trug ich nur einen schwarzen knielangen Rock und einen dicken roten Wollpullover, doch schien all der Schmerz vergessen. Nur Vegetas Zustand hatte an Bedeutung gewonnen und quälend langsam schien sich die Luke des Raumschiffes zu öffnen. Sie war noch nicht mal ganz zu Boden gelassen, als ich mich schon durch die Öffnung zwängte und zu dem am Boden liegenden Saiyajin rannte. „Vegeta?!?“ So schnell wie noch nie, war ich bei ihm und rüttelte an seiner Schulter, doch wurde ich augenblicklich hart zur Seite gestoßen. Perplex riss ich die Augen auf und sah überrascht mit an, wie sich mein Gegenüber mühsam vom Boden erhob. „Was...was machst du hier? Wieso....“, kam es schwach über zitternde Lippen, doch konnte ich anhand Vegetas Stimmlage erkennen, dass er mehr als wütend war. „Wieso... unterbrichst du mein Training?“ Zornig sahen mich dunkle Augen, geboren aus kaltem Eis, erbarmungslos an und zittrig stand ich auf, dies meinem Gegenüber gleich tuend, doch schwankte der Saiyajin gefährlich. Wieder wollte ich auf ihn zugehen, als er drohte erneut zu Boden zu stürzten, doch hielt mich sein strenger Blick sofort davon ab. „Wieso hast du die Schwerkraft abgelassen?“, kam es stockend über blutverschmierte Lippen und zitternd wischte sich Vegeta besagte Flüssigkeit von blasser Haut. „Hast du nichts besseres in deinem erbärmlichen Menschenleben zu tun, als mir nach zu spionieren?!?“ Verdammter Mist, er hatte es doch bemerkt. Dabei hatte ich die Kamera so gut es ging eingebaut und hinter kaltem Metall versteckt. Oder sah er nur einfach spielend die Schlüsse hinter meinem blinden Handeln und konnte Eins und Eins zusammen zählen? Wahrscheinlich war es eine Mischung aus Beidem, doch würde ich mich nicht auf all seinen Zorn und all seine Wut einlassen. Denn etwas schockte mich viel mehr, als diese sinnlose Diskussion fortzuführen und besorgt trat ich auf ihn zu. Doch Vegeta wich sofort einen Schritt zurück. „Du... du bist verletzt!“ Meine Stimme hallte fast in einem blinden Flehen von den kahlen Wänden wieder doch brachte mein Gegenüber nur ein mürrisches Knurren aus seiner Kehle. „Eine Kleinigkeit, schon vergessen?!? Nichts was dich zu interessieren hat.“, kam es schnippisch als Antwort und gerade noch so konnte ich ein genervtes Seufzen unterdrücken. So nicht, Freundchen. Dieses Mal würde ich mich nicht von ihm einschüchtern lassen und demonstrativ blieb ich stehen und verschränkte die Arme vor der Brust, genauso wie er es immer tat und sah den Saiyajin eisern an. Ganz genau sah ich das Zucken seiner Augenbraue, als ein zorniger Blick kurz einem verwirrtem Spiele wich, doch herrschte schon bald wieder die Maske reiner Wut und fahrig stieß Vegeta ein drohendes Knurren aus. „Treib es nicht zu weit, Onna. Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis.“ „Du aber auch.“, war meine Gegenantwort und wieder konnte ich sehen, wie viel Überwindung es mein Gegenüber kostetet, nicht hier und jetzt, alles kurz und klein zu schlagen. So viel Wut. So viel blinde Rage und dennoch... lag versteckt unter all dem kalten Zorn, ein einsames Flehen. Ein Flehen, das mich wiedermal bestätigen ließ, dass Vegeta eigentlich nur vor sich selbst davon lief. Das seine Worte und all seine Taten nicht ernst gemeint waren und wieder startetet ich einen neuen Versuch ihn zur Vernunft zu bringen. „Es bringt nichts, wenn du dich haltlos in ein blindes Training stürzt und alles um dich herum vergisst. Gar... deinen eigenen Körper.“ Dabei deutete ich auf die große Platzwunde nahe seiner rechten Schläfe und abermals sah Vegeta stur zur Seite. „Ich verlange nicht viel von dir, sondern nur, dass du dir helfen lässt.“ Flehend ging ich auf ihn zu, doch kam immer noch keine Reaktion. „Du musst die Warnsignale deines Körpers ernst nehmen, Vegeta. All das musst du doch sehen!“, schrie ich schon fast hinaus doch unterbrach mich augenblicklich ein kaltes Lachen. Gefolgt von einem eisernen Kopfschütteln. „Mein Körper ist Schmerz gewohnt.“, war alles was Vegeta monoton dazu zu sagen hatte, doch drehte er sich langsam zu mir um, mir direkt in die Augen sehend. „Oder glaubst du, all das....“ widerwillig streckte er mir seine Arme entgegen, welche haltlos so viele alte Narben trugen, dass alleine der Anblick dieser schon qualvoll war und geschockt sah ich auf die zahlreichen Male seiner Haut. „....kommt von selbst?!?“, beendete mein Gegenüber seinen Satz und sah mir dann abermals spottend in die Augen. „Armes Menschlein. Soviel Erbärmlichkeit muss für eure Welt doch purer Abschaum sein, nicht war?“ Moment. Geschockt hielt ich meine Worte inne, welche unüberlegt meine Lippen verlassen wollten. Was.... was sollte das? Was sollte dieser versteckte Unterton?!? Was dieses versteckte Leid, gar blinder Hass, mit dem sich Vegeta eher selbst gemeint hatte? Denn deutlich konnte ich fühlen, gar spüren, dass seine Worte nicht an mich gerichtet waren und der Saiyajin eher...sich selbst... damit gemeint hatte. Woher... woher kam also nur diese plötzliche Abneigung seiner eigenen Person gegenüber?!? War... war es etwa Schuld?!? Schuld und...Selbstzweifel? Dabei war ich doch diejenige gewesen, die ihm Schmerzen zugefügt und haltlos enttäuscht hatte. Verwirrt sah ich auf, direkt in dunkelbraune Opale hinein und erschrak zutiefst, doch wich ich nicht zurück. Vegeta stand unweit vor mir. Haltlos hatte er die Lücke zwischen uns geschlossen und war mir nun so nahe, wie noch nie in den letzten Tagen. Er war so nah, dass ich das vermisste Schlagen seines Herzens spüren konnte und ohne, dass ich wollte zog sich ein sanftes Lächeln über meine Lippen. „Wieso hälst du dich nicht fern, vor so jemandem wie... mir?“ Die plötzliche Sehnsucht, gar Trauer in seiner Stimme ließ mich aufhorchen und versank abermals in einem wärmendem Braun. Kurz, wenn auch nur flüchtig und für diesen Moment schien all der Zorn vergessen. All der Kummer und all das Leid, welches ich dem Saiyajin zugefügt hatte und zaghaft nahm ich Vegetas zitternde Hand in meine. „Vegeta, bitte....“  Aufmunternd sah ich ihm entgegen, doch senkte mein Gegenüber nur den Blick und sah gar leblos auf meine Hand, welche vertrauensvoll in seiner ruhte. „Lass dir doch helfen. Bitte.“  Und damit meinte ich nicht seine Wunde, dessen Blut sich langsam über seine rechte Wange zog und sein ganzes Gesicht noch ausgezehrter wirken ließ, als es sowieso schon war. Ich meinte die Vergebung, welche er so eisern von sich fern hielt und ihr einfach keinen Frieden gönnte. Doch dann kam die Ernüchterung, so schnell wie ich das wahre Wesen des Saiyajins erhaschen konnte und gab der eisernen Kälte erneut ihren Platz zurück. „Mir kann man nicht mehr helfen.“, war alles was Vegeta dazu zu sagen hatte und langsam löste sich seine Hand aus meinem Griff. Langsam schleppte sich der Saiyajin zum Ausgang der Luke und wehmütig legte ich mir eine Hand ans Herz. Wieso...lief er schon wieder davon? Bitter sah ich auf einen schmalen Rücken, der sich so viel Last auf seine Schultern geladen hatte. Wieso ließ er es einfach nicht zu?!? Doch dann drehte sich Vegeta ein letztes Mal um. Sah mir ein letztes Mal in die Augen und der Blick, den er mir entgegen warf, ließ sofort mein Blut gefrieren. Halte dich aus meinem Leben fern, schienen dunkelbraune Opale zu sagen und fiebrig suchte ich nach den richtigen Worten, die dennoch nicht meine Lippen verlassen konnten, denn ich wusste nicht ob sie ausreichen würden. Wusste nicht, ob sie den tiefen Abgrund überqueren konnten, welcher so haltlos vor uns lag und ein Beschreiten mehr als unmöglich machte. Traurig sah ich eben jenem Wesen hinterher, welches sich selbst einfach nicht vergeben konnte und mich eisern in meiner Dunkelheit zurückließ. Strafend in den Schatten und dennoch wusste ich, dass dem nicht so war. Denn Vegeta zog sich zurück. Floh vor mir, das spürte ich. Er wollte sich nicht mit dem auseinander setzten, was ich ihn ihm geweckt hatte und zitternd sah ich auf meine eigenen Hände. Vergebung und Sehnsucht, lag nah beieinander. Das eine wünschten wir uns, so krampfhaft in unserem Leben, dass wir die verpassten Chancen nichts sahen und gar nicht nutzten wollten. Das Andere war ein Gefühl. Vielmehr eine Emotion, die wir uns, zu stur und zu eigen - manchmal für eine bestimmte Zeit, verwehrten. Manchmal bis auf ewig und während ich dem im Schnee verschwindendem Saiyajin hinterher sah, fragte ich mich, ab wann sich Vegeta endlich vergeben und seiner nahenden Sehnsucht, gar Suche nach Glück und Frieden endlich hingeben würde. Wahrscheinlich war es nie und dennoch hoffte ich, dass sich dies niemals erfüllen sollte. Um seiner und um... meiner Willen.  Kapitel 34: Glück 34 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 34 All sein Schmerz war so wahrhaft mit anzusehen. All die Mühen, die Versuche, sich auf den Beinen zu halten, einen geschundenen Körper an seine Grenzen zu bringen und weit darüber hinaus. Ich sah seinen matten Blick, thronend in einem ausgezehrten Gesicht, welches mehr Erschöpfung als Stärke zeigte, doch war der Saiyajin zu stur und zu eigen, sich diese Schwäche einzugestehen. Was sprach nur gegen eine Pause? Was gegen einen Abbruch seines haltlosen Trainings nur um neue Kraft zu schöpfen? So würde es nichts bringen, sich mühsam abzukämpfen und sein eigenes Sein mehr damit zu schaden, als man eigentlich wollte. Was nur lag hinter Vegetas zerstörerischer Ader, die alleinig auf ihn selbst gerichtet war? War es mein Vergehen? Mein Verrat an ihm, den ich nun nach so langen Tagen gar Wochen einfach nur vergessen wollte, aber dennoch nicht konnte?!? Es war geschehen, das wusste ich. Vergangenes konnte einfach nicht mehr rückgängig gemacht werden und mit der Zeit, in der ich Vegeta jede freie Minute, die ich entbehren konnte, beobachtete, vergab ich mir mehr und mehr. Immer ein kleines Stück. Vergab meiner brennenden Seele und gewährte ihr endlich Frieden. Denn ich hätte nichts an der Situation ändern weder noch sie aufhalten können. Sicher ich hätte früher einschreiten, hätte die Notbremse ziehen können, doch ließ es die Situation nicht zu. Sie war... wie ein nerviger Schwarm Fliegen in der Sommerzeit, welcher hoffend in einer Welt verweilte und fest an ein Überleben glaubte. Jeden Tag aufs Neue. Doch je mehr die Kälte des Winters Einzug gewann, je mehr die Zeit verstrich und wallend rückwärts lief, desto mehr wurde dem Schwarm bewusst, dass ein gelebtes Leben bald zu Ende war - genauso das der meinigen Geschichte. Es war geschehen. Das Chaos vorgeschrieben und hatte stattgefunden. Nun musste man mit dem leben, was zurückgeblieben war und vielleicht konnte ich mir, jetzt da ich wusste, dass Zorn und brennender Hass nicht ewig verweilen würde, endlich vergeben. Denn wenn ich den ersten Schritt getan hatte, würde mir Vegeta dies vielleicht irgendwann gleich tun. Auch wenn es eine Ewigkeit an Zeit dauern konnte – das wusste ich.  Ich musste einfach warten und hoffen, dass der Saiyajin no Ouji mir und vielleicht auch sich selbst, eines Tages verzeihen konnte. Jedes Mal sah ich wie er fiel. Entkräftet zu Boden ging nur um doch wieder aufzustehen. Die Schwerkraft des Gravitationsfeldes zerrte erbarmungslos an einem geschwächten Körper, der sich eigentlich nur nach Ruhe und Frieden sehnte, ihm dies aber eisig verwehrt blieb. Qualvoll sah ich beiseite, als ich das schwache Keuchen des Saiyajins über den Lautsprecher hören konnte. Es klang erschöpft, gar endlos müde und verbissen ballte ich die Hände zu Fäusten, gepackt von endloser Wut – gar Unverständnis. Wieso ging er nur so weit?!? Was bezweckte Vegeta damit? Es schien als hätten meine Worte, die ich ihm vor Tagen entgegen geschrien hatte, nichts bewirkt und sorgenvoll sah ich auf den Saiyajin, wie er haltlos am Boden kauerte und versuchte aufzustehen. Es fehlte nicht mehr viel und irgendwann würde er einfach zusammenbrechen. Gar... wie eine leblose Puppe. Einfach so der nahenden Erschöpfung nachgeben und das konnte und wollte ich einfach nicht mit ansehen. Ich wollte nicht sehen wie er litt. Wollte nicht sehen, wie er sich selbst bis an den Rand seiner Grenzen trieb nur um einem Traum nachzujagen, den er so sicherlich nie erreichen würde. Was trieb ihn dazu es also trotzdem immer und immer wieder zu versuchen? War es sein Ehrgeiz? Schwach blinzelte ich die aufkommende Müdigkeit beiseite, ich saß schon wieder viel zu lange vor dem Rechner und beobachtete den kämpfenden Saiyajin, wie er erbarmungslos auf einen unsichtbaren Gegner einschlug. Oder...ging es tiefer? War es gar die Erkenntnis, dass man immer und immer wieder im Leben versagt hatte und eher hilflos nach jeder Chance griff, welche sich einem offenbarte?!? Nur um sie zu halten, fest zu umklammern um aller Welt zu zeigen: Hallo, ich bin auch noch da!, obwohl man wusste, dass ein flehendes Rufen unerhört blieb? Bitter legte ich mir eine Hand auf mein Herz. So viele Versuche hatte er unternommen um aus seinem Leben etwas Wertvolles zu machen, das hatte ich anhand meines Golden Eyes erkannt. Etwas was sich richtig für ihn anfühlte und mit dem er zufrieden sein konnte, doch eigentlich, nahm man es genau, hatte Vegeta nie die Chance erhalten zu – leben. Sich gar zu beweisen. Immer wurden Entscheidungen für ihn getroffen. Immer gab es jemanden, der haltlos über sein ganzes Sein bestimmte und ihn zu Taten trieb, die wohl keiner von uns ausgeführt oder gar gekonnt hätte. Er hatte dies nur getan, hatte all dieses Leid nur ertragen, um zu überleben. Doch zu welchem Preis? Nur um irgendwann mal zu hoffen, dass alles besser werden würde? Dass man Vergangenes endlich hinter sich lassen konnte, nur um aus den Trümmern seiner Kindheit und alles was daraus zu wachsen schien, aufzuerstehen, um ein einziges mal im Licht zu stehen?!? Wissend wie es war, auch ein Mal, nur ein einziges Mal, Glück im Leben zu haben, doch... Mit einem Schluchzen wandte ich mich ab. Ich konnte dem Saiyajin nicht mehr in die Augen sehen, ihn und seine verzweifelten Bemühungen ein Ziel zu erreichen, was unweit so entfernt von ihm lag und zittrig stand ich auf. Langsam waren meine Schritte, als sie mich zum Fenster führten und stumm beobachtete ich den fallenden Schnee dieses wolkenverhangenen Nachmittages. Bald war es wieder soweit. Weihnachten. Das Fest der Liebe. Irgendwie... hatte ich gar keine Lust dazu. Müde sah ich in mein eigenes Spiegelbild und erkannte die Frau vor mir kaum wieder. Die spröden, gar farblosen Haare, welche eher wild zerzaust zu allen Seiten ab standen, als eine strikte Form zu ergeben. Der matte Ausdruck in sonst so strahlenden blauen Augen wich mehr und mehr einem grauen Ton und abermals wandet ich den Blick ab. Die Geschehnisse der letzten Wochen waren hart und hatten mich nicht unberührt gelassen. Auch wenn ich wieder neuen Mut geschöpft hatte, da Vegeta mir in dieser einen Nacht im GR nicht vollkommen den Rücken kehrte, ließ mich hoffen. Hoffen auf Vergebung und erschrocken wandte ich mich abermals zum laufenden Monitor um, als ich ein ersticktes Keuchen hören konnte. Wieder lag Vegeta am Boden und versuchte sich verbittert der Schwerkraft entgegen zu stemmen. Eine der Drohnen, die mein Vater extra für ihn entwickelt hatte, hatte den Saiyajin schwer an der rechten Schulter verletzt und das Oberteil seines Gi´s in tausend Stücke zerfetzt. Genauso wie seine Haut, doch dies hielt mein Gegenüber nicht davon ab, verbissen die Zähen zusammen zu beißen und erneut einen Versuch zu unternehmen, aufzustehen. Gefährlich nahe schwebten meine Finger erneut über dem Notschalter und ich wollte ihn schon betätigen, doch plötzlich hielt ich inne.  Halte dich aus meinem Leben fern. Erschrocken keuchte ich auf, als ich Vegetas eisige Worte erneut in meinem Geist hören konnte und sah verbittert auf den Bildschirm. Sah auf den Saiyajin, wie er sich wieder vom Boden erhob, qualvoller denn je, nur um seinerseits einen Angriff zu starten. Unsicher zog ich meine Hand zurück, ein beklemmendes Gefühl in meinem Herzen spürend.  Auch wenn ich noch so sehr wollte, noch so sehr den Drang nachgeben wollte erneut zu ihm zu gehen, alle Maschinen zu stoppen – konnte ich nicht. Das hier war seine Welt. Seine Bürde, die sich der Saiyajin auf geschultert hatte und ich war in keinster Weise ein Teil davon. War mehr als unerwünscht, dass hatte er mir das letzte Mal deutlich zu verstehen gegeben und dennoch... Dennoch lag tief in Vegetas Augen solch eine stark versteckte Trauer, gar Einsamkeit, dass ich mich dieser nicht entziehen konnte. Auch wenn er noch so sehr versuchte sie zu verbergen, ich würde immer sein wahres Wesen sehen und bekümmert sah ich ein letztes Mal auf die Figur, welche fast schon wieder feenhaft über den Bildschirm flog. Eifrig Schläge und Tritte verteilte nur um die Kampfmaschinen haltlos in ihre Einzelteile zu schlagen. Er machte Fortschritte, das konnte man sehen und dennoch spürte ich nichts als Angst. Denn ich sah, wie er wirklich war. Ich sah Vegetas Abgeschlagenheit, wenn er mal dachte unbeobachtet zu sein. Einmal, in einer weiteren schlaflosen Nacht, hatte ich den Saiyajin in der Küche erwischt, wie er ruhend, im Schutze der Dunkelheit (in letzter Zeit tat er das öfters) den Kühlschrank plünderte und schien so schwach, dass er nicht Mal meine kleine menschliche Aura spürte. Er wäre schon fast im Stehen eingeschlafen, zu müde um zu entscheiden was er seinem hungernden Körper anbieten konnte und erst als ich ihn sachte an der Schulter berührt hatte, nicht wissend wo ich ihn anfassen konnte, da seine Haut haltlos mit Schrammen und kleineren Wunden bedeckt war, wirbelte Vegeta erschrocken herum. Zuerst hatte ich nichts weiter als endlose Müdigkeit in seinen matten Augen sehen können, so völlig ohne inneres Feuer , gar Leben. Doch dann, als er begriff wer vor ihm stand, hatte Vegeta die Türe des Kühlschrankes mit einem kräftigen Schlag (die Delle war am nächsten Morgen noch zu sehen gewesen) in ihre Schranken „verwiesen“ und hatte sich an mir vorbei gedrängt. In Richtung seines Zimmers.  Enttäuschung war nur eine Emotion von vielen, die ich in diesen Stunden verspürt hatte und mich auf ewig zu begleiten schienen. Wieso konnte er nicht endlich vergeben? Wahrlich, das was ich getan hatte war kein ehrenvoller Zug gewesen und berechtigter Weise hatte ich nichts anderes verdient, doch.... Hatte ich nicht alles unternommen, um es wieder gut zu machen, Vegeta? Hatte ich nicht alles versucht?!? Flehentlich war mein Blick, den ich ein letztes Mal auf den Monitor warf, bevor ich mich abwandte. Arbeit war angesagt, doch vielmehr suchte ich nur nach Ablenkung. Wie so oft in den letzten Tagen und langsam packte ich meine Utensilien zusammen, den Monitor aber dabei laufen lassend. Falls irgendetwas schief gehen sollte, war ich immer noch per Handy mit ihm verbunden und konnte, notfalls, auch dadurch eingreifen. Kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen, als ich meine etlichen Skizzenbücher und mein Klemmbrett unter die Arme nahm, um mich auf den Weg in die unteren Katakomben zu machen. Wie sehr dieser Saiyajin doch mein Leben beeinflusst hatte, war unbeschreiblich. Kaum hatte er einen Fuß über die Schwelle meines Hauses gesetzt, hatte er schon meine volle Aufmerksamkeit. Auch wenn ich es damals noch nicht bemerkt und wahrgenommen hatte, so schien sich das Rätsel von damals nun zu lösen. Die Unsicherheit in seinen Augen, die nur ich hatte sehen können, als er das erste Mal sein Zimmer betreten hatte. Gar schon wie ein verlorenes Kind, war Vegeta in der Mitte des Raumes stehen geblieben und hatte sich umgesehen. So völlig einsam und... verlassen. Langsam ließ ich weitere Bücher aus meinen Händen gleiten, zurück auf den Tisch und schickte meine Gedanken zurück auf eine weite Reise. Auf das allererste Mal, als ich Vegeta in einem anderen Licht gesehen hatte und er eine Seite von sich zeigte, die so gut wie niemand von uns kannte. Eine Seite, die mehr war als eine hochgezogene Mauer aus Hohn, Spott und kaltem Eis. Es war... Eine Verletzliche. ~*~ „Und das hier... ist dein Zimmer, Vegeta.“ Lächelnd hielt ich meinen Gast die Türe auf und ließ ihn eintreten, doch dauerte dies eine Weile. Lächelnd sah ich mich um, war schon längst in wärmende Räume eingetreten, doch der Saiyajin stand immer noch im Türrahmen und hatte sich kein Stück bewegt. Hell fiel das Licht des Flures in den Raum, doch hatte es nicht genug Kraft um seine Strahlen in die letzten Winkel des Zimmers zu schicken und somit musste das Licht des Mondes, den Rest begnügen. „Nun komm, ich beiße schon nicht.“, kam es lachend über meine Lippen, doch verstummte mein Akt der Freunde mit einem Mal, gar zögerlich, als sich mein Gegenüber immer noch nicht zu rühren schien und endlich ließ ich Ruhe einkehren. Vielleicht brauchte Vegeta erst Zeit um alles verdauen zu können. Um zu begreifen, dass ihm hier keine Gefahr mehr drohte, war er auf Namek nicht nur einmal dem Tode ausgesetzt.  Und hatte diesen dann doch erlebt. Stumm lag mein Blick auf ihm. Wie musste es sich anfühlen zu wissen, dass man ein weiteres Mal ins Leben erweckt wurde und eine zweite Chance erhielt? Soviel ich weiß, hatte Son-Kun ihn begraben, einen letzten Akt der Ehre ausgeführt, die diesem Saiyajin mehr als gebührte – auch wenn er ein Mörder war. Jedem sollte in seinen letzten Stunden Ehre zu Teil werden – davon war ich fest überzeugt. Ehre und Respekt. Ein Zittern ging durch meinen Körper und ohne das ich wollte, schlang ich die Arme fester um mich. Wahrlich war es sicherlich kein schönes Gefühl gewesen in beklemmender Dunkelheit aufzuwachen, eingeschlossen in kalter Erde und dem Sauerstoff knapp. Hatte er Angst verspürt, als die Wände um ihn herum immer enger und enger wurden? Nicht verstehend was vor sich ging?!? Das....das musste doch grausam sein. Wieder ging ein Zittern durch meinen ganzen Körper, als ich den Saiyajin vor mir genauer betrachtete.  Immer noch hing der staubige Dreck Nameks nicht nur an seinen zerrissenen Kleidern, sondern auch auf Haut und Haaren. Eigentlich wollte ich meinen Gast erstmals unter die Dusche stecken, doch hatte ich mich dann doch, verunsichert, umentschieden. Vegeta sollte sich hier nicht wie ein Gefangener fühlen, das musste er wahrlich vielleicht sogar denken. Er war gleichberechtigt, wie jeder andere auch, der hier in meinem Reich lebte. Darum hatte ich mich entschieden, ihm erst seine eigenen vier Wände zu zeigen. Praktisch einen Rückzugsort, ein Zweites Zu Hause, bevor ich ihn mit anderen Dingen überfallen würde. Ich glaube, je mehr ich in ein erschöpftes Gesicht blickte, desto weniger schien für Vegeta eine Dusche das zwingen Notwendigste zu sein. Er sah eher so aus als würde ein Bett momentan seine einzige Priorität sein und wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen. Sah man ihn so, müde, zerschlagen und irgendwie...hilflos... kam einen gar nicht in den Sinn, dass er einmal die Erde und alles Leben darauf auslöschen wollte. Doch das...entsprach wieder einer anderen Geschichte und gehörte hier jetzt nicht hin.  Momentan war Vegeta obdachlos, hatte kein Dach über dem Kopf. Keine Bleibe in die er sich zurückziehen konnte und irgendwie tat es mir in der Seele weh, mit ansehen zu müssen, wie der Saiyajin irgendwo in der Gosse in einer Ecke hockte, frierend in der Nacht, nur um dem nächsten Morgen herbei zu sehen. Dieses Bild war irgendwie falsch, ja mehr als grotesk und wieder trat ich einen Schritt auf meinen Gegenüber zu, als dieser immer noch im Türrahmen verweilte und keine Anstalten machte, sich zu bewegen. „Das ist dein eigenes Zimmer, Vegeta. Dein Reich, in dem du dich aufhalten kannst Alles was du hier siehst, kannst du frei benutzten. Sowie eigentlich alles andere.“ Lächelnd strich ich mir eine meiner blauen Strähnen hinter das Ohr und sah den Saiyajin aufmunternd an. „Außer die Labore. Die solltest du vielleicht nur mit Erlaubnis betreten, aber sonst gilt: Mi casa esta tu casa.“ Sofort sahen mich dunkel Augen fragend an, verwirrt hob der Saiyajin dabei eine Augenbraue und ich konnte nichtanders als versteckt zu grinsen. Klar, dass er die letzten Worte nicht verstand, wie sollte er auch und lächelnd sagte ich dem Saiyajin den richtigen Wortlaut. „Mein Haus ist dein Haus, Vegeta!“ Unsicher sah mir mein Gegenüber nun in die Augen und zum ersten Mal nahm ich die Farbe seiner Opale richtig wahr. Als wir uns das erste Mal begegnet waren, hatte mich meine Angst vor Vegeta fern gehalten, doch hier und heute, sah ich ihn in einem anderen Licht. Keineswegs Angst oder Furcht verspürend. Schimmernd lagen bernsteinfarbene Seen in einem ruhigen Blick und ließen dunkelbraunen Augen im Licht des Mondes geheimnisvoll aufleuchten. Ich war erstaunt wie farbenfroh, gar leuchtend hell, Vegetas Augen schimmerten, war ich sonst immer das dunkle Schwarz seines Rassenmitgliedes und gleichzeitig meines besten Freundes gewohnt.  Erst jetzt, da ich dem Saiyajin so unweit nahe war, sah ich sie. Sah all die Narben, welche auf seiner Haut thronten und wie Brandmale der Schande auf seinem Körper lasteten. Haltlos brannten sich die tiefe Schnitte in seinen Nacken und waren nicht nur auf Armen und Händen vertreten, sondern auch im Gesicht. Auf Stirn, Nasenrücken und Wangenknochen. Sogar seine Lippe war nicht verschont geblieben und bekümmert drehte mein Gegenüber plötzlich den Kopf und sah gar beschämt zur Seite. Irgendwie... wirkte Vegeta mehr als bedrückt, gar unwohl in seiner Haut. Hatte... hatte er etwa meine beobachtenden Blicke bemerkt? Das war taktlos von mir und mehr als unangebracht. Kurz schüttelte ich den Kopf, versuchte somit wieder einen klaren Gedanken zu fassen und trat dann letztendlich ganz auf den Saiyajin zu. „Scheue dich nicht zu fragen, falls dir irgendetwas fremd oder neu erscheinen sollte. Mein Zimmer ist gleich 3 Räume weiter und meine Eltern bewohnen die oberen Appartements. Es ist also immer jemand im Haus.“ Endlich schien er sich zu bewegen und trat in das verdunkelte Zimmer ein. Ich selbst blieb an Ort und Stelle, blieb zwischen Tür und Angel stehen und beobachtete den Saiyajin stumm. Sah wie er langsam, gar unsicher in die Mitte des Raumes trat und sich dann zögernd umblickte. Irgendwie...wirkte er so verloren. Gar wie fehl am Platz und augenblicklich formten sich meine zitternden Finger zu Fäuste. Das war... falsch. Mehr als nur falsch und wieder sah ich auf mein Gegenüber, wie er auf das Bett zutrat und langsam den samtweichen Stoff der Decke durch seine Finger gleiten ließ. Es wirkte schon fast so, als sähe Vegeta dies zum aller ersten Mal, solch eine Geborgenheit und wieder ertappte ich mich dabei, wie sich meine zuerst gefühlte Vorsicht in ein Spiel aus Trauer und Sorge verwandelte. Kannte er so etwas etwa nicht, auf dem Ort an dem er aufgewachsen war?!? Wohl eher nicht, je länger ich den Saiyajin vor mir betrachtete und senkte wieder den Blick. Doch plötzlich und ohne, dass ich damit rechnete, fiel ein Schatten über mich und überrascht sah ich auf. Niemals damit rechnend in hell leuchtendes Braun zu blinken und dennoch war es so. Erschrocken wollte ich einige Schritte zurückweichen, doch hielt mich der starre Blick Vegetas weiterhin gefangen. Gefangen an Ort und Stelle und ließ mich nicht los. Ich wollte etwas sagen, wollte irgendwelche Wörter über meine Lippen bringen, doch versagte mir meine Stimme augenblicklich den Dienst und somit konnte ich nichts weiter tun, als meinen Gegenüber weiterhin einfach nur anzusehen. Es war nicht die Angst oder gar innere Furcht, die mich lähmen ließ. Eher das Auftreten des Saiyajins hielt mich in einer eisigen Starre gefangen und ließ mein Herz wilder schlagen als sonst. Sogar das Atmen fiel mir schwer und dann tat Vegeta etwas, mit dem ich niemals gerechnet hatte. Gar in blinder Demut senkte er langsam den Blick, legte eine Hand an sein Herz und deutete eine leichte Verbeugung an. Kein Wort hatte den ganzen Tag über seine Lippen verlassen und so auch jetzt nicht, doch wusste ich ganz genau, was der Saiyajin mit seiner stummen Geste andeuten wollte. Überrascht hielt ich den Atem an, mit dieser Wandlung der Geschehnisse niemals rechnend. Eigentlich hatte ich angenommen, dass Vegeta mich wortlos im „Regen“ stehen lassen würde. Mir nur mehr als ein Mal die kalte Schulter zeigte und seine Abneigung mir und meiner Familie mehr als deutlich machen würde.  Kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen und verweilte dann endlos auf zittrigen Zügen. Wer hätte gedacht, dass ich so falsch liegen würde? Oder war es einfach nur die Müdigkeit die ihn so unbedacht handeln ließ?!? Ich wusste es nicht doch nickend nahm ich Vegetas Dank an. Wohl wissend, dass es bei diesem einen nicht bleiben würde. ~*~ Seit diesem Tag hatte sich alles verändert. Seit jenen Stunden, die haltlos mein Leben beeinflusst hatten, wusste ich tief im Inneren, dass ich nicht nur, von jetzt an, mein eigenes Leben zu versorgen hatte. Denn es gab ein Lebewesen, das nun an meiner Seite war, auch wenn sich der Saiyajin mehr in den Schatten bewegt hatte und uns zu Anfang an versuchte, aus dem Weg zu gehen. Vegeta war unsicher gewesen, (vielleicht schon immer) das konnte man sehen und kurz zog ich eine Grimasse, als ich den Schraubenzieher weglegte, von meiner Arbeit aufsah und wieder an die Anfänge unserer gemeinsamen Geschichte dachte, die sich nun, hier in der Gegenwart, mehr und mehr zu entfernen schien. Gar auf eine schmerzliche Art und Weise. Die Situation von damals war fast die Gleiche, so wie die Jetzige, doch bestand sie in vergangenen Tagen nicht aus purem Hass oder wallendem Zorn, sondern eher aus innerer Angst und Furcht. Wurde getrieben von etwas Vagem wie Unsicherheit und wieder erinnerte ich mich dunkel daran zurück, wie der Saiyajin, einem Tag nach seinem Einzug und seiner ersten erholsam geschlafenen Nacht, (meine Neugierde hatte mich nicht halten können und kurz hatte ich einen Blick in sein Zimmer gewagt) verstohlen durch die Gänge geschlichen war. Ich schwöre, wenn er sich damals nicht das Auralesen selbst beigebracht hätte, wäre er hier sicherlich aufgeschmissen gewesen. Die Gänge meines Hauses waren wahrlich ein Irrgarten, doch Vegeta war nie jemand gewesen, den ich als sehr....stupide einschätze.  Erschöpft wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und lauschte dem fallenden Schneeregen, als ich meine Arbeit beiseite legte und auf die nun leere Tischplatte starrte. Nein. Eher war der Saiyajin geheimnisvoll, beobachtete erst bevor er sich zu äußern wagte und schien immer aus der Dunkelheit heraus zu agieren. Keinesfalls unüberlegt wie so mancher von ihm vielleicht dachte. Aber dennoch war die feurige Flamme da, welche impulsiv über seine Seele hinwegfegte und ihn auf seine Art und Weise so liebenswert machte und ihn manchmal zu törichten Handlungen trieb, die lieber einem zweiten Nachdenken gebührt hätten. Wieder ein schwaches Lächeln meinerseits, doch wich es abermals purer Traurigkeit. Doch nun? Was war nun?!? Müde sah ich auf meine zittrigen Hände. Unsere Situation schien eingefahren gar dem Stillstand nahe. Nun schien mich der Saiyajin mit purer Ignoranz zu strafen und ich konnte es ihm nicht ein mal verwehren – denn es war meine Schuld gewesen. Auch wenn ich mir versuchte zu vergeben, war es eine schwere Bürde und eines der härtesten Lose, die ich jemals gezogen hatte. Seufzend legte ich eine der Skizzen beiseite, die ich in blinder Eile entworfen hatte, aber im eigentlichen Sinne nichts Brauchbares war. Der On-Off Award stand vor den Türen. Zwar würde das technisch wissenschaftliche Fest erst Mitte des nächsten Monates stattfinden und eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, dieses Jahr den Titel zu holen doch – stand ich ohne Erfindung da. Das Golden Eye solle meine Fahrkarte in endlosen Ruhm sein, doch hatte der Saiyajin diese mit einem Mal zerstört. Schmerzlich schnitt ich eine Grimasse. Halt. Nein. Es war falsch Vegeta hierfür die Schuld zu geben. Immerhin hatte ich ihn, sozusagen, als Versuchskaninchen benutzt und dieser eine Gedanke, zuvor so fern, brachte erneuten Ekel über mich. Einen Ekel vor mir selbst und je mehr ich über diesen Gedanken nachdachte, desto schwieriger erschien mir mein eigenes Verzeihen. Fahrig stand ich auf und achtlos fiel mir dabei der Stapel an Skizzenblättern und Notizbüchern zu Boden. Zum Teufel damit. Wie lange sollte dieses Katz- und Mausspiel noch weiter gehen? Ich durfte mich nicht verschließen vor dem, was ich falsch gemacht hatte. Wenn ich.... Wenn ich dem Saiyajin nur zeigte, dass mich sein Verhalten in keinster Weise einschüchterte, ich mir meine Fehler eingestand und wirklich alles unternahm um es wieder gut zu machen, würde es dann vielleicht wieder so wie früher werden. Ich musste nur einfach am Ball bleiben, durfte die Hoffnung nicht verlieren und entschlossener denn je, schnappte ich mir meinen langen weißen Kittel und zog ihn über. Verließ meine Büroräume und begab mich in Richtung Wohnkomplex. Wäre ja gelacht wenn ich so schnell aufgeben würde. Es war schon weit nach Nachmittag und der nahende Abend schien eingeläutet. Als ich die Küche betrat, hoffend, dass ich noch jemanden antreffen würde, empfingen mich nur zwei mit Folie bedeckte Teller und ein kleiner Zettel. Neugierig trat ich an den Tisch heran und las die geschriebene Handschrift meiner Mutter. `Abendessen für dich und unseren ewig verschollenen Hausgast. Wenn du Vegeta wenigstens heute mal zum Essen bewegst, hätte ich eine schlaflose Nacht weniger – Viel Glück und einen lieben Gruß wünscht Mom` Ich lächelte, schien gar tief gerührt von der Sorge, die sie ebenso für den Saiyjain aufbrachte und überflog ihre Notiz ein zweites Mal. `PS: Wir sind heute Abend außer Haus und kommen erst am späten Abend wieder zurück. Warte also nicht auf uns.´ Oha, das erklärte also die verlassene Küche. Sorgfältig legte ich den Zettel zurück auf die Ablage und sah dann auf die zwei vollbeladenen Teller. Gefüllte Zucchini mit Hackfleisch und Gemüse, dazu angebratene Kartoffeln und ein Stück Putenbrust. Na wenn das nicht helfen sollte, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Entschlossen nahm ich einen der Teller, entschied mich aber dann doch kurzfristig für Beide, in die Hände und erwärmte sie in der Mikrowelle. Während die Technik ihre Tat verrichtete sah ich neugierig aus dem Küchenfenster und blickte auf – einen verdunkelten GR. Bei Gott! War... war Vegeta etwa etwas zugestoßen? Panisch griff ich in die Tasche meines Kittels und suchte fiebrig nach meinem Handy. Verdammt, hier musste es doch irgendwo sein. Endlich fand ich es und förderte es zitternd zu Tage. Doch verblüfft sah ich auf den kleinen Monitor. Er zeigte keine Meldung an. Keinen Notfall, der in der Zwischenzeit stattgefunden haben könnte und gar schon eher neu besorgt als haltlos erleichtert, ließ ich es wieder zurück an seinen Platz fallen. Wieso hatte Vegeta sein Training beendet?!? Normalerweise tat er dies erst immer im Schutze der Nacht, manchmal sogar erst nach einigen Tagen... Was war los? Die letzte Wartezeit brachte mich fast um den Verstand und gar schon erlösend klingelte das Surren der Mikrowelle in meinen Ohren. Erleichtert nahm ich erwärmte Teller in beide Hände und seufzte zufrieden. Und wenn ich ihn höchstpersönlich füttern musste. Heute würde dieser Sturkopf von einem Saiyajin etwas Essen, auch wenn ich notfalls wie ein Presshammer daneben stehen musste. Ich wusste nicht, was es mit dieser Art der Selbstbestrafung auf sich hatte, weder noch was er mit dieser eisernen Rebellion bezweckte, oder ob Vegeta einfach nur zurück in alte Muster fiel. Muster die ich nicht verstand, die ich vielleicht auch nie verstehen würde und dennoch konnte und wollte ich nicht darüber hinwegsehen. Trainieren war eine Sache, gut und schön. Sich aber dabei an den Rand der Erschöpfung zu treiben etwas anderes und tief entschlossen lief ich den Gang hinunter, voll bepackt mit einem Silbertablett. Wenn der Saiyajin nicht mehr im GR aufzufinden war, hielt er sich vielleicht in seinem Zimmer auf und genau da wollte ich ihn. Haltlos und einsam hallten meine Schritte in den Gängen wieder und kurz fiel mein Blick aus dem Fenster, beobachtete die untergehende Sonne und farbenprächtigen Schatten der Stadt.  Helles Licht tauchte gefrorenes Eis und gefallenen Schnee in ein wärmendes Wiegenlied und kurz blieb ich stehen, um die Schönheit vor mir zu betrachten. Wie einfach alles doch wirkte, im fallenden Licht der Sonne. Wie unbedeutend und frei einem die Sorgen doch erschienen, wurden sie ihrer Schatten beraubt, welche erbarmungslos auf unseren Schultern lasteten. Kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen und schloss dann die Augen. Die Wärme der Sonne auf meiner Haut spürend.  Die frische Luft durch das geöffnete Fenster atmend. Neues Leben und neue Hoffnung in mich holend und schließlich wandte ich den Blick. Doch das was ich sah, ließ mich augenblicklich zu Eis erstarren. Ich wusste nicht wie lange er hier schon lag, angelehnt an die Wand und die Beine schwach von sich gestreckt, doch so schnell wie es meine vollbeladenen Hände zuließen war ich bei ihm. Achtlos stellte ich das Tablett auf dem Boden ab und rüttelte an der Schulter des Saiyajins. „Vegeta?“ Doch nichts als tiefes Schweigen herrschte und wieder rüttelte ich an seinem Körper. Diesmal an seinen Händen, die sanft, gar ruhelos in seinem Schoss ruhten, doch wieder kein Erwachen und besorgt besah ich mir den Saiyajin genauer und stellte fest.... Dass er schlief. Wohl hatte er es nicht mehr in sein Zimmer geschafft und erschöpft ließ ich mich nun ganz auf meine Knie sinken. Pure Angst hatte mich erfasst und ich brauchte erst eine Weile um wieder zu Atem zu kommen. Doch wieder ließ mich der Gedanke an den Anderen nicht los und erneut besah ich mir ein müdes Gesicht. Kein Wunder, dass er es nicht zurück in seine Räume geschafft hatte, denn Vegeta sah mehr als erledigt aus. Von seiner gut gebräunten Hautfarbe war nicht mehr viel übrig und nun herrschte nichts weiter, als ein blasser Teint. Sein Haar war zerzaust, hing ihm wild in die Stirn und ohne, dass ich weiter darüber nachdachte, fegte ich ihm fallende Strähnen beiseite. Nur um weitere Wunden an seiner Stirn freizulegen und entrüstet ließ ich die Hand sinken. Etliche weitere Verletzungen und Schnitte verzierten seinen Körper und sein dunkelblauer Gi-Anzug wies mehr Fetzen als gesunden Stoff auf. Doch das war nichts im Vergleich zu all dem haltlosen Schmerz und all der Müdigkeit, die ich in seinen Zügen ablesen konnte und schluckte schwer.  Dunkel lagen die Augen des Saiyajins in tiefen Höhlen und feurige Opale blieben mir verschlossen. Blieben endlos verwehrt der wachen Stunden und langsam legte ich Vegeta zögernd eine Hand an eine eingefallene Wange. Du machst es dir nicht gerade leicht, Saiyajin no Ouji. Weißt du das eigentlich? Traurig war mein Lächeln, welches sich über meine Lippen zog und langsam ließ ich meine Hand von kalter Haut sinken. So viel Schmerz. So viel neues Leid und Kummer. Und für was?!? „Was willst du dir damit beweisen, hm?“, kam es fragend, gar anklagend, über meine Lippen, doch wusste ich auch dass meine Mühen umsonst war. Ich würde von Vegeta keine Antwort bekommen, denn zu tief schien der Saiyajin in seinem benötigten Schlaf gefangen und langsam stand ich auf, mich ratlos umsehend. Seine Räume lagen zu weit entfernt und ich wollte den Saiyajin so wenig stören wie möglich. Also entschied ich mich für mein Eigenes, was unweit näher lag und abermals kniete ich mich zu dem Schlafenden hinunter. Ich kann ihn hier doch einfach nicht so liegen lassen, war mein einziger Gedanke und abermals rüttelte ich sachte an Vegetas Schulter und rief seinen Namen. Doch wieder keine Antwort und erneut versuchte ich es ein zweites Mal. „Komm schon, du Schlafmütze. Es wird Zeit dich ins Bett zu bringen.“ Zwar tat es mir in der Seele weh, ihn wecken zu müssen, doch ohne seine Mithilfe würde ich ihn nicht mal einen Schritt über den Flur bekommen. Zwar aß er nicht sonderlich viel und an ihm war noch nie wirklich viel Maße vorhanden, aber dennoch war der Saiyajin viel zu schwer für mich und überrascht keuchte ich auf, als ich ein Zucken seiner Augenbraue wahrnahm. Dazu das passende erwachende Gesicht, noch völlig verschlafen und vom tiefen Schleier gefangen und entschuldigend sah ich einem schwach blinzelndem Blick entgegen. „Komm Vegeta, es ist nicht mehr weit.“ , kam es sanft über meine Lippen und mit diesen Worten nahm ich einen seine Arme und legte ihn mir um die Schulter. Ich war verwundert, dass keine Gegenwehr fiel und wir brauchten einige Versuche um vom kalten gefliesten Boden aufzustehen. Schmerzlich war der Gesichtsausdruck, als sich Vegeta in die Höhe stemmte und mehr schlecht als recht auf seinen Beinen hing. Wir waren gerade einige Schritte gelaufen und wieder wollte er nachgeben, doch mein flehender Protest hinderte ihn eisern daran, als plötzlich... „Wa...was soll das, Fayeth. Wieso... lässt du mich nicht schlafen?“ Pures Eis ging mir durch Mark und Bein, als ich seine bewegenden Worte verstanden hatte und verwirrt sah ich meinen Nebenmann an. Verklärt, gar von der Müdigkeit glasig, sah mich der Saiyajin einfach nur an, gar ein sehnsüchtiges Erkennen in seinen Augen leuchtend und erst jetzt erkannte ich, dass er irgendwie so weit weg erschien. Nicht mehr im Hier und Jetzt, sondern in einem blinden Traum gefangen und fragend sah ich ihn an. „Vegeta? Geht... geht es dir gut?“ Schwach kam ein Nicken von der Seite des Saiyajins, doch dennoch erklärte es nicht die Situation, welche sich vor mir abzuspielen schien. Wohl schien er mich für jemand anderen zu halten. Jemanden an den ich ihn erinnerte und wieder tanze pures Eis durch meinem Körper. Ich verstand es nicht und dennoch beschlich mich ein vages Gefühl, dass ich es vielleicht irgendwann noch kennen lernen würde. „Wir sind gleich da, okay? Halte aus!“ Wieder ein schwaches Nicken und es erschien mir fast wie quälend lange Minuten, bis wir endlich unser Ziel erreicht hatten. ~*~ Vegeta schlief sofort wieder ein, nachdem ich ihn in ins Bett verfrachtet hatte und ich war nicht ein Mal mehr dazu gekommen ihn irgendwie auch nur ansatzweise zu verarzten, gar umzuziehen. Es schien als hätte ihn die nahende Müdigkeit endlos erschöpft (nicht ein Mal der vorherige Name war ein zweites Mal gefallen und ich war zu feige gewesen erneut nachzufragen) und nun forderte das wochenlange Training seinen Tribut ein. Gar leblos lag der Saiyajin in weichen Kissen und nur alleinig sein schwacher Atem zeugte davon, dass er noch unter den Lebenden weilte. Müde ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und stocherte eher gelangweilt in einem der Essen, welche ich mitgebracht hatte. Auch hatte ich für mich einen kleineren Teller mitgenommen, doch jetzt schien mein Appetit vergangen und schließlich schob ich das voll beladene Geschirr beiseite. Ich konnte später immer noch meinen Hunger stillen. Jetzt wollte ich lieber nochmals nach dem Saiyajin sehen und zaghaft stand ich auf. Versuchend so wenig Geräusche wie möglich zu machen und trat näher an den Schlafenden heran.  Schwach lagen verkratze Hände auf den weichen Laken meines Bettes und zögernd setzte ich mich an die rechte Seite des Saiyajins. Kurz ging ein leises Murren über rissige Lippen und erschrocken hielt ich den Atem an, doch dann entspannten sich Vegetas forsche Gesichtszüge wieder und machten reiner Erschöpfung Platz. Erleichtert seufzte ich aus, nicht auszudenken, was geschehen sollte, würde er wirklich aufwachen und mich abermals an seiner Seite vorfindend. Deutlich hatte er mir zu verstehen gegeben, mich aus seinem Leben raus zu halten, doch hätte ich diese Anweisung strikt befolgt, würde Vegeta jetzt immer noch auf dem kalten Flur liegen und sich womöglich noch den Lungentod holen. Was natürlich Schwachsinn war, steckte mein Gast bei weitem mehr weg, aber dennoch machte mich dieser Gedanke mehr als zornig. „Sturkopf....“, kam es trotzig über meine Lippen und wieder fegte ich fallende Strähnen beiseite, um die kleine Platzwunde an Vegetas rechter Stirn freizulegen. Kurz säuberte ich die Stelle mit etwas Desinfektionsmittel, zwar zuckte mein Gegenüber erschrocken zusammen, schien aber immer noch nicht zu erwachen und bedeckte sie dann mit einem kleinerem Pflaster. Wenigstens die größeren Wunden wollte ich so versorgen und nachdem eine weitere an seiner Schulter (die von heute Nachmittag) und seiner rechten Hand versorgt war, ließ ich es sein - aus Angst ihn zu wecken. Der Rest bestand aus Schürfwunden und etlichen Kratzer, das konnte ich zur Not dann noch versorgen, wenn Vegeta ausgeschlafener war. Das und vielleicht bei besserer Laune. Zufrieden besah ich mir mein Werk und schnappte mir dann eine der zahlreichen Decken, um sie über einen eingesunkenen Körper zu legen.  Mich selbst wickelte ich abermals in einen wärmenden Teppich und setzte mich dann auf den Schaukelstuhl, den mir meine Mutter vor zwei Wochen vom Flohmarkt mitgebracht hatte. Schon ewig hatte ich nach solch einer Seltenheit gesucht, war aber nie wirklich fündig geworden.  Doch sie hatte das Unmögliche möglich gemacht und mich für ein paar Stunden wieder lächeln lassen. Wieder riss mich ein schwaches Keuchen von Seiten des Bettes aus meinen Gedanken und abermals sah ich auf. Müde wälzte sich Vegeta auf die andere Seite und lag mir nun mit dem Gesicht zugewandt. Abermals sah ich in entspannte Züge und zählte die Ringe unter seinen Augen. Zu viele, wie ich schnell erkannte. Er sah so erschöpft aus. Näher rückte ich mit dem Stuhl heran, erreichte abermals eine wilde Mähne und strich zaghaft mit zittrigen Fingern gar lieblich durch sprödes Haar. Wie sehr ich das doch vermisst hatte. Kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen. Wie sehr es mir fehlte, diese kleinen Berührungen. Diese Zärtlichkeiten, die sich der Saiyajin selbst verwehrte und einfach nicht zulassen konnte. Getrieben aus Hass, weder noch aber aus blankem Zorn sondern eher....Abneigung. Zögernd blickte ich in ruhende Züge und sah dennoch so viel. Ich sah Verachtung. Selbstzweifel und....  Federleicht berührte ich die hitzige Haut seiner Wange und entlockte dem Schlafenden somit ein schwaches Stöhnen. Reue. Soviel an Emotion hatte mir der Saiyajin preis gegeben. Ließ mich soviel Zweifel spüren und zuerst dachte ich, dass ich diejenige war, die solch einen Kummer in ihm geweckt hatte. Aber leider hatte es seine Zeit gebraucht, bis ich verstand, dass der Saiyajin nicht seine neu gewonnene Wut auf mich richtete sondern vielmehr einen bereits gelebten Zorn neu auferstehen ließ. Einen Zorn auf sich selbst, auf sein Leben, das wahrlich kein Schönes war. Nichts Ehrenvolles an sich hatte, mit dem man prahlen konnte und lieber versteckt hinter kalten Schatten hätte bleiben sollen. Auf ewig. Jetzt, in diesem Moment, verstand ich auch all sein Handeln. All seine blinden Bemühungen sich in haltlosem Schmerz und Training zu vergessen. Denn er wollte vergessen. Nicht die Tatsache, dass ich einst in seinem Leben suchte, sondern, dass ich es gesehen hatte, mit all seinen Fehlern, all der Dunkelheit und tiefen Schatten, brachten ihn zu solchen Emotionen. Und ließen ihn so fühlen. Vegeta wollte mich nicht verstoßen. Wollte dies noch nie, von Anfang an, das hatte ich erkannt.  Doch ich hatte ihm mit meinem eigennützigen Verhalten und strikter Neugierde, keine andere Wahl gelassen, als sich für einen Weg zu entscheiden. Den Weg der Einsamkeit. Kapitel 35: Glück 35 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 35 Nichts herrschte als ewige Stille. Nichts weiter, als ein dumpfes Schweigen in der Nacht, doch konnte ich selbst einfach nicht zur Ruhe finden, obwohl die Zeiger der Uhr längst die Mitternachtsstunde eingeläutet hatten. Zu viel war geschehen, was meinen ermüdeten Geist haltlos am Erwachen hielt und mühsam setzte ich mich abermals in meinem Schaukelstuhl in eine bequemere Sitzposition. Wahrlich ich war froh, dass ich ihn hatte, doch jetzt wünschte ich mir, das einfache Stück Holz lieber gegen einen Sessel eingetauscht zu haben und müde warf ich einen Blick auf den Saiyajin. Immer noch schlief Vegeta seelenruhig in meinem Bett und war bis jetzt noch nicht wieder erwacht. Er schien diese Pause zu benötigen, mehr als alles andere und tadelnd schüttelte ich den Kopf. Diese Sturheit seinerseits konnte einfach nicht gesund sein. Ich hatte ihm gesagt, dass dies eines Tages passieren würde, doch hatte der Saiyajin nur genervt mit den Augen gerollt und mich dann einfach stehen gelassen. Genau erinnerte ich mich an jenen Tag zurück an dem ich ihn überraschenderweise in der Küche angetroffen hatte. Zuerst wollte ich ihm aus dem Weg gehen. Zu viel innere Scham und Angst verspürend, die mich ein Zusammentreffen eher meiden ließen, doch als ich eine weitere Schramme in seinem Gesicht entdeckt hatte, wurde es mir mit eine Mal zu viel. Vegeta hatte mich nur einfach angesehen, während ich ihm eine Standpauke hielt und weit über sein Training und benötigte Ruhezeiten ausholte. Ich wusste, dass er von all dem nichts hören wollte, doch ich machte mir einfach nur Sorgen um ihn. Auch eben jenes Argument hatte ich ihm haltlos an den Kopf geworfen, doch war der Saiyajin sofort in ein amüsiertes Lachen ausgebrochen. Wahrlich war es kein Freundliches gewesen und triefte nur so vor falscher Verachtung. Ich war mehr als verwirrt, hatte ihn einfach nur erbost angesehen, denn ich verstand seine Sorglosigkeit nicht, mit der er den Tag durchlebte und sich und seinen Körper auf eine gefährliche Reise schickte. „Du musst dich auch mal ab und zu schonen, Vegeta! So erreichst du sonst nur das Gegenteil von dem was du eigentlich willst!“, waren meine Worte, die ich zitternd über meine Lippen brachte, doch wieder schüttelte mein Gegenüber nur amüsiert den Kopf und strafte mich aber dann mit einem vielsagenden Blick. Kaltes Eis stach mir entgegen und ließ mich erneut zusammenschrumpfen, als sich der Saiyajin einfach an mir vorbei zwängte, nur eine Flasche Wasser in den Händen haltend, um sich dann wieder in seinen GR zu verziehen. Es war, als redete man gegen eine Wand. Eine Wand, welche nun bröckelnd in ihre Einzelteile fiel und nun erschöpft in meinem Bette lag. Schwach verließ ein weiteres Seufzen meine Kehle und abermals sah ich in tief schlafende Züge. Ich hatte wenigstens erreicht was ich wollte. Vegeta ruhte, aber auf eine eher unfreiwillige Art und Weise und langsam rückte ich näher an ihn heran und strich abermals fallendes Haar beiseite. Wieder dachte ich an seine gesprochenen Worte zurück. Es schien, als hätte mich der Saiyajin mit jemand Anderem verwechselt und zu gerne hätte ich gewusst, wer eben jene Person war, dessen Name in den Schatten der Dunkelheit gefallen war.  Und so sehr nach etwas Vertrautem schrie. Fayeth.  Irgendwie...klang es so voll nach Sehnsucht und doch einer tief versteckten inneren Trauer, dass es mir eine eisige Hand um mein Herz legte. War sie Vegeta nahe gestanden? Denn dass es sich um ein weibliches Wesen handeln musste, war offensichtlich und dennoch wurde ich nicht schlau aus all dem, was längst einer gelebten Zeit entsprach. Kurz verspürte ich so etwas Vages wie Eifersucht, als ich an den gar hoffnungsvollen Blick des Saiyajins dachte, doch tief in den Schatten seiner Augen eine erschreckende Erkenntnis sehen konnte. Was war geschehen, das er solch einen Verlust verspürte?!? Du erinnerst mich an jemanden, der mir sehr wichtig war und den ich... verloren habe. Ein Zittern ging durch meinen ganzen Körper, als ich erneut Vegetas schwache Stimme hören konnte. Ich wusste, dass diese Wörter schon ein Mal gesprochen wurden und dennoch versetzten sie mein ganzes Sein in pures Eis. Wieso hörte sich dieser eine Satz nur so endlos traurig an?!? Erinnerte ich ihn etwa so sehr? War allein mein Anblick so schmerzlich, dass er mich deswegen immer wieder von sich stieß, obwohl er es einst zugelassen hatte?!? Schwach sah ich abermals auf ein schlafendes Gesicht und fuhr erschrocken zusammen, als sich der Saiyajin näher zusammenkauerte und eine Hand zitternd in die Laken krallte - suchend nach Schutz und Geborgenheit. Was... fühlte er für diese eine Person... wirklich? Doch du bist mehr. Du bist wie Licht. Keuchend biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte das eigenen Beben meines Körper zu unterdrücken, doch war es vergeben Mühe und wusch haltlos über mich hinweg. So hell... Stimmte das... So warm.... Wieder ein Beben gefolgt von einem zaghaften Schluchzen und ohne das ich wollte, formten sich Tränen in meinen Augen. ...und so schön. Stimmte das wirklich? Die erste Träne fiel und versickerte haltlos in kaltem Stoff der Decke. Wieso ich weinte wusste ich selbst nicht, doch waren die Gefühle, welche mich mit einem Mal übermannten, zu groß und zu heftig, sich dieser vollkommen zu verwehren. Wieder fiel erneutes Nass zu Boden und zitternd wischte ich mir abermals den Kummer aus den Augen. Wohl wissend, dass er dennoch immer wiederkehren würde. Eigentlich war es nicht berechtigt, dass mich solch eine Trauer überfiel, gar dieses dumpfe Gefühl der Eifersucht, welches sachte an der Oberfläche meiner Seele kratze, um zum Ausbruch zu kommen. Sich zu melden, heimlich, gar still und leise, nur um den Besitzer wissen zu lassen, dass es immer noch da war. Einfach da dieses Gefühl, welches mich blindlings lähmte und am Atmen hinderte. Diese eine Emotion, die mein Herz schneller schlagen ließ - pausenlos, gar ohne Wiederkehr. Wehrte ewig und schien nie ganz loslassen zu wollen, denn einmal die Büchse der Pandora geöffnet, war sie nur schwer wieder zu verschließen und wieder fielen haltlose Tränen. Es war nicht fair, all meine ganze Eifersucht, das wusste ich und dennoch konnte ich es nicht aufhalten. Ich wusste ja nicht ein Mal, was damals vorgefallen war und...wer... sie überhaupt war. Was Vegeta alles mit ihr erlebt hatte und dennoch konnte ich mich diesem beklemmenden Gefühl nicht endlos entsagen, das mir liebste Wesen an jemanden zu verlieren, der vielleicht gar nicht mehr unter uns weilte. Und schon längst die andere Seite beschritten hatte. Wütend wischte ich mir die Tränen aus den Augen, gar beschämt über meine eigenen Gedanken. Gar über meine Schwäche, die mich so haltlos und ohne es zu ahnen, überfallen hatte und nicht mehr loslassen konnte. Eigentlich hatte ich kein Recht dazu. Was maßte ich mir an, nachdem ich Vegeta so hintergangen hatte, ein Wesen zu verfluchen, dass vielleicht in den dunkelsten Stunden seines Seins, dem Saiyajin mehr Licht als Hoffnung gewesen war?!? Ich wusste eigentlich rein gar nichts über sie und verfluchte sie trotzdem - ohne ihrem Wesen, ihrer ganzen Art und Geschichte eine Chance zu geben. Es war wirklich beschämend. Einen Grund mehr von mir selbst enttäuscht zu sein. Plötzlich sah ich auf, als mich etwas zaghaft am Arm berührte und als ich den Grund dafür erkannte, zauberte es ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Wohl schien er die nähende Wärme eines Körpers gesucht zu haben und instinktiv hatte sich der Saiyajin meine Hand gegriffen. Hielt sie nun in der seinigen fest umklammert und wenn auch nur flüchtig, vernahm ich schwach genuschelte Worte. Alle auf saiyanisch wohlgemerkt und langsam stand ich auf, ohne meine Hand aus einem festen Griff zu lösen und setzte mich neben den schlafenden Saiyajin. Ruhig sah ich in Vegetas entspanntes Gesicht und versuchte hinter sorglosen Zügen zu lesen. Eigentlich … konnte es egal sein, was damals gewesen war. Was er einst fühlte oder nicht - für dieses eine Wesen, was nun, im Schleier des Nebels, nichts Weiter, als ein Phantombild war und ihn dennoch zu begleiten schien. Tag und Nacht. Denn, nahm man es genau, konnte ich ihr - Jene, die Gegangen war, mehr als dankbar sein. Was immer sie bewirkt und in dem verletzlichen Saiyajin geweckt hatte, es hatte die Ewigkeit überdauert. Es hielt Stand dem damaligen Schmerz, endloser Qual, Pein und allem Leid, nur um sich in den Tiefen von Vegetas Seele zu verstecken, festzuklammern und manchmal, in solch schwachen Momenten, ans Tageslicht zukommen. In Momenten wie diesen. Eigentlich kannte ich... Fayeth... kaum und dennoch schienen wir uns so ähnlich. Denn sonst hätten wir es niemals geschafft, das Herz des Saiyajins irgendwie zu erwärmen, es gar zu berühren, auch wenn es für mich nur von kurzer Dauer war. Denn wie Vegeta fühlte, ob er meine ehrliche Liebe erwiderte, war schwer zu sagen. Nicht nach all dem was geschehen war. Nicht nach all dem, was ich angerichtet hatte. Und was noch geschehen sollte. Wieder fegten schwache Worte über blasse Lippen und instinktiv rollte sich mein Nebenmann enger zusammen. Es schien als wolle er Schutz suchen, vor irgendetwas, was ihn tief in seinem Inneren quälte und langsam fing ich an beruhigende Kreise auf gebräunter Haut zu ziehen. Nahm Vegetas Hand sachte in meine und fing an stumme Narben federleicht nach zu fahren. Es beruhigten ihn irgendwie, das hatte ich in dieser einen Nacht schon festgestellt, als mir der Saiyajin, tief versteckt durch den süßlichen Geschmack des Alkohols, etwas verraten hatte, was sonst nie seine Lippen verlassen hätte. Diese eine Nacht, welche mein Leben komplett verändert hatte und nun doch so in weiter Ferne lag. Als...wäre es ein Traum gewesen. Seufzend stahl sich ein schwacher Laut der Sehnsucht aus meiner Kehle. Wie sehr ich sie vermisste, diese Zeit in der alles in Endlosigkeit verweilte. Als ich noch die Wärme seines Körpers spüren konnte. Als mir Vegeta all sein Vertrauen schenkte und mich eine Seite sehen ließ, die sonst niemandem gebührte und tief verborgen blieb. Doch nun war alles anders. Nun stand ich vor den Scherben meines eigenen Glashauses, hielt die Steine in der Hand und konnte das Bild nicht mehr zusammenfügen, das ich einst zerbrochen hatte. Nicht mehr und vielleicht auch... Niemals wieder. ~*~ Ich erwachte durch ein stechendes, durchdringendes Gefühl. Fast so als würde man beobachtet werden und langsam schälte ich mich in eine sitzende Position. Ich hatte nicht ein mal bemerkt, dass ich eingeschlafen war und langsam versuchte ich Klarheit in mein wirres Chaos zu bringen. Wo … wo war ich? Mein ganzer Körper tat haltlos weh, so als wäre ich stundenlang in einer unbequemen Position gesessen. Erst als ich mich vollständig aufgesetzt hatte und mein verspannter Rücken verräterisch all seinen Schmerz hinaus schrie, kam die Erinnerung. Ich musste im Laufe der Nacht fest auf meinem Bett eingeschlafen sein. Mein Oberkörper dicht bei dem Saiyajin gelegen und langsam sah ich auf. Wollte dies zumindest, doch unterbrach mich eine mir fremde Stimme. „In wie viele Sprachen soll ich meine Bitte noch aussprechen, bis du es endlich begriffen hast hast?“ Doch so fremd war sie gar nicht und erschrocken hielt ich inne und sah auf jenes Wesen, welches alleinig der Grund für meine ganzen Sorgen war. Ruhig saß Vegeta aufrecht in meinem Bett, den Rücken an das Kopfteil angelehnt, während seine Arme eher sorglos an seiner Seite ruhten und er die Beine erschöpft von sich gestreckt hatte. Immer noch müde, aber weit aus erholter, sahen mir dunkelbraune Opale entgegen und instinktiv wich ich weiter in meinem Stuhl zurück. Ich fühlte mich auf eine gewisse Art und Weise peinlich ertappt und zittrig steckte ich mir eine wirre Strähne meiner blauen Locken hinter das Ohr zurück. „Ihr Menschen bleibt mir einfach ein Rätsel. So naiv, so schwach in allen Dingen und dennoch solch einen Willen zeigend. Irgendwie... bemerkenswert.“, kam es abermals lachend von ihm, doch lag etwas Trauriges in seiner Stimme und unsicher sah ich Vegeta an. Er schien keineswegs böse darüber, dass ich mich schon wieder in seine Angelegenheiten eingemischt hatte, (auch wenn sein spielerisches Kommentar von vorhin eher das Gegenteil zeigte) sondern erschien er vielmehr...unberührt. Gar erleichtert?!? Ich wusste es nicht und fragend besah ich mir den Saiyajin genauer. Von all der Wut war nicht viel übrig geblieben, sondern lag eher tief versteckt hinter einer erschöpften Seele. Eine Seele, die eigentlich nur nach Frieden schrie. Momentan schien er wieder in der Rolle des ruhigen Beobachters zu schlüpfen. Wollte sich erst ein Bild machen, wollte warten, bevor er blindlings urteilte und vielleicht die falsche Entscheidung traf. Etwas, was ich ihm, Anbetracht der Sichtweise, hoch anrechnete und kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen. Ich schien ihm wohl doch nicht so ganz egal zu sein, wie er mich immer glauben ließ. Wieder ein Lächeln und erneut sah ich zu ihm. Eine hochgezogene Augenbraue deutete darauf hin, dass mein Gegenüber meine tief versteckte Freude gesehen haben musste und leicht verwirrt legte Vegeta den Kopf schief. Nicht zu arg um registriert zu werden und dennoch hatte ich diese kleine Unsicherheit in dieser Geste erkannt. Wohl schien er sich momentan zu fragen, was in meinem Kopf vorging, doch so schnell würde ich ihm keine Antwort geben. Konnte er sich das eigentlich nicht denken, was meine Beweggründe gewesen waren? War er denn so blind...oder wollte er einfach nicht verstehen?!? Langsam stand ich auf, streckte abermals einen eingeschlafenen Körper und sah mich dann um. Ich ignorierte Vegetas fragende Blicke so gut ich konnte, (sogar das darauffolgende tiefe Knurren aus seine Kehle zauberte erneut nur ein liebevolles Lächeln auf meine Lippen) denn ich wollte zuerst, dass der Saiyajin etwas in den Magen bekam. Alles Andere konnte warten. Meine Augen brauchten eine Weile, bis sie sich an die Dunkelheit im Zimmer gewöhnt hatten und endlich fand ich den kleinen Schalter der Lichterkette und betätigte ihn. Sofort flutete wärmendes rötlich dimmendes Licht von der Zimmerdecke und tauchte alles in angenehme Schatten. Zufrieden besah ich mir mein Werk und lief dann weiter, in Richtung Schreibstich auf dem ich die Teller hatte stehen lassen. Zwar war das Essen schon kalt, aber würde es auch so genießbar sein. Denn riskierte ich den erneuten Gang in die Küche, so würde sich Vegeta vielleicht wieder zurückziehen und dies galt es zu vermeiden. Aber so...war ich mit ihm in einem Raum. So konnte er nicht einfach gehen, konnte sich mir nicht so einfach entziehen. Gar der gesamten Situation, auch wenn sein Blick schon eher suchend den Eingang der Türe erfasst hatte und fast flehentlich darauf liegen blieb. „Hier.“ Auffordernd hielt ich dem Saiyajin das Tablett entgegen, drückte es ihm schon fast in den Schoß, doch sah mich Vegeta weiterhin einfach nur perplex an. Pure Ahnungslosigkeit lag in seinem Blick, vermischt mit etwas Wut und wieder legte er den Kopf schief, musterte mich stumm. „Dein Abendessen für heute. Und du darfst erst gehen, wenn du aufgegessen hast.“, waren meine tadelnden Worte und ich konnte das Grinsen, welches nun auf meinen Lippen lag, einfach nicht verdrängen. Nur schwach unterdrückte ich ein Lachen, denn das ganze erinnerte mich eher an die Erziehung eines Kindes, als an eine Konversation mit einem Erwachsenen. Auch Vegeta musste dies deutlich verstanden haben, denn augenblicklich rümpfte er die Nase und zog die Augen zu Schlitzen.  Sein eisiger Blick sprach Bände, vermittelte deutlich, dass ich wieder eine Grenze überschritten hatte und nicht weiter gehen durfte. Doch auch ich konnte stur sein, Vegeta. Das kannte er so nur noch nicht von mir. Müde ließ ich mich zurück in den Stuhl fallen und sah dann gleichgültig aus dem Fenster, als ich ein entrüstetes Schnauben hören konnte. Doch so gleichgültig wie ich tat, war es mir in Wahrheit gar nicht. Vielmehr erfüllte es mich mit Sorge, aber durfte ich jetzt nicht schwach werden und klein bei geben. Nicht in diesem Moment, der eher in einen stillen Kampf gewichen war und man nur unschwer sagen konnte, wer als Sieger hervorgehen würde. Kein Kampf um Ehre, oder gar blinder Herrschaft. Es war ein Kampf um Respekt.  Ich verlangte nicht viel – ich wollte doch nur, dass Vegeta etwas aß. Ich wollte, dass er mehr auf sich achtete und wenn dies eben bedeuten sollte, dass ich stur sein musste, dann war es eben so. Dieser Saiyajin schien nichts anderes zu kennen, als brennendes Feuer und wenn er sich erst an den schmerzenden Flammen verbrennen musste, dann sollte es eben so sein. Nur so schien er zu lernen. Nur so zu verstehen, dass manche seiner Beweggründe leider die Falschen waren. Dann musste eben dieser Weg gewählt werden, wenn schon kein Anderer beschritten werden konnte - auch wenn es mir selbst mehr weh tat als alles andere. „Du kannst noch so sehr schmollen wie du willst, ich kann warten. Ich habe die ganze Nacht Zeit, wenn es sein muss.“, brachte ich abermals monoton über meine Lippen und verschränkte dann die Arme vor der Brust. Ich wollte ihn nicht so kalt behandeln, doch ließ mir der Saiyajin keine andere Wahl und beobachtete ihn weiterhin stumm aus dem Augenwinkel. Unsicher sah Vegeta nun auf das Tablett in seinen Hände und genau konnte ich all den Frust sehen, der ihn innerlich zu zerfressen schien. Ich sah seinen zerknirschten Blick und wie er mit sich selbst zu hadern schien. Seine eng zusammengekniffenen Augen, dunkelbraune Opale eher zornig auf das Mahl starrend, so als wäre es das Schlimmste auf der Welt. Tief hatte der Saiyajin die Stirn in Falten gezogen und schien sich so fest auf seinen Unterkiefer zu beißen, dass ich förmlich seine Zähen knirschen hören konnte. Ja.  Alles sprach nach Wut, nach unübersehbarem Zorn dieser einen Situation hilflos ausgeliefert zu sein, doch wie ich bereits sagte. Er konnte toben so sehr er wollte. Schmollen, bis er von mir aus graue Haare bekommen sollte. Er würde diesen Raum nicht verlassen, bevor er wenigstens nicht ein paar Bisse genommen hatte. Es war mir ernst. Todernst und zufrieden stahl sich ein kleines Siegeslächeln auf meine Lippen, als ich aus dem Augenwinkel sah, wie Vegeta langsam auszuatmen schien, genervt ein fahriges Seufzen über seine Lippen brachte und dann eher widerwillig das Besteck in die Hände nahm. Na also, geht doch. Stumm beobachtete ich den nun fallenden Regen der Nacht. Die Sterne wurden von grauen Wolken bedeckt und tauchten die westliche Hauptstadt in einen gar gespenstischen Schleier aus kaltem Nebel. Ich ließ Vegeta sein Mahl beenden, auch wenn er dies zu Anfang eher gegen seinen Willen tat, so siegte nun doch der immerwährende Hunger und in weiteren 10 Minuten waren beide Teller leergefegt. Kein Wort war gefallen in dieser Zeit, in welcher der Saiyajin seine Energiereserven aufzufüllen schien und als ich mich wieder zu ihm umdrehte, sah ich in ein erholteres Gesicht. Diese Stärkung hatte ihm gut getan und unweigerlich fragte ich mich, wieso er sich das antat? Dieses strikte Geißelung, welche er sich zur Aufgabe gesetzt hatte und niemals so freihändig aufgeben würde. Was hielt ihn nur in dieser sich immer wiederholenden Bestrafung? War es eine tief gelebte Sünde, die er glaubte erfüllen zu müssen? Hatte er sich für begangene Fehler selbst diesen inneren Schmerz aufgetragen, um so irgendwie mit seiner Seele ins Reine zu kommen?!? Ich verstand es nicht, würde es auch nicht verstehen, wenn ich nicht endlich diese eine Frage aussprechen würde, die mich, seitdem ich von ihrer Existenz erfahren hatte, nicht mehr los lies. Vielleicht würde es erneut alte Wunden wecken. Vielleicht war es unbedacht dieses brennende Sein jetzt auszusprechen, doch musste ich wissen was dahinter steckte. Ich musste die Wahrheit sehen, so unbekümmert vor meinen eigenen Augen und noch ehe ich wusste, was ich tat, bewegten sich meine Lippen wie von selbst. „Wer war sie?“ Langsam ließ Vegeta das Besteck sinken, als er auch den letzten Rest des Mahles aufgegessen hatte und sah mich dann erschrocken an. Sein Blick, zuerst fragend, so gar nicht verstehend auf mich gerichtet, verwandelte sich in eine Mischung aus kaltem Entsetzten und einer tief versteckten Angst, die ich so noch nie bei ihm gesehen hatte, als meine bittende Frage endlich verworrene Schranken durchstieß und ihn blindlings erfasst hatte. Soviel an Emotionen hatte ich noch nie bei ihm gesehen und kurz, wenn gar flüchtig, tat es mir leid diese eine Frage gestellt zu haben - doch konnte ich nicht anders. Es war schmerzlich mit anzusehen, wie Vegeta den Mund öffnete, etwas sagen wollte, doch seine Stimme einfach nur stumm blieb. Sich keine Wörter zu formen schienen, die das beschreiben konnten, was er tief in seinem Inneren fühlte und weiterhin war ich einfach nur diesem nichtssagenden, toten Blick ausgeliefert. Leere Opale sahen mich einfach nur an, anklagend, gar auf eine gewisse Art und Weise verwirrt verletzt, weil mein Gegenüber einfach nicht verstand, wie ich jetzt und in diesem Moment auf diese eine Handlung kam. Gar hilflos schien mich Vegeta einfach nur anzusehen und als ich meine Frage erneut wiederholte, aus Angst, dass er sie vielleicht nicht richtig verstanden hatte, kam die Erkenntnis. Erbost, gar blind erschrocken, betrachtete der Saiyajin seine eigenen Hände und genau erkannte ich in seinem Blick, was Vegeta gerade dachte, was er fühlte. Wut auf sich selbst, da er begriff, dass er im Schutze des Schlafes etwas ausgesprochen hatte, was eigentlich niemand hatte hören sollen. Zorn auf diese eine Schwäche, welche so haltlos sein Leben bestimmte und ihn niemals loslassen würde. Nicht so lange er lebte. „Sie muss dir wichtig gewesen sein, nicht wahr?“, kam es abermals zögernd über meine Lippen, zu unbedacht um zu bemerken, wie viel Chaos diese eine Frage anrichten konnte und beunruhigt sah ich mit an, wie ein zuvor ruhende Körper langsam erzitterte. Verbissen krallten sich bleiche Finger in wirre Laken, als der Saiyajin weiterhin gerade aus starrte, in irgend ein Nichts, eine mir unbekannte Dunkelheit hinein und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen. Doch... vielleicht war es besser so. Vielleicht war es gut die Dinge anzusprechen, die einen nach so langer Zeit immer noch quälten. Dinge, welche man nicht loslassen konnte und niemals Freiheit schenkte, ja nicht ein Mal daran dachte, dies zu tun, aus Angst loslassen zu müssen. Vielleicht musste er endlich anfangen darüber zu reden. Seine Seele zu befreien um endlich selbst frei zu werden, auch wenn dies bedeuten sollte, dass er neue Schmerzen litt. „Ich weiß nicht wer sie war, aber sie muss wahrlich mehr als nur heilendes Licht gewesen sein.“ Verbissen schüttelte mein Gegenüber den Kopf, versuchte meine Wörter aus seinem Geist zu vertreiben, doch war es ein flehendes Mühen und konnte nicht verhindert werden. Ich wusste das ich ihn quälte, wusste, das es grausam war, doch wollte ich Vegeta mit meinen Worten eigentlich nur helfen. Helfen sich endlich den inneren Dämonen loszusagen und auch, um ihn und alles was den Saiyajin beschäftigte, besser verstehen zu können.  Ich musste ihm die Augen öffnen. „Ich weiß nicht, wie oder durch was du sie verloren hast, aber...“, doch plötzlich unterbrach mich wieder ein fahriges Keuchen, als der Saiyajin zitternd seinen Kopf in die Hände legte und die Beine enger an den Körper zog. Zitternd saß er nun vor mir, ein Krieger einst so stark, wirkte nun so schmerzlich gebrochen und leise hörte ich sein gar schon fast fiebriges Flehen - ein Flehen nach Vergebung. „Hör auf...“, kam es zaghaft über zitternde Lippen und erneut legte sich neue Trauer um einen verwirrten Geist. Es tat weh ihn so zu sehen. Tat weh Vegeta so erfüllt mit etwas Kaltem zu sehen, was zuvor stärkender Wärme wich und ihm einst erbarmungslos genommen wurde, doch konnte ich mir den Weg nun nicht mehr entsagen, welchen ich beschritten hatte. Denn manchmal war es besser, sich Leid von der Seele zu reden, als es unaufhörlich in sein Glück zu bitten und genau das wollte ich von dem Saiyajin. Das er sich selbst ein kleines bisschen vergeben konnte und akzeptierte, was aus ihm gemacht wurde. „Sie hätte sicherlich nicht für dich gewollt, dass du jetzt in stummer Einsamkeit versinkst.“, beendete ich letztendlich meinen Satz, bevor ein dumpfes Dröhnen die Wände erzitterte. Kalt und erbarmungslos wusch Vegetas Ki über uns hinweg, doch richtete es keine Zerstörung an. Vielmehr wog er sanft in einem Wiegenspiel und brachte Bücher, Blätter und andere schwerelose Dinge erneut zum Schweben. Sogar meine Haare tanzten erneut in steigendem Ki und tauchte all das Grausame dieser Situation in einen nebligen Schleier aus reinem Licht. Vielmehr war diese Geste nichts Weiter als ein letzter Aufschrei, ein flehender Ruf seiner Seele, mich zum Stoppen zu bewegen und einsehend, dass ich so nicht weiterkommen würde, ließ ich es sein und sah auf jenes Wesen, was ich doch nur behütet wissen wollte. Vielleicht war die Aufgabe zu groß, die ich mir gestellt hatte, um den Saiyajin aus seinem ewigen Mantra zu befreien, aus seiner Hölle, die er sich selbst geschaffen hatte und erst als ich so etwas Vages wie ein verstecktes Wimmern hören konnte, riss es mich aus meiner Starre. Sofort stand ich auf und setzte mich an Vegetas Seite. Unsicher was zu tun war, legte ich dem Saiyajin schließlich tröstend eine Hand auf den Arm, doch nahm er diese Berührung gar nicht wahr. Immer noch saß er da wie zuvor, die Beine eng an den Körper gezogen, völlig in sich eingesunken und den Kopf tief in seinen Armen versteckt, welche zitternd auf seinen Knien ruhten. Es tat weh Vegeta so zu sehen und unweigerlich erkannte ich, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ich war zu weit gegangen (schon wieder...) und tröstend strich ich über hitzige Haut. Wieso verletzten wir Jene, die wir so sehr liebten, mit Wort und Tat, welche wir für richtig erachten, obwohl wir wissen, dass sie falsch sind?!? Darauf gab es keine Antwort. „Vegeta es.. es tut mir leid. Das... das habe ich nicht gewollt.“ Das entsprach der Wahrheit. Soweit wollte ich es nicht kommen lassen, auch wenn mich seine Drohungen eigentlich darauf hätten hinweisen müssen. Ich wollte seiner Seele doch nur einen kleinen Stups in die richtige Richtungen geben. Einen kleinen Hinweis, der ihm den Weg hinaus aus der Dunkelheit zeigen sollte – hinein ins Licht. Ich wollte etwas aus dem wortkargem Saiyajin herauskitzeln, wollte eisern hochgezogene Mauern zum Einsturz bringen, um endlich hinter die Fassade blicken zu können. Doch... wer hätte gedacht, dass das was ich sah und war es auch nur ein kleines Stück, soviel Trauer mit sich brachte, dass es unbegreiflich war? Wieder versuchte ich es mit Worten. Versuchte wieder gut zu machen, was ich angerichtet hatte und sah abermals auf das eng zusammengezogene Knäuel neben mir. „Ich habe vielleicht nicht das Recht das zu sagen, aber auch ich weiß, was Einsamkeit bedeutet. Was es heißt, wenn dich jeder mit Verachtung straft und du nur am Rand der Gruppe stehst. Wissend, dass man niemals dazu gehören wird, egal wie oft man es versucht.“ Meine Stimme, zuvor so fest, klang nun selbst mehr als traurig und langsam spürte ich, wie das Beben unter meinen Fingerkuppen schwächer wurde. Vielleicht war das der richtige Weg. Vielleicht musste ich Gleiches mit Gleichem vergelten und Vegeta zeigen, dass er durchaus nicht alleine mit all seinem Kummer war. „ Ich weiß, was es heißt, wenn man dazu verdammt ist auf ewig nur zuzusehen und trostlos dem Glück hinterher zu jagen.“ Langsam hob Vegeta den Blick und sah mich unsicher an. Genau konnte ich in seinen Augen lesen, das er nicht verstand was ich mit diesen Worten sagen wollte und lächelnd ließ ich meine Hand auf seinem Arm ruhen. Sicherlich konnte er es nicht verstehen. Niemand konnte das, denn nach außen hin war ich die starke, zuverlässige Frau, die jeder liebte. Die jeder um sich haben wollte, anhand ihres Intellektes, ihres ganzen Auftretens und allen Seins, doch.... das es einst mal nicht so gewesen war und ich mich eher selbst dafür gehasst hatte, das sah niemand. Dies kannte keiner, nicht ein Mal meine besten Freunde, denen ich für wahr alles anvertrauen konnte. „Früher sagten meine Eltern Mal zu mir: Kindchen, sei dankbar für diese Intelligenz, die dir aufgetragen wurde. Eines Tages wirst du noch Großes vollbringen.“, bitter lachte ich auf, als ich die Stimme meiner Eltern in meinem Geist hören konnte. Damals, mit 6 Jahren, als meine Begabung das erste Mal erkannt wurde, waren sie stolz auf mich gewesen. Stolz, dass ihre einzige Tochter eines Tages die Firma übernehmen konnte. Etwas, was vielleicht schon vorab mein auferlegtes Schicksal gewesen war, doch ein Kind fragte natürlich niemand nach seinen Wünschen. Denn ein Kind hatte auch nichts zu sagen – in den Augen der Anderen. Es wurde einfach hingenommen, dass es keine hatte und wurde einem Schicksal auferlegt, welches es vielleicht niemals beschreiten wollte. Fast so ähnlich wie bei dem des Saiyajins und wieder sah ich kurz auf, als mir Vegeta fragend in die Augen sah. Unsicherheit thronte immer noch in seinem Blick. Sein tanzender Ki, hatte schlagartig aufgehört, als ich meine Erzählungen begonnen hatte und das stumme Schweigen meines Nebenmannes wies mich nun darauf hin, weiter zu machen und meine Geschichte fortzuführen. Wenn ich Vegeta zeigte, dass er mit unter nicht der Einzige war, der sich für verloren hielt, würde er mir dann endlich wieder ein bisschen seiner Seele schenken.  Und seine Vertrauen, das er einst in mich verloren hatte. „Versteh mich nicht falsch, ich liebte es Dinge zu entwickeln.“, sagte ich lächelnd und setzte mich nun vollends neben den Saiyajin und zog die Beine dicht an meinen Körper. Betete die Arme auf meine Knie und sah in die dumpfe Dunkelheit vor mir.  „Meine allererste Erfindung im Alter von 6 Jahren, war eine Süßigkeitenmaschine gewesen, die auf ein bestimmtes Wort hin, dir sofort die Hände füllte.“ Kurz lachte ich spöttisch auf und schüttelte dann den Kopf, gar belustigt über meine damaligen Gedankengänge. Süßigkeiten. So etwas konnte auch nur einem Kind einfallen. „Natürlich war es nur eine Idee gewesen, denn ich war damals noch nicht in der Lage gewesen etwas zu bauen. Ich war bei Weitem noch zu jung, zu unerfahren und auch wenn mein Vater mich tagtäglich in seine Labore mitnahm, hat er mich nie an einen der Tische gelassen.“ Verträumt bettete ich den Kopf auf meine Arme und fuhr fort, aus einer Zeit zu erzählen, die nun so lange zurücklag. „Erst wenn du älter bist, sagte er immer und ich lernte mich damit zu begnügen. Versuchte meine Gabe zu verstehen. Lernte sie zu lieben und das tat ich auch. Doch... wurde alles anders, als ich in die Schule kam.“ Mein zuvor sicherer Blick wurde traurig und langsam senkte ich den Blick und sah zu Boden. Sah auf meine eigenen Hände, die mir mehr denn je hilflos vorkamen. „Ich war der Außenseiter. Ein Freak. Die Unheimliche, die niemand in der Gruppe haben wollte, weil keiner mit dem umgehen konnte, was mein Geist mir sagte.“, kam es unsicher über meine Lippen und genau konnte ich die überlegenden Blicke meines Nebenmannes auf mir spüren. Ich war froh, dass Vegeta nichts sagte. Dass er mich ausreden ließ ohne Fragen zu stellen. Fragen, die mich vielleicht tief ins Mark erschüttert hätten, mich aus dem Konzept brachten und eine Angst weckten, die tief verborgen lag. Und ich einst für vergessen hielt. „Ich war anders als alle Anderen und das ließ man mich auch spüren. Was brachte dir denn schon hohe Intelligenz?“, witzelte ich abermals spottend und schüttelte dann den Kopf. „Sie verteidigt dich nicht gegen geworfene Papierbälle. Oder rettet dich nicht aus der vollen Mülltonne, in die du gesteckt wurdest, wenn die Lehrer mal nicht hinsahen.“ Nervös strich ich mir eine meiner Strähnen hinter das Ohr und sah wieder vor mich. Zu ängstlich um den Blick zu heben und das Urteil in den Augen des Saiyajins zu lesen. Ich offenbarte ihm so viel, offenbarte ihm all meine Ängste und war Vegeta insgeheim dankbar dafür, dass er mein kleines Geheimnis annahm. Es akzeptierte, nicht darüber urteilte und sich gar lustig darüber machte. Hier und heute, Saiyajin no Ouji, hast du dir wahrlich Größe und Respekt verschafft, dachte ich und konnte dann nicht anders als zu lächeln. Doch wurde es wieder ein Trauriges.  „Intelligenz hilft dir nicht zu wachsen, oder gar an Erfahrung zu gewinnen. Sie ist einfach da, wie ein lästiger Schwarm Fliegen, den du immer wieder haltlos verscheuchst und welcher dennoch wiederkommt.“, sagte ich bitter und sah dann meinen Nebenmann letztendlich doch an. Sah ihm fest in die Augen und das was ich sah, lies mein Herz vor Freude tanzen. Es war Verständnis. Tiefe Ehrlichkeit lag in Vegetas Blick und wich dann nahender Akzeptanz. Ruhig lagen seine dunkelbraunen Opale auf mir und beruhigten mit einem Mal mein wild schlagendes Herz. Sie schafften es meine Welt ins Gleichgewicht zu bringen und wieder konnte ich das leichte Lächeln meiner Lippen nicht mehr unterdrücken. Wie sehr er doch meine Welt verändert hatte, dieser Saiyajin, vor dem ich mich eigentlich hätte fürchten sollen und mich meine Welt dennoch mit neuen Augen sehen ließ. „Ich habe vielleicht nicht das Gleiche erlebt wie du, aber ich verstehe nun, wie es sich anfühlen muss, wenn man verstoßen wird.“ Langsam ging meine Hand auf Wanderschaft, strich behutsam über vernarbte Haut und fand letztendlich den Weg in die der Seinen. Ehrlich sah ich Vegeta in die Augen und beendete dann meinen Satz, den ich begonnen hatte. Erzählte meine Geschichte zu Ende, nicht ahnen könnend, dass ich so einen kleinen Schritt näher auf ihn zugegangen war und die Dunkelheit vertrieben hatte, welche uns zu umgeben schien. „Von Anfang an.“ ~*~ Immer noch lag Vegetas Blick auf meiner Hand, welche die Seine fest umschlossen hielt und ich konnte leider nicht genau sagen, was momentan in dem Saiyajin vorging. So viel war in seinen Augen zu lesen und dennoch erschien es mir gleichzeitig so wenig. So wenig an Emotion, da sie sprunghaft zu wechseln schien und mich nicht seine wahre Absichten sehen ließ. Es ließ mich nur vage spüren, welche Flamme in seinem Inneren tanze, gar haltlos loderte und dennoch hielt ich Stand. Hielt Stand seinem ruhigen Blick, der mir gleichzeitig eine Gänsehaut bescherte und dennoch so viel Wahrheit zeigte. Ruhe war eingekehrt und tanze endlos um uns herum. Wie ein Schleier, wie fallender Nebel und hüllte alles in eine Zeit des Vergessens. Doch wir, die inmitten des Kerns verweilten, spürten die Endlosigkeiten. Spürten all die Macht, mit der sie uns zu ergreifen schien und ein befreiendes Loskommen unmöglich machte. Endlos wusch das Licht der immer belebten Stadt über uns hinweg und ließ eisige Schatten an den Wänden tanzen. Doch dann, als ich schon fast nicht mehr damit gerechnet hatte, da Vegeta mich weiterhin mit purem Schwiegen strafte und ich es fast schon aufgegeben hatte, erklang seine Stimme und gebannt hörte ich zu. Hielt gar den Atem an und lauschte den Erzählungen aus seiner Vergangenheit, die er mir einst so verwehrt hatte. „Fayeth war 295 Jahre alt, als ich sie das erste Mal kennenlernte...“.  Kurz war die Pause, die mein Nebenmann benötigte um das schwach Seufzen aus seiner Kehle zu befreien, nur um dann unsicher Luft zu holen und seine Erzählungen fortzuführen „...und 311, als sie starb.“ Wieder verlor Vegetas Stimme an Festigkeit und wich dann einem haltlosen Keuchen. Wich einem Zittern und ohne dass ich es merkte, wurde mein Griff um seine Hand fester. Hoffend, dass ich ihm so Stärke schenken konnte, für die nächsten Worte, die seine Lippen verlassen sollten und dieses letztendlich dann auch taten. Auch wenn sie leiser waren als sonst. Leise geflüstert in den Wind. „Ich verlor sie durch die eine Hand, die ich schon sooft hätte töten können. Ich hätte ihn vernichten sollen, um uns alle zu befreien. Um uns zu retten aus dieser einen Dunkelheit, die langsam unser Leben zerstörte, doch hatte ich damals nicht die Kraft dazu. Weder noch besaß ich sie hier und heute. Oder hatte sie gar... irgendwann...besessen.“ Unendliche Leere lag in dunkelbraunen Opalen und wieder erkannte ich haltlose Schuld in einem mir verborgenen Blick. Erst jetzt erkannte ich, wie sehr es schmerzen musste. Wie sehr es einen Geist zerreißen konnte, der sich eigentlich schon immer nur nach Freiheit gesehnt hatte. Nur nach einem Weg, der einen Dunkelheit zu entkommen, doch wurde dieser immer und immer wieder versperrt - zur reinen Belustigung. Nur zum Spaß an der Freude und innerlich verfluchte ich Freezer mit allem was ich kannte. Mit Allem was ich hatte. Sollte er brennen in den schwarzen Flammen der Hölle, doch selbst das war für dieses einen Wesen noch zu gut genug. „Fayeth gab auf mich acht, als Nappa und Radditz für längere Zeit im All verschwanden und ich war froh, dass ich sie in dieser Zeit an meiner Seite hatte. Und dennoch merkte ich, das irgendetwas fehlte...“, kam es abermals zögernd von meinem Nebenmann und wieder suchte ich in Vegetas starrem Blick, doch fand Nichts als tiefe Leere. „Irgendetwas Wichtiges.....“, hängte er dem nach und dann sah ich es. Sah all die Traurigkeit, welche sich in seinen Opalen widerzuspiegeln schien und wieder nahm ich seine Hand fester in meine, doch zog sie der Saiyajin plötzlich zurück und ließ mich Nichts als Kälte spüren. Ich wollte etwas sagen, wollte ihn fragen was los war, doch wusste ich auch, dass ich diesen einen Moment nicht zerstören durfte. Ich hatte es geschafft, das Vegeta von sich selbst erzählte. Das er Gleiches mit Gleichem zu vergelten schien und stumm fing ich an zu warten.  Und wurde schon bald darauf belohnt, doch hätte ich gewusst, was ich gleich erfahren sollte, hätte ich mich lieber davon fern gehalten. Von Anfang an... „Mir als Saiyajin no Ouji...“,begann mein Nebenmann von Neuem, doch verdutzt horchte ich auf, als ich den erbosten Unterton gehört hatte, mit der Vegeta seine Stimme füllte. Wieso sagte er diese Wörter so verbittert?!? So erfüllt mit blindem Hass und innerem Zorn, als... als wären sie pures Gift? Verwirrt sah ich auf, direkt in unergründbare Augenpaare, doch schien Vegeta meine fragenden Blicke gekonnt zu ignorieren und fuhr mit seinen Erzählungen fort. „...war eine besondere Gabe zu Teil. Ähnlich wie der Deinen, doch war sie Anderer Art und Natur.“ Kurz herrschte Schwiegen, ein Blick zu Boden, eine Handbewegung durch zerzaustes, wirres Haar bevor zittrige Lippen erneut begannen, ihre Geschichte zu erzählen, welche so dringend aus den Schatten weichen wollte. „Schon immer, seit meiner Geburt, konnte ich die Anderen spüren. Es war kein Ki und mit dem Auralesen von hier weniger zu vergleichen. Vielmehr glich es einer Flamme. Ein Feuer, das unaufhaltsam brannte. Es war wie Licht....“ Wieder stockte Vegeta in seinen Erzählungen und sah abermals zur Seite. Mehr denn je sah ich mit an, wie viel Mühe es ihn kostetet, die Wörter zu finden, die es am Besten beschrieben konnten. All seine Trauer und stumme Einsamkeit, die ihn Tag ein, Tag aus zu begleiten schien und wieder konnte ich nichts anderes tun als es anzunehmen – und zu warten. Ich wartete und sah den Saiyajin dabei flehentlich an. Hoffend, dass er sich nicht einfach aus dieser Konversation entziehen würde und mich erneut unwissend alleine ließ. „Tausende von Lichtern, so hell und ewig scheinend, dass ich es sogar manchmal, besonders in den Tiefen der Nacht , verfluchte.“  Doch das tat er nicht und dankbar huschte ein kleines Lächeln über meine Lippen. Aber... nahm man es genau, gab es eigentlich nichts zu belächeln. All das, was mir Vegeta erzählte war tief belegt mit nahender Traurigkeit, dass es mein Herz erneut mit Tränen füllte. „Ich spürte alles. Ich fühlte wo sie waren, was jeder Einzelne meines Volkes gerade tat.“ Verträumt schlang mein Nebenmann erneut die Arme um seine angezogenen Knie und sah dann aus dem Fenster. So als würde er außerhalb des sicheren Glases nach irgendetwas suchen, das er selbst noch nicht benennen konnte und abermals lauschte ich Vegeta bewegter Stimme. „Ich sah ihre Gedanken, ihre Gefühle und spürte ihre Liebe. Manchmal so sehr, dass es mich fast zum Verzweifeln brachte und ich mir am liebsten den Kopf gegen die Wand geschlagen hätte. Immer und immer wieder.“ Wieder wich Vegetas Stimme einem bitteren Lachen, hielt sich kurz betreten die Stirn, so als würde er immer noch all den Schmerz verspüren und sah dann zur Seite. „Nappa hatte mich oft so vorgefunden.“ Wieder ein bitteres Lachen und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein eisiger Schauer den Rücken hinunter lief. „Ein 4 Jahre altes Kind, kauernd in der Ecke seines Zimmers und sich selbst Schmerz zufügend, nur weil es die Zuneigung seines Volkes nicht verstand. Weniger noch...es ertragen konnte. Das und all den Kummer, den sie mich spüren ließen. Aber ich wusste damals einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte.“ Leise erreichte mich ein Flüstern und instinktiv legte ich erneut meine Hand auf zittrige Haut. Vegeta musste nichtweiter erzählen, denn es musste wahrlich grausam sein. Ich glaubte ihm auch so und dennoch konnten sich nun geweckte Worte nicht mehr zurückhalten und sprudelten heraus, wie ein immer fließender Wasserfall. „Ich...hatte auch niemanden, der es mir hätte erklären können...“ Verbittert löste sich mein Nebenmann erneut aus meinem Griff und langsam schien ich zu begreifen, dass meine gewollte Nähe momentan nicht angebracht war. Wieder löste sich seine wärmende Haut von meiner und ließ mich kalt im Regen stehen. Ich schien zu verstehen, wieso er diesen Rückzug wählte, denn seine Geschichte war bei weitem keine Einfache und dennoch tat es...irgendwie weh. Erfüllte mich mit purem Eis und ließ mich sehnsüchtig nach dem Feuer sehnen, das einst mein Herz berührte. Und es dennoch verbrennen konnte – auch wenn mir seine Flammen kein Leid zufügten. „Jeden Tag spürte ich aufs Neue ihre Gedanken. Spürte das Licht im Inneren meiner Seele, von Abertausenden das Leben zeigend.“, führte Vegeta seine Erzählungen fort und gebannt lauschte ich seiner Stimme. Ahnend was kommen würde und dennoch lag ich so im Dunkeln. „Ich spürte das innere Feuer, lodernd und brennend in meiner Seele. Ein Feuer, von dem ich mir wünschte, dass es ein Mal, nur ein einziges Mal, erlöschen würde um mich in ewiger Stille verweilen zu lassen. Ich wollte wissen, wie es war nur ein einziges Mal endlose Ruhe zu spüren.“ Bitter lachte der Saiyajin auf und die nächsten Worte, welche seine Lippen verließen, bescherten mir mit einem Mal eine eisige Gänsehaut. „Doch hätte ich gedacht, dass es schon bald für immer sein würde, hätte ich mein Leid stumm ertragen. Den einen Wunsch niemals geäußert, dessen Erfüllung mein Leben zerstörte.“ Und mit diesen Worten sahen sie mich an, diese dunkelbraunen Opale, die solch einen inneren Schmerz zeigten und mich nun, haltlos in den Schatten der Nacht, Nichts als die Wahrheit sehen ließen. Mich berührten auf eine gewisse Art und Weise, die ich so noch nicht kannte, nicht greifen konnte und mich endlos in die Tiefen meiner Seele stürzten. „Ein Licht, welches du Tag ein Tag aus, auf ewig gespürt hast, welches dich immer begleitet hat, egal wohin du auch gehst, schon seit deiner Geburt und ab dann für immer, erlischt so plötzlich mit einem Mal, dass das Loch in deinem Inneren dir endlos erscheint und du nicht weißt wie du es wieder schließen sollst... oder gar, ob du es jemals kannst.“ Zitternd legte sich eine vernarbte Hand an ein blutendes Herz, so als würde es den inneren Schmerz immer noch spüren, dessen Verlust es erlitten hatte und verbissen keuchte ich auf. Hoffend, dass ich so meine Tränen zurück halten konnte, doch war es vergebens. Zitternd sah ich abermals auf, als ich Vegeta Stimme hören konnte. Sie war so anders, gar so gebrochen. War erfüllt mit tiefer Reue und Schuld, dass es mir augenblicklich das Herz zerriss. „Ihre Schreie, wallend aus den sterbenden Trümmern eines Planeten, der einmal dein Zu Hause war, sind nichts weiter, als liebliche Klänge einer Stimme, weil du weist, dass es endlich einer Befreiung gleicht und ist dennoch, zur selben Zeit, so schmerzvoll wie noch nie jemals zuvor.“  Strafend sahen mich dunkelbraune Opale an und plötzlich wirkte ich so klein und unbedeutend unter Vegetas kaltem Blick, welcher dennoch so viel Emotionen zeigte. „Du erzählst etwas von Einsamkeit....“, waren seine nächsten Worte, welche monoton, gar flehentlich bitter seine Lippen verlassen hatten und mich zugleich so zum Zittern brachten. „...doch du weißt Nichts darüber wie es ist, wirklich alleine zu sein!“ Kapitel 36: Glück 36 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 36 Auch wenn ich seine Worte gehört, ein eisiges Flehen hinter einer gut versteckten Fassade mehr als nur erkannt hatte, wollte ich mich dennoch nicht diesem einen beklemmendem Gefühl hingeben, welches unweigerlich in mir zu wachsen schien und an voller Größe gewann. Es war... Zweifel. ´Du erzählst etwas von Einsamkeit, doch du weißt nichts darüber, wie es ist, wirklich alleine zu sein.` Vegetas Worte hatten mich hart getroffen und zum Nachdenken gebracht. Kannte ich nicht dies zeitlose Gefühl der Einsamkeit, welches drohend über deiner Seele lag, nur um diese in die Tiefen neuer Dunkelheit zu ziehen? Stumm sah ich auf meine eigenen Hände, als würden sie mir so eine Antwort geben können, doch herrschte nichts als ewiges Schweigen. Wusste ich wirklich gar nicht, was Einsamkeit bedeutete?!? Ich, die eigentlich immer jemanden um sich hatte, nur um sich dann doch, in tiefster Wahrheit glaubend, verlassen zu fühlen? Langsam zog der Nebel der Nacht seine einsamen Bahnen und tauchte alles in einen geisterhaften Schleier. Nichts schien endlos zu verweilen und dennoch fühlte es sich in jenem Moment, nicht minder anders an. Endlosigkeit. Sie schien überall um uns herum zu sein und ließ diese eine Nacht nicht enden, die schon längst und ohne es zu merken, zum neuen Tag geworden war. Immer noch saß Vegeta neben mir und schien sich nicht zu rühren. Nur alleinig sein schwerer Atem, der sich in den letzten Minuten stillen Schweigens wieder beruhigt hatte, zeugte von seiner Anwesenheit. Das und seine Wärme, mit der er mich haltlos zu begrüßen schien und ein Beben meines Körpers schier unmöglich machte. Nur mein Zittern blieb und würde auch ewig bleiben, solange er sich in meiner Nähe aufhielt. Dieser Saiyajin war mein Leben. Wurde zu meinem Elixier, was mich haltlos in dieser Welt hielt und mich aufrecht gegen all die Dunkelheit trotzen ließ.  Er war wie Feuer, wie eine nie erlöschende Flamme, die mich dennoch nicht verbrennen konnte. Eine Flamme, die immer schien, selbst wenn der Docht kürzer und kürzer wurden. Immer aufrecht trotzend all der Dunkelheit, gar auf ewiglich und langsam sah ich dem Saiyajin in die Augen. Er war so viel. So viel von allem und blieb mir dennoch auf unerklärlicherweise fern.  Stumm musterten mich dunkelbraune Opale und brachten meinen Körper erneut in eine eisige Starre. Eine Starre, die mich nicht einengte, aber etwas Beklemmendes von mir wollte. Etwas, mit dem ich mich wohl auseinandersetzten musste und dennoch keine Wörter fand um es auszusprechen. Verlangte Vegeta etwa eine Antwort von mir?  Wollte er, dass ich mich äußerte zu dem was er mir eben erzählt hatte und einen Teil seiner Selbst offenlegte? Oder nahm er es einfach hin. Konnte nichts anderes erwarten, von jener Tragik, die er mich hatte sehen lassen. Es war, als hätte man eine verbotene Tür betreten und ich fühlte mich wie ein hilfloses Kind, welches getrieben von seiner eigenen Neugierde, in ein wildes Verderben stürzte. Haltlos ihm verschlossene Türen öffnete und eine Welt betrat, die in tiefen Schatten lag ohne auch nur die Konsequenzen eines sorglosen Handels zu hinterfragen und zu begreifen, dass damit, mit diesem einen Vorstoßen, neue Pfade haltlos ihre Wege suchten. Doch... hatte mir Vegeta nicht selbst die Schlüssel zugeworfen? Wollte er mich nicht sehen lassen, seine kleine Welt, welche doch in ungeahnte Ufer entweichen konnte, um zu beobachten, gar zu testen, wie ich mit all dem umgehen konnte? Du hast deine Antwort, schien sein starrer Blick zu sagen und wieder ließ mich Vegetas Opale nicht los. Dunkel Seen seiner Seele, die dennoch in den Schatten der Nacht, so unergründbar waren wie noch nie. Opale, die mich hinter die eiserne Maske sehen ließen, nur um mir dann so völlig unverschämt,eine Neue zu zeigen. Wie viele Fassetten hatte er wirklich? Wie viele Fassaden, die es noch galt zu erkunden, nur um dann unweigerlich festzustellen, dass es unmöglich war?!? Es glich fast eine Geniestreich, den Vegeta mit mir zu spielen schien. Kaum war ich ihm einen Schritt voraus, entfernte sich der Saiyajin schon wieder zwei Weitere von mir. Kaum nahm ich an, ein Geheimnis seinerseits gelüftet, haltlose Tiefen überwunden zu haben, verbarg sich unter mühsam geöffneten Toren ein Dutzend weitere und ebneten den Weg in meine eigene leidende Hölle.  Aber eine Hölle, die nicht wehtat. Eine Hölle, in die ich mich immer und immer wieder begeben würde, nur um erneut die Chance zu erhalten, diesen Saiyajin besser verstehen zu können und Alles, was ihn ausmachte. Nur um ihm nahe sein zu können. Das Rätsle zu lösen, was ihn so unverfroren zu umgeben schien und dennoch kein Weichen zuließ. Er zeigte mir so viel. Ließ mich so viel von sich sehen und dennoch war es nur ein Bruchteil von dessen, was mich noch erwarten sollte. Vegetas Geist glich einem Labyrinth, aus dem es kein Entrinnen gab, hatte man sich einmal in seine Fänge begeben. Einmal die Türe betreten, war sie auf immer verschlossen, der Ausgang unauffindbar und ich konnte nichts anderes tun, blind in meinem eigenen Sein gefangen, als dem Saiyajin zu vertrauen, welcher mich entweder ins Licht, oder doch ins endlose Dunkel führen würde. So wie Vegeta auch einst mir sein Vertrauen geschenkt hatte. Immer noch war er da, der beobachtende Blick meines Nebenmannes, welcher ein Loskommen unmöglich machte und ich in der Zeitlosigkeit seiner Augen zu versinken schien. Nervös strich ich mir abermals fallendes Haar beiseite, unsicher was ich sagen, was ich als nächstes Tun sollte. Vegetas Gefühle hatten mich tief bewegt. Seine Geschichte, zaghaft seine Lippen verlassend, mit immer etwas Vorsicht zu genießen, ließ mein eigenes Erzähltes in grauer Schwärze verblassen und sein Leben mit Nichts vergleichen. Doch ein Seitenblick auf den Saiyajin zeigte mir, dass Vegeta dies niemals vorgehabt hatte. Er wollte mich nicht rügen, wollte mich nicht strafen, für etwas von dem ich eigentlich bis jetzt, nicht wusste, dass ich es begangen hatte. Vegeta wollte keine Vergleiche setzten um selbst hier, in dieser trostlosen gar trauernden Thematik, als Sieger hervor zu gehen. Er wollte mich verstehen lassen, mich sehen lassen auf seine eigene Art und Weise – und das hatte er auch geschafft. Und doch...war es so anders. War nicht das, was ich mir erhofft hatte, jedenfalls nicht so und mit dieser nun bedrückenden Stimmung belegt, die ich nicht hatte wecken wollen. Es war so schwer zu ergreifen, so schwer zu fassen zu kriegen, obwohl es doch so unweit vor mir lag und nicht weichen würde. Niemals. Mitleidig erwiderte ich Vegetas Blick und augenblicklich zogen sich seine bernsteinfarbene Opale warnend zu Schlitzen. Mitleid war jetzt das Mindeste was er sehen wollte und dennoch konnte ich es nicht verbergen. Es war einfach da, dieses eine Gefühl wie Sand am Meer und ließ sich nicht so leicht abschütteln, wie der Saiyajin gerade stumm von mir verlangte. Meine Gefühle, die ich schon immer für dieses eine Wesen empfunden hatte, am Anfang vielleicht nicht so stark, aber irgendwo vorhanden gewesen, schienen haltlos zu brennen und das in einem Ausmaß, welches nicht mehr zu kontrollieren war. Ich konnte nichts für meine Emotionen, die er in mir weckte und eines musste Vegeta noch lernen. Musste begreifen, wenn er mich, diesen einen Menschen, in seine kleine, eigene und einsame Welt einlassen wollte. Er musste lernen, es zu akzeptieren. „Fühlst du ihn jetzt... auch?“  Endlich hatte diese eine Frage meine Lippen verlassen, eine Frage, welche diese traurige Thematik endlich ändern würde und wallte wie ein ewiges Echo von den Wänden wieder. Schien so bestehend in allen Dingen, dass mein Gegenüber erschrocken zusammen zuckte und kurz eine vage Unsicherheit in dunklen Opalen aufblitzen ließ. Nein, mit dieser einen Frage hatte Vegeta nicht gerechnet, doch wusste ich, dass ich sie nicht noch ein Mal wiederholen musste. Dazu war er zu schlau und zu gerissen und schien zu begreifen, auf was ich hinaus wollte – sonst wäre seine Reaktion eine Andere gewesen. Sagte man ein Wort, konnte man annehmen, dass der Saiyajin gedanklich schon zwei Sätze weiter war. Eine Eigenschaft, die mich sofort schmunzeln ließ. Hätten wir uns vielleicht an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit getroffen, gar eventuell in meiner Kindheit, wäre alles vielleicht anders verlaufen. Genie trifft auf Genie. Wieder konnte ich ein Lächeln nicht verhindern. Auch wenn wir beide Kinder gewesen wären, diese Begegnung hätte ich nur zu gerne miterlebt und sicherlich wäre meine eigene Geschichte dann ganz anders ausgegangen. Doch nun, in Anbetracht der Dinge, konnte ich das Schicksal nur hinnehmen, in welchen Bahnen es mich lenkte. Mich steuerte in eine mir unbekannte Zukunft, so voll gepackt mit Höhen und Tiefen und ich dennoch das mir neue Abenteurer bestreiten konnte. Denn nur derjenige, der versucht neue Wege zu gehen, Altem zu entsagen um etwas völlig Neuem zu begegnen, kann am Ende, wenn er auch gefallen ist – wieder auferstehen. Spottend war das Schnauben, das abermals vernarbte Lippen verlassen hatte und langsam versuchte ich in Vegetas Augen zu lesen, was ihn bewegte, was ihn beschäftigte, doch hatte der Saiyajin nachdenklich den Kopf zur Seite gewandt und konnte mir nicht in die Augen sehen. Er schien zu überlegen, tief in sich hineinzuhorchen, um seinem stummen Flehen nachzugeben und es einfach zu zulassen. Es zu akzeptieren, meine eine Frage mit der er sicherlich nicht gerechnet, sie aber dennoch erwartet hatte und erwartungsvoll sah ich in einen ruhigen Blick, als mir der Saiyajin erneut in die Augen sah. „Kakarott?“, kam es dann gar monoton und so plötzlich über seine Lippen und ich konnte nicht anders, als die Gegenfrage des Saiyajins, mit einem Nicken zu erwidern. Wieder hüllte sich alles in ewiges Schweigen und nur alleine das Rauschen des Windes war zu hören. Doch dann... „Ja, das tue ich...“ Vier Wörter, nicht mehr und nicht weniger. Vier einfache Wörter hatten Vegetas Lippen verlassen. Bitter gesprochen von einem Wesen, das einst so viel besessen hatte und nun nichts mehr vorweisen konnte, außer eiserne Würde und endlosen Stolz. Ein Wesen, einst dazu gedrillt, ein Herrscher zu sein, doch nun, in Anbetracht der Dinge, gar der grausamen Wahrheit des Lebens, kein Volk mehr hatte, über das man herrschen konnte - wegen Verschulden Anderer. Nur weil ein einzelnes Wesen eine gut gemeinte Existenz nicht akzeptieren konnte, musste ein ganzes Volk sterben. „Und zugleich...widert es mich einfach nur an.“, war der nächste Satz der fiel und eigentlich hatte ich mich schon gefragt, wieso es so lange gedauert hatte, bis Vegeta ihn aussprach.  Noch nie hatte er seine Abneigung gegenüber meines besten Freundes versucht zu verstecken, doch hatte der Saiyajin ihn irgendwie akzeptiert - vielleicht sogar von Anfang an. Hatte gelernt ihn zu erdulden auf seine eigenen Art und Weise - das ließ er mich spüren, in der Art, wie er sein letztes Rassenmitglied angesehen hatte. Natürlich war er da, dieser immerwährende Hass, gar das Wissen, von jenem Wesen, einem Unterklassekämpfer, zu aller Schande willen, besiegt worden zu sein. Doch kannte man Vegetas Geschichte besser, sah hinter die endlosen Maske seiner Seele, so konnte man diesen blinden Zorn und eisernen Selbstzweifel, der sich hinter all seiner angestauten Wut verbarg, lernen zu verstehen. Demütigungen begleiteten sein ganzes Leben. Eigene Schwäche, auch wenn er versuchte sie zu bekämpfen, war sein engster Verbündeter und ich konnte mir nicht vorstellen wie es war, immer und immer wieder, vom eigenen Leben enttäuscht zu werden. Egal, wie oft man es noch so sehr versuchte. Wie oft man sich gegen die alles erdrückende Macht stemmte, sie versuchte von sich fern zu halten, sie würde immer wieder kommen – und mit jedem Mal neu an Kraft hinzugewinnen. „Es widert mich an, jeden Tag aufs Neue zu sehen... und zu spüren, wie ich... versagt habe.“ Dieser eine Satz ließ mich aufhorchen und stumm sah ich Vegeta nun in die Augen. Erkannte, dass er eigentlich nicht mit diesen Worten, seinen engsten Rivalen gemeint hatte. Zählte man Eins und Eins zusammen, sah man all die Grausamkeiten, mit der er seine Seele erneut zu strafen schien, unbewusst das Sterben seiner Heimat als schwere Last auf seine Schultern nahm und instinktiv, legte ich dem Saiyajin eine Hand auf die Schulter. „Das ist nicht wahr, Vegeta.“, kam es gar liebevoll über meine Lippen, doch löste ich mit dem nächsten Satz eine mir ungeahnte Welle aus und war so nicht beabsichtigt gewesen. Eine Welle der Emotionen. „Du kannst nichts dafür.“ Bitter, gar trocken erklang plötzlich ein dunkles Lachen und spottend schüttelte Vegeta den Kopf. „Du kannst nichts dafür...“, mimte er meine Worte auch dann sogleich schon spottend nach und ich konnte nicht anders als schamlos zu erröten. Vor Wut oder doch Unsicherheit wusste ich nicht.  Doch plötzlich ließ erneuter Zorn die Wände neu erbeben und verunsichert wollte ich von dem Saiyajin zurückweichen, konnte mich aber einfach nicht rühren. Zu sehr gefangen von seinen Emotionen, die ich erneut unbeabsichtigter Weise in falsche Bahnen lenkte. „Du kannst nichts dafür...“, kam es abermals trocken aus seiner Kehle, diesmal drohend leise, gar einem Flüstern gleich, sah ich geschockt mit an, wie Vegeta seinen Körper mit einem Mal verkrampfte. Erzitterte vor neuem Zorn und alle Schuld bekennend, schloss ich die Augen, so als wollte ich nicht sehen, was sich so unweit vor mir abzuspielen schien, sich wiederholte wie ein endloses Mantra und dennoch konnte ich nicht anders tun, als die Augen offen zu halten. Wieder war sie da, diese alles zerstörende Wut, die ich hoffte niemals wieder in dem Saiyajin sehen zu müssen und instinktiv nahm ich beide Hände an mein Herz. Versuchte so das wilde Schlagen meines Körpers zu unterdrücken doch konnte ich nicht. Denn schon wieder... Schon wieder hatte ich Vegeta unbedacht verletzt und ohne weiter darüber nach zu denken, besiegte ich meine Angst und bewegte meine Hand. Durchstieß abermals brennenden Ki, welcher mein Gegenüber haltlos zu umgeben schien und gar erlösend ließ ich meine Haut auf Seiner ruhen. Auch wenn es erneut ein wildes Feuer durch meinen Körper schickte. Tröstend ließ ich meine Hand auf Vegetas Wange ruhen, ignorierte den Schmerz, welcher seine unaufhaltsame Macht mit sich brachte und versuchte die Wogen zu glätten, die sich haltlos in der Dunkelheit aufzutürmen schienen. Nur Mühsam unterdrückte ich ein wimmerndes Keuchen, denn die alte Wunde an meiner linken Hand war wieder aufgebrochen und langsam sickerte frisches rotes Blut zu Boden - doch war all der Schmerz egal geworden. Wenn dies meine Bürde sein sollte, mein Weg das Dasein zu beschreiten, es zu ertragen, dann sollte es so sein. Ich war diejenige, die Vegetas Zorn unbedacht ein zweites Mal geweckt hatte, also würde auch ich diejenige sein, die alle Schuld ertragen musste. Doch so plötzlich, wie Vegetas Ki angestiegen war, sich seine Kraft haltlos in meinen Räumen zu bewegen schien und abermals Glas zum Klirren brachte, so schnell war sie auch schon wieder verschwunden und erst als mich etwas zaghaft an der linken Hand berührte, öffnete ich schwach die Augen. Ich hatte gar nicht bemerkt wie ich sie geschlossen hatte, ob gar vor Angst oder doch Reue wusste ich nicht zu sagen. Unsicher, gar leicht verblüfft, sah ich auf einen gesenkten Blick meines Gegenüber und zuckte erschrocken zusammen, als Vegeta federleicht über die alte, neu aufgeplatzte, Wunde fuhr. Unergründbar tief lagen dunkelbraune Opale auf einem Verschulden, was ich mir eigentlich selbst angetan hatte und nur schwer konnte ich Vegetas Blick richtig deuten. Was lag nur hinter seinen dunkelbraunen Opalen, die jetzt, in diesem Moment der Wichtigkeit, so schwer zu lesen waren? War es Sorge? Oder Doch wieder dieses beklemmende Gefühl der Schuld, dass es mir das Herz zerriss?!? Wieder hatte der Saiyajin eine unergründbare Maske aufgesetzt, welche es mir unmöglich machte, hinter hochgezogene Mauern, sehen zu können. Doch konzentrierte man sich stark genug, sah hinter kaltes Gestein, geformt aus eiserner Kälte und Einsamkeit, erblickte man einen kleinen Funken der Wahrheit - doch ließ mir der Saiyajin abermals keine Zeit dazu, denn kurzerhand entließ er mich aus einem schützenden Griff, nur um sich dann ein kleines Stück seines zerfetzten Stoffes vom Arm zu reißen.  Es tat nicht sonderlich weh, dieser eine kleine Schnitt, der dennoch so bedeutend für mich geworden war und im Maße aller Dinge, solch an Größe gewonnen hatte. Es brannte kaum, auch dann nicht, als Vegeta erneut meine Hand in die seine nahm, nur um sie dann zu verbinden und fließendes Blut mit einem Mal zum Stoppen brachte. Kein Wort fiel, in jenen Minuten, die in Stillschweigen verweilten und mein Herz dennoch so zum Rasen brachten. Es war wie damals, wie an jenen Tagen, in denen wir uns so nahe waren wie noch nie. Und zeitgleich doch so fern. ~*~ Gar kläglich lief die Zeit voran, doch würdigte ich ihr keines Blickes, nur um nicht feststellen zu müssen, dass sie unbeirrt fort gewandert war und einer einst herbei geflehten Stille ihrer Kraft beraubte. Ich wollte nicht das sie endete, diese eine Nacht, in der ich mir eigentlich nur ein stummes Beobachten erhofft hatte. Eine Nacht die mich glauben ließ, dem Saiyajin wenigstens im Schutze des Schlafes nahe zu sein, doch erschien es nun, in Anbetracht der Wahrheit, ein kleines Stückchen mehr. Wir schienen uns wieder an die Anfänge unserer Geschichte zu begeben und haltlos versuchte ich Luft in meine Lungen zu bekommen, doch scheiterte ich kläglich, zwecks all der Freude, die mein Herz erbarmungslos schlagen ließ. Die Berührung seiner Haut, alles was mich danach sehnen ließ, war nun so deutlich wie jemals zuvor und ließ mein ganzes Sein lichterloh brennen. Entfachte ein angenehmes Feuer meiner Gefühle und während ich weiterhin stumm auf den Saiyajin blickte, meine linke Hand dicht an mein Herz gepresst, wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Doch mein Gegenüber konnte es, war es auch nicht mit Worten - sondern mit Taten denn langsam stand Vegeta auf, kein Laut seiner vernarbte Lippen verlassend und sah dann zur Türe. Sofort ergriff mich Angst, gar eine helle Panik und fiebrig stand ich auf. Versuchend den widerlichen Schwindel zu vertreiben, welcher haltlos meinen Geist ergriffen hatte und irgendwie schaffte ich das Unmögliche. Nein. Das durfte er nicht. Nicht jetzt und nicht in... diesem Moment. Das durfte Vegeta einfach nicht. Fragend sahen mir eisige Opale entgegen, als ich aufgestanden war, so völlig außer Hast, gar außer Atem und bedachten mich nun mit einem kalten Blick. Augen, die nichts aussagten, wo auch nichts zu sagen war; so unmöglich zu lesen und dennoch wissend, dass in unergründbaren Tiefen weit aus mehr liegen musste als blinder Hass, ein Abstoßen und kaltes Eis, doch ließ es mich der Saiyajin einfach nicht sehen.  Wahrlich war es ein skurriles Bild, welches sich hier in den tiefen Schatten meines Gemaches abzuspielen schien und diese ganze Situation eher ins Lachhafte zog. Vegeta auf der einen Seite des Bettes stehend – ich auf der Meinen. Beide Blicke auf den jeweils Anderen gerichtet, sich so vielsagend ansehend, nur um dann doch stumm zu bleiben. Bestimmt hätte man unser Leben gut verfilmen können und diente hervorragend als Comedy-Soap. Ein Abklatsch einer Serie, gefüllt mit etwas Tragik, hier und da ein kleiner Hauch Romanze, doch leider war das Leben nicht so leicht gestrickt, wie es einen das Fernsehn glauben lies. „Bitte, geh nicht.“ Noch so ein Spruch, der prima in dieses Bild gepasst hätte und wäre diese ganze Situation nicht so verhängnisvoll miteinander verworren gewesen, so hätte ich lauthals aufgelacht, Anbetracht der ganzen Ironie, die sich nun zu entwickeln schien. Wieder war mein Gegenüber näher an die Tür getreten und drehte sich dann doch unerwartet zu mir um. Ein eisiger Blick ließ mich abermals zurückweichen, doch hielt ich Stand all der plötzlichen Kälte, mit der mich Vegeta zu strafen schien. Unfähig in seinen Augen zu lesen, sah ich den Saiyajin einfach nur an; gar flehentlich, doch erwiderte er meine Bitte mit keinem Mal. Ich sah dieses eine verlorene Wesen, welches mir mehr denn je so unerklärlich war und ich doch einfach nur verstehen wollte. Einen Schritt auf ihn hinzugehen wollte, ohne, dass er gleich an Flucht dachte und mich eisern im Regen stehen ließ, dessen leichte Tropfen langsam zu Messers Schneide wurden. Was war geschehen, dass Vegeta sofort wieder an einen Rückzug dachte, nur um sich dieser Situation zu entziehen? Ein weiteres Mal fliehen wollte? Ich verstand ja, dass es nichts Angenehmes war, aber ein immer wiederkehrendes Weglaufen brachte ihn nicht weiter. Er musste sich auseinandersetzten. Musste lernen mit den inneren Dämonen seiner Seele umzugehen. Er musste lernen mit ihnen zu leben und sie zu akzeptieren, als das was sie waren - auch wenn es schwer sein würde. Er schien doch langsam den Weg zu kennen, der ihn aus seiner eigenen Hölle holen würde und dennoch, ließ er mich nicht bei sich haben. Wieso Vegeta? Wieso nur lässt du mich nicht dich auf deinem schweren Weg begleiten? „Was willst du denn noch von mir? Habe ich mich nicht brav an deine Aufforderung gehalten und meinen Teller leergegessen?!?“, wütend deutete Vegeta mit einem Kopfnicken auf das leere Tablett, welches immer noch unbedacht auf meinem Bette ruhte und abermals ließ mich die Kälte in seiner Stimme erzittern. Verständnislos sah ich ihm entgegen, doch erwiderte der Saiyajin mein Flehen nur mit einem eiskalten Feuer. „Hat dein Schoßhund nicht alles getan was du wolltest?“ Bitter sah mir der Saiyajin nun in die Augen und ich konnte nicht anders als flammendes Eis gar flehentlich zu erwidern, haltlos den Tränen nahe. „Halte dich an deine eigenen Abmachungen, Erdenweib, sonst wirkst du weniger als auch nur ein bisschenglaubwürdig.“, kam es abermals spottend über kalte Lippen und ließ dann, so völlig unerwartet, irgendetwas in meinem Inneren zerbrechen. Nein. Zitternd schüttelte ich den Kopf, als ich erneut auf jenes Wesen blickte, welches sich mir zuvor langsam zu öffnen schien, nur um mir jetzt, plötzlich, die kalte Schulter zu zeigen und ging wieder einen Schritt auf die Türe zu. Nein. Erneut formten sich Tränen in meinen Augen, welche erbarmungslos fahlen Wangen hin abliefen und einfach nicht weichen wollten. Nein – das durfte nicht sein. Das durfte nicht geschehen. Noch eher ich mir versah stolperte ich los, direkt über meine eigenen Füße und packte den Saiyajin am Arm. Fest war mein Griff und mein Gegenüber zu geschockt, als das er damit gerechnet hatte und so riss ich den Saiyajin herum, nur um mich dann zwischen ihn und seinen Weg zum Ausgang zu stellen. Eisern, sofern ich all meine Stärke aufbringen konnte, sah ich Vegeta in die Augen und verblüfft erwiderte er meinen entschlossenen Blick.  „Hast du nun vollkommen den Verstand verloren?“, brachte er auch sofort erbost über zitternde Lippen, doch schüttelte ich erbarmungslos den Kopf.  Sofort drang ein drohendes Fauchen aus seine Kehle und erneut verengten sich Vegetas Augen zu Schlitzen. „Willst du etwa so schnell den Tod sehen, elender Mensch? Ist es das, was du willst?!?“, kam es abermals drohend, gar dunkel, aus einer vor Wut verzerrten Fratze und unweigerlich zuckten helle Blitze um einen angespannten Körper - doch wieder sah ich es. Wagte, meinen Horizont zu erweitern und sah hinter die eisige Maske aus kaltem Zorn, blanker Wut und tief versteckter Schuld. Und sah – tiefe Sorge. Zitternd war mein eigenes Lächeln, welches sich langsam über meine Lippen legte und schon bald darauf einem wärmenden Gefühl entwich. Natürlich blieben meinem Gegenüber all meine Emotionen nicht verborgen und wieder schüttelt Vegeta erbost den Kopf, so als wollte er nicht wahrhaben, was sich langsam zu entwickeln schien. Abermals erklang ein warnendes Knurren in der Stille, als der Saiyajin meinen liebevollen Blick erkannt hatte, den ich einfach nicht von ihm nehmen konnte und wieder wurde das Beben stärker. Doch... Ein Körper angespannt zum Zerreißen nahe, unterdrückte sich dennoch all seiner Wut und wieder hörte ich Vegetas drohende Stimme, die mir nun, anhand der Wahrheit in seinem Blick, keine Angst mehr zufügte. „Wenn du nicht nach einem Jahres sterben willst, dann geh mir aus dem Weg.“ Fast schon fahrig, gar versteckt besorgt überschlug sich seinen Stimme und ließ mich abermals sein wahres Ich erkennen. Unaufhaltsam sah ich seine Sorge; tief versteckt in dunkelbraunen Opalen, dass mir, diesem unbedeutenden kleinen Menschlein, wie Vegeta selbst es immer gerne sagte, etwas zustoßen könnte. Eine tief versteckte Angst, lauernd in seinem Körper, gar auf einen Ausbruch wartend, mich, dieses eine Wesen zu verlieren, was es geschafft hatte, dennoch, trotz all der Kälte und all des Abstoßens, sein Herz zu berühren. Irgendetwas war da. Tief verborgen in den hintersten Winkeln seiner Seele, doch konnte ich es nur noch nicht greifen - gar es beim Namen nennen. Aber... Es war da.  Einfach da. So ehrlich und wahrhaft vor mir. Brennend in seinen Augen, die nun so flehentlich auf mich gerichtet waren und all den Kummer hinaus ließen, den mein Gegenüber so klammheimlich versuchte vor mir fernzuhalten. All die Sorge, gar – Zuneigung, die vielleicht schon von Anfang an ein Bestand seiner Seele gewesen war, schien zu bestehen. Auch wenn ich von Anfang an blind für jegliche Zeichen gewesen bin, sah ich sie nun so wahrhaft vor mir und ließ mich den Saiyajin, ihn und seine ganzen Absichten, mit anderen Augen sehen. Dennoch, dass er sich dessen sträubte, blieb mein Lächeln bestehen und aus tiefstem Herzen sah ich dem Saiyajin in die Augen. All die Masken beiseite fegend, die er nach den langen Jahren endloser Pein und tiefster Qual um sich gescharrt hatte und sah, wer er wirklich war. Egal wie oft du es auch versuchst Vegeta; es wird nicht geschehen. Nicht hier und heute. Nicht in dieser Nacht. Es wird nicht gelingen, dein kleines Vorhaben mich erneut von dir zu stoßen, nur weil du denkst, du bist nicht gut genug für mich. Weil du glaubst, sich irgendwo in deinem Geist diese kleine Idee festgesessen hat, dass du eine Gefahr für mich wärst und weit aus mehr Schaden anrichten kannst, als ich es sowieso schon selbst für mich tue. Du bist kein Verderben – Vegeta. Du bist kein Feuer, was Zerstörung bringt. Weder noch bist du es für immer, denn du... ..bist meine Erlösung. Du bist mein Licht in der Dunkelheit. Langsam bekam die Maske Risse. Dieses Etwas, das er schon immer bei sich getragen hatte, auch wenn es nur einem Flehen in der Dunkelheit glich und mehr dazu diente eine verletzte Seele zu beschützen, schien sich langsam aufzulösen. Haltlose Risse blieben bestehen und ließen mich hinter dieses eine kalte Wesen sehen, was unter purer Kälte soviel mehr versteckte. Mehr an Gefühl. Ein Meer an Emotionen, tosend in der Brandung, so voll von all dem, was sich der Saiyajin einst verboten hatte zu leben, nur um das zu schützen, was ihm von seinem bekümmertem Leben geblieben war und als wichtig erschien. Eine Chance. Langsam ließ ich meine Arme sinken, mit denen ich mein Gegenüber aufgehalten hatte und sah mehr und mehr, wie Vegeta an seiner eisernen Stärke verlor. Alle Dämme fielen und er eher hilflos seinem eigenen Sturm ausgeliefert war; gefangen in blindem Zorn, unnützem Hass und falscher Schuld. Es schien, als könnte Vegeta mit dem Wandel der Situation nicht umgehen, wusste nicht wie er mit dieser, ihm neuen Willensstärke meinerseits umgehen konnte und sah verbittert zu Boden. Denn dass ich mich ihm in den Weg stellen würde, nein damit hatte der Saiyajin nicht gerechnet und auch, wenn es mir mehr weh tat als alles andere, ihn erneut so leiden zu sehen, hin und hergerissen von Emotionen, die einst zu tief verborgen waren und nun einfach nur hinaus wollten, musste es einfach sein. „Bitte, lauf nicht schon wieder vor mir davon.“, kam es abermals fast schon flehentlich über meine Lippen und langsam ging ich einen Schritt auf mein Gegenüber zu. Unsicher zuckte Vegeta zusammen, seine ganze Rage, ja alle Wut von vorhin, war verschwunden und groß waren nun die Opale, die so voll mit Vorsicht, ja gar schon blind versteckter Angst, auf mich gerichtet waren. „Ich weiß, ich habe in der Vergangenheit einige Dinge falsch gemacht....“ Wieder zuckte er zusammen, wich meinem gar suchendem Blick ein weiteres Mal aus und sah unbeholfen zur Seite. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen und wieder versuchte ich kaltes Eis zu durchqueren und ging einen weiteren Schritt auf den Saiyajin zu. „..habe Dinge getan, die mit Nichts zu vergleichen sind. Aber eines sollst du wissen, bevor du dich wieder in deiner Dunkelheit verschließt und den Schlüssel achtlos beiseite legst.“ Wieder drang ein drohendes Knurren durch die Stille, doch war es bei weitem nicht so fest, wie es mein Gegenüber beabsichtigt hatte. Haltlos schien es zu bröckeln, schien an Glaubwürdigkeit zu verlieren und abermals wich Vegeta weiter nach hinten aus. Doch diesmal gab es kein Zurück. Diesmal konnte er nicht so einfach gehen, ohne sich wenigstens das anhören zu müssen, was ich zu sagen hatte. „Es tut mir aufrichtig leid...“, verließ es leise meine Lippen und ohne dass ich es aufhalten konnte, stiegen mir die ersten Tränen in die Augen. „... dir das angetan zu haben.“ Nun war es raus. Endlich die Entschuldigung von meiner Seele, die schon viel zu lange von dieser Schuld erdrückt wurde, aber eigentlich nur nach dem richtigen Moment gesucht hatte, um sich aussprechen zu können. Gar wie ein Flüstern, glich das erstickte Keuchen meines Gegenüber und genau konnte ich in einem wachsenden Blick erkennen, dass Vegeta langsam zu begreifen schien. Verstand was meine einstigen Worte versuchten auszusprechen, doch wollte er es nicht wahrhaben. Noch ehe ich mich versah und einen weiteren Schritt auf ihn zugehen konnte um die Lücke zu schließen, verschwand der Saiyajin mit einem Mal und so schnell, dass ich nicht damit gerechnet hatte. Ich erschrak, als ein plötzlicher Windstoß meinen Körper erfasste, blickte suchend im Zimmer umher und sah dann auf das weit aufgerissene Fenster. Von Vegeta fehlte jegliche Spur und noch zu geschockt von dem, was soeben stattgefunden hatte, ließ ich das Zittern zu. Haltlos fegte es über meinen Körper und ließ meine Beine schwach werden, doch gab ich ihrem bittenden Flehen nicht nach, ihnen wohltuende Erschöpfung zu schenken und schritt auf jenen Notausgang zu, den der Saiyajin gewählt hatte, um sich seinem wallendem Chaos erneut zu entziehen. Eigentlich..., dachte ich, während ich den Hebel des Fensters in die Hände nahm um es zu schließen, hätte ich damit rechnen müssen. Hätte wissen müssen, dass es nicht so einfach werden würde meinem stummen Gast meine wahren Gefühle zu offenbaren, aber wenigstens hatte ich einen kleinen Erfolg erzielt. Lächelnd sah ich aus mattem Glas, sah die Lichter der Stadt und der ewigen Dunkelheit der Nacht entgegen, in welche der Saiyajin geflohen war. Wahrscheinlich im tosendem Wind des aufkommenden Sturmes an irgendeinen Ort verschwand; nur um sich zurück zu ziehen. Nur um all das Neue hinter sich zu lassen, was ich in ihm geweckt hatte und er sich dennoch nicht entziehen konnte. Egal wie oft er es auch versuchte.  Meine Entschuldigung, wenngleich auch auf taube Ohren gestoßen, schien zu fruchten – das hatte ich anhand Vegetas Reaktion erkannt. Hatte ihren Weg in eine tief verletzte Seele gefunden um alleinig dort zu wachsen. Nicht um vielleicht sofort anerkannt und akzeptiert zu werden, sondern um im Wandel der Zeit mehr und mehr an Größe und an Bedeutung zu gewinnen. Heute, und in dieser einen Nacht, konnte ich mich vielleicht schon damit begnügen, mit einem kleinen Gedanken - wachsend in meiner Seele, zu wissen, dass es ein Anfang war. Ein Anfang einer langen Reise. Kapitel 37: Glück 37 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 37 Langsam versickerte der Marshmellow in einer bräunlichen Brühe was sich eigentlich Kaffee schimpfte, die Betonung lag auf eigentlich und müde nahm ich die wärmende Tasse erneut in meine Hände. Meine kurze Nacht war früher vorbei gewesen als von mir geplant und das hier, wieder ein hoffender Blick auf das Gebräu in meinen Händen, welcher schon bald darauf aber purer Ernüchterung wich, war schätzungsweise der dritte Anlauf um meinen eingeschlafenen Geist wach zu bekommen. Lange war ich wach gelegen, zu mitgenommen von jenem Geschehenen, was mich nach Beendigung seines Seins, einfach nicht losgelassen hatte. Vegeta war nicht wiedergekehrt (hatte ich denn je etwas anderes erwartet?) und zu oft hatte ich mich in meinem Bett von einer auf die andere Seite gewälzt. Spürte immer noch seine Wärme, mit welcher der Saiyajin meiner kalten Behausung ein zweites Dasein schenkte und fühlte seine Nähe. Eine Nähe, die mir nun mehr und mehr verborgen blieb, denn wieder war mit der Saiyajin entflohen. So einfach durch meine Finger geglitten, dass ich es nicht hatte aufhalten können und ich mich die ganze Nacht gefragt hatte, wo er war. Was er gerade tat... und... Ob es ihm gut ginge – wieder Mal die gleichen sorgenvollen Gedanken und irgendwann war ich dann doch, mit Kopfschmerzen wohlgemerkt, eingeschlafen. Nur um mit eben Jenen wieder zu erwachen und seufzend gesellte sich zu meinem Kaffee eine zweite Tablette Aspirin dazu. Ebenso ein hilfloser Versuch meine Pein der gestrigen Nacht im Keim zu ersticken, doch das dumpfe Dröhnen meines Hinterkopfes verriet mir, dass weiße Pillen heute wohl nicht alleine helfen würden und ich, wohl oder übel, die Reuen meiner schlaflosen Nacht, einfach ertragen musste. So simpel sich das auch anhörte. Wieder stahl sich ein eher unfreiwilliges Seufzen über meine Lippen und missmutig sah ich aus dem Küchenfenster, der hellen Sonne entgegen, welche heute überraschenderweise von einem wolkenfreien Himmel thronte, aber dennoch zu schwach war, das Eis von den Dächern zu schmelzen. Die besinnliche Zeit rückte immer Nähe, doch in Anbetracht dessen, dass so einiges in meinem Leben schief zu laufen schien, stimmte mich weniger froh. Unbekannte Cyborgs wollten unsere Welt zerstören und Alles, was die Menschheit ausmachte, in eine endlose Dunkelheit ziehen. Meine Erfindung blieb auch auf Glatteis. Somit war der Award in weite Ferne gerückt und Ruhm sowie ein Treppchen in den obersten Hallen der Wissenschaft, blieb ungewiss erreichbar. Und zu allem Übel bereitete mir ein gewisser Saiyajin no Ouji mehr Sorge und Kummer, als er in Wahrheit aufbringen konnte... Nicht gerade tolle Aussichten auf ein glorreiches Fest und besinnlichen Zusammenseins unter Freunden. Wieder ein Seufzen, doch wurde er im Keim erstickt, als ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse nahm und angewidert das Gesicht verzog. Wenn nicht ein Mal der Kaffee am Morgen schmeckte, dann konnte der Tag nur schief laufen. „Hallo Bulma!“ Erschrocken fuhr ich zusammen, als die mir neue Stimme ertönte und überrascht drehte ich mich um; mehr als erleichtert, dass mein bitteres Getränk meinen ersten Schock überstanden hatte und nicht verteilt auf dem Boden (und auf mir...) lag, nur um sich dann aber einem Zweiten zu stellen und rasch verflog meine anfängliche Freude noch ehe sie richtig fruchten konnte. Langsam verschwand das Lächeln auf meinen Zügen, als ich die vielen Prellungen und Schürfwunden auf der Haut meines besten Freundes sehen konnte und trat besorgt auf ihn zu. „Son-Kun...“, kam es schwach über meine Lippen, doch mein Gegenüber tat so, als wäre all sein Schmerz das mindeste Problem. Lächelnd trat er auf mich zu, nur um mich dann in die Arme zu nehmen. „Was...was hast du gemacht?“ Unsicher schälte ich mich aus seiner Begrüßung, zupfte an zerrissener Kleidung, doch brachte mein Gegenüber nur ein entschuldigendes Lachen über seine Lippen und fuhr sich dann kurz durch das pechschwarze Haar. „Nun sagen wir mal so, ich bin einer stummen Bitte nachgekommen.“, war seine Antwort, welcher auch sogleich ein vielsagenden Blick aus dem Fenster mit sich brachte und unsicher folgte ich seinen warmen Opalen. Zuerst verstand ich nicht, ganz und gar nicht, was mein bester Freund mit diesen umsichtigen Worten gemeint hatte, doch als mein Blick auf Vegeta fiel, welcher eben im unteren Garten zu laden schien und mit unter genauso gebeutelt aussah (sogar um Einiges mehr) wurde es mir langsam klar. „Du warst bei ihm?“, kam es ungläubig über meine Lippen, doch sah ich meinem Gegenüber nicht in die Augen, als ich ihm diese Frage stellte. Vielmehr blieb mein Blick weiterhin auf dem Saiyajin no Ouji haften, welcher mehr als erledigt aussah, sich kurz mit einer Hand durch das wirre Haar fuhr, nur um dann, im nächsten Atemzug, gleich im GR zu verschwinden. Gerade wollte Son-Goku meine Frage beantworten, als ich auch sogleich die Nächste stellte; zu gefangen von wilder Sorge, als mein Gegenüber auch nur ansatzweise aussprechen zu lassen. „Wo war er die ganze Nacht?“ Sorge beschlich meine Stimme, denn diese eine Frage hatte ich mir, mitunter die restliche Zeit andauernd gestellt und lachend schüttelte mein Gegenüber den Kopf. „Auf einer Felsklippe südöstlich und nicht weit von hier...“, Doch sofort legte sich ein entschuldigendes Lächeln auf die Lippen meines Jugendfreundes, als er meinen strengen Blick erkannt hatte. Ich war immerhin kein Saiyajin, der sich so einfach in die Lüfte werfen konnte, nur um eine Distanz über 1000 Meilen innerhalb von wenigen Sekunden zu überwinden – wenn man denn wollte. Ich war immer noch ein Mensch, vielleicht einer unter vielen, aber immerhin merkte ich, wenn man mich zum Narren hielt. „Tut mir leid, Bulma. Manchmal vergesse ich, dass du einfach nur ganz normal bist.“, kam es abermals lachend über Son-Gokus Lippen und trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Danke, dass ich so gewöhnlich bin.“ Meine Stimme triefte nur so vor verstecktem Sarkasmus, gar Ironie und wieder traf mich ein entschuldigender Blick. „Noch so eine Antwort von dir, Saiyajin und deinen nächsten kaputten Fluggleiter kannst du selbst reparieren.“, kam es gespielt beleidigt über meine Lippen und schüttelte dann belustigt den Kopf, als mein Gegenüber kurz erschrocken zusammen zuckte, meinen kleinen Spaß aber zu verstehen schien. Diese Warnung hatte gesessen, hatte ordentlich gefruchtet und grinsend winkte ich ab, als ich abermals eine Entschuldigung von ihm hörte. So penibel war ich dann doch nicht, aber immerhin musste man, bei so mächtigen Freunden, seinen Status klar machen. Auch ein Mensch konnte so einiges bewirken – wenn er denn wollte, das hatte selbst der Saiyajin no Ouji einsehen müssen. Wieder huschten meine Gedanken zu eben Jenem und wieder sah ich unsicher auf meinen Vordermann. Alles schien darauf hinzudeuten, dass die Beiden gekämpft hatten. Ob Training oder doch bitterer Ernst war schwer zu sagen und dennoch tippte ich eher auf meine erste Eingebung. Vegeta schien zwar manchmal unberechenbar, aber brachte er seinem letzten Rassenmitglied dennoch ein kleines bisschen Rest an Respekt mit – wenn dieser auch widerstandslos unter all dem Hass des Versagens, verborgen blieb. Einst waren es Tausende gewesen und nun ...war nur noch einer übrig. Einer von so vielen und ich wollte nicht wissen, wie sich dieser Schmerz anfühlen musste.  „Ihr... habt trainiert?!?“, war meine nächste Frage, die auch sogleich meine Lippen verlassen hatte, nur um etwas Abwechslung in meine Gedanken zu bringen. Ich wollte, wenn möglich, all dieses Bedrückende was ich letzte Nacht erfahren musste, hinter mir lassen. Auch wenn es ein wichtiger Bestandteil eines Lebens war, es half nicht weiter, wenn man nach vorne blicken wollte und momentan war mein Geist viel zu sehr mit seinen Kopfschmerzen beschäftigt, als an irgend etwas anderes zu denken. Etwas was solche Wichtigkeit erforderte. Stumm nickte mein Gegenüber, nicht aber, ohne mir zeitgleich einen fragenden Blick zuzuwerfen. `Sieht man das denn nicht?´ , schienen mir dunkel Augenpaare mitzuteilen und wieder stahl sich ein schwaches Seufzen über meine Lippen. Für wahr, heute war es das Beste, wenn ich mich einfach in meinem Zimmer verschanzte und für den Rest des Tages dort bleiben würde. „Er hat nicht gefragt, falls du das meinst. Es hat sich einfach so ergeben.“, kam es trocken, viel zu vorsichtig von dem größeren Saiyajin und seine Worte ließen mich erneut stutzig werden. Es hat sich so ergeben. Bei Vegeta. Sich einfach so mal...ergeben.  Das konnte ich so nicht akzeptieren, denn ich kannte den sturen Saiyajin einst besser und wusste, dass er, wenn er auch manchmal beherrscht blieb, sehr schnell seinen Emotionen nachgeben konnte. Und das hatte er letzte Nacht wahrlich getan. „Lass mich raten. Du hast ihn blindlings überrascht und er hat dann den ersten Schlag ausgeführt?“ Ich wusste auch nicht, wieso ich diese Fragen stellte, was ihre Relevanz waren. Aber vielleicht nahm ich auch einfach nur an und dies sogar mit großer Gewissheit, dass durchaus mehr hinter diesem simplen Zusammentreffen stecken musste, als mich der größere Saiyajin glauben ließ.  Doch ein Kopfschütteln meines Gegenüber riss mich abermals aus den Fugen und nun konnte ich doch nicht anders als mich überrascht an die Theke zu lehnen.  Währenddessen herrschte im GR schon wieder ein reges Treiben und mehr als nur ein Mal war ein zorniges Donner zu hören. Dass er sich aber auch nie Ruhe gönnte. Doch wieder durfte ich meine Gedanken nicht beenden, als mich Son-Gokus Stimme abermals in die Gegenwart holte. „Eigentlich nicht. Wir haben... nur geredet. Zu Anfang.“ Wieder dieses Zögern, was mich innerlich aufhorchen ließ und forsch sah ich dem Saiyajin in die Augen. Hoffend, dass ich irgendwo eine Antwort auf sein Katz- und Maus Spiel finden konnte, doch herrschte nichts als Leere. Eine gut versteckte Tarnung Es schien fast so, als würde mein bester Freund irgendetwas vor mir verbergen und mürrisch zog ich die Augenbrauen zusammen, nahm erneut einen Schluck aus meiner Kaffeetasse und ließ mein Gegenüber nicht aus den Augen. Sie hatten geredet? Etwa.... über mich?!?  Das... das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Oder... entsprach es doch nichts Weiter, als der  Wahrheit?!? ~*~ Ich weiß nicht, was mich eigentlich geritten hatte, doch noch zu Bulma zu gehen und sie zu begrüßen, denn eigentlich wollte ich Vegeta ja nur zurückbringen. Kurz war ich mehr als überrascht gewesen, als der Saiyajin no Ouji meine gut gemeinte Bitte nach langem Warten des Zögerns doch noch angenommen hatte. Vielleicht war er auch nur zu müde um den langen Heimweg anzutreten (sicherlich würde er das niemals zugeben, aber ich hatte seinen Blick gesehen), denn unser Kampf hatte es, ohne groß unverschämt angeben zu wollen, wirklich in sich gehabt. Solch einen befreiten Kampf hatte ich lange nicht mehr geführt und auch, wenn sein Ursprung eher aus reinem Zorn entstanden war, war es dennoch wert gewesen, ihn auszufechten. Doch nun hatte ich den Salat und sah mich meiner langjährigen besten Freundin gegenüber, die den Braten langsam zu riechen schien. Verdammter Mist. Wieso hatte ich mich nur auf eine Konversation darüber eingelassen? Wieso hatte ich nicht gleich die Flucht ergriffen? Vegeta einfach im Schatten des Hauses abliefern – Chi-Chis Ki spüren und schwupps – weg wäre ich gewesen. Alles wäre so leicht verlaufen, aber nein. Nichts da. Nur weil ich meinem Drang nachgeben musste sie zu sehen. Sie wenigstens ein mal zu grüßen, sonst hätte ich mir bei einem erneuten Treffen sicherlich eine Standpauke über gute Manieren anhören müssen. Es war ja klar gewesen, dass Bulma Fragen stellen würde. Eben solche Fragen, aus denen ich mich schwer wieder entziehen konnte, doch durfte ich nicht zu viel Preis geben. Nicht über das, was ich gestern Nacht erfahren hatte. Auch, wenn es unbeabsichtigter Weise geschehen war. ~ „Was willst du hier?“, wurde ich auch sogleich trocken begrüßt und kurz spielte ich nicht doch mit dem Gedanken, sofort wieder umzudrehen. Eigentlich wusste ich nur wenig über den Prinzen meines Volkes, aber dass man Vegeta besser nicht über den Weg lief wenn er gerade übel gelaunt war - tja das wusste ich nur zu gut, doch hatte mich das ständige Auf und Ab seines Ki ´s den ganzen Abend wach gehalten. Besser also ich würde mal nachsehen, bevor nicht doch alles in blindem Chaos versinken würde. Zwar schätze ich Vegeta als ziemlich beherrschbar und eine ruhigen Zeitgenossen ein, immerhin hatte er nichts seit seiner Ankunft auf der Erde getan was zu weiteren Problemen geführt hatte und (abgesehen von den letzten Vorfällen, an die ich mich immer noch schmerzlich erinnerte) um mein Misstrauen zu wecken, dennoch war er immer noch mit Vorsicht zu genießen. Und doch... hatte er mein vollstes Vertrauen, wusste ich um die Dinge, die, so hoffte ich zumindest, bald geschehen sollten. Wenn sie es nicht schon längst waren. „Was machst du hier draußen?“ Besser die Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, so nahm ich hoffentlich jeglichen Augenmerk von mir. Es schien zu wirken, denn spöttisch sah Vegeta wieder zur Seite und beobachtete das Brechen der Wellen am unteren Grund. Lässig, gar auf bedrückende Art und Weise, saß er am Rand der Klippe und ließ achtlos die Beine von den Felsen baumeln, die Arme tief in den Schoß gelegt. Ein Bild, was eigentlich tiefster Gelassenheit entsprach und auch entsprochen hätte, wäre da nicht dieser eine Funke in seinen Augen gewesen, der mich aufhorchen ließ. Vielleicht irrte ich mich auch, dazu kannte ich Vegeta dann doch zu schlecht, aber immerhin war dieses Etwas da, was ich nicht ganz verdrängen konnte. Dieses Etwas, was ich schon immer in seinen Augen hatte sehen können und wohl immer bleiben würde. Ich hatte es schon damals gesehen, einst auf Namek, als er dem Tod so nahe war und diesem dann auch erlag. Und ...ein paar Wochen zuvor, im Garten, als sein alles zerstörender Ki nicht nur die Mauern der Capsule Corporation in ihren Grundfesten erschüttert hatte, sondern auch die Herzen aller Beteiligten. Es war Schuld. Soviel an Schuld, dass es mich augenblicklich stocken ließ und wieder versuchte ich den Anfang des Fadens zu finden, den ich gelegt hatte. „Was geht dich das an.“ Wieder ein genervter Tonfall, bedeckt mit etwas Ärgernis, doch hatte mein Gegenüber nun mein Interesse geweckt. Denn, zu Vegetas eventuellem Leidwesen, war mir der schmerzlich versteckte Unterton nicht fern geblieben undzögernd ging ich einen Schritt auf ihn zu. Verringerte den Abstand zwischen uns nur um dann doch von einem drohenden Knurren unterbrochen zu werden. „Wenn ich du wäre, würde ich das lassen.“ Eine Warnung, deutlich an mich gerichtet, doch ließ ich sie an mir abprallen wie kaltes Wasser.  Mir konnte er nichts vormachen. Irgendetwas lag ihm auf der Seele, etwas was schwer belastend sein musste und wieder wurde der Abstand kleiner. Leise durchbrach nur noch ein mürrisches Knurren die Stille, als ich mich langsam, gar zögernd, neben den Saiyajin setzte; immer noch diese eine Distanz wahrend, die nicht zu viel Nähe versprach, aber genug Freiraum ließ um nicht unangenehm zu werden. Denn bei Vegeta konnte man nie sicher sein, doch wieder warf mir der Kleinere einen eher zornigen Seitenblick zu, der soviel sagte wie: Bis hier hin und nicht weiter, und sah dann wieder auf das weite Meer hinaus. „Was hat sie jetzt schon wieder angestellt?“, kam es gar schon lachend über meine Lippen und wurde dann eine Spur breiter, als unsichere Augenpaare wieder erschrocken auf mir ruhten. Es war besser gleich mit der Türe ins Haus zu fallen, denn viel um den heißen Brei herumzureden nützte bei Vegeta nicht viel. Es würde nur schaden, würde das Augenmerk vom wesentlich Wichtigem nehmen und enger zogen sich seine dunkelbraunen Opale zu Schlitzen, als ich einen wunden Punkt getroffen hatte.  Er sagte nichts, vielleicht wusste er auch gar keine Antwort, doch ganz genau konnte ich in einem eher fragwürdigen Blick sehen, dass mein Gegenüber durchaus verstanden hatte, wen ich mit meinen Worten gemeint hatte. „Du musst Bulma entschuldigen. Sie ist eine treue Seele, aber wenn sie sich Mal etwa in den Kopf gesetzt hat und fest davon überzeugt ist, bekommt man sie nur schwer davon los.“, kam es wieder lachend über meine Lippen, wusste ich um den starrsinnigen Charakter meiner besten Freundin, doch wieder kam keine Antwort meines Gegenüber. Nichts als Stillschweigen thronte über den Klippen und kurz prüfte ich eine zuvor schwankende Ki-Signatur mit wallender Vorsicht und stellte fest, beruhigend fest, dass sie sich wieder normalisiert hatte. Dennoch war sie da, diese eine Flamme, die unkontrollierbar loderte und kein Weichen zuließ. Ich grinste zufrieden, denn etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. „Manchmal... verstehe ich die Menschen einfach nicht.“ Eigentlich hatte ich nicht so schnell mit einer Antwort gerechnet, doch umso überraschter war ich, als ich nun Vegetas Stimme hören konnte und horchte auf. Immer noch hatte er das Gesicht dem Meer zugewandt und beobachtete sich brechende Wellen am Horizont. „Ein gar mittelwertiges Volk, nichts besonderes und so unbedeutend in Freezers Augen gewesen, um gar eine völlige Auslöschung seinerseits in Erwägung zu ziehen....“, kam es fast schon bitter über seine Lippen und wieder sah ich suchend nach irgend etwas, was mich bestätigen ließ auf dem richtigen Weg zu sein. Klar das Vegeta Vergleiche zog. Er kannte nichts anderes, hatte kein anderes Leben erfahren und eigentlich war ich froh, nicht mit ihm tauschen zu müssen. Ich konnte es mir nur vorstellen wie es damals gewesen sein musste. Doch das was ich einst auf dem Grünen Planeten miterlebt hatte, jene Qual, Pein und tief versteckte Angst, als er sterbend auf dem Boden lag, hatte mir eigentlich schon gereicht, um es doch nicht wissen zu wollen – weil ich wusste ich könnte es nicht ertragen. „Und doch... gibt es sie. Diese eine Ausnahme, die sich in deine Angelegenheiten mischt, dir den Kopf verdreht und mit einem Mal dein komplettes Leben verändert.“ Mein Gegenüber sprach in Rätseln, eigentlich hatte ich auch nichts anderes von ihm erwartet, doch genau hatte ich verstanden, wen Vegeta mit dieser einen Ausnahme gemeint hatte - und was er mit Angelegenheiten meinte. Ich wusste nicht, wie weit Beide waren um ihre gemeinsame Zukunft zu beschreiten, aber darauf wollte ich mich auch nicht einlassen. Das war nicht meine Geschichte, nicht meine Aufgabe diese Beiden zusammenzuführen. Das mussten sie schon selbst tun, aber vielleicht konnte ich den richtigen Weg weisen. In die richtige Richtung lenken, konnte die wichtigen Steine setzten, welche alles verändern würden, um ein Überqueren des reißenden Flusses für diesen Sturkopf neben mir, möglich zu machen. „Auch sie wird es betreffen, diese eine Zeit nach den Drei Jahren, wenn die Cyborgs erscheinen werden...“, setzte ich zögerlich an und sah dann in einen strengen Blick. „Sie will nur helfen wo sie kann, Vegeta.“ Spöttisch hörte ich abermals ein Knurren und sah erneut in einen kalten Blick, der dennoch in den Schatten soviel anderes verborgen hielt. „Sie behindert mich nur dadurch.“, kam es fast schon zu trocken, dennoch so unsicher gesprochen, von meinem Gegenüber, dass ich nicht anders konnte als kurz den Kopf zu schütteln. Ach Vegeta. Das meinst du doch nicht wirklich ernst, oder? Wieder sah ich in dunkle Opale, fast so ähnlich wie den meinen, doch konnte ich meine Suche nicht beenden, als der Kleinere erneut meinem Blick auswich und wieder auf das Meer hinaus starrte. „Verfluchtes Weib.“ Zornig ballten sich zittrige Hände zu Fäusten und kurz war ich überrascht über die Gesprächigkeit, die mein Nebenmann an den Tag legen konnte. Wieso Vegeta aber gerade dies bei mir zuließ, war nur eine von vielen Fragen, die ich mich in dieser Nacht wohl noch stellen sollte. Aber...vielleicht... war Blut einfach dicker als Wasser und die Art der Verbundenheit, die wir dennoch, trotz all diesem Hass, der zwischen uns lag, untereinander verspürten, schien zu helfen. Denn wir... waren die Letzten.  Die Letzten die übrig geblieben waren und vielleicht war gerade das mit unter ein Grund, wieso der Ältere mein Dasein trotzdem akzeptierte. Doch das gehörte hier wiedermal nicht hin, entsprach einem anderen Ursprung und wieder lauschte ich zornig gesprochenen Worten, die hinter den Zeilen so viel mehr versteckt hielten. Man musste sie nur noch zu lesen lernen. „Anstatt sich aus Gefahren herauszuhalten, sucht sie sie förmlich auf, wie die Pest die Fliegen.Was... kann sie schon großartig ausrichten, nach diesem einem Jahr, das uns nur noch geblieben ist?!? Sie ist nur ein einfacher... Mensch.“ Da war er. Dieser eine Funke auf den ich gewartet hatte und mich unweigerlich schmunzeln ließ. Also doch. Zuerst hatte ich befürchtet sie nicht zu sehen, diese eine Sorge, tief vergraben unter all dem Hass, all dieser Sturheit, welche eher hinderte als ein Vorankommen möglich zu machen. Doch sie war war. War vorhanden, diese eine Sorge, dass ...ihr... etwas zustoßen konnte und mich innerlich lächeln ließ. Alles schien richtig zu laufen. Alles lenkte sich in richtige Bahnen, also kein Grund sich weiter einzumischen. Nun war es an der Zeit, den Dingen von alleine ihren Lauf zu lassen. Diese Beiden würden ihren Weg schon finden, das musste es einfach und dennoch konnte ich mir einen Satz nicht verkneifen, als ich müde aufstand, eingerostete Knochen knacken ließ und meinen Gegenüber dann herausfordernd ansah. Ganz genau konnte ich in Vegetas Augen sehen, dass er momentan eher eine einfach Ablenkung brauchte, wildes Vergessen suchte um den Kopf frei zu bekommen und stumm erwiderte ich seine unausgesprochene Bitte nach einem Kampf. Einfach Alles hinter sich zu lassen und pure Vergessenheit suchen. Wenn ich so vielleicht helfen konnte, dann würde ich es sofort immer wieder tun. Zu gerne und ohne darüber nachzudenken. ~ „Mehr als du vielleicht ahnst Vegeta. Mehr als du ahnst.“, waren meine Worte gewesen, die ich dem Saiyajin no Ouji vor unserem Trainingskampf gesagt hatte und mich lange, auch sogar während des Kampfes, ein unsicherer Blick begleitet hatte. Vegeta und unsicher; falls das irgendwie möglich war, doch dieser Saiyjain steckte voller Überraschungen. Kein Wunder, dass sich Bulma nicht von ihm fernhalten konnte. Lächelnd sah ich auf meine langjährige Freundin und hätte beinahe lauthals aufgelacht, als ich ihren trotzigen Gesichtsausdruck sah. Genau konnte ich sehen, wie es in ihr zu arbeiten schien, doch durfte kein Wort über das Geschehene meine Lippen verlassen. Ich durfte mich nicht einmischen, dass hatte ich Trunks versprochen und dieses eine Versprechen würde ich um Nichts in der Welt brechen wollen. „Ich werde dann mal losgehen, Bulma. Chi-Chi macht sich schon sicherlich Sorgen, wo ich so lange geblieben bin.“, setzte ich lachend an und hob dann die Hand zum Gruß. Besser diese Beiden nun alleine und die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Ich hatte mich schon genug in deren Leben eingemischt und außerdem hatte ich mein eigenes Training, an das ich nun denken sollte. Ich hatte mich schon umgedreht, als ich sah, wie sich die blauhaarige Frau vom Tresen zu lösen schien. Eher flehentlich sah sie mich nun an, ich sah wie sich ihre Lippen zu Wörter formen wollten, doch noch ehe ich verstand, was sie mir mitteilen wollte, hatte ich auch schon beide Finger an die Stirn gelegt und war verschwunden. Es war an der Zeit, das Schicksal für sich arbeiten zu lassen und von nun an, würde es keine Einmischungen mehr geben. Diese Beiden mussten ihren Weg alleine finden und ich war nur die Randfigur, die von der ferne aus beobachten konnte, sich aber nicht mehr einmischen durfte. Das hatte ich mir fest vorgenommen. ~*~ Son-Kun verschwand so schnell, dass ich meine Bitte, ihn doch zum Bleiben zu bewegen, nicht mehr aussprechen konnte und blieb nun alleine in der Küche zurück. Dieser verfluchte Technik raubte mir irgendwann mal noch den letzten Nerv. Sie schien ja ganz praktisch zu sein, aber irgendwann war dann doch die Grenze des Tolerierbaren erreicht. Na danke auch. Müde stellte ich meine Kaffeetasse beiseite und ließ meinen Blick wieder aus dem Fenster in Richtung GR wandern. Sie hatten geredet?!? Fragend legte ich den Kopf schief und sah schon fast flehentlich auf die fest verschlossene Rampe des Raumschiffes. So als würde sie sich plötzlich öffnen und mir der Saiyajin so leichtfertig erzählen, was letzte Nacht zwischen ihm und seinem letzten Rassenmitglied vorgefallen war. Doch sicherlich würde es das nicht tun und nur noch vage konnte ich ein spöttisches Lachen unterdrücken. Aber vielleicht sollte ich die Dinge einfach ruhen und endlich Gras über die ganze Sache wachsen lassen. Zwar hatte ich gestern Nacht einiges über Vegetas Gedankengänge erfahren, aber dennoch war es zu unschlüssig, schien so wenig zu fassen, ob er genauso fühlte wie ich. Seine Sorge mir gegenüber könnte auch anders gerechtfertigt sein. Immerhin hatte er, wenn ich nicht mehr da war, niemanden mehr der ihm sein Essen kochte. Oder den GR reparierte. Belustigt schnitt ich eine Grimasse. Nein. Das war eher unwahrscheinlich. Letztes konnte er wahrlich doch selbst erledigen und dennoch ließ mich das eisige Flehen in seinen Augen nicht los. Oder...wollte er mich etwa nicht gehen lassen und bestand der Großteil seiner Sorge etwa darin mich verlieren zu können, weil ich ihn zu sehr... erinnerte? Dieser Gedankengang erfüllte mich mit Schrecken und wieder schüttelte ich den Kopf. Es war anders. Musste einfach anders sein, als ich an gemeinsam erlebte Momente zurück dachte. Ich musste einfach mehr für ihn sein, als eine blasse Erinnerung, von der nicht einmal sicher war, was der Saiyajin einst wirklich für sie gefühlt hatte. Du bist wie Licht.... Wieder erwärmten seine Worte mein Herz und blies jeglichen Zweifel sofort hinfort. Es musste einfach anders sein, doch ein plötzliches Klingeln der Türe riss mich aus meinen Gedanken. Wer..... Unsicher löste ich mich von der Küchenzeile und marschierte Richtung Eingang. Wer sollte mich um diese Zeit besuchen? Son-Kun konnte es eigentlich nicht sein, war der Saiyajin doch eben vor wenigen Minuten dank seiner Momentanen Teleportation so übereifrig verschwunden. Wer also stand dann hinter mir nun verschlossenen Türen? Wieder ein Klingeln, diesmal etwas länger und unsicher sah ich auf das morsche Holz. Es gab nur einen Weg, wie ich das herausfinden konnte und langsam nahm ich die Klinke in die Hand und öffnete mir verschlossene Tore. Nur um dann mit Vergangenem meines Lebens konfrontiert zu werden und stumm heilt ich den Atem an. Zu gefangen vom Moment, von eben jenem Besucher, welchen ich so lange nicht mehr wieder gesehen hatte. Es war Yamchu. ~*~ „Bitte, komm doch herein.“, war das Einzige was ich über meine Lippen brachte, nachdem das eisige Schweigen fast unerträglich wurde. Mit allem hatte ich gerechnet, doch nur nicht mit ihm. Mit diesem einem Mann, der mir einst so wichtig gewesen war und nun, in Anbetracht der Zeit, dennoch so anders geworden war. Wir hatten uns verändert – ich hatte mich verändert und quälend zog ich meine Augenbrauen zusammen, als ich an unseren Abschied dachte. Ein Abschied der nun so lange her war. Einfach so hatte ich Yamchu ziehen lassen, ohne zu erklären was wirklich in mir vorging – obwohl es doch so offensichtlich war. Ohne ihm begreiflich zu machen, wie es wirklich um uns stand, was meine wahren Gefühle waren und nun schien sich diese Achtlosigkeit zu rächen. Wieso war er wieder gekommen?!?  Dieser Gedanke erfüllte mich mit Argwohn und ließ mich meinen neuen Besucher eher skeptisch betrachten, welcher nun meine Einladung dankend annahm und seine Sachen, einen Tramperrucksack wohlgemerkt und weitere Utensilien einer langen Reise, im Flur abstellte. War er bis jetzt unterwegs gewesen? Wahrscheinlich und wieder stellte ich fest, dass auch er nur noch eisernes Training im Kopf hatte. Vielleicht sollte ich langsam den Ernst der Lage begreifen und mich mit weit aus dringlicheren Dingen beschäftigen, als mich um meine eigene Gefühlswelt zu kümmern, die leider niemals verstummen wollte. So viel war geschehen. So Vieles, was mich erneut zum Nachdenken brachte und dennoch konnte ich mich dieser einen Aufgabe nicht widmen, da sich erneute Kopfschmerzen anbahnten. Wahrlich, heute war nicht mein Tag. „Es tut mir leid, dass ich so unerwartet rein platze. Sicherlich hast du andere Dinge zu tun....“, kam auch sogleich die Entschuldigung für Yamchus plötzliches Auftreten und lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Nein, du kommst nicht ungelegen und um ehrlich zu sein, freue ich mich ein wenig darüber, ein bisschen Gesellschaft zu haben.“, beantwortete ich seine Unsicherheit mit einem Lächeln und lehnte mich dann lässig an die Wand des Flures. Für wahr, das meinte ich wirklich. Es tat gut, fernab von all dem Chaos meines Lebens, jemanden zu sehen, der weit weg von all dem war und unberührt an diese Sache herangehen konnte. Denn um ehrlich zu sein, ich wusste, dass es mit Vegeta nicht einfach werden würde, aber dennoch hatte ich mir, in meiner kleinen menschlichen Seifenblase, mehr erhofft. Hatte geglaubt, so simpel und spielend einfach, dass alles Leichter laufen würde. Aber das war nur ein Wunschdenken gewesen und auch wenn ich meine Gefühle für den Saiyajin niemals leugnen würde, war es dennoch ermüdend. Ermüdend immer und immer wieder von sich gestoßen zu werden ohne jemals den wahren Grund zu erfahren, nur weil jenes Wesen, trotz all seiner Lücken, dennoch so unergründbar war und nicht über seinen eigenen Schatten springen konnte. Du stehst dir doch nur selbst im Weg, Vegeta. Siehst du das denn nicht? „Ich musste einfach mal etwas anderes sehen, als den endlosen Sand der Wüste.“, kam es lachend aus einem mir bekannten Gesicht und warm erwiderte ich Yamchus ehrliches Lächeln. „Wie geht es dir Bulma?“ „Gut.“, sagte ich viel zu hastig und sofort sah ich die hochgezogene Augenbraue meines Gegenüber. „Es geht mir gut...“, setzte ich dem nach und war eigentlich nicht verwundert, dass meine Antwort mehr als nur unglaubwürdig klang. Natürlich hatte Yamchu es gesehen. Sah meinen Selbstzweifel, der mich schon viel zu lange innerlich zerfraß und legte die Betonung seiner Wörter anders, sodass sie nun in einem anderen Licht erstrahlten. „Ich meine es ernst, Bulma. Wie geht es dir ?“  Diese Art der Frage legte schon ein ganz anderes Gewicht an den Tag und unsicher schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Natürlich hatte ich den Wink verstanden. Erkannte das Problem auf das der ehemalige Wüstenbandit hinaus wollte und zögerlich sah ich erneut zur Seite. Entweder hatte Yamchu immer noch nicht aufgegeben, konnte einfach nicht akzeptieren, dass das was zwischen uns einst mal war, nun als verloren galt; oder erschien er einfach doch nur besorgt? Wollte wirklich vielleicht nur wissen, wie es um die Dinge stand und mit einem Seufzen erwiderte ich seinen stummen Blick. „Unverändert. Die Ankunft der Cyborgs steht in mehr als einem Jahr bevor und... hier.. hat sich eigentlich nichts groß getan, seitdem du weg gegangen bist.“ Wieder folgte ein unsicherer Blick dem nächsten und ich konnte nicht sagen, dass ich mich gerade wohl in meiner Haut fühlte. Irgendwie erschien es mir mehr als falsch mit jenem Mann über meine Gefühle zu reden, die nun nicht mehr länger ihm galten - sondern einem Anderen. Vielleicht redete ich deswegen um den heißen Brei, wer wusste das schon, wenn ich es selbst nicht ein Mal tat. Aber ich konnte mir auch nichts vormachen. Ich musste mich mit Altem auseinander setzten. Etwas was ich auch von Vegeta verlangte, doch nun erst begriff ich, wie schwierig das in Wahrheit eigentlich war. „Vegeta trainiert viel, falls du das meinst. Und über das... was einst geschehen war...haben wir eigentlich, wenn man es genau nimmt, kein Wort mehr verloren.“ Was nicht so ganz stimmte. Immerhin hatte meine Entschuldigung einen Weg gefunden endloses Misstrauen beiseite zu schieben und dennoch war es so verworren. Unsere Situation schien eingefroren und ich konnte nicht sagen, ab wann ich das Eis völlig würde schmelzen können. Auch wenn der Anfang gegeben war die hinterste Schicht völlig zum Einsturz zu bringen – das konnte noch ein langer Weg sein, doch ich würde ihn beschreiten. Immer und immer wieder. Weil dieser Saiyajin mir wichtig geworden war. Mehr als alles Andere. „Klingt ja nicht gerade berauschend.“, war alles was mein Besucher dazu sagte und kurz konnte ich nicht anders, als leise Wut zu verspüren. Was hatte er mit diesem Kommentar gemeint? Schien er sich dennoch Hoffnungen zu machen obwohl er wusste, dass ich sie so spielend leicht zerschlagen konnte? Wieso war er nur gekommen?!? Um mir dass durch die Blume etwa mitzuteilen?!? Wieder lagen dunkle Augenpaare auf mir, fast schon wieder flehentlich und tief war das Seufzen als ich zum Gegenpart ausholte. Dann musste es wohl sein. Endlich musste ich diesen einen schweren Weg beschreiten, auch wenn es dennoch schmerzen würde – denn viel zu lange hatte ich es vor mir hergeschoben. Wenn ich mich hier und heute nicht klar verständlich ausdrücken würde, war das auch in Anbetracht aus Yamchus Weise einfach nicht fair. Umso beschwerlicher waren nun meine Worte, die sich zögernd aus meiner Kehle stehlen wollten. „Yamchu, wir.... wir müssen über etwas Wichtiges reden.“, waren meine Anfänge, doch weiter kam ich nicht, als ein plötzliches Beben den Raum erfüllte. Es begann langsam und zuerst hatte ich es für eine Sinnestäuschung gehalten, doch dazu war es dann doch zu real. Das Klirren der Gläser wurde immer lauter und fast schon ängstlich sah ich in die Augen meines Gegenüber. Hoffend dass ich nicht das Gleiche dort wiederfinden würde, was auch in meiner eigenen Seele herrschte, doch leider war es so. Panik und reiner Unglauben war in dunklen Opalen zu lesen und wieder stieg das Dröhnen an. Die Luft um uns herum schien haltlos zu knistern, schien sich mit einem Mal plötzlich zu erwärmen und getrieben von einer inneren Stimme, rannte ich, so gut das mit zittrigen Beinen konnte, zurück zur Küche. Angst hatte mein ganzes Sein erfüllt und nur vage nahm ich aus dem Augenwinkel war, dass mir Yamchu, ebenso besorgt, folgte. Doch bemerkte ich ihn kaum, meine Augen nur auf einen Punkt gerichtet. Angst beherrschte meinen ganzen Körper. Herrschte über mein ganzes Sein, als ich näher an das Küchenfenster treten wollte, doch noch ehe ich es erreicht hatte, erfasste uns eine plötzliche Druckwelle und ließ sofort kaltes Glas zersplittern. Sie war so mächtig, dass es mich augenblicklich von den Füßen holte, haltlos zu Boden stieß und ich nur noch merkte, wie sich zwei Arme schützend um meine Seite legten, bevor das innere Inferno ausbrach. Etwas war geschehen, das wusste ich. Eine vage Angst, die ich schon zu lange vermutet hatte, schien nun erfüllt zu sein, doch war das Dröhnen zu bestehend, die Explosion zu gewaltig, als dass ich mich auf einen Punkt konzentrieren konnte. Einen Punkt der vielleicht wichtig gewesen wäre, doch nun im Anbetracht dieser Katastrophe in einem blässlichem Nebel verschwand. Es war passiert. Das, was schon immer in den letzten Tagen, gar Wochen, eine meiner schlimmsten Befürchtungen gewesen war, war eingetroffen und so unerwartet, dass mich das Ausmaß erst jetzt zu treffen schien. Doch mein Körper reagierte nicht, konnte auch nicht anders reagieren, als eine zweite Explosion das Haus erschütterte und es erneut in ihren Grundfesten erzittern ließ. Heißer Rauch und Ruß stieg sofort durch das zersplitterte Fenster und machte das Atmen schwerer denn je. Selbst zum Schreien war ich zu geschockt, blind hatte mich pures Adrenalin erfasst und brachte meinen Körper haltlos zum Zittern, der immer noch schützend in den Armen von Yamchu lag. Denn mein schlimmster Alptraum hatte sich bewahrheitet. Das was ich Vegeta immer wieder versucht hatte in den letzten Tagen seines sturen Trainings, wenn ich ihn denn Mal erwischt hatte, einzubläuen, war eingetroffen und erfüllte nun meinen ganzen Körper mit einem eiskalten Schrecken. Die eine Katastrophe, welche ich vielleicht durch den Notschalter hätte aufhalten können, war eingetroffen; nur weil ich ein einziges Mal den Blick für die wirklich wichtigen Dinge verloren hatte und nun.... Nun war es geschehen. Der GR hatte der erdrückenden Masse von geballter Macht und Kraft nicht mehr standgehalten.  Zittrig hievte ich mich auf die Beine als der erste Schock einigermaßen überwunden war und trat auf das zersprungene Fenster zu. Klirrendes Glas knirschte verräterisch unter meinen Schuhen, doch nahm ich das nur noch am Rande war. All mein Augenmerk war nun auf den unteren Garten gerichtet und als ich das Bild des Grauens erkannt hatte, weiteten sich meine Augen in neuer Qual und endloser Pein. Vom Raumschiff selbst war nicht mehr viel übrig geblieben. Jetzt bedeckten nur noch brennende Trümmer den schneebedeckten Rasen, welcher langsam unter der steigenden Hitze zu schmelzen schien und ein sattes Grün zeigte. Ich konnte nichts sagen, selbst wenn ich gewollt hätte. Konnte mich nicht rühren, selbst wenn man mir einen kräftigen Stoß in die Seite gegeben hätte. Das.... das war nicht wahr. Immer und immer wieder schüttelte ich den Kopf, als ich blaue Augen nicht von dem Anblick nehmen konnte, der sich mir offenbarte. Das...das durfte nicht geschehen. Bitte. Doch, das war es. Es war passiert und jetzt, da ich das Bild langsam in mir aufzunehmen schien, herrschte nur noch ein neuer Gedanke. Eine einzelne Frage, die nun so unabwendbar war, mein Herz erneut mit wilder Sorge füllte und abermals das kalte Eis der Angst wiederkehren ließ. Wo war Vegeta? Kapitel 38: Glück 38 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 38 Die Luft roch nach Verbranntem. Schwarzer Ruß und kalte Asche regnete vom Himmel wieder und machten eine klare Sicht auf eben Geschehenes schier unmöglich. Dumpf, gar wallend, umhüllte der neblige Schleier schwarzen Rauches jenes Gebiet des stillen Schreckens und brachte mein Herz erneut zum Zittern. Eisig war die Stille, welche sich gar schon beschämend frech um jeden einzelnen Trümmer legte und kaltes Gestein sich reglos in der Sonne erwärmen ließ. Nichts war zu hören außer das Knacken einer gekappten Stromleitung und das dumpfe Dröhnen fallenden Metalls, welches unaufhörlich zu bestehen schien. Nichts war zu spüren, als dieses eine beklemmende Gefühl, welches langsam in einer Seele hinaufkroch, die sich schon viel zu lange an eine immer wiederkehrenden Anwesenheit gewöhnt hatte; bis sie, durch den Wandel der Zeit, zu etwas Alltäglichem wurde. Etwas was immer da war und an das man sich schon längst gewöhnt hatte. Doch mein Stummes Flehen blieb unerhört und verweilte weiter eisern in seinen Schranken. Haltlos fiel ich auf meine Knie, mitten in die Trümmer hinein und ohne, dass ich weiter über mein törichtes Handeln nach dachte, begann ich zu suchen. Bewegte Stein um Stein; hoffend, dass ich jenes eine Wesen erblicken konnte, welches ich hoffentlich nicht sovorfinden wollte. Nicht reglos unter Trümmern liegend, doch wurde ich jedes Mal, wenn ich schweres Gestein beiseite schaffte, mit gähnender Leere begrüßt.  Meine Finger schmerzten, hatte ich mich unweigerlich an rissigem Metall blutig gekratzt, doch beachtete ich all die Qual, die ich auf meinen Körper nahm, nicht länger. Beachtete nicht das Blut, welches langsam aus kleinen Rissen meiner Haut sickerte; sondern war nur bestrebt, ihn zu finden. Diese eine Person, welche ich doch nur in Sicherheit wissen wollte. Doch je länger ein sorgenvoller Blick auf einem zerstörten Trümmerfeld verweilte, desto kleiner wurde mein Hoffen. Wurde mein Flehen, Vegeta unbeschadet aus einem blanken Chaos zu ziehen und haltlos wollten sich Tränen der Angst aus meine Augen stehlen – doch hielt ich sie eisern auf. Jetzt war nicht die Zeit in Kummer zu versinken, das brachte uns nicht weiter. Den Saiyajin noch weniger und wieder huschten bleiche Finger über kaltes Gestein. Das... Das konnte er doch nicht einfach so machen. Nicht einfach so spielend leicht sich selbst etwas antun, bevor er es nicht allen gezeigt hatte. Er konnte nicht so einfach gehen, nicht so einfach diese Welt verlassen, ohne zu beweisen, was wirklich in ihm steckte. Dieser verdammte Super-Saiyajin war doch in ihm, das hatten wir alle gesehen. Wieso kam er dann nicht hervor? Was hielt unhaltbare Macht dennoch zurück und hielt einen nie ermüdbaren Geist, egal wie oft er auch dagegen kämpfte, dennoch gefangen? Stumm fegte die Stille über die Ebene und ließ mein Herz erneut erzittern, als ein eisiges Schwiegen zu bestehend schien. Sich einfach nichts änderte an diesem einen Bild, das ich einfach nur noch vergessen wollte und wieder wurde meine Sicht wässrig, als ich auf reglose Trümmer starrte. Gar hoffend, dass sich der Saiyajin aus ihnen erheben würde, eisern gar verbissen jeden Schmerz zu trotzen schien; nur um mich dann mit diesem einen strafenden, aber dennoch besorgten Blick anzusehen. Was ich hier zu suchen hatte. Hier an dem Ort des Verderbens, doch leider blieb nichts als Leere. Das Gefühl der Angst weiterhin in meiner Seele haftend und so wahrhaft, dass ich es nicht verdrängen konnte. Schamlos verwandelte es sich in etwas, was ich einfach nicht aufhalten konnte, so sehr ich es auch versuchte. Die Angst blieb, eine mir wichtige Person auf ewig verloren zu haben und mit dieser einen Erkenntnis kam die Panik. Es war schwer zu beschreiben. Es glich jenem Gefühl, als würde man erbarmungslos in kaltes Wasser gestoßen werden; tausend Nadelstiche auf dem Körper spürend, denen man sich dennoch nicht entziehen konnte. Es war als würde man haltlos versuchen zu atmen, gar wissend, dass man dennoch Luft bekam, aber nichts in sich sehnenden Lungen anzukommen schien. Es war als würde man ertrinken und obwohl man die helfende Hand annahm, war keine Kraft dahinter, die dich aus dem kalten Eis der Dunkelheit hätte ziehen können. Als wäre man verdammt dazu, nur... zu zusehen und leise war das Flüstern, als ich kläglich seinen Namen rief. Doch wieder weilte nichts als Stille und verzweifelt wiederholte ich mein Mühen. Diesmal um einiges lauter, so dass meine Lungen mehr als nur brannten, doch wieder keine Regung. Nichts. Es herrschte einfach Nichts und kraftlos sackte ich erneut in kalte Trümmer zurück. Nun zog sich mein stummes Schluchzen hin, wie ein ewiges Mantra, doch konnte und wollte ich einfach nicht an ein Aufgeben denken. Wollte einfach nicht glauben, dass es so schnell und dennoch auf so simple Art und Weise, vorbei war. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Yamchu, ebenso minder geschockt neben mich getreten war, haltlos in die Trümmer hinein und seine Aura schweifen lies. Er schien zu suchen, schien spüren zu wollen ob nicht irgendwo doch noch ein Funke vorhanden war, der auf ein Überleben zeugte. Doch je mehr ich mir die eisige Stille betrachtete, die um uns herrschte, desto weniger konnte ich selbst daran glauben. Die Explosion war gewaltig gewesen. Selbst jetzt war die Luft noch von dieser einen bedrückenden Hitze erfüllt und wieder schrie ich seinen Namen. Rief ihn laut in die Stille hinein, sodass sich meine eigene Stimme selbst überschlug. Sie war schrill und getrieben von Panik und erst als sich tröstend eine Hand auf meine Schulter legte, konnte ich aufhören – den Tränen nun freien Lauf lassend, die sich endlos ihren Weg über meine Wangen suchten.   Doch ein plötzliches Geräusch durchbrach die Stille und obwohl es so leise und gar so zaghaft war, nahm es in meinem Herzen ungeahnte Größen an. Hastig sah ich auf, flehentlich in jene Richtung aus der ich das Geräusch sich bewegenden Steines vermutete zu hören und dann begann es.  Geschah so einfach vor unseren Augen, dass es in jenem Moment einfach nur unbeschreiblich war. Zitternd, gar mit den letzten Kraftreserven die er aufbringen konnte, stemmte sich der Saiyajin aus den Trümmern hinaus, versuchte auf wackligen Beinen zum Stehen zu kommen, während ein verklärter Blick mehr damit beschäftigt war, dass was um ihn herum lag, zu ordnen. Versuchte einen wirren Geist in Einklang zu bringen und je mehr ich einfach nur starr vor Schock, aber auch unendlicher Erleichterung, auf ihn starrte, nahm ich das Bild vollkommen in mir auf, was sich mir darzubieten schien. Die Explosion hatte mehr Schaden angerichtet, als es sonst der Fall gewesen wäre. Immerwährendes Training und diese eine selbstzerstörerische Ader hatten ihre Spuren hinterlassen und ich konnte nicht minder sagen, wo der Saiyajin nicht verletzt war. Das erforderte wohl mehr Gründlichkeit, erforderte ein längeres Einschreiten, doch momentan war ich viel zu sehr damit beschäftigt, meine eigenen Emotionen zu greifen. Er war da. Endlich da und allen Göttern sei dank, wohlauf, auch wenn sein schwankender Körper vom Gegenteil zeugte. Ich wollte etwas sagen, wollte irgendetwas aus meiner trockenen Kehle bringen, doch fand ich keine Wörter, die das beschreiben konnten, was ich fühlte. Das was ich spürte in jenem Moment, als mich dunkelbraune Opale einfach nur ansahen und ich jenen einen Blick erkennen konnte, der wilde Sorge am besten beschrieb - Was ich hier suchte, am Ort des Verderbens und in diesem einen Moment konnte ich nicht anders, als zu lächeln. Befreit zu lächeln, denn er war am Leben. Das war das Einzige was zählte, das Einzige was wichtig war und je an Bedeutung gewonnen hatte. Er lebte und langsam schien sich die eiskalte Hand um mein Herz zu lösen. Nur um sich dort wieder eisern festzukrallen, als ein besorgter Blick langsam steigernder Wut entwich. Mein törichtes Handeln; so blindlings nach dem Saiyajin zu suchen ohne zu wissen, ob nicht irgendwo hinter erhitzten Gesteines eine weitere Gefahr lauern konnte, schien ihn zu bewegen. Schien jene Sorge in Wut zu verstecken, die Vegeta mir nur so zeigen konnte, um sich selbst und eine verletzte Seele zu schützten, die unweit so viel mehr erlebt hatte. Er wollte etwas sagen, wollte irgendetwas erwidern um seiner Sorge Luft zu machen und dennoch konnte er nicht. Erschrocken sprang ich auf die Beine, als er nach vorne laufen wollte, ihn aber dann alle Kräfte zu verlassen schienen und der Saiyajin einfach seitwärts in die Trümmer fiel. Ein lebender Körper, zuvor so viel Stärke und eisernen Willen zeigend, schien nun so geschwächt und binnen von Sekunden war ich bei ihm. Entriss mich der tröstenden Hand, die immer noch fast besitzergreifend auf meiner Schulter ruhte und erkannte nicht Yamchus schmerzerfüllten Blick, mit dem er die Szene betrachtete. „Was...suchst du... hier?“, erreichte mich eine schwache Stimme, welche dennoch solch eine innere Bitterkeit in sich trug, das es augenblicklich mein Herz berührte. Er war doch derjenige, der schwer verletzt war und dennoch schien er sich nur Sorgen um mich zu machen. Ein schläfriger Geist zu benommen von jenem was geschehen war um eiserne Masken aufrecht zu halten und kurz, wenn auch so gar nicht zur Situation passend, konnte ich Vegetas Ärger nur belächeln. Liebevoll belächeln, denn mit diesem Wandel der Dinge hatte ich nicht gerechnet und stützend nahm ich ihn in die Arme, versuchte seinen Körper aufrecht zu halten, doch wieder zog der Saiyajin eine gequälte Grimasse – begleitet von Schmerz. „Habe.. ich dir nicht gesagt, dass du dich von mir...fern halten sollst? Also lass mich in Ruhe.“, kam es wieder über spröde Lippen, diesmal gefolgt von jener strafenden Bitterkeit, gar Strenge, die er schon immer in seine Wörter gelegt hatte. Sie schien es mich zu betreffen, doch hörte ich sie nicht. Wollte sie nicht hören, denn augenblicklich schüttelte ich den Kopf und sah ihm dann fest in die Augen. Versuchend zu vermitteln, aufzuzeigen; dass ich nicht so einfach gehen würde, ihn alleine lassen konnte. Ihn, der schon viel zu früh ein Bestandteil meines Lebens geworden war und wieder war er da. All der Zorn, der eher auf sich selbst, als auf uns Andere gerichtet war und eisern schälte sich der Saiyajin aus meinem schützenden Griff. „Mathak´ne Onná!“, drang es erneut fast schon erbost an mein Ohr und ich brauchte keine Übersetzung um diese wenigen, saiyanischen Worte zu verstehen.  `Verfluchtes Weib!´ - erklang es bitter in meinem Geist und wieder konnte ich Vegetas Wut nur mit einem eisernen Kopfschütteln beantworten. So einfach würde er mich nicht los werden, nicht nach Alldem, was geschehen war; doch da sollte ich diesen Sturkopf wieder ein mal unterschätzt haben. Fest wurde ich plötzlich zur Seite gedrängt, nicht arg um mir ernsthaft weh zu tun – aber bestimmend und zornig versuchte ein geprellter Körper aufzustehen. Es musste schmerzen, mehr als alles andere, dass sah ich in seinem angestrengten Gesicht und wieder wollte ich ihn beruhigen, wollte Vegeta zur Vernunft bringen, doch plötzlich rollten sich seine Augen einfach nach hinten. Spielend einfach, so als wäre es das Leichteste auf der Welt, eines der stärksten Wesen zu Fall zubringen, klappte er erneut in sich zusammen und bleib dann reglos liegen. Erneut war ich bei ihm, rief seinen Namen, rüttelte an einer eingesunkenen Schulter, doch diesmal sollte es kein Erwachen geben – jedenfalls nicht so schnell. Diesmal blieben mir dunkelbraune Opale verschlossen und traurig senkte ich den Blick. Es war klar gewesen, dass es eines Tages so hatte kommen müssen.  Von Anfang an. ~*~ Ich war froh um Yamchus Dasein, denn er half mir, den verletzten Saiyajin in sein Zimmer zu bringen. Er war es auch, der mir behilflich war eines der Sauerstoffgeräte aus den unteren Katakomben zu holen und in jenen Raum zu bringen, der nun systematisch fast schon einem Krankenbett glich. Im Nachhinein, wenn die ersten Wogen geglättet waren und Vegetas Wunden versorgt, würde ich mich wohl bei ihm bedanken müssen. Auch wenn ich meinem einstigen Freund zeitgleich wehgetan hatte – das spürte ich. Äußerlich sah der Saiyajin mehr als mitgenommen aus und es dauerte einen größten Teil der Zeit, bis ich alle Wunden versorgt hatte. Innere Verletzungen schien Vegeta glücklicherweise nicht zu haben. Alleinig was mir Sorge bereitet hatte, waren zum Teils gebrochene Rippen, die einen längeren Heilungsprozess von Nöten hatten; aber da musste er wohl oder übel durch. Doch so wie ich diesen Starrkopf kannte, würde er das nicht so einfach hinnehmen und verträumt strich ich über eine eingepflasterte Wange. Ein Wandel der Dinge, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Eine Katastrophe, die einfach so geschah, die immer einfach so passierten, rechnete man am Wenigsten damit und langsam blieb meine Hand auf einer sich schwach hebenden Brust liegen. Spürte ein schlagendes Herz, welches wieder diese einen gefährlichen Stolper mit sich trugen. Freezers Todesurteil, so lange vergangen und durch Shen-Longs Macht bereinigt, hatte dennoch Narben hinterlassen und ich hoffte nur, dass Vegetas Herz einst stark sein würde, diese eine Schwäche wieder auszugleichen. Doch so wie ich den Saiyajin no Ouji einschätze, würde ihn das nicht aufhalten. Keineswegs doch ich hoffte nur, dass er seine eigenen Grenzen wirklich kannte und diese auch einhalten konnte. Das aber, schien ich zu bezweifeln, sah ich jetzt mit eigenen Augen zu was Vegeta fähig sein konnte und behutsam strich ich meinem Gegenüber fallendes Haar aus einer blässlichen Stirn. `Wieso kann man die Zeit nicht zurück drehen? ´, schoss es mir durch den Kopf und müde sah ich abermals in ein schlafendes Gesicht. Zu gefangen vom Moment, als minder zu begreifen, dass mich dieser eine Gedanke eines Tages noch sehr weit bringen würde. Doch momentan war nichts Wichtiger, als das Wohlergehen meines Gastes. Jenen Wesens, das weit aus mehr geworden war, als ein simpler Freund; oder ein Versuch eben Jenen als Solchen zu betrachten. Er war mehr, viel mehr und langsam stand ich auf. Vegeta brauchte seine Ruhe und die bekam er nicht, saß ich andauernd an seiner Seite. Momentan war der Saiyajin sowieso in einer erholsamen Schläfrigkeit gefangen, da konnte er nicht so schnell neuen Ärger machen. Ich würde später nochmal nach ihm sehen. Jetzt galt es erstmals sich um andere Dinge zu kümmern. Das Chaos im Garten zum Beispiel und mit einem letzten Blick auf die Sorgen meines Herzens, verließ ich den Raum. Ließ leise die Tür ins Schloss fallen und hoffte, dass alles schon bald in geregelten Bahnen verlaufen würde. Der interne Notdienst war schnell gerufen und während ich den Männern dabei zusah, wie sie wortlos die Trümmer aus dem Garten schafften und ich mich innerlich fragte, wie oft ich diese eine Nummer eigentlich in der letzten Zeit gewählt hatte, wurde mein Seufzen immer größer.  Immer beschwerlicher dieser eine Gedanke, dass es sicherlich nicht das letzte Mal gewesen war und tief in Gedanken wandte ich mich um.  Jetzt galt es, etwas weit aus Wichtigeres zu klären und die Arme überlegend vor der Brust verschränkt, betrat ich so das Wohnzimmer, in der sich meine helfende Hand in der Not gerade aufzuhalten schien. Pool war wie immer an seiner Seite und kurz beschlich mich ein leichtes Lächeln in diesen dunklen Stunden. Es musste schön sein, solch eine innige Freundschaft zu haben, doch als ich den Raum betrat wandten sich neugierige Blicke sofort mir zu. „Wie geht es ihm?“, begrüßte mich auch sogleich eine ernst gemeinte Frage und fast schon gerührt sah ich Yamchu in die Augen. Er hatte den Saiyajin noch nie wirklich leiden können, aber irgendetwas schien sich während seiner Abwesenheit von all dem hier, in Yamchu selbst verändert zu haben - doch konnte ich nur noch nicht sagen was. Irgendetwas was ich nicht wusste, sondern nur erahnen konnte und mit einem gequälten Seufzen ließ ich mich neben den einstigen Wüstenbanditen auf die Couch fallen. Wieso war das Leben manchmal nur so kompliziert? Müde stützte ich mich auf meine Knie und bettete den Kopf in endlich ruhende Hände. „Stabil soweit. Etliche Schürfwunden und Prellungen. Nichts was er sonst nicht auch wegsteckt, aber...“ Besorgt sah ich auf den Teppich, nicht minder wissend, ob sich Vegeta mit meinem nächsten Gedanken anfreunden konnte. „Seine gebrochenen Rippen werden ihn wohl einige Tage ans Bett fesseln.“ Kurzes Schwiegen herrschte, als diese Worte meine Lippen verlassen hatten und nur alleinig das Rufen der arbeitenden Handwerker vor meinem Haus waren zu hören. Doch dann... „Oh man...“, kam es langsam von meinem Nebenmann und seine mir gar schon befreiend klingende Stimme, bescherte mir eine Gänsehaut am ganzen Körper. „Dieser Saiyajin ist ein blankes Chaos.“, beendete Yamchu lachend seinen Satz, doch genau konnte ich die Erleichterung in seiner Stimme hören, dass nichts weiter Schlimmes passiert war. Denn so ein Schicksal wünschte man keinem.  Niemandem auf der Welt. „Wem sagst du das“, kam es genauso kopfschüttelnd zurück, doch die innerlich verspürende Leichtigkeit dieser Worte ließ mich innerlich auf seufzen. Alles schien besser zu werden. Immerhin hätte diese ganze Situation schlimmer ausgehen können. Doch diese Angst sollte bitteschön auch weiterhin eine bleiben, unbekümmert in den Schatten meiner Seele liegend und erschöpft ließ ich mich zurück in die Couch sinken. Lehnte müde in weiche Kissen und sah dann meinen Nebenmann an. Ich hatte ihm viel zu verdanken, diesem einen Menschen, dem ich einst geglaubte hatte, mein Herz zu schenken. War es gerechtfertigt, dass ich ihm nun erneut weh tun musste; nach allem was er für mich getan hatte? Es war einfach nicht fair, doch...  Was erwartete man eigentlich vom Leben? Das es so verlief wie wir uns alle wünschten?!? Das war lachhaft, gar schon unverschämt lächerlich und müde schüttelte ich den Kopf. Nein. Ganz so einfach konnte ich es mir nicht machen und endlich einen bitteren Entschluss gefasst, sah ich dem schwarzhaarigen Mann in die Augen. Versuchend, das zu beenden in dem ich vor wenigen Stunden unterbrochen wurde. „Yamchu, ich....“  Doch weiter kam ich nicht, den plötzlich griff eben Jener meine Hand und ließ sie nicht los. Gar schon zärtlich strichen seine Finger über meine Haut, versuchend mir das innere Zittern und all die Qual zu nehmen, welche ich mir auf die Schultern geladen hatte. „Ist schon gut, Bulma. Du musst nicht weiter reden...“, unterbrach er meine Versuche erneut und sah mich dann aus ehrlichen Augen an. „Ich glaube, ich scheine so langsam... zu verstehen.“ Jene Worte begleiteten ein sanftes Lächeln und gar schon verträumt sah mein Nebenmann zu Boden. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen und unsicher versuchte ich in einem gar schon gelösten Gesicht zu lesen. Versuchte die Zusammenhänge zu verstehen, doch tappte ich weiterhin im Dunkeln. Was hatte sich geändert, in diesen wenigen Stunden, die vergangen waren? Was nur hatte Yamchu gesehen, das seinen Entschluss, mich eventuell doch noch zurück zu gewinnen, mit einem Mal beendet hatte? Ich würde es gerne verstehen, wollte es gar so dringend, doch ließ mich der Andere seine Gedanken nicht sehen. „Ich glaube, so wie es jetzt ist, scheint es... in Ordnung zu sein.“  Wieder ein Rätsel seinerseits und bestärkt sahen mir dann dunkel Augenpaare entgegen. „Das ist es doch, was du immer gewollt hast, oder?“, kam es sanft über seine Lippen und wieder bedachte mich ein ehrlicher Blick, gefolgt von einem Lächeln. „Er schient genau das zu sein, was du dein Leben lang gesucht hast.“ Ein trauriger Blick glitt wieder zu Boden und ließ mich innerlich auf keuchen, als ich die Tragik hinter diesen Worten verstand. So leise einsickernd in meinen Geist, dass es neue Wege öffnete. „Er ist das, was ich niemals für dich sein werde – weil ich es einfach nicht bin! “ Nun schenkte mir Yamchu abermals einen ehrlichen Blick und dann verstand ich es. Verstand mit einem Mal, was mir mein Gegenüber versuchte mitzuteilen. Mein leben Lang hatte ich nach einem Prinzen gesucht. Hatte meine ganze Jugend auf eben jenen Wunsch ausgelegt, welcher mir dennoch unerwünscht geblieben ist – so dachte ich zumindest. Doch... ohne es zu merken, hatte ich ihn schon längst gefunden. So klang heimlich, still und leise, ruhte er an meiner Seite. Ein Beschützer. Ein Jemand, der immer da war, selbst wenn man es nicht erwartete und weder noch damit gerechnet hatte. Ein Wesen, dessen Blicke, so gut versteckt sie auch waren, mich immer mit dieser einen Sorge und dieser einen Hingabe begleiteten. Mich zu beobachten schienen, Tag und Nacht; selbst wenn ich davon nichts wusste. Immer auf mir ruhend, um gar jedes Übel abzuwenden, das mir und alleinig nur mir, schade konnte. Und sei es auch - er selbst. Es war so klar gewesen, von Anfang an so eindeutig zu fassen, zu ergreifen und dennoch... War ich blind geblieben; all die Zeit, um zu begreifen und zu erkennen, dass ich diesen Einen, diesen Prinzen, schon längst gefunden hatte. Auch wenn es eine Ewigkeit an Zeit gedauert hatte. Ich hatte ihn gefunden und um nichts in der Welt wollte ich ihn wieder loslassen. ~*~ „Es wird wohl dann Zeit, dass ich mich verabschiede.“, riss mich Yamchus Stimme abermals aus den Gedanken und verklärt sah ich auf meinen Nebenmann, der langsam aufgestanden war und die untergehende Sonne am Firmament betrachtete. Sonnenuntergang.  Wie sehr ich diese Zeit liebte, doch in Anbetracht dessen, was momentan in mir vorging, konnte ich dieses Gefühl nicht genießen. „Es ist schon ziemlich spät geworden und ich will nicht wissen, wie mein Apartment nach der langen Zeit meiner Abwesenheit aussieht.“, drang es abermals lachend an mein Ohr und zögernd stand ich ebenfalls auf. Verunsichert von den neuen Gedanken, die mein Gegenüber in mir geweckt hatte. Ironie des Schicksales nannte man eben jenes Phänomen, was mir soeben widerfahren war und dennoch konnte ich das wärmende Gefühl in meiner Seele nicht mehr aufhalten. So lange...  So lange hatte gesucht, nur um jetzt zu begreifen, in diesem einen Moment, dass das Glück zu meiner Seele so unweit vor mir lag. „Wenn du meine Hilfe brauchst, kannst du mich jederzeit rufen, Bulma. Jederzeit.“ Ehrlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und dankbar sah ich jenem Mann in die Augen, der einst mein Leben ein kleines Stück hinweg, begleitet hatte - Mir aber eben nur beigestanden war. Er war nicht das, was ich mir in meinen sehnlichsten Träumen erhofft hatte, so traurig wie es sich auch anhörte und dennoch war ich froh, ihn zu haben. Diesen einen Mensch, der immer mein Freund sein würde - aber eben nur ein Freund blieb. Nicht mehr und nicht weniger. „Ich danke dir.“ Leise kamen diese Worte über meine Lippen und versank dann in einer großen Umarmung meines Gegenüber.  „Danke...“, hauchte ich, erstickt den Träne nahe, in seinen wärmenden Körper und gab mich ein letztes Mal seiner Umarmung hin. Wissend, dass es nun endgültig vorbei war. Endgültig diese eine Zeit, die mich einst Geborgenheit empfinden ließ, aber eben nicht ganz ausreichte. Nie ausreichend sein würde und mit einem letzten Gruß verabschiedete ich mich von eben Jenem, der nun hoffentlich befreiter in ein neues Leben gehen konnte. Ein Leben ohne mich, aber dennoch... an seiner Seite. ~*~ Leise blieb ich im Türrahmen stehen und ließ meinen beobachtenden Blick über den Raum schweifen. Ließ einen sich nach Ruhe sehnenden Körper endlich erholen und war dazu verdammt ihn nur aus der Ferne zu betrachten. Eisig, gar still und monoton zugleich, piepste der Monitor langsam vor sich hin. Tränkte den Raum in etwas Geisterhaftes. Etwas was nur scher zu greifen war und ließ eine erdrückende Stille noch beunruhigender werden. Langsam, still und leise trat ich zögerlich in mir verborgene Schatten ein und blieb nahe am Bettrand stehen. Den Blick nicht von jenem Wesen nehmen könnend, was sich so unverfroren mein Herz genommen hatte. Dieses vielleicht ahnte und dennoch sich jenem Gefühl verwehrte, welches sein Leben nur bereichern konnte.  Wie lange willst du noch leiden, Vegeta?  Wie lange willst du das noch zulassen?!? Behutsam setzte ich mich abermals an seine Seite, ließ aber meine Hände an Ort und Stelle ruhen. Ich wollte ihn nicht stören, ihn und seine benötigte Ruhe einen geschwächten Metabolismus in Einklang zu bringen und mitleidig betrachteten blaue Opale eine eingesunkene Form. Tief in den Kissen vergraben und dennoch keinen Laut von sich gebend. Keine Regung ging durch den Saiyajin und alleinig das Surren der Maschinen war zu hören. Tauchte alles in eine bedrückende Stimmung, in ein erdrückendes Sein und langsam wandte ich den Blick ab. Es tat weh ihn so zu sehen. Wieder so geschlagen. Wieder so gebrochen, durch seinen eigenen sturen Willen. Seinen eigenen Dickkopf, der es ihm unmöglich machte eisern erflehte Schranken zu überwinden und der Kraft freien Lauf zu lassen, die in ihm thronte.  Uns lief die Zeit davon..... Bedrückt sah ich aus dem Fenster, beobachtete die untergehende Sonne, die so unverfroren leichte Schatten sich erhellender Farben durch den Raum schickte. `Ihm läuft die Zeit davon.´, war mein letzter Gedanke und wieder sah ich besorgt in ein schlafendes Gesicht. Würde sich mein Traum bewahrheiten?!? Dieser eine Traum in jener Nacht, die sich haltlos in etwas Grausames verwandelt hatte? In jenen Stunden, gefangen wie ich war in diesem Schrecken, war Vegeta kein Super Saiyjain gewesen. Hatte keine erhabene Macht besessen, die ihn und auch mich, vor den Cyborgs hätten schützen können – denn er war gefallen. Gefallen ohne jemals sein wahres Potenzial gezeigt zu haben. Drei Jahre erbarmungslosen Trainings schienen dennoch, in dieser einen Angst, nichts gebracht zu haben und wieder hörte ich das laute Brechen sich berstender Knochen, als einer der blutrünstigen Maschinen, das Genick des Saiyajins mit Leichtigkeit gebrochen hatte. So einfach das mir liebste Lebenslicht auslöschte und wieder kam das Zittern.  Wieder verfingen sich haltlos meine Hände ineinander, als ich diesen einen Traum nicht vergessen konnte. Würde es sich bewahrheiten? Unsicher sah ich auf eben jenen Saiyajin, der so viel mehr war, als die Liebe meines Lebens.  Er war... Hoffnung.  Unsere Hoffnung, die geblieben war, sollte Son-Kun dem Herzvirus doch erlegen. Sollte irgendetwas...schief laufen. Langsam, gar zögerlich fuhr ich durch dunkelbraunes Haar und kurz war mir, als ging ein Zucken durch geschlossene Lider. Selbst jetzt, da er immer noch in tiefer Bewusstlosigkeit gefangen war, schien Vegeta etwas zu spüren. Fühlte er etwa meine Anwesenheit? Vielleicht. Vielleicht war dem wirklich so, doch das konnte ich nur erahnen – leider. Konnte nur hoffen, dass dem wirklich so war und je länger ich in ruhende Züge blickte, desto bestärkter wurden meine Gedanken. Wurde mein Flehen, gar mein Bitten, dass er es einfach schaffen musste. `Und das wirst du, Vegeta´, war mein letzter Gedanke, bevor ich ihm sachte einen Kuss auf die Wange hauchte. Das wirst du. Kapitel 39: Glück 39 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 39 Das Erwachen tat weh.  Es war weit aus schlimmer, als alles Andere das ich bisher in Erinnerung hatte, auch wenn es tief vergessen im Schleier des mir Verborgenen blieb und noch ehe ich richtig die Augen öffnen konnte, wusste ich dennoch was geschehen war. Dieses verdammte Ding war in die Luft gegangen, war ja klar das dass passieren musste. So haltlos diese Katastrophe, Unfall traf es wohl eher, auch geschehen war; sie hätte genauso gut in ihren Schranken bleiben können. Und dennoch war es dem nicht so gewesen und kratze unverschämt an einer Oberfläche, welche sich Sarkasmus, gar noch Ironie des Schicksales schimpfte. Oder so etwas Ähnliches. Pff – zum Teufel damit. Das gab dieser Erdenfrau doch nur wieder die Bestärkung, Recht gehabt zu haben – so wie sie es immer tat und ich wollte nicht wissen, was sie nun als Nächstes zu mir sagen würde. `Hatte ich nicht Recht gehabt, Vegeta?´, würde sie mir erbarmungslos an den Kopf werfen und ich konnte nicht minder sagen, ob ich diesen Wandel der Dinge beglückwünschen konnte. Sie machte mich wahnsinnig. Einfach nur wahnsinnig und sicherlich musste ich nicht mal den Kopf heben, zur Seite sehen, um zu registrieren dass sie da war. Verwirrt blinzelte ich der Decke entgegen, versuchte den letzten bisschen Rest des Schlafes aus meinen Gliedern zu vertreiben und tat es dann doch. Sah zur Seite und natürlich war sie da. So wie sie es immer tat und selbst wenn sie nicht körperlich anwesend war, war sie es dennoch in meinem Geist. Sie war einfach da, egal was ich auch unternahm sie von mir zu stoßen; sie gar fern zu halten von diesem Übel dass in meinem Körper steckte und Jeden ins Verderben zog, der unweigerlich etwas mit mir zu tun hatte. Nicht nur Nappa und Radditz hatten das auf schlimme Weise erfahren müssen. Es brachte dennoch nichts. Es nützte einfach nichts und nur noch vage konnte ich das Seufzen hinter, zu einer dünner Linie, geschlossenen Lippen halten. Sie war einfach immer da. Diese Eine, die mich so sehr erinnerte und dennoch so auf gar schmerzliche Art und Weise anders war.  Aber es war ein Schmerz, der dennoch nicht weh tat.  Ein Schmerz, der auf etwas andere Art und mir so völig unverfroren, heilend erschien und kalte Lücken, geformt aus tiefen Rissen meiner Vergangenheit, zum Schließen brachte.  Ein Schmerz, an dem ich mich dennoch nicht verbrennen konnte; doch was hinderte mich dann daran, diesen einfach zuzulassen? Mich hinzugeben, diesem einem Gefühl und endlich akzeptieren zu können, dass auch ich so etwas Vages wie Glück verdient hatte? Endlich loslassen zu können nur um so etwas Ähnliches, gar selten Kleines, wie Frieden zu erfahren?!? Ein Frieden nach dem ich mich einst so eine lange Zeit gesehnt hatte, ihn aber letztendlich nur durch den Tod selbst erlangen konnte. Und selbst dann war es unfreiwillig gewesen und gar enttäuschend noch dazu. Müde fielen dunkelbraune Opale auf das Wesen neben mir und beobachteten eine stumm schlafende Form, tief gebeugt über dem Schreibtisch liegend und die vielen Ringe unter ihren Augen ließen mich darauf schließen, dass sie schon eine ganze Weile dort sitzen musste. Gar wartend auf mein Erwachen, dass nun doch ohne ihr indirektes Beisein statt gefunden hatte. Das war naiv. Einfach nur naiv, wie ich es immer wieder gerne dachte und dennoch war dieses kleines Etwas, festhaftend in meiner Wenigkeit was sich Seele schimpfte, so stark, mich innerlich lächeln zu lassen. Wahrlich ich verstand sie einfach nicht. Diese Frau, die ihr ähnelte, fast gespenstisch gleich erschien, aber dennoch ein anderes Gewicht in meine Gedanken legte. Mich mehr empfinden ließ, als ich einst geglaubt hatte, überhaupt fühlen zu können. Sie war Fayeth so ähnlich und dennoch erstrahlte sie in einem anderen Glanz. Einem ganz anderem Licht, das die Bershabesh; diese Eine, welche mich ein Stück weit meines Lebens begleitet hatte und mir dennoch so kalt und blutrünstig von Freezer selbst genommen wurde, niemals erreichen konnte.  Was nur....  Was empfand ich wirklich für sie? Müde drehte ich mich auf den Rücken zurück und starrte wieder monoton an die Zimmerdecke. Jetzt hatte ich ja alle Zeit darüber nachzudenken. Langsam blies ich angestaute Luft aus meinen Lungen, doch zuckte unmerklich zusammen, als sich ein stechender Schmerz in meinem ganzen Oberkörper ausbreitete. Gebrochene Rippen, wiedermal und wie konnte es auch anders sein. Wenn ich etwas tat, dann ganz schön richtig – selbst wenn dieses Etwas Verletzungen betrafen. Tja, das hatte ich schon immer gut gekonnt – mich in den Dingen zu verlieren, sie auszuschalten, nur um sie vergessen zu können. Alles zu perfektionieren, was ich in die Hände nahm, nur um nach grausamer Zeit feststellen zu müssen, dass es einem inneren Drang glich und ich nur zerbrechen konnte. Ein Drang, ja gar innerer Zwang, alles und Jeden kontrollieren zu müssen. Alles immer im direkten Blickfeld zu haben, nur um im gleichen Gegenzug dann doch nicht hinzusehen. Nur um nicht doch noch irgendwann mal wieder, so etwas Bitteres wie Enttäuschung erfahren zu müssen, wie ich es mein ganzes Leben lang, getan hatte. Blindlings in die Fallen lief und ein Loskommen schier unmöglich machte. Wieso half meine eiserne Sturheit mir hier dann nicht weiter? Wieso nur traf ich bei diesem kleinen, gar schwächlich wirkendem Menschen, auf nur so viel Widerstand? Weil sie es in Wahrheit gar nicht war? Trostlos unterdrückte ich ein Schnauben, ja gar ein versteckt spottendes Lachen und schloss dann die Augen. Ja, das war sie gewesen.  Stark von Anfang an, auch wenn sie diese Stärke immer hinter einfühlsamen Verständnis und Sorge mir gegenüber gehalten hatte. Vielleicht war es genau jene Eigenschaft, die mich zum Bleiben bewegt hatte. Jenes Gefühl, für einen Menschen eigentlich so weltenfremd, Gefahren als eben solche, nicht zu akzeptieren und sie als Normal zu erachten. Denn das war ich für sie gewesen. Eine Gefahr und war es selbst jetzt immer noch. Doch... sie schien es nicht zu sehen. Schon zu Anfang an und dennoch hatte sie mich akzeptiert, als das was ich war. Hatte mich sogar in ihr Haus gelassen, obwohl sie wusste zu was ich im Stande war. Was ich alles getan hatte und dennoch nicht bereute. Ich bereute wahrlich nur Eines. Bereute nur, es dennoch zugelassen zu haben, dass ein kleiner Mensch es schaffte, das zu berühren, was ich einst für verloren hielt....und es mich sogleich mit so vielen Fragen zurück ließ. Mit so viel Unverständnis, dass ich es nicht greifen konnte und mich nur alleine der Gedanke, mich damit auseinander setzten zu müssen, rasend vor Zorn machte. Doch wusste ich auch, das mein Zorn und all das kalte Eis nicht ihr galt, keineswegs. Niemals würde er das; sondern nur Einem – mir selbst. Ein Rascheln riss mich aus meinen Gedanken und wieder sah ich zu ihr. Kurz schien sie sich zu bewegen und ich zu denken, dass sie erwachen würde, doch blieb eiserne Ruhe bestehen und gequält ließ ich den Blick ruhen. Ruhen auf ihrer Form und bewunderte dieses wunderschöne blaue Haar, das so viele Emotionen in mir weckte und dennoch so viel mehr war, als eine blasse Erinnerung. Zu Anfang war es schmerzlich gewesen. Zu Anfang sogar sehr, als ich mich völlig mit dem auseinander setzten musste, was mich hinter diesen Hallen erwartet hatte. Diese Räume, die sie ihr zu Hause schimpfte und zu Anfang war ich ihr einfach nur aus dem Weg gegangen. Hatte mich von ihr fern gehalten, weil es einfach so sehr weh tat. Es tat weh, haltlos immer und immer wieder an das größte Versagen meines Lebens erinnert zu werden und mehr als nur eine Nacht hatte ich stillschweigend auf den Dächern gesessen und das tanzende Licht der Stadt beobachtet. Es tat weh, jene Frau in ihr zu sehen, die mein Leben einst so sehr bereichert hatte und die ich dennoch nicht hatte schützen können. Nicht schützen können vor dem Verderben, das ich ihr entgegenbrachte. Und trotzdem sehnte ich mich nach ihrer Nähe. Sehnte mich nach ihrem Dasein und es brauchte einige Zeit, bis ich begriff, dass ich mich davon und all ihrem Sein, welches sie mir so bedingungslos aufzuopfern schien, nicht entziehen konnte. Sehnte mich nach ihrer Wärme, die sie mir so bedingungslos schenkte und sich bald darauf in mehr zu entwickeln schien. Etwas, das ich beängstigend mit ansehen musste und immer irgendwie gehofft hatte, vermeiden zu können. Weil ich nicht gut für sie war.  Weil ich es nie sein würde, das hatte ich schon viel zu früh in meinem Leben bitter erfahren müssen. Weil ich Alle und Jene, die mir einst wichtig waren, dadurch; durch meinen kläglichen gar hilflosen Versuch es dennoch zuversuchen, verloren hatte. Verloren, noch ehe ich sie richtig festhalten konnte. Versucht hatte zu lieben und mit dieser Erkenntnis kam das Abstoßen. Mit dieser Erkenntnis kam das Eis, doch half es eher wenig und zeugte nur vom Gegenteil. Es schien nicht das zu bewirken, was ich mir Sehnlichst erhofft hatte und wieder musste ich hilflos mit ansehen, wie meine eigene kleine Welt in tausend Scherben fiel. Kurz und für einen vagen Moment redete ich mir ein, all mein kalter Hass galt ihr Gegenüber. Ihr und ihrer selbstlosen Tat, mich bitter enttäuscht zu haben. Kurz, wenn auch nur flüchtig, hat es wirklich etwas wehgetan. Seien wir Mal ehrlich - sogar sehr, dass sie sich einfach so das einverleibt hatte, was ich doch einst nur vor ihr fern halten wollte. Eine Vergangenheit, die es nicht Wert war, gesehen zu werden; weil sie nichts Gutes beinhaltete, doch nütze es wenig. Hatte wenig gebracht, denn die Neugierde ihrerseits war gestiegen und somit der Ehrgeiz, das Unbekannte, welches so unweit vor ihr lag, besser zu verstehen - ja gar greifen zu können. Eigentlich hätte ich mir so etwas ja denken müssen, als sie diese Maschine gebaut hatte. Wieso ich ihr geholfen hatte, an jenem einen Tag, war mir selbst bis heute unerklärlich. Vielleicht weil mich ihr Wissen beeindruckt hatte? Weil ich überrascht war, dass dieser eine Mensch mehr auf dem Kasten zu haben schien, als alle Bewohner dieses gottverdammten Planeten zusammen?  Unweigerlich verschränkte ich meine Arme vor der Brust, auch wenn es von Schmerzen begleitet wurde und konnte nicht anders als versteckt zu lächeln. Ja, das hatte es. Das hatte es wahrhaftig. Doch wer hätte ahnen können, dass sie sich mit diesem Wissen so sehr ins Dunkel begeben würde? Ich nicht. Jedenfalls nicht wirklich und als mich die Ernüchterung traf, war der Schmerz groß gewesen. Hatte mich fast innerlich zerrissen, doch erst viel später sollte ich den wahren Grund für meinen Zorn erfahren. Gar meinen ganzen Hass, der beinahe ihr ganzes Zimmer zerstört hätte. Es war ein Hass auf mich Selbst.  Ein Zorn, der immer zu währen schien, selbst wenn ich dachte, ich könnte ihn verstecken und mit der Zeit, lernen zu vergessen. Doch die alten Sünden eines Lebens holten uns immer wieder ein - egal was wir auch taten um sie ungeschehen zu machen. Egal was wir unternahmen, um sie zu beenden; diese kleinen Lügen, diese Schandtaten von denen wir hofften, dass sie niemand sehen würde, weil wir alle, wirklich alle, ein reines Gewissen behalten wollten und annahmen, wir wären die Reinsten auf der Welt - ja gar im ganzen Universum. Eine lachhafte Untertreibung, die wahrlich nichts Wahres an sich hatte.  Hatte ich jemals angenommen, ich könnte so jemand sein? Hatte ich gehofft Altes hinter mir zu lassen, was mich dennoch immer und immer wieder begleiten würde? Ich trug das Versagen meines Lebens ja schon am ganzen Körper, beschmutzte so unbefleckt meine Seele, wenn ich jeden Tag in den Spiegel starrte. Eine Seele, von der ich einst gehofft hatte, sie aus diesem Martyrium befreien zu können; doch selbst der Tod hatte das nicht geschafft - als würde ich es noch weniger nicht können. Weder noch die Zeit, welche als rettender Helfer erschien, aber leider nicht die Kraft hatte, Unmögliches möglich zu machen. All das fühlte ich in jenem Moment, als die Wahrheit so offenkundig vor mir gelegen hatte. All meine Sünden längst nicht mehr ein Geheimnis geblieben waren und ausgerechnet sie es gesehen hatte. Sie, die ich eigentlich nur vor dem schützen wollte, was in meinem Inneren hauste. Was mein Leben bereicherte, auf eine verschmutzte Art und Weise und mein Verstand hatte ausgesetzt.  Und war erst nach langen Tagen wieder erwacht. Wieder und natürlich war es nicht verwunderlich, dass sie an meiner Seite war. Zuerst hatte ich sie tatsächlich nicht wahrgenommen und war dann schnurstracks im Bad verschwunden um meine trüben Gedanken vom Körper zu waschen. Um das Eine endlich hinter mir zu lassen, was ich einfach nur vergessen wollte. Doch eiskalt kam die Ernüchterung, als ich sie in diesem Zimmer vorgefunden hatte; wartend, auf mich natürlich. Ein Zimmer, was eigentlich Meines sein sollte und ich dennoch nicht als dieses akzeptieren konnte. Weil das vielleicht gar nicht mein zu Hause war? Doch... wenn ich dieses kleine Etwas hier nicht als behütetes Heim betrachtete, was ...war es dann? Was war dann mein zu Hause, das ich ein Leben lang, seit meine alte Heimat zerstört worden war, endlos gesucht hatte? Und immer noch zu suchen schien?!? Ein bedrückender Gedanke, mit dem ich mich nicht wirklich auseinander setzten wollte und sah mit einem erstickendem Keuchen wieder zur Seite. Sah wieder auf ihre Züge, ihre ruhende Form und erblickte jene Narbe an ihrem Handgelenk, die alles ins Rollen gebracht hatte. Ein Sein, welches meine ganze Wut, ja gar Reue und tief versteckte Schuld wiederbrachte. Ich hatte sie verletzt und auch wenn ich es vielleicht unbeabsichtigter Weise getan hatte, war es dennoch geschehen. Es war passiert und so unabwendbar vor meinen Augen, dass ich mich, von jetzt und ab diesem Zeitpunkt an für immer, damit auseinander setzten musste. Begreifen musste schon wieder versagt und etwas Unverzeihliches getan zu haben. Etwas, was ich nicht mehr ändern konnte. Sei es damals wie gar heute, in dieser grausamen Gegenwart und der Schmerz war so unbeschreiblich, dass es unausstehlich wurde. Dass ich mir selbst …. unausstehlich wurde. Ich sah den Schmerz in ihren Augen, sah den Kummer, als ich sie immer und immer wieder an meiner kalten Mauer abprallen ließ. Ich ignorierte sie, ging ihr aus dem Weg, ja schrie sie sogar an. Stieß sie erneut zur Seite – doch all das schien nicht zu helfen. Immer noch, war sie einfach da und sah mich mit diesem einen vielsagendem Blick an, welcher purem Verständnis zollte. Ich... ich verstand es einfach nicht. Wütend krallten sich meine Finger in die weichen Laken und sah dann wutentbrannt zur Decke. Versuchend mein wild schlagendes Herz zu beruhigen, doch war es schier ein Ding der Unmöglichkeit. Ich war doch derjenige, der sie verletzt hatte. Ich war derjenige, der ihre reine, unberührte Haut mit so etwas Schändlichem wie einer Narbe versehen hatte. Ein Etwas, das immer an jene schlimme Zeiten erinnern sollte. An mein Versagen, mein eigenes Verschulden, wiedermal und dennoch verzieh sie mir so einfach?!? Schien dennoch jenes Wesen in mir zu sehen, das ich schon längst aufgegeben hatte zu sein?!? Ich verstand es nicht, ich verstand sie einfach nicht und das Beben, welches nun durch meinen Körper zog war unbeschreiblich, doch versuchte ich es zu verdrängen. Ich brauchte jetzt nicht wirklich ihrer Bemutterungen. Braucht nicht wirklich ihre Sorge, nur um zu begreifen, wie schlecht es mir in Wahrheit ging. Und wie nah ich sie dennoch an mich herangelassen hatte. Wie einfach ich ihr all mein Übel auf dem Silbertablett servierte, obwohl ich von Anfang an doch nur das Gegenteil gewollt hatte. Ich wollte sie verstoßen. Wollte sie fernhalten, um vor meiner Dunkelheit zu schützen, die alles in endlose Tiefen reißen konnte, doch... wollte ich das wirklich?!? Wollte ich das von eben Jener, die mich so sehr erinnerte und dennoch zugleich so anders war? Fayeth´s Tod war nun so lange her. Entsprang so einer langen Zeit und dennoch lastetet ihr Verlust durch mein Verschulden schwer auf meinen Schultern. Vieles was ich in meinem jungen Leben begonnen hatte, schien in falsche Bahnen zu laufen; das musste auch sie schmerzlich erfahren und mit dem Leben bezahlen. Jahrelang hatte ich mir die Schuld gegeben. Das tat ich auch jetzt, immer noch in einem kleinen bisschen Rest an Vernunft, das mir geblieben war. Ein kleines bisschen Hoffnung, nicht das vergessen zu wollen, was einst mein Herz berührt hatte und es dennoch so schmerzende Wunden riss. Und doch konnte ich es vergessen - irgendwann. Konnte ihren Tod überwinden und zu dem werden, was Freezer immer von mir haben wollte. Ein Mörder. Ein Schlächter. Ein...Monster.  Jegliche Moral aus meinem Geist entfernend, den mir nicht nur einst mein Mentor gelehrt und immer versucht hatte aufrecht zu halten. Dunkel, fast schon wie ein Hauch wusch die Erinnerung über mich hinweg, als ich an den größeren Saiyajin dachte. Wieso ich das gerade jetzt tat, in diesem einen Moment der Stille, war mir unbegreiflich, doch ein Mal angefangen, hörte sich das Karussell nicht auf zu drehen. Riss unverfroren neue Wege, nur um haltlos bestehen zu bleiben. Tzz... wie lachhaft das alles doch war. Lächerlich das klägliche Sein, was sich mein Leben schimpfte und alles andere ausblendend sah ich wieder zuihr. Was unterschied sie nur von jenen Gefühlen, die ich einst für die Bershabesh empfunden hatte? Was war es, das ein Loskommen von diesem einfachen, kleinen schwachen Menschen, schier unmöglich machte? Denn...dashatte ich versucht. Ich hatte es wahrhaft versucht und doch... war ich gescheitert. Es war nicht ausreichend gewesen und wieder sah ich in ein schlafendes Gesicht, welches nun mir zugewandt war und mich selbst in ihren Träumen noch zu beschützen schien. Fayeth war mehr gewesen, als ein simples Wesen, was mein Leben zu begleiten scheint. Sie war mehr als eine Gefährtin, die mir nicht nur ein Mal Schutz und Geborgenheit vermittelt hatte, sondern dies immer aufopfernd getan hatte – selbst bis über ihren Tod hinaus. Sie war das, was ich mir als neues zu Hause erhofft hatte und mir dennoch wieder entnommen wurde. So einfach entrissen aus meinen Händen, noch ehe ich es festhalten durfte. Sie war wie eine Mutter, die ich nie hatte. Eine Schwester, die mich umsorgen konnte, ich aber nie einst besaß, gar eine Familie dich ich seit meiner Geburt nicht kannte. Wie ein Funken Hoffnung, der nicht Leuchten durfte. Sie war das eine Wesen, das ich mir einst erhofft hatte, auf ewig behalten zu können. Auf ewig mein Sein begleitete, doch war sie niemals mein Licht gewesen, auch wenn sie einem helfendem Schimmer glich. Niemals würde sie jenes Leuchten sein, das meine Dunkelheit erhellen konnte und so strahlend auf versteckte Art und Weise scheinend, dass es mich selbst zum Zittern brachte. Doch sie konnte es. Sie war es auf wahrhafte Art und Weise, die mich selbst so unerklärlich zurück ließ und mir eine Gänsehaut bescherte. Mich Tag und Nacht an nichts mehr anderes denken ließ, an als ihr Wohlergehen. Nur um das zu schützen, was mir mehr denn je, als Wichtig erschien.... Geräuschlos warf ich die Decke beiseite und schwang dann die Beine aus dem Bett. Viel zu lange hatte ich hier herum gelegen und wertvolle Zeit verschwendet. Viel zu lange hatte ich mich von Jenem fern gehalten, von dem ich es dennoch nicht konnte – weil ich tief in meinem Inneren wusste, das es mein mir neues, gar auferlegtes Schicksal war. Doch dieses eine Mal würde ich alles besser machen. Langsam stand ich auf, unterdrückte eisern den Schmerz, welcher augenblicklich durch meinen Körper schoss und trat auf die blau haarige Frau zu. Seelenruhig hatte sie sich nicht vom Fleck bewegt, so als würde sie mir, selbst im Schlafe, blindlings ihr ganzes Leben anvertrauen. Mir, einem Saiyajin. Einem Mörder und blutrünstigen Killer, den sie schon von Anfang an, nicht in mir gesehen hatte. Über jene Taten einfach hinwegzusehen schien und mich akzeptierte als das, was ich war. Ein Wesen, das es wert war in ihren Augen, zu leben. Eine verlorene Seele, gar mit ihren ganzen Fehlern und inneren Dämonen seiner Vergangenheit. Ein Jemand, der eine zweite Chance verdient hatte und sachte, gar federleicht, berührten meine Finger samtweiches Haar. Stumm verfolgte ich das eigene wilde Pochen meines Herzens, während ich ihr leicht, gar aus lauter Angst ich könnte sie zerbrechen, durch das blaue Haar fuhr. Silbrige Strähnen, welche mich von Anfang an schon immer gefesselt hatten. Eben Jenes und ihre Augen, die nie aufhören wollten mich einfach nur anzusehen und – zu sehen. Mich, jenes Wesen, das ich selbst für verloren gehalten hatte und wild entschlossen, entließ ich sie von meinen Händen, die unweit so viel Chaos und Schmerz verrichten konnten. Ein wohliger Seufzer erfüllte die Stille und ließ mich nochmals zu ihr umdrehen, als ich schon zur Tür geschritten war. Ein letztes Mal den Blick auf eben jenes Wesen richtend, welches es geschafft hatte mein eiskaltes Herz so unverfroren und frei von jeglicher Angst, zu berühren.  Dieses Mal würde ich alles richtig machen. Wild, gar fest entschlossen formten sich meine Hände zu Fäusten und hielten eisern Stand all dem neuen Willen, der unaufhörlich durch meinen Körper pulsierte. Wie ein Feuer, das nicht weichen wollte. Eine Flamme, die, trotz all des Regens und jener Kälte, einfach nur weiter brannte und mehr denn je wurde mein Blick fester. Entschlossener. Dieses eine Mal und ab dann für immer. Ich würde nicht flehen. Nicht weichen Und nicht fallen. Ich würde bestehen, trotzend all der Dunkelheit und allen Gefahren, die daraus entstehen sollten - um Jene zu schützen, die mir wichtig geworden war. Ich würde trotzen, all meinen Fehlern und versuchend aus jedem Tag das Beste zu machen. Einen Anfang finden, etwas was bestehen, gar die Zeit überdauern konnte, nur um dann heller als der reinste Stern am Horizont zu scheinen. Um Jene zu schützen, die mein neues zu Hause geworden war. Das und gar all das Glück... ...meiner Seele. Kapitel 40: Glück 40 -------------------- Glück ist in der Seele zu Hause Glück 40 „Sicher, das du alles hast?“ Sofort wurde ich mit einem strengen Blick bedacht, welcher augenblicklich einem genervten Augenrollen wich. Ich schmunzelte; ja so eine Reaktion hatte ich wahrlich von ihm erwartet und dennoch war es sogleich so untypisch für ihn.  „Ja...“, kam es auch sogleich einsilbig, gar monoton aus seinem Mund und genau konnte ich den drängenden Unterton in seiner Stimme hören, endlich den langen Weg antreten zu wollen. Den langen Weg seiner Reise, den er sich gesetzt hatte um endlich ans Ziel zu kommen. Hier auf der Erde, würde er sich nur selbst im Weg stehen, hat er gesagt, doch ich sah hinter die Fassade, um weiter blicken zu können. Sah tief und ehrlich was Vegeta bewegte, sich dennoch, jetzt da er endlich zu mir gefunden hatte, wieder von mir zu entfernen. Ich schmunzelte, als ich ihn so betrachtete. Aufbruch bereit vor dem Raumschiff stehend, innerlich eine existierende Liste durchgehend, die er sich dennoch so spielend einfach im Kopf merken konnte – wieder eine Eigenschaft für die ich ihn beneidete und zugleich doch bewunderte. Gekleidet war der Saiyajin in einen langärmligen dunkelbraunen Gi, passende weiße Stiefel sowie Handschuhe und dem dazugehörigem Brustpanzer. Eine Bekleidung, die ihm schon immer am Besten gestanden hatte. Schon immer seiner wahren Natur entsprach und das verkörperte, was er war. Ein Kämpfer. Ein Krieger. Ein Saiyajin – mein Saiyajin und wieder konnte ich nicht anders als zu lächeln. Ab wann hatten die Dinge angefangen anders zu laufen? Ab wann hatte sich ein striktes Entfernen wieder in ein zögerliches Annähern seinerseits verwandelt? Ich wusste es nicht, doch konnte ich mich nur an jene Zeit erinnern, die nun einen Monat zurück lag. Eine Zeit, die wieder so beschwerlich begonnen hatte und dennoch solch eine Veränderung mit sich trug. ~ Damals, war ich einsam erwacht und fühlte sofort, das Jemand fehlte. Ich hatte die ganze Nacht, oder wohl eher den ganzen Tag, schlafend auf dem Tisch verbracht und dementsprechend waren die Schmerzen groß gewesen, die mich auch sofort begrüßten.  Hastig galt mein Blick einem mir erhofft erfülltem Bette, doch unweigerlich hatte ich nichts als kalte Leere vorgefunden. Achtlos lagen die Kabel des Monitors verstreut auf kaltem Boden und unsicher was ich als nächstes tun sollte, fing ich an, ein bestehendes Chaos aufzuräumen. Es war klar gewesen, das Vegeta wieder verschwunden war. Wieder den Weg des Rückzugs wählte und Ruhe brauchte, doch sollte ich erst später erkennen, dass ich, all die Zeit eigentlich, falsch gelegen hatte. Dass mein Vermuten falsch gewesen war, welches mir nun, in Anbetracht unserer Lage, mehr als lächerlich erklang. Und dennoch war es gar nicht so abwegig gewesen. Vegetas Verhalten hatte sich mir gegenüber langsam verändert; seit jenem einen Tag, der nun so in weiter Ferne lag. Immer noch ging er mir aus dem Weg, aber auf eine andere Art und Weise. Eine, die ich damals nur noch nicht deuten konnte. Es war auf eine gar beschützende Art. Eine Vorsichtige, die nicht minder weh tat und die keinen neuen Kummer mit sich brachte. Keinen neuen Schmerz, der mir die Tränen in die Augen treiben konnte, mich aber dennoch zeitgleich so ratlos zurück ließ. Nicht verstehend die Situation obwohl sie dennoch so zu fassen war. Eigentlich sollte ich froh sein, dass sein blinder Hass langsam einem immerwährendem Funken gewichen war. Immer noch war sie da, seine blinde Vorsicht, mich nur aus der Ferne zu betrachten. Gar sachte leise zu berühren und dennoch konnte er sich dieser einen Kraft nicht entziehen, die ihn immer wieder zu mir brachte - das hatte ich gespürt. Denn wir waren wie Magnete. Wie entgegen gesetzte Pole, die sich auf grausame Art und Weise abzustoßen schienen, aber dennoch die Nähe des jeweils Anderen so verbissen suchten - weil sie nicht anders konnten und so, auch wir nicht. Als wären wir verdammt dazu auf ewig diesen einen, wundervollen Tanz zu vollführen. Einen Tanz, der nicht schmerzte und dennoch ein loderndes Feuer mit sich brachte. Eine Flamme des Begehrens, die niemals zu erlöschen schien und je mehr ich einen Schritt auf das mir verloren Geglaubte hinzutrat, erkannte ich die Wahrheit. Nämlich das Vegeta nicht von mir ging. Das kein kaltes Abstoßen mehr herrschte, auch wenn eine gewisse Angst immer da war und immer existent sein würde. Eine Angst, mich dennoch irgendwie verletzten und gar für immer verlieren zu können. Immer öfter schien mich der Saiyajin aufzusuchen. Von ganz alleine und zuerst aus einer mir unerklärlichen Lauen heraus, die ich mir einfach nicht erklären konnte. Zu Anfang wollte ich ihn fragen, wollte wissen was geschehen war, das einen Wandel der Dinge und seiner Sichtweise bezweckte, doch blieb mein Gegenüber eisern stumm und ich traute mich nicht gänzlich meine Wörter auszusprechen, aus Angst, etwas sich wieder neu Entwickelndes mit dieser einen Frage, zerbrechen zu können. Dieses eine Mal konnte ich nicht hinter die steinerne Maske sehen und somit musste ich es einfach hinnehmen. Musste Jenes akzeptieren, was immer Vegetas Wandel geweckt hatte, mich nicht mehr von sich zu verstoßen . Mich aber sanft zur Seite zu drängen, auf eine gar beschützende Art und Weise, dass es mir das Herz erwärmte und dennoch zeitgleich so viele Fragen aufwirbelte. Es war fast wieder wie - damals.  Wie zu jener Zeit, als mein Vertrauensbruch nicht zwischen uns gestanden hatte, sondern nichts weiter verweilte, als tiefer Respekt und reine Ehrlichkeit. Dieses Eine, was schon immer zwischen uns gestanden hatte.War es Geborgenheit? Gar ein endloses Suchen und Finden, dem sich dieser Saiyajin einfach nicht entziehen konnte, egal wie oft er es auch versucht hatte?!?  Doch je länger ich mir jenes Wesen, welches manchmal in dunklen Stunden der Nacht und hoffend das ich schon am Schlafen war, einfach so mein Zimmer aufgesucht hatte - nur um mich zu sehen; gar um bei mir zu sein, betrachtete, kam mir in den Sinn, dass mehr dahinter stecken musste. Das musste es einfach, denn jede dieser Nächte war ich wach gewesen und ließ den Saiyajin so im Dunklen tappen. Jene Nächte, in denen Vegeta einfach nur stumm vor meinem Bett gestanden hatte, so als wollte er es nicht wagen einen Schritt auf mich zuzugehen. Die Schranken seines Geistes durchstoßen wollte, um Jenes zu überwinden, was ihn dennoch zweifeln ließ und es wert war, sich selbst ein Stück weit aufzugeben. Und dennoch erschien es Vegeta so schwer, etwas Altes hinter sich zu lassen und Gefühle zeigend, die er sich selbst, nur um eine zerstörte Seele zu schützen, verboten hatte. Er haderte, er haderte mit sich selbst und ich - sah es. Sah es in jenen Nächten, in denen er mich einfach nur stumm beobachtet hatte. Sich gar fast schon ein flehender Ausdruck im matten Glas des Fensters widerspiegelte und ich unweigerlich die Luft anhielt. Nicht glauben könnend, was sich langsam zu entwickeln schien. Natürlich hatte ich dem Saiyajin nie gezeigt, dass ich wach gewesen war. All die Zeit nicht und nur gefangen vom Moment, der mich so einfach und ungehindert seine Nähe spüren ließ. Fühlend all diese Geborgenheit, die er mir schon immer irgendwo entgegen gebracht hatte, ich es aber nur unter seinen vielen wandelnden Fassaden nicht glauben wollte. Nicht aber, wenn ich seine wahren Gefühle, so ehrlich und dennoch zugleich, zu sehen bekam – selbst wenn es in den dunkelsten Stunden der Nacht sein musste.  Langsam wurde mir mehr und mehr bewusst, das Vegeta dies vielleicht schon immer getan hatte. Auf seine eigenen Art und Weise, mir seinen eigenen Schutz schenkte, auch wenn es unweigerlich so sehr schmerzen musste. Sich gar fremd anfühlen musste, hatte er sich für eine ganze Weile, ja gar ein ganzes Leben, für einen Anderen gehalten. Etwas das Vegeta schon immer tief in sich getragen hatte und niemals wieder glaubte, finden zu können. Doch, das konnte er – er musste nur fest daran glauben. Er war jenes Wesen, das durchaus lieben konnte, auch wenn er all die Jahre der Bitterkeit nur Schmerz, endloses Leid und nichts als Enttäuschungen erlitten hatte. Erwar ein eben Jemand, der viel zu früh begreifen musste, dass Verderben und Pein eng beieinander lagen und engstirnig zu glauben schien, dass ein Leben, so grausam wie das seine, nichts gutes hervorbringen konnte. Er war jene gequälte Seele, zerstört von einem Schicksal, welches sich der Saiyajin nicht hatte aussuchen können und flüchtete sich, aus dieser einen Angst heraus, in eigenen Zorn und ein Verschließen seines Herzens – nur um vergessen zu können. Ja gar sich für einen Dämonen haltend, der dennoch keiner war; auch wenn Vegeta selbst so von sich dachte. Langsam konnte ich all den inneren Hass verstehen, der ihn immer zu begleiten schien. Einen Hass, den der Saiyajin gelernt hatte auf sich selbst zu richten, weil ihm schon immer ein Leben lang gezeigt wurde, dass so jemand wie er, nichts Gutes verdient hatte. Was natürlich eine Lüge war.  Denn natürlich hatte er das und dennoch hatte ich es irgendwie geschafft, diese eine Lüge aus ihren fesselnden Ketten zu befreien. Um endlich Licht ins Dunkel zu bringen, auch, wenn meine Neugierde beinahe alles zerstört hätte. Doch selbst da mein Vergehen, so unverschämt einst in Vegetas Vergangenheit nach Antworten zu suchen, tiefe Wunden gerissen hatte, hatte dieser Saiyajin es geschafft sie irgendwie wieder zu verschließen und über seinen eigenen Schatten zu springen. Einen Schatten, der von Tag zu Tag kleiner wurde. Einen Schatten, welcher Vegeta einst begleitet hatte und er glaubte leben zu müssen, doch nun – endlich, diesen einen Schritt wagen und ihn überschreiten konnte.  Eigentlich konnte ich nur froh sein und das war ich auch. Das war ich wahrhaftig, denn jede weitere Nacht, als es zaghaft, gar schon bittend an meine Zimmertüre klopfte, hatte ich ihn eintreten lassen. Den Wandel akzeptierend, der durch seinen Geist zu wandern schien und das Neue haltlos begrüßend, das mich innerlich so frohlocken ließ. Ich stellte keine weiteren Fragen, da ich die Antworten schon längst zu kennen schien. Entließ kein bittendes Flehen meinem Munde, um wissen zu wollen, wieso er sich so benahm, was dieses andere Sein seinerseits vollzogen hatte - sondern genoss es. Ich genoss es in vollen Zügen und es war einfach herrlich. Ich genoss es, wieder seine Nähe zu spüren. Das Schlagen eines Herzens, nachdem ich mich so gesehnt hatte, schien nun endlich wieder ein Teil von mir zu werden. Langsam und aus freien Stücken. In diesen Nächten redeten wir viel. Zu Anfang über die Fortschritte seines Trainings, das der Saiyajin eisern und verbissen tagsüber fortführte. Über seine Anfänge, die noch wahrlich vor ihm lagen und über die Zeit, die uns noch geblieben war. Keineswegs in einem Atemzug erwähnend, was wir beide fühlten – weil wir es vielleicht gar nicht brauchten. Versuchend etwas Altes wieder aufleben zu lassen. Etwas, was ich einst zerstört hatte und je mehr sich Vegeta mir öffnete, zaghaft und mit jedem Tag ein Stückchen mehr, wusste ich, den richtigen Pfad beschritten zu haben. Wusste schon längst um sein Suchen, das er mit meinem Finden beendet hatte. Meine Liebe zu ihm würde ich diesem Saiyajin niemals verwehren, vielleicht hatte er das auch schon längst erkannt und dennoch ließ es mich innerlich hoffen, dass dem wirklich so war. Du bist wie Licht.... Diese Worte begleiteten mich auf ewig, das würden sie wahrlich immer und während ich Vegeta so betrachtet hatte, hier sitzend an meiner Seite dieser wundervollen langen Nächte, konnte ich diesen Worten, seinen Worten, wahrlich Glauben schenken. Etwas war da, sonst würde Vegeta nicht so zaghaft wieder meine Nähe suchen. Ein Etwas, was er endlich zu akzeptieren schien, doch immer noch zu ängstlich war, den nächsten Schritt zu tun. Das Wagnis einzugehen. Ob er zulassen konnte erneut die Gefahren seiner Seele zu wecken, die mir dennoch niemals schaden konnten; weil keine existierten - jedenfalls nicht für mich. Weil ich lernen konnte damit umzugehen. Das würde ich, und hatte es wahrscheinlich vielleicht schon immer. ~ „Sicher, das du wirklich alles hast?“, wieder schwang Sorge in meiner Stimme mit. Immerhin würde ich ihn jetzt eine ganze Weile nicht mehr wieder sehen und auch wenn ich wusste, dass er diesen letzten Weg gehen musste, schmerzte es unheimlich. Doch ich würde wahrlich die Letzte sein, die ihn daran hindern sollte. Hindern sollte seine wahre Bestimmung zu erfüllen und dieses Eine zu erreichen. Endlich sein Eigen zu nennen, was ihm vielleicht schon immer zugestanden hatte. „Ja, Onna, das habe ich.“ Wieder erklang es eine Spur gereizter, doch las ich hinter den dunkelbraunen Opalen, die nun unweit auf mich gerichtet waren und so viel inneres Verständnis zeigten. Auch einen leichten Hauch von Ärgernis mit sich trugen, wahrlich dachte er wieso ich ihn für so schwach halten würde und wieder stahl sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Nein. Das war er nicht. Nicht schwach.  Keineswegs und kopfschüttelnd senkte ich den Blick. Begleitet von einem Lächeln und hielt mir dann sanft den Bauch. Fast schon in einer unberührten Geste, die schon längst, seitdem ich es erfahren hatte, etwas Alltägliches geworden war. Ob Vegeta es gemerkt hatte?  Vielleicht, denn bei diesem Saiyajin konnte man nur vermuten. Konnte man sich nie so völlig sicher sein und eine lodernde Wärme beschlich meinen Geist, erfüllte mein ganzes Sein, als ich an jenen Abend zurück dachte, der rückblickend einer der Schönsten meines Lebens gewesen war. ~ Ich weiß nicht mehr, wie es genau dazu gekommen war; dieser eine, kleine Schubs in die richtige Richtung. Ein Schubs, der wahrlich geholfen hatte, die Dinge ins Rollen zu bringen und mich Vegetas wahre Gefühle sehen ließen. So einfach zeigend, auch wenn der Saiyajin es nie in Worte gefasst hatte. Nie direkt. Es war Mitte Januar gewesen. Der Kongress war vorüber und auch wenn ich eventuell nicht das Siegertreppchen errungen hatte, konnte ich mich dennoch glücklich schätzen unter einen der besten 10 gekommen zu sein. Bei Millionen von Menschen war das schon eine Glanzleistung und freudig hatte ich diese Ehrung in Empfang genommen. Beim nächsten Mal würde es sicherlich besser laufen. Und selbst dann, wenn ich immer noch scheitern sollte, würde es ein nächstes Mal geben. Und ein übernächstes Mal. So lange bis ich endlich am Ziel angekommen war. Vegeta hatte mir, verblüffender Weise geholfen dieses Ziel zu erreichen. Ob ihn sein schlechtes Gewissen plagte, einst meine Erfindung zerstört zu haben, welche ich auf dem Award präsentieren wollte; oder ob er einfach nur einen Gefallen, eine alte Gegenleistung mit sich in Einklang bringen wollte.  Doch würde ich es wohl nie erfahren.  Eines vergangenen Morgens, ich war wohl zu übermüdet von der letzten Nacht und meines langen Durcharbeitens gewesen, war ich in meinem Labor der Katakomben eingeschlafen und ein kurzes Stupsen, zuerst in die Seite, dann an meinen Kopf, hatte mich geweckt. Verschlafen hatte ich mich aufgerichtet, völlig in eiliger Hast den Fetzen Papier aus meinem Gesicht gewischt und dann in seine Augen geblickt. Dunkelbraune Opale, die mich belustigt angestarrt hatten und auf eine versteckte Art und Weise zu fragen schienen, was ich hier tat und wieso ich hier unten die Nacht verbracht hatte. Lächelnd hatte ich dem Saiyajin, welcher immer noch auf meiner Arbeitsplatte gesessen hatte, erklärt, was mein Vorhaben gewesen war. Doch keine zündende Idee lag hinter einem Sein, das ich einst einen glorreichen Gedanken nannte. Mein Können schien eingerostet, schien eingefahren von jenen Dingen, die mich einst so sehr beschäftigt hatten und stumm lauschte Vegeta meinen Worten. Lauschte meinem Anliegen, so wie ich einst dem seinem Gehör geschenkt hatte.  Kurz, wenn auch nur flüchtig war ich froh gewesen, dass er, trotz des strengen Trainings, welches er sich aufgehalst hatte, immer noch eine leichte Nähe zu mir suchte. Wie bereits erwähnt. Wir waren wie Ying und Yang. Etwas das ohne das Beisein des Anderen nicht existieren konnte. So erschien es mir zumindest und war, wenn man es genau betrachtete, einer der schönsten Gedanken der Welt. Dennoch blieb diese eine Vorsicht, mit der er mich betrachtete. So auch in jenem Moment, denn gebührend war Vegeta auf Abstand gegangen, hatte sich nach einiger Zeit des Schweigens ein Stück leeres Papier geschnappt und hielt mir, in weniger als 3 Minuten einen fertigen Entwurf einer kleinen Maschine entgegen. Im Nachhinein war es kaum verwunderlich, dass er auf diesen Gedanken gekommen war und dankbar hatte ich seine Idee angenommen. Nur um sie später als glorreich zu empfinden und dennoch hatte der Entwurf eines Scouters, den man gleichzeitig als reines Kommunikations- und Ortungsgerät nutzen und zudem noch einige Sprachen sofort übersetzten konnte, kaum einen Anklang auf dem Kongress gefunden. Mein Golden Eye hätte für mehr Begeisterung gesorgt, doch ich war froh, um ehrlich zu sein sogar sehr, dass dieses Ding endlich Geschichte war. Viele schwere Erinnerungen hingen mit diesem goldenen Stück Metall zusammen, ein Grund mehr es einfach nur vergessen zu wollen und dankbar hatte ich Vegeta, diesen damit völlig überrumpelt, in die Arme genommen. Vielmehr war ich dem Saiyajin eher um den Hals gefallen und zögernd hatte er, nach einiger Zeit, meine Umarmung leicht erwidert; auch wenn sich sein ganzer Körper kurz eher versteift hatte. Was in mich gefahren war wusste ich in jenem Moment nicht wirklich, doch in diesem Einen hatte es sich einfach richtig angefühlt. Später an diesem mir bedeutsamen Tag, der Kongress war schon vergangen und die Nacht längst eingeläutet gewesen, stand ich einsam und verlassen in einer meiner Empfangshallen im ersten Stock, nahe des Balkons und ließ den Tag Revue passieren. Meine Freunde hatten mich besucht, um diesen einen Tag mit mir zu feiern. Es war ein schönes Fest gewesen und ich hatte mich extra in Schale geworfen. Ein schwarzes knielanges, ärmelloses Abendkleid bedeckte meinen Körper. Meine blauen Haare ließ ich locker über meine Schultern fallen und warf wieder einen verträumten Blick nach draußen. Schade, das er nicht anwesend gewesen war, darauf hätte ich mich wirklich gefreut, doch ich wollte es Vegeta nicht verübeln. Konnte es ihm nicht übel nehmen, denn er hatte sich zu jener Zeit ein Ziel gesetzt. Eine Aufgabe, die es galt zu erreichen und ich wollte dem Saiyajin dieses Mal keine eiserne Schranke sein. Ich erinnerte mich noch genau an die stille Einsamkeit die ich verspürt hatte. Immerhin war mir Vegeta in vergangenen Tagen, gar Wochen, wieder ein Stück näher gekommen. Schien sich immer näher an sich selbst Verbotenes heranzuwagen, das er sich einst verwehrt hatte.  Ich lächelte, nein mit so etwas hatte ich wirklich nicht gerechnet und wollte mich dann schon umdrehen, um diesen einen wundersamen Tag enden zu lassen, hoch in mein Zimmer zu gehen und lange Strapazen endlich ruhen zu lassen, doch konnte ich nicht. Blieb eisern fest auf meinem Platz stehen, als ich ihn erblickte. Ihn, diesen Einen, mit dem ich nicht gerechnet hatte, er aber dennoch gekommen war. „Wie lange stehst du schon hier?“, hatte es verwundert meine Lippen verlassen, doch schien sich der Saiyajin nicht zu rühren. Immer noch sah er mich weiter hin einfach an, betrachtete mich erneut mit diesem einen Blick, der so viel Sehnsucht zeigte und mir dennoch zugleich nichts Fremdes war und doch...  So völlig neu. Kein Laut kam über vernarbte Lippen und fast schon wie einem Schatten gleich, löste sich der Saiyajin vom Türrahmen uns schritt auf mich zu. Sein ganzes Erscheinungsbild hatte sich verändert. Selbst in seinen alten Gi war er nicht mehr geschlüpft, in dem er eigentlich sonst immer den Tag verbracht hatte. Nein. Dieses Mal war es anders und mein Gegenüber wieder dieselbe Kleidung tragend, die mich von Anfang an so an ihm fasziniert hatte. Eine, die etwas Außergewöhnliches in mir geweckt hatte, was schon bald, im Laufe unserer Geschichte zu etwas weit aus Größerem wurden. Etwas, was die Zeit überdauern sollte. Samtweich legte sich der schwarze Stoff über seine Haut und schon immer schien ich mich gefragt zu haben, was es war, dieses letzte Mitbringsel seiner Heimat, dass er einst von einem toten Planeten mitgebracht hatte. Doch erst, als mir die goldverzierten Ketten, welche mit schimmernden Rubinen am Hosenbund befestigt waren erblickte, kam es mir in den Sinn. Es war eine Kleidung, gar ein ganzes Auftreten, das in den alten Traditionen seines Volkes etwas Seltenes sein musste. Etwas, was man zu Festlichkeiten trug und was besonderen Anlässen zollte. Sah er eben jenen Moment, meinen Moment, als solche Festlichkeit an? Als etwas Bedeutsames, das er mit mir feiern wollte, jetzt da alle betrachteten Augen verschwunden waren und er sich völlig mir widmen konnte? Mir, dieser Einen, die es geschafft hatte, sein Herz zu berühren. Kein Laut verließ meine Lippen, als mein Gegenüber vor mir stehen blieb, sanft meine rechte Hand in seine nahm und dann eine leichte Verbeugung andeutete. Ich lächelte, hatte so etwas nicht von ihm erwartet und unweigerlich erkannte ich das Glitzern in seinen Augen. Wie ein Hauch streifte sein Handkuss meine Haut und war zugleich so elektrisierend, dass es mir einen Schauer den Rücken hinunter jagte. Bernsteinfarbene Opale konnten mich nicht mehr aus den Augen lassen, brannten sich tief in meine Seele und fast schon flehend erkannte ich den Wunsch, der hinter ihnen zu stecken schien. Alle Mauern fallen zu lassen um es endlich akzeptieren zu können.  Und dann begann es. Ich hatte nicht damit gerechnet, eigentlich gar niemals, doch dass er dazu in der Lage war, war einfach unbeschreiblich. Und dennoch war es so viel mehr. Entsprach so viel an Gefühl und soviel an Zärtlichkeit, dass ich niemals damit gerechnet hatte. Nicht von ihm und nicht von eben jenem Wesen, was mir nun, an diesem einen Abend eine völlig neue Seite zeigte. Sein Tanz war elektrisieren aber auf gewisse Art und weise forsch, gar fast schon bestimmend. Und dennoch zauberte es ein Lächeln auf meine Lippen. Brachte mein Herz zum Beben und vollstes Vertrauen spürend, gab ich mich ihm völlig hin. Ließ mich von seiner Hand führen, die meinen Körper so sachte, gar federleicht in einer beschützenden Umarmung hielt und zeitgleich so viel mehr sein konnte. An diesem Abend, in dieser einen Nacht, dessen stummer Mond unser alleiniger Zeuge war, zeigte mir der Saiyajin so viel. Ließ mich eine neue Seite sehen, die ich wahrlich so noch nie bei ihm gesehen hatte. Aber sie war immer da gewesen. Diese eine Seite, die zeigen konnte, dass auch er Gefühle hatte. Das auch er sich einfach dem Moment ergeben konnte und es schaffte ein kleines Lächeln auf meine Lippen zu zaubern und die Kleinigkeit zu erwidern, die längst nicht mehr einer simplenGegenleistung gewichen war, sondern sondern so viel mehr vermuten ließ. So etwas vages wie Freundschaft, gar Sympathie, hatte sich im Laufe der Zeit in etwas weit aus Aufopferungsvolles entwickelt. Etwas was ich nur noch nicht wirklich sehen konnte, auch wenn es mir der Saiyajin längst gezeigt hatte.  Doch nun sah ich es. Sah es in jenem Moment. Du bist wie Licht.... Ja, das war ich, vollkommen ganz und wahrhaftig.  Ich war sein Licht in der Dunkelheit. Doch bei diesem einem Tanz blieb es nicht. Nein, dazu waren die Zeichen zu stark gesetzt und zögernd kam der erste Kuss,welche sich an meine Halsbeuge setzte. Er war elektrisierend und sinnesraubend zugleich und suchend, fast schon flehentlich nahe, vergrub ich meine Hände in seinem Haar. Nicht glaubend könnend was so eben geschah und dennoch zu süßlich der Versuchung hingebend, es verstehen zu wollen. Doch das wollte ich in diesem Moment auch gar nicht. Dieser Moment zollte für die Ewigkeit. Ein Moment der von ehrlichen Gefühlen aber auch Instinkten gesteuert wurde. Wieder folgte ein Kuss dem Nächsten wobei mein Gegenüber still darauf achtete, nicht zu forsch zu erscheinen. Nicht zu viel in seine Berührungen zu legen und dennoch merkte ich, wie es für den Saiyajin immer schwerer wurde. Ein tiefes Flehen schien sich nun nicht mehr zurück halten zu können. Gut und Böse, Schwarz und Weiß... das Ying und Yang konnte sich nicht mehr ferne halten , jenem Gefühl das es einst zu trotzen wagte, doch es war egal geworden. Völlig egal und nur dieser eine Moment zählte. Diese eine Nacht, die für mich die Bedeutsamste in meinem Leben wurde und mich unerklärlich und so wahrhaftig, alle Wahrheit sehen ließ. Es war wie Feuer. Es war wie eine innere Flamme, die dich von innen erwärmte und einfach nicht mehr loslassen konnte. Alle Zeichen waren gesetzt. Doch uns, eben Jene, die mitten im Chaos und den wallenden Gefühlen ihrer Emotionen standen, ihrer aufopferungsvollen Hingabe, die langsam aber schleppend begonnen und sich dennoch viel zu lange, Wahrhaftem verwehrt hatte, war es egal geworden. Völlig egal was hieraus entstehen sollte - denn wir lebten nur für den Moment. Ich lebte nur für den Moment und rückblickend, war es einer der mir Schönsten meiner Welt. Einen, den ich niemals wieder missen wollte.  Das Erwachen am nächsten Tag war unbeschreiblich gewesen. Die hemmungslose Liebe, die ich an diesem neuen Morgen fühlte, war nur eine von vielen Dingen, die mich von nun an und ab dann für immer, begleiten sollten. Noch genau erinnerte ich mich an all die Emotionen zurück, die ich verspürte, als ich neben mich blickte, noch versteckt in hellen Kissen und ihn erblickte. Ihn, der einfach so seelenruhig neben mir lag und einen Arm fast schon besitzergreifend und dennoch zeitgleich so beschützend über mich gelegt hatte, als wäre es selbstverständlich.  Als wäre es das Normalste auf der Welt.  Etwas, was von nun an immer so sein sollte und überglücklich, anders konnte man es einfach nicht beschrieben, hatte ich Vegeta in meine Arme gezogen. Ihn, diesen einen Saiyajin, der es endlich zugelassen hatte. Endlich die Grenzen seiner Schranken überwinden konnte und in diesem Moment, diesem Einen, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Denn ich wusste, das es für Ewig sein sollte. Da war ich mir sicher. Zu Hundert Prozent. ~ „Bist du dir wirklich sicher?“ Wie oft ich ihm diese eine Frage letztendlich gestellt hatte wusste ich nicht, doch erst als ich ein verstecktes Grinsen in dunkelbraunen Opalen hatte sehen können wusste ich, was es war. Es war keine Angst, dass er nicht mehr wieder kommen würde, sondern eher eine innere Furcht, dass ihm etwas zustoßen konnte und je mehr mich dieser eine Gedanke quälte, desto schwerer wurde es Vegeta ziehen zu lassen.  Ich könnte es nicht ertragen zu wissen, dass er dort oben im All ganz alleine war, sollte es auf seiner Reise irgendwelche Probleme geben. Nicht nur, weil mir dieser Saiyajin etwas Wundervolles geschenkt hatte, von dem er vielleicht noch nicht wusste, das er es hatte – sondern, dass er einfach weg sein würde, sollte etwas drastisch schief gehen. Und ab dann für immer. Niemals... wiederkehrend. Nur schwer konnte ich den Blick von meinem Bauch lösen, in dem schon bald und in 9 Monaten etwas Wunderbares heranwachsen würde. Er war noch nicht allzu groß, um bei weitem bemerkt zu werden, aber alle Zeichen schienen darauf hinzudeuten. Schock hatte ich eigentlich nicht empfunden, weil ich wusste, wie Vegeta zu mir stand; auch wenn er mir es auf versteckte Art und Weise zeigte. Ich wusste es von Anfang an und nun erwartete ich das, was folgen sollte, mit überschwänglicher, gar mütterlicher Liebe. Ob mein Gegenüber es wusste war schwer zu sagen. Manchmal waren seine Blicke, die er mir zuwarf, schwerer zu lesen, als ich mir erhofft hatte, doch wollte ich Vegeta in seiner Begeisterung nicht stören. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, der eine Tag rückte immer näher und ich wollte ihm keinen Schranke sein. Kein fesselnder Käfig, der ihn achtlos einzusperren, gar zu halten versuchte, nur weil ich ein Kind von ihm erwartete. Ich wollte ihn nicht einengen, jetzt da er mich zu akzeptieren schien. Sich und seine Gefühle und das, was ich für ihn war. Voll und ganz. Er sollte immer der bleiben, der er war. Ein Saiyajin.  Ein Wesen geboren für den Kampf und ich war überglücklich nun ein Teil davon zu sein. „Du machst es dir nur selber schwer....“, kam es wieder trocken über vernarbte Lippen, doch genau hörte ich die versteckte Sorge in seiner Stimme.  Unsicher sah ich auf, sah jenem Wesen in die Augen, dass sich in den letzten Tagen so verändert hatte. Die fallenden Strähnen hatte der Saiyajin aus seiner Stirn gestrichen, zurück an einen alten Platz und auch wenn ich sie vermisste und nur bei verschlafenem Zustand oder nach einer Dusche bewundern konnte, hatte ich mein Gegenüber nach einiger Zeit, nach dem Grund hierfür gefragt. „Ich habe abgeschlossen.“, war das Einzige was Vegeta zu mir sagte und erst später begriff ich, dass diese eine Tat und dieses nun beendete Verhalten, vielleicht einst ein letzter Versuch war, sich an Altem fest zu klammern. Sich zu halten an Vergangenem, was er einst nicht loslassen konnte und nun, da haltlos etwas Neues auf ihn wartete, ihn nicht mehr verletzten konnte. „Bulma.“ Überrascht sah ich auf, als mich eine dunkle Stimme aus den Gedanken riss und ich eigentlich jetzt erst so richtig begriffen hatte, dass mich Vegeta das erste Mal bei meinem Namen nannte. Hell lagen dunkel Opale auf mir und unweigerlich konnte ich nichts anderes tun, als zu schlucken. Tief bewegt von dieser einen Geste, die so viel mehr bedeutete. „Ich werde wiederkommen.“ Ehrlich war sein Blick, den mir der Saiyajin entgegenbrachte und unweigerlich stiegen mir die Tränen in die Augen. Natürlich würdest du das, schoss es mir durch den Kopf und liebevoll lächelnd legte ich dem Saiyajin eine Hand an die Wange, als er auf mich zu getreten war. Wieder spürte ich seine Wärme, die mir niemals etwas Fremdes gewesen war. Wieder hörte ich das Schlagen seines Herzen, das ich von nun an und ab dann für immer, auf ewig hören würde und sah dann in ein kleines befreites Lächeln, welches mir mein Gegenüber schenkte. Es war ehrlich und auf eine gewisse Art und Weise so wahrhaft vor mir, dass ich nur noch mühsam meinen Tränen unterdrücken konnte. Natürlich würde er dass, da war ich mir sicher und mit einer letzten Berührung seiner Haut, ließ ich ihn ziehen. Ließ ihn in das Raumschiff steigen und seine lange Reise in das All antreten. Wissend, dass er zurückkommen würde und sich seine eigene kleine Bestimmung endlich erfüllt hatte. Keinen innigen Kuss oder gar eine herzige Umarmung seinerseits erwartend, denn Vegetas Zeichen musste man lernen hinter den Zeilen zu lesen. Wissend dass, wenn er sie ausführen würde, es auf grausame Art und Weise einem Abschied glich. Und das wollte ich niemals miterleben müssen. Niemals.  Epilog: -------- Glück ist in der Seele zu Hause Epilog Was bedeutet Glück? Wahrlich eine Frage, die wir uns alle ein Mal stellten. Eine Frage nach der wir immer und auf gewisse Art und Weise ein Leben lang auf der Suche waren. Nicht wissend, ob wir jemals eine Antwort finden würden, oder ob wir auch nur ansatzweise begreifen konnten, was dieses Wort, dieses eine kleine Wort, gesprochen und sanft in den Wind hinein, bedeuten sollte. Es war eines eben jener Dinge, die man nicht begreifen konnte, so unweit es auch vor einem lag und mit seinem wahren Antlitz mehr als nur für Verwirrung sorgte. Was ist es also, dieses Eine, was wir uns manches Mal nicht direkt zu hinterfragen schienen, weil es einfach immer da war – obwohl wir nichts davon wussten, aber dennoch die Existenz dessen so dringend erfahren wollten? Ist es eine Verkettungen von Dingen, die wir uns alle so sehnlichst erflehen, ohne aber je etwas dafür zu tun?  War es so etwas Einfaches, gar Simples, dass man es einfach hinnahm, eben Jenes zu besitzen, ohne die Mühen dessen zu kennen, die es sich verdienten; gar ohne den Wert zu schätzen den dieses eine Wort, ja gar kleines Sein, mit sich trug? Eben jenes Glück, dass so Viele so unverschämt besaßen und so Wenige doch eine handvoll davon hatten?!?  Nahm man es für selbstverständlich hin, nur weil man es hatte und so bedingungslos zu existieren schien, ohne das ein Jemand je etwas dafür getan hatte?!? Immer noch stand ich auf dem Balkon meines zu Hauses, dicht an das Geländer gelehnt und starrte in die kühle Nacht hinaus. Ich wusste nicht wie oft ich seit seinem Aufbruch, jede Nacht hier draußen stand und meine Gedanken wandern ließ. Er fehlte mir.  Natürlich tat er das. Natürlich waren meine Sorgen da, dass ihm etwas  auf seiner langen Reise, gar einer Suche etwas zu erreichen was einem größeren Ziele diente, passieren konnte. Vielleicht war dieses Etwas, keine Macht, die er sich einst erhofft hatte - nur um ein altes Übel abzuwenden, was sich seine Vergangenheit nannte. Vielleicht war es kein glorreicher Segen und vielleicht würde die Erkennung, die dahinter steckte keine Einfache sein. Schon immer hatte er sich zu viele Gedanken darum gemacht. Schon immer schien er festzustecken und jetzt, da er wusste, dass er etwas hatte, um das es sich lohnte zu kämpfen, war eben jene Suche und jene haltlose Mühe, etwas Einfaches. Etwas was es galt zu schützen, sich Altem zu entsagen und das Neue, das er nun gewonnen hatte, fest in seinen Armen halten konnte. Jede dieser wartenden Nächte, in denen ich hoffte und zugleich dennoch um ihn bangte, sah ich in das weite Sternenzelt hinauf. Eine Welt, die so unweit vor mir lag und nun jeden Tag aufs Neue, eine gewisse Sehnsucht mit sich trug. Irgendwo da draußen musste er jetzt sein. Irgendwo, auf einem fernen Stern suchte er eisern nach einer Bestimmung, die ihm schon wahrlich immer zugestanden hatte. Irgendwo sich einen Ort suchend, an dem er endlich das werden konnte, was er schon immer versucht hatte zu sein – auch wenn er es erst auf dem schweren Weg erkennen musste.  Er war ein Retter. Ein Erlöser. Ein eben Jener, der dennoch gescheitert war, obwohl er seiner Aufgabe mit endlosem Stolz, Mut und bedingungsloser Hingabe entgegen getreten war. Sich niemals hatte unterkriegen lassen, auch wenn er dennoch immer wieder gefallen war und doch irgendwo den Willen gefunden hatte aufzustehen. Sich gegen das zu erheben was sein altes Leben war und allen inneren Dämonen seiner Vergangenheit. Ein Leben, in dem er einst immer auf der Suche war, doch blieb es ohne Grund; gar ohne Ziel.  Doch nun hatte er es.  Hatte dieses Eine, das er beschützen und zeitgleich neue Wege öffnen konnte. Was bedeutet Glück? War es etwa harte Arbeit, die sich ein Jeder erst selbst verdienen musste? Kostbar lernen musste mit jenem Hab und Gut dieser Welt umzugehen, was dennoch  so einfach und viel zu leicht verloren gehen konnte?!? War es einfach nur Eines von vielen Dingen, was Mensch wie auch jedes andere Lebewesen, erst ein mal verlieren mussten, nur um den Wert dessen zu schätzen, was einst so unwissend in Händen gehalten wurde?!? Doch ab wann wusste man, dass man es besessen hatte nur um es eventuell wieder verlieren zu können? War Glück nicht immer da, schien uns nicht immer zu umgeben – doch wir, die so verloren in der Dunkelheit wanderten, es einfach nur noch nicht sehen konnten? Jene, die am Rande des Abgrundes standen, zu zaghaft für den Sprunge, weil sie wussten, das es dennoch etwas gab, für das es sich lohnte zu fallen, zu kämpfen und immer wieder aufzustehen?!? Hier auf der Erde, gibt es ein Sprichwort, Vegeta. Auch wenn du die Menschen immer noch nicht ganz verstehen willst, gar ihre Gebräuche und manches mal eigensinnige Eigenschaften, die dir mehr als sinnlos erscheinen, dir den Kopf verdrehen und dich manchmal rasend vor Zorn werden lassen. So kannst du dennoch vielleicht eines von ihnen lernen. Es heißt: `Jeder ist seines Glückes Schmied´ und auch, wenn du die Anfänge deines Eigenen schon längst beschritten hast, wird der Weg, dieses zu halten, zu greifen und fest an sich zu reißen, manches Mal ein Schwerer sein.  Aber Eines sollst du wissen. Es wird immer einen Menschen geben, der an dich glaubt. Halt. Nein... Das stimmt so nicht ganz. Lächelnd legte ich mir eine Hand an den Bauch und sah dann in die Sterne und korrigierte meinen Satz in Gedanken neu. Zwei Menschen werden immer an deiner Seite sein, die dich so lieben wie du bist. Die dich akzeptieren, mit all deinen Fehlern, die dennoch keine sind. Die dich hinnehmen, so wie du bist, weil sie wissen, dass du es immer und immer wieder versuchen wirst und es Wert bist, an das Unmögliche zu glauben. Weil sie deine Mühen und tiefen Gefühlen hinter dem was du tust, erkennen und dich schätzen. Jeden Tag aufs Neue. Zwei Menschen, die dich begleiten auf deinem schweren Weg, der manchmal kein einfacher sein wird - aber zu begehen ist. Einen alten Pfad, den du einst gegangen bist und dir wahrlich nicht aussuchen konntest, liegt nun hinter dir. Fern ab all das, was dir einst schaden konnte, aber nur du alleine kannst nun all das Neue und dir völlig Unbekannte, neu erfinden. Nur alleine du kannst endlos das Pflaster deines Glückes legen und dich an Jenem erfreuen, was auch dir einst und eigentlich schon immer, zugestanden hatte. Nämlich... eine zweite Chance. Sanft spielte der Wind mit meinen Haaren und langsam schloss ich die Augen, meine Lippen ein Lächeln umspielend. Ließ Ruhe einkehren in meinen kleine Welt, die sich nun endlich zu bereichern schien. Bereichern an Glück, an Liebe und all dem Wohlwollen, das ich einst ein leben Lang gesucht und nun endlich gefunden hatte. Und so vielleicht auch er. Er, der ein Leben lang gelitten hatte.  Er, der ein Leben lang gefallen war. Nur um dann doch wieder aus den Trümmern seiner Vergangenheit aufzuerstehen, daraus zu lernen und es besser zu machen. Ein Leben so voll mit Trauer, Einsamkeit und einer dichten Schwärze, die niemals Licht ins Dunkel bringen konnte, neu leben würde. Auch wen ich mich, zu Anfang unserer Geschichte einst fragte, wo all sein Glück geblieben war, dass auch Vegeta selbst, so unabdingbar zu suchen schien – so wusste ich die Antwort doch schon längst. Hatte dies die ganze Zeit, noch ehe ich es in mein Herz lassen konnte. Denn Glück wohnt nicht im Besitzte und nicht alleine nur im Golde. Nein... Glück war in der Seele zu Hause. Und diese Eine hatte er gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)