Guys like me like girls like you von Leons_Heart (Show me...) ================================================================================ Kapitel 5: 05. Kapitel Beginn des Trainings ------------------------------------------- ~Tag 1~ In Jogginhose und T-Shirt stand Shikura am nächsten Morgen im Trainingsraum. Nebenan war der Kraftraum, wie sie gesehen hatte. Vor ihr stand Kai – ebenfalls in Trainingssachen. Die Anderen vom Team standen ebenfalls im Raum. „Wären Aufwärmübungen nebenan als erstes nicht besser?“, fragte sie nach. „Das schaffst du auch so. Im Notfall kannst du schließlich auch vorher keine Runden laufen.“ Musste Tala das so direkt sagen? Hätte er ihr nicht zustimmen und sie nach nebenan schicken können? „Mach einfach das, was du neulich gemacht hast, als du Boris angegriffen hast“, meinte Kai. „Ich hab noch nicht mal den Grundkurs beenden können im Selbstverteidigungskurs.“ „Nun komm schon, Püppie, mach einfach. Du schaffst das.“ Grinsend sah Verena die Blondhaarige an. „Nenn mich nicht so! Ich hab einen Namen.“ „Echt? Das wusste ich nicht, Püppie.“ „Klappe!“ Grinsend beschloss Rena, einfach weiter zu reden. Es machte Spaß, die Neue zu ärgern. „Hau rein, Püppie! Du musst keine Angst vor Kai haben. Du schaffst das schon, glaub mir.“ Das ging immer so weiter, bis die Blondhaarige anfing, Kai anzugreifen. Dieser konnte die Angriffe aber fast alle abwehren. Zwischenzeitlich landete er bei ihr einen Treffer. Rena aber sprach einfach weiter. Immer wieder versuchte Kai Rena dazu zu bringen, leise zu sein. Die Schwarzhaarige aber ignorierte ihn. Fakt aber war, dass Shikura härter zuschlug und zutrat, je weiter Rena sprach. „Verdammt, Verena!“ In diesem Moment passte er ein paar Sekunden nicht richtig auf und bekam Shikuras Faust mit voller Wucht auf die Nase. Shikura zuckte erschrocken zusammen. „Oh fuck, verdammt!“ Kai hielt sich die Nase und spürte das Blut leicht raus tropfen. Verena ging sofort den Verbandskasten holen. „Ruhig weiter atmen. Denk dran, der Schmerz ist nur in deinem Kopf.“ „Ich geb dir gleich mal >Der Schmerz ist nur in deinem Kopf< Ivanov!“ „Du weißt doch, Indianer kennen keinen Schmerz.“ „Ich bin aber kein Indianer!“ „Die Kriegsbemalung hast du aber schon mal“, antwortete Bryan trocken, woraufhin Rena in schallendes Gelächter ausbrach. Sie sank auf den Boden, auf welchen sie lachend drauf haute. Spencer nahm ihr den Verbandskasten ab und half Kai erst mal, dass es zu bluten aufhörte. Der Blausilberhaarige verzog dabei keine Miene, auch wenn jeder wusste, dass diese minimalen Berührungen schmerzten. „Ach ja… bei drei“, meinte Spencer, woraufhin Kai ihn fragend ansah. Spencer legte seine Handballen an Kais Nase und tat erst mal nichts. Gerade als Kai etwas sagen wollte, gab der Blondhaarige ein „Drei!“ von sich und man hörte ein ekliges Geräusch. „Wou, fuck, verdammt!“ Spencer musste leicht grinsen. Es war sehr amüsant, Kai fluchen zu hören. Dieser fluchte zu selten und hatte sich immer sehr unter Kontrolle, was Ausraster und ähnliches anging. „Ivanov, mach du den Rest! Für heute bin ich raus! Over and out!“ Mit diesen Worten verließ Kai den Trainingsraum, um sich von einem Arzt die Nase ansehen zu lassen. „Was jetzt?“, fragte Shiku und sah Tala an. „Ich zeig dir die Grundbewegungen und –techniken.“ Irritiert sah sie ihn an. Was sollte das denn jetzt? Erst sollte die gegen Kai kämpfen und nun wollte Tala ihr die Grundsachen zeigen? Leicht grinsend sah Tala sie an, dabei lag in seinem Blick was leicht Hinterhältiges. „Hast du echt geglaubt, dass wir wirklich ernsthaft mit einem Zweikampf anfangen, wenn du nicht mal die Grundsachen drauf hast?“ Er musste bei ihrem Blick lachen. „Wir wollten mal sehen, ob man dich provozieren kann und wie viel Kraft du ohne richtiges Training hast.“ Sie plusterte die Wangen auf und sah den Rothaarigen schmollend an. „Oooohhhh, ein Pummeluff“, gab Rena säuselnd von sich. Dies brachte ihr einen bösen Blick von der Blondhaarigen ein. „Gleich breche ich dir auch die Nase!“ „Komm her, Püppie.“ „Rena, bitte… so bringt das nichts. Du hattest mit Kai deinen Spaß. Ich will hier heute noch mal ein wenig voran kommen.“ „Spielverderber!“ Tala den Mittelfinger zeigend, verließ sie nun auch den Trainingsraum. Leicht grinsend blickte Bryan der Schwarzhaarigen hinterher. Er und Spencer verließen allerdings nun auch den Trainingsraum. Tala würde sie nicht brauchen, wenn er der Blondhaarigen die Grundsachen erklärte. ~Tag 2~ Sie trafen sich wieder alle im Trainingsraum. Heute würden die Atemübungen stattfinden. Sie hatten zunächst überlegt, was als nächstes dran kommen sollte. Dabei hatten sie sich für die Atemübungen entschieden. Das Waffentraining würde nichts bringen, wenn Shikura ihren Atem nicht unter Kontrolle hatte. Wie schon vorher erklärt, würde sich Verena um die Grundtechniken dabei kümmern und Spencer unter Druck. Sie würden gleich merken, wie weit sie kommen würden. Verena setzte sich im Schneidersitz auf eine Matte und deutete Shikura an, sich zu ihr zu setzen. Diese kam der Aufforderung auch direkt nach. Diesmal verkniff sich die Schwarzhaarige die Sticheleien und erklärte, was die Andere nun machen musste. Shikura hörte dem Mädchen vor sich aufmerksam zu und nickte immer mal wieder um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. Um zu sehen, ob die Blondhaarige auch richtig zugehört hatte, reichte Rena ihr eine ungeladene Waffe. Zu ihrer Überraschung war sie auch vollkommen ruhig. Kein Zittern oder ähnliches. Also übergab sie die Andere für den nächsten Schritt an Spencer und gesellte sich zu ihrem Team. Als Spencer anfing, zuckte Verena leicht zusammen. „So fies war er zu mir aber nicht.“ „Sag das nicht zu laut, sonst nimmt er sich dich noch mal zur Brust“, antwortete Tala. „Hübsches Wetter draußen, nicht?“, gab sie schnell von sich. Kai schlug sich die Hand ins Gesicht, während Bryan und Tala leicht grinsten. Da sie hier unten im Trainingsraum kein Fenster hatten, konnten sie das Wetter draußen auch nicht sehen. Aber so konnte man auch schnell ein Thema versuchen zu ändern. „… und peng! Damit hast du ein Teammitglied tödlich verletzt und bist wahrscheinlich selbst gleich tot!“ „Halt die Klappe!“ „Oh nein, das werde ich sicher nicht!“ Spencer sprach einfach weiter. Er wollte Shikura dazu bringen, wieder ruhig zu atmen auch wenn sie nun unter Druck stand. Doch das Ergebnis war, dass sie in Tränen ausbrach und nun heulend da saß. Genervt seufzend und ohne ein Wort an sein Team verließ er den Raum. Er sah jedoch so aus, als müsste er jemanden oder etwas verprügeln oder alternativ Kugeln in eine Papierfigur schießen! Diese Art von Druck war definitiv nichts, was Shikura kannte und entsprechend nicht mit umgehen konnte. //Oh man, das kann ja noch was werden//, ging es Tala durch den Kopf. Das würde echt noch eine Menge Arbeit werden… Die nächsten Tage sahen nicht anders aus. Bei jedem einzelnen Training lief es nicht sofort so, wie sie es sich alle erhofft haben. Beim Waffentraining traf sie kein einziges Mal richtig die Scheibe, was in Punkto Technik und Naturwissenschaften wichtig war, bekam sie nicht richtig auf die Reihe und beim Fahrtraining hatte selbst das ruhige Gemüt von Tala seine Probleme. Er hielt sich an dem Haltegriff über der Tür und dem Armaturenbrett fest. Rena war sich nicht sicher, ob sie über Talas Reaktion belustigt sein oder das Auto bemitleiden sollte. Spencer erging es beim Fahrtraining nicht anders. Dafür kam Kai beim Training für Täuschungsmanöver besser mit der Blondhaarigen zu Recht als beim Nahkampf. Die Grunddinge, die Shikura bei Untercovereinsätzen wissen musste, erklärte Verena ihr. Da fiel es der Blondhaarigen recht leicht, den Worten zu folgen – das hatte auch schon in der Theorie für die Grundtechnik beim Atmen geklappt, was unter Druck ja dann völlig in die Hose gegangen war. Doch es würde vielleicht in der Praxis besser sein als den anderen Dingen. Den Sprachunterricht vollzogen alle gemeinsam… Shikura sah jeden im Raum nacheinander an. „Wer genau übernimmt den Sprachunterricht?“ „Jeder!“ „Wie?“ „Was die Sprachen betrifft bringen wir uns alle gegenseitig immer wieder mehr bei. Es reicht bei den Sprachen, dass jeder zumindest Smalltalk halten kann. Gewisse andere Dinge, die wichtig sind, bringen wir uns auch gegenseitig bei. Es müssen halt halbwegs alle Sprachen etwas abgedeckt sein“, erklärte Bryan. „Also Püppie… welche Sprache hast du gut drauf?“ „Mon amour, je peux parler francais, anglais et hindi.“ (1) Nachdem sie das gesagt hatte, schüttelte es die Schwarzhaarige. „Französisch… warum französisch?“ „Erstens musste ich es wegen meinem Vater lernen, er wollte es so, und zweitens kann die Sprache ja nichts für die Menschen und deren Verhalten.“ Tala, Bryan und Spencer grinsten leicht und sahen das Mädchen wissend an. Ihnen war ja klar, WAS genau sie mit der Sprache verbannt. Kai tat so, als hätte er nichts mitbekommen. Immerhin der Sprachunterricht verlief fast wie geplant. Da hatte die Blondhaarige halbwegs Talent für. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mit den nächsten Wochen wurde es immer besser in allen Bereichen. Heute sollte Shikura ihren ersten Praxistest im Punkt einer Undercovermission erhalten. Dafür wählten sie eine Stadt, in der man Shikura nicht sofort erkennen würde. Dennoch trug die Blondhaarige Kleidung, die man von einer Tochter eines mächtigen Geschäftsmannes nicht erwarten würde und auch ihre Haare so, dass sie nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Shikura und Verena saßen in einem Café an einem der Tische. Rena würde lediglich beobachten und nur eingreifen, wenn es notwendig war. Shiku musste selbst entscheiden. Sie musste jemanden beobachten. Boris hatte ihr ein Foto von der Zielperson gegeben. Langes, silbernes Haar, welches zu einem Zopf gebunden war. Schlanke, dennoch trainierte Figur. Laut Angaben ging er gerne in dieses Café und würde es auch heute wieder. „Erklär mir mal bitte etwas“, meinte Shikura, während sie in ihrem Eiscafé rührte. „Mh…“ „Warum das alles?“ „Was genau?“ „Na ja… ich bin ja noch in der Ausbildung. Niemand weiß, ob ich es am Ende wirklich packe oder es in einem Desaster endet und ihr mich doch umbringt. Warum also vom ersten Tag an die volle Ausstattung an Kleidung und Luxus? Das ist doch alles Geld, was eventuell unnötig ausgegeben wurde.“ „Boris ist das Geld egal. Er scheint Potential in dir zu sehen und seine Devise ist wohl die, dass sich seine Leute und die zukünftigen Teammitglieder wohl fühlen sollen, keine Ahnung. Letztlich interessiert es mich nicht, warum er so handelt wie er nun mal handelt. Davon mal abgesehen kannst du nicht jeden Tag in denselben Klamotten rum laufen.“ Rena trank von ihrem Milchshake. Shiku tat diese Erklärung mit einem Seufzen ab. Sie war zwar nun nicht wirklich schlauer, beschloss das Thema aber nicht weiter zu vertiefen. Sie musste die Dinge wohl so akzeptieren wie sie waren. Als die Tür vom Café auf ging, blickte sie in diese Richtung. Der Kerl vom Foto kam rein. Er setzte sich an einen der runden Tische und bestellte sich einen Kaffee. Er hatte ein Buch bei sich, im welchem er nun las. Während Shikura also immer mal wieder zu dem Jungen sah, beobachtete Verena das Mädchen vor sich ohne dass diese es bewusst wahrnahm. Irgendwann stand der Junge auf, ging seinen Kaffee bezahlen und verließ das Café wieder. „Was jetzt?“ Fragend sah die Blondhaarige das Mädchen vor sich an. „Das musst du entscheiden. Es ist dein Praxistest. Ich bin nur für den Notfall da.“ Shikura überlegte einen Moment. Dann beschloss sie, dass sie bezahlen und ihm nachgehen sollten. Nickend stimmte Rena zu und verließ kurz darauf mit der Blondhaarigen auch das Café. Der Junge war noch in der Nähe, sodass sie ihn verfolgen konnten. Die Verfolgung ging eine ganze Weile, bis der Junge in einem Haus – vermutlich seine Wohnung – verschwand. „Und jetzt?“ Fragend sah sie die Schwarzhaarige an. „Sag nicht wieder, dass ich entscheiden muss. Es hieß beobachten. Aber in sein Fenster starren kommt mir dann doch stalkermäßig vor.“ Rena grinste amüsiert. „Nein, wir gehen zurück. Sollten wir hier bleiben, hätte Boris dies auch erwähnt.“ Shikura nickte und gemeinsam machten sich die Mädchen auf den Rückweg. (1) "Meine Liebe, ich kann Französisch, Englisch und Hindi sprechen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)