Mit der Zeit vergessen! von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 2: Ein ganz normaler Schultag endet in Verzweiflung! ------------------------------------------------------------ Der Montagmorgen ist für Joey gleich am Anfang eine regelrechte Tortur. Prompt als er aufwacht hat er nämlich gemerkt, dass er wie so oft verschlafen hat und das obwohl er gerade Mal drei Stunden in Morpheus Reich verbracht hat. Nur damit man nicht merkt wie kaputt er ist, hat er sich noch bevor er aus der Wohnungstür geht, einen kleinen Muntermacher eingeschmissen. Nur das er das Zeug auf leeren Magen einnehmen darf, da er sowie so keine Zeit mehr hat ein Frühstück zu verspeisen. Leider bedeutet das auch, dass er seit fast sechszehn Stunden nichts mehr zur Nahrungsaufnahme hatte und deswegen beschwert sich sein Organ auch gleich mit einem lauten Grummeln. Aber durch die kleine Tablette, die der Braunäugige runterschluckt hat, kann ihn diese Tatsache auch schon wieder egal sein. Immerhin fühlt er sich jetzt trotz seines erschöpften Leibes vollkommen munter und kann fröhlich pfeifend zur Bushaltestelle rennen. Gerade so schafft er es auch noch seinen Bus zu erwischen, wobei er froh sein kann da er dadurch vielleicht sogar noch schafft rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Als er es sich im Fahrzeug auf einen der hinteren Plätze bequem gemacht hat, kramt er noch in seiner Schultasche um seinen MP3-Player rauszuholen. Das Ding ist eigentlich schon uralt und die Klappe, hinter der sich die Batterie befindet wird mit Tesafilm zusammengehalten, aber trotzdem ist er noch funktionsfähig. Die ganze Fahr über zieht sich der Blonde harten Metall rein, was ihn sogar noch um einiges wacher macht als er durch seinen Muntermacher sowie so schon ist. Zu seinem Glück hält der Bus nur eine Straße von dem Schulhof entfernt und er muss nur noch einen kleinen Endspurt hinlegen. Kaum dort angekommen, schafft er es aber leider mal wieder in jemanden rein zu rennen. Die andere Person schwankt nicht mal ein Stück, wogegen er sofort auf seinen Hintern landet. Trotz dass er einen kleinen Schmerzenslaut von sich gibt, da sein Hintern an diesem Wochenende etwas überanstrengt wurde, vergisst er nicht seine Höflichkeit. Mit einen immer noch gut gelaunten „Sorry, wollte nicht in dich reinrennen!“ entschuldigt er sich bei den anderen Schüler und schaut auch erst dann nach oben, um zu schauen wen er eigentlich umgerannt hat. Doch kaum ist erkannt wer da herablassend auf ihn hinabblickt, gefriert seine Mimik. Jetzt ist seine Laune doch noch im Eimer und dass auch nur weil er es geschafft hat direkt in den Menschen reinzulaufen, den er am liebsten nie wieder sehen will. Da hilft nicht mal die aufputschende Droge, um einen Zusammenprall mit Seto Kaiba zu einen schönen Ereignis zu machen. Aber zu Joeys Verwunderung bleibt ein fieses Kommentar aus, weswegen er sich einfach aufrappelt und etwas verwundert zu den Größeren schaut. Erst dann ertönt die kalte Stimme des Andere und zeigt wieder auf wie wenig er diesen wert ist. „Pass das Nächste Mal besser auf, Wheeler sonst verklage ich dich und davon wirst du dich dein Leben lang nicht erholen!“ Automatisch kommt den Blonden die Auseinandersetzung am Freitag wieder in den Sinn und glaubt nun endgültig, dass er den Braunhaarigen wohl nicht mal damit ein wenig berührt hat. Eine innerliche Resignation macht sich deswegen auch in ihm breit, was ihn dazu veranlasst erst Mal nur mit den Schultern zu zucken. Mit den Worten „Schlimmer als jetzt kann es sowie so nicht werden!“ dreht er sich von den Jungunternehmer weg und macht sich einfach wieder auf den Weg zum Schulgebäude. Anscheinend hat es schon geklingelt, da kaum noch Schüler auf den Hof zu sehen sind. Noch einen Zahn zulegend, bemerkt er deswegen auch nicht den etwas merkwürdigen Blick aus eisblauen Augen, der ihm nach seinen letzten Satz mit einer hochgezogenen Augenbraue folgt. Aus der Puste kommt der geheime Stricher am Klassenraum an und darf sich von seinen Lehrer erst Mal eine Standpauke anhören. Doch da ihm so etwas dauernd passiert, lässt er das Gemecker einfach über sich ergehen und setzt sich dann nach einer Entschuldigung auf seinen Platz. Kurz darauf betritt auch der Kühlschrank das Zimmer, wird aber wie immer nicht zurechtgewiesen. Heute hat er nicht mal Lust darauf sich deswegen zu beschweren und wird von seinen Freunden sorgenvoll beobachtet. Immerhin hat er sie noch nicht mal richtig begrüßt, da ist die darauf ausbleibende Beschwerde gleich noch seltsamer. Zu Joeys Verwunderung, glaubt er im Unterricht ein oder zwei Mal einen stechenden Blick im Rück zu spüren. Doch dreht er sich nicht um, denn dies würde auffallen und außerdem kann er sich denken wer ihn so anschaut, dass er es sogar merkt ohne es selbst zu sehen. Es kann immerhin nur eine Person in der Welt schaffen, ihn so aus seinen eisblauen Augen anzuschauen, dass es einen Eiskalt den Rücken runterläuft. So in Gedanken bekommt der Blonde auch nur am Rande mit, was für ein Schulstoff erklärt wird. Es ist irgendwie ein Tortur für ihn gerade heute in der Klasse zu sitzen und das obwohl er sich einen Muntermacher eingeschmissen hat. Denn er hatte wirklich ein anstrengendes Wochenende wie schon lange nicht mehr, dazu kommt noch das er Kaiba einen kleinen Teil seiner Lebensgeschichte erzählt hat. Genau das ist auch sein größtes Problem und er kann sich auch denken, dass dieser ihn noch auf den Zahn fühlen wird. Leise seufzt er auf. Irgendwie bereut er dass er sogar eine Andeutung zu seinen Beruf gemacht hat und hat ernsthaft schiss dass sich der Kühlschrank eins und eins zusammenzählen kann. Kaiba ist immerhin nicht blöd oder eher gesagt ist der Typ zu seinen Leidwesen zu Intelligent. Seiner Meinung nach geht er den Anderen die nächste Zeit am besten aus dem Weg. Doch kann er sich denken dass dieser ziemlich schnell einen Weg finden wird ihn zur Rede zu stellen. Vielleicht wird der Brünette sogar damit drohen, alles seinen Freunde zu erzählen. Er ist auf jeden Fall so was von am Arsch. Um das heute zu überstehen, sollte er sich am besten in der Pause noch etwas einwerfen. Wenn er das nämlich nicht macht, verzweifelt er noch an der ganzen Situation und dabei hat er doch am Freitag so eine Genugtuung gefühlt. Dieses Höhegefühl hat sich aber bestimmt nur bei den Braunhaarigen eingestellt, weil er geglaubt hat zumindest ein klitze kleines bisschen bei den Eisschrank zu berühren. Zumindest so viel, dass dieser endlich mal merkt dass auch er Mist bauen kann. Aber bestimmt ist sich dieser Arsch immer noch keiner Schuld bewusst und wird wieder ihm die Schuld zuschieben. Er kann jetzt schon die herablassende Stimme hören, die ihn eiskalt ins Gesicht schleudert, dass er doch selbst seine beschissenes leben zuzuschreiben hat. Ein wenig müsste Joey dieser Aussage dann sogar Recht geben. Immerhin hält er sich schon selbst längst für Wertlos und dass obwohl seine Freunde etwas anderes sagen würden. Er würde ihnen sogar gerne glauben, wenn sie ihn zeigen wie besonders er doch ist. Aber der Rest der Welt zeigt ihm nun mal was anderes. Wie kann er dann auch denken, dass er ein Mensch ist um den man sich Sorgen sollte. Seine braunen Augen nehmen eine freudlosen Leere an, wobei jede Person wahrscheinlich glauben würde es braucht nur einen kleinen Windhauch und er würde zerbrechen. Jetzt liegt es nur noch daran was Kaiba als nächste macht. Ob dieser ihn wirklich noch eine reinwirkt oder endlich einsieht, dass Joey einfach nur ein armer Junge ist, der einen Haufen von Problemen hat. Mehr Probleme als er selbst jemals alleine bewältigen kann. In der Pause geht er auch wirklich alleine in die Toilettenräume der Schule sowie er sich in eine der Kabinen einsperrt, um sich etwas nicht gerade Legales aus seiner Tasche zu kramen. Ein kleines Tütchen mit mehreren kleinen blauen Pillen ist schnell in seiner Hand und lächelt ihn regelrecht entgegen. Doch das ist seiner Meinung nach nicht genug. Immerhin ist dies eine sehr schwache Droge, die kaum abhängig macht. Deswegen steckt er auch einen Finger in die Tüte, um zu schauen ob er noch eine oder zwei der stärkeren hat. Zu seinem Glück findet er zwischen den ganzen blauen Glückspillen, auch noch zwei der türkisenen Tabletten und schluckt diese kurzerhand herunter. Sich zurück auf die Kloschüssel sinken lassend, genießt er die Wirkung des abhängig machenden Zeugs und muss erst mal tief durchatmen. Immerhin nimmt er nur in seltenen Fällen etwas von den wirklich starken Sachen, was in den Momenten auch seinen Kreislauf immer wieder aufs Neue schwanken lässt. Doch heute braucht er das richtig dringend. Denn sein Leben steht gerade auf Messers Schneide, da all er Mist rauszukommen droht. Falls Kaiba nämlich nur ein Wörtchen gegenüber den Lehrern erhebt, wird er ganz sicher von der Schule fliegen. Trotzdem schleicht sich ein unglaublich unnatürliches Lächeln auf seine Lippen und seine Augen bekommen einen fast träumerischen Glanz. Irgendwo in seinem Unterbewusstsein weiß er, dass er gerade erst Mal nicht die Toilettenräume verlassen sollte. Niemand sollte ihn nämlich gerade so sehen und automatisch fängt er an zu kichern. Er stellt es sich urkomisch vor wie verblödet ihn seine Freunde anschauen würden, wenn sie ihn so sehen würden. Wahrscheinlich würden sie ihn nicht mal verstehen. Denn keiner von ihnen kennt die Wirkliche Härte des Lebens. Ja, die Abenteuer mit den Pharao hin und her. Aber das ist eben nur ein Abenteuer, was nichts mit der Grausamkeit des Schicksals zu tun hat. Denn egal wie oft sie in Gefahr geraten sind, ist dem Braunäugigen diese ganze verrückte Sache um einiges Angenehmer als sein eigenes Leben. Leider sind seit fast einen Jahr keine der fantastischen Abenteuer mehr in Sicht, womit er sich auch von den schlimmen Dingen hätte ablenken können. Trotzdem ist es für ihn eine schöne Erinnerung an die ganzen Duelle zu denken. Wie sie alle zusammengehalten haben und selbst Kaiba manchmal ein wenig ausgeholfen hat. Wie sie gelacht haben, weswegen er sich immer Lebendig gefühlt hat. Es ist irgendwie immer das gleiche was er sieht, wenn er die harten Drogen einschmeißt. Entweder kommen ihn die Abenteuer in den Sinn oder auch schöne Momente mit seiner kleinen Schwester. Manchmal sind aber auch die Erinnerungen an seine Kindheit dabei. Damals als er noch rundum Glücklich war, einen besten Freund hatte und er wusste dass seine Familie ihn liebt. Alles in ihm fängt an zu kribbeln, bei diesen wundervollen Gedanken. Vor allem das Gefühl von Geborgenheit kommt in ihm auf. Und dass obwohl er sich gerade in einer kleinen Toilettenkabine befindet und hier eigentlich überhaupt nichts einen das Gefühl von Glück vermitteln könnte. Auch wenn er seine eigenen Arme um seinen Körper schlingt, fühlt es sich durch das Mittelchen an als ob ihn mal endlich wieder jemand beschützen Umarmen würde. Ganz weit weg, träum der Blonde vor sich hin und überhört in seiner momentanen Situation selbst die Klingel. Viel zu schön ist seine Traumwelt, als dass er sich jetzt von irgendetwas ablenken lassen würde. Erst als er Tristans Stimme hört, die sorgenvoll seinen Namen ruft, schreckt er aus seiner eigenen kleinen Welt. „Ich bin hier Tristan!“ Seine eigene Stimme klingt in seinen Ohren seltsam belegt, weswegen er sich auch nicht mal über das „Ist alles in Ordnung?“ wundert. Kurz versucht er sich zu sammeln, denn die Droge wirkt einfach noch viel zu sehr. Vielleicht hätte er nicht gleich zwei einwerfen sollen, da er die starken ja immerhin nicht gewohnt ist. Vor allem weil er vorher noch eine der blauen Pillen geschluckt hat. Deswegen muss auch schnell eine Ausrede her. Doch ist der Braunäugige ein wahrer Weltmeister sich etwas auszudenken, weil er auch ziemlich schnell erschöpft antworten kann. „Ich habe starke Bauchschmerzen und bin gerade absolut kaputt! Ich weiß auch nicht wie das sein kann, denn heute Morgen ging es mir wirklich noch gut!“ Kaum hat er das ehrlich klingend ausgesprochen hat, bereut er mal wieder irgendeine Lüge erzählt zu haben. Immerhin sagen seine Freunde ihm auch immer die Wahrheit, weswegen sich sein Magen nun wirklich etwas zusammenzieht. Sofort ist aber wieder die Stimme seines Kumpels zu hören, der richtig hektisch klingt. „Ich geh schnell den Lehrer Bescheid sagen und bin gleich wieder hier!“ Er kann absolut heraushören, wie wichtig sein Wohlbefinden den Anderen doch ist und kann nicht anderes ein überglücklich zu Lächeln. Dies wird durch das aufheiternde Mittel, sogar zu einem richtigen Strahlen. Doch schon hört er die lauten Schritte des braunhaarigen und wie die Tür sich öffnet sowie wieder schließt. Fast schon überschwänglich lehrt sich der Braunäugige gegen die Toiletten Wand, wobei er wieder in seine Traumwelt abdriftet. So könnte sein Leben wirklich öfters mal ablaufen. Jetzt wäre es nur noch perfekt wenn er seinen Set-chan wieder hätte. Denn Seto Kaiba ist nicht sein bester Freund. Auch wenn es verwirrend klingt kann er an diesen Arsch, nichts von seinen ehemaligen besten Freund finden. Dieser Mensch ist einfach nicht Set-chan. Auch wenn die vielleicht ein und die selbst Sohn sind, kann er einfach nicht wahrhaben dass dieser Idiot sein früherer Beschützer ist. Denn das war Set-chan. Immer wenn er ärger gehabt hat, ist Set-chan für ihn da gewesen. Selbst wenn er sich nur sein Knie aufgeschrammt hat ist der kleine Brünette angerannt gekommen und hat ihn in den Arm genommen. Wenn sein Vater ihn wegen eines kleinen Streichs ausgeschimpft hat, war es sein bester Freund der ihn wieder zum Lachen gebracht hat. Er muss kurz leise Lachen, als er daran denkt wie Set-chan einen Handstand gemacht hat und dabei irgendwelchen Schund gesungen hat. Damals war es wirklich herrlich gewesen, wie ihn der Blauäugige behandelt hat. Immer konnte er auf diesen zählen und konnte immer lachen wenn Set-chan an seiner Seite war. Doch ein dunkler Schatten schleicht sich in seine Augen. Leider ist dies heute nicht mehr der Fall. Immer muss er einen auf stark machen, damit niemand mitbekommt wie Mies es ihn geht. Keinen kann er seine Schwäche zeigen, denn er hat Angst vor der Verachtung, die seine Freunde ihn vielleicht entgegen bringen könnten. Oder seiner Panik, dass das Gegenteil eintreffen würde. Denn wenn seine Freunde trotzdem zu ihm halten würden, kann er sich darauf gefasst machen dass sie sich bei seinen Problemen einmischt. Dass wäre auf jeden Fall katastrophal. Er will nicht dass seine Leute wegen ihn Ärger bekommen und dass würde auf jeden Fall passieren. Zwar würde der Blonde gerne die Hoffnung haben, dass ein Wunder geschieht. Aber logisch gesehen wird das wohl nie wahr werden und er kann nichts dagegen machen. Irgendwann wird er einfach an seinen Leben zu Grunde gehen, wobei niemand richtig fassen wird warum das alles passiert ist. Wie es nun mal so eine Droge an sich hat, hebt er nicht nur positive Gefühle sondern auch die negativen. Viel zu schnell ist der Fall seines Gefühlszustands, wobei seine Tränen einfach ihren Weg über seine Wangen bahnen und lautes Schluchzen über seine Lippen flieht. In seiner Depression merkt er auch nicht, wie sich wieder die Tür zu dem Toilettenraum öffnet. Erst als er eine eiskalte Stimme hört, schreckt er regelrecht panisch hoch und will einfach nur noch hier weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)