Mit der Zeit vergessen! von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 1: Unerwartetes Treffen und schwere Vorwürfe! ----------------------------------------------------- Als Joey endlich wieder zu seiner Laterne zurückkommt und seinen Freier hinter sich gelassen hat, fühlt er wie immer gar nichts. Zwar hat er sich eben noch mit irgend so einem alten Sack in den Bettlaken herumgewälzt und herumgestöhnt als ob es nichts Besseres gäbe. Aber eigentlich fühlt er bei diesem Akt mittlerweile nicht mal mehr Angst. Er lässt die Typen jedes Mal über sich drüber steigen, doch kann er auch ein so perfektes Schauspiel abgeben dass seine Freier sich wie die besten Liebhaber vorkommen. Zwar gibt es auch die Art Männer, die dann doch etwas krassere Dinge von ihm verlangen, nur mit der Zeit macht ihn selbst das nichts mehr aus. Elegant lehnt sich der Schüler bei diesen Gedanken an den Laternenpfahl und kann dabei nicht so schnell gucken wie ihm eine brennende Zigarette hingehalten wird. Wie in einen Ritual beugt sich der Blonde nach vorne, um an den angebotenen Glimmstängel zu ziehen und schaut dabei dankend zu seinen Stricherkollegen Ryu, der ihm das Ding auch hinhält. Genau wie er selbst hat der Andere schon früh angefangen seinen Körper zu verkaufen, wodurch sich die beiden hier in der Straße kennengelernt haben. Auch wenn es nur hier ist, kann er den Jugendlichen zu einen seiner Freunde zählen und ist auch der einzige mit dem er wirklich über seine Probleme reden kann. Nachdem er dann einen tiefen Zug an der Zigarette genommen hat, lehnt sich der Braunhaarige wieder zurück sowie er kurz seinen Kumpel beobachtet wie dieser selbst an dem glühenden Gift zieht. Irgendwie kann er die Männer sogar verstehen, die so sehr auf Ryu abfahren. Denn der junge ist gerade mal 1.60cm groß, verdammt zierlich und sieht irgendwie androgen aus. Seine schwarzen kinnlangen Haare betonen sein leicht feminines Gesicht und die dunkelblauen katzenhaften Augen stechen hervor, mit einer leichten Kälte in den Seelenspiegeln. Doch auch wenn hier in der Gegend gibt es wenige die untereinander wirklich freundlich zueinander sind und mit den anderen Jungen hat Joey wirklich ein Glückstreffer gelandet. Als dieser dann auch seinen Zug beendet hat, erklingt dessen leicht helle sowie trotzdem Sexy Stimme, um eine Unterhaltung mit dem Braunäugigen zu beginnen. „Und wie war die Schule?“ Fast wie jedes Mal, wenn er Unterricht hatte stellt der andere Junge wie selbstverständlich diese Frage. Und wie jedes Mal ist das erste was Joey macht, genervt zu seufzen. Leicht schüttelt er den Kopf, weil er das schon wieder beantworten muss. Aber irgendwie kann er auch Ryu verstehen, dass er das wissen will. Immerhin ist der Schwarzhaarige nach der Mittelschule abgegangen und kann deswegen zumindest ein wenig Freude an seinen Erzählungen von seinen Schulleben haben. „Naja, es war eigentlich so wie immer! Nur dass ich es heute in der Mittagspause geschafft habe, meinen Kumpel Yugi einen Basketball in Gesicht zu knallen! Aber er sich Gott sein Dank nicht wirklich verletzt und ich habe eine kleine Standpauke von Tea bekommen!“ Um ehrlich zu sein weiß Ryu viel über seine Freund. Denn immerhin erzähle er ihm schon seit er mit ihnen befreundet ist, immer wieder von ihnen. Nur habe der Blinde die Sachen mit dem Pharao ausgelassen, weil der Andere ihn sonst wahrscheinlich für vollkommen übergeschnappt hält. Nach seiner Antwort kann der andere Jugendliche auch nicht anders als zu kichern und hält Joey ein weiteres Mal seine Kippe hin. Da er seine eigenen heute in der Eile vergessen habe, ist er ihm auch ganz schön Dankbar dafür. Doch dabei kommt auch schon die nächste Frage, die ihn wie immer dazu veranlasst mit den Augen zu rollen. „Und hast du auch wieder schön mit deinen liebsten Fein geflirtet?“ Natürlich muss der Blauäugige seine Frage wieder so verpacken, dass es so rüberkommt als würde er auf den Eisklotz stehen. Knurrend antwortet er deswegen auch sehr missgelaunt und funkelt den Anderen dabei böse aus seinen braunen Augen an. „Du weiß ganz genau dass ich Kaiba auf den Tod nicht ausstehen kann und nie im Leben mit diesem Arsch flirten würde! Außerdem war er zu meinen Glück heute nicht in der Schule, weswegen es auch umso einiges erträglicher war!“ Breit grinsend lauscht der Andere seiner doch wütenden Erzählung und der Braunäugige kann ganz deutlich den Schabernack in den blauen Augen aufleuchten sehen. Doch leider wird ihr Gespräch von einem Freien unterbrochen, der sich direkt an Ryu wendet. So geht sein Kumpel dann mit irgendeinen Typen zu dem Hotel was auf der anderen Straßenseite ist, aber nicht ohne Joey den Rest seiner Kippe in die Hand zu drücken. Zwei Züge später ist der Klimmstängel auch schon aufgebraucht und er kann nicht weiter mehr machen als auf seinen nächsten Kunden zu warten. Dazu muss man noch sagen dass Joey mit dem nächsten Kerl wirklich Pech hat. Zwar ist dieser einer von seinen Stammkunden, aber auch einer mit ziemlich kranken Fantasien. Wenigstens zahlt der Kerl verdammt gut und nur deswegen kann der Blonde die nächsten drei Stündchen aushalten ohne innerlich zu meckern. Dass hat er sich sogar auch schon lange abgewöhnt. Denn egal wie sehr man sich wünscht dass ein Wunder geschieht, kommt die Rettung doch nie. Selbst als sein Freier wieder mal irgendwelche Doktorspielchen mit ihm treibt, wirkt es für diesen so als würde Joey es genießen so behandelt zu werden und ist am Ende sichtlich zufrieden mit dem jungen Stricher. In dieser Nacht hat er dann auch nur noch zwei Kunden, was ihn dann doch ein wenig nervt. Denn umso weniger Freier kommen desto Länger darf er auch morgen wieder am Bordstein stehen. Als er dann seine illegale Schicht beendet hat, freut er sich dann doch endlich nachhause zu können und sich einfach nur noch ins Bett zu schmeißen. Morgen hat sich ja immerhin noch mit seinen Freunden verabredet, da muss er dann auch fit sein damit seine Freunde nichts von seiner anstrengenden Nacht mitbekommen. Wie jedes Mal aber wenn Joey sich auf dem Weg von der Arbeit in Richtung Zuhause befindet, fangen wieder die verrücktesten Gedanken an in seinen Oberstübchen zu kreisen. Nämlich fragt er sich wie so oft, ob seine Freunde sich von ihm abwenden würden wenn sie jemals die ganze Wahrheit erfahren. Seiner Meinung nach wäre das nicht mal so abwegig, denn wer will schon mit einem kleinen Stricher befreundet sein. Oder besser gesagt, wer will schon mit einen Jungen befreundet sein, der seit dem er dreizehn Jahre alt ist auf den Strich geht sowie sich noch ab und an irgendwelches illegales Zeug reinschmeißt, um manchmal einfach von dem wirklichen Leben zu entfliehen. Zwar würde er sich jetzt nicht wirklich als Junkie bezeichnen, doch es gibt immer wieder mal eine Zeit wo er sich ein paar Pillen reinschmeißt oder auch einen Joint raucht. Wenn er es logisch betrachtet würden ihn viele dafür im Stich lassen, doch auch wenn er diese Angst hat kann er nicht ganz glauben dass seine Freunde das machen würde. Trotzdem bleibt aber die Furch dass es irgendwann passiert, dass er alleine dasteht. Immerhin ist es schon mal so gewesen. Denn bis kurz bevor sein Leben endgültig zusammen gebrochen ist, hatte er einen richtigen besten Freund von dem mittlerweile niemand mehr weiß. Es könnte höchstens sein dass seine Mutter sich noch an ihn erinnert, doch sonst weiß es keiner. Sein Freund hat mit seiner Familie im Nachbarhaus gewohnt und Joey war mit ihm im gleichen Kindergarten sowie für kurze Zeit in der gleichen Grundschule. Doch die Eltern seines ehemaligen besten Freundes hatten einen Unfall. Ab da an hat er ihn für lange Zeit nicht wieder gesehen und er wusste nicht was mit ihm passiert ist. Später dann hat er ihn wiedergetroffen. Nämlich in der Mittelstufe und er hatte damals vor Freude fast Luftsprünge gemacht, als er ihn in seiner neuen Klasse gesehen hat. Doch es ist leider nicht so gelaufen wie der Blonde es sich gewünscht hätte. Denn sein bester Freund hat ihn ignoriert und als Joey ihn zu sehr genervt hat, wurde ihm einfach ein „Verschwinde! Ich will nichts mit wertlosen Straßenkötern zu tun haben!“ entgegengeschleudert. Noch am gleichen Tag habe er erfahren dass sein ab da nicht mehr bester Freund mittlerweile einen anderen Namen hat, was bedeutet er wurde Adoptiert. Er konnte damals nicht glauben, dass aus den lieben Set-chan, so ein gefühlskaltes Arschloch wie Seto Kaiba werden konnte. Ein paar Mal hat er wirklich sogar noch versucht vernünftig mit Kaiba zu reden, doch er hatte ziemlich schnell aufgegeben. Ab dann haben sie sich nur noch gestritten und jedes Mal wenn er diesen Kühlschrank sah, ist eine unglaubliche Wut in ihm aufgestiegen. Dass ist auch heute noch so. Denn auch wenn er verstehen kann warum der andere so geworden ist wie er jetzt nun mal ist, will Joey ihm trotzdem nicht vergeben dass er ihn im Stich gelassen hat. Denn als Set-chans Eltern gestorben sind, hat er versucht seine Familie zu überreden ihn sowie seinen kleinen Bruder aufzunehmen. Nur leider half damals alles betten nichts, da seine Erzeuger nicht unbedingt das nötige Kleingeld hatten um noch zwei Kinder aufzunehmen. Aber da das nicht geklappt hat, wollte er zumindest herausfinden wo sein bester Freund ist und wie er ihn erreichen kann. Als Kind hat man da nur schlechte Karten, denn wenn Erwachsene einen etwas nicht sagen wollen kann man nichts herausfinden. Selbst die Polizei wollte ihm nicht helfen, was er als kleiner Junge natürlich nicht verstanden hat. Heute weiß er natürlich dass die Polizei solche vertraulichen Informationen herausgeben darf und trotzdem hat er sich damals von allen verraten gefühlt. Nicht mal so viel Zeit später ist die Mutter des Blonden mit seiner Schwester zusammen abgehauen. Ab da an wurde sein leben nach und nach zur Hölle. Das einzige was ihn damals kraft gegeben hat, war der Gedanke dass er irgendwann Set-chan wiedersehen muss. Einige Zeit war es auch so dass er unbedingt seine Schwester wieder sehen wollte, doch als er erfahren hat dass sie nun in den USA lebt war sein bester Freund der einzige Strohhalm an den er sich klammern konnte. Aber als er ihn dann wieder sah, wurde es wie gesagt zum Desaster. Erst viel später durch Yugi hat er wieder gelernt was es bedeutet wirkliche Freunde zu haben. Nur sitzt die Sache mit seinem früheren Freund selbst heute noch sehr tief, weswegen er manchmal auch diese Zweifel hat. Jetzt wirklich vollkommen deprimiert lässt der Blonde seinen Kopf hängen wie ein geprügelter Hund und versucht verzweifelt sein inneres wieder zu ordnen. Dabei achtet Joey auch nicht wirklich auf die Straße, die er gerade überquert. Erst als er quietschende Reifen von einen scharf bremsenden Auto hört, schaut er wieder auf und kann vor Schreck nur gerade so einen Schritt zurückspringen, wobei der teure schwarze Porsche nur wenige Millimeter vor ihm zum Stehen bleibt. Sofort gibt der Körper von den Blonden nach und er sinkt durch die Tatsache dass er wegen seiner Unachtsamkeit fast umgefahren wurde, hinunter in die Knie. Sein ganzer Leib zittert so stark wie es normalerweise nicht mal der Fall ist wenn er mal wieder Angst hat. Denn auch wenn er ein beschissenes leben hat, kann er von sich sagen dass er bis eben noch nie fast Todgefahren wurde. Doch zu seinen Schreck geht die Autotür mit einen Knall auf und eine wütende ihn leider bekannte Stimme grollt eine wütende Triade. „Sag mal spinnst du! Wenn du dich umbringen willst, dann nicht in dem du Spinner vor meinen Wa…….Wheeler! Na, ausgezeichnet! Es kann ja wirklich nur einen Idioten geben, der mir vor Auto springt und wenn ich gewusst hätte, dass es ein Straßenköter ist wäre ich einfach über dich trüber gefahren!“ Durch die Erinnerungen, die eben noch in seinen Kopf herumgeschwirrt sind, ist es gerade umso Schmerzhafter mal wieder zu hören wie wenig sein Leben den Anderen doch wert ist. Aber gleichzeitig kocht auch eine riesige Wut in den am Boden befindenden hoch, weswegen er auch wie von der Tarantel gestochen auf seine wackeligen Beine springt, um jetzt seinerseits den Jungunternehmer anzufahren. „Halt doch einfach mal die Klappe, Kaiba! Ich bin dir ganz bestimmt nicht mit Absicht vor die Räder gesprungen, aber es ist immer wieder erfrischend zu erfahren wie wenig dir mein Leben wert ist! Ich kann wirklich nicht glauben dass aus dir so ein gefühlloses Arschloch geworden ist!“ Während Joey einfach nur so vor sich hin schimpft, zieht der Braunhaarige elegant eine Augenbraue hoch und hört den Anderen nur mit halbem Ohr zu. Nur der Blonde scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen den Anderen anzumeckern, der bei den weiteren Aussagen doch ein wenig überrascht ist. Immerhin hat der Blonde diese Sachen seit der Mittelstufe nicht mehr angesprochen. „Ich glaube ich muss verrückt gewesen sein, dich mal als meinen besten Freund bezeichnet zu haben! Wahrscheinlich hast du mich auch schon verarscht als wie noch klein waren und später dich köstlich amüsiert als du mir so vor den Kopf gestoßen hast! Na, hat es Spaß gemacht den wertlosen Köter eins reinzuwürgen? Ist es für dich so befriedigen immer wieder auf einen, der sowie so an Boden liegt einzuschlagen? Bist du wirklich so ein verdammter Sadist, dass du nicht mehr weißt wann Schluss ist?“ Zu der eigenen Genugtuung kann Joey beobachten wie sein gegenüber etwas macht was er sonst nie zulässt. Nämlich die Fassung verlieren. Zwar hat der Braunäugige bis zum heutigen Tag noch nie so deutlich seine Meinung zu den ganzen Sachen gesagt, doch gerade in diesen Augenblick hat es endgültig gereicht. Vor allem da ihm eisblaue Augen entgegenblicken als wäre er ein Ufo sowie dessen Mund dazu sogar ziemlich weit offen steht. Um den ganzen noch ein draufzusetzen lässt der Jugendliche dann noch einen letztes Wort verlauten. „Verräter!“ Doch er will den Kühlschrank diesmal keine Zeit für Kontra geben, weswegen er einfach seine Beine in Bewegung setzt, damit er hier so schnell wie möglich weg kommt. Nur leider wird das von einer Hand verhindert, die sich plötzlich schmerzhaft fest um sein eigenes Handgelenk legt und ihm am Wegrennen hindert. Augenblicklich wirbelt Joey in den eisernen Griff herum, um direkt wieder los zu keifen. „Lass los! Ich habe dir sonst nichts mehr zu sagen und kannst mich doch endlich einfach mal in Ruhe lassen!“ Doch das scheint den Geldsack nicht wirklich zu interessieren und schenkt ihn dafür einfach nur einen eiskalten Blick. Deswegen versucht der Braunäugige auch gewaltsam sich loszureißen, doch das lässt den Größeren eindeutig kalt. Denn dessen Stimme erhebt sich in seinen gewöhnlichen Eiston, wobei der etwas verzweifelte Blonde am liebsten einfach nur noch weg will. „Warum bin ich ein Verräter? Du warst es doch, der plötzlich wieder aufgetaucht ist und wie alle anderen Leute versucht haben, sich einfach nur einschleimen wollte! Denkst du wirklich, ich weiß nicht dass du damals hinter meinen Geld her warst? Warum hättest du denn sonst nach all den Jahren auf mich zu gerannt kommen als wenn du den größten Glückstreffer gemacht hättest?“ Dass der Jungunternehmer ihn so etwas immer noch zutraut, ist wirklich ein Tiefschlag für den kleineren. Irgendwie kann er ja verstehen dass der Andere damals so gedacht hat, aber trotzdem müsste dieser ihn mittlerweile doch besser kennen. Außerdem ist Joey ja auch ein Freund von Mokuba und hat diesen doch auch noch nie um Geld gebeten. Sogar das Gegenteil ist der Fall, denn er hat den Jüngeren schon das ein oder andere mal zum Eis essen eingeladen. Unbemerkt von ihm selbst laufen ein paar Tränen über die Wangen seine Wangen, was eigentlich seit Ewigkeiten nicht mehr passiert ist. Nur dass irgendwas nicht stimmt bemerkt er an den jetzt skeptischen Blick aus den eisblauen Augen. Doch da der Blonde keinen Bock darauf hat, jetzt noch diesen Großkotz zu erklären dass er nie hinter dessen Geld her war und ihm das Hundertprozentig nicht mal geglaubt wird, zerrt er unter den von ihm selbst unbemerkten Tränen wieder panisch an den gewaltsamen Griff. Nur ist der Andere noch nicht fertig und redet nun einfach weiter als ob alles ganz eine ganz normale Situation wäre. „Was hast du eigentlich für einen Fummel an? Du weißt schon, dass du wie ein Stricher aussiehst oder hat der Köter versucht so jemanden anzuschleppen!“ Eigentlich müsste der Braunäugige schon eher wegen der Aussage zusammenzucken, doch das macht ihn dann doch eher noch wütender. Ihm ist so langsam egal was der andere von ihm denkt, denn da wird sowie so nie etwas dabei sein was ihm selber gefallen wird. Egal was er macht oder auch nicht macht. Dieser großkotzige Geldsack, wird immer irgendwas finden auf das er herumtrampeln kann. Verzweifelt weil er seinen Arm einfach nicht losbekommt, gibt er die Mühe auf noch weiter herumzuzerren und schnauzt den Blauäugigen lieber wieder an als sich weiterhin so hilflos zu fühlen. „Was willst du denn hören? Zum Beispiel dass ich gar nicht wusste dass du damals plötzlich nicht mehr Set-chan bist sondern Seto Kaiba! Würdest du mir überhaupt glauben wenn ich dir sage, dass mein Vater und ich damals keinen Fernseher hatten, da wir einfach nicht die kohle dafür aufbringen konnten und ich nicht wusste dass du plötzlich stinkreich bist? Gott verdammt, ich habe mich einfach gefreut endlich wieder meinen besten Freund zu sehen! Aber nein, Mister ich stehe über allen anderen hat sich nicht mal die Mühe gemacht mir einfach mal zuzuhören! Ich habe damals einfach nur einen Freund gebraucht und du hast mich so behandelt als wäre ich das letzte Stück dreckt! Mir ist mittlerweile sogar egal ob du mir das überhaupt glaubst! Mir ist egal ob es dich interessiert dass mein verfickter Vater Tod ist, meiner Mutter sich einen Scheiß für mich interessiert und mir ein paar wirklich üble Typen im Nacken hängen, da ich kein Geld geerbt sondern Schulden bei Yakuzas bekommen habe! Willst du noch mehr Informationen von meinen beschissenen Leben, damit du endlich noch mehr hast um mich fertig zu machen oder würde der Hochwohlgeborene mich endlich loslassen? Ich bin um ehrlich zu sein nur noch fertig von der Arbe und brauch endlich eine Mütze Schlaf!“ Es überrascht Joey selber wie gefühllos er sein eigenes Leben beschreiben kann. Doch so ist sein Leben nun mal und da bringt es auch nichts deswegen anzufangen zu jammern. Nur scheint seinen Gegenüber dieser Umstand mehr auszumachen als ihm selbst. Durch den leichten Schock, den Kaiba wohl erlitten hat wird dessen Griff auch endlich lockerer. Endlich kann sich Joey auch von der Hand losreißen, doch er macht sich nicht sofort von dannen. Eleganten Schrittes, den er sonst nur auf der Arbeit drauf hat, geht er den kurzen Abstand auf den sonst kalten Geldsack zu. Bevor der Andere aber reagieren kann beugt sich der Braunäugige etwas vor, wobei er sogar ein Stück auf die Zehenspitze geht und mit heißerer erotischen Stimme in das Ohr von Kaiba flüstert. „Deine letzte Frage lass ich deiner Fantasie sie zu beantworten! Nur ich kann dir sagen, misch dich nicht in mein Leben ein sonst hast du mehr ärger als du dir vorstellen kannst!“ Erst dann dreht sich der Blonde weg, um Hüften schwingend von dannen zu gehen. Auch wenn er es nie wirklich wollte dass jemand aus seiner Schule merkt wie sein verzapftes leben wirklich ist, doch gerade war es einfach nur Göttlich zu sehen wie der andere Jugendliche seine Fassung verliert und nicht mehr weiß was er sagen soll. In ihren Wortgefechten war das wahrscheinlich der erste wirkliche Sieg den Joey davongetragen hat. Oder eher gesagt den einzigen Sieg den er ihm gegenüber jemals haben wird. Immerhin kann ihn der Braunhaarige immer noch einen Strick aus dem eben geschehene drehen. Doch darüber will er diesen Moment einfach nicht nachdenken. Er will einfach seinen kleinen Triumpf auskosten, der selbst als er zuhause im Bad in den Spiegel sieht dass er wohl geweint hat. Nur glaubt er auch nicht, dass seine Lebensgeschichte diesen Kühlschrank auf irgendeine Weise berührt hat. Dass so etwas jemals passieren könnte hat er schon vor langer Zeit aufgegeben. Genauso dass irgendwann aus Seto Kaiba wieder Set-chan wird und dieser ihn wieder wie als sie Kinder waren vor allen beschützt, die ihm wehtun wollen. Nur leider ist das nie geschehen sowie auch an diesen Wochenende. Zwar hat sich der ehemalige Raufbold am Samstag und Sonntag mit seinen Freunden getroffen, was ihm wie jedes Mal wenn er mit ihnen zusammen ist neue kraft gibt. Doch musste er sich trotzdem noch um seine Schulaufgaben kümmern, die er um ehrlich zu sein nicht mal zur Hälfte versteht. Genauso musste er am beiden Abenden bis spät in die Nacht arbeiten, damit er auch genug Geld für die nächste Zeit zusammenbekommt. Außerdem darf er zurzeit sowie so Überstunden machen, um noch die letzte Rate für die Klassenfahrt bezahlen zu können. Denn auch wenn er diese bezahl indem er seinen Körper verkauft, freut er sich schon darauf. Immerhin hat der Schüler sonst kaum eine Zeit wo er entspannen kann und die Momente mit seinen Freunden sind meistens viel zu schnell vorbei als dass er da mal vollkommen auftanken kann. Auch hat er seinen nicht gerade angenehmen Arbeitgeber deswegen Bescheid gesagt, der zwar nicht sonderlich begeistert war aber er auch nicht unbedingt verhindern kann. Es soll ja auch nicht auffallen was der Blonde des Nachts sonst so treibt, da wäre es doch komisch wenn er gerade bei einer Klassenfahrt schwänzt. Wenigstens kann er sich in nächster Zeit auf eine Sache so richtig freuen. Jetzt muss nur noch schauen ob er den Montag übersteht oder besser gesagt einen gewissen eiskalten Klassenkameraden, der bestimmt wie immer vor ihm da sein wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)