Mit der Zeit vergessen! von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 12: Kleine Vorbesprechung und eine unangenehme Situation ---------------------------------------------------------------- Am Montagmorgen, fühlt sich Joey vor Aufregung absolut gerädert. Immerhin geht es ab heute wieder in die Schule und er hat einfach keine Ahnung, was da so alles auf ihn zukommen wird. Okay, ein paar kleine Vermutungen hat er schon. Vor allem, dass ihn seine Freunde ausquetschen werden und versuchen bestimmt aus ihn raus zu kitzeln, wie er bei dem Geldsack gelandet ist. Es macht ihn jetzt schon richtig nervös mit seiner Clique reden zu müssen. Noch dazu macht es sein inneres Gefühlschaos nicht wirklich besser, dass Kaiba beim Frühstück so wirkt als ob er absolut schlecht gelaunt ist. Zwar weiß er nicht was diesen über die Leber gelaufen ist, aber durch diesen eindeutig viel zu miesen Gemütszustand des Eisklotz traut er sich nicht mal wegen den Fahrrad ein Danke auszusprechen. Aber selbst Moki ist an diesen Morgen wegen dieser Verfassung seines großen Bruders etwas stiller als sonst. Zwar quatscht der Kleine trotzdem munter auf sie beide ein, nur halt etwas zurückhaltender als sonst. Nur in der Limousine herrscht dann einfach eine eisige Stille. Einzig die Geräusche der Tastatur eines Laptops sind zu hören, da der andere Jugendliche anscheinend wieder ganz in der Arbeit vertieft ist. Erst als auch Mokuba bei seiner Schule rausgelassen wird, schauen ihn die blauen Augen das erste Mal an diesem Tag auch mal richtig an. Still wird er gemustert, weswegen der Blonde unter diesen Blick das Gefühl hat gleich noch ein wenig Kleiner zu werden. Am liebsten würde er gerade einfach schroff etwas sagen, damit er diese Situation etwas abwenden kann und doch kommt ihm der Andere zuvor. Die eisige Stimme erklingt einfach mit einem überaus geschäftlichen Klang, der sich seiner Meinung nach einfach wieder viel zu distanziert anhört. „Hast du dir schon überlegt, was du deinen Freunden sagen wirst?“ Irgendwie hat er ja erwartet, dass diese Frage noch kommt. Aber er hat sich auch eher etwas anderes gewünscht. Immerhin hat er den Brünetten die letzten Tage nicht zu Gesicht bekommen, da hat er irgendwie gehofft, dieser würde sich erst einmal nach seinem Befinden erkundigen oder nachfragen ob er sich in der Villa eingelebt hat. Leise Seufzt er deswegen auch enttäuscht auf. Automatisch wird sein Blick auch ein wenig traurig und doch antwortet er einfach vollkommen monoton. „Ich habe Moki gebeten mir wegen einer Ausrede etwas auszuhelfen. Zwar habe ich ihn nicht über meine vorigen Lebensumstände aufgeklärt, aber er war sofort bereit mir deswegen zu helfen, da er gemerkt hat wie unangenehm mir die Wahrheit zu sein scheint. Wir haben einfach gedacht, dass ich sage, dass du mich am letzten Schultag, als du mich nachhause fahren wolltest, erst einmal zu eurem Hausarzt gebracht hast. So nach der Manier, wenn die Lehrer mich dir schon aufdrücken, soll auch geschaut werden was mir fehlt. Deswegen bin ich auch Moki begegnet, bei dem ich mich dann verplappert habe, dass ich meinen Job verloren habe und mit einem Bein auf der Straße stehe. Dazu soll ich dann behaupten, dass Mokuba dich dann gebeten hat mir zu helfen. Natürlich musste er dich dann erst bedrohen, dass er nicht mehr mit dir redet, solltest du mir nicht helfen. Und so bin ich zum hauseigenen Babysitter und Nachhilfelehrer von Moki geworden. Wohnen tue ich nur bei euch, da dies Praktischer ist und damit Moki nicht so oft alleine ist. Außerdem würde ich sonst angeblich deiner Meinung nach immer zu spät kommen. Naja, gefällt dir die Ausrede oder weißt du eine bessere?“ Er kann nicht anders als bei der letzten Frage etwas trotzig zu klingen. Denn bei der abweisenden Ausstrahlung, die der junge Firmenleiter ausstrahlt, würde es ihn nicht wunder, wenn jetzt wieder ein dummer Spruch kommt. Nur ist dies nicht der Fall. Absolut verwundert starrt er auf die schmalen Mundwinkel. Immerhin zucken diese leicht, was ihn aufzeigt, dass sein Mitschüler gerade ein kleines Lächeln unterdrückt. Damit aber nicht genug. Ohne Vorwarnung hebt sich nämlich ein Arm, wobei die daran befindende Hand kurz sein blondes sowie so schon wirres Haar verstrubbelt und ein ruhiger Satz aus der Kehle des neben ihm Sitzenden rutscht. „Das ist wirklich eine gute Ausrede.“ Sofort als das letzte Wort ausgesprochen ist, zieht sich die Hand aber zurück. Trotzdem hinterlässt sie ein warmes Kribbeln auf seiner Kopfhaut und er lächelt den Andere automatisch vollkommen herzlich an. Da er jetzt aber Mut durch diese Geste bekommen hat, sagt er etwas, was er eigentlich am Liebsten schon vor Tagen von sich gegeben hätte. „Kaiba, ich wollte mich eigentlich noch bei dir bedanken. Ich meine nicht nur dafür, dass du mich bei dir aufnimmst und mir einen anständigen Job gibst. Ganz zu schweigen von den ganzen Sachen die du mir gekauft hast, freue ich mich aber am meisten über das Fahrrad. Deswegen: Vielen Dank.“ Jetzt scheint der Blauäugige sich aber nicht zurückhalten zu können. Die Lippen des Größeren ziert jetzt nämlich endgültig ein kleines sanftes Lächeln. Zwar verschwindet es wieder ziemlich schnell, aber dies ist nicht so schlimm. Da er sich diese Geste ja nicht eingebildet und er es eindeutig gesehen hat, kann er sich ja nur freuen. Doch muss er dann auch schon wieder lauschen. „Gib mir mal dein Handy!“ Zwar hört er eindeutig dass dies ein unumstößlicher Befehl ist, doch der kalte Ton in der Stimme stört ihn gerade nicht sonderlich. Immerhin fühlt er sich im Augenblick pudelwohl und gibt dem Anderen ohne zu Maulen sein neues tragbares Telefon. Er weiß zwar nicht was Kaiba da macht, aber er wundert sich nicht dass dieser plötzlich überrascht eine Augenbraue hochzieht. Dies bedeutet seiner Meinung nach nämlich, dass der Brünette entweder gesehen hat, dass schon gewissenhaft die Termine von Moki eingetragen sind oder es wurde gerade seine Telefonbuchliste entdeckt. Joey hat da immerhin nicht nur die Telefonnummern seiner Freunde drin eingespeichert. Wahrscheinlich ist dies für den Firmenchef nicht verwunderlich. Genauso dass er schon die Handynummern von Mokuba und Roland hat. Dafür aber auch die Nummern von Kaibas Köchin, dessen Butler, des Gärters sowie einiger Hausmädchen. Nur an den „Du hast dich anscheinend in meinen Haus beliebt gemacht.“ erkennt er, dass die Verwunderung wirklich an den Nummern liegt. Nachdem der Andere aber einiges in sein Handy eingetippt hat, reicht dieser es ihm wieder und spricht dann auch wieder mit gewohnt kalten klang. „Ich habe dir noch meine Privat- sowie Geschäftshandynummern, die Durchwahl zu meinem Büro und die Telefonnummer der Villa eingetragen. Auf meinem Privathandy erreichst du mich jederzeit, da ich es immer für den Notfall angeschaltet habe. Also ruf mich darauf nur an sollte etwas dringendes mit Moki… … oder dir sein.“ Die letzten drei Worte hat der Brünette regelrecht hervorgepresst. Nur klingt es für ihn nicht mal so, als ob dieser es abfällig oder gar gezwungener Maßen ausspricht. Eher wirkt es so als ob dieser sich selbst etwas wundert, dass er dies überhaupt sagt. Aber bevor er etwas dazu erwidern kann, kommen sie auch endlich bei ihrer Schule an. Ziemlich schnell hat Roland auch schon die Limousinentür geöffnet und es ist Kaiba, der als erstes elegant aus den Wagen steigt. Ein wenig kommt es ihm zwar wie Flucht vor, doch warum sollte er sich daran stören. Der Blonde hat jetzt genug, was auf ihn zukommt. Deswegen atmet er noch mal tief durch und steigt ebenfalls aus der Limo. Nur dass er dabei noch mal einen kleinen Blickaustausch mit Kaibas Sekretär hat, der ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkt. Trotzdem schluckt er schwer, da er merkt dass einige Schüler in ihre Richtung schauen und es auch nicht unbemerkt bleibt, dass er hinter dem Geldsack aus dem teuren Auto gestiegen ist. Innerlich regt er sich gerade auf, dass immer der Halbe, wenn nicht sogar fast der ganze Schulhof zu dem reichen Pinkel schaut, wenn dieser auf dem Schulgelände ankommt. Dadurch ist er jetzt gleich mit im Mittelpunkt, weswegen er kurz schwer schluckt. Mann, so etwas wollte er eigentlich nie haben. Immerhin wird er von allen Seiten aus begutachtet, wobei er jeden Blick fast schon als negativ einstuft. Zwar schauen auch manche seiner Mitschüler einfach überrascht oder sind zur Salzsäule erstarrt. Dafür gibt es aber auch einige, die ihm geringschätzend, eifersüchtig oder wütend entgegenblicken. Allein durch diese unangenehme Aufmerksamkeit, schafft er es nicht mal seine fröhliche Maske aufzusetzen. Doch bevor er in sich Bewegung setzen kann, hört er die unnahbare eiskalte Stimme von Kaiba. „Da vorne kommt der Kindergarten. Ich habe noch was beim Direktor zu erledigen, also denk dran was wir besprochen haben.“ Leider muss er sofort erkennen dass der Andere mal wieder Recht hat. Denn noch während dieser von dannen zum Schulgebäude geht, sieht er wie etwas weiter weg seine Freunde bei einer kleinen Baumgruppe stehen. Dass kann jetzt noch was werden und der Geldsack lässt ihn mit diesen Problem auch noch allein. Aber er kann es diesem auch nicht verübeln. Es geht ja immerhin um seine Freunde und nicht die des jungen Firmenleiters. Seufzend macht er sich dann aber auch auf den Weg. Dabei versucht er auch wieder ein Lächeln allá Joey Wheeler auf seine Lippen zu bekommen, dass in diesem Moment wahrscheinlich etwas gequält wirkt. Aber das passt ja wenigstens. Seine Freunde werde denken, dass er so gequält wegen dem Eisblock dreinschaut und so wird dies auch nicht hinterfragt. Genau in dem Augenblick aber, wo er bei dieser kleinen Baumgruppe ankommt, stürmen tausende Fragen auf ihn ein. Leider versteht er keine Einzige davon, da seine Freunde komplett durcheinander reden. Deswegen redet er ihnen auch schnell sowie konsequent dazwischen. „Macht mal halblang. Wenn ihr so durcheinander redet versteht euch doch niemand.“ Allein durch seine Worte hören die Plappermäuler auf ihn mit Fragen zu bestürmen, wobei Yugi und Ryo sogar absolut entschuldigend in seine Richtung blicken. Doch es ist dann Tea, die mal wieder die Führung übernimmt, indem sie fast schon bedrohlich mit ihm redet. „Was genau hattest du in Kaibas Limousine zu schaffen und wieso hat er die Krankmeldung für dich abgegeben?“ Wenigstens sind das sofort die Fragen, die er beantworten kann und er gibt einfach dass wieder, was er mit dem Kühlschrank besprochen hat. Aufmerksam hören ihm seine Freunde zu, wie er berichtet dass Kaiba ihn auch zum Hausarzt geschleift hat oder besser gesagt in dessen Villa, damit der Arzt ihn dort untersuchen kann. Dabei ist er Moki begegnet und so weiter und so fort. Duke will ihn dann auch sogar unterbrechen, als er von seinen Geldnöten berichtet, worauf er aber nicht eingeht. Schnell ist alles berichtet, weswegen seine Clique erst einmal alle nachdenklich wirken. Dann ist es aber Tristan, der etwas zu seiner Erklärung sagt und sich dabei auch noch vollkommen skeptisch anhört. „Denkst du es klappt mit dir und Kaiba unter einem Dach? Ich mein ihr giftet euch doch schon in der Schule an und wieso hat er sich von Mokuba überhaupt überreden lassen?“ Als erstes kann er nur etwas hilflos mit den Schultern zucken. Nur weiß er dass er alle Fragen seiner Freunde mit Geduld beantworten muss, damit diese nicht skeptisch werden. „Naja, soweit ich weiß hat der Kurze seinem Bruder gedroht nie wieder mit ihm zu reden. Aber ob da mehr dahinter steckt, weiß ich nicht. Kaiba konnte man ja noch nie so leicht in die Karten schauen und da muss ich das wohl erst einmal auf mich zukommen lassen. Ob das dann nicht alles schief läuft, kann ich nicht sagen. Man könnte sagen, wir haben Moki zuliebe eine Art Waffenstillstand ausgehandelt.“ Naja, seine Freunde schauen zu dieser Aussage wirklich vollkommen unterschiedlich. Während sein brünetter Kumpel es irgendwie nicht fassen kann, was er da von sich gibt, scheint sein kleiner bester Freund nur selig lächeln zu könne, da dieser jetzt wahrscheinlich wieder innerlich über das vorhandene gute Herz des Geldsacks sinniert. Der Weißhaarige wirkt dann eher so, also ob er über seine Worte nachdenkt. Aber der Dungon Dice Monster Erfinder und das einzige Mädchen ihrer Truppe schauen beide skeptisch in seine Richtung. Anscheinend können die Beiden seiner Aussage noch nicht ganz Glauben schenken. Es ist dann aber der Schwarzhaarige, der nun endlich seinen Senf dazugibt. „Warum hast du nicht mich wegen deiner Geldprobleme gefragt?“ Wenn er sich gerade nicht verhört, hört sich der Grünäugige sogar etwas eingeschnappt an. So als ob dieser nicht glauben kann, dass er sich da lieber auf den Eisklotz verlässt, statt auf seinen Kumpel. Innerlich muss er deswegen seufzen. Immerhin hat er schon geahnt, dass Duke so eine ähnliche Frage stellt und gibt sich wirklich mühe diese schief Grinsend zu beantworten. „Wie gesagt, Moki hat es nur per Zufall mitbekommen und so bin ich nun mal an den Geldsack geraten. Außerdem weißt du doch wie ungern ich mir Geld leihe. Beim Kühlschrank kann ich einfach Arbeiten und kann meine Schulden bei ihm in Ruhe abbezahlen. Wenn ich dich gefragt hätte, wäre ich nicht so schnell aus den Schulden rausgekommen, denn ich mag es nicht jemand zu lange etwas schuldig zu sein.“ Okay, jetzt scheint jeder seiner Clique seine Aussage anzuzweifeln. Immerhin denken diese wahrscheinlich, dass es für ihn so seine wird, als ob er einen Vertrag mit dem Teufel eingegangen ist. Den Teufel Seto Kaiba. Nur weiß er jetzt nicht wie er sich da noch rausreden soll und kommt sich ein wenig bedrängt vor. Und diese Bedrängnis sind eindeutig seine Freunde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)