Perfekt von DreamerInHeaven ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ACHTUNG!! DER ONESHOT THEMATISIERT BLAIRS BULEMIE - KÖNNTE TRIGGERN!! [link href="http://www.youtube.com/watch?v=OBp4zBN7U_c"]http://www.youtube.com/watch?v=OBp4zBN7U_c[/link] [link href="http://www.youtube.com/watch?v=VZfZF10FMxA"]http://www.youtube.com/watch?v=VZfZF10FMxA[/link] __________________________________________________________________________________________________________________________________________ Sie fuhr sich mit der Bürste durchs Haar, fühlte, wie es weich wie Seide durch ihre Finger rann und war beinahe zufrieden. Sie hob die Hand und strich damit das Haarband glatt, damit keine Falte oder ähnliches es verunstalten würde. Heute würde ihre Mutter aus Paris zurückkommen und es würde ihr auffallen, wenn irgend etwas an ihrer Tochter nicht perfekt wäre. Blair fuhr sich flüchtig mit der Zungenspitze über die Lippen, bevor sie aufblickte und ihr Gesicht im Spiegel betrachtete und für einen, schmerzhaft-schönen Moment konnte sie das sehen, was die anderen sahen. Eine schlanke, junge Frau mit großen, dunklen Augen, weichem Haar und Schneewittchenhaut. Das dunkelrote Kostüm und das Haarband waren farblich aufeinander abgestimmt und würden sicher nicht dafür sorgen, dass Eleanor missbilligend die Stirn runzelte. Blair atmete bewusst tief ein, bevor sie sich noch einmal langsam vor dem Spiegel drehte. Waren ihre Beine nicht ein wenig dicker geworden seit ihre Mutter vor zwei Wochen abgereist war? Und war da nicht ein kleiner Bauchansatz? Blair verharrte für einen Moment in ihrer Position, bevor sie zögerlich einen Schritt näher an den Spiegel trat, ihr Blick unverwandt auf ihren Bauch gerichtet. Doch, sie hatte eindeutig zugenommen. Ihre Hand zitterte kaum merklich, als sie mit den Fingern den weichen Stoff glatt strich, um ihre Figur besser sehen zu können. Fett. Fett wie früher. Fett und hässlich. Fett und hässlich. Ihre Finger verkrampften sich und ihr Herz schien schneller zu schlagen, während sich ein schmerzhaftes Gefühl der Taubheit in ihr breitmachte, doch sie konnte sich nicht dazu bewegen, den Blick von ihrem Spiegelbild abzuwenden. Sie presste die Lippen zusammen und versuchte krampfhaft, sich an das zu erinnern, was Dr. Sherman ihr immer gesagt hatte, aber so sehr sie sich auf konzentrierte, die Stimme ihres Arztes klang lediglich wie ein undeutliches Murmeln in ihren Hinterkopf, verdrängt von dem verzweifelten Gedanken, was sie heute schon alles gegessen hatte. Einen Obstsalat und zwei Waffeln zum Frühstück. Sushi zum Mittag. Und dann noch das Eis mit Serena. Sie war ekelhaft, sie war verfressen. Das musste alles raus, bevor ihre Mutter wieder kam und sah, wie fett sie geworden war. Als Blair sich den Mund ausspülte zitterten ihre Hände so stark, dass sie einen Teil des kalten Wassers auf ihr Kostüm spritzte, wo es dunkle Flecken hinterließ und sie wollte schreien, wollte toben, wollte irgend etwas kaputt machen, um zu spüren, dass sie wirklich noch lebte. Flecken auf ihrer Kleidung. Ihre Mutter würde sie sehen, sie würde wissen, dass es Wasser war und sie würde eins und eins zusammenzählen. Und dann würde sie wissen, dass Blair wieder schwach gewesen war. Ihre Hände zitterten immer stärker und mit einem unterdrückten Schrei schlug sie sie gegen den Waschbeckenrand. Das war alles falsch. Sie war Blair Waldorf, Königin der Constance, Stilikone und die Freundin von Nate Archibald, dem begehrtesten Jungen der Schule.. Sie würde eines Tages Waldorf-Designs leiten und das Lebenswerk ihrer Mutter fortführen. Sie musste perfekt sein. Aber perfekte Mädchen stopften sich nicht so mit Essen voll. Perfekte Mädchen hassten sich nicht. Und perfekte Mädchen steckten sich ganz sicher nicht den Finger in den Hals. Das Gesicht ihrer besten Freundin tauchte vor ihrem geistigen Auge auf und sie unterdrückte das Bedürfnis, ihre Hände noch ein wenig fester gegen das Waschbecken zu schlagen. Nur ein bisschen... Ein bisschen Schmerz, damit sie vergessen konnte, dass Serena alles war, was sie sein wollte. Aber am Ende würde jemand etwas sehen. Perfekte Mädchen hatten keine Blessuren an den Fingerknöcheln. Wie in Trance griff sie nach dem Föhn und trocknete die Wasserflecken auf ihrem Oberteil, bis nichts mehr zu sehen war. Dann ging sie, noch immer irgendwie neben sich stehend, in ihr Zimmer und holte zielsicher ein Pfefferminzkaugummi aus ihrem Nachttisch, steckte es sich zwischen die perlweißen Zähne und verteilte ein paar Spritzer von Chanel N° 5 auf ihrem Hals und ihrem Haar, sodass der Geruch nach Erbrochenem verschwinden würde. Das war das letzte mal,  sagte sie sich. Ich brauche keine Hilfe, ab sofort bin ich stark genug. Ab sofort bin ich wieder perfekt. __________________________________________________________________________________________________________________________________________ Und das wars :) Ich hoffe, es hat euch gefallen :) Liebe Grüße :)) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)