Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 46: Feuer in dunkler Nacht ---------------------------------- 45) Feuer in dunkler Nacht Er konnte nicht sagen warum, aber er entschied sich gegen ein schnelles Feuerlegen. Noch einmal atmete er durch und öffnete die erste Tür. Der Lichtschein seiner Taschenlampe zuckte in den Raum und Sam erstarrte. Das, was er hier sah, jagte ihm einen eisigen Schauer über den Rücken. Hastig zog er sich wieder zurück und schloss die Tür. In dem Raum standen mehrere Käfige, in denen Kinder eingesperrt waren. Doch das war nicht das Schlimmste. Das hatte er schon in Cicero gesehen, damals als sie zum ersten Mal auf diese Dinger gestoßen waren. Das was einen eisig kalten Schauer über seinen Rücken jagte war, dass an jedem der Kinder eines dieser Dinger hing. Klein und nackt sahen sie irgendwie eher wie Würmer mit dünnen Ärmchen und Beinchen aus. Diese Wechselbälger schienen Nachwuchs en mass zu produzieren. Die Kinder zu befreien, würde nicht ohne Lärm abgehen. Er musste zuerst die Alten töten, so sehr es ihm auch gegen den Strich ging, sie noch länger so sitzen zu lassen. Auf jeden Fall konnte er hier oben nicht einfach so Feuer legen. Er musste die Dinger eines nach dem anderen verbrennen und dann die Kinder befreien. Schnell tippte er Adam eine SMS dass es vielleicht etwas länger dauern könnte. Er schaltete bei seinem Handy die Kamera ein, um diese Dinger auch wirklich ganz genau identifizieren zu können, immerhin war so ihre wahre Gestalt zu erkennen, entzündete den Flammenwerfer und ging zur hintersten Tür. Er riss sie auf und starrte in ein leeres Zimmer. Vier Zimmer, drei Wechselbälger. Sam umfasste den Flammenwerfer fester. Die Tür aufreißend sprang er in den nächsten Raum. Die Frau, die er so aus dem Schlaf gerissen hatte, sah unförmig aus, als wäre sie schwanger. Ein Blick auf sein Handy, zeigte ihm ein riesiges Maul und er richtete die Flammen auf das Ding. Ohne Gegenwehr aber mit einem fürchterlichen Kreischen verbrannte sie. Das Überraschungsmoment war damit wohl dahin. Egal. Eine hatte er vernichtet, die beiden anderen würden folgen. Zufrieden verließ er das Zimmer. Kurz huschte ein grimmiges Lächeln über sein Gesicht. Eine weniger. Das Kreischen der beiden anderen Furien, das augenblicklich begann, stach schmerzhaft in seinen Ohren und doch konnte er der ganzen Situation ein weiteres Grinsen abgewinnen. Beide standen in ihren Türen und versuchten verzweifelt aus den Zimmern zu kommen, doch das Salz hinderte sie wirkungsvoll daran. Gott sei Dank! Ohne weiter zu zögern, wandte er sich dem nächsten Wechselbalg zu und richtete den Flammenwerfer auf ihre Brust. Sie versuchte noch die Tür zuzuschlagen, war aber nicht schnell genug. Das Feuer fraß an ihrer Kleidung. Sie kreischte und verglühte, wie schon ihre Mitbewohnerin, in einem kurzen, grellen Feuerball. Unter der Tür des Zimmers, in dem die Kinder gefangen waren, war ebenfalls ein kurzes Aufleuchten zu sehen. Der Kate-Wechselbalg schrie panisch auf und schlug die Tür ihres Zimmers zu. Hier ging es nicht nur um ihre Existenz. Dieser Jäger wollte ihre Art ausrotten! Sie hatte immer wieder von denen gehört, doch noch nie in ihre Leben war sie einem begegnet. Immer gut getarnt, war sie nie wirklich lange an einem Ort geblieben. Warum nur hatte sie sich von den anderen beiden überreden lassen dieses Heim zu übernehmen? Jetzt brachte alles Jammern nichts mehr. Ihr blieb nur noch ihr Leben retten, zu verschwinden und wieder allein ihr Leben zu gestalten. Sie griff nach einer Glasvase, die auf der Kommode stand und duckte sich hinter den Schrank. So einfach würde sie ihre Haut nicht zum Markt tragen! Sam holte einmal kurz Luft, dann trat er die Tür zum Zimmer dieses Kate-Dings ein. Das Türblatt flog auf, knallte gegen die Wand und schwang wieder zurück. Mit seinem Arm hielt er es davon ab wieder komplett zuzuschlagen. Suchend blickte er sich um. Wo war sie? Das Fenster war noch verschlossen, also musste sie hier sein. Er machte einen Schritt über die Salzlinie und blickte sich um. Mit einem wütenden Schrei kam seine Gegnerin hinter dem Schrank hervor und schleuderte ihm die Vase entgegen. Der Winchester duckte sich, das Geschoss prallte gegen die Wand und zerbarst in unzählige Stücke. Scherben regneten auf ihn nieder. Diese eine Sekunde der Unachtsamkeit Sams nutzte Kate zu einem Angriff. Sie sprang vor und trat ihm gegen den Arm, sodass er den Flammenwerfer fallen lassen musste. Das Feuer erlosch. Mit einem wütenden Knurren beugte er sich nach vorn, um seine Waffe wieder an sich zu nehmen. Das Kate-Ding nutzte den Augenblick und sprang ihm in den Rücken. Mit ihren Beinen umklammerte sie seine Hüften und begann ihn mit ihren Fäusten zu bearbeiten. Für einen Augenblick riss Sam hilflos seine Arme nach oben und versuchte sich vor dieser Attacke zu schützen. Dann griff er nach hinten, erwischte ihre Haare und zerrte daran. Für diesen Kampf würde er mit Sicherheit keinen Fairnesspreis bekommen, doch das war ihm egal. Diese Dinger hatten Dean als Futtersack missbraucht, sie hatten Adams Mutter getötet und sie benutzten Kinder, um ihre Brut aufzuziehen! Außerdem wollte er endlich zu seinem Bruder, denn der war noch lange nicht außer Gefahr und auf dem Weg der Besserung. Die Wut über Deans Zustand verlieh ihm noch zusätzliche Kräfte. Er umfasste mit seiner Rechten Kates rechten Knöchel und zog ihn von seinem Körper, während er mit der Linken noch immer ihre Haare hielt. Nur widerwillig löste sie ihre Umklammerung und er warf sie mit einer Drehung von sich, setzte sofort nach und verpasste ihr noch einen Treffer gegen die Schläfe. Dieser Treffer reichte zwar nicht aus, um sie vollkommen auszuknocken, aber er schaffte es, den Flammenwerfer aufzuheben. Hektisch versuchte er die Flamme wieder zu entzünden. Kate rappelte sich auf und setzte sich in Bewegung. Gerade als sie nach ihm greifen wollte, entzündete sich das Gasgemisch und sie lief genau hinein. Auch sie starb mit einem furchtbaren Kreischen. Zur selben Sekunde, als sie sich in einer Stichflamme auflöste, gab es mehrere kleinere Stichflammen hinter ihrem Bett. Verwundert starrte Sam auf die Stelle. Von seinem Platz aus konnte er nur eine Art Laufstall erkennen. Er trat über den schwarzen Aschefleck auf dem Boden und näherte sich diesem Holzgestell. Es war tatsächlich ein Laufstall in dem jetzt sechs schwarzen Flecken waren. Hatte diese Kate auch Junge gehabt? War sie deshalb nicht zur Arbeit erschienen? Hatte die Leiterin nicht was von „aufgeschwemmt“ gesagt? Das könnte mit einer Schwangerschaft erklärt werden, oder wie auch immer das bei diesen Dingern hieß, wenn sie sich vermehrten. Angewidert wandte er sich ab und verließ den Raum. Er musste sich um die Kinder kümmern! Weit aufgerissene Kinderaugen starrten ihm panisch entgegen, als er dieses Zimmer betrat und das Licht anschaltete. „Alles gut. Sie sind tot. Ich hole euch hier raus“, versuchte er die Kleinen mit mäßigem Erfolg zu beruhigen. Sie drückten sich immer noch ängstlich an die hinteren Gitterstäbe. Sam trat zu dem ersten Käfig. Ein kurzer Blick sagte ihm, dass die Kreatur, die sich vorhin noch von dem Jungen ernährt hatte, verschwunden war. Wie schon damals in Cicero verschwanden die Jungen, wenn die Mütter getötet wurden. Gut so. Der Junge rutschte mit einem ängstlichen Quieken noch dichter an die Gitter. Hier würden Worte wohl nicht helfen. Die Kinder waren zu verängstigt. Seufzend hockte Sam sich hin und untersuchte das Schloss. Er würde es knacken müssen, so wie auch die Schlösser der anderen Käfige. Gab es hier keine Schlüssel? Er blickte sich um. Neben der Tür hing an einem Nagel ein Schlüsselbund. Der Winchester richtete sich auf und holte das Bund. Sechs Käfige, sechs Schlüssel. Er würde probieren müssen. Es dauert nicht lange, bis alle Türen offen standen, die Kinder trauten sich jedoch noch immer nicht wirklich raus und zwei von ihnen waren so schwach, dass er sie nach unten würde tragen müssen. „Kommt schon, lasst uns hier verschwinden“, sagte er ruhig, auch wenn diese Ruhe nur erzwungen war. Er wollte hier weg, zu Dean und sich überzeugen, dass es seinem Bruder gut ging! Er hockte sich vor einen der Käfige und streckte dem Mädchen die Hand entgegen. Ihre Augen huschten unruhig durch den Raum. Immer wieder blieben sie an den geöffneten Türen hängen und immer wieder machte sie Anstalten aus dem Käfig zu krabbeln, doch noch war die Angst zu groß. „Komm, wir wollen hier weg“, sagte er leise bittend. „Sie sind wirklich weg?“, fragte einer der Jungs. „Ja. Sie sind weg und kommen nie wieder!“ Der Junge krabbelte zur Tür und aus dem Käfig. Mit einem Mal kam Bewegung in die Kinder. Die Kleine griff nach Sams Hand und ließ sich auf die Beine helfen. „Lauf raus und über den Hof. Auf der anderen Seite sind Bäume, dort könnt ihr euch verstecken. Aber bitte bleibt da, okay?“ Ohne eine Antwort stürmten die Kinder nach unten nur die beiden, die zu schwach zum Laufen waren, hockten noch ängstlich in ihren Gefängnissen. Vorsichtig holte der Winchester sie heraus, setzte sie sich auf die Hüften und verließ mit ihnen den Raum. Im hinteren Bereich des Ganges sah er das Flackern von Feuer. Er hatte bei seinem ersten Angriff wohl irgendetwas in Brand gesetzt. Dass das Haus brannte, konnte ihm nur Recht sein! Er brachte die beiden nach draußen und setzte sie unter den Bäumen ab. „Ich muss noch mal rein. Bleibt bitte hier, ja?“ „Okay“, entgegnete eines der Kinder widerwillig und Sam verschwand. Aus dem Keller hörte er, wie gegen eine Tür gehämmert wurde. „Hilfe! Hallo, ist hier jemand?“, drang es dumpf durch das Holz. Immer zwei Stufen nehmend rannte er in den Keller. Er schloss die Tür auf, suchte kurz nach einem Lichtschalter und betätigte den. Fast wäre er über die Beine des einen gestolpert. Die beiden am Boden liegenden Männer kniffen geblendet die Augen zusammen. „Wer bist du? Gehörst du auch dazu?“, verlangte der andere zu wissen und starrte ihn wütend blinzelnd an. „Wozu?“, wollte Sam, sich dumm stellend, wissen. „Zu den Entführern! Wo sind wir überhaupt?“ „Im Keller eines verlassenen Hofes“, antwortete der Winchester ausweichend und bückte sich zu dem einen Mann hinunter, um seine Fesseln zu lösen. „Hey, du Arschloch, mach mich gefälligst auch los!“, tönte es sofort von dem anderen. „Entschuldige bitte, dass ich nur zwei Hände habe“, knurrte Sam nur. „Mach mich los, verdammt!“ „Und dann haust du mich um? Vergiss es. Ich lass dich hier liegen. Vielleicht holt dich die Feuerwehr ja noch rechtzeitig raus.“ „Feuerwehr?“, kreischte der Kerl panisch. „Ja, das Haus brennt.“ „Mach mich endlich los!“ In diesem Augenblick lösten sich die Fesseln, an denen er arbeitet und Sam erhob sich. „Kannst du ihn befreien?“, fragte er den Mann, der sich seine Handgelenke reibend aufstand. „Ja, schon.“ „Dann mach du ihn los. Ich hab hier noch was zu erledigen. Und beeilt euch. Außerdem sind unter den Bäumen gleich gegenüber einige Kinder. Könnt ihr euch um die kümmern, bis die Polizei kommt?“ „Warum kannst du das nicht?“ „Ich sagte doch, dass ich noch was zu erledigen habe.“ „Okay, ich bleibe bei ihnen, und danke!“, erwiderte der Mann und hielt Sam seine Hand hin. Der Winchester schüttelte sie, freundlich lächelnd und verschwand gleich darauf, während sich der andere zu seinem Kumpel beugte und ihn endlich auch befreite. Sam holte Kate Milligans Leiche und verschwand, ohne noch einmal nach den Kindern oder den beiden Männern zu sehen, im relativen Dunkel der Nacht. Schon nach ein paar Minuten hielt er an und wählte 911 um Feuerwehr und Polizei zu dem Brand zu rufen. Jetzt war es an den beiden Männern, eine Erklärung für das Ganze zu finden. Solange er dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, sollte ihm alles Recht sein, denn er wollte nur noch eines. Endlich zu seinem Bruder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)