Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 43: Frustrierendes Warten --------------------------------- @Vanilein - Ja, so langsam sollte Sam mal Gas geben. Aber er gibt sich Mühe. LG Kalea 43) Frustrierendes Warten Übermüdet und frustriert kam Sam weit nach Mitternacht zum Motel zurück. Er wollte eigentlich nur noch schnell duschen und dann der Realität wenigstens für ein paar Stunden durch Schlaf entfliehen. Dieser Tag war mehr als sinnlos gewesen. Er hatte keine neue Spur gefunden und auch wenn Dean erst zwei Tage verschwunden war, so machte er sich inzwischen doch ernstlich Sorgen um ihn. Zwei Tage waren auch für den stärksten Jäger zu viel! Er lenkte den Impala auf den Parkplatz vor ihrem Zimmer. Die Scheinwerfer leuchteten den Eingangsbereich aus und sein Herz begann wie wild zu schlagen. Vor der Tür hockte ein Häufchen Mensch. Doch dann entfaltete sich das Knäuel und er konnte nicht verhindern, frustriert die Augen zu schließen. Er hatte auf Dean gehofft, doch es war nur Adam. Sam schaltete die Scheinwerfer aus, öffnete die Tür, die mit dem so typischen Knarren aufschwang, und stieg aus. Immerhin war Adam wieder hier und wohl auch nicht zur Polizei gegangen, wie er eine Zeit lang befürchtet hatte. „Hey“, grüßte der Jüngere schüchtern. „Hey. Willst du mit reinkommen?“ Adam nickte kurz. „Können wir reden?“ Der Winchester seufzte. Wenn es sein musste! „Ja“, entgegnete er ruhig. Er schloss die Tür auf, ließ den Jungen ins Zimmer und verriegelte die Tür wieder hinter sich. Ohne ein Wort machte er sich Kaffee. Erst als er das dampfende Getränk in der Tasse in seiner Hand hielt setzte er sich. „Wenn du auch einen willst …“ Er deutete auf die fast volle Kanne. „Ja, danke!“ Adam stand auf und holte sich ebenfalls eine Tasse. Draußen war es inzwischen doch empfindlich kalt geworden und er hatte die ganze Zeit vor der Tür gewartet, weil er fürchtete, dass er Sam verpassen könnte. „Du wolltest reden“, begann Sam und unterdrückte ein Gähnen. „Ja, ich … Ich meine, wenn du … Du bist müde. Vielleicht war das ja keine so gute Idee.“ „Jetzt bist du hier und hast einen Kaffee in der Hand, genau wie ich. Ich werd schon nicht einschlafen. Hoffe ich.“ Noch einmal atmete Adam tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. „Hattest du Erfolg? Weißt du woher der Golf kommt?“ „Nein. Er war weder beim Heim, noch bei der Bar. Ich hab ihn heute nicht gesehen.“ „Das tut mir leid.“ „Adam bitte, dieses um den heißen Brei reden erinnert mich zwar an Dean, aber es bringt uns nicht weiter. Es ist drei Uhr morgens und ich wollte noch ein paar Stunden schlafen, bevor ich mit der nächsten Schicht anfange.“ Der Junge schüttete seinen Kaffee in sich hinein und erhob sich. „Ich sollte gehen. Darf ich morgen mitkommen? Wir können auch später reden, wenn du willst.“ Sam nickte. Vielleicht war es besser so. Sein kleiner Bruder schien mehr wissen zu wollen. „Du kannst auch hier schlafen, wenn du willst“, bot Sam an, und wusste selbst nicht warum. „Nein, ich … Ich geh lieber rüber. Wann willst du los?“ „Ich denke mal Schichtwechsel ist gegen sechs ...“, begann der Winchester. „Du willst gleich wieder los?“ „Nein. Ich weiß wer wegfährt. Und die die kommen, bleiben länger. Wir müssen also nicht schon um sechs da sein. Gegen neun reicht, denke ich.“ Noch einmal nickte der Jüngere und ging zur Tür. „Ich bringe Frühstück mit.“ „Okay. Gute Nacht, Adam.“ „Gute Nacht.“ Wieder parkte Sam den Impala in der schmalen Einfahrt, in der er gestern schon gestanden hatte. Adam hatte Wort gehalten und ihn mit Frühstück geweckt. Ein schönes Gefühl, das musste er zugeben, auch wenn es ohne Dean einfach nicht dasselbe war. „Willst du sofort reden oder kann ich erst eine Runde drehen und nach dem Wagen Ausschau halten?“, fragte er Adam. „Ich warte.“ „Okay, bis gleich.“ Ohne Hast drehte Sam seine Runde, bevor er zu dem Impala zurückkehrte. Wieder hatte er kein Glück gehabt und so langsam begann das auch an seinen Nerven zu zerren. „Sie ist nicht da?“, fragte der Jüngere. „Nein.“ „Und das ist nicht gut?“ „Natürlich ist das nicht gut“, fuhr Sam auf. „Dean ist verschwunden, genau wie deine Mom und die einzige Spur ist eine, derer ich nicht habhaft werden kann!“ „Sam, ich …“ „Schon gut. Entschuldige. Ich mache mir nur Sorgen. Wenn wir sie nicht bald finden …“ Den Rest des Satzes ließ er lieber offen. Es auszusprechen, machte den Schrecken nur noch greifbarer. Er atmete noch einmal durch und versuchte seine Anspannung in den Griff zu bekommen. „Du wolltest reden“, sagte er dann versöhnlicher. „Ja, es ist … nur nicht so einfach.“ „Sollen wir es verschieben?“ „Nein, ich … ich will es wissen! Du sagtest dass es Vampire, Dämonen und Hexen gibt. Und dass ihr gegen die kämpft. Aber warum hab ich dann noch nie etwas davon gehört? Warum hat noch nie jemand den ich kenne davon gehört?“ „Es gibt unzählige Menschen, die nie etwas von diesen Kreaturen erfahren werden.“ „Und die Horrorfilme?“ „Glaubst du die?“ „Nein“ Adam schüttelte den Kopf. „So geht es den meisten Menschen!“ „Du behauptest also, dass jedes Monster aus einem Horrorfilm real ist?“ „Dean würde jetzt sagen, das Godzilla ein Fake ist. Genau wie Bigfoot. Aber ja, außer denen sind alle real.“ „Und was meinst du, ist mit meiner Mom passiert?“ „Ich bin mir nicht sicher. Es könnte ein Dämon sein, obwohl wir keinen Schwefel gefunden haben. Dad hat sie damals kennen gelernt als er in Twin Falls Ghouls gejagt hat. Auch die kämen in Frage. Aber die sollen ziemlich stinken und wir haben keinerlei Geruch wahrgenommen, außer dem überlagerten Lebensmitteln in eurem Kühlschrank. Vampire könnten sie verwandelt haben. Sie könnte unter …“ „Vampire? Aber ich hab sie am Tag gesehen!“ „Dass die Angst vor Kreuzen haben, im Tageslicht zerfallen oder vor Knoblauch zurückweichen ist ein Märchen!“ „Erzähl mir mehr!“, forderte der Junge und Sam begann zu erzählen. Wieder riss das Geräusch des Schlüssels Dean aus seiner Lethargie. Vorsorglich schloss er die Augen gegen die gleich aufflammende Helligkeit der Glühlampen und seine Hände krampften sich um die Ketten der Stange. Er hatte nicht mehr die Kraft sich aufzurichten. Ohne ein Wort trat sie hinter ihn und saugte sich an seiner Schulter fest und jagte das inzwischen schon bekannte Brennen durch seinen Körper. Mit einem zufriedenen Schmatzen löste sie sich, ging jedoch nicht, wie sonst sofort zum Ausgang um ihn mit seinem Schmerzen in der Dunkelheit weiterhin alleine zu lassen. Sie trat vor ihm, umschloss sein Kinn mit ihrer Hand und hob seinen Kopf. Langsam wendete sie ihn von links nach rechts und ließ ihre Hand auch noch über seine Brust gleiten. „Wir brauchen neues Futter“, stellte sie emotionslos fest. Deans Lider flatterten und er starrte sie aus trüben Augen an. Es war wieder nicht Kate. „Du bist schneller leer als erwartet“, sagte sie schon fast bedauernd, „aber die Kleinen haben eben Hunger. Sie wachsen so schnell.“ Mit einer zärtlichen Geste strich sie sich über ihren runden Bauch. Morgen, spätestens übermorgen würde sie werfen und dann würden sie noch mehr Nahrung brauchen. Aber bis dahin wären Klaras Kleine soweit, dass sie gegen ein paar Kinder aus dem Heim getauscht werden könnten. Es war wirklich eine wunderbare Idee von ihr, dieses Kinderheim zu benutzen. Unendliche Nahrung und ihre Brut konnten sie an so viele Familien verteilen, ohne dass es groß auffiel. Klara machte sich wirklich gut in der Rolle dieser Kate! Und das Aiofe sich eine zweite Erzieherin ausgesucht hatte, war ein weiterer Schachzug in Richtung komplette Übernahme dieses Ortes gewesen. Noch nie hatten sie besser gelebt! Und wenn sie, sobald sie geworfen hatte, diese Heimleiterin ersetzen würde, wäre ihr Leben perfekt! Sie ließ Deans Kopf los und verließ den Keller wieder. Das harte Hämmern seines Herzens dröhnte laut in Deans Ohren. Fast meinte er, dass es im ganzen Haus zu hören sein müsste. Er fühlte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Seine Kräfte waren am Ende und unsäglicher Durst quälte ihn. Er würde alles für einen Schluck Wasser tun. ‚Sammy’, flüsterte er in Gedanken, unfähig auch nur einen Ton von sich zu geben. Seine Zunge war ein unförmiger Klumpen in seinem Mund, der ihn beim Atmen behinderte. Sein Kleiner würde sich beeilen müssen, wenn er sich noch von ihm verabschieden wollte. Nur quälend langsam gelang es ihm, sich wieder tief in sich zu verkriechen. Was auch immer Alistair gemacht hatte, es zwang ihn wirksam das langsame Sterben seines Körpers bei vollem Bewusstsein mitzuerleben. Wie elektrisiert fuhr Sam auf, duckte sich aber sofort noch tiefer hinter das Lenkrad und drückte Adam ebenfalls nach unten. Der kleine blaue Golf rollte an ihnen vorbei. Endlich! „Das war der Wagen“, japste Adam aufgeregt und wollte aussteigen. „Du bleibst hier!“, fuhr Sam ihn an. „Aber …“ „Wir haben alle Zeit der Welt, auch wenn es mit der Beute direkt vor deiner Nase, schwer fällt zu warten. Sie arbeitet hier und ihre Schicht beginnt gerade. Also gedulde dich. Wenn du jetzt nervös wirst, wird es nur schaden!“, belehrte Sam den Jungen, der bedröppelt nickte. „Ich das immer so?“ „Was?“ „Naja, diese Warterei. Wissen, dass man dem Ziel so nah ist und es doch noch nicht erreichen kann?“ Sam lächelte. „Du scheinst wirklich unser Bruder zu sein. Einiges an dir erinnert mich an Dean.“ Doch kaum war der Name seines Bruders gefallen erlosch das Lächeln wieder und machte einer Spur Traurigkeit Platz. Der Schulbus zockelte an ihnen vorbei und kam nach einer Weile wieder zurück. „Bleib hier und beobachte weiter, ich schleiche mich mal an und versuche dem Wagen einen Peilsender zu verpassen.“ Adam nickte. Er würde zwar auch gerne etwas tun, aber es war wohl sicherer zu warten. Sam kannte sich mit solchen Dingen besser aus. Dieser Job wäre nichts für ihn. Er wollte etwas tun, wollte sehen, dass er etwas ändern konnte. Schon bald kam der Winchester zurück und setzte sich wieder hinter das Lenkrad. Langsam aber unaufhaltsam kroch die Langeweile in den Wagen. Die beiden Männer dösten vor sich hin, wobei Adam tatsächlich einschlief, Sam seine Umgebung jedoch trotzdem noch im Auge behielt. Im Schneckentempo kroch die Zeit dahin. Mehrere Scheinwerferpaare huschten an dem gut versteckten Impala vorbei. Sofort kam Leben in die Männer im Inneren des Wagens. Sam fuhr seinen Laptop hoch. Er startete das Ortungsprogramm für den Peilsender. Mit einem zufriedenen Lächeln quittierte er den blinkenden Pfeil und klappte den Rechner wieder zu. „Als Eagle Scout kannst du ja Karten lesen, oder?“, fragte er seinen Halbbruder. „Woher weißt du dass ich ein Eagle Scout war?“ „Du hast Dean deinen Namen und die Anschrift gegeben. Wir wissen gerne vorher auf was wir uns einlassen, auch wenn Dean wohl erst geglaubt hat, dass du unser Bruder bist, als er die Fotos mit John gesehen hat. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ „Wieso war Dean so vehement dagegen, dass ich Johns Sohn bin?“ „Dean hat … Ich denke, das klären wir später“, unterbrach sich Sam. Der Golf war gerade an ihnen vorbeigekommen. Er klappte seinen Rechner wieder auf, startete das Programm erneut und legte den Computer dann auf Adams Schoß. „Du sagst wohin und ich fahre!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)