Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 35: Streit vorprogrammiert ---------------------------------- @ Vanilein - Ja John. So komplett in seiner Rache verfangen, dass er nicht merkt was er den Kindern seine geliebten Frau antut. Adam hatte da wohl das Glück mit nichts am Mary zu erinnern. Oder John war einfach nie lange genug bei ihm? LG Kalea 4) Streit vorprogrammiert Eine knappe Stunde später hatte Dean ihnen zwei nebeneinanderliegende Zimmer in einem Motel am anderen Ende der Stadt besorgt. Mit zwei Schlüsseln kam er von der Anmeldung zurück zum Wagen. Es gab in diesem Motel keine Dreibettzimmer und er musste zugeben, dass er das begrüßte, wusste er doch noch immer nicht, was er von diesem Familienzuwachs halten sollte. Er wollte ihn nicht und er wollte ihn schon gar nicht in seinem Leben! Viel zu sehr erinnerte ihn der Junge an das, was ihm der Dämon genommen, und John nicht mehr zugelassen hatte. Eine normale Familie. Skeptisch musterte er Adam. Konnte er ihn alleine in einem Zimmer lassen? Die Frage war wohl eher: Wollte er zulassen, dass der Junge in ihren Job gerissen wurde, denn das würde passieren, wenn er oder Sam sich ein Zimmer mit ihm teilen würden. Nein. Der Junge schlief alleine. Und sie würde zusehen, dass sie seine Mutter fanden und dann auf Nimmerwiedersehen von hier verschwinden. Je schneller, umso besser war es für alle Beteiligten. Dean warf Sam einen Schlüssel zu und erntete einen fragenden Blick. „Geh du mit Adam in unser Zimmer, ich kontrolliere seins und komme dann nach.“ „Du…?“ begann Sam, nickte dann aber nur und wandte sich um. „Komm mit“, sagte er zu dem Jüngeren. „Aber ich kann doch ...“, wandte Adam ein. „Komm erst mal mit und lass Dean seine Arbeit machen“, sagte Sam ruhig. Der Milligan warf Dean noch einen Blick hinterher und ging dann mit Sam. Er ließ sich auf einem der Stühle nieder und beobachtete den Winchester dabei, wie er Kaffee ansetzte und sich gleich darauf mit seinem Laptop ebenfalls an dem Tisch niederließ. Sofort fuhr der den Rechner hoch und schon flogen seine Finger über die Tastatur. „Wonach suchst Du?“ „Ich überprüfe, ob irgendwo eine Frau gefunden wurde, auf die die Beschreibung deiner Mom passt.“ „Aber wie?“ „Ich durchsuche Zeitungsarchive.“ „Es gibt tausende Zeitungen.“ „Und?“ „Ihr seid Mechaniker! Wieso weißt Du wie du suchen musst. Woher …?“ Seine Brüder wurden Adam immer unheimlicher. Leicht genervt schüttelte Sam den Kopf. Immer diese Ungläubigen! Warum konnten sie sie nicht einfach ihre Arbeit machen lassen? Sie sollten den Jungen so schnell wie möglich einweihen. Dieses Thema würde er gleich mit Dean durchsprechen. Schnell wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. „Dein Zimmer ist sicher!“, erklärte Dean, der gerade das Zimmer betreten hatte, kaum dass die Tür hinter ins Schloss gefallen war und enthob Sam so einer Antwort. Müde rieb er sich über die Augen. „Dann gestattest du mir also jetzt mein Zimmer zu beziehen?“, fragte Adam zynisch. „Tu was du nicht lassen kannst!“, erwiderte Dean ungehalten und ließ die Tasche, die er mitgebracht hatte neben dem vorderen Bett fallen. „Du kannst gerne noch einen Kaffee mit uns trinken“, versuchte Sam die angespannte Stimmung zu entschärfen. „Nein, danke. Ich scheine hier nicht willkommen zu sein.“ Er nahm sich seinen Rucksack und stapfte aus dem Raum. Was hatte er erwartet? Dass sie ihn mit offenen Armen empfingen? John hatte ihnen nichts von ihm erzählt und ihm nicht von ihnen. Warum nur? Schnell war er im Nachbarzimmer verschwunden und ließ sich auf sein Bett fallen. „Du hättest ruhig etwas netter zu ihm sein können!“, erklärte Sam, während er aufstand, um ihnen zwei Tassen Kaffee zu füllen. Eine stellte er neben seinen Bruder auf den Nachttisch. „Warum? Willst du ihm die heile Familie vorspielen? Er hatte mehr davon als wir. Er hat ein Leben und ich will ihn nicht in unserem!“ „Warum nicht, Dean?“ Sie hatten die Möglichkeit einen weiteren Jäger auszubilden! Die Welt konnte jeden Jäger brauchen! Aber selbst wenn Adam keiner werden wollte, wenn er ihr Leben nicht teilen würde, er musste gewappnet sein, gegen das, was ihn erwarten konnte. Der Junge musste lernen, wenn er nicht irgendwann das durchmachen sollte, was er erlebt hatte, wenn er es nicht gerade schon durchlebte. Der ältere Winchester schnaubte nur und begann seine Schrotflinte auseinander zu nehmen. „Wir haben wichtigeres zu tun, als über Johns Bettgeschichten nachzudenken!“, schob er wütend hinterher und wandte sich nun endgültig den Waffen zu. Während seine Hände arbeiteten, versuchte er sich darüber klar zu werden, wer von ihren Spielkameraden so alles für das Verschwinden dieser Frau in Frage kam und wen er ausschließen konnte. Er kam nicht wirklich weiter. Es waren immer noch zu viele. Sein Blick wanderte zu seiner Uhr. Es war erst nach zehn. Aber die letzte Nacht hing ihm noch in den Knochen. Und die davor. Dean gähnte. Er würde die Waffen noch fertig machen und dann wollte er nur noch ein paar Stunden ruhig schlafen. Danach hoffte er, mit alldem besser klar zu kommen. Er legte die Waffe weg, an der er gerade arbeitete und stand auf. Sams Tasse nahm er mit zur Theke und füllte sie wieder mit der, für seinen Bruder üblichen Mischung aus Milch und Kaffee. Mit einem resignierten Schnaufen füllte er seine ebenfalls auf und setzte einer weitere Kanne an. Zumindest Sam würde sie brauchen. „Meinst du, dass es mit Dad zusammenhängen kann?“, fragte der jüngere Winchester und nahm den Kaffee, den Dean ihm reichte, mit einem Nicken entgegen. „Ich habe keine Ahnung. Das müssen wir herausbekommen.“ Der Ältere rieb sich über die Augen. „Hast du vielleicht irgendwo einen Dämon gesehen?“ „Dann hätte ich ihn wohl kaum ruhig ignoriert.“ Sam nickte. Das war ein Argument, dem er sich nicht verschließen konnte. Außerdem hatten sie nirgends Schwefel gefunden. Die waren es also eher nicht. Immerhin ein mächtiger Feind weniger. Sie kamen nicht dazu einen weiteren Gegner ins Auge zu fassen, Sie wurden von einem energischen Klopfen aufgeschreckt. Dean, der sich gerade wieder auf sein Bett hatte fallen lassen, griff sofort zur Waffe und wechselte einen kurzen Blick mit seinem Bruder. Der erhob sich und wollte Richtung Tür gehen. Er kam nicht weit. Die Tür flog auf und ein ziemlich wütender Adam stürmte herein. Sofort versuchte Dean die Waffen abzudecken, was ihm in der Kürze der Zeit nicht richtig gelang. „Was für ein beklopptes Spiel spielt ihr hier?“, fragte Milligan aufgebracht. Die Brüder schauten ihn fragend an. „Ich habe Salz auf der Fensterbank gefunden und auf den Türrahmen und ein wenig im Internet gesurft! Ich wollte wissen, was dieser Schwachsinn soll!“ „Und?“, fragte Dean interessiert und nicht gewillt Informationen preiszugeben, die der Junge noch nicht hatte. „Salz vor Türen und Fenstern soll angeblich böse Geister fern halten. Was soll die Scheiße! Was versucht ihr hier abzuziehen? Wer seid ihr wirklich?“, sprudelten die Fragen aus den Jungen heraus. Je mehr er davon gestellte hatte um so leiser war er geworden. Jetzt blickte er nur noch enttäuscht von einem zum anderen. „Ich dachte ihr wärt meine Brüder!“ „Das sind wir“, beeilte sich Sam zu versichern. Gleichzeitig warf er seinem großen Bruder einen missbilligenden Blick zu, den der mit einem Schulterzucken beantwortete. Er hatte nicht erwartet, dass Adam seine Schutzmaßnahmen so schnell entdecken würde. Der Junge hatte einen guten Blick. Wieso war ihm dann aber der abgelaufene Kühlschrank nicht aufgefallen? „Die Polizei hat nichts gefunden, du schon, Dean. Sie haben sich nicht die Mühe gemacht im Kühlschrank nachzusehen. Warum du?“ Er holte Luft. „Ihr seid keine Mechaniker.“ Wieder antworteten die Brüder mit Schweigen. „Ich will doch einfach nur wissen, was hier los ist“, sagte er verzweifelt. „Bitte!“ „Wir sind …“, begann Sam. „... so eine Art Privatermittler“, fiel Dean ihm ins Wort und erntete einen wütenden, beleidigten Blick seines jüngeren Bruders, den er mit einem kurzen Kopfschütteln beantwortete. „Ich denke so kann man es nennen“, fuhr er fort. „Wir sind keine Mechaniker, nein. Genauso wenig wie John. Wir kümmern uns um Fälle, bei denen die Polizei nicht weiter kommt.“ Das war die beste Antwort, die er ihm geben wollte und konnte. Nahe genug an der Wahrheit und doch weit genug davon entfernt. Um nichts in der Welt wollte er dem Jungen mehr als nötig zu erzählen. „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als du sehen kannst“, begann Sam, nicht gewillt den jüngeren Bruder mit Deans nichtssagenden Äußerungen abzuspeisen. „Sammy!“ Deans Stimme klang gequält. „Was? Seine Mutter ist verschwunden! Er hat ein Recht darauf, alles zu erfahren!“ „Warum gehst du dann nicht zu Oprah und erzählst es allen?“ Sam schnaubte. „Er ist ein Winchester!“ „Er ist KEIN Winchester!“, widersprach Dean vehement. „Er ist John Winchesters Sohn!“ „Ja. Leider! Was denkst Du, wieso er uns nie von diesem Kind erzählt hat?“ Dean erhob sich. „Weil …“ „Weil er ihn beschützen wollte, Sam!“ So langsam redete sich der Älteste in Rage. Er hatte Kyle gerade erst vor ein paar Monaten in ihr Leben gerissen und der Kleine litt noch immer darunter. Er würde nicht zulassen, dass das schon wieder einem Mensch passierte! „Dad ist tot, Dean.“ „Das spielt keine Rolle. Er wollte nicht, dass Adam unser Leben führt und wir werden seinen Wunsch respektieren!“ Herausfordernd blickte Dean seinen Bruder an. In Sam stieg ein Gefühl von Neid auf. Warum sollte Adam das haben dürfen, was ihm genommen worden war? Resigniert schloss er die Augen. Das durfte er nicht denken. Neid war ein schlechter Ratgeber. Trotzdem wies er den richtigen Weg. Adam musste lernen. Egal was Dad gewollt oder nicht gewollt hatte. Der Junge würde in ihrer Welt so nicht überleben können! „Darf ich auch mal was sagen?“, mischte sich Adam in den beginnenden Streit ein. Er war verwirrt. Weder hatten sie seine Fragen beantwortet noch schienen sie ihm etwas darüber sagen zu wollen, was sie wirklich waren. Nur eins war ihm klar. Sie hatten unterschiedlich Meinungen darüber, was sie ihm erzählen sollten. Sam schien offener zu sein, ihn einweihen zu wollen. Dean war dagegen und er selbst wollte nicht, dass sie sich wegen ihm stritten, auch wenn er schon neugierig war, worüber sie redeten. „NEIN!“ Erwiderten die beiden schon wieder unisono und schauten zu ihm. Dean atmete durch. Er musste hier raus, bevor er Sam richtig anfuhr. So müde wie er war, wollte sich mit seinem kleinen Bruder nicht streiten. Nicht darüber nicht vor Adam streiten. Er musste mit Sam reden, doch dazu musste er ausgeruht sein, sonst würde er auf ganzer Linie untergehen. Rhetorisch war er Sam so absolut nicht gewachsen. Es war ja schon schwer normal gegen ihn anzukommen. Und wenn er dann noch seinen Dackelblick auspackte … Nein! Er musste erstmal runter kommen und sich gute Argumente zurechtlegen. „Pass auf den Jungen auf!“, forderte er und griff nach seiner Jacke. „Aber halte einmal die Klappe. Bei Jess hast du es ja auch gekonnt!“ Das war unterhalb der Gürtellinie, das wusste er, aber vielleicht brachte es Sam ja wirklich dazu, nichts zu sagen. Sam schnappte wütend nach Luft. „Wo gehst du hin?“, wollte er wütend wissen. Dieser Schlag war mehr als unfair und hatte ihn vollkommen unvorbereitet erwischt. Wie konnte Dean nur zu diesem Argument greifen. Gerade weil Jess so sterben musste, war es wichtig Adam vor so einem Schicksal zu bewahren! „Raus!“, knurrte der Älteste und verschwand. „Ist er immer so?“, fragte Adam nach einer Weile leise. „Ja, willkommen in der Familie!“ Sams Stimme troff vor Zynismus. Er griff nach hinten und holte seine Pistole hervor. „Hier. Ich werd dir ein paar Dinge zeigen.“ „Dean hat gesagt ...“ „Ich weiß, was Dean gesagt hat, aber das heißt nicht, dass du nicht trotzdem lernen kannst, dich selbst zu verteidigen.“ Wenigstens das konnte er Adam zeigen. Das hatte nichts mit ihrem Leben zu tun und brachte ihn doch einen Schritt weiter! In aller Ruhe nahm Sam das Magazin aus seiner Waffe, sicherte sie und hielt sie dem Jüngeren hin, der nach einer Weile zögernd zugriff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)