Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 33: A view to a kill ---------------------------- @ Vanilein - Vielen Dank für Deine treuen Kommis. Sie bedeuten mir sehr viel! Ich hoffe, ich enttäusche Dich nicht. Hab mir "nur" Adam ausgeborgt ;-)) LG Kalea 33) A view to a kill Endlich fuhren sie auf den Parkplatz des Diners. Sie hatten sich beim Fahren abgelöst und kurz vor Windom in einer Truckerraststätte geduscht. Dean wollte so schnell wie möglich zu diesem Adam, dass er nicht gewillt war, auch nur eine Minute zu vergeuden. Abgesehen davon hätte er wohl eh nicht schlafen können. Zu viel ging ihm durch den Kopf. Schon wieder! Hörte das denn nie auf? Sam streckte sich. Er atmete durch und schaute zu Dean. Sein Bruder strahlte mit jeder Faser seines Körpers Wut und Hass aus. Und nur weil er ihn so gut kannte, konnte er die Verunsicherung spüren, die dieser eine Satz von Adam ihn ihm ausgelöst hatte. Ein weiterer Bruder? Aber so sehr sich sein großer Bruder auch gegen diese Tatsache sträubte und so sehr er Dean dabei beistehen wollte, tief in ihm drin war Funken Freude. Er hatte einen kleinen Bruder! Er war nicht mehr der Jüngere, der permanent beschützt werden musste. Er konnte auch mal sein Wissen weitergeben. Er war ein großer Bruder! Und dieses Mal richtig. Nicht nur für ein paar Tage und weil eine Hexe die Seele seines Bruders mit der eines Kindes vertauscht hatte! Erfolglos versuchte er diese Freude in sich zu dämpfen. Was wenn Dean Recht hatte? Was wenn es eine Falle war? Er folgte seinem Bruder zum Kofferraum des Impala. „Was soll er denn sein, Dean? Wer könnte uns eine Falle stellen?“, fragte er. „Dämonen? Formwandler?“, stieß der Ältere grimmig hervor und kramte das Silberbesteck aus dem Kofferraum. „Wir werden ja sehen, was es ist!“ „Dann lass wenigstens deine Waffe hier. Du kannst ihn doch nicht vor allen Leute erschießen wollen!“ „Und wie ich das kann!“ „Dean, die buchten uns ein und wir werden nie wieder die Sonne sehen. Die warten doch nur darauf!“, versuchte Sam noch immer die Situation nicht eskalieren zu lassen. „Er ist ein Betrüger, Sam! Willst du, dass er entkommt?“ „Nein, aber ich will uns auch nicht in einer Psychiatrie oder im Knast auf Nimmerwiedersehen verschwinden sehen. Wir überprüfen ihn und dann entscheiden wir, was wir machen.“ Widerwillig nickte der Ältere, schob sich seine Waffe aber trotzdem in den Bund seiner Hose. Im Diner setzten sie sich an den hintersten Tisch, wie zumindest für Dean üblich, mit dem Rücken zur Wand. Dean zog einen Stuhl beiseite und tauschte das Besteck vor dem verbliebenen Stuhl gegen das silberne aus. „Haben sie schon gewählt?“, wollte die Bedienung wissen. „Nein noch nicht, danke, wir warten noch auf jemanden“, kam Sam seinem Bruder zuvor und lächelte die Frau freundlich an. Der Ältere unterdrückte ein Gähnen. „Komm schon, Dean. Dad war sicherlich kein Mönch. Ich meine ... Jäger kommt in eine Stadt, töten das Monster, retten das Mädchen und manchmal zeigt sich das Mädchen eben dankbar.“ „Was wissen wir schon von Johns Sexleben? Hör auf zu quatschen“, entgegnete der unwirsch. Das Thema hatten sie doch schon gehabt. „Vielleicht war’s ein Ausrutscher.“ „Es reicht!“, fauchte der Ältere. Er wollte sich einfach nicht damit auseinandersetzen, dass sein Vater Wasser gepredigt und Wein getrunken haben sollte. Wie oft hatte der ihm erklärt, dass er zu verhüten hatte, weil Kinder als Druckmittel gegen ihn eingesetzt werden konnten, und er hatte ihm geglaubt! Er wollte gar nicht wissen, was John noch alles von ihm verlangt, selbst aber nicht eingehalten hatte. Ein junger Mann betrat das Diner. Groß, etwas schlaksig und blond, wie Dean. John schien auf blonde Frauen gestanden zu haben, überlegte Sam. Der Junge schaute sich kurz um und kam dann zögerlich zu ihnen nach hinten. „Adam?“, fragte Sam und musterte sein Gegenüber offen. Rein vom Äußerlichen könnte der schon zu ihnen passen. Er schien eine Mischung aus Dean und ihm selbst zu sein. Aber das war ja wohl unmöglich, oder? Sein Blick suchte den seines Bruders. Der Junge war kein Dämon, das konnte er in dessen Augen lesen. Trotzdem lag Ablehnung in dem Blick. „Bist Du Dean?“, wollte der Junge noch immer unsicher wissen. „Nein, ich bin Sam. Das ist Dean.“ Erleichtert holte Adam Luft, nahm seinen Rucksack von der Schulter und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Also wie kommt es, dass ihr meinen Dad kennt?“, fragte er neugierig. „Wir haben zusammen gearbeitet“, erklärte Sam, da sein großer Bruder keine Anstalten machten reden zu wollen. „Wie ist er gestorben?“ „Bei der Arbeit.“ „Er war Mechaniker, richtig?“, fragte Adam etwas ungläubig. „Ein Wagen ist auf ihn drauf gefallen“, knurrte Dean abweisend und erntete einen wütenden Blick seines kleinen Bruders. „Hey, Adam, wie geht’s dir?“, fragte die Bedienung und stellte ein weiteres Glas Wasser auf den Tisch, dass Dean ihr noch fast aus der Hand riss. „Das übliche, Adam?“ wollte sie wissen und musterte den älteren Winchester mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Ja, danke Denise.“ „Wann hast du John das letzte Mal gesehen?“, fuhr Sam mit seinen Fragen fort, kaum das die Bedienung außer Hörweite war. „Ich weiß nicht so recht, ist schon eine Weile her.“ „Wieso hast du ihn jetzt angerufen?“ Adam versuchte Zeit zu schinden und griff nach dem Glas Wasser, das vor ihm stand. Dass die beiden gegenüber die Luft anhielten, bemerkte er nicht. „Ich wusste nicht, wen ich sonst anrufen soll. Er ist alles an Familie, was ich habe und er hat gesagt, wenn ich Probleme hätte, dann könnte ich immer anrufen.“ Er atmete tief durch und trank noch einen Schluck. Meine Mom ist verschwunden.“ Adam blickte von einem zum anderen. „Tatsächlich, das tut mir leid. Wie lange schon?“ Sam blickte den Jüngeren interessiert an. „Das ist tragisch, ehrlich. Aber wenn John dein Vater ist, wieso haben wir nie von Dir gehört?“, schaltete sich Dean unfreundlich in das Gespräch ein und lies Adam gar nicht die Möglichkeit Sams Frage zu beantworten. „Weil John und ich uns nicht wirklich kannten, zumindest nicht bis vor ein paar Jahren.“ „Was meinst du damit?“ Dean blieb misstrauisch. „Naja, meine Mom hat nie von ihm gesprochen. Aber ein paar Dinge wusste ich.“ „Was für Dinge?“, wollte Dean wissen. „Dass sie sich in Twin Falls, Idaho kennen gelernt haben, da haben wir, bis ich zehn war, gelebt. Sie musste auf ihrem Heimweg am Friedhof vorbei und an diesem Tag war plötzlich etwas hinter ihr her.“ Er lächelte entschuldigend, wusste er doch wie blöd sich das anhörte. „Zumindest hat sie sich ziemlich erschrocken und ist losgerannt. John war genau im richtigen Moment da, als hätte er auf sie gewartet. Er hat ihr geholfen, als sie stürzte und sie nach Hause gebracht.“ „Und wann bist du ihm begegnet?“, übernahm Sam das Gespräch wieder. „Kurz vor unserem Umzug. Ich war zehn. Meine Mom hatte eine seiner alten Nummern. ich hab sie immer wieder angefleht ihn anzurufen. Doch sie wollte das nicht und dann stand er plötzlich vor unserer Tür. Er war ganz überrascht, dass er einen Sohn hat und er ist ein paar Tage geblieben, damit wir uns kennenlernen konnten.“ „Oh das ist herzerwärmend“, knurrte Dean, dem das Ganze immer mehr auf die Nerven ging. Er war viel zu müde, um sich noch weitere Lügen anzuhören. Er wollte das nur noch hinter sich bringen und dann in ein Bett und alles vergessen. Die missbilligenden Blicke Sams ignorierte er geflissentlich. Die Kellnerin brachte Adam einen Teller. „Was dagegen, wenn ich esse?“ „Nein mach ruhig“, sagte Dean mit einer falschen Freundlichkeit, die zum Himmel schrie. Wie der Junge das nicht merken konnte, war Sam ein Rätsel. ‚Jetzt wird es passieren!‘ Dean spannte sich, um gleich aufspringen zu können. Dieser verdammte Wechselbalg würde ihm nicht entkommen. Adam merkte von den Veränderungen seines Gegenübers nichts. Er nahm die Serviette, legte sie über seinen Schoß und griff dann nach Messer und Gabel. In aller Ruhe begann er zu essen. Frustriert verdrehte der ältere Winchester die Augen. Über Sams Gesicht huschte ein triumphierendes Lächeln. Adam war sauber und er war ihr Bruder! „John ist dann immer mal wieder vorbeigekommen“, erzählte der Milligan kauend. „Wisst ihr, er hat angerufen, wann immer er konnte. Er hat mir Poker und Billard beigebracht. Und er hat mir mein erstes Bier ausgegeben als ich fünfzehn war.“ Deans Zähne mahlten aufeinander. Es fiel ihm immer schwerer sich zu beherrschen. Wer war dieser Adam, dass er so bevorzugt behandelt wurde? Sein erstes Bier hatte er mit 21 von seinem Vater ausgegeben bekommen. Klar hatte er schon vorher Alkohol getrunken, auch in Bars. Das erste Bier von seinem Dad war nur eine Geste, aber damals fühlte er sich von ihm als Erwachsener anerkannt. Und angerufen hatte John auch nur in Notfällen. Meistens war er nachts aus dem Nichts heraus aufgetaucht und hatte erwartet, dass seine Söhne sprangen. Nie war er mit ihnen ein paar Tage irgendwo geblieben, nur damit sie zusammen waren! Nie hatte er mit ihnen etwas unternommen, was nicht mit der Jagd zu tun hatte. „Und er hat mir Auto fahren beigebracht. Er hatte diesen wunderschönen 67er Impala.“ Deans mühsam aufrecht erhaltene Beherrschung verpuffte. Der Impala war sein Baby. Schon als John zum ersten Mal zu Adam gefahren war, hatte der Wagen ihm gehört und er hatte ihn ihm nur dieses eine Mal weggenommen. Er konnte sich noch zu gut daran erinnern. Er war gerade von einer eigenen Jagd wiedergekommen. Gut, er hatte sich zwischendurch nicht, wie von John befohlen, gemeldet. Warum auch. Alles lief bestens! Doch John interessierte das nicht sonderlich. Er war wegen der nicht erfolgten Anrufe wütend. Und als er es auch noch den Versuch unternommen hatte, sein Verhalten mit dem seines Vaters gleichzusetzen, hatte der brüllend seinen Autoschlüssel verlangt und war mit dem Wagen verschwunden, nachdem er ihm befohlen hatte bei Sam zu bleiben und auf ihn aufzupassen, was dem damaligen, angeschlagenen Verhältnis zwischen ihnen nicht sonderlich förderlich war. Nein, Adams Erzählungen konnten, durften nicht wahr sein. „Das ist doch alles Schwachsinn. Du bist ein Lügner.“ Sam schienen gerade dieselben Erinnerungen gekommen zu sein. Er bremste seinen Bruder nicht. „Ich bin kein Lügner“, erklärte Milligan ernst. „Doch, du bist einer!“ „Wer zum Teufel bist du, dass du mich einen Lügner nennst?“ „Wir sind John Winchesters Söhne. Das sind wir. WIR sind seine Söhne.“ Deans Stimmen war gefährlich leise geworden. „Ich habe Brüder?“ „Nein, du hast keine Brüder, und ob du ein Jäger bist oder nicht, das ist mir scheißegal“, wütete Dean weiter. „Ich hab noch nie im Leben gejagt“, sagte Adam irritiert. „Auch das ist mir egal. Ich verschwinde hier. Komm mit, Sam.“ Damit erhob sich der Ältere und ging Richtung Ausgang. Er musste hier raus, bevor etwas zu Bruch ging! „Ich kann es beweisen!“ Dieser Satz schlug ein wie eine Bombe. Dean erstarrte in seiner Bewegung, schaute hilfesuchend zu Sam und dann herausfordernd zu Adam. „Da bin ich ja mal gespannt!“, giftete er, bevor er sich erneut umdrehte und zum Impala stapfte. Für den Augenblick hatte seine Müdigkeit brodelnder Wut Platz gemacht. Sam zahlte Adams Essen und beeilte sich dann, seinen Brüdern zu folgen. „Du hast den Impala?“, fragte der Milligan staunend. „Er hat ihn mir geschenkt, als ich achtzehn wurde“, erklärte Dean bestimmt, öffnete die Fahrertür und ließ sich auf den Sitz fallen. Er rammte den Schlüssel ins Zündschloss, startete und wartete mit hochdrehendem Motor darauf, dass sein einziger kleiner Bruder endlich seinen Arsch in den Wagen bequemte. Adam stand unschlüssig abwartend neben dem Impala. Fragend blickte er Sam entgegen. Der nickte nur Richtung Beifahrerseite und ging zur hinteren Tür. „Du kennst den Weg“, sagte er zu Adam und stieg ein. Dean hatte inzwischen das Radio angedreht, um jede Unterhaltung zu unterbinden. Er wollte Adam keine Chance geben. Nicht ohne wirklich handfeste Beweise. Und selbst dann war er sich nicht sicher, dass er ihn in seiner kleinen Familie aufnehmen wollen würde. Da konnte ja jeder kommen und behaupten zu ihnen zu gehören. Er lenkte den Wagen vom Parkplatz. Aus den Boxen dröhnte „A view to a kill“. ‘Wie passend’, ging es Sam durch den Kopf als er den Blick seines Bruders im Rückspiegel sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)