Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 17: Sie ... ------------------- @ Vanilein - Das Konzert - hm. Ich halte mich bedeckt. Aber Du hast Recht - zur Ruhe kommen sie so schnell wohl nicht. Vielen Dank für Deinen Kommi. LG Kalea 17) Sie ... Nachdem er ihr Essen bezahlt hatte, machte er sich auf den Weg zu dem Geisterhaus. Er wollte sich das Ganze endlich einmal bei Licht betrachten. Vielleicht fand er ja auch etwas über den Architekten heraus, von dem die Ärztin gesprochen hatte. Langsam fuhr er an der Stelle vorbei, an der der Weg zu diesem Haus abzweigte. Überall standen Bäume und Sträucher. Hier konnte er den Impala gut verstecken, sodass er niemandem auffallen würde. Gegenüber des Weges war ein Schild aufgebaut worden, das auf das neue Baugebiet hinwies und jede Menge freie Grundstücke anbot. Wohnen im Grünen Dean schnaubte. Wenn die zum Bauen erst mal sämtliche Bäume abgeholzt hatte, wäre das Grün die längste Zeit grün gewesen. Er zuckte mit den Schultern. Ihm sollte es egal sein. Er musste nur dafür sorgen, dass in dem Geisterhaus niemand mehr zu Schaden kommen konnte. Oder sollte er besser warten bis Sam mit ihm …? Nein, bis Sam soweit war, dass er ihn wieder gefahrlos zu einer Jagd mitnehmen konnte, würden noch einige Tage vergehen. Er wollte seinen Bruder keiner unnötigen Gefahr aussetzen und genau das würde er tun, wenn er ihn hierher mitnahm. Diesen Fall musste er wohl alleine regeln! Er stellte den Impala hinter ein paar Büschen ab, holte sich seine Taschenlampe und die Schrotflinte und ging zu dem Haus. Langsam umrundete er es und die daneben stehende Werkstatt, die er bei der Dunkelheit letzte Nacht gar nicht bemerkt hatte. Jetzt, bei Licht betrachtet, machte das Haus zwar einen trostlosen Eindruck, mit seinen leeren Fensteröffnungen, aber das es seit über achtzig Jahren leer stehen sollte, sah man ihm so nicht an. Hier und da hing ein Fensterladen schief in seinen Angeln und auf dem Dach fehlte die eine oder andere Schindel, aber sonst? Er hätte vermutet, dass ein Haus, wenn es so lange leer steht, nicht mehr als ein Haufen morscher Bretter wäre. Hier lag mehr in der Luft als nur ein Geist. Deans Nackenhärchen stellten sich auf. Das Haus zuerst, entschied Dean. Wieder prüfte er jede Stufe bevor er sein ganzes Gewicht darauf verlagerte und so Stufe für Stufe die Treppe zur Veranda erklomm. Er betrat den Raum und schaute sich um. Das hier schien wirklich Küche und Esszimmer zugleich gewesen zu sein. Ein Kohleherd stand in einer Ecke und an der Wand daneben war ein Büfett. Vom Rest der Einrichtung war nichts mehr zu sehen. Der Raum daneben war bis auf den Kamin gänzlich leer. Außerdem gab es noch einen Raum mit jeder Menge Regale, wohl ein Vorratsraum und einen weiteren Raum, in dem ein Bettgestell stand. Auch hier gab es nichts Verdächtiges. Dean verließ das Schlafzimmer und blickte auf die Treppe. Kurz überlegte er, ob er jetzt zuerst nach oben, oder in den Keller gehen sollte und entschied sich für oben. Da war er ja am Vortag schon gewesen und soweit er sich erinnerte, waren die meisten Räume leer. Vorsichtig stieg er die Stufen hinauf. Das Loch, durch das Sam in die Tiefe gerauscht war, sah bei Licht fast noch gefährlicher aus. Es starrte ihn an, wie ein riesiges Maul, das auf frische Beute lauerte. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er daran dachte, was Sammy noch alles hätte passieren können. Das nächste Mal würde er wieder vorgehen! Hier hatte dieser Brauer sie überrascht. Dean atmete tief durch. Ruhe breitete sich in ihm aus. Er stieg die letzten Stufen hoch und begann routiniert Raum für Raum zu untersuchen. Nichts. Die Zimmer lagen ruhig und leer. Nichts deutete auf ihren untoten Bewohner hin. Auf dem Boden lag eine dicke Staubschicht. Unzählige Fußabdrücke verrieten allerdings, dass es hier jede Menge Besucher gegeben hatte. Wieder im Erdgeschoss angekommen, streute er eine Linie Salz vor die Treppe. Vielleicht half es ja. Er schaltete seine Taschenlampe ein und ging die Treppe in den Keller hinunter. Die Schrotflinte im Anschlag und die Taschenlampe gegen den Lauf gepresst lief er zur ersten Tür. Er drehte sich in den Raum. Hier, genauso wie im nächsten Raum fand er nichts, außer einer Luke nach oben, das war wohl der Zugang für die Kohlen. Ein weiterer Raum reichte bis unter die Treppe. Im hintersten Winkel stand eine Truhe. Dean ließ sich auf die Knie nieder und kroch soweit, bis er sie erreichen und nach vorn ziehen konnte. Er löste die Riegel und öffnete den Deckel. In der Truhe lagen Marionetten. Er legte die Schrotflinte beiseite, packte die oberste am Bein und zog sie heraus. Im Schein der Taschenlampe offenbarte sie ihre ganze Hässlichkeit. Ein alter Mann mit eingefallenen Wangen und tiefen Furchen im Gesicht starrte ihn griesgrämig an. Fast schien es, als ob die Augen vor Hass Blitze sprühen würden. Aber das konnte ja wohl schlecht sein! Trotzdem sah diese Puppe sehr echt aus. Die Ähnlichkeit zu Brauer, so wie er ihn auf den wenigen Bildern im Internet gesehen hatte, war unverkennbar. Der Alte schien sein Handwerk wirklich verstanden zu haben. ‚Chucky, die Monsterpuppe‘ Er schüttelte den Kopf und richtete seine Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt. Die Puppe beiseite legend griff er zur nächsten, als ein kalter Hauch seinen Nacken streifte und sich die Härchen auf seinem Körper aufrichteten. Sofort nahm er seine Schrotflinte zur Hand und drehte sich um. Schon aus den Augenwinkeln sah er den Geist hinter sich stehen und drückte ab. Der alte Brauer zerstob in alle Richtungen. Augenblicklich warf er die Puppe wieder in die Kiste. Feiner Staub wurde aufgewirbelt und reizte ihn zum Niesen. Dean zog die Nase hoch und warf den Deckel zu. Er kroch ein Stück weiter zur Tür und erhob sich, als der Alte schon wieder vor ihm erschien. Noch bevor er sich richtig aufrichten und die Waffe hochreißen konnte stieß der ihn nach hinten. Sein Kopf schlug gegen eine Treppenstufe. Noch im Fallen richtete er die Waffe auf den Mann und drückte ab. Wieder zerstob Brauer. Hart landete er auf dem Boden. Seine Waffe und die Taschenlampe entglitten seiner Hand und sein Blickfeld zerfaserte immer mehr. Schwarze Schlieren waberten vor seinen Augen. Er kämpfte gegen lauernde Dunkelheit. Um nichts in der Welt wollte er jetzt bewusstlos werden. Wer wusste schon, was der Alte dann mit ihm machen würde? Er blinzelte gegen die Dunkelheit. Plötzlich sah er aus dem Augenwinkel einen Geist neben sich stehen. Mühsam versuchte er zu seiner Waffe zu kommen. Ein wütendes Knurren entrang sich seiner Kehle, als er sich noch etwas weiter streckte und endlich den Kolben der Schrotflinte mit den Fingerspitzen erreichte. Er zerrte die Waffe zu sich heran, lud sie durch und feuerte, noch bevor er das bleiche Wesen richtig sehen konnte. Sie zerstob in alle Richtungen. Erschöpft ließ sich Dean gegen die Truhe in seinem Rücken sinken und versuchte mit aller Kraft nicht in die lockende Dunkelheit abzutauchen. Immer wieder zwang er sich tief durchzuatmen. Sie war weg. Sie … Sein Gehirn begann zu arbeiten. Sie! Der zweite Geist war eine Frau! Sie hatte ihn nicht angegriffen! Sie hatte einfach nur dagestanden und nach oben gezeigt! Wollte sie ihm etwas zeigen? Langsam klärte sich seine Sicht wieder und er rappelte sich auf. Dean sammelte sein Gewehr und die Taschenlampe auf und machte sich auf den Weg nach oben. Wieder durchsuchte er sämtliche Räume. Da war nichts, was ihm nicht schon vorher aufgefallen wäre. Das Bettgestell, der Kamin, der Herd und das Büfett. Er leuchtete jede Bodendiele ab, ob da nicht vielleicht ein loses Brett wäre. Er untersuchte Tür- und Fensterrahmen und öffnete jede Schranktür. Selbst in dem alten Kohleherd schaute er nach. Hatte er sich getäuscht? War es doch Brauer gewesen? Aber der hätte ihn doch sofort wieder angegriffen, oder? Hier war nichts! Frustriert schlug er die obere Schranktür zu, die er gerade noch untersucht hatte. Ein eisiger Hauch traf seinen Rücken und wieder richteten sich seine Nackenhaare richteten. Er umfasste seine Waffe fester. Sich umdrehen und auf die bleiche Erscheinung zielen war eins, doch er drückte nicht ab. In einiger Entfernung stand sie da und zeigte auf das Büfett. „Aber hier ist nichts!“, knurrte er. Plötzlich flackerte sie und verschwand. Im selben Augenblick materialisierte sich Brauer neben Dean, rammte ihm die Faust in die Seite und schlug die Schrotflinte nach oben. Der Winchester keuchte und ließ die Waffe fallen. Sofort packte Brauer ihn am Kragen und zerrte ihn rückwärts. Hastig versuchte er sich am Büfett festzuhalten. Etwas löste sich unter seinem Griff und er verlor gänzlich den Halt. Mit einem bösartigen Lachen schleuderte Brauer ihn gegen den Herd. In Deans Schultern explodierten heiße Feuerbälle. Ein leises Stöhnen kam über seine Lippen. Er sah Brauer auf sich zukommen. Seine Hand tastete nach einer Art Waffe, mit der er sich verteidigen konnte. Polternd viel etwas um. Es klang metallisch. Brauer stand neben ihm, öffnete seine Faust und begann auf die Handfläche zu pusten. Deans suchende Hand fühlte einen runden Griff. Sofort schlossen sich seine Finger darum und er schwang den Arm nach vorn. Der Geist zerplatzte in einer gelblichen Staubwolke, die langsam auf den Winchester herab rieselte. Erleichtert schloss Dean die Augen und ließ sich gegen den Kohleherd sinken. Die Dunkelheit überrannte ihn. Stöhnend richtete sich Dean etwas auf. Seine Schultern protestierten schmerzhaft gegen die Bewegung. Er blinzelte und rieb sich träge über seine Augen. Um ihn herum herrschte vollkommene Dunkelheit. Was war passiert? Wo war er? Langsam tastete er sich vorwärts. Seine Hand stieß gegen Holz. Das Büfett! Er stemmte sich auf die Knie und tastete sich weiter. Endlich fanden seine Finger den Schaft seiner Schrotflinte und daneben lag auch seine Taschenlampe. Er betätigte den Schalter und atmete erleichtert auf, als der Raum in ein diffuses Licht gehüllt wurde. Wie lange hatte er hier gelegen? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass fast drei Stunden vergangen waren, seit er das Haus betreten hatte. Was hatte dieser Brauer mit ihm gemacht? Ein Schauer rann über seinen Rücken. Wieder blickte er sich um. Von den Geistern war keine Spur. Noch einmal leuchtete er über das Büfett. Er zog die Augenbrauen zusammen. Etwas war anders. Dean trat näher heran und untersuchte den Schrank. Unter der Arbeitsfläche stand ein Stück Brett hervor. Er umfasste es und rüttelte leicht daran. Es rutschte ein wenig weiter heraus. Dean blickte sich noch einmal um, dann zog er er heraus. Leise schleifend bewegte sich das Brett. An der hinteren Seite war eine Aussparung. Dean leuchtete in den Spalt. Etwas lag darin. Er griff sich den Schürhaken und zog dieses Etwas heraus. Es war ein Buch. Alt und an den Ecken leicht zerfleddert. Ohne einen Blick hinein zu werfen, schob er es sich hinten in den Bund seiner Jeans und brachte das Brett wieder an seinen Platz. So langsam sollte er sich beeilen. Sam würde schon auf ihn warten und sich unnötig Sorgen machen. Außerdem sollte er vorher duschen, wenn er so aussah, wie er sich fühlte, dann wollte er Sam lieber nicht unter die Augen treten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)