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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Das Fazit : Alles gut, oder?

295) Das Fazit: Alles gut, oder?
 

Dean warf sich ein paar Hände kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete sich ab und ging zurück in die Küche.

„Okay“, sagte er heiser und schaute Sam in die Augen.

„Okay? Okay, was?“, wollte der unsicher wissen.

„Okay, ziehen wir nach Bloomington, Indiana.“

Sam sprang auf, war mit zwei langen Schritten neben seinem Bruder und zog ihn in einer feste Umarmung, die Dean auch fast sofort, mit einem leisen, zufriedenen Grummeln, erwiderte.

„Ich verspreche ein guter kleiner Bruder zu sein“, nuschelte der gegen Deans Schulter.

Sam fühlte das Lachen mehr, als er es hörte: „Versprich nichts, was du nicht halten kannst, Sammy.“

Sammy erschauerte regelrecht, als er endlich wieder diesen Namen hörte. Deans Kosenamen für ihn, den niemand anderer je so aussprechen würde.

Dean drückte Sam etwas von sich und blickte zu Bobby, der etwas verloren neben der Kaffeemaschine stand. Er streckte seine Hand aus und zog den alten Jäger, kaum dass der in seiner Reichweite war, mit in diese Umarmung. Jetzt war seine Welt, zumindest für den Augenblick wieder in Ordnung!

„Über dein jagen müssen wir aber noch mal reden“, grummelte Dean leise gegen Sams Schulter und der nickte kurz.
 

„So wie es aussieht, scheint ihr alle Unstimmigkeiten geklärt zu haben?“, stellte Jody fest, kaum dass sie die Küche betreten hatte.

„Haben wir“, sagte Sam mit belegter Stimme und Dean streckte seine Hand erneut aus und zog auch sie mit in ihre Umarmung. „Du gehörst genauso zu uns“, nuschelte er mit belegter Stimme und schluckte. „Ich weiß nurnicht, ob das jetzt so erstrebenswert für dich ist.“

„Es gibt keinen Ort auf der Welt, an dem ich jetzt lieber wäre!“, sagte sie voller Überzeugung. Auch wenn sie noch immer um ihren Mann und ihren Sohn trauerte, hier hatte sie eine Familie gefunden, die so verkorkst und einzigartig und liebevoll, traurig und freundlich und verständnisvoll war, dass sie sie nie mehr missen wollte. Hier wurde sie aufgefangen, hier konnte sie sein, wer auch immer sie war. Hier konnte sie sich erinnern und vergessen. Hier war sie angekommen.
 

Nachdem sie die Umarmung gelöste hatten, blickte Dean von einem zum anderen. „Danke, dass ihr für mich da ward und danke, dass ihr mich ertragen habt.“ Jetzt sah er Bobby in die Augen.

„Ich würde es jeder Zeit wieder tun, auch wenn ich überlege, dir einen Helm zu kaufen und dir den dann am liebsten auf den Kopf kleben würde. Pass einfach auf, dass das … passt einfach auf, dass euch nie wieder etwas schlimmes passiert.“

„Dann müsstest du uns in Watte packen und einsperren“, überlegte Sam laut.

„Führe mich nicht in Versuchung, Sam. Der Panikraum ist schallisoliert!“

Sam schluckte.

„Bring ihn nicht auf schlechte Gedanken, Sam“, schlug jetzt auch noch Dean in diese Kerbe.

„Schluss damit“, schimpfte Jody lachend und blickte zu Dean. „Du erinnerst dich also wieder an alles?“

„Jah.“ Dean nickte. „Einiges hätte gerne für immer verschwunden bleiben können, aber ja. Ich erinnere mich und letztendlich bin ich froh darüber.“ Er fasste Sams Ärmel und zog ihn aus der Küche. „Wir klären nur schnell war“, erklärte er über die Schulter.

Mitte im Flur blieb er stehen, sah Sam in die Augen und atmete tief durch. „Bist du wirklich nur jagen gegangen, weil du gerade da warst?“ Den Rest seiner Frage schluckte Dean herunter. Er wollte Sam nicht schon wieder anfahren.

„Den Poltergeist ja. Diese Marienette hatte mir meinen Körper geklaut, da war ich ja gezwungen etwas zu tun ...“

Moment mal, Marinette?“, unterbrach Dean ihn. „Wer ist Marinette?“

„Die ganze Geschichte kann ich dir gerne später erzählen, das dauert etwas. Nick hat mir geholfen.“

Dean nickte. „Und weiter? Du kamst vollkommen zerschlagen aus Maine wieder.“

„Das war ein Vampir, der eine Frau angegriffen hatte. Er hätte sie getötet, wäre ich achtlos daran vorbei gegangen.“ Sam atmete durch. „Nur den Schwimmbadgeist habe ich aktiv gesucht.“ Er suchte Deans Blick.

„Es tat so gut, gebraucht zu werden. Du warst so selbstständig …“ Er schnaufte. „Ich weiß, dass es falsch war. Ich weiß, dass ich dich immer wieder genervt habe aufzuhören und dass ich jetzt selbst wieder gejagt habe. Warst du deshalb so sauer?“

„Ich war vollkommen durcheinander, gerade erst wieder da. Meine Erinnerungen musste ich erstmal sortieren und dann … Es tut mir leid, Sam, dass ich dich so angefahren habe. Es war das Erste was mir in den Sinn kam, das Erste, das greifbar war. Ich sollte wohl besser meine Klappe halten und erst denken!“, betreten starrte er auf den Boden.

„Wir machen beide Fehler, Dean. Ich hätte dich ja auch erstmal in Ruhe lassen können.“

„Hättest du, ja. Aber ganz ehrlich Du hättest es nicht gekonnt. Ich zumindest hätte es nicht gekonnt, wenn mein Bruder seine Amnesie überwunden hätte.“

„Und ich hätte in diesem Fall wohl genauso bissig reagiert“, nickte Sam.

„“Trotzdem tut es mir leid, Sam!“

„Es ist gut, Dean. Lass uns nach vorne schauen!“

Dean nickte.

Gemeinsam gingen sie zurück in die Küche.

„Alles geklärt?“, fragte Bobby.

Die Brüder nickten.

„Dann lasst uns den Tag feiern!“, schlug Jody jetzt vor.

„Ich bin dabei“, erklärte Bobby und die Brüder nickten wieder.

„Was machen wir?“, fragte Dean.

„Zum Grillen ist das Wetter wirklich nicht geeignet, aber wir könnten uns etwas bestellen und uns einen gemütliche Abend machen?,“ schlug Jody vor.

„Das klingt gut!“, stimmte der ältere Winchester sofort zu. „Pizza, Burger, Chinesisch?“

Sam verdrehte die Augen. „Der verfressenen Teil von dir hätte ruhig vergessen bleiben können.“ Er freute sich Dean mal wieder wie gewohnt Kontra geben zu können.

„Eigentlich habe ich nur gefragt was wir bestellen wollen, aber wenn du meinst, wir können auch alles nehmen“, grummelte Dean.

„Also ich würde mir doch Gedanken machen, ob du dich wirklich wieder an alles erinnerst, wenn du nur im Salat stochern würdest!“, mischte sich Bobby ein.

Hah, machte Deans Gesicht in Sams Richtung und der verdrehte ergeben, aber grinsend, die Augen. Dean war wieder Dean. Mehr wollte er gar nicht haben, auch wenn er wusste, dass er sich schon bald wieder darüber aufregen würde, jetzt war er nur froh, ihn wieder zu haben.

„Ich bin für chinesisch“, sagte Jody und holte ihr Handy hervor, um eine Bestellung aufgeben zu können.

Noch bevor sie wählen konnte, klingelte es.

Sie blickte auf das Display und verdrehte die Augen. „Hier ist Sheriff Mills?“, nahm sie das Gespräch an.

Kurz lauschte sie. „Ich komme“, sagte sie dann und legte auf.

„Ein schwerer Unfall. Ich muss los“, erklärte sie, verließ das Haus und lief zu ihrem Wagen.

„Soviel zum Thema feiern“, seufzte Bobby. „Bestellen wir uns trotzdem etwas?“

„Hunger habe ich“, sagte Dean ruhig. „Vielleicht dauert es ja nicht lange. Außerdem wird sie auch Hunger haben, wenn sie wiederkommt.“ Er zog sein Telefon aus der Tasche und schaute darauf. „Wo ist eigentlich mein altes Telefon? Existiert das noch oder hat es den Einsturz der Mine nicht überlebt?“

„Es existiert noch. Warte, ich hole es dir“, sagte Sam und lief nach oben in sein Zimmer. Mit Deans Handy kam er zurück und drückte es seinem Bruder in die Hand. „Ich wollte nichts löschen, da war ein Neues besser, dachte ich.“

„Danke!“ Dean strahlte ihn an. Jetzt musste er nur die Nummern von Krista, Rohan und Javi übertragen. Ed würde er wohl genauso wenig wiedersehen wie die Prudells oder die Pferde. Aber verabschieden wollte er sich schon noch.
 

Dean hatten ihre Bestellung durchgegeben und legte auf, als Bobbys Telefon klingelte. Bobby ging dran. Er hörte kurz zu und gab dann ein kurzes: „Ich komme“, durch und legte auf.

„Der Unfall. Ich soll die Wagen abschleppen“, erklärte er, ging zur Tür und zog sich seine Jacke über.

„Brauchst du Hilfe?“, wollte Dean wissen.

„Wenn wir mit zwei Wagen fahren können, sind wir schneller fertig“, erwiderte der Jäger nickend.

„Okay, dann los“, freute sich Dean. Gerade war wieder eine Welle Erinnerungen über ihn hereingeschwappt, die er mit möglichst viel Beschäftigung zu ignorieren suchte. Jetzt war nicht die Zeit und erst recht nicht der Ort um ihnen zu begegnen. Dafür brauchte er Ruhe und möglichst viel Bier, oder noch besser eine Bar, eine willige Blondine und möglichst viel Bier.

„Willst du auch mitkommen, Sam?“, fragte er seinen kleinen Bruder.

„Nein, lasst mal. Es reicht, wenn ihr euch die Füße wegfriert“, entgegnete der und schluckte den Rest seines Satzes herunter. So sehr er Dean nach dem Auf und Ab der letzten Monate auch am liebsten nicht mehr von der Seite weichen wollte. Er sah es in Deans Augen, wie es ihm ging und warum er fahren wollte. Er würde hier bleiben und sie mit heißem Kaffee mit viel Whiskey empfangen und hoffen, dass Deans Fieber nicht wiederkam. „Außerdem muss ich noch Hausaufgaben machen.“

„Na dann viel Spaß, und iss uns nicht alles weg!“, forderte Bobby grinsend.
 

Zwei Stunden später hörte Sam wie ein Wagen auf den Schrottplatz gerumpelt kam. Er stellte die erste Essenspackung in die Mikrowelle und ging zur Tür.

Endlich hatte Bobby das Wrack vom Haken gelassen. Er parkte den Abschleppwagen und kam zur Veranda. „Kannst du mich zum Unfallort fahren?“, fragte er Sam.

„Wieso? Was ist passiert und wo ist Dean?“, sprudelte Sam hervor. „Ist ihm was passiert?“

„Alles gut, Sam. Ich erkläre es dir unterwegs, okay?“

Sam nickte. Er holte sich seine Jacke und ging mit Bobby zum Impala.

„Und?“, begann er ungeduldig, kaum dass er den Wagen auf die Straße lenkte.

Bobby holte tief Luft. „In einem der Wagen haben wir eine Transportbox gefunden. Eine offene Transportbox. Der Deckel war komplett abgegangen und sie war ziemlich demoliert. Wir haben uns nicht so viel dabei gedacht, außerdem war die Bergung der Leichen wichtiger. Keiner der Beteiligten hat überlebt.“ Bobby schluckte. Es ging ihm immer wieder an die Nieren, wenn Menschen starben. „Jedenfalls“, fuhr er fort. „Plötzlich fragte einer der Polizisten nach einem Hund. Sie hatten im Fond Papiere gefunden. Wir haben gesucht und den Hund gefunden. Nein, eigentlich ist es noch kein Hund. Es ist ein vollkommen verängstigter Welpe. 9 Wochen alt. Jody ist mit Dean und der Kleinen zum Tierarzt gefahren. Sie war kaum in das Auto zu bekommen. Alleine hätte Jody das nicht hinbekommen. Ich habe den ersten Wagen hergebracht. Jetzt müssen wir den zweiten holen.“

Sam nickte kurz, dann fiel ihm etwas auf. „Will Dean den Hund behalten?“, sprudelte er hervor.

„Erstmal sollten wir abwarten, was der Tierarzt sagt und dann sehen wir weiter.“

Sam nickte nur. Ein Hund wäre zwar schön, aber zur Zeit wohl eher hinderlich, jetzt wo sie wussten, dass sie im Sommer umziehen würden und ihr Leben dann neu ordnen mussten.

Er ließ Bobby an der Unfallstelle raus und fuhr zurück.



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