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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Chupacabra

218) Chupacabra
 

„Mist“, fluchte Sheriff Hanscum leise. In ihren Bemühungen den Männern zu folgen, hatte sie nicht wirklich darauf geachtet, wohin sie trat und war jetzt auf einem losen Stein weggerutscht. Sie lehnte sich an einen Baum und massierte sich den schmerzenden Knöchel. Vorsichtig versuchte sie aufzutreten. Es ging ganz gut. Vorerst.

Plötzlich knurrte etwas neben ihr.

Hastig fuhr sie herum , versuchte ihre Waffe zu greifen und zu schießen, doch sie war zu langsam. Etwas riesiges, schmutzig Graubraunes schoss auf sie zu und verbiss sich in ihrer Pistole, die sie,um ihre Kehle zu schützen, hochgerissen hatte. Sie schob die Waffe noch etwas weiter in das Maul dieses Monsters, drehte sie und hoffte, dass sie sich so schützen konnte.

Das Vieh versuchte immer wieder zuzubeißen, doch die Waffe hinderte es daran. Wütend verdoppelte es seine Bemühungen und begann außerdem noch mit den Pfoten zu scharren.

Donna war in einer Zwickmühle. Ließ sie die Waffe los, würde das Vieh sie schnell fallenlassen und wäre wieder hinter ihr her, hielt sie sie fest, zerkratzte es ihr langsam aber sicher den Bauch. Aber egal wie, lange würde sie hier so oder so nicht mehr durchhalten.
 

„Verdammt“, schimpfte der ältere Winchester plötzlich und fuhr herum. So schnell er nur konnte, sprintete er den Weg zurück, den sie gekommen waren. Irgendetwas war knurrend über ihren Verfolger hergefallen. Er musste ihm helfen, denn das was er da zu hören bekam, klang alles andere als gut. Sam wollte gerade fragen was denn los sei, als er einen Schrei vernahm. Ohne ein weiteres Wort rannte er hinter seinem Bruder her.

In vollem Lauf riss Dean seinen Colt aus dem Bund. Er wurde erst langsamer, als er die zwei Körper am Boden sah. Schnell erfasste er, wer da miteinander kämpfte. Er verkürzte die Entfernung noch um ein paar Schritte, um sicherer zielen zu können und drückte ab.

Kugel um Kugel traf den Chupacabra, doch erst die vierte ließ ihn über Sheriff Hanscum zusammenbrechen.

Sam hatte seinen Bruder während der letzten Schüsse erreicht. Zusammen liefen sie zu dem Knäuel aus Körpern.

„Sheriff Hanscum! Was machen Sie denn hier?“, fragte Sam, wohl wissend, dass sie verfolgt worden waren, nur nicht von wem und zog den Chupabara mit seinem Bruder zusammen von ihr herunter.

„Wo hat er sie erwischt?“, versuchte Dean nun ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und begann sie zu untersuchen.

„Ich ...“, stotterte sie und schlug um sich, bemüht sich von seinen Händen zu befreien.

„Sheriff! Bitte!“

Sie hielt inne und musterte ihn. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, dass der Angriff vorbei war und die beiden Männer ihr helfen wollten.

Sie ließ es zu, dass sie sie auf die Füße zogen und noch einmal genau untersuchten.

„Wir bringen Sie besser ins Krankenhaus“, erklärte Dean leise.

„Nein … ich … das geht schon“, versuchte sie die Hände abzuwehren. „Ist es tot?“ Ihr Blick huschte immer wieder zu dem Chupacabra.

Dean schob sie sanft in Sams Hände, nicht dass sie wieder zu Boden ging, sie sah alles andere als stabil aus, und ging zu dem Kadaver. Er zog seinen Colt aus dem Bund und feuerte noch zwei Kugeln in den Kopf des Tieres.

„Jetzt ist er es definitiv!“, erklärte er ruhig und hockte sich neben den toten Körper. Vorsichtig strich er mit der Hand über das struppige Fell auf dem Rücken. Er hatte mal gelesen, dass die … Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Musst du den jetzt noch streicheln? Du hast ihn gerade erschossen“, stellte Sam mit einem Blick auf seinen Bruder etwas ungläubig fest und wandte sich sofort wieder der verletzten Frau zu.

„Hab ich‘s doch gewusst“, grinste der Ältere.

Jetzt hatte er Sams ganze Aufmerksamkeit. „Was?“ Und auch Sheriff Hamscum schaute auf.

Vorsichtig schob Dean seine Hand im Fell quer über den Rücken, um sie dann langsam in Richtung Kopf zu bewegen. Große harte Stacheln richteten sich auf. Sam keuchte.

„Wenn den einer versucht von hinten anzugreifen, reißt der sich das Maul auf. Fast wie ein Urson, ein Baumstachelschwein, dass überall am Körper kleine fiese Stacheln hat“, erklärte Dean.

„Woher weißt du das?“

„Erfahrungen, Sammy.“ Dean grinste kurz, wurde aber sofort wieder ernst und ließ seinen Blick über den Sheriff gleiten.

„Wie sieht es aus?“

„Die Wunden sind nicht tief und wohl auch nicht gefährlich, aber sie sollten gereinigt und verbunden werden, bevor sie sich entzünden.“

„Also bringen wir sie ins Krankenhaus?“

„Nein! Ich bin okay!“, erklärte sie mit fester Stimme.

„Sheriff, bitte. Das sieht zwar nicht so schlimm aus, kann aber schlimm werden!“, versuchte Sam es eindringlich.

„In meinem Wagen hab ich Verbandszeug! Ich werde jetzt auf keinen Fall ins Krankenhaus fahren und sie hier draußen lassen. Das Vieh ist gefährlich und ich bin es auch meiner Tochter schuldig, dass ich das hier beende!“

„Darum kümmern wir uns“, versuchte Dean sie umzustimmen.

„Nein! Ich bin der Sheriff und das hier ist mein Revier. Ich ...“

„Es ist unser Job sich um diese Dinger zu kümmern. Wir erledigen das hier und verschwinden wieder.“

„Sie erledigen das und verschwinden wieder?“, wiederholte sie den Satz und ließ ihn sich regelrecht auf der Zunge zergehen. „Sie sind nicht vom Wildlife Service. Sie sind Jäger.“

„Wir sind …“, wollte Dean ihr widersprechen.

„Sie hatten schon mal mit einem Jäger zu tun“, bestätigte Sam ihre Feststellung indirekt und fing sich einen wütend fragenden Blick seines Bruder ein, den er mit einem kurzen Schulterzucken beantwortete. Der Ältere wandte sich leise grummelnd ab und begann ein paar stärkere Äste zu holen, um den Kadaver zu bedecken.

Sam grinste kurz. Er meinte ein „Erzähls doch gleich allen“, gehört zu haben, war sich aber nicht ganz sicher und wandte sich wieder dem Sheriff zu. „Wir gehen erst mal zum Campingplatz zurück und versorgen Ihre Wunden. Danach sehen wir weiter.“ Vielleicht kam sie ja noch zur Einsicht, dass sie das hier den Profis überlassen konnte, und stimmte dem Krankenhaus zu.
 

„Wo oder wann haben Sie von Jägern erfahren?“, fragte der jüngere Winchester gerade heraus. Er hatte seinen Arm so um den Sheriff gelegt, dass er sie jeder Zeit auffangen konnte, sollten sie die Kräfte verlassen.

Dank seines Gehörs bekam Dean die Frage wunderbar mit, und das obwohl er ihnen in einigem Abstand folgte, und dabei die Umgebung nicht aus den Augen ließ. Er schnaubte kurz, war ja klar, dass sein kleiner Bruder, nachdem er sie quasi geoutet hatte auch wissen wollte, woher sie von ihnen wusste. Obwohl? Interessieren würde ihn das auch.

„Ich war noch nicht lange Deputy als wir auf eine alte Jagdhütte aufmerksam gemacht wurden, in der Schwarzbrenner sein sollten. Wir, also Evan, auch ein Deputy, Sheriff Buckmiller und ich sind der Sache nachgegangen. Es waren keine Schwarzbrenner. Es waren Vampire. Doch das haben wir erst bemerkt, als es schon fast zu spät war. Das heißt, für den Sheriff war es zu spät. Er hatte die Hütte kaum betreten, als ihn schon eines dieser Dinger gebissen hatte. Evan und mich haben sie überwältigt und in eine andere Hütte verschleppt. Nach unserer Befreiung erfuhren wir, dass der Suchtrupp so ziemlich überall gesucht hatte. Leider waren sie noch nicht bis zu uns vorgedrungen. Das hätte wohl noch Tage gedauert, bis sie uns gefunden hätten und ich will mir nicht vorstellen, ob wir das überstanden hätten. Aber eigentlich hat es auch Evan nicht überstanden. Er hat gekündigt, kaum dass er aus dem Krankenhaus raus war und arbeitet jetzt in einer Fabrik am Fließband. Er lebt bei seiner Mutter und außer zum Arbeiten traut er sich kaum aus dem Haus, seitdem.“ Sie seufzte leise.

„Und wie sind sie da raus gekommen?“, hakte Sam ruhig nach. Er wollte nicht, dass sie immer tiefer in den trüben Gedanken versank.

„Zwei Tage waren seit unserer Entführung vergangen. Ein Mann stand plötzlich in der Hütte. Er hat den Vampiren den Kopf abgeschlagen und uns da raus geholt. Er hat uns bis zum Krankenhaus gebracht, uns erklärt, dass wir erzählen sollten, dass wir die Schwarzbrenner zu einer anderen Hütte verfolgten und erwischten und die diese Hütte in Brand gesteckt haben. Der Sheriff ist dabei tödlich verletzt worden und durch die folgende Explosion konnten wir ihn nicht mehr rausholen.“

„Hat der Jäger gesagt, wer er war?“, wollte Sam jetzt wissen.

„Rufus Tanner. Ich hab ihn auf dem Weg ins Krankenhaus ein wenig ausgefragt. Sehr gesprächig war er ja nicht.“

„Rufus Turner“, verbesserte Sam sie.

„Turner, stimmt.“ Donna lächelte ihn an. Die Zwei hatten ihr zwar das Leben gerettet, so ganz sicher war sie sich nicht gewesen, dass sie nicht zu viel verraten hatte, mit ihrer Erzählung. Aber sie hatten den kleinen Test bestanden. Sie hatte wohl Glück gehabt.

Das letzte Stück bis zum Parkplatz schwiegen sie.
 

„Wir sollten sie wirklich in ein Krankenhaus bringen“, versuchte Sam sie noch einmal umzustimmen. „Wir haben hier kein Verbandszeug.“

„Ich habe welches in meinem Wagen“, erklärte sie erneut.

„Und wo ist der?“, demonstrativ schaute sich der ältere Winchester um.

„Zweihundert, dreihundert Meter die Straße runter“, sagte sie mit einem Grinsen und warf Dean den Schlüssel zu. „Ich brauch nur ein paar Minuten und etwas zu Trinken, dann geht’s schon wieder.“

Dean starrte ungläubig auf den Schlüssel in seiner Hand. „Ich soll Ihren Wagen herholen?“ Sie war in Uniform! Das hieß, er sollte einen Polizeiwagen fahren!

„Und? Sie können doch autofahren, oder?“

„Können schon!“

„Ich bin hier County-Sheriff und ich erlaube es Ihnen. Es ist ein Notfall.“

„Okay?!?“ So ganz sicher war sich Dean noch nicht, aber er lief los.
 

Als er wenige Minuten später wieder auf den Zeltplatz kam, hatte sie etwas getrunken und sah auch schon viel besser aus. Sam war gerade dabei, die Wunde mit Wasser zu reinigen.

„Das nenne ich Timing“, lachte er.

„Und? Hat der Wagen gebissen?“, wollte Donna grinsend von dem Älteren wissen.

„Das nicht!“, erklärte er. „Wohl habe ich mich darin aber auch nicht wirklich gefühlt.“

„Warum? Sitzen Sie sonst eher hinten?“

„Selten, sehr selten“, erwiderte Dean leise und grinste kurz. „Wo ist der Verbandskasten?“

Donna grinste ebenfalls kurz, ob des abrupten Themenwechsels. „Im Kofferraum.“

Dean holte ihn und hielt ihn dann so, dass sein Bruder die Wunden noch einmal richtig desinfizieren und danach mit Pflaster abdecken konnte.

„Und Sie wollen wirklich in kein Krankenhaus, Sheriff?“, fragte er noch einmal eindringlich.

„Nein. Ich will mitkommen. Das hier ist mein Revier und ich bin es den Menschen hier, ich bin es meiner Tochter schuldig, dass ich dabei bin! Ich werde sie nicht die ganze Arbeit machen lassen und mich ausruhen!“, redete sie sich in Rage.

Die Winchesters warfen sich einen ihrer so vielsagenden Blicke zu und nickten dann.

„Okay! Aber Sie bleiben hinter uns!“, gab sich Sam mehr oder weniger geschlagen.

„Wir wissen hier von zwei Höhlen. Können Sie uns mehr darüber erzählen?“, wollte Dean auch sofort von ihr wissen. Sie hatten eine einheimische Quelle, warum die nicht nutzen?

„Es gibt mehr als nur zwei.“

„Wissen Sie auch wo genau die alle sind.“

„Moment, ich habe ein Karte im Wagen“, sie lief zu ihrem Fahrzeug, öffnete die Beifahrertür, holte die Karte aus dem Handschuhfach und breitetet sie am Fenster der Beifahrertür aus.

Schnell griff Sam zu und hielt die eine obere Ecke an der C-Säule fest, während Dean das Gleiche mit der andere an der B-Säule machte.

Donna lächelte, zog einen Stift aus ihrer Jacke und begann Kreise zu ziehen.

„Hier, hier und hier. Hier ...“

„Wie viele denn noch?“, stöhnte Dean und sah seine Hoffnung, das ganze heute noch abzuschießen, schwinden.

„In der Nähe des Zeltplatzes sind es sechs, vielleicht sieben. Im Umkreis des Ortes zwölf und wenn wir den gesamten Kreis nehmen, dann 37. Von denen sind allerdings fünf verschüttet.“

„Das mindert die Zahl ungemein“, stöhnte Dean sarkastisch.

„Kümmern wir ins erst mal um die Höhlen hier in der Umgebung oder was denkst du wie weit so ein Chupacabra läuft, um Beute zu machen?“, fragte Sam seinen Bruder.

„Solange sie noch nicht sicher auf den Beinen sind, wird er sich wohl nicht weit entfernen. Je sicherer sie werden, umso weiter werden die Kreise, wenn sie die Höhlen nicht immer wieder komplett wechseln.“

„Sie wissen mehr über diese Chupacabras?“, wollte Donna interessiert wissen.

„Nein, aber ich hab mich eingehender mit Wölfen befasst.“

‚Befasst‘ Sam grinste breit. So konnte man das auch umschreiben.



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