Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 200: Die Suche nach dem Monster --------------------------------------- Ein liebes Hallo an meine Leser ... Wäre ja schon schön mal zu hören, ob euch die Geschichte überhaupt gefällt ... 200) Die Suche nach dem Monster Dean atmete tief durch. „Wahrscheinlich hast du Recht ...“ „Nicht wahrscheinlich. Ich habe Recht und das weißt du.“ „Ja, aber wollen wir das?“ „Wir müssen es nicht. Wir haben alle Möglichkeiten. Es ist nur der letzte Anker.“ „Sag das nur nicht Bobby.“ „Besser nicht“, grinste Sam. „Ich wollte dir damit auch nur verdeutlichen, dass du keine Angst vor der Zukunft haben musst. Sie ist wie ein neuer Fall. Am Anfang wissen wir nicht womit wir es zu tun haben, dann stecken wir vielleicht ziemlich in der Patsche, doch am Ende gehen wir siegreich aus der Schlacht hervor. Wir haben vielleicht ein paar Blessuren, aber was soll´s. Das heilt und wir sind stärker und kämpfen weiter.“ Dean nickte langsam. „Vielleicht hast du Recht.“ „Vielleicht?“ „Okay. Du hast Recht. Ich finde es trotzdem nicht so simpel und ich kann die Vergangenheit nicht einfach so unter den Tisch kehren. Ich meine, ich bin doch für dich verantwortlich und ich ... Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe, damals in St. Joseph. Und … du setzt so viele Hoffnungen in mich. Ich will dich nicht wieder enttäuschen, doch ich weiß nicht, ob ich der bin, den du in mir zu sehen scheinst. Als Jäger bin ich gut und als großer Bruder scheine ich nicht alles falsch gemacht zu haben. Aber jetzt einfach als Bruder? Adam hat mich aus der Bahn geworfen und wenn du nicht gewesen wärst? Und jetzt? Ich bin verschwunden, als du mich gebraucht hättest und ich muss zugeben, wenn es William nicht gelungen wäre mich zurück zu verwandeln, ich wäre wohl wieder zu meiner Wolfsfamilie gelaufen, wenn du mir eine Wahl gelassen hättest.“ „Ich weiß“, erwiderte Sam ruhig. „Du weißt?“ Dean starrte seinen Bruder verwundert an. Damit hätte er nicht gerechnet. Hatte Sam nicht gesagt, dass er … „An dem Tag, als Bobby und ich dich verletzt gefunden haben wollten wir uns verabschieden. Wir haben doch gesehen, wie glücklich du bei deiner Familie gewesen bist. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, dass du dieses Leben gegen das an meiner Seite tauschen solltest. Und ich hätte dich auch wählen lassen, wenn es William nicht gelungen wäre, aus dir wieder einen Menschen zu machen, oder besser, wenn Amaruq nicht aufgetaucht wäre.“ Sam schluckte hart. Lange starrte Dean blind vor sich hin, bevor er seinen Blick hob und den Jüngeren direkt anschaute. „Es tut mir leid, was du durchmachen musstest.“ „Ich weiß, Dean, aber es ist vorbei. Lass uns nach vorn sehen. Und jetzt gehe ich duschen.“ Dean nickte. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Du stinkst.“ „Auch das weiß ich“, antwortete der Jüngere mit einem warmen Lächeln. Während Sam im Bad versuchte die Spuren ihres Abwasserkanal-Abenteuers loszuwerden, schaute sich Dean suchend im Zimmer um. Er wollte noch nicht schlafen, weil er wusste, dass er ohne Sammys beruhigende Atemzüge wohl nicht einschlafen konnte und er hatte Angst vor den Träumen. Aber vielleicht … Er suchte sich eine Stadtkarte aus dem Internet und begann sämtliche Orte darauf einzuzeichnen, an denen es Vorfälle gegeben hatte. Schnell ließ sich erkennen, dass sie sich nur auf einen Teil des Ortes begrenzten. Einem Teil, in dem sie sich dummerweise ihr Zimmer gesucht hatten. Eine Weile starrte er auf die vielen Punkte. Er runzelte die Stirn. Konnte das sein? Schnell holte er sich Block und Stift und begann die Vorfälle in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Als Sam aus dem Bad kam war er gerade dabei die Punkte durch diese Zahlen zu ersetzen. „Was machst du da?“, fragte Sam und ging zum Schrank. Er holte sich frische Kleidung heraus. Mitten in seinem Tun ging ihm auf, dass sein Bruder nicht reagiert hatte. Er hielt inne. „Dean?“ Er schaute zu ihm, doch der war noch immer über seinen Rechner gebeugt. Kurz ließ er seinen Blick auf seinem Bruder ruhen. Es war immer wieder faszinierend ihm dabei zuzusehen, wenn er hochkonzentriert eine Idee ausbrütete. Er wandte sich wieder ab, um sich schnell fertig anzuziehen. Dann trat er neben seinen Bruder und studierte die Karte, auf der inzwischen jede Menge Zahlen standen, die von innen nach außen immer höher wurden. „Das ist jetzt nicht das, was ich denke, oder?“, fragte er wenig verwundert. „Wenn du denkst, dass ich hier alles eingetragen habe, was durch Ängste ausgelöst worden sein kann, dann doch.“ „Es breitete sich aus.“ „Es breitet sich aus“, bestätigte Dean. „Und es ging hier los“. Er kreiste die drei Häuser in der Mitte ein. „Dann sollten wir morgen hinfahren.“ „Okay“, nickte Dean, machte aber keine Anstalten sich zu erheben, oder auch nur darüber nachdenken zu wollen, ins Bett zu gehen. „Was ist los?“, fragte Sam leicht alarmiert. „Nichts, ich … nichts.“ Der Ältere schloss kurz die Augen, atmete durch und klappte seinen Rechner zu. Er stand auf und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. „Willst du auch eins?“ „Nein, danke. Ich will eigentlich nur noch schlafen“, wehrte Sam ab. „Okay.“ Dean nahm die Flasche, ging zum Bett und ließ sich darauf fallen. Er wollte nicht schlafen. An diesem Tag hatten ihn fast alle seine Ängste irgendwie überrannt und er fürchtete, dass er die die noch fehlten als Albträume erleben würde. Darauf konnte er dankend verzichten. Ob er einfach noch mal loszog? Irgendwo gäbe es bestimmt eine willige, vollbusige Schönheit, der er bei seinem Glück glatt ein Kind machen würde, oder sie entpuppte sich als ein er! Dann schon lieber die Albträume! Fast automatisch wanderten seine Gedanken erst zu den Wolfswelpen und dann zu Ben. Er mochte den Jungen und er wäre stolz, sein Vater zu sein. Allerdings hatte Lisa ihm unmissverständlich klar gemacht, dass Ben nicht sein Sohn war. Er schob den Gedanken beiseite, nahm einen Schluck aus der Flasche und schaute Sammy dabei zu, wie der sich bettfertig machte. Sammy. Sein kleiner Bruder hatte gesagt, dass er Angst hätte. Angst vor dem Neuen. Angst vor dem richtigen Leben. Er hatte es abgestritten. Klar, ein Winchester hatte niemals Angst. Oh man, wie weit sie sich doch von der Zeit, als dieser Spruch noch galt, entfernt hatten. Inzwischen war so viel passiert. Er hatte den Pakt geschlossen und sie hatten ihn in letzter Sekunde lösen können. Überhaupt schien Sam seit diesem Tag eher der große Bruder gewesen zu sein. Immer wieder hatte der ihn aufbauen, auf ihn aufpassen müssen. Und ja. Wenn er ganz ehrlich zu sich war, dann hatte Sam Recht. Er hatte Angst vor dem Leben. Aber genauso musste er ihm auch darin Recht geben, was er über Bobby gesagt hatte. Der alte Jäger und sein Schrottplatz wären immer ein Zuhause für ihn. Vielleicht sollte er sich eine Scheibe von Sams Zuversicht abschneiden und einfach ins kalte Wasser springen. Der Rettungsring war da. Er musste nur den Arm ausstrecken wenn ihn die Kräfte verließen, oder ihm das alles einfach zu viel wurde. Es wäre kein aufregendes Leben mehr, aber er hätte sein Auskommen und er wäre ein ganz normaler Mensch, der vielleicht hin und wieder auch mal jagen gehen konnte. Aber das Wichtigste daran war, dass Sam leben konnte. Er wäre von der Straße und Sammy würde endlich Anwalt werden können. Diesen Entschluss begoss er mit dem Rest seines Bieres und machte sich dann ebenfalls bettfertig. Vielleicht konnte er ja doch schlafen? Von Sams ruhige Atemzügen begleitet, schlief er ein und entgegen seiner Befürchtungen auch ruhig durch. Den Vormittag des folgenden Tages nutzten sie, um ihre Wäsche zu waschen und Baby einem gründlichen Wellness-Programm zu unterziehen. Erst als sie, bis auf die zerkratzte Heckpartie, wieder wie aus dem Ei gepellt glänzten, auch im Inneren nichts mehr von ihrem vorabendlichen Abwasserkanal-Abenteuers zu riechen war und sie sich auch um ihr leibliches Wohl gekümmert hatten, fuhren sie zu den drei Häusern, die im Zentrum der Vorfälle lagen. In dem Haus, das sie sich als erstes ausgesucht hatten, wohnte eine Familie Brandson. Der Vorgarten sah gepflegt aus, der Rasen war gemäht und zwischen den Gehwegplatten wuchs kaum ein grüner Halm. Dean zog das EMF aus der Tasche. Er schaltete es ein und warf einen kurzen Blick darauf, bevor er es in die Tasche zurückschob. Sam schaute ihn fragend an, doch Dean schüttelte den Kopf. Der Ausschlag war zwar deutlich, immerhin leuchteten drei der fünf Lämpchen, aber wenn der ganze Spuk von hier ausgehen würde, müssten dann nicht alle Lämpchen angehen? Sie betraten die Veranda und Sam klingelte. Nichts rührte sich und so hatten sie Zeit, sich genauer umzusehen. Auch das Haus war gut in Schuss. Hier und da blätterte zwar etwas Farbe ab, doch im Gegensatz zu Bobbys Haus war das hier von außen eine Augenweide. Aber wie toll war dessen Haus innen. Sam spähte durch ein Fenstern. Es war die Küche. „Hier ist keiner Zuhause“, sagte er. „Lass es uns erst in den anderen Häusern versuchen.“ Dean nickte. „Ich glaube nicht, dass hier der Ausgangspunkt liegt“, erklärte er und hielt Sam nun das EMF hin. „Nicht, wenn das Ding so eine Macht hat, wie wir vermuten“, stimmte Sam ihm zu und trat von der Veranda. Sie gingen zum nächsten Haus. Hier sah es ganz anders aus. Die Farbe war fleckig und blätterte an vielen Stellen ab. Der Rasen war braun und die Gehwegplatten, auf die sie traten, wackelten. Wieder zog Dean das EMF aus der Tasche und wieder war der Ausschlag deutlich, aber nicht deutlich genug, um den Ausgangspunkt hier zu vermuten. Bevor er dies Sam jedoch mitteilen konnte, hatte der schon geklingelt. Eine dicke Frau Mitte dreißig öffnete und starrte die beiden Männer vor ihrer Tür feindselig an. „Was?“, blaffte sie ungehalten. „Wir kommen von der städtischen Wasserwirtschaft. Hier in der Gegend wurden vermehrt Ratten gemeldet und jetzt wollten …“, begann Sam. „Unterstellen Sie, dass es bei mir dreckig ist?“ „Das würden wir nie tun“, versicherte Sam sofort. „Bei mir ist es nicht dreckig und ich habe auch keine Ratten!“, keifte sie weiter. „Dürfen wir uns davon selbst überzeugen?“, versuchte Dean seinem Bruder zu helfen. „Wagen sie es“, knurrte sie und griff neben die Tür. Als ihre Hand wieder sichtbar wurde, umschlossen ihre dicken Wurstfinger eine Schrotflinte. „Verschwinden sie sofort!“, keifte sie und hob die Waffe etwas höher. Im Umdrehen fasste Dean den Ärmel von Sams Jacke und zog ihn mit sich. Hier wollte er definitiv nicht helfen. „Die verdient jede Ratte, die in ihrer Umgebung rumläuft“, grummelte er, kaum dass sie außer Hörweite waren. „Fragt sich nur, ob die Ratten sie auch verdienen?“ „So dreckig sind, glaube ich, nicht mal die“, lachte Sam. Fragend schaute Dean seinen Bruder an. „Du konntest nicht in ihr Haus sehen.“ „Dann sollten wir ihr vielleicht die Kakerlaken von dem Cafe auf den Hals wünschen.“ „Die würden sich bestimmt wohlfühlen.“ Blieb noch das dritte Haus. „Warum ist es eigentlich immer das Letzte?“, fragte Dean angefressen. „Gesetz der Gehässigkeit.“ „Gibt es das wirklich?“ „Murphys Gesetz? Das wäre fast das gleiche.“ „Fast. Vielleicht solltest du mal eine wissenschaftliche Abhandlung darüber schreiben.“ „Warum ich? Und jetzt sag nicht, dass du nicht schreiben kannst.“ „Das schon, aber du hast das Gesetz entdeckt und du kannst dich viel besser ausdrücken als ich.“ „Klar Dean, du bist ja auch soooo dumm!“ Sam verdrehte die Augen. Sie waren vor dem Haus angekommen und so wurde Dean einer Antwort enthoben. Das Haus war eine Mischung aus den beiden vorher besuchten. Es war lange nicht so gut in Schuss wie das erste, doch sie konnten sehen, dass sich die Bewohner alle Mühe gaben. Die Fenster glänzten, der Vorgarten war gepflegt und neben dem Haus gab es einen Spielplatz mit einer Rutsche, einem Sandkasten und einer Schaukel. Die Brüder betraten die Veranda und Sam klingelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)