Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Wolf?

@ Vanilein - Hab ich Dich geschockt? - GUUUUT! - ;-))

Eine Beschreibung kommt - irgendwann. Noch ist Sam ziemlich durch den Wind. Den Schrecken muss er erstmal verarbeiten.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

LG Kalea
 

PS. Ich freue mich über jeden Komi - also los - traut euch. Ich beiße nur ganz selten.
 


 


 

133) Ein Wolf?
 

Beim Wagen angekommen legte er Dean auf den Boden, schloss den Wagen auf und bettete das Bündel so sanft er nur konnte auf die Rückbank. Sich seine Rippen reibend, deutete er dem Mädchen an, dass sie sich auf den Beifahrersitz setzen sollte. Er selbst rutschte hinter das Lenkrad, legte seine Hände darauf und atmete erst einmal tief durch. Danach schaute er zu der Kleinen.

„Soll ich dich nach Hause bringen, oder lieber zu einem Arzt?“

„Ich möchte erst einmal nach Hause. Ich will duschen und mich umziehen. Ich fühle mich so schmutzig. Außerdem weiß ich gar nicht was passiert ist. Hat er … wurde ich … und wieso sind Sie überhaupt dagewesen? Wer sind Sie?“, fragte sie mit immer panischer klingender Stimme.

Super! Das hatte ihm auch noch gefehlt. Fragen beantworten, auf die er keine Antwort hatte!

„Ich war mit ihm … spazieren. Er liebt ruhige, nächtliche Wälder. Und nein, ich glaube nicht, dass er dich überhaupt angefasst hat. Außer der Platzwunde am Kopf siehst du nicht verletzt aus. Untersuchen lassen solltest du dich aber dennoch.“

„Ich möchte trotzdem erst duschen.“

„Gut, dann müsstest du mir nur verraten wo ich dich absetzen soll.“

Mit leiser Stimme lotste sie ihn durch die nächtlichen Straßen, bis sie endlich vor dem Haus standen, in dem sie wohnte.
 

„Danke nochmal für alles. Ich meine ohne Sie … wie heißen Sie überhaupt?“

„Sam, meine Name ist Sam“, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln.

„Und wie kann ich Sie finden, wenn …“

„Ich bin nur auf der Durchreise“, wiegelte er sofort ab.

„Oh. Okay, dann nochmals danke!“ Sie schloss die Tür. Unsicher ging sie auf das, im Dunklen liegende, Haus zu und hoffte, dass ihre Mutter wirklich schon schlief. Sie wollte jetzt weder mit ihr streiten noch von ihr bemuttert werden.

Der Winchester schaute ihr noch kurz hinterher bevor er den Impala wieder auf die Straße lenkte und zu ihrem Motel zurückfuhr.

Für einen winzigen Augenblick war er fast enttäuscht, dass sie jetzt weg war, musste er sich doch nun mit seinem eigentlichen Problem auseinandersetzen. Einem Problem, bei dem er noch nicht einmal wusste, wo er nach einem Ansatz zur Lösung suchen sollte.

An einer Ampel musste er bei Rot warten. Im Rückspiegel versuchte er einen Blick auf das Bündel auf der Rückbank zu werfen. War es sinnvoll ihn ins Motel zu bringen? Sollte er nicht vielleicht besser zu dem Markt fahren und nach diesen Zigeunern suchen, damit die, was auch immer sie mit Dean gemacht hatten, wieder zurücknahmen? Brachte das etwas?

Wohl eher nicht und bei den Menschen, die ebenfalls dort waren, würde es auch keinen Sinn machen, sie mit vorgehaltener Waffe zwingen zu wollen. Mal abgesehen davon, dass die nicht den Eindruck gemacht hatten, dass sie sich vor irgendetwas fürchten würden, wollte er auch nicht vor alles Leuten mit einer Waffe rumfuchteln und davon reden, dass sie seinen Bruder in einen Wolf verwandelt hatten. Er würde sofort in einer geschlossenen Anstalt landen und Dean? Wenn er Glück hatte kam er vielleicht in einem Tierheim unter, wo er in ein paar Monaten wegen Unvermittelbarkeit wohl doch getötet werden würde.

Nein, er würde sich jetzt zuerst um Dean kümmern.
 

Er schaute wieder auf die Ampel und sah gerade noch, wie die wieder auf Rot umsprang. Gut, dass es mitten in der Nacht war, sonst hätte er wohl ein lautstarkes Hupkonzert provoziert.

Konzentriert schaute er auf die Ampel, um die nächste Grünphase nicht auch noch zu verpassen. Er lauschte dem so vertrauten Grollen des Impala und hatte dabei den Eindruck, dass sie irgendwie traurig klang. Er schüttelte den Kopf. Jetzt fing er auch schon an einem Auto Gefühle zu unterstellen. Die Ampel schaltete wieder um. Er warf noch einen Blick auf die Rückbank, dann fuhr er los.
 

Sam parkte den Impala genau vor der Tür zu ihrem Zimmer. Mit einem Blick kontrollierte er wie es dem Bündel auf der Rückbank ging und stieg aus. Er öffnete ihre Zimmertür und ging dann erst den Wolf holen. So vorsichtig wie möglich hob er ihn hoch. Der Wolf gab ein klägliches Fiepen von sich.

„Dean?“ fragte Sam entgegen aller Hoffnung, doch er bekam keine Reaktion. Traurig schloss er für einen winzigen Moment die Augen. Stumm rief er sich zur Ordnung. Er drückte den Körper in seinen Armen etwas fester an sich. Schnell trug er ihn ins Zimmer und legte ihn auf sein Bett.

Noch einmal rannte er hinaus, um Deans Schuhe zu holen und den Impala abzuschließen, dann kam er zurück in ihr Zimmer. Er schloss die Tür, verriegelte sie und setzte sich neben seinen Bruder auf das Bett.

Vorsichtig begann er das Fellbündel aus der Kleidung zu schälen. Immer wieder gab Dean ein klägliches, schmerzerfülltes Fiepen von sich, das ihn jedes Mal zum Innehalten brachte.

„Hey“, flüsterte er jedes Mal leise und strich ihm vorsichtig über den Hals. Seine Finger verhakten sich in etwas, das er sofort genauer untersuchte.

Es war Deans Talisman. Der kleine goldene Anhänger, den er von Bobby bekommen und eigentlich Dad schenken wollte.

Und wieder drängten sich Tränen in seine Augen, die er unwirsch wegwischte. Er hatte keine Zeit zum Heulen! Zuerst musste er sich um Dean kümmern!

Er streichelte noch ein paar Mal über die bebende Flanke des Wolfes und zog dann die Kleidung unter ihm hervor. Die würde er wohl erstmal nicht brauchen.

Etwas landete klimpernd auf den Boden und rollte davon.

Sam bückte sich und begann unter den Betten danach zu tasten. Endlich fand er dieses runde Etwas.

Mit einigen Wollmäusen bedeckt kam er unter dem Bett wieder zum Vorschein. Aber er hatte Deans Ring in der Hand.
 

Innerlich leer setzte er sich neben dem Bett auf den Boden und starrte blicklos auf das runde Ding.

Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und er hatte das Gefühl immer weniger Luft zu bekommen. Noch einmal schaffte er es sich zur Ordnung zu rufen. Er drehte sich auf die Knie und schaute zu dem Wolf, der noch immer reglos auf dem Bett lag. Nur das Heben und Senken des Brustkorbes und das Zittern, das noch immer in Wellen über den Körper lief zeigte, dass Leben in dem Tier war.

„Was wird jetzt, Dean? Wie viel von dir ist in dem Wolf, wie viel Wolf bis du?“, fragte er mit erstickter Stimme und kraulte wieder durch das Fell. Unbewusst schob er seinen Finger in den Ring und nahm Dean den Talisman ab und zog ihn sich über den Kopf. Der würde den Wolf nur behindern. Er raffte die Kleidung zusammen und warf sie auf einen Stuhl. Deans Uhr und sein Armband legte er auf den Nachttisch. Noch einmal schaute er sich in dem kleinen Raum um. Im Moment schien hier alles in Ordnung zu sein.
 

Seine Kehle zog sich zusammen. Er wollte schreien, schreien und auf irgendetwas einschlagen.

Nichts, absolut gar nichts war auch nur im Mindesten in Ordnung! Wenigstens wusste er jetzt, im Gegensatz zu der Zeit als eine Kinderseele in Deans Körper gefangen war, dass etwas nicht stimmte und konnte darauf reagieren. Aber wie? Wie sollte er reagieren? Wie sollte er mit einem Wolf leben? Er flüchtete regelrecht aus dem Zimmer ins Bad und unter die Dusche und hoffte, dass das heiße Wasser ihn entspannen und ihm helfen würde eine Lösung zu finden.
 

Das monotone Prasseln des Wassers und die Wärme entspannten ihn tatsächlich. Nur nicht so, wie er es sich gewünscht hatte. Die ganze Aussichtslosigkeit ihrer Situation wurde ihm mit einem Mal bewusst. Flüche konnte man nicht brechen. Man sollte ihnen tunlichst aus dem Weg gehen, hatte Dean mal gesagt. Mal abgesehen davon: War es überhaupt ein Fluch? Er hatte nichts gehört. Hatte sie ihn verhext? War sie eine Hexe?

Er hatte nichts! Nichts womit er arbeiten konnte. Nichts was ihm erklärte was und wie es mit Dean passiert war, da war nur der Wolf, der vorher nicht dagewesen war und der in Deans Kleidung gelegen und seinen Schmuck getragen hatte.

Die Tränen liefen ungehindert über seine Wangen und wurden von Wasser fortgespült.

Sam war am Ende. Seine Knie zitterten und gaben unter ihm nach. Mutlos sank er auf den Boden und blieb dort hocken. Und immer noch prasselte das Wasser auf ihn ein, als ob die ganze Welt mit ihm weinen würde.
 

Wie sollte es jetzt weiter gehen? Würde Dean bei ihm bleiben? Konnte er mit einem Wolf weiter jagen? Sollte er sich eine Wohnung suchen? Dean in ein paar Räumen eingesperrt, egal ob als Wolf oder als Mensch, würde bei Zeiten durchdrehen. Aber er könnte sich vielleicht ein Haus kaufen. Eins mit viel Garten, da könnte der Wolf dann streunen.

„NEIN!“ entrang sich ein gequälter Schrei Sams Kehle. Das durfte alles nicht wahr sein. Dean war dem Höllenhund entronnen. Sie hatte Lilith getötet und den Pakt gebrochen. Sie hatte so vielen Menschen das Leben gerettet, soviel Böses auf dieser Welt vernichtet und jetzt zerstörte ein einfacher Fluch ihr Leben? Das war nicht gerecht! Das hatte Dean nicht verdient! Nicht schon wieder! Warum musste es immer seinen Bruder treffen? Sie wollten aussteigen! Sie wollten schon lange ausgestiegen sein! Dieser verfluchte Werwolf hatte sich ihnen regelrecht aufgedrängt.

Dabei hatte er Dean doch versprochen, ihn aus diesem Leben zu holen!

‚Hat ja auch geklappt, Sam! Dean ist kein Jäger mehr. Zumindest kein Jäger des Übernatürlichen‘, wisperte es sarkastisch in seinem Kopf. Er schlug die Hände vors Gesicht und weinte, weinte bis er keine Tränen mehr hatte und das Wasser eiskalt auf ihn niederprasselte. Er war so ein schlechter Bruder. Dean hätte einen besseren verdient gehabt!

Mit steifen Muskeln erhob er sich und stakste aus der Dusche. Flüchtig trocknete er sich ab.

Nur mit Handtuch um seine Hüften geschlungen kam er wieder ins Zimmer und wühlte in seiner Tasche nach Shorts. Deans Tasche stand neben seiner und einem plötzlichen Reflex folgend trat er dagegen und beförderte sie aus seinem Sichtbereich.

Der Wolf hatte sich immer noch nicht gerührt. Nur hin und wieder gab er ein leises Winseln von sich.
 

Sam ließ sich auf sein Bett fallen und beobachtete seinen Bruder.

Dean zuckte zusammen, sein Winseln war eindeutig schmerzerfüllt und dann bewegten sich die Pfoten, als wollte er vor etwas davonlaufen. Der Jüngere hatte schon wieder einen Kloß im Hals.

Er holte tief Luft, erhob sich und kroch hinter seinem Bruder ins Bett. Er zerrte die Decke über sie beide und vergrub seine Hand in dem weichen Fell an Deans Schulter. Die Gedanken in seinem Kopf liefen Amok und doch konnte er keinen einzigen zu fassen bekommen. Dabei gab es doch so vieles worüber er nachdenken müsste.

Seine Nase in den Nacken des Wolfes gedrückt schlief erschöpft er ein.
 

Die Sonne schien strahlend von einem leuchtend blauen Himmel und Sam hatte für einen Augenblick das Gefühl einen wirklich furchtbaren Traum gehabt zu haben. Dann realisierte er das Fell unter seiner Hand und schon wieder schossen ihm die Tränen in die Augen.

So aussichtslos war es noch nie. Oder doch? Aber bis jetzt waren sie immer wieder entkommen. Konnte es auch hier ein gutes Ende geben? Plötzlich setzte er sich ruckartig auf. Beim Einschlafen hatte er noch das leichte Zittern in dem Körper vor sich gefühlt aber jetzt war da nichts mehr. Er schlug die Decke zurück und suchte verzweifelt nach einem Lebenszeichen, seine Hand immer noch auf dem Wolfskörper liegen lassend. Es dauerte eine Weile, bis er sehen konnte wie sich der Brustkorb hob und senkte und dann auch endlich die Wärme spürte, die der Körper ausstrahlte.

Er stand auf, zog sich an, seinen Blick immer nur kurz von seinem Wolf nehmend. Dean schlief noch.
 

Verzweifelt fuhr er sich mit den Fingern durch die Haare. Was jetzt? Was musste er tun, was konnte er tun und was sollte er besser lassen? Was brauchte Dean? Er zwang sich die Augen zu schließen und rational an den Fall heranzugehen. Rational! Wie sollte er hierbei rational bleiben? Tränen drängten sich in seine Augen und Schleim verstopfte seine Nase. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals und für einen Augenblick fragte er sich, wieso er eigentlich überhaupt noch Tränen hatte. Hektisch sog er Luft durch den geöffneten Mund. Seine Nerven waren kurz davor zu versagen, die aufkommende Panik mehr als greifbar. Er musste hier raus, bevor er etwas tat, was er später bereute. Schnell griff er nach seiner Jacke und verließ fluchtartig das Zimmer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vanilein
2015-06-28T18:24:14+00:00 28.06.2015 20:24
Ja das hast du ^^

Oh nein was hat Dean :o
Geht es ihm nicht gut hat der süße Wolf Schmerzen :'(
Und der arme Sam, schon wieder mit seinem Latein am Ende und kann seinen Bruder nicht mal Fragen weil er seine momentane Sprache nicht versteht ^^'
Ich hoffe Sam findet einen Weg Dean wieder in einen Menschen zu verwandeln damit wir wieder dean's gezeter und seine kleinen Sprüche miterleben können :D
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel

P.s. Ich hoffe du hattest einen schönen Urlaub :)


Zurück