Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 130: Weitere Fakten --------------------------- @ Vanilein - Da haben wir glatt mal was gemeinsam ;-)) Ich mag John auch nicht. Da hätte er seine Kinder besser bei Bobby lassen sollen! Wünsch Dir ein schönes Wochenende. LG Kalea 130) Weitere Fakten „Wir sollten so langsam los“, sagte Dean plötzlich in die Stille hinein. Er löste sich vom Fenster, nahm seine Jacke und verließ das Zimmer. Schon wieder fühlte er sich emotional vollkommen erschöpft. Am liebsten würde er sich im Bett verkriechen und so schnell nicht wieder unter seiner Decke hervorkommen, wenn da nicht die Angst vor den Träumen wäre, die ihn davon abhielt diesen Wunsch wirklich in die Tat umzusetzen. Auf dem Weg zu seinem Baby zog er sich seine Jacke über. Sanft strichen seine Finger den Lack seines Wagens. Vielleicht sollte er mal versuchen hier zu schlafen? Sie war das einzig richtige Zuhause, das er seit Jahrzehnten kannte. Da konnte nicht mal Bobbys Haus mithalten, zumal das inzwischen vollkommen anders aussah. Auch wenn er an dieser Veränderung nicht unschuldig war, es war immer noch komisch in ein Haus zu kommen, dass man schon fast sein ganzes Leben kannte, das sich aber plötzlich vollkommen verändert hatte. Trotzdem, oder gerade deshalb liebte er es noch mehr. Mit ein bisschen Fantasie konnte er sich vorstellen da sein ganzes Leben verbracht zu haben. Bobby wäre ein toller Vater geworden. Irgendwann musste er ihn mal fragen, warum er keine Kinder hatte. Soweit er wusste war der alte Freund schon eine Weile mit Karen verheiratet gewesen, bevor die Dämonen sie benutzt hatten. Langsam öffnete er die Wagentür. Das Knarzen war wie ein Gruß für ihn, eine Einladung sich sicher und wohl zu fühlen. Er rutschte auf seinen Sitz, schob den Schlüssel ins Schloss und genoss die Sekunden bevor er ihn drehte. Das satte Grollen durchdrang ihn. Es hatte seine beruhigende Wirkung in all den Jahren nicht verloren. Noch einmal knarzte eine Tür und schon fühlte er seinen Bruder neben sich. Jetzt war seine Welt auf ihre, schwer verständliche Art, in Ordnung. In aller Ruhe lenkte Dean den Impala vom Parkplatz und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein. Sam musterte seinen Bruder. Irgendetwas war anders! Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als ihm bewusst wurde was es war. Dean war hier wesentlich entspannter als noch im Zimmer. Hier fühlte er sich sicher. Dean stellte den Wagen wieder auf dem Parkplatz ab. Dieses Mal parkte er neben einem ziemlich neuen Chrysler Aspen. Sie holten ihre Waffen aus dem Kofferraum und gingen auf den Marktplatz. Langsam liefen sie durch die Reihen. Hin und wieder kaufen sie sich etwas zu Essen oder zu Trinken oder sie blieben stehen um sich die ausgestellten Waren anzusehen. Sam kaufte sich sogar ein T-Shirt, mit einem Waschbären, der Yoga machte. Darüber was Dean dazu sagen würde, wollte er jetzt nicht nachdenken. Aber vielleicht hatte er es ja auch gekauft, um seinen Bruder endlich mal wieder frei lachen zu sehen. Als sie sich zum Essen an einen Tisch setzten schnappten sie in ein paar Gesprächsfetzen auf, dass die Schausteller des Mittelaltermarktes morgen nach Belleville weiterzogen. Sie wollten der 81 noch eine Weile treu bleiben. Die Brüder tauschten einen ihrer beredeten Blicke. Immerhin wussten sie wohin es demnächst gehen würde und es lag auf ihrem Weg. Sie waren bei den letzten Besuchern, die den Markt verließen. Dean erwachte mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Er hörte wie sich sein Bruder aufsetzte und drehte sich zu ihm. „Hab ich dich geweckt?“, wollte der Jüngere wissen. „Nein, ich … keine Ahnung“, erwiderte er und schob die Decke von sich. Er setzte sich auf, rieb sich die Augen und schlurfte zum Schrank um sich frische Kleidung herauszuholen. Sam musterte ihn noch kurz und ging dann ins Bad. Das Frühstück verlief schweigend. Beide hingen ihren Gedanken nach und beide hofften darauf, dass es in dieser Nacht keinen Mord gegeben hatte, denn auch wenn Sam keine Anzeichen dafür bemerkt hatte, als er Frühstück besorgen war, die Unruhe blieb. „Wie machen wir weiter?“, wollte Sam wissen, als er diese Stille nicht mehr aushielt. „Wir geben ihnen noch etwas Zeit. Wenn in der Nacht etwas passiert ist, sollte die Meldung bald kommen. Außerdem wollte ich sehen, ob ich über das Internet herausbekommen kann, ob diese Mittelalterfuzzis letzten Monat in der Nähe der Morde waren. Wenn, dann haben wir eine ziemlich konkrete Spur, wenn nicht können wir die zumindest ausschließen.“ „Du willst ihnen also nicht sofort hinterher?“ „Bis Belleville brauchen wir keine Stunde. Das reicht wenn wir heute Nachmittag losfahren.“ „Also übernehmen wir den Fall doch“, stellte Sam ruhig fest. „Wir sind dran“, sagte Dean. „Wenn es einer von den Mittelaltertypen war, wäre es unverantwortlich ihn ziehen zu lassen und wenn nicht? Es liegt auf unserem Weg und wenn wir bei Bobby mehr herausfinden, können wir immer noch einen anderen Jäger drauf ansetzen.“ „Okay“, sagte Sam und atmete tief durch. Es gefiel ihm nicht, aber die Alternative, nämlich den Fall Fall sein zu lassen, war noch schlimmer. „Machst du noch eine Kanne?“, fragte er und schwenkte seine leere Tasse. Dean blickte ihn fragend an. „Deiner schmeckt besser“, erklärte der Jüngere daraufhin mit einem schüchternen Lächeln. Wenige Minuten später war im Zimmer nur noch das Klappern der Tasten zu hören, das nur kurz vom Röcheln der Kaffeemaschine unterbrochen wurde. Sam stand auf, füllte ihre Tassen auf und kam an den Tisch zurück. Er stellte Deans Tasse neben dessen Laptop und verschwand wieder hinter seinen Bildschirm. „Der Schmied und die beiden Kämpfer gehören zusammen. Die sind schon seit Mai zusammen unterwegs“, sagte Sam in die Stille. „Sie haben eine Internetseite, auf der sie eine Art Tagebuch führen. Sie wollen der 81 weiter nach Norden folgen, bis sie auf den Winter treffen.“ „Die Zigeuner waren in Newton, Wichita und Blackwell dabei, genauso wie die Musikanten. Der Typ mit seinen Ziegen und der Bäcker scheinen erst hier dazugekommen zu sein. Vielleicht sind die auch von hier“, ergänzte Dean. „In dem Tagebuch steht auch, dass immer wieder eine Gruppe Gaukler zu ihnen stieß. Die waren dann mal für eine Woche oder ein Wochenende mit dabei. Letzten Monat allerdings nicht. Da hatte sich eine der Frauen das Handgelenk geprellt und konnte nicht auftreten. Sie wollen am nächsten Wochenende allerdings noch einmal dabei sein.“ „Die können wir vernachlässigen. Es sei denn, die wären trotzdem da gewesen und die Geschichte mit der Hand war nur eine Ausrede.“ „Ich habe mir alle Fotos die ich finden konnte runtergeladen. Wenn wir hier doch nicht weiter kommen, schicke ich die an Nick. Vielleicht kann der die ja mal durch seine Gesichtserkennung laufen lassen.“ „Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert“, stimmte Dean zu. Er blickte auf die Uhr und schloss die Seiten auf denen er gerade noch gesurft war. Er atmete tief durch und öffnete die Seite einer lokalen Informationsplattform und das letzte Bisschen Hoffnung starb. Er musste den Text nicht lesen um zu wissen, dass das Foto eines blassen, rothaarigen Mädchens nicht die Ballkönigin des letzten Schulballes zeigte. Er fühlte sich plötzlich alt und ausgelaugt. Sam seinerseits musste nicht fragen. An der Reaktion seines Bruders konnte er sehen, dass es wieder ein Opfer gegeben hatte. Schnell hatte sich Sam Zugang zum Polizeirechner verschafft und suchte da nach Informationen. „Sie haben sie inzwischen auch schon gefunden“, sagte er leise. „Ich will sie sehen“, erklärte Dean und klappte seinen Rechner zu. Jetzt, wo er diesen Fall für sich angenommen hatte, war er wieder der in sich ruhende Jäger, den nichts anderes interessierte, als das Monster zur Stecke zu bringen. Sam wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Einerseits war er froh, dass sie Menschenleben retten konnten, andererseits waren sie eben nicht die Jäger die sie sein müssten, um sich mit einem Werwolf anzulegen. Seine Rippen schmerzten noch immer und Deans Hände waren auch noch nicht wieder vollständig verheilt. „Soll ich dir nicht besser einen Stützverband anlegen?“, wollte der Ältere leise wissen. „Eigentlich hätte ich es lieber so gelassen, aber du hast Recht. Besser wäre es.“ „Okay Sammy. Hoch mit dem Hemd. Zeig mir deinen Luxuskörper.“ Aufreizend wackelte Dean mit den Augenbrauen. „Du bist so ein Trottel“, lachte Sam. „Wenn’s dir damit besser geht, Mistkerl“, grinste der Ältere und holte ihr Verbandszeug. Schnell hatte er Sams Rippen verbunden. „Dann lass uns mal FBI spielen.“ Er holte seinen Anzug aus dem Schrank. „Ich hoffe, dass es das letzte Mal ist, dass wir uns in diese Verkleidung werfen“, sagte Sam leise und begann sich ebenfalls umzuziehen. „Schön wäre es“, stimmte Dean ihm zu. Eine halbe Stunde später betraten die Winchesters das örtliche Polizeirevier. „FBI. Mein Name ist Caine, das ist Agent Taylor. Sie haben heute eine Susan Lydecker ermordet aufgefunden. Wir wollen die Leiche sehen und Einblick in Ihre Akten!“, forderte der ältere Winchester routiniert. „Worum geht es, Agent Caine?“, fragte der Polizist an dessen Hemd ein Namensschild hing das ihn als Officer Adams auszeichnete. „Wir hatten einen ähnlichen Mord in Wichita. Jetzt wollen wir überprüfen, ob wir hier einen Serienkiller haben.“ Dean vermied es den Mann anzusehen. Schon als er den Namen las zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. „Ich kopiere Ihnen die Akten und Officer Maloy bringt sie in den Kühlraum“, erklärte Officer Adams kühl. Ihm war Deans Reaktion natürlich nicht entgangen. Maloy war ein junger, rotgesichtiger Officer der, kaum dass er seinen Namen gehört hatte aufsprang und zu den Agenten trat. „Wenn sie mir folgen würden“, kratzbuckelte er zum sichtbaren Missfallen seines Vorgesetzten. Vor der Kühlraumtür trat der übereifrige Officer allerdings unruhig von einem Bein auf das andere. „Sie wollen nicht mit rein, richtig?“, fragte Sam. „Nein, ich …“ „Dann warten Sie hier. Wir sehen uns die Tote alleine an.“ „Sie sieht wirklich furchtbar aus“, versuchte der junge Mann weiter zu erklären. „Schon gut. Es ist nicht die erste Tote die wir sehen, die nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist“, wehrte Dean etwas ungehalten ab. Er drehte den Türgriff nach unten und stemmte sich gegen die Tür, die mit einem satten Schmatzen aufschwang. Er schaltete das Licht an und betrat, gefolgt von Sam, den Raum. In der Mitte stand eine, mit einem Tuch abgedeckte Liege. Sam griff nach dem Tuch und hob es an. Langsam schob er es immer weiter von dem zerfetzten Körper. „Sie sieht furchtbar aus“, sagte Dean leise und schaute seinen Bruder an. In dessen Augen konnte er die Antwort auf seine Frage lesen. Ja, es war ein Werwolf. Er schluckte. Sam legte das Tuch zurück über den Körper und sie verließen den Raum. „Die Verletzungen sehen denen unserer Toten verdammt ähnlich“, erklärte Sam. „Aber der Typ Frau ist ein komplett anderer. Wenn der Pathologe fertig ist, schicken sie uns bitte einen Bericht zu. Dann vergleichen wir das und melden uns gegebenenfalls wieder. Bis dahin, vielen Dank für Ihre Hilfe und guten Tag!“ Dean nickte dem jungen Mann ebenfalls zu. Gemeinsam gingen sie zurück ins Polizeirevier. „Danke nochmals“, sagte Sam erneut und gab dem Officer die Hand. Leise seufzend ließ Dean sich auf den Fahrersitz seines Babys gleiten. Er legte die Hände auf das Lenkrad und starrte aus blinden Augen geradeaus. Erst als er hörte wie Sam seine Tür schloss, griff er nach dem Schlüssel und startete den Wagen. Aber nicht mal das satte Grollen konnte seine Gedanken zur Ruhe bringen. Er lenkte den Wagen auf die Straße. „Du weißt nicht, ob du froh darüber sein sollst, dass sich unsere Vermutung bewahrheitet hat, oder wütend“, versuchte Sam seinen Gesichtsausdruck zu deuten. „Seit ich mich dazu durchgerungen habe aufhören zu wollen, scheint mich das Übernatürliche regelrecht zu verfolgen, so als ob ich kein Recht auf ein normales Leben hätte“, antwortete er leise. „Du hast genauso ein Recht darauf wie jeder andere Mensch auf dieser Welt!“ erklärte der Jüngere energisch. „Aber du hast Recht. Mir kommt es auch so vor, als ob sie uns regelrecht verfolgen.“ Dean antwortete nicht. Was sollte er auch sagen. Sammy hatte seine Gefühle hervorragend zusammengefasst. „Belleville liegt auf unserem Weg und heute ist der letzte Tag in diesem Monat, an dem das Vieh aktiv ist. Wir fahren da hin, schauen uns um und wenn wir ihn finden, erledigen wir ihn, wenn nicht können wir bei Bobby weiter recherchieren. Das hier ist definitiv unser letzter Fall. Die Monster unseres Lebens haben uns bis jetzt nicht klein gekriegt und jetzt werden sie es auch nicht.“ Sam versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen. Er wollte diesen Traum nicht aufgeben. Er wollte dieses Leben nicht bis ans Ende seiner Tage führen und er wollte nicht, dass Dean dieses andere, das richtige Leben nie kennen lernte. „Dein Wort in Gottes Ohr“, nuschelte Dean. Je näher sie Weihnachten kamen umso ferner schien der Traum. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie es nie bis zu Bobby schaffen würden. Wer wusste schon, was ihnen auf den letzten Kilometern noch über den Weg lief. „ Morgen früh verlassen wir Belleville und halten erst wieder an, wenn wir auf Bobbys Schrottplatz stehen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir das nicht schaffen sollten!“ Dean warf seinem Bruder einen langen Blick zu. Es musste einfach klappen! Er wollte nicht mehr zweifeln. Er wollte nicht mehr jagen. Er wollte leben! Entschlossenheit machte sich auf seinem Gesicht breit. Ruhe breitete sich in seinem Körper aus. Morgen um diese Zeit würden sie auf dem Weg zu Bobby sein. Morgen würde sein Dasein als Jäger hinter ihm liegen. Morgen würden sie Zivilisten mit einer ziemlich ungewöhnlichen, ziemlich tödlichen Waffensammlung im Kofferraum seines Wagens, um die er sich auch noch kümmern musste, sein. Doch jetzt war er ein Jäger, der sich voll und ganz auf seinen Fall konzentrieren wollte. Sam hatte seinen Bruder die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen. Er fand es immer wieder erstaunlich wie viele Gefühle sich auf dessen Gesicht widerspiegelten, wenn er sich unbeobachtet von Fremden wähnte. Bobby und ihm gegenüber hatte sich sein Bruder geöffnet, was aber nicht hieß, dass er sein Innerstes nicht sofort wieder verbergen konnte, wenn er nicht wollte dass sie ihn lesen konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)