Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 123: Krankenhausgespräche --------------------------------- @ Vanilein - Da hast Du wohl Recht. Dean ohne Sam geht genauso wenig wie Sam ohne Dean und nein - es ist keine Death-Fic. Also die Angst kann ich Dir nehmen. Aber es gibt so viel zwischen leben und tot .... muah muah muah. *ganz, ganz böse lach* LG Kalea  123) Krankenhausgespräche Bevor Sam etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür. Zwei Schwestern manövrierten ein Bett herein und schoben es an die, von Sams Bett gegenüberliegende Wand. Sofort setzte der sich etwas gerader hin, stand auf und ging langsam hinüber. „Sie sollten liegen bleiben“, erklärte ihm eine Schwester. „Ich will nur sehen, wie es ihm geht.“ „Er hat noch jede Menge Schlafmittel intus. Er wird mit Sicherheit bis Morgen schlafen.“ Mit diesen Worten verließ sie ebenfalls das Zimmer. „Das glauben Sie auch nur“, nuschelte Sam in ihre Richtung. Er kannte seinen Bruder und wusste nur zu gut, dass der selten das tat, was man von ihm erwartete. Langsam ging er zu dem Bett. Vorsichtig legte er seine Hand auf Deans Schulter und war einfach nur froh, ihn atmen zu sehen. „Weißt du etwas über seine Verletzungen? Hat er sonst noch was abbekommen?“, besorgt musterte er die eingewickelten Hände, die auf der Bettdecke ruhten. „Ich weiß, dass seine Schulter ausgekugelt war und dass er geprellte Rippen hat. Naja und die Hände siehst du selbst.“ „Was ist passiert? Hat er etwas gesagt?“ „Nein, ich habe ihn in dem Schacht gefunden und wollte ihn rausholen. Er wollte jedoch, dass ich nach dir suche. Er würde schon klar kommen. Verdammt Sam. Er wäre fast ertrunken! Und du wärst geopfert worden, wenn ich erst ihn gerettet hätte!“ Nick atmete tief durch. Diese Situation erschreckte ihn auch jetzt noch. „Ist das immer so bei euch?“ „Wir versuchen schon, nicht in solche Situationen geraten. Manchmal lässt es sich allerdings nicht vermeiden. Und hin und wieder sterben Jäger dabei, die Monster aufzuhalten. Ist, glaube ich, nicht viel anders als bei dir, oder?“ „Nein. Nur meine Gegner sind real.“ „Das sind unsere auch!“ „Nein, du verstehst mich falsch. Klar sind eure auch real. Spätestens gestern hab ich das erfahren. Ich meine eher, dass ich meine Gegner der Öffentlichkeit zeigen kann. Ich bekomme die Anerkennung, die sie euch verwehren.“ „Damit muss ein Jäger leben. Die Menschen sind nicht soweit, dass sie Monster akzeptieren könnten. Aber genug davon. Was hast du ausgesagt? Wie muss meine Geschichte muss für die Polizei aussehen?“ „Ich habe Perez gebeten, zu erzählen, dass er euch mit Foster hereinkommen sah, dass Foster euch in die fünfte Etage schickte und selbst noch schnell ins Penthouse wollte. Er hat ihm daraufhin Vorhaltungen gemacht, weil er betrunken wäre und ihn gebeten nicht zu seiner Mutter zu gehen. Es kam zum Streit und Foster hat ihn zusammengeschlagen.“ „Und das hat Perez wirklich so berichtet?“, wollte Sam ungläubig wissen. „Ich habe ihm erklärt, dass Mrs. Foster sonst wohl oder übel mit in die Ermittlungen hineingezogen werden würde. Ich habe ihm aber versprochen, sie soweit wie möglich aus der Öffentlichkeit rauszuhalten.“ „Darauf ist er eingegangen?“ „Ich glaube er hatte was für die alte Dame übrig.“ Sam zog Deans Decke etwas weiter nach oben und schob seinen Infusionsständer langsam wieder zu seinem Bett. Er warf einen Blick auf das Essen und schnaubte. Lecker war etwas anderes! „Wenn du noch mal kommst, kannst du Dean einen Burger oder was von Chinesen mitbringen, bevor er ganz unleidlich wird?“ „Nur Dean?“ „Nein, mir auch. Ich bin zwar einiges an Essen gewohnt, aber das hier? Keine Ahnung, ob der Pfleger mir nur eins auswischen wollte, das hier ist selbst für mich ungenießbar!“ „Gut, ich komme morgen mit Essen. Sagst du mir noch, was ich in den Bericht schreiben soll?“ „Du meinst Foster?“ „Genau“ Schnell bastelte Sam eine plausibel klingende Geschichte zusammen. „Und zum Rest musst du in den nächsten Tagen nur noch Dean befragen.“ Der Winchester grinste kurz. „Okay, das heißt dann also, dass ich morgen wiederkommen muss?“ „Genau. Nicht dass wir hier verhungern.“ Jetzt lachte auch Nick. „Okay, dann werd ich dich mal wieder in Ruhe lassen. Ich bringe morgen was Essbares mit.“ „Danke.“ Nick verließ das Krankenzimmer und Sam lehnte sich erschöpft in seinem Bett zurück. Das aufrechte Sitzen hatte ihn doch mehr angestrengt, als er zugeben wollte. Mit Deans ruhigen Atemzügen in Hintergrund war er schnell eingeschlafen. Als Dean am nächsten Tag endlich die Augen öffnete, saß Sam an seinem Bett. „Hey“, grüßte der leise. „Bist du okay?“, wollte Dean etwas heiser wissen. Das letzte Mal als er Sam gesehen hatte, lag der bewusstlos auf dem Boden und dieses Bild wollte er so schnell wie möglich vertreiben. „Ein paar gebrochene Rippen, einen gebrochenen Arm.“ Er wedelte mit dem Gips. „Sonst geht’s ganz gut. Aber sie wollen mich noch nicht gehenlassen. Bei einer Rippe besteht wohl die Gefahr, dass sie sich in die Lunge bohren könnte.“ „Sie wollen was?“ Dean schaute sich um und registrierte erst jetzt den penetranten Geruch nach Desinfektionsmitteln und die unverkennbar triste Atmosphäre eines Krankenhauszimmers. „Sie wollen mich noch hier behalten.“ „Dann muss ich dich eben besuchen kommen“, versuchte Dean es mit einem Grinsen. Er wollte hier nicht bleiben, auch wenn ihm nach nichts weniger zumute war, als nach Aufstehen. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich bleibe, wenn du gehst?“, griff Sam dieses Gedankenspiel auf. „Ich hatte es gehofft?“, erklärte Dean leise. Er versuchte sich auf die Ellenbogen zu stemmen, zuckte aber augenblicklich zusammen und ließ sich wieder auf den Rücken fallen. „Du hattest eine ausgekugelte Schulter und einige geprellte Rippen.“ Dean schloss die Augen und begann mit einer Bestandsaufnahme seines Körpers. Die Rippen schmerzten leicht, wenn er tiefer Luft holte und seine Schulter meldete sich bei Bewegungen. Außerdem schmerzten seine Handflächen. Er öffnete die Augen wieder und blickte auf seine Hände. „Schicke Handschuhe, aber etwas unpraktisch, oder?“, neckte Sam. Dean schnaubte nur. „Wie lange wollen sie dich denn hier behalten?“, resignierte er. Solange Sam hier bleiben musste, würde er es wohl auch aushalten können. Was tat er doch nicht alles, um seinen kleinen Bruder bestens versorgt zu wissen? Bei diesem heroischen Gedanken musste selbst er grinsen. „Ein paar Tage?“ „Und wie ist das Essen?“ „Nicht sonderlich gut. Aber besser als gestern Abend.“ Dean schaute seinen Bruder fragend an. „Ich hab einen Pfleger genervt, weil ich wissen wollte, wie es dir geht. Der hat mir statt einer Antwort ein Essen gebracht, das diese Bezeichnung nicht verdient hatte.“ „Dann lass uns hier schnellstens verschwinden! Ich passe in meine Hosen wieder rein, also besteht kein Grund weiter zu hungern!“ „Heute war es viel besser. Außerdem wollte Nick für angemessene Verpflegung sorgen“, beschwichtigte Sam schnell. „Sicher?“ „Ganz sicher. Ich kann doch nicht zulassen, dass du vom Fleisch fällst.“ „Hauptsache die lassen mich hier schlafen!“, gähnte Dean. Sein Bruder war bei ihm und gut versorgt und er konnte mit seinen eingebundenen Händen auch nicht wirklich etwas machen, warum sollte er dann nicht versuchen die Ruhe zu genießen und sich richtig ausschlafen? Und vielleicht hatte er ja auch Zeit sich darüber klar zu werden, was er im nächsten Jahr machen wollte. Aber vorher wollte er noch wissen, wie sie Foster erledigt hatten, denn das der tot war, stand außer Frage. Sonst wären sie nicht hier. „Foster? War er es?“, fragte er also. „Ja. Foster war Hiutzilopochtli. Wie sie es geschafft haben, den Gott in diese Gestalt zu bekommen, wird wohl immer ein Rätsel bleiben und wieso die Opfer diese Brandmarken an den Organen hatten auch. Da müsste ich raten. Nick hat ihn mit dem Messer töten können und mich davor bewahrt ein weiteres Opfer zu werden.“ „Gut“, erklärte Dean erleichtert. Mehr musste er nicht wissen, auch wenn ihn der eine oder andere Punkt schon interessierte. Sam war gerettet und es würde keine weiteren Opfer geben. „Kannst du trotzdem mal das Internet nerven, ob solche Beschwörungen da zu finden sind? Nicht dass wir mit weiteren Göttern rechnen müssen.“ „Wir sollten es auch Bobby sagen!“, warf Sam ein. „Der ist im Moment nur nicht wirklich er selbst. Seit Jody ausgezogen ist, neigt er zu Kamikazeaktionen und zum Alkoholismus.“ „Er ist jetzt also so, wie du im Normalzustand?“, stichelte Sam. „Ich habe nie …“ „Okay, okay“, wehrte Sam lachend ab, „dein Normalzustand ist das auch nicht. Aber du kannst auch extrem reagieren, wenn du emotional durcheinander bist. Und jetzt sag nicht, dass das nicht stimmt. Ich kenne dich zu gut, Dean. Dads Tod hat dich damals mächtig aus der Bahn geworfen. Und Adams Existenz jetzt. Du bist nicht so gefühlskalt, wie du deiner Umgebung weismachen willst.“ „Ich …“, begann Dean sich zu verteidigen. „Du bist richtig, so wie du bist! Du musst nichts abwehren oder abstreiten. Du bist, so wie du bist, der Mensch, der so viel Gutes getan hat, der mich aufgezogen hat und der unzähligen Leben gerettet hat. Du sollst gar nicht anders sein, denn ohne dich wäre ich wohl schon lange so wie Dad geworden.“ „Ich hab doch nur …“, versuchte Dean Sams Lob zu relativieren. „Nein Dean. Nur hast du gar nichts. Du warst Vater, Mutter und Bruder für mich und ohne dich …“ „Das hättest du doch auch für mich getan, wenn du der Ältere gewesen wärst!“ „Möglich, trotzdem mindert das deine Leistung nicht. Ich will einfach nur, dass du nie vergisst, wie besonders du bist, denn du stellst dein Licht viel zu oft unter den Scheffel!“ Dean verkrampfte sich: „Hör auf Sam!“, fuhr er seinen Bruder an. „Was, ich wollte doch nur …“ „Was wolltest … was willst du von mir?“ „Nichts! Ich hab nur, ich wollte … Verdammt! Du warst weg, als ich es endlich in die Lobby geschafft hatte und dann habe ich dich bis gestern Abend nicht zu sehen bekommen und wie es dir ging hat mir auch keiner gesagt! Ich hatte Angst um dich! Ich hab dir nie gesagt, wie wichtig du für mich bist! Ich …“ Sam brach ab. Wieso hatte Dean ihn jetzt so angefahren. „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du einen Deal gemacht hast, oder dass dich der Gott getötet hat und du mir nur sagen willst, dass du für immer verschwindest?“ Dean musterte seinen Bruder noch immer argwöhnisch. Berühren konnte er ihn mit seinen eingebundenen Händen ja nicht. „Nein! Warum sollte ich? Hat jemand …?“, wollte er leise wissen. „John! Im Krankenhaus. Er hat mir gesagt wie stolz er auf mich wäre und dann hat er mir diesen unsäglichen Befehl gegeben“, sagte Dean heiser. „Du meinst dass du auf mich aufpassen solltest und wenn du es nicht kannst …“ „Ich hätte dich nie töten können!“, flüsterte der Ältere rau. „Ich weiß und das obwohl ich es wollte. Ich war damals echt unausstehlich.“ Sam setzte sich wieder auf Deans Bett und legte seine Hand auf dessen Schulter. „Warst du“, erklärte der Ältere mit einem weiteren schiefen Grinsen und entspannte sich sichtlich. Er versuchte ein Gähnen zu unterdrücken. „Schlaf. Ich bin hier, wenn du wach wirst.“ Vorsichtig drehte sich der Ältere auf die Seite. Schnell war er wieder eingeschlafen. Sam blieb noch eine ganze Weile auf dem Bettrand sitzen und dachte nach. In den letzten Jahren war so viel passiert. Diesen unsäglichen Befehl hatte er vollkommen verdrängt. Hatte Dad seinen Bruder wirklich einmal in seinem Leben gelobt? Hatte er ihm einmal gesagt, wie stolz er auf ihn war, nur um ihm dann das Messer in die Brust zu rammen? Klar das Dean dann allergisch auf Lob reagierte! Gab es überhaupt etwas, dem Dean vollkommen unbefangen gegenübertreten konnte? Was hatte John noch alles zerstört, was war noch alles mit schlechten Erinnerungen behaftet? Womit hatte es ihr Vater nur geschafft alle das Gute, das er zweifellos auch getan hatte, so rigoros aus Deans Erinnerungen zu löschen? Seine Rippen schmerzten wieder mehr und er legte sich in sein Bett. Seine Gedanken blieben bei seinem Bruder. Wie anders musste die Welt für ihn gewesen sein, als Mom noch lebte, oder wie war es zu erklären, dass sie in Deans Erinnerungen mehr Engel als Mensch zu sein schien? Oder war es natürlich, dass er sich bei ihrem trüben Leben nur die schönen Seiten seiner Zeiten mit ihr behalten hatte? Aber selbst wenn, sie muss ein toller Mensch gewesen sein. Wieder einmal wünschte er sich, er hätte die Chance bekommen sie ebenfalls kennenzulernen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)