Kill this Killing Man II von Kalea (Höhen und Tiefen) ================================================================================ Kapitel 115: Alles oder nichts ------------------------------ @ Vanilein - Ob Dean nun der klügste und bestaussehendste Mann der Welt ist, darüber streiten sich die Geister, aber er ist auf jeden Fall der beste Jäger, den wir kennen! Und sie werden diesen Fall knacken, das weiß ich ganz bestimmt. ;-)) LG Kalea 115) Alles und nichts „Kalte Stellen? Komische Geräusche?“, stellte der Agent im Fahrstuhl seine eigentliche Frage noch einmal. „Geister verursachen Kälte, genauso wie Geräusche in den Wänden oder auch das Gefühl beobachtet zu werden. Aber nicht nur die“, gab Sam Auskunft. „Ihr lebt in einer furchtbaren Welt!“ „Du auch. Nur dass du es nicht so deuten würdest, wenn du diese Dinge bemerkst.“ Nacheinander überprüften sie die Büros in den anderen Etagen und bekamen immer die gleichen Antworten. Niemand hatte etwas bemerkt oder gesehen und niemand kannte die Opfer. „Also sind wir keinen Schritt weiter?“, fragte Nick, nachdem sie in der 15. Etage wieder in den Fahrstuhl stiegen. „Das würde ich so nicht sagen“, antwortete Dean und holte das EMF hervor. Er hielt es erst seinem Bruder und dann dem Agenten hin. Nachdem sich das kleine Gerät nach der fünften Etage wieder beruhigt hatte, leuchtete hier nicht nur das erste Lämpchen durchgehend sondern auch das Zweite. „Was heißt das?“, fragte Nick. „Weiter oben scheint auch was zu sein. Ich habe keine Funkantennen auf dem Dach gesehen, die das Feld verursachen könnten.“ Fragend schaute er zu Sam, der ebenfalls den Kopf schüttelte. Auch er hatte nichts gesehen oder darüber gelesen. „Ich weiß, ich frage zuviel“, sagte Nick etwas geknickt. „Nein. Ja, du stellst viele Fragen, aber da du es nicht wissen kannst, sind es nicht zu viele.“ Dean grinste ihn breit an. „Okay?“ „Jetzt lass mal nicht die Ohren hängen. Jeder fängt klein an“, versuchte Sam ihn aufzumuntern. „Ja, aber ich frage euch fast Löcher in den Bauch und ihr mir nicht.“ „Das liegt wohl daran, dass du in unserem Bereich ein vollkommener Neuling bist, wir aber schon eine ganze Weile in solchen Fällen ermitteln und sich die Fragen nicht wirklich von deinen unterscheiden.“ „Es ist trotzdem frustrierend.“ „Frust gehört zum Geschäft, oder?“, wollte Dean jetzt wissen. „Leider!“ Die Fahrstuhltüren glitten auseinander und sie betraten die 47. Etage. Sofort meldete sich das EMF geräuschvoll zum Leben. „Was?“, fragte Nick irritiert. „Hier oder noch weiter oben ist definitiv was“, sagte Sam. „Auf jeden Fall“, bestätigte Dean die Aussage seines Bruders. Sie liefen die Gänge entlang und versuchten herauszufinden, ob das EMF die Signale von dieser Etage empfing. Aber außer jeder Menge Flecken in der Staubschicht auf dem Fußboden und gut sichtbaren Lauflinien gab es hier nichts und auch die Anzeige des EMF änderte sich nicht. „Dann mal weiter nach oben“, sagte Sam und ging zum Aufzug zurück. „Ich will mich unbedingt auch noch in den Kellergeschossen umsehen“, sagte der ältere Winchester. Immerhin hatte das EMF unten mehr angezeigt als in den mittleren Etagen. Außerdem verkrochen sich ihre Täter oft im Dunkeln. Schnell waren sie zwei Etagen weiter oben angekommen und stiegen im 49. Stock aus. Sofort holte Dean das EMF aus der Tasche. Sam stellte sich dicht hinter ihn und gemeinsam warfen sie einen Blick auf das Gerät. Sie kamen der Quelle des Feldes näher. Inzwischen blinkte das letzte Lämpchen nur noch selten. Sie liefen die Rolltreppe nach oben und versuchten auf die Aussichtsplattform zu kommen. Leider waren die Türen verschlossen und ihr Drang einmal einen Blick über Dallas zu werfen war nicht so stark, dass sie dafür das Schloss knacken wollten. Der Schlüssel des Portiers passte hier leider auch nicht. „Dann lasst uns mal Mrs. Foster besuchen“, schlug Sam vor. Sie liefen über die Rolltreppe zurück zum Fahrstuhl und fuhren die letzte Etage nach oben. Hier gab es nur einen kleinen Flur und zwei Wohnungstüren. Nick klingelte an der, die ihm am nächsten lag. Lange Zeit tat sich nichts. Nick klingelte ein zweites Mal und als auch jetzt keine Reaktion erfolgte, wandten sie sich der zweiten Tür zu. Gerade als sie auf den Klingelknopf drücken wollten, öffneten sich die Türen des Fahrstuhls. Ein Mann trat aus der Kabine. Lautes Rauschen drang aus Deans Tasche, wurde von ihm aber augenblicklich abgebrochen. „Wollten sie zu meiner Mutter?“, fragte der Mann und musterte die drei mit seinen fast schwarzen Augen. Seine Stimme klang samtig weich und schien die Ermittler wie eine wollene Decke einzuhüllen. Dean blickte alarmiert zu seinem Bruder. „Wenn Mrs. Foster ihre Mutter ist?“, antwortete der jüngere Winchester. „Ist sie. Ich bin Hudson Foster“, stellte sich der Mann vor. „Nick Traven, FBI. Das sind meine Kollegen Bernard LaCroix und Thomas Crown vom RCMP. Wir wollten uns gerne mit Ihrer Mutter unterhalten.“ „Sie ist erst heute Abend wieder da. Vielleicht kann ich ihnen ja helfen?“ „Es geht um die Mordserie hier in und um dieses Gebäude.“ Hudsons Augen schienen für einen Augenblick zu flackern. Dean zog seine Augenbrauen zusammen. Hatte er sich getäuscht? Sofort schaute er zu seinem Bruder. Hatte Sam das auch bemerkt? Foster blieb äußerlich ruhig als er antwortete: „Dazu weiß ich nicht viel. Nur dass sie passiert sind. Ich war früher mit meinen Eltern viel unterwegs und bin es jetzt allein. Ich versuche Vaters Forschungen weiterzuführen.“ „Könnten Sie Ihrer Mutter ausrichten, dass wir gerne mit ihr sprechen würden und noch mal vorbeikommen?“, bat Sam und drückte auf den Knopf des Fahrstuhls. Er fühlte sich in der Gegenwart dieses Menschen mehr als unwohl. Irgendetwas erinnerte ihn an diesen Bildhauer Wetherworth. Hoffentlich hatte der nicht doch noch mehr Geschwister. Er sollte vielleicht doch noch einmal das Netz danach durchsuchen. Nach Saratoga Springs hatte er sich mehr um Dean gekümmert, als darum. „Ich werde es ausrichten“, versprach Foster und öffnete die Tür, an der sie noch nicht geklingelt hatte. Die Türen glitten auseinander, während Foster in seinem Appartement verschwand und Sam drängte sich in die Kabine. Nick und Dean verabschiedeten sich mit einem kurzen Nicken von dem Mann, der gleich darauf seine Wohnungstür wieder zuschlug, und folgten dem Jüngeren. „Was war los?“, wollte Nick wissen. „Er war komisch“, erklärte Sam und unterdrückte ein Schütteln. „Fast wie der Wetherworth, damals in Portland.“ Dean nickte nur. Er hätte das jetzt nicht an dem festgemacht. Aber auch er hatte etwas gespürt. „Er sieht ihm aber nicht ähnlich!“, sagte er leise und grinste schief. „Ich werde das Internet trotzdem mal nerven. Nicht dass da doch noch mehr Brüder rumlaufen.“ „Wolltest du in Saratoga Springs schon.“ „Ja, aber irgendwie kam dauernd was dazwischen.“ „Leider!“ Nick blieb nur wieder fragend von einem zum anderen Winchester zu blicken. „Ein unrühmliches Kapitel unseres Lebens“, erklärte Sam. „Eher zwei unrühmliche Kapitel“, fügte Dean hinzu. „Lasst uns die Untergeschosse untersuchen“, sagte er gleich darauf. Er wollte sich nicht weiter daran erinnern und drückte auf den entsprechenden Knopf. Doch der Fahrstuhl rührte sich nicht. „Was ist das denn?“, überlegte er laut und probierte nach und nach jeden Knopf der Tiefgaragenetagen aus, aber erst der letzte, oberste, brachte den Fahrstuhl dazu sich in Bewegung zu setzen. Also schien doch etwas an dem Wassereinbruch dran zu sein? Das erste Untergeschoss entpuppte sich als ganz normales Parkdeck. Neben dem Fahrstuhl gab es einen abgeschlossenen Bereich, in dem ein alter Pontiac und ein neuer Benz standen. In der Nähe der anderen Fahrstühle standen weitere Wagen. Sonst gab es hier noch einen Raum, dessen Tür jedoch auch verschlossen war und der Schlüssel des Portiers wieder nicht passte. Der schien wirklich nur für die Fahrstühle zu sein, auch wenn da noch zwei weitere Schlüssel an dem kleinen Bund hingen. Da das EMF jedoch keinen größeren Ausschlag zeigte als in den anderen Bereichen der Tiefgarage, ließen die Jäger die vorerst unberührt. Das Einzige, was Dean jedoch noch brennend interessierte, war die Tatsache, dass der Fahrstuhl eben nur bis zu dieser Etage fuhr obwohl es noch fünf weitere Parketagen geben musste. Die ganze Zeit hielt er Ausschau nach einer Treppe und als er sie endlich fand, war er nicht mehr zu halten. Er öffnete die schwere Metalltür und drängte sich hindurch. Der Raum roch muffig und klang, als wären sie in einer Tropfsteinhöhle. Er holte eine Taschenlampe aus der Innentasche seiner Jacke, schaltete sie ein und ging, gefolgt von den Anderen, die Treppe hinunter. Er kam nicht weit. Schon auf dem Absatz wurde das Licht von einer schimmernden schwarzen Fläche reflektiert. Wasser! Die anderen Parkdecks standen komplett unter Wasser! „Ist wirklich die Wahrheit, dass die Pumpen nicht mehr arbeiten“, stellte Nick ruhig fest. „Und erklärt, warum der Fahrstuhl nicht weiterfahren wollte“, grinste Dean schief. Er warf noch einen kurzen Blick auf das EMF und zuckt mit den Schultern. Hier unten war etwas, doch wie sollten sie das aufspüren? Gab es noch andere Zugänge? Gab es trockene Räume? Geistern oder Dämonen machte das Wasser wohl nichts aus, aber wie bekamen sie dann ihre Opfer hier herunter? Wenn es welche gab, waren die ertrunken oder schon vorher tot? Das mussten sie nachher noch klären! Sie gingen wieder nach oben, stiegen in den Fahrstuhl und fuhren in die Lobby. „Vielen Dank noch mal“, sagte Dean und gab dem Portier die Schlüssel für den Fahrstuhl zurück. „Gibt es eigentlich einen Universalcode um alle Schlösser in dem Gebäude öffnen zu können?“, wollte er von Mr. Perrez wissen. „Ist doch sonst fast unmöglich die alle aufzubekommen, oder?“ „Die liegen alle gut verschlossen bei dem Besitzer dieses Gebäudes im Tresor.“ „Na dann. Ich dachte schon, Sie müssten hier alle Türen auftreten bevor sie das Haus verlassen.“ Grinsend zwinkerte Dean dem alten Mann zu. „Und was ist denn mit den Untergeschossen passiert? Sind die Pumpen defekt?“, fragte er den Mann, schließlich war er ja ein unwissender Kanadier. „Defekt nicht, aber je weniger Menschen hier arbeiteten, umso weniger Miete wurde eingenommen und die Anzahl der benötigten Parkplätze sank. Die Pumpen benötigen Strom und der kostet, also wurden nach und nach die unteren Parkebenen gesperrt und die Pumpen abgeschaltet.“ Dean nickte. Er schaute den Mann bedauernd an und wandte sich ab. „Woran sind die Opfer gestorben?“, wollte der ältere Winchester wissen, kaum dass sie wieder im Impala saßen. „Warum ist das wichtig?“, fragte Nick. „Das EMF hat in der Tiefgarage wieder heftiger angeschlagen. Wenn einige ertrunken sind, haben wir ein Problem, oder kann einer von euch tauchen?“ „So heftig wie oben?“, wollte Sam wissen. „Nein, so schlimm nicht. Trotzdem kann, was auch immer, seine Opfer da unten töten. Oder es schleppt die Leichen da runter.“ „Du meinst es gibt noch mehr Opfer, als die, die wir gefunden haben?“, fragte Nick erschrocken. Hatte er etwas übersehen? Waren die zwanzig Vermissten vielleicht tot und da unten irgendwo in dem Wasser versteckt? „Du wusstest nicht wonach du suchen solltest. Es ist also nicht deine Schuld!“ „Ich fühle mich trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken!“ „Außerdem müssen wir noch mit Mrs. Foster reden und das 52. einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Dieser Hudson hat uns vollkommen aus dem Konzept gebracht!“, stellte Sam ruhig fest. „Okay“, sagte Dean und schaute auf seine Uhr. „Das Grundbuchamt dürfte schon geschlossen haben, aber die Pathologie ist immer offen, also fahren wir da noch dahin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)