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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Eiszeit im Gemeinschaftsraum

@ Vanilein - so schnell wird Dean seine Zweifel wohl nicht loswerden können. Da braucht es noch viel Zeit und gutes Zureden!
 

LG Kalea
 


 

83) Eiszeit im Gemeinschaftsraum
 

Der nächste Tag kam viel zu früh. Dean fühlte sich wie erschlagen, als Sam ihn weckte. Er hatte wirres Zeug geträumt, woran er sich jedoch nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern konnte. Er wusste nur noch, dass es um Sam, Bobby und Adam gegangen war.

Müde rieb er sich über das Gesicht, kämpfte sich unter den besorgten Blicken seines Bruders auf die Füße und ins Bad.
 

„Was ist los?“, wollte Sam leise wissen. Er hatte in der Zwischenzeit Frühstück besorgt, den Tisch gedeckt und dann an der Badezimmertür auf Dean gewartet, um ihm sofort eine Tasse Kaffee in die Hand zu drücken.

„Keine Ahnung“, nuschelte der und schaute Sam in die Augen. Er wusste es wirklich nicht. Der Traum saß ihm wohl doch noch in den Knochen. Außerdem schlauchte der Job mehr, als er angenommen hatte. Ihre Rentner waren, nach den anfänglichen Zankereien, nett und konnten sich auch allein mit allem versorgen und trotzdem schienen sie ihn ständig zu beanspruchen. Ihm fehlte die Ruhe, die er hatte, wenn er an Autos schraubte, oder wenn sie recherchierten. Er war also wohl nicht dafür geschaffen, sich ständig um Menschen zu kümmern.

Sam nickte. Er sah die Unsicherheit in Deans Augen. Sein Bruder machte ihm hier nichts vor, nur um seine Ruhe zu haben.

„Willst du reden?“, fragte er deshalb eher rhetorisch.

Wie zu erwarten schüttelte der jedoch nur mit dem Kopf. Wenn er wenigstens wüsste, worüber er reden sollte.

„Hast du gestern noch was gefunden?“, fragte er stattdessen.

„Nichts. Der Typ scheint entweder keine Spuren zu hinterlassen, sie sehr gut verwischen zu können, oder aber er existiert einfach nicht.“

„Wir sollten ihn im Auge behalten“, beschloss Dean. „Kannst du rausfinden, wo er wohnt?“ „Das hab ich schon“, grinste Sam. „Er wohnt nicht weit weg von hier, vielleicht eine halbe Stunde Fußmarsch.“ „Wir latschen den ganzen Tag rum. Ich muss da nicht auch noch hinlaufen!“, maulte Dean augenblicklich.

„Das war mir schon klar, aber er wohnt am Ende einer Sackgasse. Da fallen wir mehr als nur ein Bisschen auf, wenn wir mit dem Impala vorfahren.“

„Das heißt also, dass du mich zu einem Spaziergang überreden willst.“ „Genau.“

„Vergiss es. Wir fahren hin. Das Stück in die Straße können wir ja vielleicht laufen, mehr aber auch nicht! Und irgendwann willst du dann zu einem Marathon überreden!“

„Warum nicht?“, grinste Sam. „Sag du nochmal, du würdest dich ändern.“ „Du hast gestern noch gesagt, dass es auch Dinge gibt, die man besser nicht ändern sollte.“ Sam verdrehte die Augen. „Schon klar“, sagte er leise.

Schweigend frühstückten sie.
 

Der orangefarbener Container neben der Eingangstür stach ihnen sofort ins Auge, als sie auf den Parkplatz einbogen. Über Deans Gesicht huschte ein kurzes Lächeln. Heute würde er wohl seine Ausarbeitung bekommen. Er parkte auf einem der freien Angestelltenparkplätze. Sie stiegen aus und beeilten sich, sich umzuziehen.

In ihrem Büro wurden sie schon ungeduldig von Connor und Isabelle, den Pflegern der Frühschicht, erwartet.

„Was habt ihr mit unserer Station gemacht? Mr. Bonar, Mr. Mendes, Mr. Harland und Mr. Harris sind heute Morgen frühstücken gegangen und zum Lunch hat sich sogar Mr. Wishaw angeschlossen. Das hat es schon seit Monaten nicht mehr gegeben! Und wisst ihr vielleicht auch etwas über den Container?“, bestürmte sie Isabelle sofort.

„Wir aktivieren den Gemeinschaftsraum“, antwortete Sam nur.

„Ihr macht was?“, wollte Connor ungläubig wissen.

„Sie mögen die Unruhe im großen Speiseraum nicht, aber wir haben sie überzeugen können, dass es schöner ist, nicht nur im eigenen Zimmer zu hocken. Und wir konnten sie überreden, Fuller zu beweisen, dass sie einen Gemeinschaftsraum möchten. Sie werden ein paar Tage im großen Speisesaal essen gehen und wir machen den Gemeinschaftsraum fertig“, erklärte Sam.

„Kann ich euch helfen? Ich hätte Zeit“, fragte Isabelle, sofort Feuer und Flamme für diese Idee.

„Gerne. Wir wollen heute erst mal ausräumen. Dann kann der Putztrupp durchgehen und das Gröbste wegmachen. Morgen wollen wir dann streichen oder wenn nötig tapezieren.“ Wieder war es Sam, der sprach. Dean nickte nur. Er sah gerade seine körperliche Ausarbeitung schwinden.

„Ich hab auch noch eine Stunde Zeit“, erklärte sich auch Connor ebenfalls zur Hilfe bereit.

„Okay, dann schießt mal los, was es neues gab. Danach können wir schon fast beginnen.“ „Die Neuigkeit haben wir euch ja schon erzählt. Sonst sind alle wohlauf“, gab Connor einen kurzen Bericht.

„Alles klar“, freute sich Sam und blickte kurz zu seinem Bruder. „Dann wollen wir mal schnell „Hallo“ sagen gehen und dann kann‘s losgehen.“

„Wir schauen uns den Raum schon mal an“, sagte Isabelle. Gemeinsam verließen sie das kleine Büro.
 

„Guten Tag, Mr. Bonar. Ich hab gehört, dass Sie heute Morgen nicht zum Frühstück waren?“, wollte Sam besorgt wissen. „Ist alles in Ordnung?“

„Alles gut, James. Du musst dir keine Sorgen machen, ich bin nur ein Morgenmuffel. Soviel Trubel vor dem wach werden, ist meiner Laune sehr abträglich“, beruhigte sie ihn sofort und lächelte. Es war schön so aufmerksam behandelt zu werden.

„Da kenne ich auch jemanden, den man vor den zweiten Kaffee auf keinen Fall ansprechen darf, wenn man keinen Anraunzer riskieren will“, grinste Sam. „Haben Sie noch einen Wunsch?“

„Nein erst mal nicht. Danke.“
 

Auch Dean wurde von seinen Schützlingen sofort mit Fragen bestürmt.

„Ihr habt es wirklich geschafft? Können wir helfen?“, waren die Fragen, die er von jedem gestellt bekam.

„Noch nicht. Wir räumen erst mal aus, aber Sie könnten sich schon mal Gedanken über die Gestaltung machen“, erklärte er daraufhin. Immerhin sollte das ein Raum für die Rentner werden, in dem sie sich auch wohlfühlten.
 

Keine zehn Minuten später standen die vier Pfleger in dem zugestellten Raum und begutachteten die dort aufgehäuften Möbel.
 

„So wird das nichts“, sagte Sam. „Wir sollten sie rausräumen und dabei entscheiden, was noch gut ist, und was weg kann.“

„Wird das Beste sein“, bestätigte Isabelle und sie begannen, mit vereinten Kräften, die alten Möbel aus dem Raum zu schaffen.
 

„Was ist das denn hier für ein Krach?“, polterte Mr. Genardy und stellte sich Sam in den Weg. Der bremste abrupt und brachte so seinen Bruder, der ihm folgte, ins Straucheln.

„Wir räumen den Raum hier aus“, erklärte der Winchester etwas genervt.

„Und wozu?“

„Um ihn nachher wieder einzuräumen“, maulte Dean und schob sich an seinem Bruder vorbei.

„Was soll das denn für ein Unsinn sein?“

„Der Raum soll renoviert werden, Mr. Genardy. Das hatte ich Ihnen gestern versucht zu erklären.“ „Und dann?“ Der alte Mann war noch nicht bereit, den Knochen einfach so zu schlucken. Er wollte mehr wissen.

„Es soll ein Gemeinschaftsraum für diese Station werden“, versuchte Sam leicht ungehalten zu erklären.

„Warum sagt ihr das denn nicht gleich. Ich kann doch mit helfen!“, erwiderte er und ging in den Raum, um sich am Ausräumen zu beteiligen.

Ungläubig starrten die Brüder dem Mann hinterher.

„Hast du das jetzt verstanden?“, wollte Sam vollkommen verwirrt von seinem Bruder wissen.

„Ich hab ihm gestern lang und breit erklärt, warum wir uns in dem Cafe treffen wollten und ihn hat es nicht die Bohne interessiert!“

„So ändern sich die Leute. Vielleicht war er auch einfach nur der Meinung, dass sich hier eh nichts tut“, versuchte sich Isabelle in einer Erklärung. Sie stellte die Stühle, die sie gerade rausgebracht hat, im Gang an die Wand, da die wiederverwendet werden sollten.

„Ich muss dann los. Aber es ist ja auch fast fertig“, sagte sie und klopfte sich den Staub von der Kleidung.

„Danke“, rief ihr Sam hinterher.

„Nein, ich muss euch danken! Ohne euch wäre das hier nie was geworden.“ „Dann solltest du vielleicht warten, bis es fertig ist“, erklärte Dean ruhig.

„Hast du daran Zweifel?“

„Bei unserem Lebenswandel?“, nuschelte der ältere Winchester kaum hörbar.
 

Sie hatten gerade die letzten nichtverwertbaren Möbel in den Container geschafft, als Dr. Fuller ihnen entgegen kam und sie bat mit ihm in den leeren Raum zu kommen.

„Sie sind schnell“, lobte er. „Und wie haben sie sich das jetzt gedacht?“ „Kommt darauf an, ob sie einen Maler bezahlen oder wir das selbst machen sollen“, konterte Dean.

„Wir haben einen Maler, der alle Arbeiten hier im Haus macht. Ich habe heute mit ihm gesprochen und er würde auch diesen Auftrag ausführen. Ich werde ihn gleich fragen, ob er morgen schon anfangen kann.“

„Okay. Dann fegen wir hier noch durch und kümmern uns dann wieder um unsere Schützlinge“, antwortete Sam. Dr. Fuller wandte sich zum Gehen und die Brüder suchten nach Besen.
 

„Lasst mal Jungs, das können wir auch tun“, hörten die Brüder plötzlich eine weibliche Stimme, als sie mit den Putzutensilien gerade den Gemeinschaftsraum betreten wollten.

„Und was sollen wir dann machen?“, fragte Dean und konnte den Anflug von Freude in seiner Stimme nicht so ganz unterdrücken. So gerne er auch mal den Maler machte, so ungern spielte er Putzfrau.

„Ihr könntet uns ein Eis besorgen“, lachte Mr. Mendes.

„Ein Eis? Jetzt?“

„Warum nicht?“

„Okay, und wo?“, erklärte sich Dean schnell bereit, bevor sein Bruder hier noch eine lange Diskussion vom Zaun brach.

„Keine fünf Minuten die Straße runter“, erklärte Mr. Bonar.

„Und das sagen Sie uns erst jetzt“, entrüstete sich Dean und funkelte sie enttäuscht an.

„Konnte ja keiner ahnen, dass du so ein Leckermaul bist!“ „Ich dachte, das hätten Sie vor zwei Tagen und gestern im Kaffee gesehen!“ Sam nickte und lächelte entschuldigend.

„Ja Kuchen, aber auch Eis?“, wollte Mr. Wishaw schlichten.

„Alles was irgendwie süß ist, steht auf seiner Speisekarte ganz oben. Außer Kaffee, der muss komischerweise schwarz sein“, erklärte Sam leise lachend.

„Na dann. Wir hätten gerne Eis. Drei Kugeln, kein Banane“, zählte Mr. Mendes auf.

„Ich nehme auch drei. Zitrone, Schoko und Vanille.“ „Und ich nehme zwei Kugeln Vanille“, schloss sich Mr. Bonar ihren Vorrednern an.

„Dann werd ich mich um Kaffee kümmern“, erklärte Sam und verschwand.
 

Eine halbe Stunde später kam Dean vollbeladen zurück und staunte nicht schlecht, als er den Gemeinschaftsraum betrat.

Gleich neben der Tür standen der Tisch, der ihre Entrümpelungsaktion überlebt hatte, mit den zehn Stühlen auf denen außer Mr. Fey alle Bewohner der Station einschließlich Sam versammelt saßen. Auf dem Tisch standen Plastikbecher mit Kaffee und die Runde unterhielt sich angeregt.

„Wir sollten zusehen, dass wir einen Kaffeeautomaten bekommen“, überlegte Mr. Harland.

„Und einen kleinen Kühlschrank“, warf Mr. Harris ein.

Mr. Harland blickte Dean entgegen. „Setz dich, Junge“, sagte er und machte sich groß, um auf das Tablett in Deans Händen zu schauen.

„Sie haben es sich ja schon richtig gemütlich gemacht“, stellte der Winchester leise fest. „Da müssen wir ja gar nichts mehr tun.“

„Nah, ein bisschen Farbe kann nicht schaden und etwas gemütlicher wäre auch nicht schlecht“, sagte Mr. Bonar.

„Dr. Fuller wollte den Maler heute noch anrufen. Vielleicht kann er schon morgen kommen“, informierte Sam die Bewohner.

„Das klingt doch gut. Was wird eigentlich mit den Möbeln, die jetzt hier rumstehen?“, wollte Mr. Wishaw wissen.

„Die wollten wir behalten. Die sind noch gut, müssten höchstens ein bisschen aufgearbeitet erklärte“, sagte Sam. „Immerhin sollen wir ja nicht zu viel ausgeben.“ Er hatte versucht Fullers Tonfall zu imitieren und verdrehte jetzt die Augen.

„Daran solltest du aber noch arbeiten. Einen Job als Imitator bekommst du so nie“, lästerte Dean und verteilte endlich das Eis an die Damen. „Ich wusste nicht, was sie so mögen, also hab ich ein bisschen gemischt. Ich hoffe, es passt trotzdem halbwegs“, entschuldigte er sich bei den anderen.

„Das wird schon“, beruhigte ihn Mr. Harris. Wir hätten ja vorher was sagen können.“



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