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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Adams Entscheidung

@ Vanilein - Vielen Dank für Dein Lob und Deine so regelmäßigen Kommis. Ich freue mich jede Woche darüber.

Die Jungs? Ich versuche sie so zu schreiben, wie ich sie in der Serie gerne hätte.

Als Brüder, die alles zusammen durchstehen.
 

LG Kalea
 

59) Adams Entscheidung
 

Dean hielt es nicht lange am Frühstückstisch. Schon bald schlurfte er wieder zum Bett. Verdammt nochmal. Ihm war es doch gestern nicht so schlecht gegangen. Hatte er sich das mit seiner Saufaktion eingebrockt?

Er schob die Kissen an die Wand und ließ sich auf die Matratze fallen. Etwas umständlich schaffte er es, sich bequem hinzusetzen.

Sam zerriss es bei diesem Anblick fast das Herz. Und wieder einmal drängte sich ihm die Frage auf: Warum nur immer sie?
 

„Ich habe mich entschieden wieder auf College zurückzugehen“, begann Adam umständlich.

Die Winchester-Brüder schauten ihn beide an. Sam fragend ungläubig und Dean eher zustimmend.

„Ich meine, was soll ich denn hier noch tun? Ich sitze rum und versuche mich mit meinen Büchern abzulenken. Meine Mom ist tot und ihr wollt mich nicht in der Familie haben!“

„Natürlich wollen wir dich …“, begann Sam sofort zu widersprechen.

„Wollen wir nicht!“, unterbrach ihn Dean so energisch, wie es ihm in diesem Zustand keiner zugetraut hatte. Die beiden Anderen starrten ihn verärgert an und holten für eine Antwort Luft.

Dean hob die Hand und würgte sie wortlos ab.

„Adam! Wir würden dich gerne in dieser Familie willkommen heißen, wenn diese Familie eine wäre.“ Wieder hob er die Hand, um Sam gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen. Er war noch nicht fertig.

„Sam und ich sind alles, was von dieser Familie übrig ist.

Ja, wir hängen mehr aufeinander, als es Brüder sonst wohl tun und ja, wir vertrauen uns auch mehr als anderen. Jeder würde sein Leben für den anderen geben und jeder würde alles tun, um das Leben des anderen zu schützen. Und das hängt wohl hauptsächlich mit dem zusammen, was wir erlebt haben und was wir tun.

Wenn wir ein normales Leben führen würden, wärst du herzlich willkommen und wir würden alles tun, um dich aufzufangen und zu unterstützen. Allerdings hat das Übernatürliche bislang jeden Versuch normal zu leben zunichte gemacht.

Und so? Sam und ich, wir sind nur zu zweit richtig gut. Selbst als John mit uns gejagt hat, ging das irgendwie schief.

Nein! Wir wollen dich so nicht in dieser Familie. Wir müssten dich ausbilden. Einer von uns müsste ständig ein Auge auf dich haben und das könnte für den anderen verheerend enden. Versteh mich bitte nicht falsch, Adam. Aber hier geht es um Leben und Tod und ich will dich nicht als Nächsten beerdigen müssen.

Wir wollen, dass du dein Leben leben kannst. Wir wollen, dass du deine Träume verwirklichen kannst. Mit uns wirst du das nie können. Mit uns wirst du in eine Welt gerissen, in der du nicht leben willst.

Sam und ich, wir würden uns freuen, wenn du dich hin und wieder mal melden würdest.

Tausch deine Träume nicht gegen einen Platz auf der Rückbank des Impala ein. Bitte!“ Dieser letzte Satz war nur noch ein Flüstern gewesen. Jetzt ließ er sich in die Kissen sinken, schloss die Augen und holte tief Luft.

Dean wollte nur noch schlafen. Er war vollkommen erschöpft und er hoffte, dass Sam jetzt keine lange Diskussion vom Zaun brechen würde.

Sam schloss ebenfalls die Augen und atmete durch. Er war irgendwie wütend, dass Dean mal wieder alleine entschied, was passieren sollte, aber er wusste auch, dass sein großer Bruder Recht hatte. Was ihn wohl wirklich wurmte war, dass sie nicht darüber geredet hatten? Allerdings war dafür bis jetzt auch keine Zeit.

Er blickte zu seinem Bruder und schluckte jede Erwiderung herunter. Dean sah schlecht aus. So schlecht wie schon seit über einem Jahr nicht mehr. Und an diese Zeit wollte er sich nicht erinnern.

Sam fühlte Deans Blick auf sich gerichtet und nickte knapp. Sie würden vielleicht noch darüber reden, aber erst, wenn es seinem Großen besser ging. Letztendlich hatte der ja Recht. Auch wenn er in diese Entscheidung gerne mit einbezogen worden wäre.

Der ältere Winchester schloss die Augen wieder, atmete noch einmal erleichtert aus und ließ sich in die wartende Dunkelheit fallen. Sein Kopf rutschte zur Seite.

Sofort stand Sam neben dem Bett. Er streckte die Hand aus und wollte nach Deans Puls suchen als er das gleichmäßige Heben und Senken von dessen Brustkorb sah. Erleichtert schob er seine Hände unter seinen großen Bruder und legte ihn richtig ins Bett.
 

„Ich geh meine Sachen packen“, sagte Adam, der das gerade mit angehaltenem Atem verfolgt hatte. Immer mehr bekam er den Eindruck hier nur zu stören. Das Verhältnis seiner Brüder zueinander war mehr als gewöhnungsbedürftig.

„Was ist das eigentlich mit euch?“, platzte die Frage aus ihm heraus, bevor er richtig drüber nachdenken konnte.

„Was ist was mit uns?“, fragte Sam etwas begriffsstutzig.

„Du und Dean. Ihr benehmt euch … ihr seid wie ein altes Ehepaar, wie frisch Verliebte.“

Sam lachte. „Dean hat mich aufgezogen. Mom starb als ich sechs Monate war, wie du ja weißt. Dad war selten bis nie da. Um alles musste sich Dean kümmern. Er war da, wenn ich krank war, er musste mich als Teenager ertragen. Er hat mich aufgefangen, als Jess starb. Was erwartest du? Meine ersten Schritte gingen zu Dean. Er war dabei als ich meinen ersten Zahn verloren hab. Er hat mir schwimmen und Rad fahren beigebracht.

All das hat Dean für mich gemacht und nicht Dad!

Und dann ist da noch das Problem, dass wir mit dem, was wir teilweise schon als Kinder erlebt hatten, zu niemandem gehen konnten. Wir hatten nur einander, um darüber zu reden und das verarbeiten zu können. Es gab nur uns. Und das hat sich bis heute nicht wirklich geändert.“

Adam schwieg betreten. Daran hatte er nicht gedacht. Wie auch? Sein Leben war von seiner Mom geprägt und auch wenn er eigentlich keinen Vater hatte, so wusste er doch, dass das wohl dessen Aufgaben gewesen wären und nicht die eines großen Bruders.

„Ich gehe packen. Könntest du mich dann zur Wohnung fahren? Ich möchte da noch einige Sachen mitnehmen“, fragte er ernst.

Sam nickte. Er wartete noch, bis sich die Tür hinter dem Milligan geschlossen hatte und setzte sich dann auf den Rand seines Bettes.

„Den hast du ja richtigehend vertrieben, Dean. Aber du hast Recht. Selbst mit Dad waren wir nicht so gut, wie wir als Zweierteam sind. Nur so können und konnten wir die meisten Menschen vor den Monstern retten, die ihnen das Leben zur Hölle machten.“ Und ja, Dean hatte noch in einem anderen Punkt Recht. Wenn er die Wahl hätte, würde er auch lieber studieren und nicht hinter diesen Monstern her jagen.

Trotzdem wäre es einfach schön nicht länger der kleine Bruder zu sein.
 

Sam schaute seinem Bruder noch eine Weile beim Schlafen zu, dann erhob er sich und begann das Zimmer aufzuräumen. Die Scherben, die er in der Nacht nur oberflächlich weggefegt hatte, warteten noch und auch sonst hatten sie in den letzten Tagen diesem Zimmer ein mittleres Chaos angerichtet.

Er brauchte eine Weile, bis der Raum wieder den Standards entsprach, die sie sich selbst gesetzt hatten.
 

Es klopfte.

Sam drehte sich zur Tür. Bevor er jedoch den ersten Schritt tun konnte, wurde diese schon geöffnet und Adam betrat das Zimmer.

„Ich bin fertig. Ich hab auch schon ausgecheckt“, erklärte er. „Kannst du mich kurz nach Hause fahren?“

„Kurz?“, wollte Sam wissen.

„Ja, ich habe vorhin mit Tante Beth telefoniert. Sie meinte ich solle noch ein paar Tage zu ihr kommen.“

„Das ist eine gute Idee“, stellte Sam ruhig fest. Er wandte sich wieder der Packung Vanilleeis zu, die vor ihm auf der Theke stand.

„Kannst du noch einen Moment warten? Ich bin gerade dabei Dean etwas zu essen machen.“

Adam nickte, stellte seine Tasche ab und setzte sich auf einen Stuhl.

„Was ist mit ihm? Gestern ging es ihm doch eindeutig besser, oder?“

„Ich denke, er hat es übertrieben. Dean ist kein geduldiger Patient. Er wird wohl geduscht und sich danach etwas zu essen gemacht haben. Und ich nehme an, dass das für seinen Körper ohne Pause noch zu viel war.“ Sam nahm das Glas mit dem Bananensmothie und die Schale Eis und ging zum Bett.

„Seid ihr oft so verletzt?“

„So schwer? Nein, Gott bewahre. Dann wären wir wohl schon lange gestorben. Es kommt nicht immer ein Engel, um uns zu retten. Prellungen, Schürf- und Schnittwunden und hin und wieder auch Knochenbrüche haben wir öfter. Unsere Gegner sind selten zimperlich, wenn es darum geht uns daran zu hindern sie ins Nirvana zu schicken.“

Sam stellte das Essen auf den Nachttisch, legte seine Hand auf Deans Schulter und rüttelte ihn leicht.

„Hey großer Bruder. Zeit zum Essen.“

Dean grummelte und versuchte der Hand zu entkommen.

„Das ist ja mal was vollkommen Neues. Der große Dean Winchester hat keinen Hunger“, neckte Sam.

Wieder grummelte Dean, drehte sich aber auf den Rücken und blinzelte träge.

„Na komm, du darfst gleich wieder schlafen. Vorher jedoch solltest du essen.“

Der ältere Winchester wischte sich über das Gesicht und setzte sich auf. Sofort bekam er das Eis und einen Löffel in die Hand gedrückt.

„Hau rein“, forderte Sam eine Fröhlichkeit verbreitend, die er nicht empfand. Er konnte nur hoffen, dass sich sein Bruder möglichst bald von der gestrigen Aktion erholte.

Ja, natürlich war Dean vor noch nicht einmal einer Woche eher tot als lebendig gewesen. Trotzdem würde er hier gerne verschwinden. In dem Zustand wollte er Dean allerdings weder eine Autofahrt noch die Suche nach einem neuen Motel zumuten. Und zu Bobby konnten oder wollten sie nicht. Jody war auch noch nicht wieder auf dem Damm.
 

Dean aß langsam. Immer wieder ließ er den Löffel sinken. Schon das versetzte Sam einen Stich ins Herz. Zeigte es doch, wie schlecht es ihm ging.

Am Schlimmsten für Sam waren jedoch Deans Augen. So leblos hatte er sie noch nie gesehen.

Endlich war die Schale leer. Sam nahm sie sofort an sich und drückte Dean den Smothie in die Hand.

„Den noch, dann hast du es geschafft“, ermunterte Sam ihn.

Dean trank gehorsam.
 

Als auch das Glas leer war, ließ er den Arm sinken. Schnell griff Sam zu und nahm ihm das Glas weg.

„Schlaf dich aus“, sagte er leise.

Dean kippte mit einem zufriedenen Seufzen zur Seite.

„Soll ich hier bleiben?“, wollte Adam wissen. Der die Szene mit wachsender Irritation beobachtete hatte. Vielleicht brauchte Sam ja seine Hilfe, immerhin ging es Dean wesentlich schlechter als noch am Tag zuvor.

„Nein. Du fährst zu deiner Tante und lässt dich verwöhnen.“
 

„Sehen wir uns noch einmal, bevor ihr für immer hier verschwindet?“, fragte der Milligan.

Sam hatte ihn gerade vor der Tür seiner Tante abgesetzt. Er schulterte seinen Rucksack und blickte zum Haus, bevor er sich seinem Bruder wieder zu wandte.

„Wie lange willst du denn noch bleiben?“

„Ein paar Tage. Auf jeden Fall bis zum Wochenende.“

Sam nickte und stieg wieder ein.

„Wir sehen uns“, sagte er, drehte den Zündschlüssel und ließ den Impala zum Leben erwachen. Jetzt wollte er so schnell wie möglich zurück zu Dean.



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