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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben,

RamDamm und Kagome0302 wünsche euch ein gute und gesundes neues Jahr 2018.
Wieder hat es sehr lange gedauert, bis wir uns einig waren wie das Kapitel aussehen soll. Die Nachbereitung hat einiges an Arbeit gekostet, da einiges neu rein kam, anderes wieder raus gelöscht würde. Aber nun ist es vollbracht! RamDamm und Kagome0302 wünschen euch sehr viel Spaß beim lesen.


Verhärtete Fronten Komplett anzeigen

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Verhärtete Fronten

Der Streit innerhalb seiner Familie und das Ultimatum seines Vaters ihm gegenüber ließen den jungen DaiYoukai abends meistens sehr schlecht einschlafen. Dazu kam noch das Gesundheits-bild seiner Ena, dass sie überhaupt nicht richtig bessern wollte. Doch in dieser Nach hatte er sich sehr früh zu seiner Liebsten begeben. Auch wenn er ihr nicht wirklich zeigen wollte, wie es in ihm aussah, dennoch war er müde und so hatte er sich dann doch entschlossen wie immer bei ihr zu schlafen. Das sich dies nach dieser Nacht ändern würde ahnte er noch nicht.

Mit einem leichten Lächeln hatte er ihr einen Kuss gegeben, als er sich zu ihr legte und sie dieses Mal sanft in den Arm schloss. Sein Schweif hatte freiwillig das Kuschelspielzeug gespielt. Es dauer-te eine kleine Weile doch dann schlief er ebenso wie seine Süße ein.
 

//Es war dunkel in seinem Leben geworden und ruhig. Einziger Sonnenschein, das waren seine Toch-ter und seine Frau. Ja, mittlerweile hatte er seine Ena geheiratet. Doch es war eine Heirat ohne den Segen seines Vaters geworden.

Das hatte dazu geführt, dass man sich seit Jahren nun schon mit dem Westen im Schweigen befand. Keiner hatte ihm zur Geburt seiner Tochter oder zur Hochzeit gratuliert. Selbst auf den Feiern, welche stattfanden war immer nur sein Vater alleine und ohne Anhang anwesend. Doch er sah seinen Sohn nicht. Der einst so stolze Sesshoumaru war für seinen eigenen Vater nur Luft geworden.

Aber das war nicht alles. Als das Festland dem Osten den Krieg erklärte und man seine Ena mit ih-rem Kind entführte, da hatten der Inu no Taishou und InuYasha einfach entschieden, dass sie nicht helfen würden. Sie erinnerten den bittenden Youkai daran, dass er immer der Meinung war, dass er keine Hilfe von so einer Familie bräuchte. Einer Familie in der ein Mensch genauso viel Wert war wie ein Youkai.//
 

Unruhig begann sich Sesshoumaru in seinem Bett zu wälzen. Seit einigen Tagen hatte er immer Mal wieder diesen Traum, doch bisher war er immer gut ausgegangen. Doch genau dieser Traum, welcher an dem Abend begann, als sein Vater die Gemachtür seines Sohnes schwungvoll schloss, sollte eine Wendung nehmen. Aber bisher war dieser Traum auch immer der Grund warum seine Ena immer alleine aufwachte. Doch er war immer an diesem Punkt aufgewacht, nur heute nicht…
 

//Nun war dieser Youkai an einem dunklen und verlassenen Ort. Hier stank es und es war überall feucht. Die Flüssigkeit umspülte schon seine Knöchel. Als seine Augen sich an das Dunkel gewöhnt hatten konnte er Körper in der Flüssigkeit erkennen.

Vorsichtig näherte er sich dem ersten Körper. Doch das Licht war nicht gut genug und so suchte er nach einer Fackel und spürte, dass noch weitere Körper an seine Beine stießen. Als er dann eine Fa-ckel hatte und diese entzündete sah er das er in einer riesigen knöcheltiefen Blutlache stand. Und in dieser Lache lagen sämtliche Familienmitglieder des Westens. Teilweise mit aufgeschlitzten Körpern und seine Schwägerin hatte einen Welpen im Arm.

Sein Bruder lag unweit von ihr und neben diesem lagen ein weiterer Welpe und dann konnte er sie sehen. Seine Frau welche halb unter seinem Bruder hervorlugte und die dieser hatte anscheint schüt-zen wollen.

War nur die Frage vor wem?

Und dann konnte er sehen wie der Körper seiner Frau sich bewegte und sie auf ihn deutete. „Deine Entscheidung ist schuld daran.“, war alles was diese eigentlich schon Tote sagte.//
 

Vollkommen schweißgebadet wachte der Thronfolger auf. Das war er da in seinem Traum gesehen hatte, war einfach nur grauenvoll. Seine ganze Familie tot zu sehen und seine Frau, die ebenso tot war und ihm sagte, dass er an der ganzen Misere Schuld hatte. Vollkommen frustriert erhob er sich aus seinem Bett um baden zu gehen und sich anzuziehen. Aber dennoch ließ ihn dieser Traum nicht los. Als er erneut in sein Gemach kam, sah er, dass Ena noch schlief und das war auch gut so. So konnte er sich leise aus seinem Gemach schleichen ohne dass sie das mitbekam.
 

So ging das eine ganze Weile und die Laune des Thronfolgers wurde immer schlimmer so kam es, dass man verängstige Gesichter, sah wo man nur hinschaute.

Alle die dachten, dass der westliche Thronfolger etwas freundlicher geworden wäre, mussten in den nächsten Tagen feststellen, dass es nicht so war, denn Sesshoumaru schrie mit allen Bediensteten herum, die ihm zu nahetraten.

Selbst seine Familie bekam die schlechte Laune zu spüren, denn das Verhältnis zu Ena hatte sich überhaupt nicht gebessert, sondern eher noch mehr verschlechtert.
 

Die junge WolfsYoukai war die meiste Zeit alleine. Sie sah ihren Liebsten gar nicht mehr, da er meistens erst ins Gemach kam, wenn sie schon lange schlief und morgens war er schon ver-schwunden bevor die Sonne aufging und sie erwachte. Was ihre Medizin anging kam immer Ka-gome vorbei und kümmerte sich um sie. Und selbst dann war Sesshoumaru nicht mehr wie zu Be-ginn anwesend. Anscheint schlief er immer nur genau die Zeit zwischen den Medikamentenein-nahmen und war dann wieder für den Rest des Tages verschwunden.

Auch wurde ihr das Essen von einem mittlerweile sehr eingeschüchterten Sanji gebracht, der nicht wie sonst freundliche Worte hatte. Sondern zu sah, dass er schnellstmöglich wieder aus dem ihrem Gemach verschwand.

So kam es das Ena an diesem Morgen aufstand, als Sesshoumaru sich aus dem Zimmer stehlen wollte. Sie hielt ihn mit Hilfe zweier Wurzeln auf und erhob sich dann mühevoll aus seinem Bett, das ihr im Moment als Schlafstätte diente.

Sesshoumaru wollte, wie in den letzten Tagen nicht anwesend sein, wenn Ena aufwachte.

Sie wollte schmollen? Gut, sollte sie doch.

Man würde ja sehen wer von ihnen besser bocken konnte.

Sie oder er.

So kam es auch, dass er die Mahlzeiten mit der Familie einnahm und nicht mehr bei Ena speiste.

„Ich will das Essen nicht in meinem Gemach einnehmen.“, hatte der Thronfolger mit dem Koch ge-schimpft, da dieser an einem Morgen die Mahlzeit für Sesshoumaru ins Gemach bringen lassen woll-te. Das hatte Sanji so dermaßen erschreckt, dass er es nicht wagte etwas dagegen zu sagen. So schnell er konnte hatte er alles um arrangiert und nur Ena das Essen ins Zimmer gebracht.

„Was soll der Mist?“, keifte Sesshoumaru sofort, als er spürte wie die Wurzeln ihn gefangen hielten. „Mach die sofort wieder weg, oder du lernst mich richtig kennen.“

Ena erschrak sich im ersten Moment so dermaßen, dass sie einen Schritt zurückwich. Aber sie ließ sich nicht davon abhalten, denn immerhin, wollte sie wissen, was los war. Warum er ihr aus dem Weg ging und ihr nicht wie gewohnt zur Seite stand.

„Ich denke nicht daran. Erst möchte ich gerne wissen, warum du mir aus dem Weg gehst.“, sagte sie und hatte ihn erreicht. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Es tut mir leid, falls ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe, aber deswegen musst du deine Wut über mich nicht an ande-ren auslassen.“

Sesshoumaru schlug ihren Arm weg. Er wollte nicht so einfach drüber hinweg gucken. „Ich gehe mit den Leuten um, wie es mir passt.“, schimpfte er mit ihr. „Das ist alleine meine Sache und nun lass mich los!“, keifte er. Dass sie eigentlich nicht aufstehen durfte, war ihm in diesen Moment voll-kommen egal. Sollte sie doch machen was sie wollte. Ihn interessierte das im Moment nicht die Bohne, da sie ja bocken wollte.

Ena erschreckte sich da sie mit so einer Reaktion nicht gerechnet hatte und löste auch die Wurzeln.

„Okay, dann mach was du willst, aber ohne mich.“, keifte sie zurück und ging wieder humpelnd zum Bett.

‚Klasse, das habe ich ja toll hinbekommen und das nur wegen diesem Trottel. ’, dachte Ena.

„Trottel!“, sagte sie dann noch laut, was sie eigentlich nur denken wollte.

Sesshoumaru dachte sich verhört zu haben. Auch wenn sie laut Vertrag verlobt waren, hatte sie nicht das Recht so mit ihm zu reden. Zornig schritt er auf sie zu und hielt sie am Arm fest noch bevor sie das Bett erreichte.

„Nicht in diesem Ton, junge Dame.“, schimpfte der Thronfolger mit Ena. „Eine Frau hat zu wissen wie sie zu ihrem Gebieter ist.“

„Wenn Ihr das so wollt, bitte.“, entfuhr es Ena und sie entzog ihm ihren Arm. „Aber dann sucht Euch gefälligst eine andere die dumm genug ist sich verbiegen zu lassen.“, brüllte sie zurück und änderte ihre Richtung.

Sie wollte zur Gemachtür und verschwinden, wenn es sein musste eben für immer und dieses Mal würde sie auch nicht wiederkommen. Wenn Sesshoumaru meinte, dass er sie beherrschen musste, dann sollte er sich gefälligst eine andere suchen. Dass sie Schmerzen im Knöchel hatte ignorierte sie gekonnt. Denn solche Schmerzen waren für sie nichts Neues mehr.

Sesshoumaru war zwar sauer auf Ena, aber er würde nicht zulassen, dass sie weiter herumlief und sich somit nur noch mehr schadete.

„Du wirst hierbleiben und deinen verdammten Knöchel auskurieren und danach kannst du von mir aus machen was du willst.“, keifte er mit Ena rum. Er klemmte sie wie einen Kartoffelsack unter sei-nen Arm und schmiss sie förmlich auf das Bett.

Ena reichte es nun endgültig. Wenn er wieder seiner Arbeit nachging würde sie ihrer Wege gehen. Doch sie sagte erst einmal nichts zu seiner Behandlung und ließ ihn einfach gewähren. Sie hätte ihm zwar am liebsten die Meinung gegeigt, aber das konnte sie jetzt nicht, da er ihren Stolz verletzt hatte. Sie hatte ihm viel zugetraut aber nicht, dass er sie wie eine Dienstmagd durch die Gegend schleppte. Das war für sie zu viel.

„Und ich will nicht erleben, dass du aufgestanden bist.“, keifte er weiter mit ihr rum. Notgedrungen würde er wohl einen Arzt kommen lassen, da Ena ja unbedingt aufstehen musste.

„Dummkopf.“, kam es nur in einem barschen Tonfall. Dann verließ er das Zimmer um nach einem Arzt schicken zu lassen und danach seiner Arbeit nachzugehen. Betreten würde er das Zimmer bis zum Abend nicht.

Das musste sich Ena nicht gefallen lassen. Sie würde noch den Besuch des Arztes abwarten und dann mal sehen was sie tat.

Das Erscheinen von Takuya war ihr nicht mehr unangenehm. Der Arzt schimpfte zwar wegen ihres Knöchels, sagte aber, dass es ihr ansonsten besser ging. Danach verabschiedete er sich wieder und ging zum Thronfolger um Bericht zu erstatten.

Während der Arzt beim Thronfolger verweilte ließ Ena sämtliche Blumen und anderen Gegenstände, die an sie erinnerten aus dem Gemach verschwinden. Dann zog sie sich reisefertig an und ver-schwand durch einen der Geheimgänge, welchen sie noch von früher kannte, aus dem Schloss. Außerhalb verwandele sie sich in ihre wahre Gestalt und beeilte sich den Heimweg anzutreten. Wenn er meinte, dass er sie beherrschen konnte, dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten.

Sesshoumaru bekam von dem ganzen Chaos, erst einmal nichts mit. Zu tief hatte er sich in seine Arbeit vergraben, da er Ena weder sehen noch hören wollte. Er gab es zwar nicht freiwillig zu, aber er verkroch sich regelrecht vor seiner Verlobten.

In dieser Zeit hatte der Thronfolger auch Besuch von Takuya erhalten. Auch wenn er Ena am liebs-ten von hinten sah und sich im Moment immer mit ihr stritt, so liebte er sie doch und machte sich auch dementsprechend Sorgen um sie. Warum in drei Kamis Namen hatte sie nicht einsehen wol-len, dass er nur das Beste für sie wollte?

‚Frauen.’, dachte sich Sesshoumaru.

Einige Zeit nachdem er sich wieder seiner Arbeit zugewandt hatte, klopfte es an seiner Tür. Grum-melnd sah er zu dieser.

Wer wagte es denn ihn bei der Arbeit zu stören?

„Herein!“, maulte er in Richtung Tür.

Yasuo war nicht gerade wohl, dass er nun zum Thronfolger musste. Immerhin musste er ihm eine unangenehme Nachricht bringen. Aber als die Aufforderung zum eintreten erklang öffnete er die Tür.

„Bitte entschuldigt die späte Störung, Sesshoumaru-sama. Aber ich mache mir Sorgen um Prinzes-sin Ena. Ich kann sie nirgends im Schloss finden und noch immer müsste sie ihre Medizin neh-men.“, sagte Yasuo in einem unterwürfigen Ton, dem man aber die Sorge um die Prinzessin anmer-ken konnte und die Angst vor einer Strafe durch den Thronfolger.

Sesshoumaru dachte ihn hätte ein Schlag getroffen. Das hatte Yasuo doch nicht wirklich gesagt, oder?

„Das kann doch nicht wahr sein!“, polterte es aus dem Inu Youkai. „Wenn ich sie erwische!“, schimpfte er weiter.

„Verzieh dich!“, schrie er Yasuo an und machte sich wütend auf dem Weg um den Ausreißer zu fin-den. Auch, wenn er keine Ahnung hatte wo er suchen sollte.

Yasuo verschwand Kopf schüttelnd. Diese Launen waren schon beinahe so schlimm wie früher, als hier keiner außer dem Thronfolger lebte. Er seufzte, dabei waren sie doch alle froh, dass er sich geändert hatte. Und endlich auch eine Frau hatte für sich gewinnen können.
 

Die östliche Prinzessin rannte und rannte, soweit es ihr in ihrem noch angeschlagenen Zustand möglich war.

Sie wollte einfach nur weg und heim. Aber nicht zu ihrem Vater, nein, sie wollte nur zu ihrer Mutter, denn vielleicht konnte sie ihr ja helfen, damit umzugehen.

Zwar liebte sie Sesshoumaru über alles, aber sie ließ sich nicht wie ein Stück Vieh oder Dreck von ihm behandeln. Das musste sie sich, weiß Kami, nicht geben.

Es war zwar richtig, dass sie gebockt hatte, aber vielleicht hätte er ihr nicht ganz so kalt begegnen müssen. Dadurch hatte er nur das Gefühl in ihr verstärkt unerwünscht in seiner Nähe zu sein. Dass sie mittlerweile weinte bemerkte die Wölfin nicht, da ihre Tränen vom Wind davongetragen wurden. Und so einem aufmerksamen Beobachter den Weg weisen könnten. Allerdings ging sie nicht davon aus, dass man sie suchen würde.

Sesshoumaru hatte selbst das ganze Schloss von oben bis unten abgesucht, sie aber nirgends ge-funden.

Sie war doch nicht etwa schon wieder abgehauen und das in ihrem Gesundheitszustand? Das konnte er nicht zulassen.

So rannte er aus dem Schloss hinaus aufs offene Gelände.

Aber wo um Kamis Willen konnte sie nur hingelaufen sein?

Da gab es mehrere Möglichkeiten.

Ob sie nach Hause gelaufen war?

So kam es, dass er sich nach einem Moment in Richtung Osten aufmachte.
 

Er war schon eine Zeitlang auf dem Weg Richtung Osten als er die östliche Prinzessin einholte.

Zumindest glaubte er es, dass es Ena war, denn er hatte sie noch nie in ihrer wahren Gestalt gese-hen. Aber er hoffte das dieser schwarz-weiße Wolf mit den bläulich schimmernden Strähnen die Gesuchte war. Denn so eine Zeichnung hatte er bei keinem normalen Wolf bisher gesehen. Gut sein angehender Schwiegervater war weiß und dessen Frau schwarz mit einem weißen Schwanz. Allerdings war ihm aufgefallen, dass dieser Wolf humpelte. Er verwandelte sich zurück und wartete bis dieser seinen Weg kreuzte.

„Wohin so eilig, junge Dame?“, fuhr er den Wolf, der eindeutig weiblich roch an.

Ena erschrak sich so dermaßen, dass sie sofort jaulend zurückwich, wie ein räudiger Hund den man beim Essen klauen erwischt hatte. Währenddessen verwandelte sie sich in ihre Youkai-Gestalt zurück. Allerdings konterte sie zuerst mit einer Gegenfrage anstatt ihm zu antworten.

„Was wollt Ihr denn noch von mir, Eure Lordschaft?“, begann sie. „Ich bin auf dem Weg nach Hau-se.“, setzte sie noch hinterher. „Aber das sollte Euch nicht mehr interessieren.“ Das sie sich dabei selbst belog beachtete sie nicht weiter und ging einfach einige Meter an ihm vorbei und setzte damit unbeirrt ihren Weg fort. Dass sie noch immer weinte registrierte sie nicht. Und selbst wenn, dann wäre es ihr egal gewesen.

„Du dummes Mädchen.“, schrie Sesshoumaru ihr hinterher. Natürlich hatte er gerochen, dass sie weinte, aber er registrierte es nicht bewusst. Zumindest versuchte er das.

„Deine Behandlung ist noch immer nicht abgeschlossen. Willst du dein Leben so einfach aufs Spiel setzen?“, schrie er. Als der westliche Thronfolger ihren Arm zu fassen bekam hielt er sie fest und ließ sie nicht mehr los.

„Wen würde es denn interessieren? Es würde doch niemand um ein Wesen wie mich trauern.“, brüllte Ena ihn ebenfalls an und versuchte sich von ihm los zu reißen.

Sesshoumaru ließ aber nicht locker. Im Gegenteil, er verstärkte seinen Griff nur noch. „Wen es un-glücklich machen würde, fragst du?“, kam es wütend vom InuYoukai. „Wie wäre es zum Beispiel mit deinen Eltern, Rin oder Kagome?“, fragte er einfach mal nach.

‚Oder mit mir.’, dachte er sich, sprach es aber nicht aus und genau das wären die Zauberworte ge-wesen.

„Meine Eltern vielleicht. Rin auch, aber Kagome würde da sicher schnell drüber hinwegkommen. Und da es ansonsten niemanden gibt, ist es doch eh egal.“, fauchte Ena ihn an. Er hätte es nur sa-gen brauchen, dass er sie vermisste, doch so war es ihr einfach nur egal. Denn immerhin war sie ja auch noch über ihre Eltern verärgert.

„Lass mich verdammt noch mal los.“, knurrte sie ihn an. „Ich wüsste nicht was meine Gesundheit Euch anzugehen hat.“

Bei Sesshoumaru knallten alle Sicherungen durch als er diese Worte hörte. Sein Zorn über ihre momentane Dummheit stieg ziemlich schnell an. Ohne dass er es wollte erhob Sesshoumaru seine Hand und schlug Ena mitten ins Gesicht.

„Sei nicht so verdammt egoistisch! Wenn dir dein Leben auch egal ist, deinen Eltern und Freunden ist es nicht egal. Also schwingst du jetzt deinen Hintern wieder ins Schloss und lässt dich gesund pflegen.“, sagte er in einem ziemlichen Befehlston.

Erschrocken hielt sich Ena die Stelle an der er sie getroffen hatte und begann zu knurren.

„Meckerst über meinen Vater, bist aber selber keinen Deut besser.“, knurrte sie den InuYoukai an. „Und wenn schon, dann bin ich eben egoistisch.“, brüllte sie weiter. „Es ist mir egal und nun lass mich endlich los. Ich finde schon meinen Weg, allerdings liegt der nicht mehr in deiner Richtung.“, kam die klare Ansage der Wölfin.

„Du bist so ein Feigling. Wie immer, wenn ihr Männer nicht weiterwisst, dann setzt ihr rohe Gewalt ein.“, brüllte sie ihn frustriert an.

Warum konnte er nicht einfach sagen, dass er es war der ihre Nähe und ihr Wohlergehen wollte? War das denn so schwer? Die Wut über ihre eigene Unfähigkeit ließ sie erneut weinen.

Sesshoumaru sah erschrocken zu Ena.

Was hatte er da nur getan? Wie konnte es passieren, dass er sie mitten ins Gesicht schlug?

Dennoch sagte er keinen Ton. Er würde sich nicht bei ihr entschuldigen, denn schließlich war es ihre Sturheit, die ihn dazu getrieben hatte das zu tun.

„Manchmal lasst ihr Frauen uns einfach keine andere Wahl.“, sagte er zu Ena. „Du kommst jetzt so-fort mit, sonst werde ich richtig böse.“, setzte Sesshoumaru noch hinterher. So nahm er Ena auf den Arm und brachte sie zurück ins Schloss.

„Du wagst es dir?“, brüllte sie ihn an. „Was fällt dir ein? Ich bin doch nicht so ein einfaches Weibs-bild das man herumkommandieren kann.“, Ena kam mit jedem weiteren Wort so richtig in Rage.

Das konnte doch nicht wahr sein? Wie redete er denn plötzlich mit ihr?

Sie war doch kein dahergelaufenes Weib aus dem Volk. Wütend darüber schlug sie auf seinen Arm ein.

„Wie du siehst.“, kam es nur locker und lässig von Sesshoumaru. Er war vollkommen unbeeindruckt von ihrer Schlagaktion. Das war doch gar nichts, er hatte schon schlimmere Schläge einstecken müssen.

„Nein, du bist nicht irgend so ein Weibsstück, aber im Moment führst du dich so auf.“, sagte er dann noch zu ihr.

Und weil die Schläge nicht fruchten wollten biss sie zu. Allerdings biss sie sich richtig fest, so dass sie schon bald sein Blut im Mund hatte. Angewidert über sich und ihre Tat ließ sie urplötzlich wieder von ihm ab.

Sesshoumaru spürte im nächsten Moment einen Biss. Er kniff die Augen zu, da es schon ziemlich schmerzte, aber dennoch ließ er sie nicht runter. Auch roch er, dass er blutete und das würde er nicht auf sich sitzen lassen. Sie würde schon sehen, was sie davon hätte. Dennoch sagte er weiter nichts zu ihren bescheuerten und unpassenden Aktionen.

Innerlich gab die östliche Prinzessin auf. Wieder kamen ihr dieselben Gedanken, welche sie schon einmal hatte.

Ja, bei ihm war es auch nicht besser, als woanders. Der einzige Unterschied war, dass sie ihn auf-richtig liebte und es aber von seiner Seite anscheint nur so war um sie zu ködern, oder weil er sein Versprechen halten musste.

„Jetzt wo du deine Trophäe hast, zeigst du dein wahres Gesicht.“, knurrte sie. „War es denn wirklich zu viel verlangt für einen kurzen Augenblick an die frische Luft zu gehen?“, kam es leise und nun wirklich ängstlich von ihr.

Auf ihren Satz mit der Trophäe reagierte er nicht weiter. Wenn sie das wirklich glaubte, dann war sie nicht ganz dicht. Eigentlich müsste sie doch wissen, dass er anders war, wenn sie alleine waren, aber wenn sie das so wollte, dann bitte. Dann würde sie eben die andere Seite auch kennenlernen, wenn ihr danach so sehr verlangte.

„Wenn du das meinst.“, war darauf sein Kommentar. Aber er antwortete ihr nicht, ob es zu viel ver-langt war, dass sie raus konnte. Denn das hatte Sesshoumaru ihr schon gesagt gehabt und er sah nicht ein warum er sich da ständig wiederholen sollte.

Ena war wie geplättet, als er ihr nicht weiter antwortete und auch, dass er sie nicht losließ. Doch sie konnte nichts weiter dagegen machen, weswegen sie nun auch endgültig schwieg. Aber das er blu-tete tat ihr doch leid und in der Seele weh. Darum begann sie nun vorsichtig über die Bisswunde zu lecken, denn immerhin hatte sie es im Affekt getan und er sollte schon merken, dass es ihr leidtat, auch wenn sie das nicht laut aussprach.

Sesshoumaru merkte natürlich, dass sie über die Bisswunde leckte, aber das wollte er nicht.

„Lass das!“, keifte er sie daher an. Doch Ena ließ sich nicht davon abhalten und machte einfach weiter mit dem was sie begonnen hatte.

Als sie am Schloss ankamen, benutzte er nicht den normalen Eingang, sondern den Geheimgang, welchen auch Ena benutzt hatte. Denn egal was zwischen ihnen vorgefallen war, bloß stellen woll-te er sie auf keinen Fall.

In seinem Gemach angekommen, legte er sie wieder ins Bett und sah sie böse an. „Wehe, wenn du dich auch nur einen Millimeter aus dem Bett wagst.“, sagte er in einem herrischen Tonfall. Dann ging der westliche Thronfolger aus seinem Gemach um nach Takuya zu suchen. Eine Wache hatte er vor seine Tür abkommandiert, damit Ena nicht auf die Idee kam zu flüchten.

Als er Ena im Gemach absetzte schwieg sie. Sie ließ es sich einfach gefallen, was er mit ihr machte, denn was anderes blieb ihr unwürdiges Wesen auch nicht mehr übrig, wenn sie nicht noch mehr in seinem Ansehen sinke wollte. Ena war zu dem Entschluss gekommen, das sie sich hier erst ausku-rieren würde. Vielleicht auch solange warten, bis sich eine bessere Gelegenheit zur Abreise einfin-den würde, oder bis er wieder zur Vernunft kommen würde.
 

Sesshoumaru hatte den Arzt beauftragt ihm sofort Bericht zu erstatten, wenn er Ena untersucht hat-te. Er selber wollte das Gemach erst einmal nicht mehr betreten. Stattdessen saß er in seinem Ar-beitszimmer um seine Akten, die wieder aus seinem Gemach geholt wurden zu bearbeiten.

Er hatte bereits ein wenig gearbeitet, als es plötzlich an seine Tür klopfte. „Ja, herein!“, kam es grummelnd von dem Thronfolger.

Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf den Arzt Takuya frei.

„Eure Lordschaft, ich bin hier um Bericht zu erstatten.“, sagte dieser und verneigte sich vor dem Thronfolger.

Sesshoumaru war ziemlich erleichtert, als er Takuya sah und nun hoffte er Antworten zu bekom-men. So nickte er Takuya zu das er mit seinem Bericht beginnen sollte.

„Laufen wird Lady Ena die nächsten Wochen nicht können. Was allerdings die Bauchwunde anbe-langt, die Infektion ist wieder schlimmer geworden.“, Takuya endete und sah den Thronfolger ernst an. „Mit Verlaub, Eure Lordschaft, dürfte ich Euch eine Befürchtung mitteilen?“, wollte der Arzt dann wissen und er klang sehr besorgt.

Sesshoumaru würde es zwar nie zugeben, aber er hatte sich große Sorgen um Ena gemacht. Umso bedrückter war er, als er hörte was der Arzt sagte, dennoch ließ er es sich nicht anmerken.

„Ich möchte, dass du alles frei aussprichst.“, sagte er, als er darum gebeten wurde, dass der Arzt frei-sprechen durfte.

Takuya schluckte schwer. Sollte er das wirklich sagen? Aber ihm blieb keine andere Wahl, wenn er beiden helfen wollte.

„Ich befürchte das Ena-sama vor hatte einen Schlussstrich unter ihr ewiges Leid zu setzten.“, sagte er und fügte sofort hinzu: „Bitte versteht mich nicht falsch, Sesshoumaru, aber sie tut in der letzten Zeit wieder alles dafür, dass es ihr schlechter geht. Wenn diese Infektion sich wieder ausbreitet, dann wird sie nie wieder aufstehen. Ich weiß nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber Ihr soll-tet darüber nachdenken ob es das Wert ist.“, wieder machte Takuya eine Pause. „Ihr sagtet, dass ich alles frei aussprechen darf. Ihr lasst sie unnötig leiden, nur weil ihr nicht wollt, dass sie eventuell wieder krank wird. Sesshoumaru, ohne die Natur wird Ena-sama nie wieder gesundwerden.“, schloss Takuya seine Ausführungen ab.

Sesshoumaru hörte jedes Wort und es gingen ihm so viele Sachen durch den Kopf.

War es wirklich seine Schuld, dass es Ena so schlecht ging?

Nein, das konnte nicht an ihm legen, denn schließlich wollte er nur ihr Bestes.

Aber sie musste sich ja auf stur stellen. Und dennoch wollte er natürlich, dass es Ena besser ging.

Sie sollte an die Natur?

Bitte, wenn dem so war. Aber er bestimmte den Zeitpunkt und kein anderer. Er ließ sich da nicht reinreden.

„Noch etwas?“, fragte er seinen Arzt in einem ziemlich giftigen Tonfall.

„Nein, das war's.“, sagte der Arzt und verschwand froh diese Laune und den Bericht überlebt zu ha-ben.
 

Ena hingegen saß in Sesshoumarus Gemach nun schon wieder seit Tagen, denn es ging ihr nicht besser. Im Gegenteil je länger sie von der Natur getrennt war, desto schlechter ging es ihr.

Die östliche Prinzessin hatte in den letzten Tagen keinerlei Besuch gehabt. Vom Thronfolger mal zu schweigen, denn wenn dieser kam, herrschte eisige Stille. Auf Fragen egal welcher Art antwortete sie gar nicht, wenn er denn mal eine hatte. Das sie mit ihrem Verhalten seine Albträume verschlim-merte konnte sie nicht wissen, da er nie ein Wort darüber verlor.

Einziger anderer Besucher war der Arzt, welcher in regelmäßigen Abständen nach ihr sah und sie versorgte. Das Essen brachte Takuya ihr auch meistens mit.

Seit zwei Tagen hatte sie allerdings das Essen verweigert. Ihr Körper hungerte, allerdings nicht nur nach Nahrung, sondern auch nach frischer Luft und vor allem nach der Liebe dieses einen gewis-sen Youkais.

Sesshoumaru konnte sich das nicht mehr länger mit ansehen. Er liebte sie doch und wollte nicht, dass sie so litt. Wenn er ihr auch nicht sagen konnte und wollte, dass er sie liebte, so konnte er dennoch dafür sorgen, dass es ihr etwas besser ging.

Deshalb wickelte er Ena in seine Decke und nahm sie auf den Arm, nachdem er die Balkontür ge-öffnet hatte.

‚Ich weiß, dass es ihr dadurch etwas besser gehen wird.’, dachte sich der InuYoukai, aber ausspre-chen tat er es nicht. Wie immer in den letzten Tagen brachte er auch kein Wort über seine Lippen, denn er hatte mit ihr nicht mehr gesprochen, seid sie seine Fragen nicht beantwortete. Denn wenn sie schweigen konnte, so konnte er das auch.

Ena war sehr über diese plötzliche Wandlung verwundert, sagte jedoch nichts aus purer Angst, dass er sich sofort wieder entfernen würde.

Auch genoss die Wölfin eher seine Nähe, als die Natur. Doch was sie noch mehr verwunderte, war die Tatsache, dass er sie ganz auf den Balkon brachte. Sie schloss vorsichtig ihre Augen und ver-suchte die Natur auf sich wirken zu lassen, was aber in ihrem geschwächten Zustand nicht gerade einfach war. Dazu kam das ihr Körper wieder begann zu zittern, weil sie so geschwächt war.

„Bitte einen Moment noch, Sesshoumaru-sama!“, flüsterte sie und versuchte seine Nähe noch et-was zu genießen. Es waren ihre ersten Worte in den letzten Tagen und sie hatten für ihn einen bit-teren Beigeschmack.

Sesshoumaru behielt Ena genau in seinem Blickfeld, denn er wollte sehen, ob es Ena auch gut ging. Er wollte, dass sie merkte, dass er für sie da war.

Allerdings wollte er nicht, dass sie merkte, dass auch er es genoss sie in seinem Arm zu halten, dass er sich Tag und Nacht um sie sorgte.

Als er merkte, dass sie erneut zu zittern begann, wollte Sesshoumaru schon mit ihr in sein Gemach gehen, als er die kaum hörbaren Worte Enas verstand. „Aber nur noch ein paar Minuten.“, entgeg-nete er auf ihre Bitte.

„Danke, Sesshoumaru-sama!“, sagte Ena und genoss die Natur und seine unverhoffte Nähe. Bei-des tat ihr sehr gut, doch noch immer merkte sie seine Distanziertheit. Aber sie sagte nichts weiter, weil sie ihn einfach nicht schon wieder provozieren wollte. Sie wusste, dass sie eine große Teil-schuld trug und es war ihr klar, dass wahrscheinlich ihre Beziehung endgültig am Ende war. Des-wegen nahm die Prinzessin auch an das er nur aus Höflichkeit für sie sorgte und nicht mehr.

Allerdings verwunderte es sie, dass er heute etwas mehr Zeit für sie erübrigen konnte. Doch sie fragte nicht nach und genoss diese wenigen Minuten mit ihm, denn sie konnten ihre letzten mit ihm sein.

Sesshoumaru war dann doch sehr erstaunt, dass sein Schatz in die Höflichkeitsform zurückgegan-gen war. ‚Daran bin ich schon schuld.’, dachte er bei sich. Er hasste es einfach, wenn sie ihn so nannte, aber er sagte es nicht. Er war einfach viel zu Stolz um etwas zu sagen. ‚Ich werde nicht den ersten Schritt wagen.’, ging es ihm durch den Kopf.

Nach ein paar weiteren Minuten brachte er sie wieder in sein Gemach. „Für heute reicht es.“, sagte er in einem leichten Befehlston.

Ena ließ es sich nicht anmerken, aber sie war traurig, dass er nichts weiter zu ihr sagte. Als sie wie-der im Bett lag beobachtete sie genau was er nun machen würde.

„Verstehe!“, sagte sie. „Danke, dass Ihr Eure kostbare Zeit mit mir verbracht habt, Sesshoumaru-sama.“, kam es in einem dankbaren, aber doch viel zu gleichgültigen Ton von ihr.

„Schon gut!“, kam es in einem nicht minder gleichgültigen Tonfall von Sesshoumaru. Nachdem er sie zugedeckt hatte, ging er zur Balkontür um sie leicht, aber nicht ganz und die Vorhänge zu schließen.

„Wenn Ihr noch etwas braucht, dann lasst es die Diener wissen.“, sagte er zu Ena. Wenn sie ihn mit der Sie-Form ansprach, so konnte er das auch. Mal sehen wer den längsten Atem hatte.

„Das werde ich.“, sagte sie nur. Dass er ebenfalls in die Sie-Form wechselte, bestätigte sie nur darin, dass die Gefühle zueinander gefroren waren. Ein leiser Seufzer glitt über die Lippen der Prinzessin. Das würde sie wahrscheinlich nie wieder geradebiegen können. Dass die Balkontür offen blieb hat-te sie nicht mitbekommen, als der Thronfolger dann Richtung Gemachtür ging seufzte sie traurig.
 

InuYasha war ziemlich verwundert, als er seinen Bruder sah, der anscheinend ziemlich in Gedan-ken war, da er ihn nicht bemerkt hatte.

Einen Moment haderte der Hanyou ob er in diesem, seiner Meinung nach, total verunstalteten Stück Garten bleiben sollte oder ob er seinem Bruder folgen sollte.

Doch diese Entscheidung wurde ihm sehr schnell abgenommen, als er das Brechen und Bersten von Bäumen und Felsen hörte.

‚Was ist denn da los?’, fragte er sich in Gedanken. Dass sein Bruder sich so sehr abreagierte war nicht normal. Überhaupt war er in den letzten Tagen so ganz anders gewesen. Ja, er war beinahe wieder wie früher gewesen und teilweise noch kälter.

Zwar hatte Sesshoumaru ihnen gesagt, das Ena unbedingt wollte das er die Mahlzeiten mit den an-deren einnahm. Doch das keiner Ena stören sollte war dem Hanyou komisch vorgekommen.

„Was treibst du so spät alleine hier, Onii-chan?“, fragte der Hanyou besorgt und schaffte es gerade so einer Attacke seines Bruders auszuweichen. „Hey, was soll das?“, wollte er wissen und erwiderte diese Attacke.

Sesshoumaru war so dermaßen geladen, dass er sich abreagieren musste. Selbst mit den Ange-stellten zu maulen, gab ihm keine Befriedigung. Irgendwie musste er sich aber abreagieren, sonst drehte er noch endgültig durch.

So kam es, dass er in einem Affentempo zum Trainingsgelände ging um sich richtig auszutoben.

Sesshoumaru knurrte als er die Stimme seines Bruders hörte. So kam es, dass er sein Souryuuha auf seinen kleinen Bruder abschickte.

„Du störst mein Training“, kam es von ihm.

„Training?“, kam es erstaunt. „Wenn das ein simples Training ist, dann weiß ich alles. Du kannst mir nichts vormachen, Onii-chan.“, sagte der Hanyou und wehrte seine Attacken immer weiter ab.

Sesshoumaru schleuderte ein Souryuuha nach dem anderen auf seinen Bruder. Konnte er sich nicht einfach verziehen? Merkte er nicht, dass er störte? Das war ja nichts Neues für Sesshoumaru.

Doch plötzlich war genau dieser nah genug an seinem Bruder um in seine Augen sehen zu kön-nen.

„Was ist los, Onii-chan? Du bist nicht konzentriert genug. Magst du drüber reden oder es noch län-ger in dich rein fressen und dich damit kaputt machen?“, kam es besorgt von InuYasha.

„Da gibt es nichts zu erzählen.“, sagte Sesshoumaru und versuchte nun auf seinen Bruder einzu-dreschen. Vielleicht half das ja gegen seinen Kummer.

InuYasha konnte den harten Attacken nichts entgegen setzten und so kam es das er schon sehr bald unter den harten Schlägen auf dem Boden landete.

Nun schwebte das erste Mal seit sehr langer Zeit die Spitze von Toukijin über seiner Kehle. Entset-zen machte sich in seinem Blick breit. Die Klinge vibrierte richtig, als sie nun so über ihm schwebte.

„Onii-chan!“, kam es entsetzt über seine Lippen.

Sesshoumaru war leicht außer Atem, als sein kleiner Bruder auf den Boden vor ihm lag. Er war noch immer nicht so ausgepowert wie er es wollte. Dennoch hatte er nicht seinen Verstand verloren. So nahm er Toukijin wieder von InuYashas Kehle und steckte es weg.

„Du musst unbedingt an deiner Kondition arbeiten.“, sagte Sesshoumaru und hoffte, dass sein Bru-der nicht weiter fragen, geschweige denn bohren würde.

„Keh!“, kam es nur. „Das muss ich nicht.“, sagte der Hanyou. Ängstlich sah er dann seinen Bruder an.

„Was soll das alles, Onii-chan?“, traurig wandte er sich von seinem Bruder ab. „Du tust dir nichts Gutes, wenn du es in dir vergräbst. Kämpfen ist da keine so gute Art, das zu bereinigen. Ich weiß nicht was ich noch tun soll, damit du endlich verstehst, wer zu dir hält.“, sagte der Hanyou. „Weißt du eines habe ich in den anderen Familien gelernt und auch bei Kagome und ihrem Bruder gese-hen. Geschwister sollten versuchen immer für einander da zu sein. Ich würde dir sehr gerne helfen, wenn ich es kann.“, meinte er. „Aber dazu gehört Vertrauen.“

Sesshoumaru seufzte als er die Worte seines Bruders hörte. Vielleicht hatte er ja auch Recht mit dem was er sagte. Und so sprang er über seinen Schatten.

„Du wirst es nicht glauben, aber Enas Verlobter ist niemand anderes als ich.“, ließ er die Bombe platzen.

„Du hast richtig gehört.“, sagte er, als er die großen Augen seines Bruders sah und dann erzählte er InuYasha von dem unsäglichen Vertrag.

InuYasha dachte er höre nicht richtig. „Ja, aber das wäre doch ein Grund sich zu freuen. Stattdes-sen prügelst du hier auf alles ein wie Verrückter.“, sagte er. „Du kannst mich für blöd halten, aber ich bin es nicht. Ich kenne dich schon so lange und habe dich noch nie so erlebt. Liebst du sie denn nicht?“, wollte der Hanyou wissen.

Sesshoumaru rollte mit seinen Augen. So eine doofe Frage konnte doch wirklich nur sein Bruder stellen. „Das ist doch auch nicht das Problem.“, schimpfte er mit dem Hanyou herum. „Anfangs wa-ren wir schon sauer auf unsere Väter, aber wir haben uns damit abgefunden.“, meckerte er weiter.

Er holte einmal tief Luft und dann erzählte er alles was sich bis vor kurzem abgespielt hatte. „Seit-dem schlafe ich auch draußen, da ich es in ihrer Nähe einfach nicht aushalte.“

InuYasha seufzte. „Irgendwie kommt mir das bekannt vor.“, sagte der Hanyou und schmunzelte leicht. „Hast du schon versucht mit ihr zu reden? Oder versucht auf andere Weise zu zeigen, dass sie dir nicht egal ist?“, fragte er. „Du weißt, dass ich mit Kagome schon so einiges hinter mir habe und eines habe ich gelernt, man sollte sich gegenseitig die Chance für eine Aussprache geben.“

Sesshoumaru seufzte als er das hörte. Musste sein Bruder ein so verdammter Schlaumeier sein?

Wenn das so einfach war, hätte er sich schon lange entschuldigt, aber sein Stolz ließ es einfach nicht zu.

„Ich werde bestimmt nicht den ersten Schritt machen.“, beharrte Sesshoumaru auf seinem Recht.

InuYasha konnte nur lachen. „Das kommt mir bekannt vor. Wenn ich es nicht getan hätte, dann würde ich nicht in ein paar Wochen heiraten, Onii-chan. Entweder liebst du sie und stehst dazu, dass du einen Fehler gemacht hast, oder aber verlierst sie für immer.“, InuYasha machte eine Pause.

Sesshoumaru seufzte erneut. „Du hast ja Recht, aber es ist so verdammt schwer.“, sagte er zu sei-nem Bruder.

„Weißt du ich kenne Ena nicht so lange und so gut wie du. Aber eines weiß ich, wenn sie geht, dann wird sie für immer gehen.“, wieder machte der Hanyou eine Pause.

Ja, auch Sesshoumaru ahnte, dass Ena für immer gehen würde. Aber er glaubte nicht, dass er so dermaßen über seinen Schatten springen könnte.

„Wann immer du nicht mit zu Festen kamst, hat Ena sich nach dir erkundigt. Das war keine langsam erwachende Liebe. Du bist Enas einzige Liebe.“, plauderte sein Bruder nun aus.

Aber er konnte nicht glauben, dass Ena sich ständig nach ihm erkundigt hatte. „Das hat sie tatsäch-lich getan?“, kam es leise von Sesshoumaru. Und er hoffte, dass sein Bruder das nicht gehört hatte. Dass er wusste, dass er Ena erste große Liebe war, behielt er allerdings für sich.

„Sonst würde ich es dir nicht sagen, Onii-chan. Du solltest es dir noch einmal überlegen. Wenn du wen zum reden brauchst, dann weißt du wo du mich findest.“, mit diesen Worten erhob sich der Hanyou und wandte sich dann endgültig zum gehen.

Sesshoumaru wusste das Angebot seines Bruders zu schätzen. „Danke, Yasha!“, sagte der Thron-folger. Dann wandte auch er sich zum gehen. Auch wenn er nicht wusste wie und ob er sich ent-schuldigen wollte, so konnte er wenigstens nach seinem Schatz sehen.

„Gern geschehen.“, sagte sein Bruder und lächelte leicht.
 

Ena hingegen schlief zwar, aber trotz der netten Geste mit der geöffneten Balkontür, war es ein sehr unruhiger Schlaf. Sie wollte schlafen um ihren Körper zu heilen, doch sie konnte es einfach nicht. Um zur Ruhe zu kommen, fehlte ihr der Ruhepol.

Als Sesshoumaru in seinem Gemach ankam, sah er, dass sie tief und fest zu schlafen schien. Er wollte auf sie zu gehen, ihr Gesicht streicheln, aber alles in ihm sträubte sich dagegen. Er durfte sich doch nicht weich klopfen lassen.

„Es tut mir leid.“, flüsterte er, da er dachte, dass sie tief und fest schlief. Er ging dann aber auf den Balkon um ihren Schlaf nicht weiter zu stören.

„Und das war jetzt so schwer!“, kam es leise vom Bett. „Es war das einzige was ich von dir hören wollte, Fluffy.“, man hörte sehr genau heraus, dass sie den Tränen nahe war.

Sesshoumaru erschrak, als er die Stimme von Ena hörte. Hatte sie ihn gerade wieder Fluffy ge-nannt? Das konnte er einfach nicht glauben, nicht nachdem sie ihn vorhin noch mit Sie betitelt hat-te.

„Unheimlich schwer.“, sagte der InuYoukai nur, als er vor ihr am Bett stand.

„Aber du hast es ja doch geschafft, Fluffy.“, meinte sie und dann perlte die erste Träne ihre Wange hinunter.

Sesshoumaru roch ihre Tränen, dennoch trat er nicht näher heran. Er wusste nicht was es war, aber etwas hielt ihn davon ab. Was erwartete er denn noch? Warum ging er nicht weiter?

Er wusste es einfach nicht.

„Sieht so aus.“, sagte Sesshoumaru nur zu ihr.

Ena war verwundert, dass er nicht näherkam und sie in den Arm nahm wie er es sonst tat. Bis es ihr plötzlich dämmerte und dann schluckte sie schwer.

„Ich weiß es reicht nicht, dass ich einfach ‚es tut mir leid’ sage, denn immerhin hatte ich dir verspro-chen nie wieder einfach so wegzulaufen.“, begann die östliche Prinzessin. „Aber du warst so ab-weisend und hast mich von allem ferngehalten. Ich hatte das Gefühl dir nichts mehr zu bedeuten.“, endete Ena, doch mehr sagen konnte sie nicht. Zum einen begann sie nun richtig zu weinen, weil sie ihn enttäuscht hatte und zum anderen, weil sie wieder Schmerzen hatte.

In einem normalen Fall hätte Ena verdammt nochmal recht gehabt.

Ein Einfaches ‚Es tut mir leid’ würde er normalerweise nicht annehmen, da es bereits das zweite Mal war, dass sie weggerannt war, ohne mit ihm richtig zu reden.

Dennoch beschloss er ein Auge zuzudrücken, da sie eh schon genug gestraft war mit dem Bein und ihrer Wunde am Bauch.

„Ist schon gut.“, sagte Sesshoumaru zu ihr. Dann legte er sich zu ihr ins Bett und nahm sie nun endlich wieder in seinen Arm. „Nicht mehr weinen, oder hast du wieder Schmerzen?“, wollte er von ihr wissen.

Ena konnte nicht anders und kuschelte sich regelrecht an ihn. Dann nickte sie nur leicht auf seine Frage. Doch da sie wusste, dass er lieber eine Antwort hatte, sagte sie leise: „Mir tut der Fuß so wahnsinnig weh. Die Wunde am Bauch geht.“

So etwas in der Art hatte sich Sesshoumaru schon denken können, denn Takuya hatte ihm ja mit-geteilt, dass es schlimmer um Enas Gesundheitszustand geworden war.

„Wenn du dich an Takuyas und auch Kagomes Anweisungen hältst, wird es dir bestimmt bald viel besser gehen.“, antwortete er auf ihre Aussage.

„Kagome?“, kam es fragend. „Ich habe in den letzten Tagen nur Takuya zu Gesicht bekommen.“, sagte Ena dann die Wahrheit, weil man ihr sagte, dass sonst niemand zu ihr dürfte.

Ups, da hatte Sesshoumaru doch tatsächlich etwas vergessen gehabt.

Aber das war ja wieder typisch für ihn. Vielleicht schaffte er es ja seinen leichten Hang zur Vergess-lichkeit zu vertuschen.

„Das nicht, aber sie hat sich immer informiert und stand Takuya immer zur Verfügung. Also war sie weiterhin für dein Wohlergehen mit verantwortlich.“, sagte er und gab seinem Schatz einen leichten Kuss auf die Stirn.

„Aber trotzdem fand ich es nicht schön, dass keiner vorbei kam. Es war so einsam, vor allem aber ohne dich.“, meinte Ena.

„Du brauchtest eben Ruhe.“, war die Antwort von Sesshoumaru. Er wusste auch, dass es falsch war, wie er sich verhalten hatte, aber das zählte für ihn schon zur Vergangenheit.

Doch plötzlich fiel Ena etwas ein. „Danke, für den leichten Kontakt zur Natur.“, sagte sie und schmiegte sich noch enger an ihn, so fern ihr das ohne mehr Schmerzen möglich war.

„Das war doch gar nichts. Ich hätte mich einfach nicht quer stellen dürfen, vor allem, weil ich weiß wie sehr du die Natur liebst und brauchst.“, mit diesen Worten fuhr er ihr vorsichtig den Bauch ent-lang.

Ena genoss seine Streicheleinheiten, war es doch, dass was sie brauchte.

„Und ich hätte nicht darauf beharren sollen, wo ich doch weiß, dass du nur mein Bestes willst.“, sag-te sie entschuldigend und schloss genießend ihre Augen.

„Wir haben beide Fehler gemacht.“, kam es dann abschließend von Sesshoumaru, da er dieses Thema nicht lange breittreten wollte.

„Das tut so gut.“, meinte sie und begann sich nun vollends zu entspannen, worauf sie dann auch sehr bald ruhig einschlief. Man merkte zwar noch, dass sie Schmerzen hatte, aber sie schlief viel ruhiger.

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er Enas entspanntes Gesicht sah.

„Das freut mich.“, kam es nur kurz und knapp vom Thronfolger.

Kurze Zeit später merkte er, dass sie eingeschlafen war.

‚Schlaf dich gesund.’, dachte er bei sich. Sesshoumaru selber würde aber nicht schlafen, sondern über ihren Schlaf wachen.
 

Wie es sich Sesshoumaru vorgenommen hatte, wachte er über den Schlaf von Ena. Zufrieden stell-te er fest, dass sie die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Aber kaum, dass die Sonne aufging, klopfte jemand an seine Tür.

Er seufzte, als der Diener ihm eine Mitteilung überbrachte. Er las sie sich durch und machte sich dann für den Tag zurecht.

Es war die erste Nacht in der Ena wieder friedlich schlief. So kam es, dass sie am nächsten Morgen gut gelaunt erwachte. Vorsichtig schlug sie ihre Augen auf und war im ersten Moment verwirrt. Ja, wo war er denn schon wieder?

Bis ihr einfiel, dass er ja arbeiten musste. Ein kleiner Seufzer entglitt ihrer Kehle und noch verwun-derter war sie, als Kagome herein kam um ihr die Medizin zu bringen.

Kagome ging nach dem gemeinsamen Frühstück zu ihrer Patientin, da es erneut Zeit wurde, dass Ena ihr Medikament bekam. Sie war sehr erfreut als sie sah, dass ihre Patientin bereits erwacht war.

„Guten Morgen, Ena!“, sagte sie und konnte nicht verhindern, dass man ihr anmerkte wie froh sie war die östliche Prinzessin erneut besuchen zu können. „Wie fühlst du dich heute Morgen?“

„Guten Morgen, Kagome. Danke mir geht es wieder besser.“, sagte Ena. Und es war auch so. Allein die Anwesenheit ihres Liebsten hatte sie wieder beruhigt und die Heilung vorangetrieben, da sie einfach nur glücklich war.

„Das freut mich zu hören.“, sagte Kagome zu Ena und man sah der östlichen Prinzessin an, dass sie nicht geflunkert hatte.

Doch eine Frage hatte Ena noch an Kagome. „Sag mal hat Sesshoumaru schon wieder vor dem Frühstück mit der Arbeit begonnen?“

„Nein, Sesshoumaru wurde zu einem Gespräch mit dem Inu no Taishou gebeten.“, beantwortete die zukünftige Prinzessin die Frage Enas. „Sess hat mich gebeten dir Bescheid zu geben, da du noch geschlafen hattest.“

„Hoffentlich nichts Ernstes.“, sagte Ena und wurde etwas grüblerisch.

„Bestimmt nicht.“, versuchte Kagome die Wolfsyoukai zu beruhigen.

„Wie lange muss ich dennoch dieses Medikament nehmen?“, wollte Ena einen Moment später von Kagome wissen.

„Aber um dir sagen zu können wie lange du noch das Medikament nehmen musst, muss ich deine Wunde begutachten.“, erwiderte die westliche Prinzessin auf Enas Frage und war auf die Reaktion der Wolfsyoukai gespannt.

Ena schlug die Decke weg. „Das weiß ich. Und ich würde mich freuen, wenn du sie dir ansiehst.“, sagte sie sehr zur Verwunderung der Miko.

Das erstaunte Kagome sehr, als Ena dies sagte. Sie selber sagte dazu auch kein Wort, sondern sah sich die Wunde genau an.

„Oh, was ist passiert? Die Wunde ist ja schlimmer geworden.“, fragte Kagome, da sie nicht ahnte, dass Ena nicht wusste, was sie meinen könnte. „Es tut mir leid, aber ich werde die Dosis etwas er-höhen müssen.“, setzte sie noch hinterher. So kam es, dass Ena dreimal täglich zwei Tabletten ein-nehmen musste.

„Ist das wegen meiner Dummheit wirklich so schlimm geworden?“, meinte Ena und begann wieder zu weinen. „Kein Wunder das er so böse war, als ich ausgebüxt bin.“, weinte sie und konnte sich nicht beruhigen. Das ihr Liebster es niemanden erzählt hatte um sie zu schützen ahnte sie nicht im Geringsten.

Kagome bekam große Augen. Hatte Ena gesagt, dass sie ausgebüxt war?

„Aber warum bist du ausgebüxt? Hat das noch immer mit dem Vertrag zu tun?“, kamen dann die er-staunten Fragen. Allerdings wunderte es sie auch nicht, dass die Wunde so aussah, wie sie es im Moment tat.

„Nicht nur. Es war auch, weil ich das Gefühl hatte unerwünscht zu sein, denn Sess hat mich von allem und jeden abgeschottet.“, sagte sie unter Tränen. „Und das hat eben darin geendet das, ich mein Heil nur in der Flucht sah.“, setzte sie noch nach und begann dann richtig zu weinen, so dass es sie am ganzen Körper schüttelte. „Ich habe ihn falsch verstanden, mal wieder.“, setzte sie noch leise nach.

Kagome hörte Ena genau zu. Allerdings ging sie davon aus, dass Ena ja einen anderen Verlobten hatte. Dass der Vertrag hinfällig war, das wusste sie ja noch gar nicht.

„Aber Sess hat doch immer wieder beteuert, wie sehr er dich liebt und dass er immer versucht den Vertrag zu ruinieren, damit ihr glücklich werden könnt.“, begann sie. Allerdings machte sie stutzig, dass Sesshoumaru sie von allen abgeschottet hatte.

„Zu uns sagte er allerdings, dass du Ruhe brauchst und daher nicht gestört werden willst.“, sagte die westliche Prinzessin noch. Der InuYoukai sollte ihr mal unter die Augen treten, dann würde sie ihn aber ein paar Takte erzählen.

„Dann wundert es mich nicht, dass du vor ihm und allen fliehen wolltest. Ich hätte auch nicht an-ders reagiert.“ Als Ena dann zu weinen begann, versuchte Kagome die junge Prinzessin zu beruhi-gen.

„Uns allen geht es so, dass man jemanden falsch versteht. Ist mir persönlich auch schon oft so er-gangen.“, kam es tröstend aus Kagomes Mund.

Ena sah die junge Frau vor sich stutzig an. „Hat Sess denn nichts gesagt? Der mysteriöse Verlobte ist Sess selbst.“, kam es unter Tränen. Dann erzählte sie Kagome was alles passiert war, während die junge Miko abwesend war.

„Was?“, kam es ungläubig von Kagome. Das war ja eine schöne Überraschung! Dennoch freute sie sich, dass dies wenigstens geklärt und es ein sehr gutes Ende genommen hatte. Kagome lauschte jedem Wort und sie fand das einfach unglaubwürdig. Da hatte sie ja eine ganze Menge verpasst gehabt.

„Ich danke dir für deine Hilfe.“, sagte Ena noch ehe sie endgültig in Tränen ausbrach. Auch Kago-mes liebe Worte, welche sie ihr zuflüsterte beruhigten sie keineswegs.

„Ist schon in Ordnung.“, antwortete Kagome auf Enas Danke. „Das habe ich wirklich gerne ge-macht.“

Als Ena in Tränen ausbrach, nahm sie die östliche Prinzessin in ihre Arme. „Es ist doch alles gut, Ena.“, versuchte sie die östliche Prinzessin zu trösten. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, was die WolfsYoukai durchgemacht hatte, erging es ihr in einigen Situationen nicht viel anders.

Ena konnte nicht anders. Sie fand die Nähe von Kagome schon nett, aber das war nicht das was sie brauchte. Ihre Worte hatte sie gar nicht wirklich vernommen, so sehr war sie im Tränenmeer versun-ken. Nein, sie brauchte im Moment Jemand anders an den sie sich anlehnen konnte. Aber dieser Jemand war zurzeit nicht abkömmlich, da er bei seinem Vater vorstellig werden musste. Und dafür hatte sie natürlich vollstes Verständnis.

Kagome seufzte innerlich. Wie konnte sie die Prinzessin nur trösten, denn so wie es aussah, war sie die falsche Person. „Ich denke, dass Sess nicht lange bei seinem Vater vorsprechen muss. Ver-mutlich ist es nur etwas Belangloses.“, versuchte Kagome die Prinzessin aufzuheitern.
 

In der Zeit welche Kagome bei Ena war, klopfte es an einer der Türen im westlichen Schloss. Dies war die Arbeitszimmertür des Inu no Taishou.

„Komm nur herein, Sess!“, sagte der Taishou, denn er wusste wer dort vor der Tür stand.

Das ließ sich Sesshoumaru nicht zweimal sagen, denn umso schneller konnte er wieder zu Ena zurück.

„Du wolltest mich sprechen, Vater?“, fragte er, nachdem er das Zimmer betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Ja, mein Sohn. Bitte setz dich.“, kam es in einem höflichen Tonfall. Er wollte nicht unhöflich sein und aus diesem Grund lag es ihm fern hier Befehle zu erteilen.

Sesshoumaru wusste nicht was sein Vater von ihm wollte, dennoch tat er wie ihm gesagt wurde.

„Was gibt es denn wichtiges?“, fragte er seinen Vater.

„Es geht um Nera.“, begann der Taishou, kam aber nicht dazu seine Ausführungen zu beenden, da Sesshoumaru dazwischenredete.

„Was soll mit der sein? Die Ziege ist tot und Ena sicher. Also was willst du noch?“, kam es unwirsch vom Thronfolger. Der Name alleine reichte schon um ihn in Rage zu bringen.

„Ich möchte, dass du in den Norden gehst um Fürstin Noriko unser Beileid auszusprechen. Außer-dem möchte ich, dass du dich mit Jiro zusammensetzt und in Erfahrung bringst, wie Nera diesen Angriff planen konnte.“, erklärte der Taishou seinem Sohn.

„WAS?“, kam es unglaubwürdig von Sesshoumaru. „Das kann doch nicht dein Ernst sein.“, setzte er noch hinterher.

„Sonst hätte ich das wohl kaum gesagt.“, kam es nun ausdrücklich vom Taishou. „Ich möchte, dass du so schnell wie möglich aufbrichst.“

„Warum kann das nicht InuYasha machen? Ich möchte nicht hin, bevor Ena wieder genesen ist.“, fragte der Thronfolger.

„Ich habe mich wohl klar genug ausgedrückt. Sobald es Ena besser geht, wirst du dich auf den Weg machen!“, kam es mit viel Nachdruck vom Taishou. „Außerdem hat dein Bruder keine Zeit so was zu machen, da er ja wohl mitten in den Vorbereitungen seiner Hochzeit ist.“

„Ist ja schon gut!“, kam es nörgelnd von Sesshoumaru. Dennoch würde er erst gehen, wenn es Enas Gesundheitszustand zuließ.

„Gut, dann kannst du jetzt wieder gehen.“, sagte der Taishou, denn schließlich hatte er noch eine Menge Arbeit auf dem Tisch zu liegen und diese wollte gemacht werden.

Sesshoumaru erhob sich von seinem Stuhl und ging zur Tür um wieder zu seinem Schatz zugehen.
 

Diese befand sich noch immer in den Armen der zukünftigen Prinzessin des Westens. Sie konnte sich einfach nicht so schnell beruhigen, was auch daran lag, dass sie sich endlich alles unbefan-gen von der Seele reden konnte.

Zum ersten Mal hatte sie nicht mit Sesshoumaru über die Sachen, welche ihr auf der Seele lagen gesprochen und das hatte doch etwas Befreiendes. Allerdings brauchte sie nun aber doch seine starke Schulter um wieder zur Ruhe zu kommen, da er einfach ihr Ruhepol war.

Kagome wusste in diesem Moment nicht was sie machen sollte. Sie tat einfach nichts, als sie weiter im Arm zu halten und sie zu beruhigen.

„Was hat sie denn?“, konnte Kagome plötzlich die Stimme eines InuYoukais hören. Daraufhin dreh-te sich Kagome zu der Stimme um und war ziemlich erleichtert, als sie erkannte wer da reinge-schneit kam.

„Ich glaube sie braucht jetzt einfach deine starke Schulter, Sess.“, sagte Kagome zu ihrem zukünfti-gen Schwager.

Sesshoumaru zog seine Augenbraue kraus, denn er verstand überhaupt nicht was Sache war. Dennoch ging er zu seinem Bett um Kagome abzulösen.

„Was hast du denn, Süße?“, fragte Sesshoumaru bei Ena nach.

Ena antwortete nicht, sondern ließ sich einfach in seinen Arm fallen. Sie war nicht fähig irgendet-was zu sagen. Im Moment war sie zu keiner Antwort fähig. Wie ein kleines Kind ließ sie sich wei-nend in seinen Arm fallen.

Kagome fühlte sich hier nun fehl am Platze. Das war ein Augenblick, der nur den beiden gehören sollte. So entschloss sie sich auch dazu das Gemach zu verlassen.

Das schließen der Gemachtür bekamen sie nicht mit.

Der Thronfolger dagegen verstand nicht warum seine Ena so weinte und es brach ihm fast das Herz.

„Was ist nur geschehen, dass du so aufgelöst bist, mein Engel?“, wollte er es erneut wissen. Wie sollte er ihr auch helfen können, wenn er nicht wusste, was die Tränen hervorgebracht hatte.

„Eigentlich habe ich deine Großzügigkeit nicht verdient.“, kam es leise zwischen den Tränen. „Ka-gome hat mir gesagt, dass ich mir total geschadet habe. Das alles schlimmer geworden ist.“ Immer wieder wurde sie von Tränen geschüttelt. Sie konnte es nicht ändern, aber es ging nicht anders. Sie kam sich so unwürdig vor. „Ich habe mal wieder alles falsch gemacht.“

Sesshoumaru hörte seiner Ena sehr genau zu und begann dann mit seinem Kopf zu schütteln.

„Was redest du nun wieder?“, kam es nur von Sesshoumaru. „Das hat doch nichts mit Großzügigkeit zu tun.“, setzte er noch hinterher. Als er hörte, dass Ena die Wahrheit wusste, wäre er am liebsten die Wände hochgegangen, aber er tat es nicht. Denn eigentlich hatte sie das Recht zu wissen, was sie mit ihrem Weglaufen angerichtet hatte. Aber er hätte es ihr gerne selbst gesagt.

„Nun, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass deine Wunden schnell heilen.“, sagte er zu seiner ‚Verlobten’. „Du tust was die Ärzte und Kagome sagen und ich sorge dafür, dass du so häufig wie möglich nach draußen kommst. Zwar erst einmal nur der Balkon, aber wenn es dir besser geht, dann werden wir auch in den Garten gehen.“, sagte er und hoffte somit, die WolfsYoukai zu beruhi-gen. Während er zu ihr sprach, streichelte er ihr ständig den einen Arm entlang.

Ena ließ sich richtig fallen und genoss einfach nur seine Nähe. „Das wäre schön, wenn es klappen könnte.“, sagte sie und beruhigte sich ganz langsam.

„Das wird klappen.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Schatz. „Da bin ich ganz sicher.“, setzte er noch hinterher. Während er das sagte, streichelte er weiterhin über Enas Arme und landete bei ihrem Bauch, welchen er liebevoll streichelte.

„Ich war heute früh so einsam und dann die Botschaft, dass es mir schlechter geht. Ich habe mich so schlecht gefühlt. Tut mir leid, Schatz.“, Ena machte eine Pause, ehe sie dann fragte, allerdings noch immer mit Tränen. „Was wollte denn dein Vater schon so früh von dir?“

„Nun bin ich ja da, meine Süße.“, sagte er noch, aber er wollte Ena um keinen Preis erzählen, dass er in den Norden musste um der nördlichen Fürstin und auch Neji das Beileid der Familie auszu-sprechen.

„Eigentlich nichts besonders.“, sagte er daher zu Ena.

Ena genoss seine Nähe und seine Streicheleinheiten. „Das kann nicht sein, Fluffy. Unsere Väter holen uns doch nicht einfach nur so aus dem Bett. Kannst oder willst du es mir nicht sagen?“, fragte sie. „Hatten wir nicht gesagt, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben wollten?“, versuchte sie es dann noch einmal.

Sesshoumaru seufzte, als er die Worte Enas hörte. Konnte sie nicht einfach akzeptieren, dass er nicht darüber reden wollte?

„Es stimmt, dass wir keine Geheimnisse vor einander haben wollten, aber ich kann dir einfach nicht erzählen, worum mein Vater mich gebeten hat. Das wäre für dich einfach zu schmerzhaft.“, sagte er ohne zu ahnen, dass er einen Hinweis hinterlassen hatte.

„Schon okay.“, sagte sie, aber denken tat sie etwas Anderes. ‚Wenn es schmerzhaft ist, dann kann das nur einen Grund haben.’ Ena zählte eins und eins zusammen. „Du musst weg, habe ich recht?“, fragte die Wolfsyoukai ihren Liebsten.

Der Thronfolger war erneut am seufzen wie so oft in letzter Zeit, sie machte es ihm mit ihrer Neugier aber auch nicht einfach. „Ja, leider.“, gab er zu. „Dennoch habe ich die Erlaubnis zu warten, bis du wieder gesund bist.“, sagte er noch. Dass die Männer auch mal weg mussten, das kannten die Frauen im mittelalterlichen Japan zu genüge.

„Das ist schön.“, sagte Ena. Denn sie wusste, dass sie wahrscheinlich nicht bis zur Hochzeit hier-bleiben würde. Aber das wollte sie ihm nicht sagen, das einzige was sie wollte, war ihm einen Kuss stehlen. Deshalb hob sie ihren Kopf an und küsste ihn mit all ihrer Liebe.

Sesshoumaru stieg sofort in den Kuss mit ein. Dennoch ließ er es nicht zu, dass sie die Führung behielt. Daher bestimmte er wann der Kuss vertieft wurde.

„Das lass ich mir gefallen.“, schnurrte er und nun war er es, der sich einen Kuss stahl. Aber dann fand er, dass er seinen Teil des Versprechens einhalten sollte. So wickelte er sie erneut in seine Decke und ging mit ihr an die frische Luft.

Ena freute sich, dass er den Kuss erwiderte. Aber sie war überrascht, als er sie in die Decke wickelte und hochhob. Umso glücklicher war sie, als er mit ihr rausging.

„Danke!“, hauchte sie ihm ins Ohr, während sie mit geschlossenen Augen die Natur um sich herum aufsog und mal wieder in seinem Arm einschlief. Das Weinen hatte ihr die letzte Kraft geraubt, so dass sie nun ohne es zu wollen einschlief.

„Ich habe es dir doch versprochen.“, entgegnete Sesshoumaru. Wenn er ehrlich war, dann genoss auch er es, wenn er draußen war. Rin und Ena wirkten in diesem Fall wohl ansteckend, denn frü-her hatte er dafür keine Augen.

Er war ziemlich überrascht als er merkte, dass sie eingeschlafen war.

‚Das glaube ich jetzt nicht.’, waren seine Gedanken. Andererseits hatte sie in der letzten Zeit wohl kaum geschlafen, zumindest wenn es ihr so ergangen war wie ihm. Denn er hatte nicht ein Auge geschlossen, nachdem er sich für getrennte Betten entschieden hatte. So kam es, dass er sie wie-der in sein Bett brachte, sie aber zugedeckt ließ, da er die Balkontür erneut offenließ.

Er selber setzte sich an seinen Tisch um noch etwas zu arbeiten, denn diese durfte einfach nicht liegen bleiben.
 

InuYasha saß wieder einmal hinter seinem Schreibtisch, die Arbeit hatte sich gestapelt. Seufzend sah er auf einen der Stapel.

„Manno, das wird einfach nicht weniger.“, kam es mit einem tiefen Seufzer. Genau in diesem Mo-ment öffnete sich die Tür zu seinem Arbeitszimmer und seine Verlobte kam ins Zimmer.

„Süße, wie geht es denn unserer zukünftigen Schwägerin?“, wollte er neugierig wissen.

Kagome hatte sich entschlossen nach ihrem Liebsten zu sehen. In der letzen Zeit hatten sie so we-nig Zeit für einander. Entweder war er in seinem Büro, oder aber in Sachen Hochzeit unterwegs. Aber auch sie hatte so einiges zu erledigen was die Hochzeit anging.

Als sie vor seinem Büro stand, ging sie einfach einmal in sein Arbeitszimmer. Sie schmunzelte leicht, als sie hörte, dass ihr Verlobter mit sich selbst sprach.

Aber dann hörte sie die Frage von InuYasha und sie bekam große Augen. „Du weißt das also auch schon?“, fragte sie beim Hanyou nach. „Da habe ich wohl wieder einmal den Anschluss verloren.“

„Komm mal her zu mir, Süße.“, bat er seine Liebste und breitete seine Arme aus. „Ja, ich weiß es. Aber nur, weil ich bei Sess gebohrt habe wie nichts Gutes.“, sagte er und winkte sie zu sich. Kago-me blieb erst einmal wie angewurzelt an ihrem Platz stehen. Sie wusste erst einmal nicht was sie denken sollte.

„Nun komm bitte her, damit ich dich in den Arm nehmen kann.“, sagte er. „Aber du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet. Wie geht es denn Ena?“, setzte er noch hinten dran.

Als er erneut sagte, dass sie zu ihm kommen sollte, ging sie liebend gerne zu ihm und ließ sich in den Arm nehmen.

„Ena geht es leider schlechter. Ihre Infektion ist ziemlich schlimm geworden, aber ich denke das es schon wird, da beide ihre Differenzen wohl beigelegt haben.“, schilderte sie ihrem Verlobten.

„Und wie kommst du mit der Arbeit voran? Soll ich lieber wieder gehen?“, fragte sie nun ihrerseits nach, da sie den Stapel Akten gesehen hatte.

InuYasha schloss seine Arme um sie und stahl sich einen leidenschaftlichen Kuss. Kagome ge-noss es richtig von ihm geküsst zu werden. Dementsprechend leidenschaftlich erwiderte sie den Kuss ihres Verlobten.

„Das bekommen sie schon wieder hin.“, meinte InuYasha und drückte Kagome. „Nein, gehen nicht, aber mir vielleicht helfen, wenn du magst.“, sagte er und lächelte sie liebevoll und bittend an.

„Ich helfe dir doch gerne.“, sagte Kagome. Immerhin wollte sie so viel Zeit wie irgendwie möglich mit InuYasha verbringen, auch wenn sie ihm ‚nur’ bei der Arbeit helfen konnte. „Vielleicht wird der Berg ja mal kleiner.“, schmunzelte sie ihn an.

„Danke, Süße, das ist lieb von dir.“, sagte InuYasha und brachte seine Liebste zum kleinen Tisch und gab ihr einige Akten. „Aber das mache ich doch gerne.“, sagte Kagome und ließ sich von Inu-Yasha zum Tisch führen.

„Hier, das möchtest du bestimmt zu erst beantworten.“, mit diesen Worten gab er ihr einen Brief von Mamoru.

Als sie den Brief von Mamoru sah, staunte sie nicht schlecht, denn der war direkt an Kagome adres-siert gewesen, aber im Brief selber stand dann InuYashas Namen.

„Für wen soll der denn jetzt sein?“, fragte sie deshalb bei InuYasha nach, denn das ließ sie dann schon stutzen.

„Was meinst du denn?“, wollte der Hanyou wissen und ging zu ihr um sich den Brief zeigen zu las-sen.

„Da steht doch aber dein Name drauf, Süße“, meinte er und sah sich den Brief leicht verwirrt ge-nauer an. „Ja, der ist ja an mich adressiert. Verrückt.“, sagte er. „Magst du ihn mir vorlesen?“, fragte InuYasha, denn er liebte es ihrer Stimme zu lauschen.

Kagome sah ihren Verlobten nur merkwürdig an. Konnte er denn nicht selber lesen? Aber sie wür-de mal eine Ausnahme machen. Sie las sich den Brief erst einmal stumm durch.

„Wie es aussieht, will der Kleine nicht glauben, dass wir in drei Wochen heiraten und fragt ob sein Vater ihn auch nicht belogen hat.“, begann sie zu schildern. „Außerdem möchte er wissen was er uns schenken kann.“, sagte sie noch. „Der Kleine ist so süß.“

„Also ehrlich mal.“, lachte nun InuYasha. „Das kann ich nicht glauben.“ Dann überlegte er einen Moment lang. „Ich bin ehrlich ich würde mich einfach nur freuen, wenn er hier wäre.“, sagte er. „O-der was meinst du, Süße?“

„Na ja, so sind Kinder eben. Sie müssen alles hinterfragen.“, sagte Kagome zu ihrem Verlobten. Ka-gome brauchte auch nicht lange zu überlegen, was diese Sache mit dem Geschenk anging. „Ich würde mich auch freuen, wenn die drei zu unserer Hochzeit kommen könnten. Ob dein Vater das erlauben würde?", fragte sie bei InuYasha nach.

„Vater hat diese Einladung selbst verschickt.“, sagte InuYasha. „Soweit ich weiß sind alle unsere Freunde eingeladen.“ Der Hanyou lächelte und meinte: „Wir sollten ihm schreiben, dass wir uns auf das Wiedersehen mit ihm freuen würden.“

„Dann werde ich mal den Brief schreiben.“, sagte Kagome zu InuYasha. Sie hatte doch glatt verges-sen, dass der Taishou sie ja gebeten hatte eine Liste mit den Hochzeitsgästen zusammenzustellen.

Was hatte sie sich an diesem Tag nach einem PC gesehnt, da ihr am Abend die Hand dermaßen wehtat, dass sie ganze sieben Tage keine Feder mehr halten konnte. Sehnenscheidenentzündung war die Diagnose von Yasuo gewesen.

„Ich bin fertig.“, sagte sie zu ihrem Verlobten nachdem sie den Brief geschrieben hatte. Sie unter-schrieb diesen und überreichte ihn InuYasha. Ihr Verlobter war froh, dass sie endlich wieder schreiben konnte. Mit einem Lächeln unterschrieb er den Brief und ließ ihn dann verschicken.

Eine Weile arbeiteten sie noch Seite an Seite weiter.
 

Er wollte endlich mal nach seiner Tochter sehen, da ihm der Arzt keine genaue Auskunft gegeben hatte. Deswegen war er nun vor der Tür zum Thronfolgergemach und klopfte an. Lord Eiliko hoffte, dass der Thronfolger ihn einlassen würde. Denn immerhin durfte in den letzten Tagen niemand zu Ena, selbst er kam nicht zu ihr. Angeblich brauchte sie ihre Ruhe, war das was man ihm gesagt hat-te und was er mittlerweile aus einem Gefühl heraus anzweifelte.

Sesshoumaru saß in seinem Gemach um seiner Arbeit nachzugehen. Auch hier wollte der Berg einfach nicht kleiner werden. Das war wirklich zum verrückt werden.

Er sah auf, als er das Klopfzeichen vernahm. Konnte man denn nicht einmal seine Ruhe haben? Alle weile war immer irgendetwas gewesen. So konnte sich Ena einfach nicht erholen.

„Was gibt es?“, richtete er einfach das Wort zu der Person, die noch immer vor der Tür stand, aber er wollte einfach nicht fragen wer davorstand. Auch wollte er nicht, dass jeder in sein Gemach kam.

Lord Eiliko dachte sich verhört zu haben. Was war das denn für eine Begrüßung? Deswegen mein-te er: „Ich würde gerne nach meiner Tochter sehen, Eure Lordschaft.“, das kam in so einem unter-würfigen Ton, als wenn er mit dem Taishou selber sprechen würde.

Sesshoumaru ließ sich davon nicht beirren, denn schließlich wollte er nur Enas Ruhe und ihren momentanen Schlaf verteidigen. Aber dem Vater konnte er es nicht mehr länger verweigern seine Tochter zu sehen, das wusste er und so rang er sich dann zu einer Antwort durch. „Tretet ein, Lord!“, kam es dann doch höflicher von Sesshoumaru.

Die Tür öffnete sich und Lord Eiliko betrat das Gemach. „Wie geht es ihr denn?“, fragte er besorgt und leise, als er näher trat. „Sie sieht wieder so verflucht bleich aus, findet Ihr nicht?“, wollte er von seinem angehenden Schwiegersohn wissen.

Sesshoumaru wusste nicht wie er es am besten ausdrücken sollte, denn keiner außer ihm wusste von Enas Fluchtversuch und es sollte seiner Meinung nach auch so bleiben.

„Das Medikament hat seine volle Wirkung noch nicht entfalten können. So wie es aussieht ist die Infektion etwas weiter ausgebrochen. Aber Kagome meinte, dass es anfangs normal ist, bevor es dann richtig verheilt.“, erklärte der Thronfolger. Das er Eiliko gerade angelogen hatte nahm er in die-sem Moment einfach mal so hin. Seine Schwägerin würde ihn bei einer Nachfrage schon nicht reinreiten, das wusste er genau.

Lord Eiliko hob eine Augenbraue. Das sah ja gar nicht gut aus und dabei wollte er eigentlich in ei-nigen Tagen heim. Er seufzte, nun gut dann würde er eben länger bleiben.

„Das hört sich wahrlich nicht gut an.“, meinte er. „Darf sie denn mittlerweile an die Luft?“, wollte der östliche Lord besorgt wissen. Denn er kannte seine Tochter und wusste wie sehr ihr das fehlen würde.

„Ja, das ist überhaupt kein Problem.“, antwortete Sesshoumaru sofort. „Ich wickele sie in die Decke ein und bringe sie auf den Balkon.“, kam es von ihm. Das er anfangs aber dagegen war, verschwieg er natürlich, da er sonst erklären müsste wie Ena ihn dazu gebracht hatte seine Meinung zu ändern.

„Die Ärzte rieten mir sie für einige Minuten an die Luft zu lassen, da sie sonst befürchten, dass Ena nie wieder gesundwerden würde und das wollen wir ja alle nicht.“, schloss er seinen Vortrag ruhig ab. Denn er war sich sicher, dass der Lord nichts gegen einen Ausflug auf den Balkon haben wür-de. Dass es zwar mit nur einem Arm nicht einfach war, sagte er nicht. Musste ja keiner wissen, dass sein Schweif ihn dann und wann unterstützte.

Der Lord hatte dem Thronfolger in aller Ruhe zu gehört. Irgendwie kam ihm das Suspekt vor, aber er sagte nichts dazu. Wie auch er hatte ja keinerlei Beweise um das Gegenteil zu beweisen und so schwieg er lieber, bevor er sich in die Nesseln setzten würde.

„Ich weiß sie hier in guten Händen!“, meinte Lord Eiliko und sah seinen zukünftigen Schwieger-sohn freundlich an. „Ich würde gerne mal mit dir unter vier Augen reden, wenn es dir deine Zeit ge-stattet.“, bat er den Thronfolger um eine kleine Privataudienz.

„Ich danke Ihnen.“, sagte Sesshoumaru zu Enas Vater. Das war für ihn ein gutes Gefühl, das Eiliko so viel Vertrauen in ihn setzte. „Sagen Sie mir einfach Zeit und Ort und ich werde Ihnen gerne ihre Fragen beantworten.“, sagte er noch, nichts ahnend was eventuell auf ihn zukommen könnte. Es war ihm auch vollkommen egal, solange er sein Liebstes, seine Ena nicht verlieren würde.

Eiliko seufzte, als er die Höflichkeitsanrede hörte. Nun gut, das würde er wohl noch bis zur Verlo-bung oder Hochzeit so hören, da Sesshoumaru sehr traditionsbewusst war. „Am liebsten sofort, wenn es sich einrichten lässt.“, sagte er. Aber ein Blick auf seine Tochter verriet ihm, dass der Thronfolger es ablehnen würde.

Sesshoumaru steckte gewaltig in der Klemme. Er wollte den Lord natürlich nicht enttäuschen, ande-rerseits wollte er auch Ena nicht alleine lassen. Nicht in ihrem momentanen Zustand. Aber er muss-te sich entscheiden was er machte und es gab für ihn nur eine einzige Lösung.

„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne bis morgen warten, denn Ihre Tochter ist in ih-rem heutigen Zustand auf meinen Schutz angewiesen.“, sagte er in einem höflichen aber auch teils bittenden Tonfall.

Eiliko hatte sich das schon fast gedacht „Das ist schon in Ordnung. Sagen wir morgen nach dem Abendessen.“, wollte der Lord wissen. „Aber nur, wenn es ihr Zustand zu lässt.“

„Das wird sich einrichten lassen.“, sagte der Thronfolger. Dennoch wollte er den morgigen Tag ab-warten um sich endgültig zu entscheiden.

„Das freut mich.“, sagte Lord Eiliko und lächelte leicht. „Dann werde ich euch beide Mal alleine las-sen.“ Er konnte sich schon vorstellen, dass er die Zweisamkeit gestört hatte. „Sehen wir uns nach-her beim Essen?“, fragte er noch bei dem Thronfolger nach.

Das war eine sehr gute Frage, welche Eiliko ihm da stellte. Er selber wusste noch nicht einmal ob er zum Essen erscheinen würde, aber das dachte er sich.

„Nein, ich werde hier bei ihrer Tochter essen, denn wenn man einen Tischnachbarn hat, schmeckt das Essen besser, als wenn man alleine essen müsste.“, sagte Sesshoumaru und sprach damit von Ena, die sonst alleine speisen müsste.

„Das verstehe ich“, lächelte Enas Vater und verabschiedete sich vom Thronfolger. Aber als er zur Tür hinaus trat lief ein kleines schwarzhaariges Wesen in ihn hinein, das erinnerte ihn entfernt an seine eigene Tochter im ungefähren gleichen Alter, wie dieses Wesen.

„Na hoppla, junge Dame!“, lächelte Eiliko, als er erkannte, wer in ihn gerannt war.

„Entschuldigt meine Unachtsamkeit, Eure Lordschaft.“, sagte das kleine Wesen. Tief verbeugte sie sich vor dem Lord. Dass die Gemachtür noch offen war, bemerkte sie nicht. Denn der Lord hatte durch den kleinen Zusammenprall noch nicht die Gelegenheit die Gemachtür zu schließen.

Lord Eiliko konnte nur lächeln. „Du musst dich nicht vor mir verbeugen, Rin.“, sagte er und konnte sofort sehen, dass sie knallrot anlief. „Keine Angst, es wird keinen Ärger geben.“, versicherte er der Kleinen. Dass sie gehört wurden, wusste der Lord nur zu gut und deswegen sagte er, dass auch etwas lauter, denn immerhin war sie ein liebenswürdiges Wesen.

Sesshoumaru sah zur Tür, als er plötzlich die Stimme von Rin und kurz darauf die von Eiliko hörte. Innerlich schlug er sich vor den Kopf.

‚Rin!‘, ging es ihm nur durch den Kopf. Wie schaffte es seine Ziehtochter ständig in ein Fettnäpf-chen zu treten?

Als er hörte, dass es keinen Ärger geben würde für ihr Verhalten, wäre er Eiliko am liebsten ins Wort gefallen, aber er unterband diesen Drang.

„Na, Rin!“, sagte er, als seine ‚Tochter‘ in seinem Gemach auftauchte und seine Stimme zeigte was er davon gehalten hatte, dass sie es erneut geschafft hatte unangenehm aufzufallen.

„Hallo!“, kam es schüchtern von Rin.

Lord Eiliko verwunderte der Tonfall vom Thronfolger, aber er wollte jetzt nichts sagen, das würde er morgen im Gespräch klarstellen. Denn immerhin war es ja nichts Schlimmes, da sie in ein Famili-enmitglied gerannt war. Schließlich war sie ja in ihren zweiten ‚Opa‘ gelaufen, denn immerhin wür-de er das nach der Hochzeit der beiden ja werden.

Sesshoumaru wunderte sich aber schon, dass die Tür noch immer offen war.

„Du weißt doch, dass man die Türen schließt, wenn man einen Raum betreten hat, oder Rin?“, frag-te er in einem strengen Tonfall. Wenn er eins hasste dann war es die Tatsache, wenn die Türen sperrangelweit offen waren.

„Ich möchte, dass du die Tür schließt.“, sagte er streng zu seiner ‚Tochter‘.

„Wie Ihr wünscht!“, sagte sie kleinlaut und ging zur Tür um diese zuschließen. Am liebsten jedoch wäre sie gleich wieder gegangen. Sie wollte doch nur mal sehen wie es Ena ging. Aber in diesem Moment wollte sie einfach nur weg. „Tut mir leid!“, sagte sie nur und verneigte sich.

Sesshoumaru zog die Augenbraue kraus. Seit wann verneigte sie sich denn wieder vor ihm?

„Ist schon in Ordnung. Das nächste Mal denkst du wieder von alleine dran.“, sagte er noch. „Du musst deswegen nicht weglaufen.“, erklärte er, denn an ihrer Haltung hatte der Thronfolger gese-hen, was in ihr vorging.

Am liebsten hätte sie sich entschuldigt, doch sie sagte nichts weiter. Unschlüssig blieb sie an der Tür stehen.

„Wie geht es Ena denn?“, fragte die Kleine und sah ängstlich zu ihm. Irgendwie konnte sie nicht verhindern, dass sie Angst hatte. Sie war innerhalb von zwei Minuten in drei Fettnäpfchen getreten.

Sesshoumaru sagte erst einmal nichts.

Was sollte er denn auch sagen?

Dass es ihr schlechter ging als vorher?

Das konnte er einfach nicht, da er wusste wie sensibel seine Ziehtochter war. „Es wird ihr bald wie-der gut gehen.“, sagte er zu der kleinen Rin.

„Das ist schön.“, sagte Rin und lächelte leicht. „Darf ich sie besuchen, wenn sie wieder wach ist?“, wollte sie wissen.

Ena lächelte leicht, als sie die Frage hörte. Ohne dass es einer von den beiden bemerkt hatte, wach-te sie auf. Nun war sie auf seine Antwort gespannt. Allerdings gefiel ihr die Kühle zwischen den beiden nicht. Sie war schon versucht zu fragen was hier los sei, unterdrückte diesen Drang jedoch vorerst.

Sesshoumaru seufzte. Sollte er es ihr erlauben, dann würde sich Rin wahrscheinlich wieder häus-lich einrichten. Auf der anderen Seite wollte er sie auch nicht enttäuschen. „Du darfst sie besuchen, aber immer nur kurz, damit Ena sich in Ruhe erholen kann. Schließlich möchtest du doch, dass sie wieder gesund wird, oder?“, fragte er bei Rin nach.

„Ja, das möchte ich.“, sagte seine Tochter und wandte sich zum gehen. Sesshoumaru nickte nur, als er Rins Worte hörte. Er war schon froh, als er sah das Rin gehen wollte, da er befürchtete, dass seine Ena wach werden könnte, sollte es nicht bald leiser hier zugehen. Als sie plötzlich eine ande-re Stimme hörten.

„Dann komm mal her!“, war plötzlich eine weibliche Stimme leise zuvernehmen.

Der Thronfolger erschrak furchtbar, als er die Stimme Enas hörte. Das hatten sie ja wieder toll hin-bekommen, denn es war genau das passiert was er nicht wollte.

„Bist du schon lange auf?“, fragte er in einem freundlichen, ja schon liebevollen Tonfall.

„Schon eine kleine Weile!“, sagte Ena. Denn sie hatte sehr wohl mitbekommen das ihr Vater da war. Sah jedoch keinen Anlass sich bemerkbar zu machen.

„Ich wollte euch nicht erschrecken.“, sagte sie entschuldigend. Dann winkte sie der Kleinen zu. „Nun komm schon her, Rin.“

Aber Rin zögerte, da sie nicht schon wieder in ein Fettnäpfchen treten wollte. Fragend sah sie zu Sesshoumaru.

„Wer hat sich denn erschreckt?“, fragte Sesshoumaru, denn er wollte gerade diese Tatsache vertu-schen. „Hier hat sich keiner erschreckt, mit Ausnahme von Rin, vielleicht.“, setzte er noch hinterher.

Als er den fragenden Blick von der Kleinen sah, nickte er ihr zu. Er sah einfach keinen Grund wa-rum sie nicht zu Ena durfte, da er genau wusste wie gerne sie sich hatten.

‚Das perfekte Mutter-Kind Verhalten.‘, schoss es ihm durch den Kopf.

„Das musst du gerade sagen, Sess.“, kam es mit einem wissenden Unterton von Ena. Als sie seine Worte hörte konnte sie einfach nicht anders, als ihn aufzuziehen.

Rin hingegen freute sich, dass sie endlich wieder zu Ena durfte und so beeilte sie sich auch zu ihr zu kommen. Vorsichtig setzte sie sich auf die Bettkante.

„Kannst du bald wieder mit mir im Garten spielen?“, fragte sie nach einer ganzen Weile in der sie sich einfach nur unterhalten hatten.

„Sicher, können wir das sehr bald wieder.“, sagte Ena mit einem Schmunzeln. Dass sie ahnte, wa-rum ihr Vater mit Sesshoumaru reden wollte, sagte sie nicht. Denn sie wollte der Kleinen nicht die Freude nehmen.

Sesshoumaru konnte nicht anders als zu schmunzeln. Erstens hatte er genau verstanden wie Ena es meinte und aus diesem Grund lag es ihm fern sie irgendwie zu maßregeln, denn schließlich war er nicht so wie der damalige Lord des Nordens. Zweitens fand er es einfach viel zu süß wie die bei-den miteinander umgingen. Da Ena nun in Gesellschaft war, konnte er kurz mal in sein Arbeits-zimmer huschen um sich den nächsten Aktenstapel zu holen.

„Ich lass euch mal ganz kurz alleine, bin aber gleich wieder da.“, sagte er noch zu den beiden, bevor er das Gemach verließ.

„Bis gleich, Schatz!“, sagte Ena nur und erzählte Rin eine kleine Geschichte.

„Sag mal Ena, wirst du jetzt immer hierbleiben, oder gehst du wieder weg in den Osten?“, fragte die Kleine nach der Geschichte, welche Ena ihr erzählt hatte.

„Ich muss wahrscheinlich noch einmal für eine kleine Weile in das Schloss meiner Eltern.“, erklärte Ena der Tochter Sesshoumarus. „Aber das ist nicht für lange. Wahrscheinlich werde ich ab der Hochzeit von InuYasha und Kagome hier bei euch bleiben.“, endete sie.

„Das ist toll. Darf ich denn ab jetzt Mama zu dir sagen?“, wollte Rin von der östlichen Prinzessin plötzlich wissen.

„Gerne!“, sagte Ena und bemerkte nicht, dass sie schon wieder einen Zuhörer hatten.

„Danke, Mama!“, mit diesen Worten fiel Rin ihrer neuen ‚Mama‘ um den Hals. Sie hatte endlich eine Familie, so wie sie sich das immer erträumt hatte. Blieb nur die Frage ob sie denn zu Sesshoumaru Papa sagen dürfte.

Sesshoumaru beeilte sich um schnell wieder bei den beiden zu sein, denn auf eine Wache hatte er dieses Mal verzichtet. Das hätte einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen erst eine dorthin ab zu kommandieren und dazu hatte er einfach keine Lust.

Willkürlich schnappte er sich einfach ein paar Akten und ging wieder in sein Gemach zurück.

Als er die Tür öffnete, dachte er nicht was er da hörte.

Rin hatte Ena doch nicht wirklich gefragt ob sie Mama sagen durfte, oder?

Und seine Ena stimmte auch noch zu? Nun war er sich endgültig sicher, dass er die richtige Wahl getroffen hatte.

„Habt ihr euch gut amüsiert?“, wollte er von den beiden wissen. Dass er den letzten Teil des Ge-spräches mitbekommen hatte, verschwieg er aber.

„Wir haben uns sehr gut amüsiert.“, sagte Ena lächelnd. Aber das Lächeln verging ihr, als sie an der Seite ein blaues Siegel blitzen sah.

War das etwa ein Brief von ihrer Mutter?

Und dann noch höchst offiziell?

„Pass auf Schatz, du verlierst gleich einen Brief.“, wies sie ihn dezent auf den, fast aus dem Stapel, fallenden Brief auf.

Sesshoumaru guckte erst einmal irritiert.

Was denn für ein Brief?

Er sah am Stapel runter und konnte besagten Brief sehen. Aber was war denn das für ein Brief und wieso landete dieser denn bei ihm?

Es sah so aus, als wenn er aus dem Osten kommen würde.

‚Den werde ich dann Eiliko geben.‘ dachte er sich und hörte aber wieder den beiden zu.

„Ich muss dann erst mal.“, sagte Rin gerade zu seiner Ena. „Ich möchte Kagome nicht warten las-sen.“, sagte sie zu ihrer ‚Mama‘.

„Schon okay, Rin. Viel Spaß beim Unterricht, meine Kleine.“, mit diesen Worten wuschelte Ena ihr durch die Haare.

„Darf ich nachher vorbeikommen und dir erzählen, was ich gelernt habe, Mama?“, wollte Rin von der östlichen Thronfolgerin wissen.

„Wenn ich nicht schlafe gerne, Rin. Sollte ich schlafen, dann sei nicht traurig, ja?“, bat Ena.

„Okay, bis dann.“, sagte Rin zu Ena und gab ihr einen kleinen Abschiedskuss. „Bis nachher, Sess-houmaru-sama.“, sagte sie zum Thronfolger und ging zur Tür um zu Kagome zu gelangen.

Der westliche Thronfolger konnte nur schmunzeln als er die beiden hörte. „Sei schön aufmerksam.“, sagte er liebevoll zu Rin, als sie gehen wollte.

Dann richtete er sich wieder an Ena. „Ich werde mal deinen Vater aufsuchen, denn es scheint drin-gend zu sein.“, sagte er zu ihr. Dieses Mal gab er Ena aber einen Kuss bevor er ging. „Ich versuche mich zu beeilen.“, kam es noch, bevor er endgültig aus seinem Gemach verschwand.

Ein Brief von ihrer Mutter? Was war denn nur los? Besorgt sah Ena hinter Sesshoumaru her. Was konnte denn da nur wieder so Dringendes los sein?
 

Nach dem er bei seiner Tochter war, hatte sich Lord Eiliko zu seinem Gastgeber begeben. Und zum ersten Mal seit längerer Zeit nahm auch Izayoi wieder normal am Leben teil. Zwar hatte sie noch immer leichte Schmerzen, aber sie konnte sich schon wieder normal bewegen

„Bin ich froh, das Yasha doch nicht so ausgerastet ist wie sonst, wenn es mir nicht gut geht.“, sagte die Fürstin gerade.

Eiliko lächelte „Ja, das hat mich gewundert, da er ja sonst immer sehr um Euch und Kagome besorgt ist.“, meinte Eiliko.

Genau in diesem Moment klopfte es an der Wohnzimmertür. Man sah sich verwundert an und bat den Gast herein.

Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf den Thronfolger des Westens frei.
 

Sesshoumaru überlegte wo er den Lord am besten finden konnte.

Hm, vielleicht war er ja bei seinem Vater im Arbeitszimmer, aber als er dort ankam war keiner da.

Auch im Besprechungszimmer konnte er die gesuchte Person nicht finden.

Dann blieb ihm nur noch die Möglichkeit im Wohnzimmer nachzusehen, da er die Bibliothek für nicht erachtenswert hielt.

Als er vor das Zimmer trat und anklopfte, war er erleichtert, dass zumindest eine Person dort drin war. Er öffnete die Tür und sah sofort den gesuchten Youkai.

„Verzeiht die Störung, aber ich habe etwas für Lord Eiliko.“, sagte Sesshoumaru, als er den Raum betrat. „Der Brief von Ihrer Gemahlin lag zwischen meinen Akten. Ich habe ihn erst heute gesehen.“, artikulierte er. Er schritt auf den östlichen Lord zu und überreichte ihm den Brief.

„Für mich?“, kam es verwundert von Lord Eiliko, als er den Brief entgegennahm. Als er jedoch das Siegel sah öffnete er diesen sofort. Denn seine Gemahlin schrieb nur dann, wenn etwas sehr dring-lich war.

Was er da zu lesen bekam gefiel ihm nicht besonders. „Das sind wahrlich keine guten Neuigkeiten“, sagte Eiliko. „Ich werde morgen früh nach dem Frühstück aufbrechen.“, sagte er und sah den Thronfolger dabei sehr ernst an. „Unter den gegebenen Umständen werde ich Ena mitnehmen müssen, Sesshoumaru.“, erklärte der Lord trocken.

Sesshoumaru und auch die anderen dachten sich verhört zu haben. Das konnte doch gar nicht sein, dass dieser Brief so eine Wirkung haben konnte. So schlimme Nachrichten konnten es doch gar nicht sein, da der Frieden wiederhergestellt war.

„Was ist denn schlimmes passiert, Eiliko?“, wollte der Taishou sofort von Eiliko wissen.

Sesshoumaru dagegen hatte ganz andere Sorgen. „Ena ist noch nicht wieder gesund. Sie muss doch noch das Bett hüten. Außerdem nimmt sie noch immer diese Medikamente, welche sie sehr schwächen und schläfrig machen. Wie wollt Ihr da mit ihr eine größere Reise machen?“, platzte es aus ihm heraus. Der westliche Thronfolger wollte einfach nicht, dass die kranke Ena solchen Stra-pazen ausgesetzt wurde.

Eiliko seufzte auf. „Es hat sich hoher Besuch angekündigt und außerdem, ist es Brauch, dass ihr euch bis zur Verlobung nicht in einem Schloss aufhaltet.“, erklärte Eiliko dem Thronfolger, der das anscheint vergessen hatte. „Denn noch seid ihr offiziell kein Paar, Sesshoumaru.“, fuhr der Lord fort.

„Ich weiß, dass die Reise anstrengend wird, aber ich werde sie auch nicht laufen lassen. Nicht nur Ihr könnt Euch verwandeln. Immerhin kann auch ich mich in meine wahre Gestalt verwandeln und somit könnte Ena sicher reisen.“ Lord Eiliko machte eine Pause bevor er fortfuhr: „Ich weiß, dass der Zeitpunkt ungünstig ist, aber es geht nicht anders. Es sei denn wir wollen wieder einen erneuten Krieg haben.“

Sesshoumaru seufzte. Es stimmte schon was der Lord sagte, aber es musste trotzdem eine andere Lösung geben. „Sie ist doch noch viel zu schwach.“, sagte er daher. „Außerdem hat es doch vorher auch niemanden gestört, dass Ena bei mir gewesen ist. Und was heißt hier offiziell, niemand hängt eine Beziehung gleich an die große Glocke. Bei euch war es nur Zufall, dass ihr erfahren habt, wie es mit Ena und mir aussieht.“, setzte er nach und man konnte ihn schon fast mit einem bockenden Kleinkind verwechseln.

Der Taishou dagegen verstand die Sachlage natürlich. Es ging nun einmal nicht anders. „Du musst Ena mitgehen lassen, Sesshoumaru. Es ist nun einmal Tradition.“, sagte er zu seinem ältesten Sohn. Auch wenn er die Sorgen Sesshoumarus natürlich verstand.

„Und wer sorgt dafür, das Ena ihre Medikamente pünktlich bekommt?“, stellte Sesshoumaru, die für ihn alles entscheidende Frage. Und nun war er gespannt was die Lords für eine Antwort parat hat-ten. Denn keiner von ihnen war ärztlich ausgebildet.

„Das werde ich natürlich übernehmen.“, begann Lord Eiliko und schmunzelte kurz darauf. „Immer-hin möchte ich eure Verlobung feiern. Ich werde sie schon sicher heimbringen, denn immerhin lie-be ich sie auch. Und ich weiß auch, dass es schwer für euch beide ist.“, sagte er zu dem besorgten Thronfolger.

„Ich würde Euch gerne mitnehmen, aber ich weiß, dass ihr einen viel wichtigeren Auftrag zu erledi-gen habt. Denn immerhin ist in drei Wochen die Hochzeit und der Weg in den Norden ist nicht ge-rade kurz.“, sagte Eiliko. „Aber wir werden Euch auf dem laufenden halten, Sesshoumaru.“

Hinter Sesshoumarus Schädeldecke arbeitete es geradezu.

Das war doch mal eine Idee!

„Ich komme mit.“, sagte er einfach so zu Eiliko. Das andere konnte er etwas später machen.

„Das wirst du nicht, Sesshoumaru. Da Ena morgen gehen muss, wirst du den Auftrag auch ausfüh-ren.“, sagte der Taishou in einem strengen Tonfall. Er würde nicht zulassen, dass sein Sohn die Tradition brechen würde.

„Hättet Ihr die Güte mich ausreden zu lassen, Vater?“, fragte Sesshoumaru in einem ärgerlichen Tonfall. Das man auch nie zu Ende reden konnte.

„Ich meinte es folgender Maßen. Ich werde Euch und Ena bis zur Grenze begleiten, dann müsst Ihr eure Tochter nicht immer alleine tragen, sondern wir könnten uns abwechseln. Von der Grenze aus mache ich mich dann auf den Weg in den Norden um meinen Auftrag auszuführen.“, schilderte der Thronfolger seine Idee.

Der Taishou sah seinen Sohn nur unglaubwürdig an, aber er sah nicht was dagegen sprach. „Gut, ich bin einverstanden.“, sagte er zu seinem Sohn. „Aber nun solltest du gehen und deine restliche Zeit mit einer gewissen Prinzessin genießen. Deine Arbeit übernehme ich.“, kam es energisch vom Taishou.

Sesshoumaru sah seinen Vater nur an.

Hatte er ihm tatsächlich den heutigen Tag frei gegeben?

Das war ja klasse.

„Danke, Vater.“, sagte er daher und verließ das Wohnzimmer wieder, denn er wollte keine Minute mehr ungenutzt verstreichen lassen.
 

Der Taishou dagegen machte sich nun auf die Suche nach seiner Schwiegertochter in Spe.

Er wollte noch ein paar wichtige Details mit ihr besprechen. So ging er ins Arbeitszimmer seines jüngsten Sohnes, da er erfahren hatte, dass Kagome bei ihm war. Dass sie mittlerweile Unterricht gab, ahnte er ja nicht.

„Yasha, ist Kagome bei dir?“, fragte er einfach durch die geschlossene Tür.

InuYasha dachte sich verhört zu haben. „Seit wann reden wir durch Türen?“, fragte er und fügte noch hinzu: „Komm ruhig rein, Vater.“

Auf die Frage seines Vaters antwortete er erst, als sich die Tür öffnete. „Kagome ist meine ich im Studierzimmer und unterrichtet Rin. Es sei denn sie sind schon wieder fertig.“, sagte er. „Was gibt es denn so wichtiges?“

Der Taishou wollte einfach nur eine Antwort haben und dann weitergehen, sollte sich Kagome nicht bei ihm befinden.

Aber gut, er könnte auch eben so gut eintreten. Das tat er dann auch. Als er die Zimmertür ge-schlossen hatte, bekam er dann auch seine Antwort, obwohl er ja nun sah, dass Kagome nicht an-wesend war.

„Ach ja, Rin müsste ja jetzt ihre Japanstunde bekommen.“, kam es vom Taishou. „Lord Eiliko muss leider morgen schon abreisen und da wollte ich Kagome darum bitten dem Lord genaue Instruktio-nen zu geben, was das Medikament angeht.“, antwortete der Taishou auf die Frage seines Sohnes.

„Weißt du wie lange der Unterricht noch geht?“, wollte er wissen, da er sich in Rins Stundenplan nicht so auskannte.

InuYasha sah seinen Vater mehr als nur erstaunt an.

Der Lord wollte was? Und Ena sollte mit?

Das war so was von unverantwortlich in seinen Augen.

„Vater, das habe ich jetzt richtig verstanden. Lord Eiliko und meine zukünftige Schwägerin reisen morgen ab? Ich meine, es ist mir bekannt, dass die Tradition es verbietet, wenn die beiden zusam-men leben vor der offiziellen Bekanntgabe. Aber ist das nicht zu gefährlich für Ena? Sie ist immer noch krank.“, er machte eine Pause und kramte aus einer Schublade einen Zettel.

„Der Unterricht müsste jeden Moment beendet sein.“, sagte er und fügte noch an: „Da hat Sess aber ganz schön gewettert, nehme ich an.“

Der Taishou bekam große Augen. Woher wusste denn sein Jüngster Bescheid? Das konnte doch nicht wahr sein.

„Wer außer dir weiß noch davon, dass die beiden verlobt sind?“, wollte er erst einmal von seinem jüngsten Sohn wissen, denn erst danach würde er die anderen Fragen beantworten.

„Nur noch Kagome, sie hat es durch einen Versprecher von Ena erfahren.“, sagte InuYasha. „Ist es euch nicht recht, dass wir es wissen. Ich meine immerhin sind die beiden auch unsere Trauzeu-gen.“, sagte er. „Aber eine Antwort auf meine anderen Fragen bekomme ich schon noch, oder?“, fragte der Hanyou und man sah ihm an, dass er besorgt war.

Der Taishou seufzte. „Eigentlich sollte es bis zu eurer Hochzeit geheim bleiben, aber nun gut. Nun kann man das nicht mehr ändern.“, sagte der Taishou auf die Frage von InuYasha.

„Okay, von mir aus. Also bei Eiliko hat sich hoher Besuch angekündigt, aber ich weiß nicht was für ein Besuch.“, begann der Taishou zu erklären. Dann erzählte er auch was sich weiter im Wohn-zimmer abgespielt hatte.

InuYasha hörte ihm ganz genau zu. Das konnte er nicht glauben. Nein, dass was er gerade hören musste, war einfach nur unglaubwürdig.

„Wenn ich könnte, dann würde ich Sess diesen Auftrag, was auch immer das ist abnehmen.“, sagte der Hanyou.

Der Taishou schmunzelte, wurde aber wieder ernst. „Glaube mir du willst den Auftrag nicht anneh-men.“, sagte er zu seinem Sohn.

„Aber es würde nur unnötig Aufsehen erregen, wenn Ena hierbleiben würde, das ist auch richtig. Die beiden tun mir richtig leid. Ich hoffe das Ena in drei Wochen fit genug ist um an der Hochzeit teilzunehmen.“, sagte InuYasha.

„Eben, das ist es. Keine Angst, Yasha, Ena wird bis dahin bestimmt wieder auf den Beinen sein.“, setzte er noch nach.

„Aber mal was Anderes. Wie kommt ihr denn mit den Hochzeitsvorbereitungen voran?“, wollte er noch von seinem Sohn wissen.

„Sie sind bis auf ein paar Kleinigkeiten abgeschlossen. Soweit ich weiß sind die Gewänder noch nicht fertig und einige der Gäste habe ich gestern noch einmal angeschrieben, weil sie weder zu-gesagt, noch abgesagt haben. Ansonsten ist alles soweit in Ordnung. Wenn wir dann darüber Be-scheid wissen, kann ich auch alle unterbringen.“, erklärte InuYasha.

„Wenn ich den Auftrag nicht annehmen will, dann muss er wahrlich schrecklich sein. Was muss denn der Arme erleiden?“, wollte er neugierig wissen.

„Das freut mich, dass ihr soweit alles abgeschlossen habt.“, sagte der Taishou zu InuYasha. Dann musste er aber erst einmal tief Luft holen, bevor er fortfuhr.

„Nun, dein Bruder muss in den Norden um Noriko unser Beileid zum Verlust ihrer Tochter ausspre-chen. Zudem muss er noch mit Neji und Jiro klären, wie es dazu kommen konnte, dass Nera das planen konnte.“, klärte der Taishou den Hanyou auf.

„Willst du das wirklich übernehmen?“, fragte er scheinheilig nach, kannte allerdings schon die Ant-wort. Außerdem reichte für InuYasha die Zeit auch nicht um einmal hin und wieder zurückzukom-men.

InuYasha dachte sich verhört zu haben. Doch er wollte seinen Vater nicht ganz vor den Kopf sto-ßen, weswegen er sagte: „Wenn ich noch mehr Zeit bis zur Hochzeit hätte, dann würde ich Sess diese Bürde abnehmen. Auch wenn ich es nicht gerne mache.“

Er machte eine Pause, ehe er fortfuhr. „Ich kann so was nicht und das weißt du, aber für Enas Ge-sundheit würde ich durch diese Hölle gehen. Doch das geht nicht, da ich dann erst nach meiner Hochzeit wieder zurück wäre. Aber ich denke das Kagome nun auch fertig sein müsste, Vater.“

Der Taishou hatte mit dieser Reaktion nicht gerechnet, dass musste er zugeben. Eigentlich hatte er mit einem klaren Nein gerechnet, da es sich hier nicht um Kagome handelte. Nun gut, InuYasha hatte sich schon immer opferungsvoll um die Familie gekümmert.

„Du musst das ja auch nicht machen, Yasha.“, sagte er aber dennoch zu seinem jüngsten Sohn.

„Gut, dann werde ich mich mal auf dem Weg machen um mit Kagome zu reden. Du kannst mich gerne begleiten, wenn du magst.“, setzte er noch nach. Weil er wusste, dass InuYasha es nicht ger-ne sah, wenn Kagome mit jemanden alleine unter vier Augen sprach, denn dann konnte er sie nicht schützen.

InuYasha sah zwischen der Arbeit und seinem Vater hin und her und entschied sich dann aber mit zu gehen.

„Gut, dann lass uns mal zu ihr gehen.“, sagte der Hanyou mit einem Lächeln.

Der Taishou schmunzelte innerlich. Er hatte es doch gewusst. So hatte er seinen Sohn kennen ge-lernt. Er erhob sich von dem Stuhl und ging dann zusammen mit seinem Sohn zu Kagome.
 

Und tatsächlich kam Rin gerade aus dem Studierzimmer, als die Männer dieses erreichten.

Na dann war auch Kagome noch in dem Zimmer. Sie öffneten die Tür und sahen wie Kagome ge-rade die Bücher in das Regal zurückstellte.

„Hast du etwas Zeit für mich, Kagome?“, wollte der Taishou sofort von seiner zukünftigen Schwie-gertochter wissen.

Kagome war so dermaßen in ihrer Arbeit vertieft gewesen, dass sie die beiden Herren nicht gespürt hatte. Das nächtliche Aufstehen hatte ihre Wahrnehmungskraft enorm geschwächt, wie sie gerade feststellen musste.

„Habt ihr mich aber erschreckt.“, sagte sie zu InuYasha und dem Taishou. Sie ging erst einmal zu ihrem fast Mann und holte sich ihren üblichen Begrüßungskuss ab.

„Ich dachte du hast so viel zu tun.“, sagte sie erst einmal zu InuYasha. Der Taishou konnte ruhig ein kleines bisschen warten.

„Sagen wir das gewisse Umstände dazu geführt haben, dass ich für diesen Besuch frei habe.“, sag-te er. „Du bist unhöflich!“, flüsterte er ihr zu, nachdem er ihr ebenfalls einen Kuss gab.

Kagome erwiderte den Kuss ihres Hanyous natürlich sofort. Aber dann bekam sie einen Schreck.

Wie konnte ihr denn das passieren?

„Bitte verzeiht, Inu Taishou.“, sagte sie und machte nach langer Zeit wieder einen Hofknicks.

Der Taishou allerdings konnte nur schmunzeln als er das sah. In InuYasha und Kagome sah er sich und seine Izayoi wieder als sie zusammenkamen. Für sie war dann damals auch alles andere unwichtig.

„Natürlichkeit, Kagome.“, sagte er daher zu seiner zukünftigen Schwiegertochter. „Aber Yasha hat auch Recht. Wir benötigen dringend deine Hilfe“, setzte er noch hinterher.

Kagome erhob sich, als sie das eine Wort hörte und nun wusste sie auch, dass der Taishou nicht böse war. „Worum handelt es sich denn?“, fragte sie in die Runde und es war ihr auch egal wer ihr antwortete.

„Es geht um Ena.“, sagte auch gleich der Taishou. „Lord Eiliko ist gezwungen worden uns morgen zu verlassen und er muss Ena mitnehmen.“, kam es von dem Familienoberhaupt.

Kagome dachte sich verhört zu haben. „Ena ist viel zu schwach für so eine Reise. Sie würde es nicht einmal bis aus dem Tor schaffen.“, sagte Kagome und sie wusste auch, dass es hart klang. „Sollte Ena die Reise antreten, könnte das bedingt durch die Infektion zu ihrem Tod führen.“

„Ena wird auch nicht laufen, Kagome. Sie wird von ihrem Vater und bis zur Grenze auch von Sess-houmaru getragen werden. Alles was Eiliko wissen muss ist, wie er seiner Tochter das Medikament verabreichen muss.“, kam es vom Taishou. „Oder wäre die Art zu reisen auch zu gefährlich für Ena, dann sage es bitte.“

„Wenn sie wirklich getragen wird, dann lässt sich das schon einrichten, aber sie muss warm gehal-ten werden.“, sagte Kagome zum Taishou. „Also gut, ich werde mit Eiliko darüber sprechen.“, erklärte Kagome ihrem Schwiegervater.

„Sehr gut.“, kam es vom Taishou. Aber plötzlich fiel ihm noch etwas Anderes ein, etwas das er für wichtig empfand.

„Sagt, warum seid ihr eine Woche zu früh aus eurem Urlaub gekommen und hat Kagome einen Nachfolger für ihren Großvater finden können?“, purzelten die Fragen aus dem Taishou.

Kagome stockte der Atem, als sie die Fragen hörte.

„Wir…wir…“, plötzlich war ihre Kehle wie zugeschnürt, denn sie brachte nicht ein vernünftiges Wort heraus.

InuYasha nahm sie in den Arm um sie zu trösten. „Wir haben einen Nachfolger gefunden und ich sagte doch schon das wir vom Schrein geflogen sind.“, sagte InuYasha und hoffte das sein Vater nicht bohren würde.

Der Taishou seufzte nur. „Ja, aber wieso seid ihr vom Schrein geflogen?“, wollte der es ganz genau wissen. Das musste doch einen Grund haben.

Kagome krallte sich regelrecht an den Haori von InuYasha. Er wusste doch immer noch wann sie seine Nähe brauchte. So kam es, dass sie sich langsam wieder fing.

„Meinem Großvater passte es nicht, dass wir einen Nachfolger gesucht und gefunden haben. Dabei ist der Priester sehr talentiert.“, sagte sie. Dennoch war ihre Stimme sehr brüchig.

„Und was war dann?“, bohrte der Taishou weiter. Er wollte alles ganz genau wissen.

„Er hat…“, hilflos sah sie zu ihrem Hanyou. Es tat einfach nur weh darüber zu sprechen. Sie hoffte inständig, dass InuYasha ihr das abnehmen würde.

„Er hat, was?“, fragte der Taishou bei den beiden nach.

„Er hat erst mich und dann Kagome beleidigt und uns beide vom Grundstück verbannt. Das heißt auch das wir nur eine Hochzeit haben werden und nicht wie ursprünglich geplant noch eine in der Neuzeit.“, sagte der Hanyou und man konnte den Zorn in seinen Worten spüren. „Er hat Kagome sogar den Abschied von Souta und ihrer Mutter verwehrt.“, bei diesen Worten musste selbst er mit den Tränen kämpfen. Aber er wollte stark für Kagome bleiben, deswegen drückte er sie auch fester an sich und hauchte ihr einen Kuss auf das Haar.

Kagome vergrub ihr Gesicht förmlich in InuYashas Haori. Es schmerzte sie einfach, dass sie ihre Familie nie wieder sehen würde, denn schließlich liebte sie ihre Familie. Ja, selbst ihren Großvater liebte sie sehr.

Der Taishou dachte er falle vom Glauben ab. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Hieß, dass jetzt das die Familie zerrissen war?

„Es gibt keine Möglichkeit sich auszusprechen?“, fragte der Taishou daher nach. Denn er wollte ei-ne glückliche Schwiegertochter haben und nicht eine, die ständig Sehnsucht nach ihrer Familie in der Neuzeit hatte. Er wollte, dass es eine Möglichkeit gab, dass Kagome ihre Familie besuchen konnte.

Kagome zuckte nur mit den Schultern, sie hatte keine Ahnung ob es dazu kommen würde. Das ein-zige was sie wollte war ihren Hanyou heiraten und ihm einen Sohn schenken, wenn es in ihrer Macht stand.

„Das ist das Problem.“, sagte der Hanyou. „Wenn wir es auch nur versuchen sollten, dann würde Kagome nie wieder durch den Brunnen können und was das für unsere medizinische Versorgung heißt, muss ich ja nicht an die große Glocke hängen, oder?“, kam es sarkastisch.

„Das nächste Problem, bin ich… Denn der Opa kann mich nun so gar nicht mehr leiden. Das heißt seinen Segen bekommen wir nicht mehr.“ InuYashas Blick wurde sehr traurig, als er daran dachte. Es würde eine Hochzeit ohne den Segen ihrer Familie werden. Man sah ihm an, dass es ihm in der Seele weh tat, dass es so gekommen war.

Der Taishou bekam große Augen als er das hörte. Das war wohl eine festgefahrene Situation.

„Das tut mir sehr leid, Kagome.“, sagte der Taishou zu seiner Schwiegertochter in Spe. „Und ich weiß auch was es für uns bedeutet, wenn Kagome nicht mehr zu uns zurück könnte.“, sagte er. Da-bei dachte er aber nicht nur an die medizinische Versorgung, sondern auch an die Freunde die Ka-gome in dieser Welt, in dieser Zeit gefunden hatte.

Kagome dagegen konnte einfach nichts sagen. Sie wusste nur, dass sie ihre Familie nie wieder sehen würde und das schmerzte sie sehr. Vor allen bei ihrer Mutter und bei Souta tat es sehr weh.

„Ich denke, dass ich wohl besser gehen sollte.“, sagte der Taishou. Er wusste, dass er in ein Hornis-sennest gestochen hatte und dass nur InuYasha es schaffen konnte, das Kagome sich wieder be-ruhigte.

InuYasha nickte nur und nahm Kagome einfach auf seine Arme. Hier würde er sie nicht beruhigen.

Kagome ließ sich ohne zu mosern auf den Arm nehmen. Sie konnte und wollte sich auch gar nicht dagegen wehren. Sie kuschelte sich regelrecht an ihren Hanyou an, als er sie ins Gemach brachte.

Er ging mit ihr ins Gemach und legte sie auf das gemeinsame Bett. Danach legte er sich zu ihr und nahm sie wieder in den Arm.

„Scht… Süße.“, sagte er liebevoll. „Wir bekommen das schon wieder hin.“, sprachs und begann kleine Küsse auf ihrem Gesicht zu verteilen.

Selbst als er sich zu ihr ins Bett legte, kuschelte sie sich regelrecht an ihn an. Kagome schloss ihre Augen, als InuYasha über ihr Gesicht küsste, aber sie schaffte es einfach nicht so optimistisch zu denken wie ihr Hanyou.

„Das glaube ich nicht.“, sagte sie zu ihrem Hanyou. „Opa war so verärgert. Er wird uns nie wieder mit offenen Armen empfangen. Ich habe meine Familie verloren, InuYasha.“, kam es unter vielen Schluchzern. Sie konnte es einfach nicht verhindern, dass ihr die Tränen über ihre Wangen liefen.

‚Danke, Alter!’, dachte sich InuYasha und richtete sich nun so weit auf das er mit seinem Oberkör-per halb über ihr hang. „Nicht die ganze, Kagome, nicht die ganze.“, sagte er. „Oder sind wir nicht auch deine Familie?“, wollte er von ihr wissen.

Kagome bekam große Augen als sie spürte, wie InuYasha sich mit ihr drehte. Noch größer wurden ihre Augen als sie InuYashas Frage hörte.

„Natürlich seid ihr meine Familie.“, sagte sie zu ihrem Hanyou. „Aber eben nur ein Teil meiner Fami-lie. Warum darf ich nicht mit meiner ganzen Familie glücklich sein? Mama wird es nie erfahren, wenn wir Nachwuchs bekommen.“, sagte sie zu ihrem Hanyou.

InuYasha seufzte. „Doch das wird sie. Ich weiß noch nicht wie. Aber ich lasse mir etwas einfallen, wie du zumindest ab und an mit deiner Mutter reden kannst. Ich finde einen Weg, versprochen.“, sagte er und dieses Versprechen besiegelte er mit einem Kuss.

Kagome genoss diesen Kuss sehr. Allerdings sah sie da keinen Ausweg, dennoch fand sie es süß wie er sie versuchte aufzuheitern.

„Danke, Inu!“, sagte sie zu ihrem Verlobten. „Bitte halte mich ganz fest.“, kam es flehend von ihr, denn sie brauchte einfach seine Wärme und die Geborgenheit, die sie jedes Mal aufs Neue spürte.

InuYasha drückte sie ganz fest an sich. Er würde sie solange im Arm halten wie sie es wollte, die Arbeit konnte ihm in diesem Augenblick gestohlen bleiben.

Kagome kuschelte sich erneut an ihren Hanyou, das war ein herrliches Gefühl. So herrlich, dass sie in seinen Armen erschöpft einschlief.
 

Ena hatte geschafft die Augen geschlossen, nachdem alle das Gemach verlassen hatten, um ein wenig zu dösen. Sie genoss diese herrliche Ruhe um sich herum, welche es so eigentlich sonst nur noch im Osten gab.

Doch plötzlich konnte sie Schritte näherkommen hören. Und Ena bekam aus irgendeinem Grund das merkwürdige Gefühl, das etwas nicht so war, wie es sein sollte. Aber sie ließ ihre Augen ge-schlossen, wenn ihr Liebster sie wirklich kannte, dann würde er merken, dass sie nur die Ruhe ge-noss.

Sesshoumaru machte sich nach der Besprechung sofort auf den Weg zu Ena. Er hatte nicht mehr viel Zeit mit ihr alleine und nun wollte er erst recht jede freie Minute mit ihr verbringen.

Als er sein Gemach betrat sah er, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Im ersten Moment dachte er, dass sie schlafen würde. Aber ihre ganze Haltung deutete nicht darauf hin, dass sie schlief, sondern nur die Ruhe genoss und vielleicht auch der Natur lauschte.

„Was erzählt dir der Wind, Liebes?“, fragte er einfach mal nach.

„Das etwas Merkwürdiges vorgeht. Vater ist unruhig.“, sagte sie. „Ich dachte, dass du arbeitest, Schatz. Was ist los?“, wollte sie neugierig von ihrem Liebsten wissen, ließ aber ihre Augen weiter-hin geschlossen.

„Der Wind ist wirklich sehr aufmerksam.“, sagte er mit einem leichten Seufzer. Aber er wusste im ers-ten Moment nicht, wie er es erklären sollte, dass sie sich trennen mussten.

„Deine Mutter hat geschrieben, dass sie deinen Vater im Schloss benötigt.“, begann Sesshoumaru zu erklären. „So wie es aussieht, hat sich Besuch bei euch angemeldet und nun will dein Vater morgen aufbrechen.“, erklärte er ihr. „Mit dir.“, kam es ziemlich leise über seine Lippen. Tatsächlich hoffte er jedoch, dass sein Schatz es nicht verstanden hatte.

Ena unterließ es ihre Augen zu öffnen, denn sie wollte nicht, dass er ihren traurigen und geschock-ten Blick sah. Sie wollte einfach nicht, dass er sich schuldig fühlte.

„Es ist schon okay. Mir geht es besser. Ich werde das schon schaffen. Und es war klar, dass er mich dir entreißen würde.“, sagte sie mit fester Stimme. Einzig ihre Augen hätten jetzt zeigen können wie es in ihr wirklich aussah. „Du wirst eh immer mit mir verbunden sein, egal wo ich bin.“, fügte sie noch an.

Sesshoumaru dachte sich verhört zu haben. So abgebrüht konnte sie doch gar nicht sein. Dass musste er doch gleich mal sehen. Deshalb ging er auf sie zu und setzte sich neben sie.

„Sieh mich an, Ena!“, sagte er nur zu ihr, denn er wollte in ihre Augen sehen.

Ena bemerkte sehr wohl, dass er zum Bett kam und sich zu ihr setzte. Als er auch noch sagte sie solle ihn ansehen, zögerte sie einen Moment und versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu brin-gen. Was in diesem Augenblick nicht so einfach war.

Nachdem sie der Meinung war das es ging, öffnete sie ihre Augen, doch im selben Moment wo sie ihn ansah sprach ihr Blick ganze Bände. Da spiegelte sich alles wieder. Liebe, Sorgen und Schmerzen, genauso wie die Angst vor dem alleine sein.

Sesshoumaru wusste es doch. Sie war nicht so eiskalt, dass sie ihre Gefühle verbergen konnte. Ihr Blick sagte alles. Nun hatte er das Problem, dass er nicht genau wusste wie er sie trösten konnte.

Warum musste das nur so kompliziert sein?

Er beschloss sie einfach in seinen Arm zu nehmen. „Ich werde euch bis zur Grenze begleiten.“, sagte er zu ihr und hoffte sie so etwas zu beruhigen. „Und in drei Wochen bist du wieder bei mir und dann lass ich dich nicht mehr los.“, setzte er noch nach.

Ena hätte bei seinen letzten Worten beinahe aufgelacht, doch das konnte sie nicht. Stattdessen legte sich nun doch reine Trauer in ihren Blick. „Ich habe Angst, dass ich die Reise nicht schaffe.“, gestand sie ihm nun doch. „Oder dass die Verbindung zu dir reißt, Schatz. Das würde ich nicht ver-kraften.“, fügte sie noch hinzu.

Sesshoumaru sah sie liebevoll an. „Deine Ängste sind unbegründet, mein Schatz.“, sagte er zu ihr.

„Erstens wirst du auf der Reise nicht einen Schritt setzen. Du wirst von mir bis zur Grenze getragen und danach von deinem Vater. Außerdem sichern wir uns noch durch Kagome und Takuya ab. Wenn sie sagen, du bist nicht fit genug, dann musst oder darfst du hier bleiben.“, kam es von Sess-houmaru.

„Und unsere Verbindung wird nie reißen. Deinen Orchideenstock werde ich hüten wie meinen Augapfel, das verspreche ich dir.“, sagte er noch zu ihr. „Ich werde nicht zulassen, dass etwas zer-stört wird, was du so mühsam mit deinen Kräften aufgebaut hast.“, setzte er noch hinterher und dann konnte er einfach nicht anders als sie zu küssen.

Ena erwiderte den Kuss, doch danach musste sie ihn einfach korrigieren. „Der Orchideenstock ist nur minimal aus meinen Kräften entstanden, sondern zum Großteil aus unserer Liebe. Er wird dir immer mitteilen wie es mir geht, auch wenn ich weit entfernt bin.“, sagte sie und lächelte kurz.

Sesshoumaru sah sie nur mit großen Augen an. „Deswegen also neulich die Wurzeln.“, sagte er in einem wissenden Tonfall. „Dann kann die Verbindung gar nicht reißen, wenn sie durch unsere Liebe entstanden ist, denn ich werde dich auf ewig lieben“, versprach er ihr.

Nun lächelte Ena entschuldigend. „Ich werde dich auch auf ewig lieben.“, erwiderte sie. „Ich dachte eigentlich, dass du da schon hinter gekommen bist, so wie sich das neulich anhörte.“, sagte sie und lächelte leicht.

Dass sie aber am liebsten hier bleiben würde merkte man schon. „Es ist schön zu wissen, dass wir uns bald wieder sehen. Aber wenn man krank ist können drei Wochen lang werden.“, fügte sie noch an.

Sesshoumaru schmunzelte leicht als Ena ihm sagte, dass auch sie ihn ewig lieben würde. Da konnte er einfach nicht anders und musste sie küssen.

„Ich bin kein Naturexperte und hell sehen kann ich auch nicht.“, kam es von dem Thronfolger, nachdem der Kuss unterbrochen werden musste. „Ich werde in Gedanken immer in deiner Nähe sein.“, sagte er und deutete auf den Orchideenanhänger um ihren Hals.

Den Kuss hatte Ena mehr als nur genossen und sie lauschte gespannt seinen Worten. Doch dann war Ena verwirrt, als er auf den Anhänger zeigte. Hatte er sie etwa damals schon geliebt, als er ihr diesen Anhänger schenkte?

Sie überlegte ob sie ihn fragen sollte.

„Heißt das, dass du mir den Anhänger damals aus Liebe geschenkt hast?“, wollte sie wissen, denn dann wäre das nicht nur ein einfaches Geburtstagsgeschenk gewesen.

Sesshoumaru hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. Was war ihm denn da schon wieder herausgerutscht.

Da ging sein Ruf als Eisprinz wohl immer weiter den Bach herunter.

Na ja, damit musste er wohl leben.

„Hat man das denn nicht gemerkt?“, stellte er ganz einfach die Gegenfrage, denn so wirklich wollte er nicht mit der Sprache heraus rücken.

Schon seit sie klein gewesen waren, hatte er am liebsten mit Ena gespielt, aber das sollte sie nach Möglichkeit niemals erfahren.

„Nun ja, wenn ich ehrlich bin habe ich mich damals wirklich gewundert, dass du mir diese schöne Kette geschenkt hast, Fluffy.“, begann sie. „Denn immerhin hast du in deiner Position als Taishou den anderen Damen immer nur beiläufige Geschenke gemacht und mir immer etwas Persönliches, wenn diese Kette da allerdings die schönste Aufmerksamkeit war. Ich wusste gar nicht das du weißt, dass ich Orchideen liebe.“, sagte Ena. „Sagst du mir warum das so ist?“, fragte sie und strich vor-sichtig mit ihrer Hand über seine noch bekleidete Brust.

Sesshoumaru schmunzelte, als er ihre Worte hörte. „Die anderen brauchten auch nie etwas Per-sönliches, aber bei dir wollte ich immer einen schönen Eindruck hinterlassen.“, sagte er schelmisch. „Es freut mich, dass dir die Kette gefallen hat und woher ich wusste, dass du Orchideen magst? Ich habe dich heimlich beobachtet.“, erklärte er ihr. Bei ihren Streicheleinheiten musste er aufpassen, dass er nicht genussvoll aufstöhnte. Dennoch senkte er seinen Kopf und stahl sich einen lang an-haltenden und atemberaubenden Kuss.

Ena genoss den Kuss und hätte ihn gerne noch länger genossen, doch diese ungewohnte Haltung ließ sie unsanft die Luft einziehen.

Man, warum musste das auch so verdammt wehtun?

Ena seufzte, sie ahnte, dass er es genau mitbekommen hatte. Aber sie wollte nichts sagen, sondern die Zeit genießen. Deswegen begann sie auch gleich wieder ihn ein wenig zu kraulen.

„Soso, du hast mich heimlich beobachtet. Aber ich habe doch, wenn Feste waren immer darauf ge-achtet, dass niemand meine Schwachpunkte bemerkt.“, sagte Ena. „Wie willst du das bemerkt ha-ben?“, setzte sie fragend nach. „Immerhin war bei uns in den Jahren nach dem Tode deines Vaters selten ein Fest und die anderen Gärten, außer eurem, haben keine Orchideen. Und hier fand auch fast nie ein Fest statt.“, führte sie noch aus.

Sesshoumaru hatte natürlich mitbekommen, dass sein Schatz ziemlich unsanft die Luft einzog. Das war auch der Grund warum er sie dann besorgt musterte.

„Ist alles in Ordnung, Süße?“, fragte er daher seinen Schatz. Das Kraulen ging ihm zum ersten Mal seitdem beide sich ihre Liebe gestanden hatte, am Hintern vorbei. Auch die Frage wie er von ihrer Leidenschaft zu den Orchideen erfuhr, ließ ihn kalt. Es war ihm viel wichtiger, dass es Ena gut ging und das schien gerade nicht der Fall zu sein.

„Ja, es geht wieder. Ich habe mich nur etwas unbedacht bewegt. Ich hätte mich nicht erheben sollen, so habe ich unbemerkt die Muskeln in der Nähe, der Wunde angespannt, aber das geht schon wie-der.“, erklärte sie mit einem Lächeln, das ihm diese Aussage bestätigte. „Was ist, du hast meine Fra-ge nicht beantwortet, Fluffy.“, sagte sie mit einem weiteren Lächeln.

Sesshoumaru hörte sehr genau zu. Er war dann doch schon erleichtert, dass es wieder ging. „Klei-ne Sünden bestraft Kami eben sofort.“, sagte er zu Ena.

Und eigentlich hatte er auch keine Lust ihr die Frage zu beantworten, aber tat es trotzdem, weil er nicht schon wieder unnötig streiten wollte.

„Nun ja, wie gesagt ich habe dich beobachtet. Du meinst vielleicht darauf geachtet zu haben, dass du deine Schwäche nicht gezeigt hast, aber ich habe deinen strahlenden Blick gesehen, als du bei uns einmal im Garten warst und die Orchideen gesehen hast. Deine Gestik und Mimik sind so aus-drucksstark, dass man aus ihnen lesen kann, wie in einem offenen Buch.“, sagte der InuYoukai zu seinem Schatz. „Als mein Vater noch nicht gestorben war, da haben wir sehr wohl mehrere Feste hier gegeben.“

„Erwischt!“, lachte sie auf. „Dir kann und konnte ich nichts vormachen, Fluffy!“, kam es weiterhin lachend. Es tat ihr so gut, vor allem nach den letzten Tagen. „Entschuldige bitte.“, meinte sie, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen? Auch für Jemanden der mich nicht so gut kennt, wie du?“, fragte sie wieder ernst.

Sesshoumaru fand es gar nicht schlimm, dass sie gelacht hatte, wieso auch?

„Das ist schon in Ordnung.“, sagte er zu ihr, aber dann wurde er auch wieder ernster. „Wenn man dich beobachtet, dann ja, sonst nicht. Aber man muss schon genau hinschauen.“, kam es von dem Thronfolger.

Ena seufzte. Jetzt verstand sie auch warum sie das Ziel von Nera geworden war.

‚Dann hat das Miststück mich ganz genau beobachtet.’, dachte sie sich. Unwillkürlich musste sie an den Auftrag für Sesshoumaru denken. ‚Ob er in den Norden muss? Das kann er doch zeitlich gar nicht schaffen.’

Gedankenverloren strich ihre Hand immer und immer wieder über ein und dieselbe Stelle hin und her. Sie selber bemerkte gar nicht, dass sie mit ihren Gedanken weit ab war.

Sesshoumaru wunderte sich wirklich, warum sie ihm immer wieder über dieselbe Stelle strich und auch weiter kein Wort sagte.

Was hatte sie denn?

„Süße, bist du noch anwesend?“, fragte er, bekam aber keine Antwort.

„ENA!“, kam es daher etwas lauter von Sesshoumaru. Das konnte doch nicht sein, dass sie soweit in Gedanken abgetaucht war.

„Was?“, fuhr Ena erschrocken hoch und jaulte gleich wieder schmerzvoll auf. „Scheiße!“, fluchte sie. Versuchte aber ihren Ärger zurückzudrängen.

„Entschuldige Schatz, was ist denn gewesen?“, fragte sie und ignorierte einfach die Schmerzen in der Wunde. Irgendwie hatte sie sich schon fast daran gewöhnt. „Ich war einfach nur in Gedanken.“, setzte sie noch nach.

Sesshoumaru schüttelte nur mit dem Kopf. „Was für ein Ausdruck und das als Prinzessin.“, schmunzelte er leicht. Aber es tat ihm schon weh, dass sie erneut Schmerzen hatte.

„Woran hast du schon wieder gedacht, dass du soweit abgetaucht bist und dir dann auch noch wehgetan hast?“, fragte er bei Ena nach.

„Und das willst du dann auch noch wissen?“, konterte sie, wusste aber, dass sie nicht umhin kom-men würde die Frage zu beantworten.

Deshalb sagte sie nach einem Moment des Schweigens leise und mit weg gedrehtem Kopf: „Ich habe an den Grund gedacht, warum ich Nera so plötzlich als Feind hatte und auch noch daran, wo du hinmusst, wenn du wieder zurück bist.“ Ena machte eine Pause und holte einmal tief Luft um dann ihren Gedanken preiszugeben.

„Du musst in den Norden, da bin ich mir nach diesen Vorfällen ganz sicher. Vor allem aber weil dein Vater und InuYasha nicht von hier weg können, wegen der Hochzeit.“, erklärte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme vor Sorge zu zittern begann. Ein sicheres Zeichen, dass sie nun noch mehr Angst hatte, ihn allein zu lassen.

Sesshoumaru kam nicht umhin einmal tief Luft zu holen. Er hatte schon geahnt, dass Ena das durch den Kopf ging und sie hatte auch Recht mit ihrer Vermutung.

Dennoch drehte er Enas Kopf wieder zu sich, denn er wollte nicht mit ihrem Hinterkopf reden. „Sie hat uns wohl beide durchschaut.“, antwortete Sesshoumaru, denn er war sich sicher, dass man zu-mindest Ena schon bei InuYashas und Kagomes Verlobung durchschaut hatte.

„Erinnerst du dich als sie sagte, dass wir ganz schön geturtelt haben? Ich weiß nicht ob es Zufall war oder ob sie uns irgendwie durchschaut hat. Obwohl wir da ja noch kein richtiges Paar waren und das war bestimmt auch der Grund warum man dich zwingen wollte in den Süden einzuheira-ten.“, sagte Sesshoumaru und das waren auch genau seine Gedanken, die er schon sehr lange hatte.

„Und ja, ich muss in den Norden, da Nera nun einmal gestorben ist.“, sagte er zu Ena. „Ich werde aber rechtzeitig wieder zu Hause sein.“, versprach er ihr und gab ihr einen liebevollen Kuss um sie zu beruhigen.

Ena erwiderte den Kuss, allerdings nur halbherzig. „Versprich mir das du auf dich aufpasst.“, bat, nein flehte sie beinah schon. „Ich will nicht weinen müssen.“ So gut es in ihrer momentanen Ver-fassung ging kuschelte sie sich in seinen Arm. „Hoffentlich ist dieser Albtraum bald vorbei.“, sagte sie noch abschließend.

Sesshoumaru lächelte sie leicht an. „Es wird alles wieder gut.“, sagte er zu ihr. „Nur noch der eine Besuch im Norden und dann sollten wir es geschafft haben.“, setzte er hinterher. Aber dann löste er sich auch schon wieder um sie in die Decke zu wickeln. „Wir werden noch mal rausgehen.“, kam es dabei von ihm.

„Das hoffe ich.“, sagte Ena und war verwundert, als er sie in die Decke wickelte. Als sie seine Worte dementsprechend hörte, lächelte sie leicht.

„Danke, Fluffy!“, kam es leise ganz nah an seinem Ohr. Ehe er einen Kuss auf die Wange bekam.

Ena genoss es ihm so nah zu sein, denn das würde ihr bald verwehrt bleiben.

„Das ist schon in Ordnung.“, sagte Sesshoumaru. Er freute sich wirklich sehr über das kleine Küss-chen und das zeigte er ihr auch mit einem lieben Lächeln. Dann brachte sie nach draußen.

Er wusste, dass sie dadurch aufblühen und neue Kräfte tanken würde. „Aber sage mir, wenn es dir zu kalt wird.“, kam es bittend vom Thronfolger.

„Das werde ich, versprochen.“, sagte Ena und schloss ihre Augen um die Natur und seine Nähe auf sich wirken zu lassen.

„Dann bin ich zu frieden.“, sagte er noch, aber dann wurde er ganz still, denn er wollte seinem Schatz die Möglichkeit geben eins mit der Natur zu werden. Der Thronfolger wollte, dass sie sich vollkommen wohlfühlte.

So kam es, dass er sie einfach auf dem Arm hatte und beobachtete, wie sie die Natur genoss. Wenn es nach ihm ging, so konnten sie stundenlang hier stehen, denn er fand Ena nie anziehender als in diesem Moment.
 

Sie standen eine halbe Ewigkeit an der frischen Luft in der nicht ein einziges Wort fiel. Ena hatte sich vollkommen entspannt und genoss die Natur. Hier draußen zu sein gab ihr neue Kraft und sie hatte das Gefühl, das die Infektion nicht mehr so schmerzhaft war.

Es dauerte eine kleine Weile bis sie Sesshoumaru ansprach. „Fluffy, ich möchte bitte rein.“, sagte sie nur und lächelte leicht.

„Dann sollten wir mal gehen.“, lächelte er zurück. So ging er wieder mit ihr rein. Aber da es der letzte gemeinsame Tag für eine längere Zeit war, legte er sie nicht einfach wieder ins Bett zurück. Nein, er ging aus seinem Hauptgemach und in sein kleines privates Zimmer. Dort legte er sie vorsichtig auf eines der Felle und machte dann erst einmal ein kleines Feuer im Kamin, weil dieser Raum doch immer etwas kühler als die anderen war.

Ena war schon verwundert, dass er sie nicht zum Bett brachte. Noch erstaunter war sie, als er sie auf eines der Felle legte. Doch schon sehr bald genoss sie die Wärme des Feuers und das Farben-spiel der Flammen auf Sesshoumarus Haaren.

Vorsichtig fuhren ihre Finger durch seine Haare und kämmten richtig eine Strähne nach der ande-ren durch. Sie konnte nicht anders, denn ab morgen waren diese Vertrautheiten nicht mehr drin, das wusste sie.

Sesshoumaru ging, nachdem er den Kamin angezündet hatte, wieder zu seinem Schatz zurück und nahm sie in seinem Arm. Mit einem kleinen Lächeln registrierte er es wie sie anfing mit seinen Haaren zu spielen.

‚Sie ist so süß‘, ging es ihm dabei durch den Kopf.

Ein kurzer Anflug von Trauer setzte sich in Enas Gesicht fest, als sie wieder an den nächsten Tag dachte. Doch sie wollte sich nicht dabei erwischen lassen und konzentrierte sich kurzerhand auf einen kleinen Teil ihrer Magie, der ihr nicht viel Kraft abverlangte. Ganz langsam und unauffällig erblühte neben dem Kamin eine kleine Blüte.

Dennoch sah Sesshoumaru ihren traurigen Gesichtsausdruck und er ahnte, an was sie dachte. Da er aber diese Zweisamkeit nicht ruckartig stören wollte, sagte er auch nichts dazu. Stattdessen sah er sie ermahnend an, als er sah, wie plötzlich eine Blüte wuchs und aufging.

„Schatz!“, kam es daher leicht tadelnd von ihm. Er fand es schon schön, wenn sie ihre Kräfte be-nutzte um vielleicht ein Zimmer zu verschönern, aber bitte nicht in ihrem jetzigen Zustand.

„Was denn?“, fragte sie. Denn Ena wusste gar nicht was er hatte. An die Blume dachte sie in die-sem Moment nicht. Da diese sie fast keine Kraft kostete. Sie hatte den tadelnden Unterton nicht mit bekommen.

Sesshoumaru zog die Augenbraue kraus. Wollte sie ihn hinters Licht führen?

Sie klang noch nicht einmal unschuldig oder aber leicht gereizt, sondern ganz normal. Hatte sie seinen Unterton etwa nicht vernommen.

„Was sollte das?“, fragte er daher einfach mal nach. Da war er mal gespannt ob sie wusste auf was er ansprach.

„Was sollte, was?“, fragte sie nach. „Ich weiß nicht was du meinst.“, sagte sie in einem erstaunten Ton. Denn sie hatte noch nicht mal eine Ahnung was hier gerade vorging.

In Ordnung, nun war es amtlich. Sie hatte wirklich keine Ahnung. „Ich rede von der Blüte am Ka-min.“, sagte er deshalb. „Du weißt doch, dass du deine Kräfte schonen sollst.“, kam es leicht tadelnd, aber auch besorgt vom Thronfolger.

Nun wurde Ena mehr als nur rot. Das hatte sie eher unterbewusst getan und daher nicht für voll genommen. „Entschuldige. Das war nicht absichtlich, Schatz. Es war eher unbewusst.“, erklärte sie und

senkte ihren Kopf, so dass ihr Gesicht für einen Moment hinter einem Schleier aus Haaren ver-schwand.

„So, so, im Unterbewusstsein.“, sagte Sesshoumaru darauf nur. Da er aber nicht wollte, dass sie den Rest des Tages traurig war, senkte er den Kopf, so dass seine Lippen ganz nah an ihrem Ohr waren.

„Sie ist wunderschön.“, flüsterte er ihr ins Ohr und hoffte damit ihre Laune wieder zu verbessern. „Genau wie ihre Erschafferin.“, setzte er noch hinterher und küsste sie nun endlich. Mit seiner Kral-le streichelte er liebevoll über ihren Arm.

Ena genoss den Kuss und erwiderte ihn genauso wie sie ihn von Sesshoumaru bekam. Auf das andere sagte sie nichts weiter und genoss einfach seine Berührungen. Sie wollte in diesem Mo-ment einfach nur genießen.

Sesshoumaru lächelte in den Kuss hinein, als er merkte, dass sie ihn richtig erwiderte. Dann hatte er sie ja doch noch wieder aufheitern können.

„Mein süßer Schatz.“, sagte er, als der Kuss beendet werden musste. Mit seiner Kralle zeichnete er ihre Gesichtskonturen nach und verteilte kleine Küsschen auf ihrem Gesicht.

Er war sich darüber im Klaren, dass er vorsichtig sein musste, daher gab er sich damit zu frieden ihr Gesicht mit Küsschen zu verwöhnen.

Ena genoss diese Zuwendungen, auch wenn sie es vermisste, dass er sie anderweitig berührte, doch sie wusste den Grund. Irgendwann erwiderte sie seine Berührungen und eine ganze Zeit spä-ter war sie dann einfach auf den Fellen eingeschlafen.

Sesshoumaru begann leise zu knurren, als auch Ena begann ihn zu streicheln. Dennoch achtete er darauf, dass sie sich nicht zu sehr anstrengte, denn schließlich musste sie ihre Kräfte sparen. Mit einem leichten Lächeln nahm er zur Kenntnis, dass sie eingeschlafen war. Da er sie aber auch nicht wecken wollte, blieb er mit ihr in diesem Zimmer.
 

Während Sesshoumaru bei seiner Verlobten verweilte bekam Lord Eiliko Besuch.

Kagome, die mittlerweile wieder aus ihrem Schlaf erwacht war, erschrak leicht.

Sie war noch gar nicht bei Eiliko gewesen. Das musste sie aber schnell nachholen. Aber bevor sie ging, erklärte sie ihrem Hanyou noch, dass sie noch eine Pflicht erfüllen musste, da dieser sie selt-sam gemustert hatte.

Sie kam auch recht bald bei Lord Eiliko an und als sie nach der Erlaubnis das Zimmer betrat, da verbeugte sie sich leicht.

„Was kann ich für Euch tun, Kagome-sama?“, wollte Lord Eiliko von seiner Besucherin wissen.

„Es tut mir leid, dass ich Sie störe, verehrter Lord, aber ich wollte Ihnen das Medikament für Ena mit-geben.“, sagte sie zu dem östlichen Lord.

„Aber Kagome, Ihr stört doch nicht. Ein alter Youkai wie ich ist froh, wenn er Besuch von einer so netten, hübschen und intelligenten Frau bekommt.“, meinte der Lord und musste leicht lachen, als er das rote Gesicht Kagomes sah.

Kagome wurde knallrot, als sie das Kompliment hörte. Das war sie einfach nicht gewohnt von Au-ßenstehenden. Wenn InuYasha ihr ein Kompliment machte, war sie zwar geschmeichelt, aber sie wurde dann wenigstens nicht rot. Das sie es jetzt wurde, beschämte sie ein wenig. „Nicht doch, Ihr übertreibt, Eure Lordschaft.“, kam es leicht schüchtern von ihr.

Lord Eiliko nahm das mit einem Kopfnicken zur Kenntnis und im nächsten Moment wurde er wieder ernst. „Wie lange muss Ena das Medikament denn noch nehmen und vorallem in welchen Abstän-den. Und ganz wichtig, wie wird es dosiert?“, wollte er von der jungen Miko wissen.

Auch Kagome wurde wieder ernster. „Es ist sehr wichtig, dass Ena das Medikament nimmt, bis es alle ist.“, begann Kagome dem Lord zu erklären. „Da die Infektion sich mehr ausgebreitet hat, ist es wichtig, dass sie dreimal am Tag zwei Tabletten bekommt. Das heißt morgens, mittags und abends oder aber am späten Morgen, späten Nachmittag und nachts. Sollten die Ärzte der Meinung sein, dass es gut verheilt, kann man die Dosis runter setzen. Dann reicht dreimal am Tag eine Tablette. Aber es ist wichtig, dass Ena sie immer zur gleichen Tageszeit einnimmt.“, erklärte sie und betonte den letzten Satz extra noch einmal.

Eiliko hörte ihr sehr genau zu und wiederholte noch einmal die Dosierung. „Also dreimal am Tag zwei Tabletten, immer zur selben Zeit und bis alle aufgebraucht sind. Ist das korrekt?“, wollte er von der jungen Frau wissen.

„Das ist korrekt.“, sagte Kagome zu Lord Eiliko. „Wie gesagt, die zwei Tabletten nur solange wie die Infektion noch so stark ausgeprägt ist. Wenn sie abheilt, sollte man die Dosis verringern.“, sagte sie noch einmal. „Sie können mich auch gerne kontaktieren, wenn sie durcheinander kommen oder wenn noch weitere Fragen auftauchen.“, bot sie dem östlichen Lord an.

„Das Angebot weiß ich zu schätzen, Kagome-sama. Und ich hoffe, dass es Ena bis zur Hochzeit wieder gut gehen wird. Danke für Eure Hilfe!“, sagte er in einem sehr ehrlichen Tonfall, der seine Dankbarkeit zeigte. „Wenn Ihr mich aber jetzt bitte entschuldigen würdet. Ich muss noch einiges vorbereiten und wollte mich dann zur Ruhe begeben.“, fügte er noch hinzu.

„Gern geschehen.“, sagte Kagome zum östlichen Lord. „Wenn Ena sich genau an die Anweisungen der Ärzte hält und das Medikament nimmt, dann wird es ihr bald sehr viel besser gehen. Ich möchte Sie dennoch darum bitten Ihrer Tochter ihre Ruhe zu lassen, denn das Medikament wirkt auch er-müdend.“, ermahnte sie den Lord. Was Kagome damit ausdrücken wollte, war klar. ‚Lasst sie schla-fen, auch wenn ihr Besuch habt und zwing sie zu nichts.‘

„Ich lasse euch dann auch schon wieder alleine. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Ruhe“, sagte sie und wollte dann aus dem Gemach gehen und zu ihrem Hanyou zurückkehren.

„Keine Angst ich werde sie zu nichts zwingen.“, versprach der Lord. „Ich wünsche eine angenehme Ruhe.“, sagte er noch.

Kagome drehte sich noch einmal um und nickte dem Lord zu. „Danke!“, sagte sie noch und war dann wirklich zur Tür hinausgegangen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon wieder von uns.
RamDamm und Kagome0302 bedanken uns für eure Treue und wir hoffen, dass es euch gefallen hat.

Bis zum nächsten Mal

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-09T02:58:02+00:00 09.12.2018 03:58
Ein schönes Kapitel.

Kami sei dank das Sess wieder normal ist.

Wäre schade wenn er so weiter gemacht hätte oder noch schlimmer geworden wäre.

Sess in Denn Norden, Ena nach hause und in 3 Wochen die Hochzeit naja eiso da sehe ich schwaz das daß gut ausgeht.

Ok lese mal weiter und lasse mich überraschen.
Von:  Ruka-chan
2018-04-24T20:02:19+00:00 24.04.2018 22:02
Ich hab total den überblick verloren. Ich kann es kaum erwarten, weiter zu lesen.
Antwort von:  Ruka-chan
24.04.2018 22:03
Also, wo ich war, meinte ich XD die Schule macht mich so fertig, dass ich alles andere vergesse. Da ist es mal schön, mit einer Hut geschrieben FanFiction zu entspannen!
Von:  XxVanyxX
2018-01-05T22:26:16+00:00 05.01.2018 23:26
Hallo 👋🏻, wieder mal ein super Kapitel. Ich bin ein richtiger Fan der Geschichte und ihr habt mich auch zu meiner FF inspiriert ❤️. Macht weiter so 👍🏻. Allerdings wäre es schön etwas mehr von Inuyasha und Kagome zu lesen und vielleicht ein bisschen weniger von Sesshomaru und Ena 🤗. Aber vielleicht ist es nur Meinung als inuyasha Liebhaberin 😜.
Antwort von:  Kagome0302
06.01.2018 12:44
Hallo XxVayxX,

vielen lieben Dank für dein Kommentar. Es freut RamDamm und mich wirklich sehr, dass du ein großer Fan unserer Geschichte bist und dass wir dich zu deiner Geschichte inspirieren konnten. Wir werden auf jedenfall so weiter machen wie bisher.
RamDamm und ich werden auf jedenfall noch eine ganze Menge von InuYasha und Kagome schreiben, aber auch Sesshoumaru und Ena werden uns treu bleiben, da wir zeigen wollen, dass Sesshoumaru nicht ein Eisprinz ist, sondern durchaus fähig ist zu lieben. Das das Focus werden wir weiter auf InuYasha und Kagome lassen.

Liebe Grüße

RamDamm&Kagome0302
Von:  nicoleherbster
2018-01-05T02:44:02+00:00 05.01.2018 03:44
Echt tolles Kapitel aber was mich stört sind die vielen Bindestriche in manchen Wörtern. Ansonsten bin ich echt schon gespannt auf das nächste Kapitel.
Antwort von:  Kagome0302
05.01.2018 11:12
Hallo nicoleherbster,

danke für dein Komi. Es freut RamDamm und mich, dass dir das Kapitel so gut gefällt. Die Bindungsstrich sind Trennungsstriche, denn wir nutzen in Word die Silbentrennung und ich habe vergessen das vor dem Hochladen wieder herauszunehmen. Ich möchte mich entschuldigen.

LG
RamDamm und Kagome0302


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