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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Beginn einer neuen Ära

Hallo ihr Lieben,
 

RamDamm und ich (Kagome0302) entschuldigen uns bei euch, dass es wieder einmal so lange gedauert hat mit dem nächsten Kapitel. Leider musste ich (Kagome0302) für einige Zeit ins Krankenhaus und waren somit zu einer Zwangspause verdonnert. Auch als ich aus dem Krankenhaus kam, hatte ich jeden Tag einen Termin beim Arzt und so konnten wir auch nur bedingt weiter arbeiten.

Aber nun ist dieses Kapitel fertig und wir wünschen euch sehr viel Spaß beim Lesen.
 

Beginn einer neuen Ära
 

Von all den traurigen Dingen, welche in der Jidai passierten, bekam das Prinzenpaar nichts mit.

Während InuYasha die meiste Zeit alleine verbrachte und diese dann auch wirklich nutzte um etwas zu entspannen, nach all dem Trubel der letzten Zeit, hatte seine Verlobte alle Hände voll zu tun.

Es war nicht einfach einen Wildfremden in den Familienschrein einzubringen, vor allem, weil der alte Higurashi immer wieder etwas zum meckern fand. So wie gerade jetzt, als der mit seinem Gebrüll den Hanyou vom Goshinboku lockte.

„DU KANNST IHM NICHT SO EINFACH DIE GANZEN FAMILIENSCHÄTZE ANVERTRAUEN, KIND. DAS GEHT NICHT.“

Ein Seufzer entglitt der Kehle des Hanyous. Fing das etwa schon wieder, wie in den letzten Tagen, an?

Doch dieses Mal wollte er einschreiten, bevor sein Engel sich wieder zu sehr aufregte. Deswegen sprang er nun vom Baum und landete zwischen den beiden.

Er war nur froh, das Toshi schon Feierabend hatte und sich somit nicht mehr auf dem Gelände befand.

„Hör’ endlich auf immer nur mit Kagome rum zu meckern.“, begann er leicht sauer mit ihrem Opa zu reden. „Sie meint es nur gut, dass sie dir eine Hilfe besorgt und was machst du? Du bist nur am meckern. Es ist nun mal so, das sie nicht für immer hier bleiben kann und das weißt du nur zu gut.“ InuYasha machte eine Pause und wartete auf eine Antwort des alten Mannes.

„Ich weiß das und um ehrlich zu sein, wäre ich froh wenn der Brunnen für immer geschlossen geblieben wäre und sie dich nie wieder gesehen hätte.“, kam es wütend vom alten Higurashi.

InuYasha stand wie geplättet da. Es kam selten vor das er keine Antwort fand, aber dieses Mal war es so.

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging in das Haus.

Kurze Zeit später kam er umgezogen wieder und wandte sich zum kleinen Schrein. „Wenn es das ist was du wünscht, dann kannst du es haben.“, sagte er und nahm Kagomes Hand, als er an ihr vorbei ging. „Du hast es ja gehört. Ich bin unerwünscht. Ich überlasse es dir, ob du mit kommst oder nicht. Solltest du nicht bis Morgen folgen, dann ist der Brunnen für immer zu.“, sagte InuYasha und wartete auf ihre Reaktion.

Kagome dachte sich verhört zu haben. Ihr Großvater hatte doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber sie wollte auch nicht, dass sie ihre Familie nie wieder sehen könnte. „Großvater hat es doch nicht so gemeint, Inu.“, versuchte sie ihren Hanyou zu beschwichtigen. „Er ist doch nicht auf dich sauer, sondern auf mich, da ich Toshi angestellt habe.“, erklärte sie dann weiter. „Ich bitte dich, bleib bei mir!“, kam es schon flehend von der jungen Frau.

Doch der Hanyou schüttelte nur den Kopf. „Ich muss hier erst mal weg, sonst drehe ich noch durch.“, sprachs und drückte ihr noch einen Kuss auf den Mund.

Ohne eine weitere Antwort abzuwarten verschwand er im Schrein und wechselte die Epoche. Und das gerade rechtzeitig um einen der Dorfbewohner das Leben zu retten. Dieser bedankte sich und lud den Hanyou dann zu sich ein. Da er wusste das es unhöflich war jetzt nein zusagen ging er mit und hatte dann auch noch einen Plausch mit Miroku.

„Inu!“, schrie Kagome ihren Hanyou hinterher, aber es war sinnlos, denn er war schon im Brunnen verschwunden.

Vollkommen wütend drehte sie sich zu ihrem Großvater um. „Musste das denn sein?“, brüllte sie ihren Großvater an. „Damit eins klar ist. Sollte InuYasha bis zum Abend nicht da sein, dann springe ich ihm hinterher. Ich kann ohne ihn einfach nicht leben und das werde ich auch nicht.“

„Dann geh doch zum Köter.“, kam es vom Opa. „Wenn er nicht wäre, dann bräuchte ich keine fremde Hilfe.“, sagte der Alte und ließ darauf hin seine Enkelin stehen.

„Schön!“, brüllte Kagome. Sie stapfte ebenfalls ins Haus, schnurstracks an ihrem Großvater vorbei in ihr Zimmer um ihre Sachen zu packen. Dann sollte der Alte doch selber zusehen wie er klar kam.

„Ich hab mich wegen ihm freistellen lassen und wie dankt er es mir?“, schimpfte Kagome mit sich selber, aber sie ahnte nicht, dass sie gehört wurde.

„Kind, was ist passiert?“, konnte sie die Stimme ihrer Mutter hören, denn Hiromi hatte sehr genau mit bekommen, dass ihre Tochter sehr erregt war.

Kagome erschrak sich, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie verfolgt wurde. Sie holte einmal tief Luft und erzählte ihrer Mutter was sich auf den Hof abgespielt hatte. „Wie kann Opa sich erdreisten so mit InuYasha umzugehen?“, setzte sie dann noch die Frage hinterher.

„Opa ist nur ein wenig am Kochen. Der wird sich schon wieder abkühlen. Aber wenn du jetzt mit dieser Wut in die Sengoku Jidai gehst, dann wird es wohl auf ewig einen Keil zwischen dir, InuYasha und Opa geben.“, versuchte sie ihre Tochter zu beruhigen. „Schlafe eine Nacht darüber und entscheide dann.“, mit diesem Rat ließ Frau Higurashi ihre Tochter alleine.

Kagome setzte sich auf ihr Bett und überlegte genau was sie machen sollte. Dabei schlief sie dann aber ein, da sie selber sehr erledigt vom Tag war.
 

InuYasha hingegen konnte nicht schlafen. Immer wieder gingen ihn die Worte Mirokus durch den Kopf. Er wusste ja dass sein Freund Recht hatte. Doch er würde nicht klein bei geben, dieses Mal ließ er seinen Stolz nicht brechen. Denn immerhin hatte nicht er den Opa beleidigt, sondern der Opa ihn.

So wanderte er im Mondschein durch die Gegend um das Dorf. Er fand einfach keine Ruhe. Den Brunnen mied er, da er nicht der Versuchung erliegen wollte doch zu springen. So kam es das er Gedanken verloren auf einer kleinen Klippe stand und über das Tal unter sich sah. Hier und da bewegte sich etwas im Halbdunkel.

Kagome wachte in der Nacht auf. Sie war vollkommen erschrocken, da sie nicht mitbekam, dass sie eingeschlafen war.

„Ah, es ist ja schon dunkel.“, kam es verärgert von Kagome. In aller Hektik packte sie ihren Rucksack. Dann lief sie die Treppen herunter und raus auf dem Hof.

„Wo willst du denn hin?“, konnte Kagome die Stimme ihres Großvaters hören. Dieser hatte seine Enkeltochter aber nur gehört, da er selber wegen etwas normalen raus musste.

„Zum Köter!“, kam es verärgert von Kagome. Ohne sich weiter aufhalten zu lassen lief sie zum Schrein, sprang in den Brunnen und klettere aus diesem.

Dann ging sie einfach mal zum Goshinboku, da sie ihren Hanyou dort vermutete.

InuYasha war aber nicht dort. Er war noch immer auf der kleinen Klippe und behielt von hier das Land im Auge. Schlafen würde er eh nicht können und in seinem Wald erinnerte ihn alles einfach nur an den Tag.

Für einen Moment hatte er das Gefühl ihren Duft in der Nase zu haben, doch das ließ er gleich wieder als Blödsinn fallen, da er fest annahm, dass sie schlafen würde. Wenn dann würde sie erst am nächsten Morgen kommen oder zumindest eine Nachricht durch den Brunnen schicken. Dessen war er sich sicher.

Und er hoffte einfach mal dass sie wusste, dass er nicht ernst machen würde, da er weder sie noch ihre Familie verlieren wollte. So kam es, dass er mit einem traurigen Seufzer seinen Blick weiter wandern ließ.

Kagome war schon sehr enttäuscht, dass sie ihren Hanyou hier nicht fand.

Wo zum Geier war er denn?

Sie entschloss sich einfach mal tiefer in den Wald zu gehen um nach InuYasha zu suchen, aber die Suche blieb ohne Erfolg. Leicht frustriert wollte sie dann zum Dorf Musashi gehen, aber sie kam nicht einmal Ansatzweise so weit.

„Wen haben wir denn da? Die zukünftige Prinzessin des Westens?“, war plötzlich die Stimme eines Youkais zu hören.

Kagome seufzte als sie die Stimme hörte. Konnte man denn nicht mal nachts seine Ruhe haben.

„Schön, dass du mich kennst, aber wer bist du?“, fragte sie, da sie es hasste gegen die Wand oder in die Luft zu reden.

„Jemand der dich töten wird und somit viel Ruhm im Norden ernten wird.“, hörte sie die Stimme und im nächsten Moment, konnte sie eine Klinge an ihrem Arm spüren.

Kagome schrie kurz auf, aber sie fing sich sehr schnell. Sie nahm den Schmerz schon gar nicht mehr wahr. Sie zog ihr Schwert und stellte sich in Kampfposition hin.

„Miese Katze!“, brüllte Kagome und stürzte nun ihrerseits auf den Youkai zu.

Klinge traf auf Klinge, denn beide Parteien wollten nicht verlieren.

„Du hast keine Chance.“, meckerte die Youkai, denn sie hatte einen Vorteil Kagome gegenüber, denn der Mensch konnte nun einmal nicht wirklich im Dunkeln sehen.

„Das werden wir ja sehen.“, sagte Kagome und wartete den nächsten Angriff ab, aber irgendwie kam da nichts.

Was war da los? Sie hatte keine Ahnung. Sie konnte nur zwei Klingen aufeinander schlagen hören.

Der leichte Nachtwind ließ seine Ohren das Geräusch aufeinander schlagenden Klingen einfangen. Das war ungewöhnlich, da hier kaum einer ein Katana besaß, es sei denn, er hätte sich geirrt.

Ohne mit der Wimper zu zucken, rannte er durch die Nacht und schon bald konnte er das Blut seiner Verlobten riechen.

„Verdammt!“, entfuhr es ihm, als er seinerseits Tessaiga zog und dann den Angriff der Katze abwehrte. „Und ich dachte, das man im Norden seine Lektion gelernt hätte.“, knurrte er und trieb die Katze von der Frau fort.

Der Kampf dauerte nicht sehr lange und dann trat er zu der jungen Frau. „Wusste ich doch, dass du mich nicht alleine lässt.“, kam es dann, als er siegreich zu ihr trat. „Du kannst Shito wegstecken, Süße!“, sagte er noch, da er das Metall im Mondlicht glänzen sah.

Kagome dachte sie würde sich vergucken, so gut es für diese Tageszeit überhaupt ging. „InuYasha?“, kam es unglaubwürdig vom Kagome. Das verstand sie jetzt nicht.

Wo kam er denn jetzt so schnell her?

Ihr Katana allerdings steckte sie nicht weg, da es ja sein konnte, dass man sie reinlegen wollte. Die Aura ihres Hanyous konnte sie aus unerklärlicher Weise nicht wahrnehmen und nun kam auch der Schmerz mit Macht zurück und zwang sie auf die Knie.

Ohne groß nachzudenken legte er die letzten Meter zu ihr zurück.

„Ja, ich bin es Süße!“, sagte er. „Zeig her!“, meinte er dann und griff nach ihrem Arm, an dem er Blut roch. Sanft befreite er seine Verlobte aus der Jacke und besah sich den linken Arm. Die Wunde war oberhalb des Ellenbogens. „Hast du Verbandszeug bei?“, fragte er und war gerade im Begriff seinen Haori zu zerreißen, als er ihre Stimme vernahm.

Kagome war sehr erleichtert, dass es wirklich ihr Hanyou war. Nun endlich legte sie auch Shito auf den Boden. Sie war sehr erfreut, dass InuYasha ihr aus der Jacke half, aber sie konnte nicht zulassen, dass er seinen Haori zerriss.

„Nicht, Inu!“, sagte sie deshalb und deutete dann auf ihren Rucksack, welchen sie ja immer dabei hatte. „Da ist neues Verbandszeug drin.“, sagte sie.

Nun lächelte der Hanyou und nahm den Rucksack. Schnell beförderte er das Verbandszeug zu Tage und begann dann die Wunde zu säubern. Da hatte dieses Miststück von Katze ganz schön zugelangt.

Vorsichtig fuhr er mit dem Desinfektionsmittel über die Wunde und säuberte sie. Danach verband er sie und packte die Sachen wieder ein.

Kagome biss die Zähne zusammen, als ihr Hanyou sie behandelte. Sie versuchte es zwar sich nicht anmerken zu lassen, aber sie war sich bewusst, dass ihr Verlobter diese Tatsache mitbekam. Sie war sehr erleichtert, als die Behandlung endlich vorbei war.

Dann legte er ihr die Jacke über, nahm sie mitsamt dem Rucksack auf den Arm und sprang auf den nächstbesten Baum.

„Danke.“, sagte Kagome, nachdem er ihr die Jacken über die Schultern legte.

„Ruh, dich aus mein Engel.“, meinte er, als er sie zwischen seinen Beinen niederließ und an seine Brust drückte.

„Tut mir leid, dass ich nicht schneller bei dir war.“ Er hatte sehr wohl bemerkt, dass sie Schmerzen bei der Behandlung gehabt hatte.

Sie konnte nur schmunzeln, als sie merkte, dass InuYasha sie auf den Baum hob. „Du konntest doch nicht ahnen, dass ich mitten in der Nacht hier aufkreuzen würde, aber ich kann einfach nicht ohne dich leben.“, sagte sie und man hörte, dass sie Angst hatte, dass sie nicht mehr durch den Brunnen kam.

Sie kuschelte sich regelrecht an die Brust ihres Hanyous und schloss ihre Augen um seine Nähe noch mehr genießen zu können.

InuYasha schmunzelte als er das hörte. „Hättest du wirklich gedacht, dass ich den Brunnen zerstört hätte? Das ich den einzigen Weg zu dir vernichtet hätte?“, fragte er. „Süße, du müsstest doch wissen, das ich dich nie alleine lassen würde.“, setzte er dann noch hinter her. „Denn auch ich kann nicht ohne dich leben. Aber dein Opa hat mich zum kochen gebracht.“

Er legte seinen Kopf auf den ihren und streichelte sanft ihre Arme hinunter. „Schlaf noch ein bisschen.“, sagte er und gab ihr einen Kuss.

Kagome kuschelte sich richtig an ihrem Hanyou an. „Ich weiß, dass du den Brunnen nicht zerstört hättest, aber dennoch hatte ich einfach Angst dass ich dich nie wieder sehe. Außerdem wollte ich auch dass du weißt, dass ich immer zu dir stehe.“, sagte sie. Einen kurzen Augenblick später schlief sie dann aber wirklich ein.
 

Am nächsten Morgen wunderte sie sich erst einmal wo sie sich befand. Dass sie mitten in der Nacht die Jidai wechselte, daran erinnerte sie sich in diesem Moment gar nicht. „AHHH!“, kam es nur von ihr, als sie nach unten sah und bemerkte wie hoch sie eigentlich war. Reflexartig hielt sie sich dann an jemanden fest. Als sie den Kopf drehte, sah sie ihren Hanyou und mit einem Schlag fiel ihr alles wieder ein. „Tut mir Leid, wenn ich dich geweckt habe.“, kam es reumütig von Kagome.

InuYasha bekam einen Schrecken, als er bemerkte wie sich jemand an ihn klammerte. Mit einem Schlag war er wach und hielt seinen Schatz fest.

„Schon okay, Süße.“, sagte InuYasha. „Ist mir lieber, als wenn du mir hier runter gefallen wärst.“

Er nahm ihren Kopf in seine Hände und schenkte ihr einen süßen Kuss.

„Lass uns was Essen gehen.“, meinte er nach einer Weile und lächelte sie schelmisch an.

Kagome erwiderte den Kuss sehr gerne. Aber als InuYasha vom Essen sprach, bekam sie einen riesen Schreck. Sie hatte alles so hastig gepackt, dass sie das doch glatt vergessen hatte, einzupacken. „Ich habe vergessen etwas einzupacken.“, sagte sie leise und ließ den Blick schweifen. „Tut mir Leid!“

InuYasha seufzte. „Dann müssen wir entweder bei dir essen oder bei Miroku.“, sagte der Hanyou und nahm seine Verlobte etwas fester auf den Arm, dann sprang er mit ihr leichtfüßig auf den Boden.

„Ich überlasse dir die Entscheidung. Doch ich glaube das Toshi schon dumm aus der Wäsche schaut, das du nicht da bist.“, meinte er etwas nachdenklich.

Kagome hielt sich an ihrem Hanyou fest, als er vom Baum sprang. Doch als er sagte, dass sie entscheiden sollte, da wurde ihr schon etwas mulmig in der Magengegend.

„Es könnte sein, dass sich Toshi wundert, aber ich möchte meinen Großvater nicht sehen. Nicht, nachdem er so mit dir geredet hat.“, kam es sehr ernst von Kagome und sie musste an den letzten Tag denken. Die Worte welche dort gefallen waren gingen ihrer Meinung nach so gar nicht.

„Ich werde dann wohl später wieder rüber gehen müssen.“, meinte sie einen Moment später leise. „Begleitest du mich?“, fragte sie ihren Hanyou, denn sie wollte nicht alleine in die andere Zeit gehen.

Während seine Verlobte sprach kam dem Hanyou plötzlich die Idee. „Wie wäre es wenn wir Frühstücken gehen. Dann laufen wir deinem Opa garantiert nicht über den Weg und ich kann mich schnell in dein Zimmer schleichen um mich umzuziehen.“, meinte er mit einem Lächeln. „Und sicher begleite ich dich rüber, denn ich kann nicht ohne dich.“, bei den letzten Worten lächelte er sie liebevoll an. „Meinen Engel gebe ich nicht mehr her!“, sagte er dann noch und küsste sie innig.

Diese Idee von InuYasha fand vollen Anklang bei der jungen Dame. „Das ist eine fabelhafte Idee.“, sagte Kagome daher, denn am besten schmeckten ihr die Mahlzeiten, wenn sie diese mit ihrem Hanyou alleine genießen konnte.

Den Kuss, denn InuYasha ihr schenkte, genoss sie in vollen Zügen. „Niemand kann uns jemals wieder trennen.“, sagte sie liebevoll nachdem der Kuss beendet werden musste. So hakte sie sich mit einem Lächeln bei ihrem Verlobten ein und sie gingen zusammen zurück zum Brunnen.

„Ich muss mich aber auch noch umziehen.“, fügte sie noch an, als sie am Brunnen waren.

InuYasha grinste innerlich, sprang mit ihr in den Brunnen und auf der anderen Seite hoch. Dort nahm er sie auf den Rücken und machte sich schnellstmöglich mit ihr in das gemeinsame Zimmer. Das sie unbehelligt erreichten und sich in Windeseile umziehen und frisch machen konnten.

Als sie fertig waren, nahm er seine wertvolle Fracht wieder auf den Rücken und dann ging es über Tokios Dächer in Rekordzeit zum nächsten Café um zu frühstücken. In einer Gasse, etwas abseits von dem ganzen Trubel der Stadt und des Cafés, sprang er auf den Asphalt, ließ seinen persönlichen Schatz auf ihre eigenen Beine und dann gingen sie gemeinsam zum Café um zu frühstücken.

In dieser Zeit fiel kein Wort, erst als sie das Frühstück bestellt hatten, begann wieder ein Gespräch zwischen den beiden.

Kagome genoss es sehr von InuYasha über die Dächer Tokios getragen zu werden. Sie fühlte sich dann immer sicher und geborgen, denn auch ihre Welt war nicht gerade das was man als ungefährlich bezeichnen könnte.

„Ich hoffe das es dir hier gefällt.“, meinte InuYasha und hoffte, das seine Wahl ihr wirklich gefiel.

Das Café gefiel seiner Verlobten sehr gut. Es hatte ein sehr angenehmes Ambiente. Sie fühlte sich sichtlich wohl.

„Ja, es ist wunderschön hier.“, schwelgte Kagome, als sie gefragt wurde. „Wie bist du auf dieses Café gekommen, denn es war mir vorher noch nie aufgefallen.“, fragte sie neugierig bei ihrem Hanyou nach.

Nebenbei vergaß sie aber das Essen nicht.

Nun lächelte InuYasha leicht. „Über meine Nase!“, sagte er spitzbübisch. „Ich habe den Geruch von leckerem Kaffee gerochen und bin deshalb hier hin.“, erklärte er und aß weiter.

Als er fertig war beobachtete er seinen Schatz und lächelte leicht verträumt dabei. Seine Kagome sah einfach zu süß aus, wenn sie aß. Er liebte jede ihrer Bewegungen und saugte sie förmlich in sich auf.

Kagome konnte nur lächeln, als sie das hörte. „Typisch du!“, sagte sie nur, aß dann aber ihr Essen weiter. Aber irgendwie gefiel es ihr auch nicht, dass InuYasha sie so genau dabei beobachtete. „Habe ich etwas Komisches im Gesicht, oder habe ich etwa gekleckert?“, fragte sie nach und schaute wirklich nach unten um zu sehen ob etwas auf ihre Bluse gelandet war.

„Nein, Süße es ist nichts passiert. Ich habe das nur vermisst, weil wir sonst immer nebeneinander sitzen.“, sagte er und versuchte sie nicht mehr zu beobachten, was aber nicht so einfach war.

„Ach so. Na dann.“, lächelte Kagome ihren Hanyou verständnisvoll an. Dann aß sie einfach weiter. Auch dass InuYasha sie weiterhin beobachtete, versuchte sie nicht weiter zu registrieren, da sie keinen unnötigen Streit haben wollte. Denn wollte sie ihm den Spaß nicht nehmen.

„Was hältst du davon, wenn ich Toshi heute Vormittag nur etwas beobachte und wenn er seine Sache gut macht, dass ich den Nachmittag dann einfach blau mache.“, schlug sie ihrem Hanyou einfach mal vor, denn sie wollte wenigstens etwas von seinem Urlaub abhaben.

„Wenn du meinst, das dies eine weise Entscheidung ist, dann habe ich nichts dagegen. Ich verbringe meine Zeit lieber mit dir, als alleine.“, sagte InuYasha ehrlich. „Vielleicht könnten wir ja unsere Freunde besuchen. Was hältst du davon?“

„Ich will erst einmal sehen wie sich Toshi schlägt und dann entscheide ich mich.“, begann sie ihrem Hanyou zu erklären. Allerdings musste sie zugeben, dass InuYashas Vorschlag echt toll war. „Das sollten wir auf jeden Fall mal wieder machen.“, sagte sie daher erfreut zu ihrem Hanyou.

„Dann lass uns zum Schrein gehen.“, meinte der Angesprochene, bezahlte das Frühstück und ging mit ihr zu besagtem Ort.

Auf dem Weg dahin wollte er dann noch etwas wissen. „Und wie willst du ihn beobachten?“, fragte er neugierig ahnte aber schon ihre Antwort.

Kagome lächelte als sie die Frage ihres Hanyous hörte.

War das denn nicht offensichtlich?

„Von wo aus beobachtest du mich denn immer?“, stellte sie daher die Gegenfrage an ihren Verlobten. „Meiner Meinung nach der beste Ort dafür.“, setzte sie frech grinsend hinterher.

Sofort lief InuYasha knallrot an und sah verlegen weg. Das gab es doch nicht. Da wusste sie anscheint, das er sie öfters heimlich beobachtet hatte. Er räusperte sich und meinte: „Wenn das so ist, dann werde ich dir Gesellschaft leisten.“

Kagome schmunzelte, als sie InuYashas Gesicht sah. Glaubte er etwa, dass sie blöd war?

Aber sie sagte dazu nichts. Ihr Hanyou konnte alles essen, musste aber nicht immer alles wissen. Sie hatte sehr wohl das ein oder andere Mal mitbekommen, dass er sie heimlich beobachtet hatte und es genossen, das er selbst, wenn er eigentlich nicht da sein sollte, über sie wachte.

„Das freut mich sehr, dass du mir Gesellschaft leisten willst.“, sagte sie erfreut zu ihrem Hanyou.
 

Kurze Zeit später, saßen die zwei in der Krone des Baumes und beobachteten den armen Priester, der von Kagomes Opa förmlich gescheucht wurde. Aber er ließ das alles mit Bravur über sich ergehen.

Denn immerhin hatte man den Ärmsten schon lange vorgewarnt und er hatte auch ein besonderes Training deswegen bekommen. Zwar durfte er mit niemanden darüber reden, aber jetzt war er sehr dankbar dafür.

Oben auf dem Baum beobachtete Kagome ihren Angestellten sehr genau.

„Armer Toshi.“, kam es traurig und entsetzt über Kagomes Lippen. „Großvater schafft es noch und vergrault ihn, aber noch mal setzte ich mich nicht hin um eine Hilfe zu suchen.“, grummelte sie vor sich hin.

„Das sollte er sich wagen.“, knurrte InuYasha leise. Er war schon ziemlich sauer über die Art wie der Großvater sich verhielt.
 

Toshi ahnte nichts davon, dass er beobachtet wurde und machte alles so wie immer. Zwar war er verwundert wo seine Chefin war, doch er ahnte das etwas nicht stimmen konnte, da der alte Herr sehr wütend war und alles und jeden anfauchte. Auch den Hanyou hatte er noch nicht gesehen. Und da sah er auch schon wieder den alten Priester auf sich zu kommen.

„Die Anhänger müssen noch aufgefüllt werden, das habe ich schon dreißig Mal gesagt.“, fluchte er dann mit Toshi rum. „Wird’s also bald?“

„Ja, ich bin schon unterwegs.“, kam es nun auch sichtlich genervt vom Neuzugang. Dann wandte er sich um und begann diese Aufgabe zu erfüllen. Doch mal wieder nicht gut genug nach der Meinung des Opas. Aber er ließ es sich nicht anmerken, da er es als Prüfung seiner Geduld ansah.

Kagome saß oben und beobachtete alles sehr genau und sie musste zugeben, dass sich ihre Aushilfe sehr geschickt anstellte. Da schien einem erholsamen Nachmittag nichts im Weg zu stehen, wenn da nicht der grantige Opa wäre. Das konnte sie sich einfach nicht länger anschauen. Sie musste etwas unternehmen.

„Lass uns bitte runtergehen, Inu!“, bat sie daher ihren Hanyou und sie hoffte, dass er dafür Verständnis haben würde, denn schließlich wollte sie in ein paar Tagen mit ihrem Hanyou zurück in die Jidai und nicht noch mal diesen Aufstand machen müssen um einen Ersatzpriester einzustellen. Außerdem vermisste sie mittlerweile auch ihre Familie in der Jidai.

InuYasha musste da nicht lange überlegen. „Ich stimme dir bei, allerdings werde ich im Hintergrund bleiben, damit es nicht noch mehr Unruhe gibt.“, sagte er und hoffte das sie damit einverstanden war, denn schließlich wollte er nicht noch länger ohne sie auskommen und ehrlich gesagt, begann er sich langsam um seine Familie zu sorgen. Er wüsste zu gerne wie es Ena ging und ob da noch ein Angriff gefolgt war. Doch diese Sache hier hatte erst mal Vorrang. Für die Sicherheit Enas war ja eh sein großer Bruder zuständig und wenn er genauso liebte wie er selbst, dann würde er schon keinen an die östliche Prinzessin ran lassen.

„Ist in Ordnung.“, sagte Kagome, denn sie verstand ihren Hanyou vollkommen. Manchmal musste noch nicht einmal etwas gesagt werden und sie verstand ihn trotzdem. Das war eine Eigenschaft, die nicht viele Paare ihr eigen nennen konnten. „Ich hoffe, dass ich das schnell bereinigt bekomme.“, kam es noch seufzend, bevor sie sich bei InuYasha festhielt und er mit ihr vom Baum sprang.
 

Unten angekommen, ging sie erst einmal zu Toshi. „Ist alles in Ordnung, Toshi?“, fragte Kagome bei ihrer Aushilfe nach.

Dieser erschrak erst einmal als er die Stimme seiner Chefin hörte. Dann nickte er aber nur und verlor kein einziges Wort was sich bis vor kurzem noch abgespielt hatte. Er würde diese Prüfung bestehen und dem alten Priester zeigen was er drauf hatte.

„Nehmen Sie sich die Worte von Großvater nicht so zu Herzen. Er ist einfach nur sauer, dass ich jemanden eingestellt habe. Aber wie sie ja wissen, möchte ich bald heiraten und da kann ich nicht immer hier bleiben.“, versuchte Kagome den Priester zu beruhigen.

„Das ist doch noch gar nichts, Kagome-sama.“, sagte Toshi und versuchte so mit herunter zu spielen, wie es ihm wirklich im Moment ging.

„Ich werde mit Großvater sprechen.“, sagte sie nur und ging dann wirklich zu ihrem Großvater.

InuYasha sah ihr nur hinterher. Nun war er in der Zwickmühle, doch er wollte ihr nicht gleich folgen, denn immerhin hatte ihr Opa ihn zu tiefst beleidigt und dieses Mal wollte er nicht einfach nur eine Erklärung haben. Darum ging er erst ins Haus als es ziemlich laut wurde und seine Ohren eine Beleidigung nach der anderen auffingen.

Kagome ging vollkommen geladen zu ihrem Großvater um mit ihm zu sprechen.

„Kannst du mir mal sagen, was das eben sollte?“, fing Kagome auch gleich zu fragen an nachdem sie ihn gefunden hatte. „Ich reiße mir den Arsch auf um dich zu unterstützen und du dankst es mir in dem du meine Mühen mit Füßen trittst?“, brüllte sie ihren Großvater unvermittelt an.

„Was hast du denn schon großartig getan? Setzt mir hier einen Neuling unter die Nase.“, schimpfte der Großvater gleich zurück. „Er ist ein absoluter Nichtskönner.“

„Er hat mehr auf den Kasten als du!“, bluffte Kagome nun mit ihrem Großvater rum. „Also lass ihn in Ruhe arbeiten.“, setzte sie dann noch hinterher.

„Ach, du dummes Mädel.“, entfleuchte es dem Großvater. „Niemand hat mehr auf dem Kasten als ich, ist das klar?“, setzte er erbost und frech hinterher. „Was willst du überhaupt hier? Ich dachte du wärst mit dem Köter im Brunnen verschwunden.“

Kagome dachte sie würde sich verhören. Das ging zu weit. Niemand sprach so über ihren InuYasha. Sie hob schon die Hand um ihren Großvater eine zu klatschen, aber sie hielt sich gerade noch auf.

„Er ist auf jedenfall netter zu mir, als wie der Typ den du hier angeschleppt hast. Wenn es so gelaufen wäre, wie du das wolltest, dann hattest du mal einen Schrein, du alter Zausel.“, schimpfte sie, dabei konnte sie aber nicht verhindern, dass sie Tränen in die Augen bekam. „Bei InuYasha bin ich glücklich und seine Familie akzeptiert mich so wie ich bin.“, sagte sie noch, aber dann hörte sie eine weitere männliche Stimme.

„Das wäre vielleicht auch besser gewesen. Aber Kagome hätte ich mir dann einfach geholt.“, kam es nun von der Türe. Die Stimme war tief und klang erbost. „Dich werde ich keine Minute länger hier lassen. So was undankbares.“

„Was bildest du dir eigentlich ein?“, keifte nun der Großvater mit der Person an der Türe rum.

„Ich schütze nur was mir lieb und teuer ist. Auch vor ihrer Familie wenn es eben sein muss.“, erwiderte die Stimme nur und trat nun ins Licht. Der Blick war keineswegs freundlich und auch die Stimme war ungewohnt tief und rau. Keinerlei Freundlichkeit lag in ihr.

„Hast du etwa gedacht, das ich es zu lasse, das du deine Enkeltochter so beleidigst?“, kam dann die wütende und zugleich wichtige Frage des Mannes.

„Ich rede so mit ihr, wie ich will.“, dröhnte es aus dem Opa heraus. „Das geht dich wohl gar nichts an!“, setzte er noch hinterher.

Kagome dagegen ging zu ihrem Hanyou. Sie würde keine Minute länger in diesem Haus bleiben.

„Es geht ihn sehr wohl etwas an, da er schon bald mein Mann ist.“, sagte Kagome zu ihrem Großvater. „Was jetzt passiert ist alleine deine Schuld. Sag Mama, dass ich erst wiederkommen werde, wenn es für InuYasha sicher ist.“, kam es von ihr. Was in Klartext hieß, dass sie erst wieder die Zeit wechseln würde, wenn der Großvater nicht mehr war.

Dann sah sie ihren Verlobten an. „Bring mich bitte von hier weg, InuYasha!“, sagte sie zu ihrem Hanyou.

InuYasha nahm sie schützend in den Arm. „Sicher bringe ich dich hier weg, wenn das dein Wunsch ist.“

Ohne ein weiteres Wort nahm er seine Liebste auf den Rücken und brachte sie erst einmal in ihr Zimmer. Dort zogen sie sich schnell um, dann packte Kagome schnell den Rucksack und InuYasha ging schnell in den Keller um die Ramen zu holen. Als er zurückkam, war der Rest schnell eingepackt, dann nahm er sie wieder auf den Rücken und es ging blitzschnell zu den Freunden in Musashi.

„Danke!“, sagte Kagome nachdem InuYasha ihr sagte, dass er sie mitnehmen wollte. Eigentlich hatte sie etwas anderes vor gehabt, aber sie würde nicht länger als nötig in diesem Haus bleiben.

Die ganzen Szenen waren nicht unbeobachtet geblieben und der Beobachter knurrte innerlich was das Zeug hielt. Er hatte damals die Erzählungen nicht wirklich glauben wollen, aber nun wo er es mit eigenen Augen sah und auch hörte, konnte er die beiden sehr gut verstehen. Es war nur schade, dass er sich nicht einmischen durfte. Das hieß er hatte es ja mit dem Priester schon getan und wenn die beiden das jemals erfuhren, würde die Hölle losbrechen, das wusste er.
 

Nach einem schönen Aufenthalt von zwei Tagen in dessen Verlauf InuYasha öfters gehofft hatte, dass sie vielleicht noch einmal das Gespräch mit dem Opa oder der Mutter suchte, ging es dann langsam Richtung Schloss. Er war letzten Endes enttäuscht, verstand seine Verlobte jedoch aber auch.

Die Tage in Musashi genoss sie sehr, aber sie tat den Teufel um wieder in die andere Zeit zu gehen um mit dem sturen Opa zu reden. Es tat ihr zwar weh, dass sie sich nicht von ihrer Mutter verabschieden konnte, aber es gab keine andere Möglichkeit.

Sie war zum ersten Mal in ihrem Leben richtig froh, als sie InuYashas Wald hinter sich lassen konnte, denn in die Neuzeit wollte sie nicht mehr zurück. Zumindest nicht so schnell.
 

Es war ein wunderschöner Spätsommermorgen. Ena genoss diesen Morgen in vollen Zügen. Zwar hatte sie kaum ein Wort mit Sesshoumaru gesprochen, da ihr Vater immer irgendwie in der Nähe war. Das nervte sie doch irgendwo. Es fiel ihr nicht leicht, den Liebsten wie einen stinknormalen Freund zu behandeln.

Aber was den Unterricht von Rin anging hatte ihr Vater ein Einsehen gehabt und ihr erlaubt diese weiter zu unterrichten. Und er war ihr dabei sogar eine sehr große Hilfe, das hätte die östliche Prinzessin nicht gedacht. So kannte sie ihren Vater kaum, er gab sogar freiwillig gut gehütetes Wissen weiter.

Deswegen waren sie nun auch zu Dritt außerhalb der sicheren Schlossmauern unterwegs. Es fühlte sich an, als wären sie eine Familie und das Drama mit der Verlobung würde nicht sein.

„Ena schau mal, diese Blume habe ich hier noch nie gesehen.“, rief Rin und hielt eine gepflückte Blüte in die Luft.

„Schmeiß die bloß schnell wieder weg, Rin.“, rief nun Ena und rannte zu ihr.

Doch Lord Eiliko war schneller und wischte ihr sofort mit seinem Haori den Saft von der Hand.

„Das ist eine sehr giftige Blume.“, sagte Lord Eiliko dann ruhig. Dann zeigte er der Kleinen noch einige andere Blumen die ebenso giftig waren.

„Allerdings sind sie für viele Heilmittel zu gebrauchen. Aber das geht nur wenn man darin richtig unterrichtet wurde.“, erklärte ihr der Lord freundlich.

Ena staunte nur. Denn nun benahm er sich beinahe wie ein stolzer Opa. Aber sie sagte nichts weiter.

Sesshoumaru dagegen saß in seinem Arbeitszimmer, denn er hatte noch einiges abzuarbeiten. Es hatte ihn genervt, das er kaum mit seiner Angebeteten reden konnte und so war er lieber arbeiten gegangen. Allerdings konnte er sich nicht richtig konzentrieren, da er wusste, dass sich Ena und Rin außerhalb der Schlossmauern aufhielten. Zwar war Eiliko bei ihnen, aber das war Sesshoumaru nicht Schutz genug. Er hatte gemeckert und gezetert, da er die beiden Frauen begleiten wollte, aber sein Vater hatte ihn zu Recht gewiesen. Das war ja mal wieder typisch sein Vater. Was der Thronfolger aber nicht wusste, war das es dem Taishou nicht einfach gefallen war, ihn so zu Recht zu stutzten.

Auf der anderen Seite war es auch gut so, denn nun war auch ein Antwortschreiben von Lady Etsu eingetroffen. Was er da zu lesen bekam, stärkte nicht gerade sein Selbstbewusstsein.
 

Prinz Sesshoumaru,
 

es tut mir Leid Sie enttäuschen zu müssen, aber ich kann Ihnen leider nichts Näheres sagen. Das Einzige was ich weiß ist, dass unsere Ena Sie wirklich liebt. Ich selber habe versucht meinem Mann Vernunft einzuhämmern, aber ich hatte leider keinen Erfolg dabei.

Ich hoffe, dass sie es schaffen meinen Mann umzustimmen und dass Sie meine Ena glücklich machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie es schaffen können. Allerdings kann ich Ihnen mitteilen, dass hier noch kein Verlobter aufgetaucht ist, aber das heißt nicht, dass er nicht auftauchen wird.
 

Es tut mir sehr Leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte.
 

Etsu

Lady des Ostens
 

„Verfluchte Scheiße!“, fluchte Sesshoumaru, als er den Brief gelesen hatte. Dass Ena ihn liebte, das wusste er selber, dafür brauchte er diesen Brief nicht. Aber er fand, dass er die Wut nicht an Etsu auslassen sollte. Am liebsten hätte er Eiliko den Hals umgedreht, aber er hatte versprochen nicht auszurasten und sich dem östlichen Lord gegenüber so zu verhalten wie immer. Doch jedes Mal fiel es ihm unglaublich schwer und mit jedem Tag verging noch schwerer. Vor allem, weil seine Liebste sich ihm gegenüber eher wie einem guten Freund und nicht wie einem Geliebten gegenüber verhielt.

Dennoch setzte er sich daran einen Brief an Etsu aufzusetzen um sich für die ehrlichen und aufrichtigen Worte zu bedanken.

Kaum hatte er diesen fertig, konnte er auch schon eine der Wache brüllen hören.

„WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!!!!!!!“

„ENA!“, war in diesem Moment das Erste was ihm einfiel.

„RIN!“, brüllte er dann noch hinterher und verließ eiligst sein Gemach um diese beiden Personen aufzusuchen.
 

Eiliko sah erstaunt auf. Irgendwie hatte er das Gefühl, das sie von vielen Augen beobachtet wurden. Dann roch er sie.

KATZEN….

Hunderte und sie kamen auf sie zu.

„Mach das du rein kommst, Ena!“, brüllte er und suchte mit seinen Blicken nach Rin. Ohne weiter auf seine Tochter zu achten, rannte er zu der Kleinen und hob sie hoch. Dann brüllte er: „Macht das Tor hinter uns Dreien sofort zu. Wir werden von den Katzen angegriffen.“

Das er damit allerdings seiner Tochter den Weg ins Schloss versperrte, ahnte er nicht, als er diesen Befehl gab. Denn Ena stolperte auf dem Rückweg und kam nicht mehr rechtzeitig beim Tor an. Was aber niemanden auffiel und so schloss die Wache das Tor nachdem der Lord und das Mündel ihres Herrn in Sicherheit waren. Das aber die dritte Person fehlte fiel niemandem auf. Da die Wachen wussten, das sich die Prinzessin bei einem Angriff sofort in das Schloss begeben sollte, dachten sie einfach das sie dies getan hätte.

Ena fluchte, rappelte sich wieder auf und wollte eigentlich weiter. Doch soweit kam es nicht. Denn ein komisches Lachen erweckte ihre Aufmerksamkeit und ehe sie sich versah, war sie wo anders.

Als Eiliko sich umsah, konnte er sehen das Ena anscheint in das Schloss gelaufen sein musste, denn sie war hier draußen nirgends zu sehen.

‚Gutes Mädchen!‘, dachte er noch.

Sesshoumaru rannte sofort nach draußen.

Am Schlosstor angekommen, sah er Rin und Eiliko. Er war schon ein wenig erleichtert, aber dann bemerkte er erst, dass Ena nicht anwesend war.

„Wo ist Ena?“, fragte Sesshoumaru dann den östlichen Lord. Seine Ziehtochter sah er nur ernst an und diese wusste sofort was das zu bedeuten hatte, denn sie rannte sofort ins Schloss.

Auch der Taishou kam nun am Schlosstor an, denn er musste erst dafür sorgen, dass seine Frau Schutz bekam, denn schließlich war sie am wehrlosesten von allen.

„Wo ist deine Tochter?“, fragte nun auch Taishou nach.

„Ich weiß es nicht.“, sagte Eiliko und versuchte dem Blick des Thronfolgers stand zu halten. „Ena ist vor uns hierher gerannt. Doch als ich mit Rin hier ankam, war sie nicht da und von außen konnte man nur ein Lachen hören.“, erklärte er dann. „Ich hoffe das sie im Schloss ist.“

„Mir ist sie nicht begegnet!“, sagte Sesshoumaru und sah seinen Vater fragend an.

„Mir auch nicht.“, sagte der Taishou und sah dann seinen Freund an. „Willst du mit dem Lachen andeuten, das sie der Feind eventuell hat?“

Eiliko sah mulmig zu Boden, doch dann wurde er nervös. „Wenn ich ehrlich bin klag es sehr siegreich.“

„Das war dasselbe lachen, wie damals, als man Kagome entführte.“, mischte sich nun Rin ein.

„WAS?“, dröhnte es von Sesshoumaru. Während der Unterhaltung knurrte er schon was das Zeug hielt. Das konnte er einfach nicht glauben. Wie konnte man nur so dämlich sein und seine Tochter aussperren? „Macht das Tor auf!“, kam es sofort befehlend von Sesshoumaru.

„Nun beruhige dich doch mal, Sess!“, versuchte der Taishou dann seinen Ältesten zu beruhigen. „Lass uns erst einmal überlegen wie wir Ena da raus holen.“

„Bin ich schon fertig. Da Nera es auf mich abgesehen hat, lass ich mich einfach gegen Ena austauschen.“, sagte Sesshoumaru. „Nun macht endlich das Tor auf!“, brüllte Sesshoumaru die Wache an.

„Hey, das kannst du nicht machen!“, kam es vom Taishou, da er das auf keinen Fall zulassen würde. „Wir lassen uns was anderes einfallen.“

„Es gibt nichts anderes, Vater! Wenn wir nicht sofort handeln, dann ist Enas Leben in sehr ernster Gefahr, also lass schon das Tor öffnen!“, schrie er schon fast, da das Tor noch immer geschlossen war.

Der Taishou seufzte, als er das hörte. Er musste leider zugeben, dass der Thronfolger Recht hatte. So ließ er das Schlosstor öffnen, damit Sesshoumaru einen Handel mit der obersten Katze machen konnte, auch wenn es dem Taishou nicht gefiel.

Eiliko wollte schon etwas sagen, wurde aber durch eine wütende Geste des Taishou unterbrochen.

Nun sah er gebannt auf das was da kommen würde.

Die Katzen hatten das Öffnen des Tores bemerkt und nun trat Nera einen Schritt auf den Thronfolger zu.

„Was verschafft mir die Ehre, Sesshoumaru?“, rief sie ihm schon beinahe sarkastisch zu und lächelte gewinnend.

Ena sah das Ganze aus einiger Entfernung und konnte nicht glauben, was sie da sah und hörte.

War er etwa bereit sich für sie zu opfern?

Das wollte sie aber nicht, doch sie konnte urplötzlich keinen Laut mehr von sich geben, da eine der Katzen ihr den Mund zu hielt.

Sesshoumaru schritt einige Schritte auf die Katze zu, als er diese gesehen hatte.

„Du willst Prinzessin Ena doch gar nicht, sondern mich.“, schrie er die Katze an. „Ich biete dir einen Handel an. Du lässt die östliche Prinzessin gehen und dafür bekommst du mich.“, schlug er der Katze vor.

Nun schlich sich ein gewisses Grinsen in das Gesicht der Katze.

„Du willst dich mir also ausliefern?“, fragte Nera lächelnd nach. „Warum plötzlich dieser Sinneswandel? Du hättest es doch schon vor anderthalb Jahren haben können. Warum aber jetzt? Bedeutet dir dieser Wolf so viel, das du bereit bist dich zu opfern?“, sagte sie nur grinsend. Dann sah sie zu der östlichen Prinzessin und grinste diese frech an. Ihr kam gerade eine Idee.

„Ist sie etwa dein Betthäschen?“, setzte sie noch einen oben drauf.

Sesshoumaru musste bei den Worten, welche diese verfluchte Katze sprach, aufpassen, dass er seine Beherrschung nicht verlor. Ena ein Betthäschen zu nennen, ging wirklich unter die Gürtellinie.

„Ich hätte dir den Handel nicht angeboten, wenn es mir nicht erst wäre.“, begann der Thronfolger zu sprechen. „Ich hasse es wenn andere in einen Kampf hineingezogen werden, die nichts dafür können und nein sie ist nicht mein Betthäschen, da sie mir überhaupt nichts bedeutet.“, sagte er zu der Katze und das so überzeugend, das man ihm einfach nur glauben konnte. Innerlich hoffte er jedoch, dass Ena ihm verzeihen würde für seine Worte.

„Also was ist jetzt? Kommen wir ins Geschäft?“, fragte er nun weiter, denn jede Minute die Ena bei den Katzen war, verfluchte er umso mehr.

Ena dachte sie höre nicht richtig. Nun gut verdenken konnte sie es ihm nicht. Aber dann fragte sie sich allerdings doch, warum er sie befreien wollte. Sie hoffte innerlich dass er es ihr später erklären würde. Das hieß, wenn sie beide noch einmal die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch bekommen würden. Aber damit war für sie nun endgültig geklärt dass sie wieder zur Sie Form zurückkehren würde. Sollte er doch sehen was er davon hatte.

Nera überlegte nicht lange, da er ja ihr Objekt der Begierde war. Sie winkte den Katzen, die Ena hielten und ließ sie herführen.

„Ich akzeptiere die Bedingungen. Das bedeutet dann aber auch, dass du mich ehelichen wirst. Ich hoffe das du dir dessen bewusst bist?“, fragte sie noch einmal nach. Ließ dann aber die östliche Prinzessin frei.

‚Igitt!‘, ging es Sesshoumaru durch den Kopf, als er hörte, dass sie ihn ehelichen wollte. Nur über seine Leiche, das schwor er sich.

Dennoch ging er langsam auf Ena zu, da ja ein Austausch stattfinden sollte. Er hoffte, dass sein Vater ihm gut im Auge behalten würde.

Ena ging ebenfalls langsam los und als sie an ihm vorbei ging meinte sie nur gekränkt: „Dann viel Spaß mit Eurer Gemahlin, Sesshoumaru.“

Als er bei Ena ankam und ihre Worte hörte, seufzte er einmal innerlich. Dennoch gab er seinem Vater ein Zeichen, dass sie sofort und ohne Rücksicht auf sie beide angreifen sollten.

Er selber drehte sich blitzschnell um und klemmte seine Ena unter den Arm. „Glaubst du etwa ich würde diese Schreckschraube heiraten.“, sagte er zu seinem Herzblatt und rannte weiter, ohne weiter auf das Gezeter Neras und auch Enas zu hören. Aus seinen Augenwinkeln konnte er dann die Youkai seines Vaters sehen. Ena war mehr als nur erstaunt, als er sie unter den Arm klemmte und mit ihr im Schloss verschwand.

Der Taishou dagegen behielt seinen Sohn sehr wohl im Auge. Er hoffte, dass sein ältester Sohn ein Ass im Ärmel hatte.

Und tatsächlich konnte er das Zeichen, welches aus einer unwahrscheinlichen Handbewegung bestand, erkennen.

„ANGRIFF!“, brüllte er zu seinen Youkai. Diese stoben augenblicklich auf die Katzen zu.

Sesshoumaru brachte Ena ins sichere Schloss zurück.

„Bleib ja hier!“, kam es leicht barsch von Sesshoumaru, denn er wusste, dass der Trick nicht zwei Mal klappte. Aber nicht nur weil der Trick nicht zwei Mal klappte, sondern auch wegen ihrer Worte war er so barsch zu ihr.

Oh je, was hatte sie da nur wieder gedacht? Das er wirklich diese Katze ehelichen würde. Wie konnte sie das nur von ihm denken?

So schnell sie konnte, brachte sie sich im Schloss in Sicherheit. Ihrem Vater nickte sie nur zu, damit er wusste dass alles okay war, dann war sie schon verschwunden.

„Danke!“, war alles was Eiliko zu Sesshoumaru sagte, ehe er sich dann auch gemeinsam mit dem Thronfolger in den Kampf mischte.

„Das ist doch selbstverständlich.“, sagte der Thronfolger noch, bevor auch er sich ins Getümmel stürzte.

Doch sehr lange dauerte er nicht, da sich die Katzen wie immer feige zurückzogen.
 

Nera wollte nicht aufgeben. Sie würde die noch klein bekommen und deshalb begann sie nun ihre Taktik zu ändern und verschwand erst mal von der Bildfläche. Allerdings blockierte sie sämtliche Versorgungswege zum Schloss. Sie würde schon noch ihren Triumph bekommen und wenn sie nicht heiraten würden, dann würde der Thronfolger des Westens niemanden heiraten.

Von der Änderungstaktik hatten der Inu Taishou, Sesshoumaru und Eiliko keine Ahnung. So kam es dann, dass sie nach dem leichten Kampf, wie sie fanden wieder ins Schloss gingen.

„Ich würde gerne ein Wort mit Ihrer Tochter sprechen.“, sagte der Thronfolger zu Lord Eiliko, da er Ena nicht in Teufelsküche bringen wollte. „Es wäre sehr nett, wenn Sie mir ein paar Minuten mit Ihrer Tochter gestatten würden.“, setzte er noch hinterher, da er hoffte, dass Eiliko ihn verstehen würde.

„Ich denke, dass wir das schon gestatten könnten.“, schlug sich nun auch der Taishou für seinen Sohn in die Bresche. „Bitte bedenkt, dass ihr es meinem Sohn zu verdanken habt, dass Ena gesund und munter zu uns zurückgekehrt ist.“

Eiliko war Sesshoumaru sehr dankbar dafür und deshalb wollte er auch ein einziges Mal zeigen, dass er nicht so kaltherzig war, wie es der Thronfolger und seine Tochter im Moment annahmen.

„Natürlich bin ich dir sehr dankbar, Sesshoumaru. Geh nur ruhig zu ihr.“, sagte er und tat ganz so, als hätte er den grinsenden Taishou nicht gesehen.
 

Ena war in das ihr am sichersten erscheinende Zimmer gerannt.

Nun saß sie hier auf dem Boden vor dem Kamin und wartete darauf, dass er sie finden würde.

Sicher war dies nicht der geeignete Ort, wenn man seinem Liebsten eigentlich aus dem Weg gehen wollte, aber hier hatte sie das Gefühl sicher zu sein. Und das war es was sie im Moment brauchte.

Sesshoumaru bedankte sich bei Lord Eiliko und machte sich dann auf die Suche nach seinem Schatz.

Er hatte nicht wirklich eine Ahnung wo sie hin gegangen sein könnte. Auf die einfachste Lösung kam er jedoch nicht.

So kam es dann, dass er erst zu ihrem Gemach ging, aber dort befand sie sich nicht. Dann ging er in die Bibliothek, aber auch hier war sie nicht.

Wo war sie nur?

Also den Turm schloss er aus, da sie ihn nicht kannte und hoffentlich nie kennenlernen würde.

So ging er ganz einfach nach seinem Gefühl und ging zu seinem Gemach. Könnte ja sein, dass sie da war. Und tatsächlich sollte er Glück haben, denn in seinem Privatbereich fand er sie dann endlich.

„Gefunden!“, kam es ganz einfach über seine Lippen und nun begann er auch zu schmunzeln.

Ena genoss es richtig auf dem Fell, denn es roch nach Sesshoumaru und das gab ihr ein gewisses Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Irgendwann kuschelte sie sich richtig in das Fell und bekam einen Schrecken, als die Türe geöffnet wurde und sie dann das eine Wort hörte: „Gefunden!“

Ein verlegendes Schmunzeln legte sich über ihre Lippen, als sie den Eindringling erkannte.

„Warum? Hast du mich etwa gesucht?“, wollte sie dann einfach mal schelmisch wissen.

„Nein, ich hab nur so getan als ob.“, sagte Sesshoumaru in einem sarkastischen Tonfall. Er hatte richtig geschmunzelt, als er sah, wie sich Ena ins Fell kuschelte.

„Ist schön kuschelig oder?“, bei der Frage schloss er die Tür hinter sich. Hier würde er vollkommen ungestört mit seinem Herzblatt reden können.

„Ja, aber so einsam.“, kam es als ehrliche Antwort. „Habt ihr sie etwa schon besiegt?“, wollte sie wissen und schmunzelte etwas.

„Pah, so ein paar Katzen besiegen wir doch mit links.“, gab Sesshoumaru von sich. Allerdings verschwieg er schon, dass es für Neras Katzen schon fast zu einfach war. Doch er wollte ihr keine Angst einjagen. „Und ist bei dir alles in Ordnung?“, kam es besorgt von Sesshoumaru.

„Außer, das ich ein wenig müde bin, von dem was auch immer mich da betäubt hat, geht’s mir gut.“ Wie es allerdings seelisch bei ihr aussah, gab sie nicht Preis. „Du hast mich mit dieser Aktion ganz schön überrascht.“, fügte sie noch an.

„Ich muss aber auch sagen, dass du mich überrascht hast.“, sagte er zu Ena und nun endlich gesellte er sich zu seiner Liebsten um ihr besser in die Augen zu sehen. „Ich hatte nicht erwartet, dass du mir den Quatsch glaubst, den ich von mir gegeben habe.“, sagte er dabei zu ihr und einen Moment später begann er zu tief zu seufzen. „Aber nachdem was alles vorgefallen ist, kann ich dir das nicht verdenken. Allerdings hatte ich gehofft, dass du mir ein bisschen mehr Vertrauen entgegen bringen würdest.“

Ena seufzte, ausgerechnet wieder dieses leidige Thema, welches mit ein Grund für die wenigen Wortwechsel in den letzten Tagen war. Doch sie wollte ihm sagen, warum sie so gedacht hatte.

„Das lag wahrscheinlich daran, dass deine Worte selbst für uns, die wir dich gut kennen sehr glaubwürdig rüber kamen. Aber wenn ich dir nicht trauen würde, dann wäre ich wohl kaum hier. Oder?“, meinte sie.

„Wahrscheinlich nicht.“, lenkte Sesshoumaru nun auch ein. „Es sollte aber auch glaubwürdig rüber kommen, damit dieses Miststück keinen Verdacht schöpft.“, erzählte der Thronfolger. Mit jedem Wort näherte er sich ihr immer mehr. „Nur mit dir kann ich glücklich werden.“, sagte er noch bevor er die letzten Millimeter überwand und sie endlich küsste.

Ena erwiderte den Kuss nur zu gerne, wie hatte sie das in den letzten Tagen vermisst. Sie wollte zwar noch etwas auf seine letzten Worte erwidern, doch behielt sie diesen Gedanken doch lieber für sich. ‚Mir ergeht es ja nicht anders.‘, war dieser Gedanke, den sie lieber nicht aussprach.

„Dass du mir auch so einen Schrecken einjagen musstest.“, meinte sie stattdessen leicht vorwurfsvoll.

„Es tut mir Leid, aber ich hatte keine andere Wahl. Wenn ich ausgesprochen hätte wie es um uns steht, dann hätte sie dir sofort den Hals umgedreht und das musste ich um jeden Preis verhindern.“, klärte er sie auf. Voller Liebe nahm er sie in seinen Arm um ihr Trost und Geborgenheit zu schenken.

Ena sagte nichts weiter dazu und schmiegte sich an ihren Liebsten. Es tat so unglaublich gut seine Nähe spüren zu können. Sie fühlte sich in seiner Nähe einfach wohl und geborgen.

Sesshoumaru schmunzelte als er merkte, wie sich Ena in seinem Arm entspannte. Doch nur kurze Zeit später konnte er ihren ruhigen und gleichmäßigen Atem wahrnehmen. Da war sie doch tatsächlich in seinem Arm eingeschlafen. Nun gut, sie hatte ja gesagt, dass sie etwas müde war, da war es auch kein Wunder, dass sie eingeschlafen war.

Ena genoss es in seinem Arm, aber schon sehr bald gewann die Müdigkeit die Oberhand und sie schlief in seinem Arm tief und fest mit einen leichten Lächeln ein. Ihrer Meinung nach hätte der Tag nicht schöner enden können.

Sesshoumaru schmunzelte, als er Ena gesehen hatte. Sie war so unglaublich süß wenn sie schlief. Und das sie ein Lächeln auf den Lippen hatte, gab auch ihm wieder Kraft um seine Liebe zu kämpfen. Sie wusste es zwar nicht, aber es waren die kleinen und unscheinbaren Dinge, die er besonders an ihr liebte. Er hob sie vorsichtig hoch und brachte sie vorsichtig in sein Bett.
 

Eiliko war nachdem Sesshoumaru sich auf die Suche nach Ena machte gemeinsam mit dem Taishou erstmal nach Izayoi und Rin schauen gegangen. Letztere machte sich dann auch bald auf den Weg zu ihrem Ziehvater. Während Izayoi sich freute, das die Männer unbeschadet waren. Wo ihr ältester Sohn war, konnte sie sich fast denken, da er auch kurz hier reingeschaut hatte.

Eiliko und der Taishou zogen sich in das Besprechungszimmer zurück, da dort Karten der Umgebung lagen und besprachen wo die Katzen hin sein könnten.

Der östliche Lord hatte da schon so eine Befürchtung. Er grübelte schon seit sie im Schloss waren darüber nach, warum die Katzen so schnell aufgaben.

Doch er wollte erst einmal hören, was der Taishou meinte.

„Sag mal, meinst du nicht auch, das sie zu schnell verschwunden sind? Ich finde der Sieg war zu einfach. Zumal Nera nicht bekommen hat, was sie wollte.“, sagte Eiliko nachdenklich.

Der Taishou blickte über die Karten und auch er grübelte wo die Katzen stecken konnten, denn das fand er alles sehr mysteriös.

„Ich finde auch, dass da etwas faul sein muss.“, sagte der Taishou zu Eiliko. „So schnell gibt Nera doch nicht auf.“, setzte er noch hinterher. Daraufhin studierte er weiter die Karte um zu erkunden wo sie sein könnten.

„Also ich denke, das sie irgend etwas plant. Denn sie war ja eigentlich hinter Sesshoumaru her und es sieht ihr nicht ähnlich, so schnell aufzugeben.“, wieder fiel sein Blick auf die Karte.

„Eben!“, sagte der Taishou, als Eiliko seine Gedanken laut aussprach.

„Sag mal was wäre, wenn sie diese vier Punkte abschottet?“, wollte er von seinem Freund wissen. „Hätte sie euch dann in der Hand?“, dabei zeigte der Lord auf vier Punkte die in allen vier Himmelsrichtungen lagen.

Sofort sah der Angesprochene auf die Punkte, die ihm der südliche Lord zeigte und ihm wurde augenblicklich schlecht.

„Das wäre mehr als nur übel, denn das sind unsere Versorgungswege.“, erklärte er seinem Gast. „Sie wird uns höchstwahrscheinlich aus dem Schloss locken wollen. Dieses Miststück wird dann wohl höchstwahrscheinlich Ena kidnappen oder etwas Schlimmeres anstellen.“, schilderte er seine Gedanken.

„Vielleicht sollten wir deinen Sohn dazu holen. Schade das InuYasha nicht da ist, dann hätten wir alle vier Richtungen unter Kontrolle.“, meinte Lord Eiliko etwas betrübt. „Aber das sieht mir ganz danach aus, als wenn sie diese Wege blockieren wird. Die Frage ist nur woher sie das so genau weiß. Wenn es hart auf hart kommt, dann ist unsere einzige Hoffnung, die Rückkehr des Prinzen.“, meinte Eiliko nachdenklich. „Denn das ist ein Faktor den sie nicht beeinflussen kann.“

Der Taishou seufzte nur tief auf. „Ich hatte Yasha versprochen, dass er Kagome besuchen darf. Außerdem hatte er sich das auch wirklich verdient und wenn ich richtig gerechnet habe, dann kommt er auch erst in einer Woche wieder.“, schilderte der Taishou. Aber innerlich hoffte er, dass InuYasha und Kagome früher kommen würden. Dass sie bereits auf dem Heimweg waren, konnte er ja nicht wissen.

Dann rief er nach seinem Assistenten der auch sofort eintrat. „Sag Jaken, dass er nach Sesshoumaru schicken soll!“, befahl er Kohei.

„Wie eure Lordschaft wünschen!“, sagte Kohei. Er verbeugte sich vor den Lords und verließ das Zimmer schnell wieder um seinen Auftrag auszuführen. Irgendwo war Kohei froh, das Jaken und nicht er den jungen Lord stören musste.
 

Jaken grummelte, warum musste er wieder den Störenfried spielen. Er ging als erstes zum Arbeitszimmer seines Herrn fand ihn aber dort nicht. Mit einem Seufzer machte er sich auf zu den Privatgemächern seines Herrn.

Er klopfte an und rief: „Sesshoumaru-sama, Ihr möchtet bitte in das Besprechungszimmer kommen.“ Dieses wiederholte er zwei Mal und wurde dabei immer lauter.

Sesshoumaru saß neben Ena im Bett und beobachtete ihren Schlaf. Das konnte er stundenlang machen, denn es gab für ihn nichts Schöneres, als dies zu tun. Die Zeit, welche er mit Ena verbringen durfte, war für ihn die Schönste überhaupt.

Aber plötzlich konnte er die Stimme Jakens vernehmen. Anfangs reagierte er einfach nicht, da Jaken viel erzählen konnte, wenn der Tag lang wurde.

Doch mit der Zeit wurde diese verfluchte Kröte immer lauter und das konnte der Thronfolger nicht zulassen.

Brummend erhob er sich aus dem Bett und schritt zur Tür. Dort packte er den armen Kröterich und verließ seinen Trakt und ließ die Kröte auf den Boden klatschen. „Ging es eben nicht noch lauter?“, keifte er sofort wütend mit Jaken rum.

„Wenn Ihr aber nicht hört!“, kam es vorwurfsvoll von Jaken. „Euer Vater lässt nach Euch schicken und Ihr kümmert Euch keinen deut darum.“

Sesshoumaru dachte, er würde vom Glauben abfallen. Wie redete denn sein Untergebener mit ihm?

Das konnte er sich nicht gefallen lassen.

„Das ist kein Grund zu brüllen.“, keifte er und verpasste dem Kröterich eine Beule. „Ich habe manchmal sehr gute Gründe, warum ich auf dein Geschwätz nichts gebe.“, setzte er noch hinterher und ließ den Kröterich stehen um ins Arbeitszimmer seines Vaters zu gehen, denn nur dort konnte er sein.

„Immer auf die Kleinen.“, jaulte der Kröterich und verzog sich außer Reichweite und Hörweite seines Herrn. Er konnte nur hoffen, dass dieses unwürdige Weib wirklich einen anderen ehelichen würde.
 

„Also wenn wir es schaffen vielleicht hier eine Bresche zuschlagen.“, dabei zeigte Eiliko auf den Versorgungsweg Richtung Osten. „Dann wäre wenigstens eine Linie gesichert und die Versorgung sichergestellt.“, sagte er, als es an der Türe klopfte und er in seiner Ausführung unterbrochen wurde.

Sesshoumaru befand sich unmittelbar vor dem Besprechungsraum, da er sich irrte, was das Arbeitszimmer anbelangte. Denn als er dort anklopfte, fand er nur Kohei vor.

„Der Lord befindet sich im Besprechungszimmer, gemeinsam mit Lord Eiliko.“, bekam der Thronfolger erklärt. Er bedankte sich bei Kohei für die Information und ging sofort zum Besprechungszimmer.

„Ihr habt mich rufen lassen, verehrter Vater!“, sagte Sesshoumaru nachdem ihm der Eintritt gewährt wurde.

„Ja, mein Sohn!“, sagte der Taishou zu Sesshoumaru. „Setzt dich, denn wir haben etwas sehr wichtiges mit dir zu besprechen.“, bat er dann seinen Ältesten.

„Und worum handelt es sich?“, fragte Sesshoumaru, nachdem er sich gesetzt hatte. Er wunderte sich was so wichtig sein könnte. Dass es um Nera ging, hatte er durch den glücklichen Moment mit Ena vollkommen, verdrängt.

Lord Eiliko sah ihn einen Moment verdattert an.

Hatte er sich da auch nicht verhört?

Nun gut, er würde mal abwarten.

Aber das sah dem Thronfolger nicht ähnlich, da er Kampferfahren war. Doch er setzte an zu erklären. „Wie Ihr ja wisst, haben sich die Katzen zurückgezogen. Allerdings ging mir persönlich dieser Rückzug zu schnell.“, dann erläuterte er was der Taishou und er vor wenigen Minuten angefangen hatten zu besprechen. „Deswegen haben wir uns beraten und wollten auch Eure Meinung dazu hören. Also was meint Ihr? Wäre das eine gute Entscheidung?“, wollte der östliche Lord von Sesshoumaru wissen.

Der Angesprochene schluckte. Wie konnte er so etwas Wichtiges denn nicht bemerken? Aber er hatte eben nur den Wunsch gehabt, sich mit Ena auszusprechen.

„Ihr habt natürlich Recht, Lord Eiliko. Das war wirklich zu einfach.“, sagte er und versuchte seine Ungeschicklichkeit zu vertuschen.

„Ich denke auch, dass wir versuchen müssen die Versorgungswege zu erhalten um die Anwesenden nicht zu gefährden.“, bei diesen Worten, dachte er aber ausnahmsweise nicht an Ena, sondern an Rin und Izayoi. Dadurch dass sie Menschen waren, kamen sie nun einmal nicht ebenso drei bis vier Tage, wenn nicht sogar länger, ohne Nahrung und Wasser aus, im Gegensatz zu Youkai.

„Stimmt, aber welcher ist eurer wichtigster?“, wollte Eiliko daraufhin vom Taishou wissen. „Denn den sollten wir als erstes wieder herstellen.“, erklärte der WolfsYoukai.

„Am wichtigsten ist der südliche Versorgungspunkt.“, kam es wie aus der Pistole geschossen vom Taishou. „Von daher bekommen wir die meisten Lebensmittel.“, setzte er noch hinterher.

‚Ich hoffe, dass Yasha bald aus seinem Urlaub wieder kommt.‘, ging es dem Vater der beiden InuYoukai durch den Kopf.

„Gut, dann sollten wir uns überlegen wie wir den am besten sprengen können und zwar so, dass sie ihn nicht wieder aufbauen kann.“, sagte Eiliko darauf. „Doch zu allererst müssten wir mal wissen wo genau sie sind. Die Frage ist nur wer das auskundschaftet.“, meinte Eiliko noch.

„Das könnte ich übernehmen.“, sagte Sesshoumaru, denn er wusste seine Ena bei seinem Vater in Sicherheit. Außerdem wollte er nicht nur im Schloss sitzen und Däumchen drehen.

„Nein, das könnte Nera erwarten.“, kam es sofort vom Inu Taishou. „Überhaupt hast du eine andere Aufgabe und die hast du bis jetzt hervorragend gemacht.“, sagte der Taishou. Auf den leicht wütenden Blick Eilikos achtete er überhaupt nicht, da es jetzt Wichtigeres gab als sich zu streiten.

„Wir werden unseren besten Wachmann schicken. Damit rechnet Nera bestimmt nicht.“, setzte er noch hinterher. Aus seiner Stimme konnte man hören, dass es keine Widerworte gab.

„Wie ihr wünscht, Taishou-sama.“, sagte Eiliko und fügte sich ohne ein weiteres Wort, denn immerhin hatte der Taishou das sagen, da es sein Schloss war. „Wann wollt ihr beginnen?“, fragte er.

„Den Späher werde ich sofort rausschicken, aber wir verhalten uns erst einmal so wie immer.“, sagte der Taishou. „Ich möchte nicht, dass Nera dahinter kommt, dass wir ihren Plan durchschaut haben, denn dann ist der Überraschungsmoment auf unserer Seite.“, setzte er noch hinterher.

„Das ist wahr. Dann werde ich mich mal auf dem Wege der Meditation auf die Suche nach Spuren machen. Das bemerkt sie nicht, da ich ja mit der Natur arbeite. Sobald ich was weiß melde ich mich.“, sagte Eiliko und wandte sich zum gehen.

„Sehr gut!“, sagte der Taishou noch, bevor Eiliko das Zimmer verließ. Dann wandte er sich seinem Sohn zu.

„Wo ist Ena?“, wollte er von Sesshoumaru wissen.

„In meinem Zimmer. Sie ist eingeschlafen und da wollte ich sie nicht durch die ganzen Gänge tragen.“, sagte Sesshoumaru und hoffte, dass sein Vater nicht böse mit ihm war.

Und das war der Taishou auch nicht. Ganz im Gegenteil, denn er wusste, dass Ena dort am Sichersten war, denn Sesshoumaru würde schon acht geben, dass seinem Schützling nichts passierte.

„Ich möchte, dass sie auf bestimmte Zeit dort bleibt, aber ich möchte nicht, dass ihr gemeinsam in deinem Bett nächtigt.“, kam es ernst vom Taishou, da er Eiliko nicht verärgern wollte.

„Ich habe verstanden.“, kam es vom Thronfolger. Allerdings zeigte er nicht, was er von dieser Anweisung hielt.

„Gut, dann führe deinen Auftrag aus.“, kam es noch vom Taishou. Dann ging auch er um den besten Wachmann den Auftrag zu geben den südlichen Versorgungsweg im Auge zu behalten und zwar unauffällig. Danach machte er sich auf den Weg zu seiner Gemahlin.
 

InuYasha hasste es wenn die Reise so schweigsam war, wie sie es im Moment zwischen ihm und seiner Verlobten war.

Sie hatten in den letzten zwei Tagen kaum ein Wort miteinander gewechselt, abgesehen von den üblichen Floskeln und das wahrscheinlich nur weil das schon eingefahren war. Aber nun wollte er etwas wissen.

„Sag mal Süße, was meinst du schafft Sess es, das er Ena behalten kann?“, fragte er was ihm auf der Seele lag.

Kagome zuckte mit ihrer Augenbraue, als sie die Frage von InuYasha hörte.

„Ist Ena etwa ein Ding, das man einfach behalten kann?“, fragte sie bei ihrem Hanyou nach. „Schön zu wissen, denn dann bin ich sicher auch ein Ding, das man behalten kann.“

InuYasha wurde sofort rot, als er das hörte. Allerdings nicht nur weil es ihm peinlich war, sondern weil er auch seine Wut über ihren Gedanken unterdrücken musste.

„Nein, das seid ihr nicht. Und du so wieso nicht, Süße. Dann müsste ich dich am Ende ja noch teilen.“, sagte er.

„Dann ist ja gut.“, war die Gegenantwort, die Kagome parat hatte. „Aber ich kann dir nicht sagen ob Sess es schafft, dass Ena bei ihm bleiben kann.“, sagte sie noch. „Dennoch hoffe ich es für die beiden, denn sie passen wirklich sehr gut zusammen.“

„Stimmt. Ja, die beiden geben ein Klasse Paar ab. Schade, das da diese blöde Verlobungsgeschichte ist.“, meinte er. „Wenn wir weiter so vorwärts kommen, dann sind wir übermorgen endlich im Schloss und nehmen erst mal ein schönes langes Bad.“, kam es schelmisch von ihm.

„Tut mir Leid, dass ich dich aufhalte.“, sagte sie leicht geknickt, denn sie wusste, dass ihr Verlobter die Strecke in kürzerer Zeit schaffte, aber leider konnte sie nicht schneller. Sie war zwar lange Strecken gewohnt, aber Nächte durchwandern, dass hatte sie in der ganzen Zeit nun einmal nicht gelernt.

„Du hältst mich nicht auf!“, sagte InuYasha schon fast genervt. „Und das weißt du auch.“

Er hatte sehr wohl bemerkt, dass sie deprimiert wirkte, doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein womit er sie aufheitern konnte. Ein Seufzer entglitt ihm, dann hockte er sich vor sie.

„Komm steige auf, dann kannst du dich etwas ankuscheln und etwas ruhen. Du musst etwas schlafen, Süße und wenn wir im Schloss sind werden wir den ersten Tag nur genießen.“, versuchte er sie auf zu heitern.

‚Also halte ich ihn doch auf.‘, dachte Kagome, als InuYasha sich vor ihr hinkniete. Aber sie sagte kein weiteres Wort mehr, sondern stieg auf seinen Rücken. Seine Nähe tat so unglaublich gut und sie liebte es von ihm getragen zu werden.

„Brauche keinen Schlaf.“, kam es nur leise über ihre Lippen, denn sie fühlte sich überhaupt nicht müde.

Stumme Tränen traten aus ihren Augen.

Warum durfte sie denn nicht einfach nur glücklich sein? Warum hatte ihr Großvater sie dazu gebracht ihr Heim zu verlassen? Sie wusste es nicht und sie würde bestimmt keine Antworten erhalten.

„Gut, wenn du meinst.“, sagte er und wollte gerade losspringen, als er Salz roch.

Das waren Tränen, Kagomes Tränen. Wie er das hasste.

Doch was sollte er machen?

Er war in der Zwickmühle und hoffte das Kagome ihm das jetzt nicht übel nahm. Er nahm sie sanft von seinem Rücken und setzte sich dann mit ihr im Arm. Sanft strich er ihr über die Wangen um die Tränen wegzuwischen.

„Schhht… Süße. Was ist denn nur?“, fragte er und dachte schon gar nicht mehr daran jetzt noch weiter zu reisen. In diesem Augenblick wollte er nur noch für sie da sein und sie beruhigen. Da er im Schloss eh noch nicht erwartet wurde, konnte er sich eine längere Pause ruhig leisten.

Kagome nahm es gar nicht zur Kenntnis, dass er sie von seinem Rücken nahm. Erst als er ihr die Tränen von den Wangen wischte, merkte sie es. Dennoch drehte sie ihren Kopf weg. Sie wollte InuYasha einfach nicht zeigen, dass sie weinte und schon gar nicht wollte sie ihm erzählen, was sie bedrückte.

„Es ist nichts. Mir ist nur was ins Auge geflogen.“, versuchte sie sich herauszureden. Dennoch musste sie höllisch aufpassen, dass sie nicht anfing zu schluchzen, denn dann wusste er, dass sie etwas auf den Herzen hatte. So hoffte sie, dass er es nicht bemerken würde.

Dachte sie wirklich dass sie damit durch kam?

InuYasha wollte es nicht glauben und drehte ihr Gesicht wieder sanft zu sich.

„Dann zeig mal her, wenn dir was ins Auge geflogen ist, sollten wir es schleunigst entfernen.“, sagte er und begann in ihre Augen zu schauen, doch nur einen Moment später schaute er enttäuscht.

„Vertraust du mir so wenig, das du mir nicht sagen möchtest, was dich bedrückt?“, fragte er traurig und enttäuscht.

Kagome versuchte sich zu befreien, aber er war einfach zu kräftig. So musste sie sich wohl oder übel untersuchen lassen und sie wusste, dass er ihr auf die Schliche kam, da sie gelogen hatte.

Als sie die Frage hörte, war es vollkommen um sie geschehen. Sie stürzte sich in InuYashas Arme und begann heftig zu weinen.

„Warum sind alle gegen uns?“, fragte sie unter Schluchzern nach. „Warum dürfen wir nicht einfach nur glücklich sein? Warum werden uns immer wieder Steine in den Weg geschmissen?“, jetzt wo sie angefangen hatte zu reden, konnte sie einfach nicht mehr aufhören. „Warum bin ich für jeden wie ein Klotz am Bein? Was habe ich schlimmes verbrochen?“

InuYasha schloss sie in seine Arme ehe er mit Bedacht antwortete. „Das weiß ich nicht, aber ich werde nicht zu lassen, dass man uns trennt. Und außerdem sind nicht alle gegen uns. Wir haben hier eine wundervolle Familie, die dich genauso mag wie du bist. Außerdem sind da noch all die vielen Freunde, die dich ebenfalls so mögen und vor allem respektieren. Und dann darfst du nicht vergessen, dass deine alten Freunde und deine Mutter und Souta nicht gegen dich und auch nicht gegen unsere Verbindung sind. Dein Opa war schon immer egozentrisch und fand immer was zu meckern. Doch solltest du auch nie vergessen, das er dir damals die Reise zu mir immer wieder durch seine erfundenen Krankheiten ermöglicht hat.“ Der Hanyou machte einen kleinen Moment Pause in der er ihr einfach über die Haare strich, damit sie sich beruhigte.

„Das andere scheint unser Schicksal zu sein. Aber wir sollten es selbst in die Hand nehmen und uns nicht einfach so ergeben. Und ein Klotz bist du für niemanden. Und für mich sowieso nicht, denn du bist das Beste was mir je in meinem Leben passieren konnte. Und verbrochen hast du nichts.“, setzte er liebevoll nach.

Kagome schniefte noch immer. Sie konnte oder wollte den Worten von InuYasha keinen Glauben schenken.

„Warum ist Opa nur so? Kann er denn nicht sehen wie sehr wir uns lieben?“, schniefte sie.

Sie wusste einfach keinen Ausweg, denn es hatte ihr schier das Herz gebrochen, dass sie gezwungen wurde die Neuzeit auf ewig zu verlassen und dann konnte sie sich noch nicht einmal von Souta und ihrer Mutter verabschieden, da beide bei ihrer Flucht nicht da waren.

„Bitte lass mich nicht allein Inu!“, kam es leise über ihre Lippen, während sie sich förmlich an seinem Suikan festkrallte, als wolle sie verhindern, dass er ohne sie ging.

InuYasha hielt sie einfach nur fest.

„Dein Opa ist vor Enttäuschung schier blind. Aber das war er irgendwie immer. Doch eines weiß ich, er möchte dass es dir gut geht. Auch wenn er es nicht sagt.“, sagte er leise und strich ihr dann beruhigend über den Rücken.

„Hast du denn schon vergessen, dass ich dich nie alleine lassen kann? Auch wenn ich es wollte. Doch meine Liebe zu dir würde mich immer bei dir halten.“, fügte er noch an und hob ihren Kopf sanft in die Höhe. Als er ihr in die Augen sah, lächelte er und küsste sie dann mit all seiner Liebe.

Kagome erwiderte den Kuss und nun wurde sie auch endlich wieder ruhiger. InuYasha hatte Recht mit dem was er sagte. Ihr Großvater war vielleicht engstirnig, aber nie würde er wollen, dass sie unglücklich wird.

„Danke, dass du immer für mich da bist, Inu.“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht „Können wir noch etwas sitzen bleiben?“, fragte sie dann noch nach, denn sie wollte seine Nähe und diese Wärme noch ein wenig genießen.

„Du bist doch auch immer für mich da.“, sagte der Hanyou und lächelte sie liebevoll an. „Sicher können wir das, so lange du willst.“, mit diesen Worten zog er sie noch fester in seine Arme und stand auf. „Aber nicht hier unten. Wir gehen nach oben, damit wir ungestört sind.“ Mit einem starken Sprung landete er sicher auf einem stabilen Ast eines Baumes und ließ sich mit seiner Liebsten nieder.

„Ich hoffe dass dir das Recht ist.“, sagte er und hoffte, das sie ihn verstand.

Kagome genoss es in den Armen ihres Hanyous. Sie schmunzelte als sie InuYashas Worte hörte. „Mir ist es sogar mehr als Recht.“, sagte sie zu ihrem Verlobten. „Ich finde es viel schöner, wenn wir alleine sind.“, sagte sie dann noch und kuschelte sich an ihren Hanyou an, als er oben auf den Baum saß. „Deine Nähe ist so schön.“

InuYasha schmunzelte als er das hörte. „Ich bin auch lieber mit dir alleine und deine Nähe ist das Schönste was es für mich gibt.“, mit diesen Worten kuschelte er sie richtig an sich an und küsste leicht ihren Kopf.
 

In einem Gemach saß ein Youkai und beobachtete noch immer den Schlaf seiner Liebsten. Er hatte sich dazu entschieden in seinem Sessel, welcher gegenüber seines Bettes stand zu schlafen. Da aber die Nacht nun vorbei war, schlich er sich zu seiner Liebsten, welche in seinem Bett schlief.

‚Tja, ich sollte nur nicht zusammen mit ihr nächtigen, aber vom Morgen hat Vater nichts gesagt.‘, dachte sich Sesshoumaru und nahm nun seinen Schatz in seinen Arm.

Ena hatte einen wunderbaren Traum gehabt und fühlte sich so geborgen im Arm ihres Liebsten. Sie kuschelte sich eng an ihn an und lächelte leicht. Dass sie dies nicht nur im Traum tat, bemerkte sie nicht. So kam es das sie mit ihren Fingern unbewusst über seine Klaue strich.

Sesshoumaru merkte natürlich wie seine Liebste sich an ihn ankuschelte. Er schmunzelte regelrecht, als er das spürte. Als er dann merkte, wie Ena seine Klaue streichelte, verschlang er seine Klaue mit der ihren. Mit dem Daumen streichelte er sanft ihren Handrücken. Dabei gab er ihr ein kleines Küsschen auf die Schläfe.

Die Schönheit mit den eisblauen Haaren begann langsam aufzuwachen. Allerdings blieb sie so liegen, da sie erst einmal in Erfahrung bringen wollte, wo sie sich gerade befand. Mit einigem Erstaunen stellte sie fest, das es das Gemach ihres Liebsten war. Nun legte sich eine unendliche Erleichterung auf ihr Herz. Entspannt genoss sie die Zuwendungen ihres Liebsten und knurrte genüsslich auf.

Sesshoumaru schmunzelte, als er das Knurren hörte. Da schien die junge Dame ja wach zu sein.

„Guten Morgen, meine Schöne.“, sagte Sesshoumaru zu Ena und er konnte es nicht bleiben lassen sie zu küssen. „Hast du gut geschlafen?“, wollte er von ihr wissen, nachdem der Kuss unterbrochen werden musste.

Ena erwiderte den Kuss nur zu gerne und meinte als er unterbrochen wurde. „Guten Morgen, Sess. Ich habe gut geschlafen. Danke der Nachfrage.“

Und wieder trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss. Doch dann hatte Ena eine wichtige Frage. „Sag mal, wie kommt es das ich bei dir im Gemach bin? Wenn das Vater erfährt wird er toben.“ Ena bekam ein richtig schlechtes Gewissen dabei.

Sesshoumaru bekam gar nicht genug von den Küssen, so kam es, dass er sie erneut küsste, als Ena seine Fragen beantwortete. Auf die Frage Enas konnte er nun leicht schimpfen.

„Keine Angst, dein Vater wird nicht toben. Vater hat mir gesagt, dass du bei mir bleiben sollst, da er findet, dass du bei mir am sichersten bist.“, antwortete der Thronfolger seiner Herzdame.

Nur dass sie nachts nicht zusammen im Bett schlafen sollten, dass verschwieg er natürlich, denn was Vater nicht wusste, machte Vater nicht heiß.

Ena sah ihn genau an. Da war doch noch etwas, das spürte sie einfach, denn immerhin kannten sie sich ja schon eine ganze Weile, wenn auch nur ein kurze davon intensiver. Aber sie hatte ihn schon öfters durchschaut, auch wenn er es nicht bemerkt hatte.

„Da ist doch bestimmt eine Bedingung dran geknüpft, oder? Dein Vater lässt das doch nicht einfach so zu, denn immerhin musste er meinem Vater bestimmt ein Versprechen geben.“, meinte sie und sah ihn genauestens an. Das er weder einen Mundwinkel noch etwas anderes in seinem Gesicht verzog zeigte ihr, das da was nicht stimmte.

„Wusste ich es doch. Und was ist das für eine Bedingung?“, wollte sie unbedingt wissen.

Sesshoumaru seufzte innerlich. Dass sie auch alles hinterfragen musste, dass konnte doch nicht wahr sein. Aber er ließ sich auch nichts weiter anmerken.

„Was ist dir lieber? Reden oder kuscheln?“, fragte er bei Ena nach, denn er wollte einfach nicht mit der Sprache herausrücken.

„Eigentlich das kuscheln.“, eröffnete Ena und sah ihn etwas gekränkt an. „Doch da du mir ausweichst, scheinst es etwas zu sein, das dir im Zusammenhang mit mir nicht passt.“ Ena befreite sich aus seinem Arm und unterstrich damit, dass es ihr nicht passte, das er es nicht sagen wollte.

Sesshoumaru seufzte, als sich Ena von ihm löste. Da musste er wohl mit der Sprache herausrücken, ob es ihm passte oder nicht.

„Vater meinte, dass wir hier zwar zusammen wohnen könnten, aber nicht zusammen in einem Bett schlafen dürfen.“, sagte er zu Ena. „Bist du nun zu frieden?“, kam es leicht verärgert von Sesshoumaru.

„Dachte ich’s mir fast.“, sagte Ena und beachtete gar nicht weiter seinen verärgerten Tonfall. „Es hat ja keiner gesagt, dass wir uns daran halten, nicht wahr?“, kam es dann so leise, dass nur er sie gerade noch verstehen konnte von Ena.

„Und ja, jetzt bin ich zufrieden, denn ich mag es nicht, wenn du Geheimnisse vor mir hast, die mich auch betreffen, Sess. Das ist unfair.“, sagte sie wieder in normaler Lautstärke. „Tut mir leid, das es dir anscheint nicht passt, das ich es weiß.“, nun grummelte sie etwas.

„Ich wollte es dir nur nicht erzählen, da ich das für irrelevant hielt.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. „Und ich denke, dass Vater auch weiß, dass ich mich nicht unbedingt daran halten werde.“, setzte er noch hinterher. „Auf keinen Fall wollte ich dich verärgern oder zornig machen.“

„Schon gut, Sess. Es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Aber es ist schon schön, das wir jetzt so was wie ein offizielles Zusammenleben auf Probe haben.“, grinste sie. „Darf ich es denn hier etwas wohnlicher machen?“

„Ist schon in Ordnung.“, kam es auch von Sesshoumaru. Er grinste allerdings als er die Worte hörte.

„So kann man das auch sehen.“, sagte er daher zu seiner Ena. Allerdings verstand er nicht, was sie mit wohnlicher meinte. Das Gemach war doch schon wohnlich genug, fand er zumindest.

„Was gefällt dir denn an dem Zimmer nicht?“, fragte er daher nach.

„Ach weißt du, Liebster. Ich finde es etwas zu dunkel hier drin. Irgendwie ist das so erdrückend und dann ist der Raum im Allgemeinen so trist und überhaupt nicht gemütlich, von deinem kleinen Wohnzimmer mal abgesehen.“, sagte Ena und bereute diese Frage schon fast wieder. Denn immerhin würde sie das alles nur sehr kurze Zeit genießen können und dann wäre das alles für immer vorbei.

Sesshoumaru sah sich im Raum um und fand schon, dass sie Recht hatte. Aber solange sie nicht offiziell verlobt waren, würde er nicht gestatten, dass Ena den Raum umgestaltete. Aber wie sollte er ihr das schonend beibringen, denn er wollte sie nicht verärgern.

„Wenn du magst, kannst du hier gerne etwas Natur reinbringen. Aber wenn du den Raum vollkommen umänderst und dann gehen müsstest, wäre ich immer an dich erinnert und das würde einfach zu sehr schmerzen, sollten wir doch verlieren, was ich aber nicht hoffe.“, erklärte er ihr seinen Standpunkt. „Kleine Änderungen kannst du gerne vornehmen, aber bitte nicht so, dass ich ständig an dich erinnert werde, wenn wir uns trennen müssen.“

Genau da war er wieder. Jener Punkt der auch ihr wehtat und der sie sofort auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Es war als hätte man ihr gerade einen direkten Treffer im Herzen gelandet. Sie versuchte es aber zu verbergen, was ihr jedoch nicht wirklich gelang, wie man an der leicht brüchigen Stimme bemerkte.

„Das ist doch wenigstens ein kleines Entgegenkommen. Und ich verspreche dir, das ich nicht viel ändern werde.“, sagte sie.

‚Keine Angst diese Änderungen, werden mit mir gehen, wenn ich diesen Ort verlasse.’, dachte sie für sich.

Sesshoumaru hätte sich am liebsten vor dem Kopf geschlagen. Wie konnte er denn nur so etwas sagen?

Aber er hatte einfach Angst gehabt, dass zu drastische Änderungen vorgenommen wurden und er ständig an sie erinnert wurde. Aber anstatt erst einmal zu fragen wie sie die Änderungen dachte, klopfte er ihr gleich so etwas an den Kopf. Man merkte, dass er in Sachen Beziehung noch viel zu lernen hatte.

„Ich lasse dir freie Hand und vertraue dir.“, sagte er zu ihr und hoffte so sie etwas aufzubauen. Er rutschte nun wieder dichter zu ihr und nahm sie erneut in den Arm. „Wenn wir es schaffen und du meine Frau werden kannst, dann darfst du dich nach Herzenslust hier austoben.“, sagte er noch zu ihr. Nicht ahnend, dass sie dies später vielleicht ausnützen könnte. Dann ließ er sich mit ihr aufs Bett fallen und war auch wieder ganz schnell über ihr.

Ena erwiderte darauf nichts. „Hey!“, protestierte sie stattdessen, als er über ihr war. „Was wird das denn, wenn’s fertig ist?“, fragte sie mal unschuldig nach, da sie es sich denken konnte. Während sie so da lag und ihn etwas grinsend ansah, begann in einer der kahlen dunklen Ecken eine Blume zu wachsen.

„Was glaubst du wohl?“, fragte Sesshoumaru und grinste sich etwas zu Recht. „Ich helfe dir dabei etwas deine Inspiration anzukurbeln.“, sagte er noch, denn er hatte gesehen, dass sie bereits mit den Verschönern angefangen hatte. Einen kurzen Augenblick später hatte er schon ihre Lippen mit den seinen versiegelt.

Ena erwiderte den Kuss zu gerne, ließ dann aber das Verschönern dabei, weil es sonst nicht kontrollierbar gewesen wäre.

„Ich liebe dich!“, flüsterte sie ihm ins Ohr nach dem Kuss, auch wenn es nicht sein durfte, doch sie konnte ihre Gefühle nun einmal nicht abstellen.

Aber dann fiel ihr etwas ein. „Wie sieht es denn jetzt mit dem Frühstück aus? Essen wir immer noch zusammen oder getrennt?“, wollte sie wissen, während sie begann ihn im Nacken zu kraulen.

„Ich liebe dich auch.“, sagte Sesshoumaru. Er fand es immer wieder schön solche Worte von ihr zu hören. „Ich denke, dass es gehen wird, dass wir zusammen frühstücken können.“, sagte Sesshoumaru. Das Kraulen genoss er sehr, denn darin war seine Ena einsame Spitzenklasse.

„Mein süßer Schatz!“, sagte Sesshoumaru und ließ seine Krallen in ihren Kimono gleiten um ihre weiche Haut zu streicheln. Dabei versiegelte er erneut ihre Lippen mit den seinen.

Ena wollte gerade in den Kuss mit einsteigen, als es an der Türe klopfte. Der schöne Gedanke, welcher eben noch präsent war, zerfiel in tausend Scherben und verblasste. Hatte sie also der Alltag wieder. Sie wusste, dass er es versuchen würde zu ignorieren, doch sie hatte schon längst die Wesen vor der Türe erkannt.

„Deine Eltern!“, flüsterte sie kaum hörbar und versuchte sich unter ihm wegzurollen.

Wieder fluchte Sesshoumaru wie ein Kesselflicker. Dass man nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden Ruhe haben konnte.

„Ich weiß.“, sagte Sesshoumaru, der die beiden störenden Personen bereits gewittert hatte. Nun rollte er sich vom Bett und stand dann auch auf.

„Ja bitte!“, sagte der Thronfolger zur Türe und zum Vorschein kamen tatsächlich seine Eltern.

Der Taishou rünfte sich die Stirn als er den leichten Geruch von Erotik in diesem Zimmer wahrnahm. „Was ging hier vor sich?“, brüllte er sofort mit seinem Sohn, wurde aber je unterbrochen.

„Schade, wenn wir nicht gestört hätten, dann hättet ihr den Vertrag vergessen können.“, kam es von Izayoi bedauernd.

Aber als sie den Blick ihres Mannes sah, meinte sie nur: „Was? Er hat garantiert nichts gemacht, dass er nicht durfte. Und bei der Schönheit ist das nur normal, dass junge Männer feuchte Träume haben. Du warst da nicht anders.“

Ena konnte nicht anders, sie bekam erst große Augen und begann dann laut loszulachen.

Sesshoumaru musste aufpassen, dass er nicht ebenfalls laut loslachte. Seine Mutter hatte es faustdick hinter den Ohren.

„Siehst du, dass ist normal.“, sagte er und musste aufpassen, dass er sich beherrschte und nicht mit in das Lachen seiner Liebsten einfiel.

Der Taishou wurde leicht rot, als er die Worte von seiner Gattin hörte. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht mit so einem Satz.

„Bei uns war das damals was anderes. Ich hab dich nur vor diesem komischen Prinz gerettet.“, versuchte sich der Taishou zu rechtfertigen, denn im Gegensatz zu Sesshoumaru, hatte er sich nicht beherrscht, was man an InuYasha sehen konnte.

„Nichts war da anders. Ich war auch vergeben. Die Situation war dieselbe. Sess will Ena auch nur vor einem fremden Prinzen retten. Und um ehrlich zu sein, sehe ich dass er mehr Beherrschung besitzt wie du damals. Bei ihm mache ich mir da keine Sorgen.“, sagte Izayoi und lächelte Sesshoumaru und Ena verständnisvoll an. „Denkt ihr zwei dann bitte an das Frühstück.“, bat sie die beiden Liebenden.

„Aber sicher, wir kommen gleich, Izayoi-sama.“, sagte Ena und erwiderte das Lächeln, gab es ihr doch das Gefühl hier erwünscht zu sein.

Der Taishou stand nur daneben und konnte nichts sagen. Musste seine Frau denn aus dem Nähkästchen plaudern? Das war ja nicht mehr feierlich.

„Na ja, ich wollte nicht, dass du den Deppen heiraten musstest und das war der beste Weg um es zu verhindern.“, grinste der Taishou. „Außerdem waren meine Gegner da nur Menschen und keine Youkai.“, setzt er noch hinterher.

„Ich würde mich freuen, wenn ihr uns alleine lassen könntet, damit sich Ena frisch machen kann. Und auch ich würde mir gerne etwas anderes anziehen.“, sagte Sesshoumaru zu seinen Eltern, da sie keinen Anstand hatten um das Gemach von alleine zu verlassen.

„Dann könnten wir auch zum Frühstück kommen.“, bei diesen Worten zwinkerte er seiner Mutter zu und dankte ihr im Stillen für ihre Unterstützung.

Ena lief rot an, als er das sagte. Aber Izayoi verstand und hakte sich bei ihrem Gemahl ein.

„Komm Inu, lass uns schon mal vorgehen. Die beiden kommen gleich nach.“ Mit diesen Worten dirigierte sie ihren Mann Richtung Essenssaal.

Der Taishou wollte schon den Mund auf machen, als er von seiner Frau aus dem Zimmer geschleift wurde.

Wann hatte sie den die Überhand übernommen?

Er hatte gar nicht mitbekommen wann der die Loserkarte gezogen hatte. Aber er beschloss stillschweigen zu bewahren.

Ena seufzte merklich, als sich die Türe hinter dem Taishou schloss. „Das ging noch mal gut.“ Und wieder erblühte in einer Ecke eine Pflanze und erhellte die Ecken.

Sesshoumaru dagegen nahm seine Ena noch einmal in seinen Arm und küsste sie. „Der Anfang sieht schon einmal toll aus, aber dass kannst du nachher machen, wenn wir gefrühstückt haben.“, sagte Sesshoumaru zu seiner Liebsten, doch da blühte schon die nächste Blume. „Was habe ich gerade gesagt?“, kam es gespielt entrüstet von Sesshoumaru.

„Ich weiß!“, sagte sie. „Aber die ist gerade automatisch erblüht, weil ich gerade erleichtert war.“ Sie hatte den Kuss eben genossen, doch sie stibitzte sich noch einen und ging dann zur Kommode um sich ihre Sachen heraus zu holen. Das sie dabei beobachtet wurde, ignorierte sie einfach.

„Das andere mache ich, wenn du zu tun hast.“, meinte sie und begann dann ihren Kimono zu Boden gleiten zu lassen.

„Wenn das so ist.“, schmunzelte der Thronfolger. Den Kuss, den sich Ena bei ihm stahl, erwiderte er nur zu gerne. Als sie zu der Kommode ging, beobachtete er sie auf Schritt und Tritt.

Ihm fielen fast die Augen aus, als er sah, wie der Kimono zu Boden glitt.

‚WOW!‘, dachte sich Sesshoumaru, als er den wohl geformten Hintern sehen durfte. Aus einem ihm unbegreiflichen Grund konnte er seinen Blick einfach nicht von ihr lassen. Zu gerne würde er auch wissen wollen, wie sie von vorne aussah.

„Ena!“, sagte er deshalb und hoffte, dass sie sich wenigstens etwas zu ihm drehen würde. Des Weiteren wollte er sie aber auch darauf aufmerksam machen, dass sie nicht alleine in diesem Gemach war.

Ena erschrak, als sie seine Stimme hörte und bevor er sich versah, war sie hinter einem Efeuvorhang verschwunden.

‚Ups, an Fluffy habe ich gar nicht gedacht.’, dachte sie. Dass er trotzdem einen kurzen Blick auf ihre Vorderfront genossen hatte, ahnte sie nicht. Doch nun war sie vom Efeu verdeckt und konnte sich in Ruhe ankleiden.

Sesshoumaru schmunzelte leicht, als er sah wie sie sich erschrocken hatte. Während sie sich begann hinter dem Efeu zu verstecken, konnte er auch endlich einen Blick auf ihre Vorderseite werfen.

‚Lecker!‘, ging es Sesshoumaru nur durch den Kopf und nun konnte er es erst Recht nicht mehr abwarten sie sein zu machen. ‚Du wirst mein.‘, sagte er in Gedanken zu sich selbst.

Da er aber fand dass es nur Recht und billig war, wenn sie ihn auch so sah, zog er sich ebenfalls im Zimmer um, wohl wissend, dass Ena jeden Moment aus dem Efeu wieder hervorkommen konnte.

Als sie endlich den Obi geschlossen hatte ließ Ena ihren Vorhang wieder fallen und was sie nun sah ließ ihr ein bewunderndes „Wow!“, entfahren.

Sie hatte ja schon gespürt, das er gut gebaut war und wie seine Muskeln oben rum aussahen wusste sie ja auch schon, aber das er unten rum auch so gut gebaut war entlockte ihr dann doch diesen Laut.

‚Wenn ich es doch nur immer genießen könnte? Wenn er nur mein wäre?’, dachte sie und sofort schwang ihre Stimmung wieder in die übliche Melancholie um, die sie in den letzten Tagen immer hatte. Es war als hätte ihr Vater diese mitgebracht.

Als Ena aus dem Vorhang kam, hatte er sich gerade einmal die alte Hose ausgezogen. Kurze Zeit später hatte er aber auch schon die frische Hose an.

Als er das WOW hörte, konnte er nur schmunzeln.

Mit freiem Oberkörper ging er auf Ena zu, denn er ahnte nicht, dass sich ihre Stimmung erneut gewechselt hatte.

„Bei dir gibt es aber noch mehr Gründe um WOW zu sagen.“, flüsterte er ihr ins Ohr, nachdem er sie an sein Herz gedrückt hatte, das jedes Mal wie wild schlug, wenn sie in seiner Nähe war.

„Danke!“, lächelte sie leicht und reagierte aber ansonsten nicht darauf. Seine Nähe genoss sie sehr und sie schmiegte sich noch etwas mehr an ihn. „Solche Momente liebe ich.“, kam es doch etwas zu melancholisch von ihr. „Aber nur wenn ich sie mit dir teilen kann.“

Sesshoumaru schmunzelte als er das hörte, erging es ihm doch nicht anders. Auch er liebte diese Momente, die er nur mit ihr verbringen konnte. Aber leider musste er diese Atmosphäre stören, da er nicht wollte, dass sie Ärger bekamen.

„Ich fürchte, dass wir uns zum Frühstück begeben müssen, sonst steht mein Vater hier wieder auf der Matte.“ Schweren Herzens löste er sich von Ena und zog sich fertig an, wobei ihm seine Liebe hilfreich zur Hand ging.

Danach hakte sie sich bei ihm ein und gemeinsam gingen sie zum Frühstück, wo Ena am liebsten gleich wieder rückwärts raus gegangen wäre, da ihr Vater sie nicht gerade freundlich begrüßte.

„Was hat da so lange gedauert?“, polterte Besagter gleich los.

„Dir auch einen guten Morgen, Vater.“, sagte Ena ziemlich gefühlskalt, so das man hätte meinen können Sesshoumaru hätte das gesagt. „Ich hatte ein kleines Problem mit meinem Obi, der wollte nicht halten.“, sprachs und setzte sich neben ihn.

Als einen Moment später das Essen kam, hatte sie nicht wirklich Appetit. Sie stocherte nur in ihrem Essen rum und aß nicht wirklich etwas. Lord Eiliko interessierte das nicht weiter, da er sie gut genug kannte und von daher ging er einfach davon aus, dass sie mal wieder spielte.

Sesshoumaru musste aufpassen, dass er nicht anfing zu knurren, als Eiliko so schroff mit Ena umging. Aber auch er setzte sich zu seinen Eltern. Er hatte nur Glück, dass diese nicht so muffelig drauf waren.

„Ich denke, dass wir uns nachher noch einmal unterhalten sollten.“, sagte der Taishou zu Sesshoumaru und auch zu Eiliko, denn es gab noch so einiges zu klären, bevor sie versuchten Neras Pläne zu vereiteln.

„Das denke ich auch. Denn immerhin gibt es da noch einiges zu bedenken.“, sagte der östliche Lord, da er ahnte was der Taishou meinte. „Wir müssen das geschickt angehen.“

Die Männer an dem Tisch nickten nur, während die Frauen nur große Augen bekamen. Was bitte schön war zu klären? Die Feinde waren doch schon besiegt, aber keiner wagte zu fragen.

Der Taishou benötigte auch keine Frage, denn er konnte sie bereits von Izayois Gesicht ablesen.

„Das erkläre ich dir später.“, flüsterte er ihr daher ins Ohr, da er seine Frau in viele, wenn auch nicht in alle Sachen einweihte.

Ena sah ihren Vater nur fragend an, doch dieser sagte nichts weiter. Deswegen sah sie nun zum Thronfolger in der Hoffnung, das er ihr durch eine Geste zeigte ob sie etwas erfahren würde oder nicht.

Sesshoumaru hatte gesehen, dass Eiliko stumm blieb und ihr nichts erklären wollte. Das war nicht gerade gerecht, denn schließlich wurde das alles nur zum Schutz Enas veranstaltet.

Als Eiliko nicht hinsah, zwinkerte er Ena zu.

„Später!“, flüsterte er so leise, dass es keiner verstehen konnte, allerdings hoffte er, dass sie von seinen Lippen abgelesen hatte, was er sagen wollte.

Ena nickte leicht zum Zeichen das sie verstanden hatte und ließ aber ihr Essen fast wieder komplett zurückgehen.

Als Sanji das sah, hob er eine Augenbraue. „Haben Mylady das Essen nicht gemundet?“, wollte er dann wissen.

„Doch, Sanji, aber ich habe keinen Appetit. Es tut mir leid, aber ich kann es nicht in mich hinein zwängen.“, erwiderte Ena freundlich.

„Mylady, Ihr sollt das Essen auch nicht hineinzwingen, sondern genießen.“, erwiderte Sanji und wechselte einen kurzen unauffälligen Blick mit dem Thronfolger. Es hatte den Koch schon gewundert, da er ihr das Essen so zubereitet hatte, wie sie es am liebsten mochte. Man konnte die Verwirrtheit in Sanjis Blick schon sehen.

„Sanji, Eure Sorge ehrt Euch, aber ich hatte wirklich keinen Appetit.“, wiederholte sich Ena. „Vielleicht ändert sich das ja zum Mittag.“

„Wie Ihr meint, Lady Ena.“, sagte der Koch und verschwand wieder in seiner Küche.

Dem Blick Sesshoumarus wich sie gekonnt aus, da sie nicht wollte das er sah, das sie gelogen hatte.

Der Thronfolger jedoch war nicht auf den Kopf gefallen. Hielt sie ihn etwa für blöd?

Doch er sagte in diesem Moment nichts, da er sie nicht vor ihrem Vater bloß stellen wollte. Aber er würde dafür sorgen, dass sie noch etwas zu sich nahm, da er nicht wollte, dass sie bis zum Mittag hungerte.

„Bitte entschuldigt mich für einen Augenblick.“, sagte der Thronfolger daher und stand auch schon vom Platz auf um in die Küche zu verschwinden.

„Habt ihr die Mahlzeit von Lady Ena noch?“, fragte er bei Sanji nach und er hoffte, dass er noch nicht zu spät kam.

„Ich wollte es gerade entsorgen.“, erwiderte Sanji darauf nur, da er nicht verstand warum das Essen jetzt nicht weg getan werden sollte.

„Richtet es neu an und bringt es in mein Gemach. Ich denke, dass sie es dort aufessen wird.“, sagte der Thronfolger zu Sanji und verschwand dann wieder um zum Speisesaal zu kommen.

Sanji tat wie ihm befohlen wurde und richtete das Essen neu an, auch wenn er nicht verstand was das sollte.

„Bitte verzeiht.“, sagte Sesshoumaru, als er erneut den Speisesaal betrat. „Ich hatte nur etwas zu klären.“, bei diesen Worten sah er dann zu Ena und er war alles andere als erfreut darüber, dass sie hungern wollte. ‚So nicht, meine Liebe.‘, dachte er sich so nebenbei.

Der Taishou war schon sauer, dass Sesshoumaru einfach so aufstand, denn das hasste er wie die Pest. Wenn die Besprechung beendet war, musste er sich seinen Sohn zur Brust nehmen.

„Dann lasst uns in den Besprechungszimmer gehen. Iza, kümmerst du dich etwas um unseren Gast?“, sagte er noch abschließend zu seiner Frau.

„Das mache ich doch gerne, Inu!“, sagte Izayoi und ging zu Ena. „Was hältst du davon, wenn wir ein wenig mit Rin spielen?“, sagte sie und nahm auch so gleich die Kleine an die Hand.

Ena lächelte erfreut, das sie anscheint nicht die ganze Zeit im Gemach verbringen musste.

„Das wäre eine schöne Idee.“, sagte Ena und nahm die andere Hand der kleinen Rin. Für einen kurzen fast unauffälligen Moment war ihr Gesicht glücklich und auch ihre Körperhaltung strahlte das pure Glück aus. Doch das verging genauso schnell wie es gekommen war. Dann gingen sie gemeinsam aus dem Saal, wobei sie an Sesshoumaru vorbei mussten.

Sesshoumaru sah, dass Ena kurzfristig glücklich war, aber es tat ihm im Herzen weh, dass er nun den Spielverderber spielen musste.

„Ich denke, dass es besser ist, wenn du drinnen bleibst.“, begann er. Außerdem wollte er verhindern, dass ihr Essen nun wirklich kalt wurde. „Außerdem wolltest du doch noch etwas machen.“, sagte er zu ihr. „Rin und Mutter können dich ja begleiten.“, es war ihm verhasst sie kränken zu müssen, aber was blieb im denn übrig. So schlug er einen Ton an, dem sie nicht widersprechen könnte.

Bevor Ena was sagen konnte, mischte sich Izayoi ein. „Es hat niemand gesagt, dass wir rausgehen, Sess. Wir bleiben innerhalb des Schlosses, hier kann man sehr schön spielen.“, das kam in einem so festen Tonfall, das der Thronfolger sie verwundert ansah.

„Siehste!“, kam es nur von Ena. „Aber wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich mich um das andere kümmern.“, sprachs und verschwand doch leicht beleidigt zu seinem Gemach. „Möchtet ihr mitkommen?“, fragte sie Rin und Izayoi.

„Sicher!“, kam es von beiden, da sie neugierig waren, was Ena denn vorhatte.

Ena staunte nicht schlecht, als sie das Essen im Gemach vorfand. Und begann dann unter dem strengen Blick Izayois zu essen. Danach begann sie mit ihren Kräften zu spielen und Rin staunte nicht schlecht, was Ena alles konnte.

‚UPS!‘, dachte sich Sesshoumaru. Da hatte er die Damen ja vollkommen falsch verstanden, aber er war sich sehr sicher, dass sie rausgehen würden, da hier jeder wusste, wie sehr sie die Natur liebte. Vielleicht konnte er das ja nachher noch klären, denn nun musste er die Besprechung abhalten.

So kam es, dass sich Sesshoumaru seinem Vater und Lord Eiliko anschloss. Allerdings hoffte er, dass diese Besprechung nicht allzu lange dauern würde. Das müsste wohl die Zeit zeigen.
 

„So, wir sollten nun endgültig klären wie wir vorgehen, denn unser Spitzel kam heute morgen nach Hause und hat uns diese Notizen mitgebracht.“, sagte der Taishou und legte besagte Notiz auf den Tisch, damit sich jeder einen Überblick machen konnte. Er selber hatte die Notizen schon gelesen.

Eiliko nahm sich den Zettel und las ihn sich durch. „Da sind also 100 KatzenYoukai und sie haben schon den ersten Versorgungskonvoi abgefangen. Außerdem haben sie die Begleiter des Transports gefangen. Die Menschen haben sie erschlagen und die Youkai in Ketten gelegt.“, sagte Eiliko ungläubig.

Er konnte nicht glauben was da stand.

„Sie haben einfach so Unschuldige mit hinein gezogen. Wie weit kann man denn noch sinken?“, kam es fassungslos. „Schon eine Idee wie wir vorgehen wollen, Taishou?“, fragte er den Obersten DaiYoukai.

Sesshoumaru saß auf dem Sessel und lauschte den Worten des östlichen Lords. Was er da gefühlsmäßig durchmachen musste, erstaunte ihn vollkommen.

Früher dachte er immer, dass nur ein toter Mensch ein guter Mensch war, aber nun empfand er Wut gegenüber den Youkai, die die Menschen einfach so getötet hatten. ‚Was habt ihr aus mir gemacht, Rin und Ena?‘, dachte sich der Youkai, er fühlte sich sehr wohl in seiner Heimat.

Der Taishou hatte sich schon seit dem Morgen Gedanken gemacht, wie man da vorgehen könnte. „Ich denke dass 100 Youkai für uns drei eigentlich ein Klacks wären, aber da steckt bestimmt eine Gemeinheit hinter.“, begann er zu erklären. „Von daher denke ich, dass wir sie umzingeln sollten um sie zu überraschen.“, sagte der Taishou. Er hoffte dass Eiliko nicht wieder sprechen würde, da der östliche Lord der größere Stratege war.

Eiliko überlegte einen Moment, nachdem er die Worte des Taishous gehört hatte. Im ersten Moment klang der Plan fantastisch, doch wenn man weiter darüber nachdachte, hatte er einen großen Haken. Er sah nachdenklich auf das Schreiben. Es gab sicher noch eine andere Möglichkeit, die weniger gefährlich war.

Plötzlich hatte er eine Idee. „Wie wäre es, wenn ich sie mit Hilfe der Natur außer Gefecht setzte und wir auf diesem Wege leichteres Spiel haben?“, schlug der östliche Lord vor.

Das ließ sich der Taishou durch den Kopf gehen, nachdem er den Worten von Eiliko gelauscht hatte.

„Das ist eine sehr gute Idee, Lord Eiliko.“, sagte der Taishou. „Ich denke, dass Sesshoumaru dann auch bleiben kann um die Frauen zu schützen.“, erklärte der Taishou, sah aber den Blick von Eiliko.

„Mein Sohn hat das beim ersten Schlossangriff auch gemacht und er hat es sehr gut gemacht. Er hat nicht nur Ena in sein Gemach gebracht, sondern auch meine Frau und Rin.“, setzte er erklärend hinterher.

Sesshoumaru aber fand es nicht so gut. „Ich denke, dass es besser wäre, wenn ich euch begleite, Vater. Schließlich müssen wir auf Yasha und Kagome verzichten und da könnt ihr jede erdenkliche Hilfe brauchen.“, sagte Sesshoumaru.

„Und was wird aus Ena, Rin und Iza?“, wollte es der Taishou von Sesshoumaru wissen, denn er fand die Idee nicht so toll sie hier alleine zu lassen.

„Wenn das Schloss extra gesichert wird, dann sind sie hier sehr sicher.“, sagte der Thronfolger. Dann sah er zu Eiliko. „Was meint Ihr dazu?“

Der östliche Lord überlegte einen Moment, doch dann meinte er: „Die Idee ist im Grunde nicht schlecht. Aber wie soll das Schloss gesichert werden, Sesshoumaru?“, wollte er vom Thronfolger wissen und erstaunte damit den Taishou.

Der Taishou dachte er würde nicht richtig hören. Hatte Eiliko gerade gefragt wie man das Schloss sichern konnte?

„Eigentlich ist der beste Schutz mein Sohn.“, sagte er daher zu Eiliko und hoffte somit seinen Ältesten im Schloss halten zu können.

„Nun, wenn die Tore hochgezogen werden und wir die Wachen verstärken, sollte es eigentlich bestens gesichert sein.“, sagte Sesshoumaru, der seinen Vater alles andere als freundlich angesehen hatte.

„Das schon, aber findet Ihr nicht, dass wir es denen dann zu einfach machen?“, fragte Eiliko gegen. Denn er fand schon, das Sesshoumaru der beste Schutz für die Frauen wäre, da musste er dem Taishou zustimmen.

Plötzlich erklang eine weibliche Stimme: „Ich verstehe wenn Sesshoumaru mich unterschätzt, Vater. Aber dass du meine kämpferischen Fähigkeiten einfach vergisst, finde ich nicht nett. Denn immerhin bin ich nicht ganz unfähig. Ich könnte sehr wohl eine Zeitlang auf die westliche Familie und mich aufpassen.“, kam es etwas erbost von der Türe.

Eiliko konnte nicht glauben was er da gerade hörte, doch dieses Mal kam ihm jemand anderes zuvor.

Der Taishou und Sesshoumaru bekamen große Augen, als sie Ena einfach so an der Tür sahen. Damit hatten sie beide nicht gerechnet. Aber der Taishou ergriff sofort das Wort, da er nicht wollte, dass Eiliko eventuell mit seiner Tochter schimpfte.

„Wir gehen auch nicht davon aus, dass Sie schwach sind, Ena.“, begann der Taishou zu erklären. „Wir möchten Sesshoumaru auch nicht als Schutz für Sie dalassen, sondern als Verstärkung.“, schilderte er. „Meine Frau und Rin sind nun einmal wehrlos, sollte das Schloss angegriffen werden. Und wenn Sie Sesshoumaru als Stütze akzeptieren würden, dann wäre mir selber auch viel wohler.“, sagte er und hoffte, dass Ena ihn verstehen würde. Dass der Thronfolger als Schutz fungieren sollte, verschwieg der Taishou der jungen Youkai.

Sesshoumaru ahnte, dass es eine Ausrede war, sagte aber auch nichts weiter dazu, denn er fand diese Notlüge sehr gut. Auch wenn er lieber an der Front sein wollte, sah er ein, dass es besser sein würde, wenn er im Schloss bleiben würde.

Ena nickte verstehend. „Stimmt, Inu no Taishou-sama. Und eine Verstärkung wäre sicher nicht schlecht.“, sagte sie.

Eiliko dachte er hätte sich verhört, sagte aber nichts weiter dazu, da der Taishou sie auch nicht zu Recht wies.

„Gut, wenn das geklärt wäre, würde ich gerne wissen wann wir losschlagen wollen.“, mit diesen Worten sah Eiliko die beiden Schlossherren an.

Ena blieb einfach im Raum und lauschte den restlichen Erläuterungen.

Der Taishou nickte nun Ena zu. „Ich freue mich, dass Sie es so sehen, Prinzessin.“, sagte der Taishou und er hatte auch nichts weiter ein zuwenden, dass Ena der restlichen Besprechung Folge leisten wollte.

„Wann können Sie ihre Kräfte frühestens aktivieren?“, fragte der Taishou, denn er wusste von Kagome, dass magische Sachen eine gewisse Vorbereitungszeit brauchte und dass die Person, welche die Magie anwendete vorher ausgeruht sein musste. „Würde es Ihnen morgen früh passen?“

Eiliko überlegte kurz und sagte dann: „Das ist perfekt. Dann habe ich genügend Zeit um mich darauf vorzubereiten.“ Zwar brauchte der Lord dafür keine große Vorbereitung, aber da der Morgen perfekt war, war er damit zufrieden. „Gut dann sehen wir uns im Morgengrauen am Tor.“, meinte er.

„Denke daran, das die Pflanzen jetzt länger zum erwachen brauchen, Vater.“, sagte Ena zu ihrem Vater.

„Sicher, aber dazu reicht die Zeit perfekt.“, meinte er noch einmal. „Sieh du nur zu, dass du nicht befleckt wirst.“

„Als ob ich das nicht selber wüsste.“, erwiderte Ena und ging ziemlich grummelig aus dem Raum, nachdem sie sich verabschiedet hatte.

Ihr Weg führte sie zu Rins Zimmer, da die Kleine sich nicht fühlte. Mittlerweile war auch schon Takuya da gewesen und hatte sich der Kleinen angenommen.

„Bitte entschuldigt mich.“, sagte Sesshoumaru, als Ena überstürzt den Raum verlassen hatte. Nun durfte er sie wieder trösten. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Eiliko seiner Tochter kein Vertrauen entgegen brachte und warum er immer wieder auf Ena herum haken musste.

„Warte, Ena!“, sagte Sesshoumaru zu seiner Liebsten, als er sie kurze Zeit später eingeholt hatte.

Der Taishou sah Eiliko nur böse an, als sein Sohn der jungen Prinzessin folgte.

„Also wirklich, Eiliko!“, sagte er zum östlichen Lord. „Unsere Kinder wissen was sie dürfen und was nicht.“, setzte er noch streng hinterher. „Du musst Ena verstehen. Sie liebt Sesshoumaru und für sie ist es unerträglich, dass sie angeblich einen anderen heiraten muss. Da sind die wenigen glücklichen Augenblicke die sie mit Sess verbringen kann wie kleine Schätze.“

Eiliko seufzte. „Ich weiß, Taishou, ich weiß!“ Ein weiterer Seufzer kam. „Es fällt mir auch nicht gerade leicht immer so gemein zu sein. Und ich weiß auch, das sie sich beherrschen.“, sagte er leicht traurig. „Am liebsten würde ich alles auffliegen lassen, aber dann gäbe es nur Gerede und du hast den meisten Ärger. Da du über den Vertrag und dessen Einhaltung wachen musst.“
 

Ena hingegen war fast beim Gemach der kleinen Rin angekommen, als sie die Stimme des Thronfolgers vernahm. Also blieb sie stehen und sah ihn nur an. „Wie kann ich dir helfen?“, wollte sie wissen.

Sesshoumaru schloss nun zu Ena auf. „Ich wollte dich nur etwas begleiten.“, sagte er zu Ena. Allerdings wunderte er sich warum sie in Rins Gemach wollte, da man das kleine Mädchen tagsüber dort garantiert nicht antreffen würde. „Stimmt etwas nicht mit der Kleinen?“, fragte er daher bei Ena nach und man konnte hören, dass sich leichte Sorgen einschlichen.

„Wir haben vorhin ein wenig Pflanzenraten gespielt, in dem ich sie habe entstehen lassen. Irgendwie habe ich nicht gut genug aufgepasst und sie scheint eine der Beeren gegessen zuhaben. Denn kurz danach hat sie gebrochen. Was genau ist, weiß ich noch nicht, da Takuya noch nicht da war. Izayoi-sama meinte dass ich dich holen gehen sollte. Aber irgendwie war mir das durch den Anraunzer entfallen. Entschuldige bitte.“, sagte Ena bereuend und setzte ihren Weg fort.

Sesshoumaru hörte sehr aufmerksam zu. Allerdings gab er Ena auch nicht die Schuld daran, dass es der Kleinen nicht so gut ging, denn das hätte ihm genauso gut passieren können.

„Schon gut!“, sagte er daher, da er es Ena wirklich nicht übel nahm. Dann begleitete er Ena zu Rin ins Gemach.

Als die beiden dort ankamen, sahen sie dass Izayoi und Takuya im Zimmer waren. Mit Freuden stellte er fest, dass sich der Arzt bereits um die Kleine kümmerte. „Wie geht es ihr denn?“, wollte der Thronfolger von Takuya wissen.

Takuya sah kurz auf, als die Türe sich öffnete. „Bald wieder besser. Da es nur eine unreife Beere gewesen ist, müsste es ihr in ein zwei Tagen wieder besser gehen. Wir können von Glück sagen, das es keine Giftbeere war.“, sagte der Arzt und beendete die Behandlung. Als er fertig war sagte er: „Ich werde gleich noch etwas von dem Saft holen und dann muss sie den vor jeder Mahlzeit nehmen. Damit geht es ihr bald besser, Sesshoumaru-sama.“, sagte der Arzt und ging den Saft besorgen.

Ena atmete erleichtert aus. Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Sie hatte nicht gewagt sich auszumalen, wenn es was Schlimmes gewesen wäre.

Sesshoumaru atmete tief durch als er das hörte. Aber dann ging er zu Rin, denn sie schien mal wieder eine kleine Lektion zu brauchen.

„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du keine unbekannten und vor allen unreifen Beeren essen sollst?“, schimpfte er mit dem Mädchen herum. Auch wenn es ihm immer Leid tat, aber sie musste einfach auf diese Art lernen wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Dass Rin dabei sehr eingeschüchtert wirkte, interessierte ihn in diesem Moment nicht. „Was glaubst du wie Ena sich wohl gefühlt hat, als sie mitbekam, dass es dir plötzlich schlechter ging. Hast du mal darüber nachgedacht?“, setzte er noch hinterher, denn dass sich Ena Schuldgefühle eingeredet hatte, konnte er sich sehr gut vorstellen, denn schließlich war er nicht von vor, vor, vorgestern.

„Schon oft…Nein, daran habe ich nicht gedacht.“, kam es leise von der Kleinen. „Aber ich dachte, das wären Stachelbeeren, die darf man grün essen.“, sagte sie noch. Dann sah sie mit leichten Tränen in den Augen zu Ena. „Tut mir leid, dass ich nicht gefragt habe.“

„Scchht…schon gut Rin.“, sagte Ena und Izayoi sah es genauso. Allerdings meinte sie dann: „Ich werde bei der Kleinen bleiben, wenn es dir recht ist, mein Sohn? Ena wollte dir meine ich noch etwas zeigen.“

Sesshoumaru seufzte nur. Seine Ziehtochter war wirklich unverbesserlich. „Ich möchte, dass du dich vorher informierst, bevor du etwas in den Mund führst.“, sagte er noch einmal mit viel Nachdruck. Dann sah er zu seiner Mutter: „Danke, dass du dich um Rin kümmerst.“, sagte er zu ihr und lächelte sie an.

Abschließend nahm er die Hand von Ena. „Dann bin ich gespannt was du mir zeigen möchtest.“

Schneller als Ena gucken konnte, war sie schon aus Rins Zimmer.

Sesshoumaru war sehr erleichtert, dass es Rin soweit gut ging und er nahm sich fest vor zum Abend noch einmal nach ihr zu schauen, aber nun mochte er sich seinem Herzblatt zuwenden.

Ena war froh, als sie das Zimmer hinter sich ließen. Doch nun übernahm sie die Führung. Sie zog ihn hinter sich her und ging zu seinem Gemach. Dort löste sie das Haarband, welches Rin ihr geflochten und geschenkt hatte und verband damit Sesshoumarus Augen notdürftig.

„Aber bitte nicht lunsen.“, sagte sie dann.

Sesshoumaru war total überrascht, als Ena plötzlich die Führung übernahm. Noch überraschter war er aber als sie ihn auch noch die Augen verband.

„Was soll das denn werden, wenn es fertig wird?“, fragte er bei Ena nach und wollte sich das Band schon wieder von den Augen reißen, da er solche Spielchen nicht mochte.

„Eine Überraschung!“, sagte sie mit einer Stimmenlage, die ihm genau zeigte, dass er sie beleidigen würde, wenn er es abnehmen würde.

„Och Süße!“, entgegnete er nur dazu. Aber da er sie nicht beleidigen wollte, nahm er die Hand von der Binde ab und überließ ihr den Vortritt.

Dann öffnete sie die Gemachtüre und ließ ihn eintreten. Kurz darauf löste sie den Knoten, damit er die Binde abnehmen konnte. Als er spürte wie sie den Knoten löste, nahm er auch gleich die Binde ab. Ihn traf der Schlag als er sein Zimmer sah.

„Wow!“, entfleuchte es ihm von der Kehle.

Das was sein Erstaunen ausgelöst hatte, war mehr als nur eine Überraschung. In allen dunklen Ecken waren plötzlich überall warme Farbtupfer in Form von Orchideen oder anderen schönen Blumen zu sehen. Am Fenster waren ein paar erste Herbstboten zusehen und über dem Bett war ein kleiner Himmel aus Rosenranken entstanden.

Ena lächelte als sie das „Wow“ hörte. „Es gefällt dir also!“, sagte sie und wartete jedoch seine Antwort ab.

Sesshoumaru musste sich eingestehen, dass es wirklich einmalig war, was er zu sehen bekam.

„Das ist sehr schön.“, sagte er zu ihr.

‚Viel freundlicher.‘, dachte er sich, sprach es aber nicht aus, da er schon noch etwas von seinem Stolz behalten wollte.

Er nahm seine Ena im Arm und küsste sie heiß und innig.

Sie war erfreut dass es ihm gefiel und erwiderte den Kuss genauso, wie sie ihn bekam. Sie genoss ihn richtig, was eine der Orchideen noch eine weitere Blüte bekommen ließ.

„Dann bin ich aber froh.“, lächelte sie, als der Kuss gelöst werden musste.

„An dir ist eine Innenarchitektin verloren gegangen.“, sagte Sesshoumaru und strahlte sie förmlich an. Dass die eine Orchidee erneut Blüten bekam, hatte er gar nicht bemerkt, da er nur Augen für seine Ena hatte. Er schloss sie in seinen Arm und flüsterte ihr kleine Zärtlichkeiten in ihr Ohr.

„Eine Innen… was?“, fragte Ena nach, da sie diesen Ausdruck noch nie gehört hatte. „Was ist das?“ Seine Zärtlichkeiten genoss sie, streichelten sie doch ihre Seele.

„Wollen wir hier Wurzeln schlagen?“, wollte sie dann noch wissen und dieses Mal begannen tatsächlich kleine Wurzeln an ihren Beinen nach oben zuwachsen.

„Eine Innenarchitektin.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. „Kagome hat doch ihr und InuYashas Gemach neu eingerichtet und als ich ihr sagte, dass es sehr gemütlich aussah, sagte sie mir, dass sie als Kind den Wunsch hatte diesen Beruf auszuüben. Als ich dann fragte, was das ist, sagte sie zu mir, dass es Männer und Frauen sind, die Räume vollkommen neu ausstatten.“, erklärte Sesshoumaru dann seiner Liebsten. Aber als er die Wurzeln an seinen Füßen spürte, konnte er nur grinsen.

„Wie es aussieht, haben wir bereits Wurzeln geschlagen.“, kam es mit einem schelmischen Lächeln von dem Thronfolger, denn er wusste, dass Ena diese wieder lösen würde. Zumindest hoffte er es.

„Ach, so ist das. Ein echt schöner Beruf, wenn man das Talent dazu hat.“, sagte sie. „Ja, das haben wir und es ist kein Wunder da wir hier ja nur rumstehen.“, sagte sie und löste die Wurzeln wieder. „Also sag, was hast du noch vor?“, lächelte sie.

„Auch du hast das Talent dafür.“, schmunzelte er. Er war aber auch sehr erleichtert, dass Ena die Wurzeln wieder löste. Wusste er doch, dass sie diese nicht ewig halten konnte. Er überlegte einen kleinen Augenblick, was er ihr Gutes tun konnte, da er wollte, dass sie sich wohl fühlte.

„Lass uns den schönen Tag noch etwas draußen genießen.“, sagte er daher zu seiner Liebsten, da er genau wusste, wie sehr sie die frische Luft benötigte um vollends glücklich zu sein.

„Das ist eine fantastische Idee.“, sagte Ena und lächelte erleichtert, als er das sagte. Dann lächelte sie ihn lieb an und hakte sich bei ihm ein. „Ich lass mich mal überraschen, wo du mit mir hin willst.“, sagte sie, da sie fest davon ausging, das er nicht in den Garten gehen würde.

Sesshoumaru schmunzelte sie nur leicht an. Er hatte da schon eine super Idee und er hoffte, dass sie das freuen würde. „Dann lass uns mal gehen.“, sagte er zu ihr. Aber sein erster Weg war jenseits von der frischen Luft. „Warte kurz hier.“, sagte Sesshoumaru und ließ sie alleine.

Er ging zu einem Diener und gab seine Anweisungen. Danach ging er wieder zu seiner Herzdame und führte sie an die frische Luft, denn er steuerte den Garten an.

Verwundert sah Ena zu ihrem Liebsten. Wollte er wirklich in den Garten? War das nicht zu gefährlich?

Es war ja nicht so, dass sie Angst in seiner Nähe hätte. Doch sie wollte ihm nicht zu nahe treten, in dem sie etwas sagte. Stattdessen lächelte sie und freute sich auf den Ausflug in den Garten.

„Es ist schön, das du dich so um mich kümmerst.“, sagte sie so leise, das nur er es hören konnte.

Sesshoumaru schmunzelte leicht, als er die Worte Enas hörte. „Aber gerne doch.“, lächelte er sie an. Dann ging er in einen abgelegenen Teil des Gartens, denn er wollte nicht, dass Ena mitbekam was sich im Garten abspielen würde.

„Entspann dich ein wenig.“, sagte er zu ihr, da sie etwas versteift zu sein schien.

Diesem Wunsch kam sie sehr gerne nach. Mit ihm an ihrer Seite ging das so wieso am besten. So kam es auch das Ena schon wenige Minuten nach seinen Worten sich, in seinem Arm, vollkommen entspannte.

Auf ihren Vater musste sie keine Rücksicht nehmen, da er bereits mit den Vorbereitungen für den nächsten Tag begonnen haben würde. Sie genoss es hier in seinem Arm den Tag einfach nur zu genießen.

Sesshoumaru war sehr erfreut, dass sie sich vollkommen in seinem Arm entspannte. ‚So ist es schön.‘, dachte sich der Thronfolger.

Er gab ihr ein kleines Küsschen auf ihre Wange, während seine Kralle sanft über ihren flachen Bauch streichelte. Aber gerade als er sie in seinem Arm drehen und sie richtig küssen wollte, konnte er die Stimme eines Dieners hören, der nach ihm rief.

„Bin sofort wieder da.“, sagte er zu seinem Herzblatt, da er nicht wusste ob seine Überraschung bereits fertig war. Als er wenige Augenblicke später wieder zu ihr kam, band er ihr die Augen mit seiner Schärpe zu.

„Und wehe, wenn du sie entfernst!“, kam es gespielt entrüstet von ihm.

Sie war schon leicht erschrocken, als er ihr die Augen verband. Aber sie nickte nur und ließ sich von ihm führen.

‚Was er denn wieder vorhat?’, fragte sie sich in Gedanken.

Sesshoumaru nahm sie an der Schulter und führte sie zu einem anderen Teil des Gartens. Als sie dort ankamen, nahm er ihr die Schärpe von den Augen. „Überraschung!“, sagte er lächelnd zu ihr.

Ena glaubte nicht was sie da sah. Wann hatte er das denn alles arrangiert? Fassungslos sah sie ihren Liebsten an.

Sesshoumaru schmunzelte nur, als er das Gesicht Enas sah. Da er wusste, dass eine ausgewogene Mahlzeit sehr gut war, hatte er einfach mal ein Picknick arrangiert gehabt, denn nicht selten kam es, dass Mahlzeiten während einer Vorbereitungszeit ausfielen, oder aber jeder für sich aß. Er hatte aber nicht so einfach eine Decke mit Speisen hinstellen lassen.

Nein, dieser Ort wurde auch noch hübsch mit Blütenblättern ausgelegt, da er sehr genau wusste wie sehr sie die Pflanzen und schöne Blüten liebte.

„Gefällt es dir?“, fragte Sesshoumaru bei seiner Liebsten nach.

Ena war sprachlos und wusste nicht was sie sagen sollte. Da es ihr an Worten mangelte, gab sie ihm einfach einen leidenschaftlichen und heißen Kuss, als danke schön. Noch nie hatte sie so etwas derart schönes gesehen, geschweige denn das Jemand so etwas für sie gemacht hatte. So kam es das ihr auch noch einige Glückstränen aus den Augen traten.

„Ich danke dir!“, schluchzte sie dabei.

Sesshoumaru genoss ihren Kuss und erwiderte diesen nicht minder leidenschaftlich. Es freute ihn sehr, dass es ihr gefiel.

„Das ist doch gar nichts.“, sagte Sesshoumaru und küsste ihr die Tränen von den Wangen. Danach setze er sich mit ihr auf die Decke und schenkte ihr ein Glas Weißwein ein.

„Dann lass es dir schmecken.“, sagte er zu ihr.

„Danke, du dir auch.“, sagte Ena und nahm das Glas entgegen. Dann griff sie zu den Köstlichkeiten, aber als sie die Physalis sah, konnte sie nicht anders und begann ihren Liebsten zu füttern. Nach der Physalis folgten Annanasstücke, Kiwi und Erdbeeren. So kam es das Sesshoumaru bald mehr zu essen bekam wie sie selber.

Sesshoumaru schmunzelte erst und aß auch etwas, aber nur kurze Zeit später sah er sich mit einer Physalis konfrontiert.

‚IGITT!‘, dachte er sich so bei sich, denn diese runden Dinger mochte er einfach nicht. Aber dann folgten schon das nächste und das nächste Obststück.

‚Na warte.‘, ging es ihm durch den Kopf und er nahm dann ein Stück Kiwi und begann sie zu füttern, danach kam eine Honigmelone und eine Drachenfrucht, die ja so gar keinen Geschmack hatte. Aber dann entdeckte er etwas, dass er wahnsinnig gern aß. Er schnappte sich eine Art Kräcker und bestrich diesen mit Avocadocreme. Dann steckte er ihr diesen in den Mund.

Ena belächelte das Ganze, doch nun kam Avocadocreme, allein der Geruch schaffte sie schon. Doch sie aß es ihm zu liebe ohne mit der Wimper zu zucken.

‚Das war gemein.’, dachte sie, denn Sesshoumaru wusste von früher, das sie Avocados nicht mochte. Doch sie sagte nichts dazu um ihn nicht noch weiter zu ärgern, dass er Physalis nicht mochte, hatte sie nie bemerkt bei den Feierlichkeiten. Da es die im Osten fast immer gab, musste er die notgedrungen gegessen haben. Das tat ihr schon fast wieder leid. Aber da er anscheint diese Creme mochte, bekam er nun auch etwas. Allerdings auf eine andere Art und Weise. Ena tunkte ihren Finger in die Creme, während sie ihn küsste. Kurz bevor sie den Kuss abbrach, steckte sie ihm den Finger mit der Creme in den Mund.

Sesshoumaru schmunzelte, man konnte schon fast sagen, dass er grinste, als Ena den Kräcker aß.

‚Wie du mir, so ich dir!‘, dachte er sich, da er nun einmal wusste, dass sie keine Avocadocreme mochte. Umso überraschter war er dann, als sie ihn küsste. Er hatte ja schließlich keine Ahnung was sie plante. Als er dann ihren Finger in seinem Mund spürte, schleckte er diesen genüsslich ab.

„Hm…lecker!“, sagte er als er den Finger endgültig abgeschleckt hatte. Da musste er seine Schande wohl wieder gut machen. So reichte er ihr noch ein Stück von der Ananas.

‚Ich hätte eine Ananascreme veranlassen sollen.‘, dachte er sich.

Ena aß diese genießend auf, doch dann musste sie zugeben, dass sie erst einmal gesättigt war.

„Das war lecker und eine gelungene Überraschung.“, sagte sie, als sie sich zu ihm beugte und ihm einen weiteren Kuss stahl. „Aber ich bin was das Essen angeht satt.“, sagte sie und grinste ihn schelmisch an.

‚Aber nicht was die Küsse betrifft.’, dachte sie sich den Rest. Wenn sie gekonnt hätte, würde sie ihn einfach nach hinten schubsen, aber das wusste sie, konnte sie nicht schaffen, da er sehr schnell gelernt hatte sein Gleichgewicht auch ohne den zweiten Arm zu halten.

Sesshoumaru musste auch zugeben, dass er keinen Bissen mehr herunter bekam. Aber da gab es etwas, wobei er nie satt wurde. So kam es, dass er sie einfach packte und sie zu sich zog um ihr einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Dabei ließ er sich nach hinten fallen, so dass sie auf ihm lag.

„Bist du wirklich satt.“, grinste er schelmisch. Dabei wühlte er in seiner Hosentasche nach etwas.

Ena konnte nur schelmisch zurück grinsen. „Nach dir werde ich immer hungern.“, sagte sie und küsste ihn. Dabei strich sie sanft mit ihren Fingern über sein Gesicht. Es war schon komisch, aber seit einigen Stunden war alles andere vergessen.

Sie war seit sie mit der Umgestaltung begonnen hatte einfach nur glücklich, das sie hier sein konnte. Vergessen waren all die Sorgen und der Kummer der letzten Wochen. Sie genoss die Anwesenheit im Schloss einfach nur und auch seine Nähe. Dass er gerade etwas suchte, bemerkte sie nicht, da sie so in den Kuss vertieft war.

„Das will ich doch hoffen.“, sagte er zu ihr. Während des Kusses zog er das Kleinod aus seiner Tasche und legte es ihr um den Hals. In diesen Momenten verfluchte er es dass er nur eine Kralle hatte, denn er konnte ihr das Geschmeide nicht so umlegen wie er es mit zwei Armen gekonnt hätte. Dennoch schaffte er es irgendwie den Verschluss zu schließen.

„Lege sie bitte nie wieder ab.“, sagte er bittend zu ihr, denn bei dem Kleinod handelte es sich um die Kette mit dem Orchideenanhänger, welchen sie ihm einfach so auf seinen Schreibtisch zurück gelassen hatte.

Ena war erstaunt was er ihr denn da umhängte und als sie seine Bitte hörte, sah sie hinab auf den Anhänger. Abrupt ließ sie von ihm ab, denn das was er da von ihr hören wollte, fiel ihr nicht leicht. So dauerte es dann auch eine kleine Weile in der sie mit sich haderte. Ein paar Mal glitten ihren Krallen zum Verschluss ließen dann aber wieder los.

‚Was soll ich denn nun machen? Ich würde es so gerne versprechen. Aber kann ich das? Immerhin weiß ich nicht ob ich das Versprechen halten kann. Soll ich es wirklich versprechen?’

Immer wieder dachte sie an das gleiche und als sie einen Moment lang seinen abwartenden und so liebevollen Blick sah, konnte sie nicht anders als mit voller Überzeugung zu sagen.

„Von selber werde ich sie nie wieder ablegen, versprochen.“

Sesshoumaru sah sie einen Augenblick nur an. Aber schon merkte er wie sie sich löste. ‚Du Depp!‘, ging es ihm durch den Kopf.

Warum musste er ihr wieder Schmerzen bereiten?

Dennoch entschloss er sich ihre Antwort abzuwarten. Er sah sie lange und liebevoll an. Er begann zu lächeln, als er ihr versprechen hörte.

„Das freut mich.“, sagte er zu ihr. Dann beugte er sich vor und stahl ihr erneut einen Kuss und hoffte so ihre trüben Gedanken wegwischen zu können.

Was ihm auch für den Moment gelang. Ena erwiderte den Kuss mit der gleichen Leidenschaft wie davor auch. Aber sie selbst war sich im Klaren darüber, das sie spätestens im Schlaf wieder daran denken würde. Egal ob er nun bei ihr lag oder nicht. Das hieß wenn sie überhaupt Schlaf fand, denn was ihr Vater vorhatte war nicht ungefährlich und sie machte sich doch Sorgen, auch wenn er sie im Moment nur triezte. Doch für diesen Moment rückten auch diese Gedanken schnell wieder in den Hintergrund.

„Und was kommt als nächstes?“, fragte sie dann einfach mal nach um ihre Gedanken ganz zu klären.

Nun war der Thronfolger aber in der Bredouille, denn eigentlich hatte er weiter nichts geplant. Auch das Picknick war eine Kurzschlussreaktion gewesen. Jetzt musste er aber denken, doch irgendwie fiel ihm nichts ein.

„Tja, keine Ahnung.“, gab er offen und ehrlich zu. „Was würdest du denn gerne machen?“, fragte er bei ihr nach.

„Noch etwas hier bleiben, wenn es Recht ist.“, sagte sie, nachdem sie ihre Überraschtheit überwunden hatte. Da war sie echt erstaunt, dass er nichts weiter vorhatte. „Und deine Nähe einfach nur genießen.“, kam es etwas wehmütig.

Sesshoumaru hörte natürlich den wehmütigen Tonfall aus der Stimmlage Enas heraus. „Wir können so lange hier bleiben wie du möchtest.“, sagte er zu ihr und nahm sie erneut in seinen Arm. Er wusste, dass sie einfach seine Nähe brauchte und diese würde er ihr auch geben. Und er hoffte dadurch dass sie auch wieder etwas fröhlicher wurde, auch wenn er wusste, dass er ihr nicht alle Sorgen nehmen konnte.

Ena kuschelte sich regelrecht an den Thronfolger und genoss seine Wärme und Nähe. Sie wusste genau, dass sie nie mit einem anderen glücklich werden würde. Deswegen genoss sie diese Momente umso mehr.

Sesshoumaru schmunzelte leicht, als er merkte, wie sie sich an ihn ankuschelte. Das war auch für ihn einer der schönsten Momente. So begann er dann sie leicht über ihren Arm zu streicheln und ihre Wangen zu küssen. Irgendwann döste sie unter seinen Zärtlichkeiten leicht ein.

Aber dann konnte er ihrem gleichmäßigen Atem hören.

War sie etwa eigeschlafen?

Das musste er genau wissen. Und tatsächlich schien sie zu dösen.

‚Soll ich jetzt beleidigt sein?‘, dachte er so bei sich, aber er beschloss sie schlummern zu lassen. Doch er stand noch nicht gleich auf, sondern wartete, bis sie richtig eingeschlafen war.

Aber diesen Gefallen tat ihm Ena dann doch nicht. Kurz bevor sie richtig einschlief erwachte sie, weil sie eine Warnung der Natur erhielt. So kam es das sie sich fast alarmiert aufsetzte.

„Irgendetwas stimmt hier nicht.“, sagte sie noch bevor der Thronfolger sie fragen konnte, was los war. „Hier im Garten ist etwas das eigentlich nicht hier her gehört.“, fügte sie noch an und versuchte das Etwas zu finden, doch das war gar nicht so einfach.

Sesshoumaru dachte, dass sie jeden Moment richtig schlafen würde. Umso überraschter war er, als sie so abrupt aufwachte. Er wollte schon fragen was denn los sei, da er es nicht verstand, als er ihre Erklärung hörte.

„WAS?“, kam es vollkommen überrascht von dem Thronfolger, denn ihm war nichts Ungewöhnliches aufgefallen.

„Kannst du mir sagen von wo?“, fragte er daher nach, denn er konnte einfach nichts fühlen. Keine Aura kein gar nichts.

„Es kommt von rechts, eine Art Käfer oder so. Zumindest ist die Natur hier sehr aufgeregt und es kommt näher.“, sagte sie und fackelte aber schon nicht mehr lange, da sie jetzt genau spüren konnte wie es sich durchs Gras bewegte.

Deswegen befahl sie nun auch der Natur sich zurück zuziehen, damit man dem Eindringling beikommen konnte. Und tatsächlich konnten sie einige Meter von sich entfernt einige Giftkäfer sehen.

„Die kommen wirklich nur im nördlichen Teil des Landes vor.“, sagte Ena und begann den ersten in einen Rankenkäfig zusperren.

Sesshoumaru fluchte innerlich. Musste er Ena jetzt auch noch im Schloss einsperren? War man denn nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden sicher?

Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

„Sperre die Käfer ein, dann ist es mir leichter sie zu töten.“, flüsterte Sesshoumaru seiner Ena zu, während er den ersten Käfer mit seiner Peitsche erschlug, da sein Gift garantiert nicht anschlagen würde.

Ena tat wie er ihr zuflüsterte und sperrte jeden der Käfer in einen Rankenkäfig. Ein jeder der Rankenkäfige samt Inhalt wurde von der Energiepeitsche Sesshoumarus beseitigt. Als sie fertig waren sondierte Ena wieder die Gegend und gab einen Moment später Entwarnung. Allerdings verspürte sie nun nicht mehr den Drang an der frischen Luft zu bleiben.

Sesshoumaru war total erstaunt wie gut Ena die Natur einsetzen konnte, nicht nur zur Verschönerung sondern auch im Kampf. Es war ihm ein leichtes die Käfer zu zerstören. Als der Kampf dann zu ende war, nahm er Ena an der Hüfte.

„Das hast du sehr gut gemacht.“, sagte er ihr. Als Dank für ihre Hilfe gab er ihr noch einen Kuss und ging mit ihr ins Schloss, denn hier war es nicht mehr sicher genug.

„Es tut mir Leid, aber der Garten ist wohl auch nicht mehr sicher genug.“, sagte er zu Ena und veranlasste den Zugang zum Garten zu schließen.

„Da kannst du doch nichts für.“, sagte Ena darauf hin. Das Lob wusste sie ohne weitere Worte zu schätzen. „Das war Neras Werk, aber auf ihrer Seite muss jemand sein, der auch mit der Natur umzugehen weiß.“, sagte sie noch, während sie zum Gemach gingen.

Sesshoumaru knurrte als er die Worte Enas hörte. Es konnte nur eine geben, welche die Natur genauso beherrschte wie die östliche Familie.

„Shunran!“, entfleuchte es ihm. „Dieses Biest.“, mit jedem seiner kurzen Worte wurde er immer zorniger. „Da muss ich dich leider unter Arrest setzen.“, kam es sehr bedauernd von dem Thronfolger.

Ena war beinahe erschrocken, als sie sein Knurren hörte. Dann folgte ein Name und das er sie einsperren wollte.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, Sess.“, meinte sie erschrocken. „Wer ist diese Shunran, das du meinst so handeln zu müssen?“, fragte sie besorgt.

Sesshoumaru sah seinen Schatz mit leidvollem Blick an. „Das war mein voller Ernst. Shunran ist eine sehr mächtige Youkai, die die Gewalten der Natur zum bösen einsetzt. Ich will dir damit nicht sagen, dass du schwach bist, aber sie ist eben sehr mächtig. Du weißt doch wie es ist, wenn man eine besondere Gabe zum bösen einsetzt, oder?“, fragte er bei ihr nach.

Ena sah ihn leicht entgeistert an. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man die Natur nur so quälen konnte. Ihr würde das nie in den Sinn kommen. Dass es schon einmal anders war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern.

Deswegen meinte sie dann auch: „Da ich es noch nie getan habe, kann ich mich nicht dazu äußern. Vater und Mutter haben mich immer gewarnt und gesagt, dass ich die Natur nur mit einem guten Gewissen einsetzen soll. Sie meinten dass mir dann nichts passieren könnte. Daran habe ich mich auch immer gehalten. Wie du vielleicht weißt.“

Ena sah ihn kurz an. „Selbst als Neji mich vor Jahren bloß gestellt hatte, habe ich sie nicht dazu benutzt um meine Wut an ihm auszulassen. Falls du dich erinnerst.“

Es folgte ein tiefer Seufzer. „Ich werde tun was immer du für meine Sicherheit für richtig erachtest, versprochen.“, sagte sie noch abschließend.

Und wie sich Sesshoumaru daran erinnerte das Neji sie vollkommen bloß gestellt hatte. Schon damals hätte er dem nördlichen Prinzen den Hals umdrehen können, für den Affront gegen Ena. Auch wenn er sie damals noch nicht bewusst liebte, so mochte er sie schon immer sehr.

„Ich war damals schon sehr stolz auf dich, dass du die Contenance nicht verloren hattest.“, gab Sesshoumaru nun auch endlich zu, denn damals hätte er es abgestritten, hätte man ihn gefragt wie er es fand, dass die östliche Prinzessin so gut an sich halten konnte.

„Ich wünschte es gäbe eine andere Lösung, aber die gibt es leider nicht.“, setzte er noch hinterher.

„Schon gut, dich trifft keine Schuld, das es dazu gekommen ist.“, sagte Ena. „Ich werde das schon überleben.“, sagte sie mit einem Lächeln.

„Schlimmer als im südlichen Schloss kann es ja nicht werden, denn da durften wir fast gar nicht raus. Nur mal wenn Kagome und Rin AhUhn versorgt haben und selbst dann ist eigentlich fast immer nur Ayame mitgegangen.“, sagte sie noch. „Und das habe ich auch überstanden.“, setzte sie hinter her. Mittlerweile waren sie dann auch im Gemach angekommen. Ena trat kurz zum Fenster und sah hinaus.

‚Bis bald mal wieder Freiheit.’, dachte sie und wenn man genau hinsah, dann konnte man sehen, das der linke Orchideenstock seine Köpfe hängen ließ.

Sesshoumaru wurde das Herz schwer, als er den Worten Enas lauschte. Er konnte doch auch nichts dagegen ändern, aber wenn Shunran sich an Ena ran machte und dafür die Natur einsetzte, dann konnte es verdammt gefährlich für sie werden. Noch schlimmer wurde es, als sie am Fenster stand. Am liebsten hätte er sie gepackt und sie erneut nach draußen gebracht, aber das war leider nicht mehr möglich.

Dennoch ging er zu ihr und nahm sie von hinten in seinen Arm. „Ganz so schlimm wird es hier nicht sein, das verspreche ich dir.“, sagte er ihr dann und hoffte somit sie wieder etwas aufzuheitern.

„Das hoffe ich.“, sagte Ena und schmiegte sich an ihn. „Ich sagte doch schon, das ich brav sein werde und auf dich höre.“, wiederholte sie sich noch mal und schloss ihre Augen. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an die schönen Stunden dachte.

„Es war ein schöner Ausflug.“, fühlte sie sich dann noch verpflichtet zu sagen. „Danke dafür.“

Während sie das sagte hoben die Orchideen wieder leicht ihre Köpfe an.

„Es wird ja nicht für ewig sein.“, versuchte er sie zu trösten. Dann lächelte er leicht. „Dafür musst du dich doch nicht bedanken, denn ich fand ihn auch sehr schön.“, sagte er zu ihr.

‚Nur schade, dass er so enden musste.‘, ging ihn durch den Kopf. Er schloss sie noch mehr in seinen Arm und küsste sie in den Nacken.

Ena schloss genießend ihre Augen. Das tat so unheimlich gut. Sie wünschte sich die Zeit würde hier und jetzt einfach stehen bleiben, doch das ging ja leider nicht. So versuchte sie diesen Augenblick in ihrem Herzen zu behalten.

„Was soll das werden wenn es fertig ist, du kleiner Verführer?“, neckte sie ihn nach einer Weile und unterband somit ihr Knurren.

Sesshoumaru konnte nur grinsen, als er die Frage Enas hörte. „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte er bei ihr nach. „Der Verführer will dich ein wenig verführen.“, sagte er und küsste sie einfach weiter. Dennoch wusste er, dass er nicht zu weit gehen durfte und das würde er auch nicht tun.
 

Das war es auch schon wieder von RamDamm und mir (Kagome0302)

Wir hoffen, dass euch das Kapitel gefallen hat^^
 

Bis zum nächsten Mal
 

Eure

RamDamm und Kagome0302



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-04T00:27:25+00:00 04.12.2018 01:27
Was ist in Opa gefahren? Der dreht am Rad oder was so ein Idiot.

Wer sind dise geheimen Personen nur und was haben sie genau vor?


Von:  Ruka-chan
2017-07-29T22:53:15+00:00 30.07.2017 00:53
Hallo!! Mein Gott es tut mir so leid zu wissen,dass es dir nicht gut geht/ging. Wie ost es jetzt? Alle wieder gut? Ich warte schon auf das Nächste Kapitel...nur deine Fanfictions retten mich vor der Langenweile im Urlaub xD jedenfalls richtig cool ❤️
Von:  nicoleherbster
2017-07-18T18:07:44+00:00 18.07.2017 20:07
Oh schön es geht weiter. Ich liebe diese Geschichte einfach.
Antwort von:  Kagome0302
20.07.2017 08:39
Hallo Nicole,

vielen lieben Dank für dein Kommi.
RamDamnm und ich freuen uns sehr, dass es dir wieder so gut gefallen hat.

LG aus Schleswig Holstein & Niedersachsen
Kagome0302& RamDamm
Von:  Ookami-no-Tenshi
2017-07-17T21:01:37+00:00 17.07.2017 23:01
Oh du Arme, ich hoffe dir gehts wieder gut! O.O

Aber nun zur Geschichte. Das Kapi hat mir megagut gefallen. Es ist schon lustig, dass im Schloss immer Frauen, die Hosen anhaben. Wie Izayoi mit dem Taishou umgesprungen ist, herrlich! Ich hab mich kaputt gelacht. XD
Aber bei Sesshy ist es nicht besser. Rin und Ena müssen ihn nur mal lieb angucken und schon schmilzt seine Autorität dahin ;P

Endlich kommen auch Kagome und InuYasha wieder. Es ist immer noch am Spannendsten ( und vor allem am Lustigsten XD ) wenn die ganze Bande beisammen ist. *Kago & Inu Fähnchen schwenk*
Ich bin auch gespannt, wie es mit den Katzen weitergeht und finde die Idee, dass die 4 Panthergeschwister mitspielen echt genial.
Freue mich schon sehr darauf, wies weitergeht.

Lg. Ookami-chan
Antwort von:  Kagome0302
20.07.2017 08:37
Hallo,

ja vielen Dank es geht mir wieder gut.

Vielen herzlichen Dank für dein Kommi. Es freut RamDamm und mich sehr, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat.
Nun ja, die Frauen müssen auch stakr sein, denn ein Spriochwort sagt, dass hinter jedem Mann eine starke Frau steht. Nur dann können die Männer wirklich zeigen was in ihnen steckt und Inu ist ja auch nur so gut, weil er Kagome unbedingt beschützen möchte

Ja, ich finde es auch immer am schönsten Sachen mit InuYasha und Kagome zu schreiben, aber die Geschichte besteht ja nicht aus dem beiden. Aber RamDamm und ich können dir versprechen, dass die Familie Taishou noch das ein oder andere Abenteuer bestehen müssen. Aber es wird auch immer wieder romantisch werden, großes Ehrenwort.

LG
Kagome0302 und RamDamm


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