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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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stressige Vorbereitungen

Hallo ihr Lieben,
 

es tut uns sehr leid, dass es wieder länger gedauert hat. Aber bei RamDamm und mir hat es ein paar private Probleme gegeben, die behoben werden mussten.

Nun wünschen wir euch sehr viel Spaß beim Lesen
 

Stressige Vorbereitungen
 

Kurze Zeit nachdem Sesshoumaru sich auf den Weg machte um Prinzessin Ena abzuholen, war es auch für die restliche Familie Taishou Zeit um sich auf den Weg nach Musashi zu machen.

Die Reise war sehr angenehm. Der Taishou und InuYasha hatten ihre Frauen endlich einmal für sich. Sie ließen sich durch die Anwesenheit der anderen gar nicht stören.

Nachts schlossen die Männer ihre Frauen einfach in den Arm und genossen deren Anwesenheit und deren Wärme.

Da InuYasha aber Shippou abholen sollte, mussten sich InuYasha und Kagome auf halben Weg trennen, was für beide nicht gerade so schön war.

„Wir sehen uns in zwei bis drei Tagen, Süße!“, hatte InuYasha beim Abschied gesagt, bevor er seine Verlobte heiß und innig küsste.

Kagome stieg sofort in den Kuss mit ein und erwiderte diesen nicht minder leidenschaftlich, wie ihr Verlobter.

„Pass auf dich auf, Inu!“, sagte sie mit Nachdruck in der Stimme.

„Du kennst mich doch!“, erwiderte er mit einer etwas belustigt klingenden Stimme. Dass sie sich auch immer so viele Sorgen machen musste. Er gab ihr noch einen Kuss, bevor er sich endgültig von ihr löste.

Während Kagome mit den anderen nun in nördlicher Richtung weiterging, ging InuYasha mehr östlich weiter um seine Aufgabe zu erfüllen. Doch er grummelte schon leicht, dass die Aufgabe gerade mal wieder ihn getroffen hatte.

Aber was tat er nicht alles, damit die Hochzeit seiner Freunde ein gelungenes Fest würde, denn schließlich hatten sie ihre Feier extra wegen ihm und Kagome verlegt. So das auch sie daran teilhaben konnten.
 

Mittlerweile waren Kagome und ihre zukünftigen Schwiegereltern in Musashi angekommen. Freudig wurden die drei begrüßt. Man unterhielt sich und schon sehr bald verließ Kagome die Familie und ihre Freunde.

Als erstes wollte sie zum Schrein hier in der Jidai gehen. Sie betete erst einmal für Kikyou und Kaede. Dann sah sie sich den Schrein an, doch sie stellte fest, dass hier alles in bester Ordnung war.

Jedoch brauchte sie noch einige Dinge, deswegen verabschiedete sie sich von ihrer Familie und sprang durch den Brunnen.

In der Neuzeit angekommen, fiel Kagome sofort auf, dass der Schrein hier irgendwie ungepflegt wirkte.

„Was ist denn hier los?“, sagte sie mehr zu sich selbst, als zu irgendjemanden. Kurz darauf ging sie zur Küchentür und trat ein.

„Ich bin wieder da!“, rief sie, nachdem sie eingetreten war.

Doch es kam im ersten Moment keine Antwort. Erst nach einigen Minuten kam ihr Bruder die Treppe herunter.

„Hallo Kagome. Das wird Mama aber freuen, das du da bist.“, sagte er ebenfalls erfreut sie zu sehen. Denn es war schon eine kleine Weile her, dass sie vorbeigeschaut hatte.

„Hallo Souta. Wo sind denn Mama und Opa?“, wollte Kagome wissen.

„Opa liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Herzinfarkt. Mama ist gerade bei ihm.“, sagte Souta traurig und doch merkte man ihm an, dass er froh über ihren Besuch war.

„Was?“, die Worte brauchten bis sie bei Kagome ankamen. „Wo liegt er?“, wollte sie nach einer kleinen Weile wissen.

Souta erzählte seiner Schwester alles was sie wissen musste und dann entschied sich Kagome dazu ins Krankenhaus zu fahren.
 

Zur selben Zeit fanden in der Jidai die letzten Vorbereitungen für den nächsten Tag statt. Sogar InuYasha und Shippou halfen freiwillig.

Der Hanyou tat es um sich von der Tatsache abzulenken, das Kagome nirgends zu finden war. Aber es gab hier noch soviel zu tun, das er gar nicht auf die Idee kam, um nach seiner Verlobten zu suchen.

Erst gegen Abend kam er wieder dazu an seine Verlobte zu denken. Während des Essens vermisste er sie besonders und fragte er auch endlich wo sie denn sei.

„Kagome wollte in ihre Epoche um noch etwas zu besorgen.“, sagte Izayoi dann. „Aber zum Essen wollte sie eigentlich zurück sein.“

„Dann werde ich mal nach ihr schauen.“, sagte der Hanyou. Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg Richtung Neuzeit, wo er seine Verlobte vermutete. Allerdings war er auf dieses Treffen nicht vorbereitet.
 

Es war mittlerweile dunkel, als der Hanyou endlich die Epoche wechselte. Er trat leise aus dem kleinen Schrein und ging über das Gelände. Er hatte irgendwie das Gefühl, das hier etwas nicht stimmen würde. Und dann sah er die Person, welche sein Herz begehrte wie nichts Anderes auf der Welt.
 

Als es endlich dunkel geworden war, hatte Kagome den Besuch bei ihrem Opa beendet. Er sah so schlecht aus und nun war sie in der Zwickmühle.

Sie hatte in der Jidai schon ihre Aufgaben, doch sie wollte ihren Opa nicht im Regen stehen lassen, als er sie darum bat, dass sie sich um den Schrein kümmern möchte. Zumindest so lange bis er wieder daheim sein würde.

Kagome hatte ihm versprochen, dass sie mit ihrem Schwiegervater reden würde, doch mehr konnte sie ihrem Großvater nicht versprechen.

Das sie beobachtet wurde, bekam die junge Miko nicht mit. Mit einem traurigen Seufzer ging sie Richtung Stadt. Sie wollte sich noch mit ihren Freundinnen zu einem kleinen Plausch treffen. Auf die Idee, das InuYasha eventuell schon wieder da war kam sie nicht, deshalb suchte sie auch nicht die Gegend nach seinem Youki ab.
 

Einige Zeit später befand sich Kagome in der Stadt. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass sie einen Begleiter hatte, denn dieser wunderte sich sehr über Kagomes Verhalten. Irgendwie sah sie so betrübt aus und das gefiel Kagomes Schatten gar nicht.

„Kagome-chan!“, konnte die junge Frau drei weibliche Stimmen hören. Diese gehörten zu Ayumi, Yuka und Eri.

Die Angesprochene drehte sich zu den Stimmen um und konnte nun auch ihre Freunde sehen. „Guten Abend.“, sagte sie einfach nur. Diese Aussprache hatte sie sich einfach in der Jidai angewöhnt, ohne dass sie es gemerkt hatte.

„Nicht so förmlich, Kagome-chan.“, sagte Ayumi darauf nur und musste augenblicklich lächeln. Sie erkannte schon noch ihre Freundin, aber Kagome hatte sich verändert. Sie wirkte aber im Moment nicht so lebenslustig wie früher.

„Entschuldigt. Wollen wir gehen?“, fragte Kagome, denn dass sie sich an dieser Stelle trafen war untypisch, da sie sich in einem Kaffee verabredet hatten. Und keiner der vier Frauen merkte etwas von dem Schatten, welcher ihnen folgte.
 

„Wie geht es der kleinen Izayoi, Ayumi?“, fragte Kagome, nachdem sie den Kaffee bestellt hatten. Sie war schon so gespannt, was ihre Freundin erzählen würde.

„Die Kleine ist ein echter Sonnenschein.“, begann Ayumi zu erzählen. „Sie wächst und gedeiht prächtig und die Milch verträgt sie auch sehr gut.“, setzte sie noch hinter.

„Stillst du noch?“, wollte Kagome von ihrer Freundin wissen und im nächsten Augenblick konnte sie den traurigen Gesichtsausdruck bei Ayumi sehen.

„Nein, wir mussten schon nach zwei Monaten abstillen, da Izayoi die Muttermilch nicht vertragen hat. Aber die Folgemilch verträgt sie umso besser.“, erzählte die stolze Mutter.

„Aber nun genug von mir. Was ist mit dir und InuYasha? Was habt ihr in der letzten Zeit so alles erlebt?“, wollte Ayumi nun ihrerseits wissen und traf damit genau den Punkt, denn auch Yuka und Eri brannten darauf Neuigkeiten zu erfahren.

Kagome seufzte einmal tief. Das konnte ja nun lange dauern, aber dennoch erzählte sie ruhig, was sie in der Jidai alles erlebten und auch, dass sie eigentlich dort sein müsste, da ihre Freunde bald heiraten würde.

„Und was steht dem im Wege?“, fragte nun Yuka, die das ganze Dilemma nicht verstanden hatte. Wenn sie dort Pflichten hatte, dann musste sie denen doch nachkommen.

„Mein Großvater liegt im Krankenhaus und ich habe keine Ahnung was ich jetzt machen soll.“, erzählte sie mit einem betrübten Gesicht.

„In wiefern weißt du nicht, was du machen sollst?“, konnte man nun eine tiefe männliche Stimme hören. Alle Anwesenden bekamen große Augen und wie in Zeitlupe wendeten sich alle Köpfe zu dieser Stimme.
 

Kagomes Schatten hatte sich dazu entschlossen nicht einfach so zu folgen, nein er wollte sich auch zeigen, damit Kagome wusste, dass er da war. Er betrat das Café und konnte gerade noch so die Aussage der jungen Frau hören.

„In wiefern weißt du nicht, was du machen sollst?“, fragte er daher nach und als er die Köpfe in seine Richtung drehen sah, konnte er nur lächeln.

„InuYasha!“, kam es vollkommen überrascht von Kagome. Woher wusste er wo sie war? Sie hatte ihn gar nicht bemerkt.

„Hallo!“, kam es nur locker und leicht von dem Hanyou, aber dann wiederholte er erst einmal seine Frage. „Was weißt du nicht, Süße?“

„Ich denke, wir lassen euch mal alleine.“, sagte nun Ayumi. Auch wenn sie noch gerne einiges von Kagome erfahren hätte, so wusste sie wie es war, wenn man mit dem Mann alleine sein wollte.

Sie war es auch, die die Rechnung bezahlte und dann schleifte sie ihre Freundinnen nach Hause.

InuYasha und Kagome blieben noch eine Weile sitzen und schwiegen sich an. Nach einer Weile begann Kagome zu erzählen.

„Opa liegt mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus und er hat mich gebeten ihm im Schrein zu vertreten solange er krank ist.“, antwortete Kagome und man merkte, dass ihr dies nicht gerade leichtgefallen war. Sie machte eine kurze Pause ehe sie weitersprach.

„Ich sagte ihm, dass ich mit deinem Vater reden würde, andererseits möchte ich meinen Großvater auch nicht enttäuschen.“, setzte sie leise hinter.

InuYasha hatte genau zugehört, aber da er fand, dass dies nicht wirklich der beste Ort zum Reden war. Daher brachte er sie nach Hause.
 

Dort angekommen, stieg er direkt über Kagomes Fenster ein und setzte die junge Frau auf ihr Bett. Als sie saßen, gab er ihr erst einmal einen süßen Kuss.

„Wenn du Vater die Sachlage richtig erklärst, dann wird er auch nichts dagegen haben, Süße!“, versuchte InuYasha seine Angebetete zu beruhigen. Er selber fand das einfach großherzig, was Kagome vorhatte und diese Großherzigkeit liebte er wahnsinnig an ihr.

„Bist du sicher?“, fragte Kagome leise nach, denn sie wollte ihren Schwiegervater in Spe nicht verärgern.

„Da bin ich mir sogar sehr sicher.“, bestätigte InuYasha seine Aussage. „Aber das können wir ja morgen in Ruhe mit Vater besprechen. Heute Nacht bleiben wir erst einmal hier.“, setzte er noch hinterher. Er küsste seine Verlobte leidenschaftlich und half ihr von dem unnötigen Ballast wegzukommen. Nach einer Kuschelrunde schliefen sie Arm in Arm ein.
 

In Windeseile schaffte Sesshoumaru den Weg in das östliche Schloss. Die Wachen am Schlosstor grüßten ihn und ließen ihn eintreten.

„Ist der Lord im Schloss?“, fragte der Thronfolger die Dienerin, welche wie aus dem Nichts neben ihm auftauchte.

„Ja, Eure Lordschaft. Wenn Ihr es wünscht, dann kann ich Euch zu ihm bringen.“, sagte die Dienerin unterwürfig, wie er es nicht anders gewohnt war.

„Dann bring mich zu ihm.“, befahl der Thronfolger des Westens.

Die Dienerin ging vor und brachte den Thronfolger zum Arbeitszimmer des Lords. Sie klopfte an und wurde hereingebeten. „Seine Lordschaft Sesshoumaru-sama bittet um eine Audienz, Mylord.“, sagte sie und verneigte sich tief.

„Lass ihn eintreten und gib Bescheid, dass wir einen Gast haben. Außerdem muss das Gemach der westlichen Familie gerichtet werden.“, befahl der Schlossherr. Die Dienerin verschwand und bat Sesshoumaru einzutreten, was dieser, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, tat.

„Willkommen in meinem Schloss, Sesshoumaru.“, begrüßte ihn Lord Eiliko. „Was verschafft mir die Ehre, Eures Besuches?“

„Danke, Lord Eiliko.“, erwiderte der Thronfolger den Gruß. Dann begann er sein Anliegen vorzutragen.

Der Lord versprach darüber nachzudenken. Es erschien ihm nicht gerade sicher seine einzige Tochter in den Westen reisen zu lassen. Danach entließ er den Thronfolger erstmal.

Dieser machte sich auf die Suche nach seiner Angebeteten und fand sie dort wo Kagome ihm, vor ein paar Tagen im Gespräch, gesagt hatte.

„Ist es hier draußen nicht zu gefährlich für Euch?“, fragte Sesshoumaru einfach mal nach, als er bei ihr angekommen war.

Die junge Prinzessin erschrak fürchterlich. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht mit ihrem Liebsten.

Oder war das ganze nur Wunschdenken?

„Sesshoumaru-sama?“, fragte sie deswegen einfach mal förmlich nach, denn sie glaubte noch immer an eine Halluzination.

Der Thronfolger nickte nur leicht. Von außen ließ er sich aber nicht anmerken wie es im Inneren aussah. Am liebsten würde er sie sofort in seine Arme ziehen, aber das durfte er nicht, da sie offiziell noch kein Paar waren und er sich an das was sein Vater gesagt hatte, halten wollte. Desweiteren wusste er noch nicht inwieweit seine Liebste ihre eigene Familie eingeweiht hatte. Er wollte ihr einfach nicht vorgreifen und ihr die Gelegenheit geben, es ihrer Familie selbst zu sagen.

„Was sucht Ihr denn so alleine in diesem Garten?“, fragte er trotzallem besorgt nach, denn das war eine ziemliche Gefahrenquelle.

„Mich von meinem geheimen Wünschen verabschieden. Und das andere interessiert mich alles nicht mehr. Wenn man mich erwischt, ist das besser, als all das was noch vor mir liegt.“, erwiderte Ena in einem nicht deutbaren Tonfall. Doch das nächste, was sie sagte, warf bei ihrer Begleitung einige Fragen auf. „Ich wünschte, dass ich das alles umgehen könnte.“, kam es traurig.

„Wie meint Ihr das, Prinzessin?“, fragte Sesshoumaru. Der traurige Gesichtsausdruck seiner Liebsten gefiel dem Thronfolger überhaupt nicht, aber er durfte sich nichts anmerken lassen. Auch wenn ihm das mehr als nur schwerfiel, bei ihrem momentanen Anblick.

„Ich soll im November heiraten und den Youkai kenne ich noch nicht mal. Vater hat gesagt, dass ich ihn erst auf der Hochzeit Eures Bruders kennenlerne.“, sagte sie und sah ihren Liebsten traurig an. Man spürte, dass ihr das so gar nicht gefallen wollte.

Der Thronfolger schluckte hart. Was hatte Ena da gerade gesagt?

Das war doch wohl nicht möglich. Nein, er musste sich verdammt noch mal verhört haben.

„Und wie kommt Euer Vater auf diese schwachsinnige Idee?“, fragte er in seiner gewohnt kühlen Art. Dass es tief in ihm brodelte, das ließ er sich aber in diesem Moment nicht anmerken.

„Oh, er kam vor knapp 200 Jahren auf die Idee mich heimlich mit einem Youkai zu verloben, den ich bis heute nicht kenne. Und dann soll ich den auch noch gleich nach meinem 670. Geburtstag heiraten. Das ist so unfair, Sesshoumaru.“, sagte sie dann. „Es ist so endgültig und ich kann nichts daran ändern.“ An die Möglichkeit mit dem Vater ihres Geliebten zu reden dachte sie nicht im Geringsten. Auch nicht daran, dass der Taishou der Ranghöchste der Youkai war und so eine Heirat vielleicht verhindern könnte. Sie war von der Nachricht so überrollt worden, dass sie nicht klar denken konnte und nun begann zu weinen.

Sesshoumaru dachte einfach nicht mehr nach. Er ging auf seine Liebste zu und nahm sie in den Arm. Auch wenn er nicht wusste, was er machen sollte, aber diese Heirat würde er versuchen zu verhindern, koste es was es wolle.

„Scht…nicht weinen, Ena!“, versuchte er sie zu trösten. Er mochte es einfach nicht, wenn ihr schönes Gesicht Tränen aufzeigte. „Ich lass mir was einfallen.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Er würde sie sich nicht wegnehmen lassen, soviel war schon einmal klar. Nur noch nicht wie er es verhindern könnte. Doch da würde ihm mit Sicherheit etwas einfallen.

Ena ließ sich etwas fallen, aber nicht zu viel, da sie genau wusste, dass es eigentlich nicht sein durfte, was sie hier gerade tat.

„Danke!“, sagte sie kaum hörbar, als sie sich wieder aus seinen Armen löste.
 

Dass diese Szene beobachtet wurde, bemerkte keiner der beiden.

Eine Person hatte alles mit Genugtuung gesehen und setzte sich nun lächelnd an seinen Schreibtisch zurück. Nun hatte diese Person die Antwort welche für die Entscheidung wichtig war. So brauchte sie auch nicht weiter darüber nachdenken und fasste hoffentlich den richtigen Entschluss.
 

Sesshoumaru wunderte sich, als Ena sich aus seinen Armen löste. Aber schon Sekunden später hallten die Worte seines Vaters in seinen Ohren wider.

‚Keine Schmuserein bevor ihr offiziell ein Paar seid.‘

Augenblicklich verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken.

„Schon gut!“, kam es irgendwann von Sesshoumaru und er klang wieder gewohnt kühl wie sonst auch immer. Aber dennoch blieb er zusammen mit seiner Angebeteten im Garten. Erstens wollte er ihren Wunsch erfüllen und zweitens benötigte sie seinen persönlichen Schutz.

Ena sagte nichts weiter dazu und bestaunte einfach nur die Rosen. Sie versuchte normal zu wirken, schaffte das aber nicht einmal ansatzweise. Nach einiger Zeit gingen sie in das Schloss zurück. Bis zu diesem Moment waren keine weiteren Worte mehr zwischen ihnen gefallen. Beide genossen sie einfach still und leise die Nähe des anderen. Jeder war dabei vertieft in seine eigenen Gedanken über die nicht so schönen Neuigkeiten.
 

Der Morgen war unerbittlich hereingebrochen und die Sonne schien einer Person sodermaßen ins Gesicht, dass diese sich drehte in der Hoffnung sich von dem gleißenden Licht wegdrehen zu können, denn sie wollte einfach noch nicht aufstehen.

Als sie sich drehte, stieß sie plötzlich auf Wiederstand und das machte sie stutzig.

Wer lag denn in ihrem Bett?

Wenn das mal wieder Souta war, dann konnte der sich aber frisch machen. Denn schließlich hatte er sein eigenes Zimmer und war auch schon groß genug um alleine zu schlafen.

Leicht öffnete sie ihre Augen und dann sah sie die Person in ihrem Bett.

Aber warum lag er in ihrem Bett?

Doch dann fiel ihr mit einem Schlag alles wieder ein. Der Besuch im Krankenhaus, der Plauschabend mit ihren Freundinnen und wie er plötzlich dort im Kaffee auftauchte.

„InuYasha!“, kam es nur ganz leicht über Kagomes Lippen. Sie war so froh, dass er da war. So kam es, dass sie sich an ihn kuschelte.

Der Hanyou wurde von der Aktion natürlich wach und öffnete seine Augen und sah seine Angebetete, wie sie sich an ihn kuschelte. Sofort legte er ihr einen Arm um die Hüfte und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Guten Morgen, meine Süße!“, sagte er in einem ruhigen liebevollen Tonfall.

Kagome erschrak leicht, als sich InuYashas Arm um ihre Hüften schlang.

Hatte sie ihn etwa geweckt?

Als sie den kleinen Kuss spürte, schloss sie genießerisch ihre Augen. „Guten Morgen, Inu!“, grüßte sie im selben Tonfall zurück.

InuYasha lächelte seine Kagome an und drehte sich einmal mit ihr um sie richtig küssen zu können. Er war sehr glücklich, als er merkte, wie Kagome den Kuss erwiderte. Aber es lag noch immer ein kleiner Schatten über ihrem momentanen Glück, denn es stand noch das Gespräch mit dem Vater an. So kam es nach einer kleinen Weile, dass sich beide duschten, anzogen und zum Brunnen gingen, denn frühstücken wollten sie mit den Freunden und InuYashas Familie.
 

„Wurde auch langsam Zeit.“, wurden die Zwei von einer männlichen Stimme begrüßt und InuYasha seufzte gleich auf.

Womit hatte er das nur wieder einmal verdient?

„Es ging nicht früher!“, kam auch gleich die Antwort des Hanyous. „Und dir auch einen schönen Guten Morgen, Vater.“

Der Taishou sah sich seinen Sohn an. „Probleme?“, fragte er, denn so unpünktlich waren sie sonst nie und auch das Verhalten seiner Schwiegertochter in Spe deutete darauf hin.

„Gewaltige!“, erwiderte InuYasha und sah seiner Verlobten hinterher, die schon vorgegangen war und sie beide hier alleine stehen ließ.

„Was ist denn los?“, wollte der Vater wissen. „Kagome sieht so traurig aus.“

„Das ist sie auch.“, begann der Prinz zu erzählen. „Nun weiß Kagome nicht was sie machen soll. Sie hat Angst dich mit ihrer Bitte zu enttäuschen.“, endete der Hanyou seine Erzählung.

„Sie kann mich nur enttäuschen, wenn sie mir nicht vertraut. Und das würde sie, wenn sie mich nicht fragt.“, sagte der Taishou. „Außerdem würde ich ihr diese Bitte nicht ausschlagen, mein Sohn. Denn immerhin ist es die eines weisen alten Mannes.“

‚Das mit dem weisen lass ich mal dahingestellt sein.’, dachte sich InuYasha. Denn nicht immer hatte er das Gefühl, das Opa Higurashis Verhalten weise war.

„Guten Morgen allerseits.“, sagte er, als die beiden Männer endlich im Dorf ankamen.

Nach der allgemeinen Begrüßung begann auch das gemeinsame Frühstück. Sehr zum Leidwesen des Hanyous, war seine Verlobte mehr als nur still.

Sie zog sich auch gleich nach dem Essen zurück.

Während der Rest der Familie gleich mit in die Vorbereitungen eingebunden wurde, ging Kagome ihrer Wege. Zumindest dachte dies der Hanyou und war darüber ein wenig traurig. Allerdings sah er sie kurze Zeit später, wie sie mit seinem Vater sprach.

„Könnte ich bitte kurz mit dir sprechen?“, bat die junge Miko ihren zukünftigen Schwiegervater.

Der Taishou sah seine Schwiegertochter eindringlich an. Nein, sie gefiel ihm heute überhaupt nicht. Bei der Verabschiedung war sie noch so fröhlich und nun?

„Sicher, kannst du das, Kagome.“, sagte der Taishou zu seiner Schwiegertochter in Spe. „Was liegt dir auf der Seele, mein Kind?“, fragte er väterlich nach.

„Ich würde dich gerne darum bitten mich bis auf weiteres von meinen Verpflichtungen gegenüber deiner Familie freizustellen.“, bat Kagome erstmal ohne einen genaueren Grund zu nennen.

Den Taishou wunderte diese Bitte gar nicht, so wie sie heute aussah. So vollkommen traurig und wie es schien auch fertig mit der Welt.

Aber er konnte sie nicht einfach so freistellen. Das brauchte schon seine Gründe und die musste er als Oberhaupt der Familie auch erfahren.

„Verrätst du mir auch einen Grund, Kagome? Du weißt, dass ich dich nicht einfach so von deinen Pflichten entbinden kann.“, kam es vom Inu Taishou.

„Sicher.“, kam es tonlos von ihr. „Du weißt ja, dass ich auf einem Schreingelände aufgewachsen bin. Mein Großvater betreute bisher den Schrein. Nur leider kann er das im Moment nicht. Er liegt sehr krank im Bett und meine Mutter kann den Pflichten nicht alleine nachkommen. Zumal sie auch keine Miko ist.“, erklärte Kagome und wirkte nun noch trauriger.

„Mein Großvater hat mich gebeten, dass ich den Schrein bis zu seiner Genesung leiten soll.“ Nun konnte Kagome nicht mehr anders und begann zu weinen. „Ich will euch beide nicht enttäuschen, doch ich kann mich nicht zweiteilen. Das Problem ist nur, wenn ich mich nicht um den Schrein kümmere, dann muss ein fremder Priester das übernehmen und das würde mein Großvater nicht verkraften. Das würde sein eh schon krankes Herz nicht mitmachen. Aber ich möchte auch meine anderen Pflichten nicht schon wieder vernachlässigen.“ Man konnte ihr sehr gut anhören und anmerken, dass sie außer der Freistellung keine andere Wahl sah. Denn sie konnte nun einmal nicht in beiden Welten zur selben Zeit sein, das ging einfach nicht.

Der Taishou hörte dem Ganzen sehr genau zu. Das war ja keine so schöne Geschichte und nun verstand er auch, was Kagome so traurig machte. Er nahm das Gesicht von Kagome und wischte ihre Tränen fort.

„Mein liebes Kind, das ist wirklich eine sehr ernste Angelegenheit. Das mit deinem Großvater tut mir sehr leid.“, sagte er und sah sie betrübt an. „Unter diesen Umständen entbinde ich dich von deinen Pflichten, damit du deinem Großvater und deiner Mutter eine Stütze sein kannst.“, meinte er väterlich und lächelte sie aufmunternd an.

Kagome dachte sich im ersten Moment verhört zuhaben. Doch dann lächelte sie leicht und umarmte ihren Schwiegervater. „Danke, dass weiß ich sehr zu schätzen!“, sagte Kagome etwas fröhlicher gestimmt. Denn damit hatte sie nun nicht wirklich gerechnet.

Der Taishou konnte gar nicht so schnell gucken, wie er Kagome im Arm hatte. Das ließ ihn leicht lächeln, denn so etwas hatte sie noch nie gemacht. Dennoch erwiderte er die Umarmung väterlich. „Schon gut, mein Kind!“, sagte der Taishou nur zu seiner Schwiegertochter. „In dieser besonderen Situation kann ich eben nicht anders handeln.“, setzte er noch hinterher.

Kagome ging nach diesem Gespräch wieder ihren Pflichten als Miko in der Jidai nach, was InuYasha dazu veranlasste die Gelegenheit zu nutzen um noch mal mit seinem Vater zu sprechen.

„Hat Kagome vorhin mit dir wegen der Sache mit ihrem Großvater gesprochen?“, fragte er einfach mal ganz frech nach.

„Ja, das hat sie.“, sagte der Taishou, als er die Frage seines Sohnes hörte. „Eine ganz üble Geschichte ist das und ich hoffe, dass ihr Großvater bald wieder auf die Beine kommt.“, sagte er noch und ein tiefer Seufzer war zu hören. Das es auch nicht einmal einfach für sie sein konnte. Er war sich sicher, dass sie eine Weile nicht ihr schönes Lachen hören würden.

„Ich weiß, Vater. Und das hoffen wir alle.“, erwiderte der Hanyou. „Was hast du?“, wollte er wissen, denn er fand den Seufzer merkwürdig. Seinen Vater schien doch noch mehr zu bedrücken.

„Du wirst jetzt bestimmt mitwollen, nicht wahr, Yasha?“, fragte der Taishou. Eigentlich hätte er sich die Frage schenken können, denn er wusste, dass es so war und es bedrückte ihn zu tiefst, seinem jüngsten Sohn das verweigern zu müssen. Aber dennoch entschied er erst einmal abzuwarten, was sein Sohn ihm darauf antworten würde.

InuYasha seufzte. Sollte er wirklich fragen, obwohl er die Antwort schon beinahe erahnen konnte?

„Ja, ich würde sie sehr gerne begleiten.“, sagte er nach einer Weile und sah aber sofort zu Boden, da er schon hörte was kommen würde.

„Siehst du, Yasha und darin liegt mein Problem.“, begann der Taishou zu berichten. „Ich kann Kagome von ihren Pflichten entbinden, aber nicht dich. Du hast noch immer Gefangene bei uns im Kerker zu sitzen.“, sagte er, aber das war ja nicht der einzige Grund warum er InuYasha nicht freistellen konnte.

„Da ihr nicht verheiratet seid, ist es mir auch nicht möglich dich freizustellen. Das Einzige was ich machen kann ist dir zu erlauben, dass du Kagome besuchen kannst. Mehr geht einfach im Moment nicht.“, sagte der Taishou. Und dann fiel ihm ein, dass er ganz vergessen hatte Kagome mitzuteilen, dass er sie nicht ewig freistellen konnte. Aber er hoffte, dass er sie einfach noch einmal erwischte, bevor sie in die Neuzeit ging. Der Taishou seufzte erneut. ‚Ich glaube ich werde alt und senil.‘, ging es ihm durch den Kopf.

InuYasha seufzte einmal. Da war sie jene Antwort die er nicht hören wollte. Doch er war wenigstens zufrieden damit, dass er sie besuchen konnte. Das war mehr als er sich erhofft hatte.

„Danke, Vater.“, sagte er darum auch. „Ich verstehe sehr wohl, das es nicht so einfach geht.“, ergänzte er mit einem leichten Lächeln und sah wieder auf. Doch dann fiel ihm noch etwas ein, das er seinen Vater ja fragen wollte. „Du sag mal Vater, wann bist du eigentlich in Ägypten gewesen?“, fragte der Hanyou.

Der Taishou dachte, er falle aus allen Wolken. Mit großen Augen sah er seinen Sohn an.

„Wie kommst du jetzt auf diese Frage, mein Sohn?“, kam es vollkommen perplex und man merkte dem Taishou an, dass er kalt erwischt wurde, denn damit hätte er nun nicht mehr gerechnet.

„Ich wollte dich das schon länger fragen.“, sagte InuYasha. „Aber immer kam etwas dazwischen. Keine Ahnung warum ich nun gerade jetzt darauf komme.“ InuYasha zuckte mit den Schultern. „Aber du musst mir nicht antworten.“ Man konnte sehr gut hören, das InuYasha ihm das nicht übelnehmen würde, wenn er schweigen würde.

Der Taishou lächelte seinen Sohn einfach nur an. „Warum sollte ich dir nicht antworten?“, fragte er einfach mal. Nachdem er seinen Sohn mit Fragen gelöchert hatte, fand er es nur Recht und billig, wenn sein Sohn das auch endlich mal tat.

„Lass mich mal kurz nachdenken, Yasha.“, sagte er noch und er war wirklich am überlegen. „Das muss jetzt schon kapp 600 Jahre her sein. Auf jedenfall war das noch vor deiner Geburt.“, antwortete er und dann kam die für ihn alles wichtige Frage „Was hat Eiliko denn erzählt?“

„Er hat nur erwähnt, dass ihr mal zusammen in Ägypten ward, mehr nicht.“, sagte InuYasha. „Warum, gab es da etwas Besonderes?“, meinte er dann.

„Nein, nein!“, kam es gleich vom Taishou, als er die Frage seines Sohnes hörte. Er war froh, dass Eiliko sein Versprechen hielt, denn er wusste ja nicht, dass InuYasha die Geschichte aus dem Labyrinth kannte. „Was sollte denn da vorgefallen sein?“, fragte der Taishou und klang wenig überzeugend, sondern eher abwehrend.

„Ich dachte. Du klangst so erschrocken, als wenn man mir etwas gesagt hätte, das nicht an meine Ohren sollte.“, meinte der Hanyou nur achselzuckend. „Aber sag, was gab es denn da so wichtiges, das es dich dahin geführt hat?“

Der Taishou zuckte kurz zusammen. Wusste InuYasha etwa von seinem peinlichen Auftritt in der Pyramide? Das konnte ja was werden.

Doch dazu sagte er mal nichts, aber auf InuYashas Frage antwortete er: „Ich habe eine Einladung von einem der Youkailords erhalten, zusammen mit Eiliko und ich glaube Shigeru war auch da, aber das weiß ich nicht mehr so genau.“, sagte er. „Erst war ich am Überlegen ob ich Nekko auch mitnehmen sollte, aber da ich ein paar Tage Ruhe haben wollte, bin ich alleine gereist.“

„Das kann ich mir bei der Schreckschraube vorstellen. Da ist mir die wütende Kagome tausend Mal lieber. Und ich nehme mal an das Sess auch nicht einfach in jenem Alter war. Da kann ich verstehen das du Ruhe brauchtest.“, meinte er und verbarg gekonnt das er genau Bescheid wusste.

„Warst du denn auch in diesen komischen Dingern? Ich glaube Pyramiden heißen die.“, meinte er interessiert.

„Ich war außer in Kagomes Epoche noch nie in einem fremden Land.“, fügte er hinzu.

Der Taishou musste lachen, als er die Bemerkung von InuYasha hörte. „Nein, Sess war wirklich nicht einfach damals, da er schon vollkommen unter der Fuchtel seiner Mutter geraten war.“, schilderte er seinem Sohn. Aber das der Hanyou über Pyramiden bescheid wusste, das wunderte ihn sehr, dennoch beantwortete er diese Frage.

„Das gehörte mit zum Programm des Youkais, der uns eingeladen hat die Pyramiden zu besichtigen. Er meinte, dass sie sehr sehenswert wären und das sind sie auch.“, beantwortete der Taishou die Frage seines Sohnes. Er musste schon sagen, dass InuYasha an diesem Thema sehr interessiert wirkte.

„Würdest du da mal gerne hinwollen, Yasha?“, fragte er nun wiederum ganz interessiert.

„Ja, sehr gerne.“, meinte der Hanyou. „Es würde mich freuen, wenn ich mal ein anderes Land sehen könnte. Aber leider ist das ja in der nächsten Zeit nicht möglich.“, kam es etwas bedrückt vom Hanyou.

Der Taishou erwiderte nichts darauf. Aber er klüngelte schon an einem Plan. Es arbeitete gerade zu in seinem Kopf. Die Frage war nur ob es auch gelingen würde.

„Du wirst bestimmt mal andere Länder sehen, Yasha!“, versuchte der DaiYoukai seinem Sohn Mut zuzusprechen.

„Danke, Vater. Aber nun möchte ich mal nach Kagome schauen. Sie hat bestimmt viel im Tempel zutun.“, sagte der Hanyou und erhob sich. Kaum gesagt ging er schon Richtung Tempeltreppe um nach Kagome zu suchen.

„Mach das!“, sagte der Taishou und erhob sich nun auch, denn er wollte mal sehen, was seine Gattin so schönes machte.
 

Im Osten dagegen war man übereingekommen, dass es die beste Möglichkeit für Ena wäre, wenn man sie ins westliche Schloss brächte. Der Lord hatte Sesshoumaru noch am selbigen Tag seines Ankommens die Erlaubnis zur Abreise seiner einzigen Tochter erteilt, was den Thronfolger natürlich freute.

Am nächsten Morgen reisten die beiden gleich nach dem Frühstück ab. Da Ena die Kunst des Fliegens nicht beherrschte, hieß es auf Schusters Rappen ins Schloss zurück zu kehren.

„Meint Ihr, dass ihr den Weg schafft, Prinzessin?“, fragte Sesshoumaru einfach mal nach um die Prinzessin ein wenig zu ärgern.

„Ich gehe diese Wegstrecke nicht zum ersten Mal, Fluffy!“, erwiderte Ena etwas erbost und konnte nicht verhindern, dass sie ihn nun neckte. Es war sehr wohl bekannt, dass der westliche Thronfolger diesen Spitznamen nicht mochte. Aber es gefiel ihr ihn zu necken.

„Aber, wenn du mich lieber tragen willst, dann tue dir keinen Zwang an.“ Da sie hier allein waren verzichtete Ena auf die Höflichkeitsanrede. Denn immerhin wollte sie die Zeit mit ihm genießen, so lange sie dies noch ungezwungen konnte. Mit einem frechen Grinsen zupfte sie an seinem Fell und rannte dann ein wenig vor.

„Fluffy!“, kam es unglaubwürdig von Sesshoumaru. Das konnte er einfach nicht glauben. Sofort wetzte er seiner Liebsten nach und hatte sie nur wenige Sekunden später eingeholt. Dann verfrachtete er sie auf den Boden und kitzelte sie ordentlich durch. „Wie meinen?“, fragte er ganz einfach mal nach, ohne mit dem Kitzeln aufzuhören.

Ena konnte nicht anders. Sie lachte und lachte. Erst eine ganze Weile später kam sie wieder zu Luft und sagte: „Du kannst mich meinetwegen auch tragen, Fluffy.“ Doch sie schaffte es auch, dass sie den Thronfolger unter sich bekam und dann begann sie ihn mal auszukitzeln. „Und was nun, Fluffy?“, grinste sie ihn leicht verführerisch an.

Sesshoumaru grinste sich eins zu Recht. Sollte er jetzt laut loslachen, oder wie?

Konnte er nur nicht, da er so gar nicht kitzlig war.

So kam es, dass er sich erneut drehte. „Guter Versuch, Ena.“, meinte er nur schelmisch und grinste sie frech an. „Aber im Gegensatz zu dir, bin ich nun einmal nicht kitzlig.“, setzte er noch schelmisch hinterher.

„Und wenn du getragen werden willst…“ Er stand wieder auf und zog Ena mit sich hoch um sie zu tragen. Allerdings hatte er sie einfach über seine Schulter geworfen und ging mit seiner Fracht ein paar Schritte.

Im ersten Moment kreischte Ena leicht erschrocken auf, da sie damit nicht gerechnet hatte. Doch als sie sich ihrer Position bewusstwurde, kam in ihr etwas Wut hoch.

„Lass mich sofort runter, Sesshoumaru!“, brüllte sie ihn an und schlug auf den freien Bereich seiner Brust über der Rüstung.

Sesshoumaru grinste was das Zeug hielt. Aber dennoch ließ er sie wieder runter und machte ein ernstes Gesicht.

„Was denn? Ich dachte du wolltest getragen werden?“, tat er einfach mal auf doof, denn das hatte sie doch gewollt.

Ena dachte sie höre nicht recht. „Doch, aber nicht so, Sesshoumaru.“, knurrte sie ihn dabei an. Und dann tat sie etwas das sie sich nicht länger mehr verkneifen konnte. Sie hob ihren Kopf und biss den Youkai in sein Ohr.

Sesshoumaru knurrte, als er das spürte. Das ging nun aber echt zu weit. Ausgerechnet seine empfindlichste Stelle. Das machte ihn halb wahnsinnig. Er packte Ena an der rechten Schulter und zog sie von sich weg. Mit sanfter Gewalt drückte er sie an den nächsten Baum und senkte seinen Kopf, denn er verspürte das dringende Bedürfnis sie zu küssen.

„Nicht die Ohren, Ena!“, giftete er aber stattdessen mit der Prinzessin herum, als ihm bewusstwurde, was sie mit ihm angerichtet hatte. Mit einem Mal drehte er sich weg und ging weiter mit einem tiefen Knurren in der Kehle.

Ena sah ihrem Schwarm hinterher. Er ließ sie hier einfach so stehen? Das war doch nicht sein Ernst oder?

Sie wollte ihm gerade etwas nachrufen, als ihr die Sicht versperrt wurde. Leider konnte Ena dem Youkai nicht mehr schnell genug ausweichen. Denn dieser hatte die Situation voll ausgenutzt.
 

Ein Youkai hatte diese Szene sehr aufmerksam beobachtet. Er konnte es der Prinzessin nicht verzeihen, dass sie ihn hatte so einfach abblitzen lassen. Aber dieser andere hatte sie garantiert nicht verdient. Der war ja noch nicht mal ein Wolf und somit in seinen Augen auch nicht würdig diese Frau zubekommen. Der Fremde beobachtete die beiden schon eine ganze Weile und nutzte dann seine Gelegenheit. Auch wollte er ihr den Rausschmiss, der kurz nach seinem gescheiterten Antrag bei seinem Rudel erfolgt war, heimzahlen.

Er sah seine Chance gekommen, als der, in seinen Augen unwürdige, Youkai die Prinzessin einfach so am Baum stehen ließ und beide in diesem Moment mehr mit sich selbst, als der Umwelt, beschäftigt waren. So war es für ihn ein leichtes die Prinzessin des Ostens mit seinen Klauen zu packen und gegen den nächsten Baum zudrücken. Er wusste, dass sie nicht im Kampf ausgebildet war und so war es ihm ein leichtes sie zu überraschen.

Das Einzige was von ihr noch zu hören war, war ein überraschtes Keuchen, dann war sie ruhig. Denn er hatte sie an der Kehle gepackt und drückte immer fester zu.

Sesshoumaru bekam von dem was vorgefallen war überhaupt nichts mit. Er war ziemlich vertieft in seinen Gedanken.

Was hatte sich Ena nur dabei gedacht? Sie wusste, dass das seine empfindlichste Stelle war, das hatte er ihr von Anfang an gesagt. Schon als sie Kinder waren hatte er ihr verboten seine Ohren zu berühren.

Als er aus seinen Gedanken wieder in die normale Welt zurückkam, wunderte er sich schon ziemlich, denn er konnte ihre Schritte und ihren Atem nicht hören.

War sie etwa an dem Baum stehen geblieben? Das durfte doch wohl nicht wahr sein.

„Ena nun komm endlich!“, brüllte der Thronfolger, aber er bekam einfach keine Antwort. So entschloss er sich zum Baum zurückzugehen. Auch wenn das wieder bedeutete, das sie Zeit verloren um sie in Sicherheit zu bringen.

Was er da sah, ließ sein Blut in den Adern gefrieren. Da drückte dieser Youkai doch tatsächlich seiner Ena die Kehle zu, so dass sie keine Luft mehr bekam. „Lass sie los, du Scheusal!“, kam es drohend von Sesshoumaru.

Der Youkai erschrak leicht, als er die drohende Stimme hinter sich vernahm. Doch er grinste vor sich hin.

Hatte er da etwa einen wunden Punkt getroffen?

Das musste er doch gleich mal austesten.

„Ich denke nicht dran. Sie muss für meinen Rausschmiss beim Rudel bezahlen. Dieses Mal lasse ich mir von dir nicht meinen Leckerbissen wegnehmen, wie schon einmal, Köter!“, kam es leicht höhnisch zurück. „Also was willst du tun? Ich habe das was du begehrst in meiner Gewalt.“, mit diesen Worten zog der Wolf sein unwilliges Opfer vor sich.

Ena bekam von alle dem nichts mit, da sie mittlerweile aufgrund des Luftmangels bewusstlos geworden war. Sie hatte sich nur gewundert, was dieser Youkai wollte und bevor sie sich richtig einen Reim draufmachen konnte, war sie schon bewusstlos. Es war alles für sie zu schnell gegangen.

Sesshoumaru sah sich den Youkai sehr gut an.

War der nicht eigentlich in Kougas Rudel gewesen?

„Wieso soll eigentlich sie für deinen Rausschmiss bezahlen? Was könnte sie denn schon angestellt haben?“, brüllte Sesshoumaru und er wurde langsam so richtig wütend, denn Ena in der Gewalt des Youkais gefiel ihm nicht. Dennoch musste er erst einmal das Gespräch aufrechterhalten, bis ihm einfiel wie er seine Liebste aus den Klauen des Youkais befreien konnte, ohne dass sie dabei verletzt wurde.

„Weil sie ihm gesteckt hat, dass ich mich an seiner Frau vergehen wollte und danach hat auch sie mich abgewiesen. Aber das lasse ich nicht mit mir machen. Ich werde sie mit mir nehmen und du wirst mich nicht daran hindern. Es sei denn du willst das sie ebenfalls durch meine Hand so endet wie deine kleine Begleiterin.“, kam es höhnisch vom Wolf und er machte dann ein paar Schritte zu Seite, seine Beute immer vor sich haltend, in dem ruhigen Gewissen, das der Youkai nicht angreifen würde.

Bei dem Thronfolger schrillten alle Alarmglocken. Er wusste, dass Rin einst durch einen Wolf aus Kougas Rudel getötet wurde und auch wenn er es ständig abstritt so machte er sich heimlich auf die Suche nach den Schuldigen und nun hatte er einen davon erwischt.

„Du kannst dich doch nur an schwachen Frauen und kleinen Kindern vergreifen.“, brüllte Sesshoumaru. „Aber sonst bist du doch nur ein armseliges Würstchen.“, schimpfte der InuYoukai weiter.

Auch wenn der Youkai einige Schritte bei Seite ging, griff Sesshoumaru nicht ein, denn für Ena war es noch immer zu gefährlich. Aber wenn er nichts unternehmen würde, dann würde dieser Youkai der östlichen Prinzessin wer weiß was antun. Er musste handeln, aber was sollte er tun. Seine Peitsche wäre zu gefährlich. Aber da hatte er eine Idee. Wie der geölte Blitz rannte er auf den Youkai zu und packte ihn am Arm, welcher Ena festhielt.

„Ich warne dich nur noch ein einziges Mal. Lass sie los!“, mit diesen Wörtern, setzte er sein Dokkassu ein.

Am Anfang konnte der Wolf noch hämisch grinsen. Doch als der Scherz unerträglich wurde musste er die Prinzessin loslassen. Diese sackte auch sogleich in sich zusammen. Doch nun hatte der Wolf ein Problem, er wusste, dass er aus dieser Nummer nicht mehr herauskam. Aber er wollte noch einen obendrauf setzten.

„Du bist auch nicht viel besser als dieser InuYasha. Wenn Kouga damals nicht auf dieses bescheuerte Weib gehört hätte, dann hätte er euch beide kalt gemacht.“, ereiferte sich der Youkai und biss danach die Zähne zusammen.

Doch dieser Schmerz zeigte ihm, dass er wieder frei war. Nun sprang er zurück und griff kurz darauf den InuYoukai an. Er wollte wenigstens nicht kampflos verlieren.

Sesshoumaru schrillten die Ohren gerade zu. Was erdreistete sich dieser Youkai eigentlich?

Er hatte doch nur eine große Klappe und sonst nichts. Erst griff er seine Geliebte einfach an und dann beschimpfte dieser Youkai auch noch seinen Bruder und seine Schwägerin. Das konnte der Thronfolger des Westens nicht auf sich sitzen lassen.

„Du bist doch nichts, als ein blöder Wolf.“, meckerte Sesshoumaru. Auch er rannte auf den Wolf zu und verpasste ihm erst einmal einen Kinnhaken und zwar so, dass dieser nach hinten wegflog. Diese Zeit nutzte er um zu prüfen, ob Ena noch einen Puls hatte. Er war erleichtert darüber, dass es so war. Aber dann konnte er schon wieder die Stimme von diesem Youkai vernehmen.

„Und du bist doch auch nicht besser. Schwingst auch nur große Reden. Und im Übrigen ist das was du begehrst dann jawohl auch ein ‚blöder Wolf’.“, sagte der Youkai und grinste hämisch, als er sah das der Gegner für einen kleinen Moment aus dem Konzept war.

Diese Tatsache nutzte er aus und griff den Thronfolger wütend an. Er holte aus und versetzte Sesshoumaru so einen Schlag in den Magen, dass dieser erst mal zurückweichen musste. „Vergleiche sie nicht mit einem so niedrigen Abschaum wie dir.“, sagte Sesshoumaru nur in einem strengen Tonfall. Aber als er dann die Hand in seiner Magengegend spürte, konnte er nicht anders als ausweichen. Kraft hatte der Youkai schon, das musste Sesshoumaru zugeben, aber mehr auch nicht. Er besaß keine Ehre und auch keinen Stolz.

Mit gewisser Genugtuung sah der Wolf, dass der Youkai vor ihm zurückwich und setzte gleich hinterher. Ein fataler Fehler, wie er dann auch bemerkte.

Aber kurze Zeit später sah er den Youkai erneut auf sich zukommen. Diesmal würde er nicht lange fackeln, da er keine Lust mehr zum spielen hatte. Er wartete geduldig ab und als er sah wie der Wolf auf ihn zu gerannt kam, hob er seinen Arm und fing so den Sprung des Youkais ab. Die Krallen Sesshoumarus bohrten sich gerade zu in den Bauch des Youkais hinein.

Kurze Zeit später setzte er seine Dokkassu erneut ein.

„Du wirst dich nie wieder an einer schwachen Frau oder einem wehrlosen Kind vergreifen.“, donnerte der Thronfolger mit dem Youkai herum.

Obwohl der Youkai nun mit dem Tode rang, konnte er sich eine spitze Bemerkung nicht verkneifen. „Pah, das sagt der richtige. Ausgerechnet jener, der Hanyous und Menschen noch mehr verachtet als ich, muss mir eine Predigt halten. Ihr habt doch auch jede Menge Unschuldige auf dem Gewissen.“, sprachs und schloss dann für immer die Augen.

Bevor der Youkai seine letzten Worte sprach kam wieder Leben in die östliche Prinzessin. Leicht benommen richtete sie sich auf und sah sich nach den Stimmen um. Und als sie die beiden dann sah konnte sie im ersten Moment nicht glauben was sie da sah.

Sie kämpften um sie?

Doch was sagte der Youkai da?

Sesshoumaru hasste Hanyou und Menschen? Und er hatte unschuldige Frauen und Kinder auf dem Gewissen. Das musste sie doch mal ergründen.

„Sesshoumaru?!“, kam es dann schwach über ihre Lippen. Es war zwar mehr ein Flüstern, aber dennoch wusste sie, dass er sie hören würde.

„Hast du das etwa wirklich getan? Hast du auch so gehandelt wie er?“, kam es fassungslos über ihre Lippen. „Heißt das, dass du deine Familie nur duldest?“

„Abschaum!“, grummelte Sesshoumaru, als er den leblosen Körper des Wolfs in der Hand hielt. Mit einem Ekelgefühl schmiss er den Körper des Youkais weg. Aber dann hörte er die Stimme seiner Liebsten und auch die Fragen.

Mit einem tiefen Seufzer drehte er sich zu ihr um und trat zu ihr. „Ich liebe meine Familie, Ena.“, begann der Thronfolger und er hätte nie gedacht, dass er so offen darüber mit ihr sprechen konnte. „Teilweise hat der Youkai aber auch Recht. Bevor Rin in mein Leben trat, tat ich nicht viel worauf ich stolz sein könnte.“, erklärte er und Sesshoumaru erzählte ihr wie er damals war, als er auf der Suche nach Tessaiga ging und sogar Kagome dabei angriff als sie das mächtige Schwert in den Händen hielt. „Meine Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, Ena. Auch wenn ich das gerne würde.“, schloss er seine Erzählung ab.

Die junge Youkai hatte dem Thronfolger genau zugehört. „Rin?“, fragte sie erstaunt. Sie hatte die Kleine zwar kennengelernt, allerdings dachte sie, dass sie zu Kagome gehörte.

„Was hat die Kleine damit zu tun?“ Doch dann platze eine andere Frage raus.

„Du hast was getan?“, das konnte sie einfach nicht glauben. „Du hast Kagome wegen Tessaiga angegriffen? Ja, aber was kann sie denn dafür?“ Ena verstand das Ganze nicht. Was sie noch weniger verstand war, warum sich jetzt dann so plötzlich die Brüder verstanden und vor allem, warum Kagome ihm fast bedingungslos vertraute. Dass sie es bedingungslos tat, hatte Ena schon lange bemerkt.

„Sag mir, was haben dir die beiden denn getan, das du sie so hassen konntest, dass du bereit warst deine Familie auszulöschen?“, polterte die Youkai dann los. Sie konnte das nicht verstehen, war für sie doch die Familie das Wichtigste.

Sesshoumaru dachte er würde sich verhören. Wie redete sie denn plötzlich mit ihm? Aber er konnte sich denken woher das kam, denn schließlich liebte Ena ihre Familie und konnte seine Beweggründe somit nicht verstehen.

„Kagome hat mir damals mit ihrem Gerede den letzten Nerv geraubt. Ich war bei weitem nicht so geduldig, wie ich es heute bin. Ich weiß, dass es nicht richtig war, aber ich wollte einfach nur, dass sie ihre vorlaute Klappe hält.“, begann Sesshoumaru seiner Herzdame zu erklären.

„Aber wie schon gesagt, kam Rin in mein Leben und sie hat mich vollkommen umgekrempelt. Nachdem sie von Kougas Wölfen angegriffen wurde, habe ich sie mit Tensaiga ins Leben zurückgeholt. Damals habe ich mir eingeredet, dass ich nur einen Test machen wollte, aber ich wusste, dass ich das kleine schüchterne Mädchen retten konnte. Das war ich ihr einfach schuldig nachdem sie sich um mich gekümmert hat, während ich mich von der Verletzung erholte.“, erzählte er weiter. „Aber denke jetzt nicht schlecht von Kouga. Das war noch bevor er mit Kagome zusammentraf und sie ihn verändert hat, so wie Rin mich verändert hat. Und meinen kleinen Bruder habe ich erst angefangen zu hassen, weil er an einem Baum durch einen Bann gefesselt war, als ich ihn am meisten brauchte. Und ich wollte nicht einsehen, warum er ausgerechnet Tessaiga bekommen sollte. Aber nun weiß ich, dass Tessaiga das Beschützerschwert ist und nur für meinen kleinen Bruder gedacht war und ich finde es auch korrekt so, auch wenn ich das früher anders sah.“, schloss Sesshoumaru seinen Vortrag und er hoffte inständig, dass Ena das auch irgendwie verstehen würde.

Ena verstand es sehr wohl und lächelte leicht. „Ich verstehe das sehr wohl. Aber sag wie kam es denn dazu, das ihr so plötzlich eine Familie seid. Immerhin hast du die letzten 200 Jahre alles alleine machen müssen. Soweit ich weiß, war dein Vater doch gestorben oder? Wie kommt es das er jetzt wieder da ist?“, wollte sie dann plötzlich wissen.

So plötzlich kamen ihr diese Fragen zwar nicht, aber sie hatte bisher nie den Mut gefunden danach zu fragen. „Du musst es mir aber nicht sagen, wenn du nicht willst.“, sagte die Prinzessin dann, da sie ihn nicht drängen wollte.

Sesshoumaru war so erleichtert, dass seine Ena ihn verstand, dass er sich nun zu ihr setzte. Er schlang den rechten Arm über ihre Schultern und drückte sie sanft zu sich.

„Mein Vater und InuYashas Mutter, die ich mittlerweile als meine eigene Mutter ansehe, sind durch das Shikon no Tama und dem tiefen und ehrliche Wunsch von InuYasha wieder zu uns zurückgekehrt.“, begann Sesshoumaru zu erklären. „Und die Familienzusammenführung war wirklich nicht so einfach.“, sagte er dann noch und dann erzählte er ihr alles, was sich in der Zeit zugetragen hatte, als der Taishou und auch Izayoi wieder zurückgekehrt waren.

„Da hat es aber so richtig geknallt bei euch in der Familie!“, meinte Ena dann und schmiegte sich in den Arm ihres Liebsten. Sie konnte es nicht verhindern und spielte mit einer seiner silbernen Haarsträhnen. Während sie das tat meinte sie: „Ich will nicht mehr zurück, Sesshoumaru. Kannst du mich nicht einfach irgendwo verstecken?“ In ihrer Stimme war die Verzweiflung über diese Situation zu hören. Sie reckte ihren Kopf zu ihm hoch und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Warum darf ich nicht einfach bei dir bleiben?“, kam es traurig von ihr.

Sesshoumaru seufzte einmal. Auch wenn er es wollte, so konnte er sie einfach nicht verstecken. Das Verhalten war nun einmal nicht standesgemäß. Dies sagte er auch zu Ena und drückte sein Bedauern aus.

„Ich werde aber nicht zulassen, dass du irgendeinen dahergelaufenen Youkai heiraten musst.“, versprach er ihr, obwohl er noch nicht wusste, wie er das anstellen sollte.

Das Küsschen auf seiner Wange empfand er als sehr angenehm. „Ich werde alles daransetzen, dass du bei mir bleiben kannst, denn dich gebe ich nicht mehr her.“, setzte er noch hinterher und dann passierte es wirklich. Langsam senkte er seinen Kopf um seiner Angebeteten ein kleines Küsschen zu geben. Er durfte ihn aber nicht vertiefen, denn dann würde es schon kein zurück mehr geben. Nur wollte er unbedingt einmal ihre süßen Lippen auf den seinen spüren.

Ena war schon traurig das Sesshoumaru den Kuss nicht vertiefte. Doch sie wusste, dass sie es eigentlich nicht durften. Deswegen löste sie sich auch wieder aus seinen Armen.

„Dann lasst uns mal zu sehen, das wir als bald Euer Schloss erreichen, Eure Lordschaft.“, sagte Ena dann ernst. Sie wollte es nicht, doch die Träne welche ihre Wange nun herunter perlte konnte sie nicht verhindern. Aber sie fand, dass es so für sie leichter wäre, wenn sie keine zu große Bindung aufbauen würden.

Dass es dazu schon viel zu spät war, machte ihr die Antwort ihres Liebsten kurz darauf klar.

Sesshoumaru wischte ihr die Tränen aus den Augen. Er hasste es einfach, wenn sie weinte. Der Thronfolger schloss sie in seinen Arm um sie zu beruhigen. „Es wird alles gut, das verspreche ich dir, meine Liebste.“, sagte Sesshoumaru zu Ena, bevor er erneut seine Lippen mit den ihren versiegelte, aber dieses Mal wurde daraus ein langer und auch leidenschaftlicher Kuss.

Im ersten Moment weiteten sich Enas Augen und nur Sekunden später erwiderte sie den Kuss genauso leidenschaftlich.

Ja, es war zu spät um noch einen Rückzieher zu machen. Sie würde ihn eh ewig lieben, auch wenn sie dies nur in ihrem Herzen tun durfte. Jetzt erahnte sie wie es Kagome ergangen sein musste, als sie getrennt von ihrem Liebsten war. Als der Kuss gelöst wurde meinte sie: „Darf ich denn dann auch mal DEIN zu Hause kennenlernen?“

Der Thronfolger schmunzelt in den Kuss hinein, als er spürte wie Ena ihn erwiderte. Dieses Gefühl war einfach zu schön und er würde nie im Leben zulassen, dass jemand anderes seine Ena berührte, denn dieses Recht sollte nur ihm, Sesshoumaru zustehen.

„Was Anderes wird dir nicht übrigbleiben, da du unter meinem persönlichen Schutz stehst.“, schmunzelte der Thronfolger seine Liebste an. Dann nahm er sie richtig auf den Arm um sie ins Schloss zu bringen. „Halt dich gut fest, Liebste!“, bat Sesshoumaru noch, bevor er sich in die Luft begab.

Ena tat wie ihr geheißen wurde und genoss es sich an ihren Liebsten zu kuscheln. Sesshoumaru schmunzelte, als er spürte wie sich Ena an ihn kuschelte.

Dadurch bekam sie auch nicht mit, dass schon bald das Schloss in Reichweite kam. Hinzu kam noch die Müdigkeit ausgelöst durch den Luftmangel.

Da er sich aber auf den Flug konzentrieren musste, bekam er auch nicht mit wie sie einschlief. Dementsprechend überrascht war er auch, als er das sah.

Als Sesshoumaru zur Landung ansetzte war sie längst tief in seinem Arm eingeschlafen. Ohne groß mit der Wimper zu zucken, ging er in sein Gemach um die Prinzessin in sein Bett zu legen. Als sie lag deckte er sie noch zu und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn.

Er selber setzte sich in einen Sessel und beobachtete ihren Schlaf und er musste zugeben, dass sie richtig süß dabei ausschaute.
 

In Musashi war mittlerweile der frühe Abend eingekehrt und ein weißhaariger Mann war auf der Suche nach seiner Liebsten. Er hatte schon über all nach ihr geschaut aber sie nirgends gefunden. Deswegen begann er auch langsam Panik zu schieben.

Sie würde sich nie ohne etwas zu sagen weiter als bis in seinen Wald entfernen. Schon gar nicht würde sie die Epochen wechseln.

„KAGOME!“, rief der Hanyou und bekam keine Antwort. Wo war sie denn nur? Nun gut, wo er hier schon mal vor dem Brunnen stand konnte er auch gleich springen.

„KAGOME!“, brüllte er schon leicht zwischen Panik und Zorn über das Schreingelände.

Kagome konnte ihn aber auch beim ersten Mal gar nicht hören, da sie nicht in seiner Epoche gewesen war, den Sango war mit einer Bitte an sie herangetreten, welche sie ihr unbedingt erfüllen wollte.

Außerdem war das die Gelegenheit um nach dem Schrein und dem Gelände zu schauen.

Aber plötzlich konnte sie die zornige Stimme ihres Verlobten hören. Doch warum war er so zornig und warum klang auch Panik mit in der Stimme?

„Hier bin ich, Inu!“, brüllte sie leicht, denn sie befand sich im Schuppen, da sie etwas Bestimmtes suchte.

InuYasha konnte nicht anders und ging dahin von wo er ihre Stimme vernommen hatte. Aber noch immer war er verärgert.

Deshalb blieb er an der offenen Tür stehen und meinte nur sauer: „Hältst du es jetzt noch nicht einmal mehr für nötig einem von uns zu sagen, das du die Epoche wechselst?“ Er sah mit leichter Wut auf ihren Rücken. „Weißt du eigentlich was du mir für einen Schrecken eingejagt hast? Wir sind viel zu dicht an der nördlichen Grenze unseres Reiches, Süße.“ InuYasha bemerkte, dass sie ihre Suche intensivierte. „Sag mal hörst du mir überhaupt zu?“, fauchte er dann.

Kagome störte sich gar nicht an daran, dass ihr Verlobter meckerte und suchte weiter. Hier irgendwo sollte doch die Heilmedizin ihres Großvaters sein? Das Einzige was sie fand waren irgendwelche ekelhaften Gläser aber nichts das nach Medizin aussah.

„Oh, InuYasha nun halt mal die Luft an!“, sagte Kagome irgendwann, denn langsam ging ihr das auf die Nerven. „Du weißt doch, dass ich mich um den Schrein kümmern muss und da ist es doch wohl klar, dass ich durch den Brunnen muss.“, so langsam wurde nun auch Kagome sauer. Dass InuYasha sie auch immer wie ein rohes Ei behandeln musste.

„Ja, das weiß ich. Doch das bedeutet nicht, dass du einfach so verschwinden sollst. Du weißt ganz genau, dass ich mir Sorgen um dich mache, wenn du so was machst, Süße.“, sagte InuYasha dann. „Aber, wenn ich das nicht soll, dann sag es und ich lasse es eben.“ Der Hanyou stieß sich schwungvoll von dem Rahmen ab und drehte sich dann um.

„Wenn es der Dame dann irgendwann genehm ist, wäre ihre Familie erfreut sie wieder bei sich begrüßen zu können.“ Mit diesen Worten wandte er sich zum gehen. Das war ja wirklich unglaublich was sie sich da geliefert hatte. Ein lautstarkes „Keh!“ konnte man dann noch vernehmen und dann polterte auch schon die Tür des kleinen Schreins.

„Bitte warte, InuYasha!“, kam es nun fast flehend von Kagome. Sie wusste doch, dass sie falsch gehandelt hatte, aber sie wollte eben nicht immer allen zur Last fallen. „Es freut mich doch, wenn du dir Sorgen um mich machst.“, setzte sie noch hinterher, aber ihr Hanyou schien einfach nicht zuhören zu wollen.

„Oh, InuYasha, SITZ!“, brüllte sie noch und was sie nicht wollte passierte, denn die Kette zog ihren Hanyou geradewegs in den Brunnen. Das hatte sie ja ganz toll hinbekommen. Mit einem Seufzer sprang sie dann hinter.

Mit einem lauten Krachen landete der Hanyou auf der anderen Seite im Brunnen. Allerdings mit der Nase zuerst im Dreck.

‚Super!’, dachte er sich beleidigt. ‚Dieses mal kann sie bleiben wo der Pfeffer wächst.’

Mühselig raffte er sich hoch und machte einen schmerzvollen Satz aus dem Brunnen. Allerdings ging er nicht ins Dorf und auch nicht zum Goshinboku.

Er machte einen Satz und verschwand zwischen den Bäumen, dabei unterdrückte er sein Youki so gut es eben ging. Dieses Mal würde er nicht nachgeben. Nur müsste er sich eine Bleibe solange suchen. Zwei Tage war eine lange Zeit. ‚Ach, was ich bleibe einfach zwischen den Bäumen.’, dachte er sich und versteckte sich jedoch so das man ihn nicht finden würde. ‚Blöde Ziege!’, dachte er sich noch dabei.

Kagome kam nur kurze Zeit später im Brunnen an. An dem Abdruck sah sie allerdings, dass ihr Wort ganz schön gerumst haben muss.

‚Eigene Schuld!‘, dachte sie sich. Mühsam kletterte sie aus dem Brunnen und ging erst einmal zum Goshinboku, da sie ihn dort vermutete. Schließlich war der Baum immer sein Rückzugsort, wenn sie hier waren.

Aber als sie dort ankam, war er nicht da. „InuYasha du blöder Idiot!“, brüllte Kagome in den Wald in der Hoffnung er würde aus seinem Versteck kommen. „Oh ich erwische dich schon. SITZ, verdammt.“, brüllte sie und lauschte ob sie irgendwo ein rumsen hören konnte.

In der Tat konnte man in einiger Entfernung einen Ast brechen hören.

‚Das darf jetzt nicht wahr sein.’, dachte sich der Hanyou. Da er aus mindestens einer Höhe von gut zehn Metern auf den Boden knallte, blieb er dieses Mal leicht benommen liegen. Selbst das Grummeln entfiel ihm. Da hatte sie ihn doch tatsächlich auf diese fiese Art gefunden.

Kagome hörte genau hin.

Hatte da nicht ein Ast geknackt und war darauf nicht ein Aufprall gefolgt?

Sie lief in die Richtung wo sie meinte, dass sie das Knacken vernommen hatte und tatsächlich sah sie ihren Hanyou auf den Boden liegen.

„Na endlich!“, sagte sie nur. Dass er von der obersten Spitze geknallt sein könnte, daran dachte sie jetzt nicht.

„Können wir nun reden, oder dampfst du wieder ab?“, kam es leicht erbost von Kagome.

InuYasha hatte sie schon gerochen, obwohl er eigentlich mit der Nase im Dreck steckte. Er wollte ihr sehr gerne antworten, doch er bekam nicht mal seinen Kopf gehoben.

Es dauerte eine kleine Weile ehe er es schaffte mühevoll seinen Kopf zu drehen um ihr zu antworten. „Wenn du nicht weiterkommst, dann immer auf diese Tour.“, kam es sauer und mit Schmerzverzogenem Gesicht von ihm. „Außerdem kann ich ja nicht weg, da ich mich nicht mehr bewegen kann.“, kam es mit schmerzender Stimme noch hinter her. „Was willst du?“, wollte er schroff wissen.

Kagome hatte das schmerzverzehrte Gesicht von InuYasha gesehen. ‚Hat er etwa wieder ganz oben gesessen?‘, dachte sie bei sich, aber sie sagte auch weiter nichts dazu.

„Was sollte ich denn machen, wenn du nicht auf mich hörst. Ich hatte dich gebeten zu bleiben, damit ich mich entschuldigen konnte, aber der sture und dickköpfige Herr wollte es ja nicht hören.“, sagte sie ein einem nicht geraden netten Tonfall.

InuYasha hatte ihr zugehört und schon tat es ihm wieder leid. Doch er war noch immer etwas gekränkt, deswegen meinte er dann auch nur: „Ist es so falsch das man sich Sorgen um dich macht?“, er machte eine Pause, da ihm einfach alles weh tat und selbst das Sprechen ihm Schmerzen bereitete, wie man unschwer an der Stimme hören konnte. „Ich kann nun leider nicht anders, vor allem nicht, wenn wir so dicht an der nördlichen Grenze sind. Tut mir leid, das ich dazu neige mir Sorgen zumachen. Das soll auch nie wieder vorkommen.“, sagte er die letzten beiden Sätze sehr sarkastisch.

Kagome seufzte nur, als sie die Aussagen ihres Verlobten hörte und nun kniete sie sich auch zu ihm herunter, da sie die ganze Zeit gestanden hatte. Dass er ihretwegen wieder Schmerzen hatte, tat ihr selber in der Seele weh. Sie hob die Hand um ihm die Strähnen aus dem Gesicht zu wischen und was sie sah glaubte sie nicht. Er hatte doch tatsächlich Tränen im Gesicht. Nun fühlte sie sich noch mieser.

„Bitte verzeih mir, Inu!“, kam es flehend von Kagome, da sie sich richtig schuldig fühlte. „Ich habe unverantwortlich gehandelt, das weiß ich und wenn du dir Sorgen machst, dann rührt mich das. Zeigt es doch, dass du mich liebst.“, sagte sie und nun hatte sie zu kämpfen, dass sie nicht auch noch anfing zu weinen.

Doch der Hanyou blieb hart. Er sagte kein Wort und machte auch keine Anstalten irgendwie anders zu zeigen, dass er ihre Entschuldigung annahm. Für ihn war es im Moment noch zu früh, das er sagen konnte: ‚Schon gut ich verzeihe dir!’ Dieses Mal wollte ihm dieser Gedanke nicht kommen. Was allerdings auch daran lag, dass er sich vor Schmerzen nicht bewegen konnte. Es tat ihm zwar in der Seele weh, dass er sie in dieser Hinsicht enttäuschen musste, doch er konnte nicht mehr anders. Zu oft schon hatte er ihr gerade diese Sachen verziehen nur um dann kurz darauf wieder dasselbe Thema zu haben. Denn immer, wenn sie nicht weiter wusste kam der leidige Befehl und er durfte mal wieder den Boden aus nächster Nähe betrachten. Das reichte ihm nun endgültig.

Kagome seufzte tief. Sie hatte geahnt, dass eine einfache Entschuldigung dieses Mal nicht ausreichen würde. Aber sie wollte auch nicht, dass ihr Hanyou hier einfach so auf dem kalten und harten Waldboden liegen blieb. Er musste sich ordentlich verletzt haben dieses Mal. Auf der anderen Seite war er auch zu schwer für sie. „Ich bin gleich wieder da, Inu!“, sagte sie und schon stand sie auch auf um in ihre Zeit zurückzukehren.

Was sollte er daran denn bitte schön ändern?

InuYasha hätte sie noch nicht einmal aufhalten können, wenn sie nun endlich die Nase voll gehabt hätte. Ein kaum hörbarer Seufzer entrang sich seiner Kehle.

Warum nur musste das Leben so schwer sein?

In der Neuzeit angekommen kramte sie in dem Arzneikoffer ihrer Mutter bis sie fand, was sie suchte. Mit dem Gesuchten ging sie wieder zu ihrem Hanyou zurück, denn dieser benötigte ihre Pflege. Irgendwie schaffte sie es ihn auf die Seite zu drehen, damit sie ihm den Haori öffnen und von der Schulter schieben konnte.

„Das könnte jetzt etwas kühl werden.“ sagte sie noch bevor sie etwas Salbe auf seinen Rücken tat um sie vorsichtig darauf zu verteilen.

Doch der Hanyou kam nicht dazu weiter nachzudenken, denn seine Verlobte war schneller als sonst wieder da. Und genau da war der Knackpunkt. Er liebte sie einfach zu sehr um ohne sie sein zu können.

Er wollte sie erst gar nicht unterstützen, als sie versuchte ihn zu drehen, doch nach einem kurzen Moment machte er sich wenigstens etwas leichter, damit sie es vielleicht doch schaffte.

Es erstaunte ihn, dass sie ihm, nach allem was er ihr gerade an den Kopf geknallt hatte, helfen wollte. Manchmal war sie echt unglaublich. Aber war das nicht gerade der Grund weswegen er sie so sehr liebte?

JA, verdammt das war der Grund. Einer von vielen guten Gründen, aber dennoch konnte er nicht so einfach über seinen Schatten springen.

Als die kalte Salbe auf seine Haut kam, zuckte er zusammen. Doch als Kagome ihn begann den Rücken damit zu massieren, konnte er nicht anders und fing nach einem Moment genüsslich an zu knurren.

Doch verzeihen, nein, das war dieses Mal ein weiter, sehr weiter Weg. Aber dennoch genoss er diese Zuwendung, tat sie doch seinem geschundenen Körper und ein wenig auch seinem Stolz gut. Es tat gut so eine fürsorgliche und starke Gefährtin an seiner Seite zu haben.

Kagome hörte sehr wohl das genüssliche Knurren und musste lächeln. Sie wusste, dass es nichts zu bedeuten hatte, aber es könnte auch ein kleiner Anfang zur Versöhnung gewesen sein.

„Geht es wieder etwas?“, fragte sie schüchtern nach, denn sie wollte dafür sorgen, dass InuYasha sich richtig entspannen konnte und das ging nun einmal nicht auf dem Waldboden.

„Kannst du aufstehen?“, fragte sie nach einer kleinen Weile und ihre Stimme klang sehr besorgt. „Ich helfe dir auch.“, bot sie ihm an und sie würde es wirklich machen.

Der Hanyou erwiderte nichts und versuchte sich etwas aufzurichten. Zwar schmerzte ihm sein Rücken noch immer und wenn man es richtig nahm tat ihm einfach alles weh, doch er sagte nichts weiter.

Kagome versuchte ihrem Hanyou beim Aufstehen zu helfen, aber als sie merkte, dass er abwehrte, fing sie unglaubwürdig an zu seufzen. ‚Sturer Hund.‘, ging es ihr durch den Kopf, aber sie sagte auch nichts dazu, sondern erhob sich ebenfalls.

Das Einzige was der Geschundene wollte war Ruhe für seinen Rücken. Doch nach ein paar Schritten, welche er alleine tat gab er dann auf. Egal wohin er gehen würde, alleine käme er dort sicher nicht an. So musste InuYasha also zumindest in diesem Moment seinen Stolz über Bord werfen. Deswegen winkte er nun seiner Verlobten und gab ihr durch eine stumme Geste zu verstehen, dass er ihre Hilfe annehmen würde. Als diese dann den Wink InuYashas sah, dachte sie nicht im Traum daran sich zu sträuben, sondern ging an seine Seite um ihn zu stützen.

„Ich bringe dich erst einmal in die Neuzeit.“, sagte Kagome. Dies tat sie mit Absicht, da sie fand, dass sie dort schon lange nicht mehr hingehörte.

Mühevoll machte sie sich dann mit ihren Hanyou auf zum Brunnen. Dieser unterstützte sie so gut es ging bei diesem Vorhaben, da er nicht wollte, das sie sich wegen ihm eventuell verletzen würde.
 

In der Neuzeit, legte sie ihn erst einmal vorsichtig auf ihr Bett, da sie für ihren Hanyou ein entspannendes und wohltuendes Bad bereiten wollte. Als das erledigt war, ging sie wieder in ihr Zimmer um nach InuYasha zu sehen.

Dieser lag auf der Seite und sah sie einfach nur unverwandt an, nachdem sie wieder ins Zimmer gekommen war. Kein einziges Wort kam über seine Lippen. Auch hatte er auf dem Hinweg nicht einen Schmerzenslaut von sich gegeben obwohl er hätte heulen können vor Schmerzen.

„Ich habe ein Bad für dich vorbereitet, Inu.“, sagte Kagome. Sie ging zu ihm ans Bett um ihm auf zu helfen und ihn zur Wanne zu bringen.

Mit Müh und Not schaffte sie es ihn zum Bad zu bringen. „Ich helfe dir, dich auszuziehen.“, sagte sie und begann das Oberteil auszuziehen.

Nun war InuYasha in der Zwickmühle. Er wollte sich eigentlich nicht helfen lassen. Aber er wusste, dass er ohne ihre Hilfe nicht so schnell wieder auf die Beine kam. Also ließ er sich von ihr helfen. Zwar entfleuchte ihm hier und da ein Schmerzenslaut oder ein leichtes Knurren, doch mehr passierte nicht.

Sie hörte seine Stimme nur kurz als er sich in die Wanne setzte und ein entspanntes „Ahhhh!“, verlauten ließ.

Kagome lächelte leicht, als sie den entspannten Laut vernahm. Da sie sichergehen wollte, dass ihr InuYasha sich auch wirklich entspannte, blieb sie auch. Praktischer weise hatte sie auch nichts vorbereitet, wenn der Hanyou aus der Wanne stieg. „Ist der Geruch auch nicht zu beißend, Inu?“, fragte sie einfach mal nach und hoffte auf eine Antwort.

„Es geht!“, kam es rau und kurz angebunden über seine Lippen. Er hatte sehr wohl bemerkt, dass sie nichts weiter vorbereitet hatte. Aber im Moment war ihm das egal. Das Bad tat einfach nur gut und deshalb schloss er die Augen. Er hoffte so vollständig entspannen zu können.

„Dann bin ich erleichtert.“, sagte Kagome, aber das nun wieder Funkstille herrschen sollte, passte ihr gar nicht, aber momentan sah sie keine Möglichkeit mit ihm zu reden, da sie nicht stören wollte.

„Wie fühlst du dich, Inu? Schon besser?“, fragte sie nach 10 Minuten einfach mal nach, denn nun hatte sie ihre Vorbereitungen abgeschlossen.

„Hm…. Besser!“, kam es trotz allem noch rau über seine Lippen. „Soll ich raus?“, fragte er noch, da das Wasser bereits an Wärme verlor. Jedoch war seine Stimme neutral gehalten. Fast so als würde er mit einer ganz normalen Person reden und nicht mit seiner Liebsten.

Kagome war froh. Endlich ein paar Worte, auch wenn es so klang, als würde ihm das egal sein mit wem er sprach. Na ja, das war es im Moment vielleicht ja wirklich.

Sie griff kurz ins Wasser, als sie die Frage InuYashas höre. „Ja, es ist besser, sonst erkältest du dich noch.“, sagte sie, da das Wasser schon ziemlich abgekühlt war. Sie reichte ihm die Hand, damit sie ihm helfen konnte aus der Wanne zu steigen. Doch er lehnte die Hand ab. Er wollte es zumindest versuchen. Doch als der Versuch scheiterte griff er doch nach ihrer Hand, ließ sie danach aber schnell wieder los.

So und was nun?

Eben sollte er sich nicht erkälten und nun stand er hier nackt und begann zufrieren, nach dem heißen Bad. Fragend blickte er die junge Frau an.

Auf die anfängliche Abwehrhaltung reagierte Kagome einfach nicht mehr. Sollte er doch machen was er wollte.

Sie tat alles um ihn zum reden zu bringen und ihm versöhnlich zu stimmen und was tat er? Er reagierte nicht einmal darauf. Dann sollte er ihr doch den Buckel runterrutschen.

Sie griff nach einem Bademantel, den sie extra für ihn besorgt hatte und wickelte ihn darin ein. Dann dirigierte sie ihn in ihr Zimmer und brachte ihn in ihr Bett. Sie würde die Nacht in ihr Großvaters Zimmer schlafen. Sollte er doch machen was er wollte.

Sie sprach kein einziges Wort mehr. Nachdem sie ihn versorgt hatte, ließ sie ihn alleine und ging in das Zimmer ihres Großvaters. Da konnte sie sich in Ruhe ausweinen da InuYasha das nicht sehen würde.

Es erstaunte den Hanyou schon, das Kagome anscheint aufgegeben hatte. Aber er sagte nichts und ließ sich einfach alles gefallen.

Doch er konnte einfach nicht schlafen. Nicht nur weil er Kagome vermisste.

Nein, er hatte zu allem Überfluss auch noch Durst bekommen. Also raffte er sich den Rücken nicht weiter beachtend hoch und steuerte Richtung Küche. Aber als er unten ankam, änderte er unwillkürlich seine Richtung.

Er folgte dem Geräusch eines Schluchzens und fühlte sich schon wieder mehr als nur schlecht. Unschlüssig stand er einige Momente vor der Tür ehe er sie leise öffnete und zu der Person trat.

Und wieder wusste er im ersten Moment nicht was er machen sollte.

Würde sie seine Nähe überhaupt wollen?

Denn immerhin weinte sie sicher mal wieder wegen ihm.

Vorsichtig kniete er sich nieder. Er konnte es nicht verhindern, dass seine Hand begann ihr die Tränen fort zu wischen, zwar kostete ihn das einiges an Selbstbeherrschung, das er nicht vor Schmerzen knurrte, aber er schaffte es irgendwie.

„Süße?!“, kam es dann ziemlich traurig und unschlüssig, ob er denn erwünscht war.

Kagome lag im Zimmer von ihrem Großvater auf dessen Futon und weinte.

Warum nur behandelte InuYasha sie nur so? Wieso wollte er ihr einfach nicht verzeihen? Liebte er sie nicht mehr? Hatte sie ihn nun endgültig verloren?

Sollte dies der Fall sein, dann würde sie nicht mehr weiterleben wollen.

Als sie dann merkte, wie jemand ihr die Tränen abwischte, war sie total erschrocken. Aber wer würde sich die Mühe machen? InuYasha ganz bestimmt nicht, da war sie der festen Überzeugung. Umso erstaunter war sie, als sie die Stimme des Hanyou hören konnte.

„Was willst du denn?“, weinte Kagome. „Du hast mir doch schon gezeigt, dass du mit mir nichts zu tun haben möchtest.“ Noch immer weinte sie und durch ihre Schluchzer musste sie immer wieder eine Pause einlegen.

InuYasha sah sie nur traurig an. Ihre Worte taten ihm in der Seele weh. Aber was hatte er denn erwartet?

Schließlich hatte er sie wie eine gewöhnliche Frau behandelt. Aber wenn er nun nichts sagen würde, dann hatte er sie wirklich verloren, das wusste er.

Aber was sollte er jetzt nur sagen? Er wusste es nicht.

Der Hanyou schluckte, als er ihre letzten Worte hörte. Aber dennoch ließ er seine Hand an ihrer Wange.

„Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.“, kam es rau und er hätte sich sofort Ohrfeigen können.

„Ich habe mir Sorgen gemacht.“, begann er und versuchte dieses Mal ruhig zu bleiben. „Du warst vorhin so abweisend. Aber ich bin dir dankbar, dass du mir geholfen hast mit meinen Rückenschmerzen.“, sagte er. „Und das ich mit dir nichts zutun haben will ist nicht wahr. Denn dann würde ich jetzt nicht bei dir sein.“, kam es sehr überzeugend über seine Lippen. Doch dann perlte auch bei ihm eine Träne aus den Augen. Er konnte einfach nicht anders, als er wieder ihre Tränen sah.

Kagome wusste nicht was sie sagen sollte, doch plötzlich spürte sie etwas Nasses auf ihrer Haut. Waren das Tränen?

Weinte InuYasha etwa um sie?

Verzweifelt versuchte sie einfach ihre Tränen zu trocken, aber es wollte nicht so recht klappen.

„Wie kannst du so etwas sagen?“, kam es fassungslos von Kagome, denn sie glaubte nicht, was sie hörte. „Warum glaubst du habe ich versucht ein Gespräch mit dir aufzubauen? Weil du mir egal bist?“, kam es verzweifelt von der jungen Frau. „Nachdem ich dir so wehgetan habe, ahnte ich, dass du mir nicht so schnell verzeihen würdest.“, sagte sie traurig. „Und dir zu helfen war das Mindeste was ich tun konnte, auch auf die Gefahr hin, dass du mich hassen würdest.“

Ein kurzes raues Lachen war zu vernehmen. Es erinnerte entfernt an jenes Lachen, welches er als Youkai immer hatte.

„Ich könnte dich NIE hassen. Egal wie oft du mich unter die Erde jagst.“, sagte er und für einen kurzen Moment schlich sich ein Lächeln in sein ansonsten eher von Schmerz und Trauer gezeichnetes Gesicht.

„Du bist nun einmal mein Lebensinhalt. Dich zu verlieren, käme für mich der Hölle gleich.“, setzte er fort und erhob sich, da er vor Schmerzen seine Position nicht aufrecht halten konnte. Nun stand er dort mit gesenktem Kopf und versuchte jeglichen Blickkontakt zu vermeiden. Er wollte nicht sehen, dass sie ihn vielleicht nur mitleidig ansah.

Kagome hatte sehr wohl gemerkt, dass InuYasha starke Schmerzen hatte und sie fühlte sich so richtig schlecht. Was hatte sie da nur wieder angerichtet?

Da sich ihr Hanyou erhoben hatte, stand auch sie auf. Die Worte, welche sie hörte, trösteten sie ein wenig.

„Darf ich denn weiterhin bei dir bleiben?“, fragte sie ängstlich bei InuYasha nach und auch sie sah auf den Boden, da sie nicht wollte, dass ihr Hanyou sah, wie es in ihr aussah.

InuYashas Ohren zuckten, als er ihre Worte vernahm. Hatte er ihr nicht schon längst darauf geantwortet?

Wieder glitten seine Gedanken in längst vergangene Tage zurück. Und es war ihm, als würden sie genau wie an jenem Tag voreinander stehen.

Nur das hier nicht Kikyou das Thema war.

„Willst du denn wirklich bei mir bleiben?“ Es war zwar nicht das was er damals geantwortet hatte, doch er wollte dieses Mal wirklich Gewissheit haben.

„Bin ich es denn für dich Wert, das du bei mir bleiben willst?“, fragte er und sah kurz auf. „Ich bitte dich, denk darüber nach, bevor du mir antwortest. Ich möchte so etwas wie heute nicht mehr erleben.“, damit wandte er sich zum gehen. „Wenn du weißt was du willst, dann kannst du ja zu mir kommen. Für mich wirst du immer DAS zu Hause sein, wo ich mich wohl fühle.“ Wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht, als er die ersten Schritte Richtung Tür tat.

Kagome stand einfach nur da und wusste nicht was sie tun sollte. Fest stand für sie, dass sie InuYasha liebte, aber konnte sie sich noch länger diesen Stress aussetzen?

Sie setzte sich auf das Bett ihres Großvaters und wägte genau ab. Was sprach dafür bei InuYasha zu bleiben und was dagegen?

Nach einiger Zeit hatte sie sich endgültig entschieden und sie wusste auch nicht was sie da groß nachdenken musste.

Mit einem Lächeln im Gesicht ging sie dann rauf in ihr Zimmer. Als sie eintrat, sah sie InuYasha liegen, der vom Mond beschienen echt fantastisch aussah. Und er war auch noch wach wie es aussah.

„Ist da noch Platz für mich?“, fragte sie schüchtern bei ihrem Hanyou nach.

Dieser hob einladend die Bettdecke an. „Für dich immer Süße!“, sagte er und zog sie dann fest in seine Arme. Kagome lächelte als sie das hörte. Sie stieg vorsichtig zu InuYasha ins Bett, als er die Decke anhob. Als er sie in seine Arme schloss, kuschelte sie sich regelrecht an seine starke Brust. „Ich liebe dich, Kagome!“, flüsterte er, bevor er ihr noch einen Kuss in den Nacken hauchte und dann mit ihr fest umschlungen einschlief.

„Ich liebe dich auch, Inu!“, sagte Kagome, nachdem sie die Liebeserklärung von ihrem Hanyou bekommen hatte. Die Küsse taten so gut, dass sie wohlig seufzte, bevor sie ins Reich der Träume hinüberglitt.
 

Das Licht der Sonne schien erbarmungslos auf das Gesicht der Schönheit mit den eisblauen, in sanften Wellen verlaufenden, Haaren. Sie versuchte sich zu strecken und bemerkte, dass sie es nicht konnte. Das verwunderte die junge Frau nun doch.

Hatte sie gestern nicht alleine im Bett gelegen? Und vor allem wer hielt sie da?

Ohne dass sie es wollte, stieg pure Panik in ihr auf.

Als sie dann ihre jadegrünen Augen aufschlug und an die Decke sah, verstärkte sich das Gefühl der Panik nur noch mehr. Denn dieses Bett hatte keinen Himmel und ihres hatte eins. Was hatte das nur zu bedeuten?

Sie wollte im ersten Moment nur noch weg. Denn alles war ihr hier in diesem Moment fremd. Der Raum wirkte kühl und schien nur zweckmäßig zu sein. Es gab hier nichts das einem zeigen würde wessen Gemach, das war.

Die Panik wurde schlimmer und die junge Frau richtete sich ruckartig auf.

Sesshoumaru hatte sich in der Nacht zu Ena gelegt. Es hatte ihm zwar gefallen sie im Schlaf zu beobachten, aber er wollte sie gerne in seine Arme schließen. So legte er sich hinter sie und schlang den rechten Arm um Enas wunderbaren Körper.

Er hatte so gut geschlafen, dass er gar nicht mitbekam, dass seine Herzallerliebste aufwachte. Aber er war sofort auf, als er Enas Körper hochschnellen spürte.

„Was hast du Liebste?“, fragte Sesshoumaru und sah sie prüfend an. Vielleicht hatte sie ja einen Albtraum gehabt oder war sie etwa krank? Das musste er gleich einmal prüfen und so legte er die Hand auf die Stirn der östlichen Prinzessin. Aber Fieber hatte sie nicht. „Hast du schlecht geträumt?“, fragte er dann noch nach.

Ena bekam den zweiten Schock an diesem Morgen verpasst, als sie die Stimme ihres Liebsten hörte.

Nun begann es hinter ihrer Stirn zuarbeiten. Doch irgendwie war da ein Filmriss.

Sie spürte seine Hand auf ihrer Stirn und hörte auch seine zweite Frage. Kaum hatte er damit geendet schlugen die Wogen der Erinnerung über sie herein.

„Wo bin ich?“, fragte sie erst mal. „Und nein, ich habe sehr gut geschlafen, so gut wie schon lange nicht mehr.“, beantwortete sie dann seine Frage.

„Du bist in meinem Gemach.“, sagte Sesshoumaru geradewegs hinaus. Aber dass es sie schocken würde, wenn sie seine Stimme hörte, damit hatte er nun nicht gerechnet. „Das freut mich, dass du gut geschlafen hast, Liebes.“, sagte er dann noch. Aber schon machte er sich auf einem Ansturm von Fragen gefasst.

Ena konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie war in dem Bett ihres Liebsten. Ja, aber das durfte sie doch eigentlich gar nicht. Wobei sie waren ja eh schon an dem Punkt angekommen, wo es für sie beide kein zurück mehr gab.

Aber wie in drei Teufelsnamen sollte sie das nur ihrem Vater beibringen?

Doch schon rückte diese Frage wieder in den Hintergrund, da sich einige andere bemerkbar machten.

„Wieso hast du mich nicht in das Gästezimmer meiner Familie gebracht?“, war ihre erste Frage. „Wann sind wir denn hier angekommen und wird das nicht Ärger mit deiner Familie geben?“, polterten diese beiden Fragen auch gleich noch heraus.

Ena drehte sich nun zu Sesshoumaru um und sah ihn mit ihren Augen fragend an. „Habe ich gestern irgendetwas verpasst, nach dem Vorfall?“

Sesshoumaru seufzte unmerklich. Da war schon der erste Ansturm an Fragen. Er holte einmal tief Luft, denn die würde er jetzt brauchen.

„Ich habe dich hierhergebracht, weil du gestern sagtest, du würdest gerne MEIN zu Hause kennenlernen.“, begann Sesshoumaru geduldig zu erklären. „Und von meiner Familie gibt es keinen Ärger, weil keiner da ist.“, setzte er noch hinterher und begann zu grinsen. Dass zumindest zwei von der Familie wussten wie es um ihn und Ena stand, brauchte sie ja noch nicht zu wissen. „Und du hast auch nichts verpasst, meine Liebe!“, sagte er noch zum Abschluss und grinste.

„Stimmt, das sagte ich gestern.“, meinte Ena und sah sich daraufhin vom Bett aus im Gemach um. „Meinst du nicht, dass es hier ein wenig kühl ausschaut, Liebster? Der Raum strahlt keinerlei Wärme aus.“, meinte sie nach der Betrachtung nur.

So einen Raum hatte ja noch nicht mal ihr Vater. Dann sahen ihn ihre jadegrünen Augen unergründlich an. „Guten Morgen!“, und schon hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen. Es war zwar nur flüchtig und ein Hauch, aber immerhin ein Kuss.

Sesshoumaru grinste, als er Enas Worte hörte. Schneller als sie gucken konnte, befand sie sich unter ihm. „Hat die junge Dame irgendetwas gesagt?“, fragte er in einem leicht kühlen Tonfall. „Für mich reicht es doch.“, sagte er noch und grinste sie unverhohlen an.

„Und wenn das ein Kuss sein sollte, dann war er lachhaft, denn das geht so.“, mit diesen Worten senkte er seinen Kopf um ihre Lippen mit den seinen zu versiegeln. Auf das ‚Guten Morgen‘ pfiff er ganz einfach. Dafür hatten sie eh schon zu viele Worte miteinander gewechselt.

„Selbst du hättest ein netteres Zimmer verdient.“, meinte sie noch, bevor seine Lippen auf ihre trafen. Ena genoss den Kuss und schwor sich an diesem Morgen die kurze Zeit, die sie mit Sesshoumaru haben würde zu genießen. Sie wollte auch endlich mal nur geliebt werden und das von dem Mann den sie verehrte wie keinen zweiten. So kam es, dass sie auch begann den Kuss leidenschaftlicher werden zu lassen.

Sesshoumaru konnte nicht glauben was seine Ena da tat. Sie ging ja ziemlich forsch ran. Aber er wollte dem noch nicht so schnell nachgeben. Er fand es viel lustiger erst ein wenig mit ihr zu spielen. Aber dann erbarmte er sich doch und gewährte Ena diesen Kuss, welchen er nicht minder leidenschaftlich erwiderte.

„Was für eine heißblütige junge Dame ich doch habe.“, scherzte er nachdem der Kuss unterbrochen werden musste.

„Das richtige um das Eis um deinem Herzen zum schmelzen zu bringen.“, erwiderte Ena darauf nur. „Fluffy, Liebster?“, begann sie ganz unschuldig und begann ihn mit ihrer Hand im Nacken zu kraulen. „Wie lange hast du denn vor deine Pflichten zu vernachlässigen?“

Da war es schon wieder. ‚Fluffy!‘ Oh, wie er diesen Namen hasste. Aber komischerweise fand er es richtig süß wie sie diesen Namen aussprach. Vielleicht sollte er sich nicht dagegen sträuben, wenn sie das sagte, denn irgendwie gefiel ihm das.

„Wieso vernachlässigen?“, fragte Sesshoumaru mit einem hämischen Grinsen. „Solange du in meiner Nähe bist, komm ich dieser Pflicht doch bei. Außerdem kann ich alles was in diesem Schloss vorgeht genau spüren.“, sagte er noch und dann sah er sie eindringlich an. „Und bist du nun von mir fasziniert?“

Oh, dann war sie also seine Pflicht. Das war gut zu wissen. „Pfff… wird da nicht jemand hochnäsig?“, konterte sie und entfernte ihre Hand aus seinem Nacken.

„Ach wirklich?“, fragte Sesshoumaru nach und man konnte ihm ansehen, dass er Ena nur aufziehen wollte. „Ich merk nichts.“, setzte er mit einem Grinsen hinterher.

„Ja!“, kam es nur und dann erst bemerkte Ena das Grinsen. „Argh, Fluffy, du frecher Hund!“, knurrte sie ihm spielerisch entgegen. Dann versuchte sie ihn von sich runter zu schubsen. Was ihr allerdings alleine schon wegen des Kräfteunterschieds und der Größe nicht gelingen wollte.

Sesshoumaru konnte nur lachen, als er das hörte. Und ja er war nun einmal ein Hund.

„Wau!“, kam es nur von ihm und als er merkte wie Ena ihn wegdrücken wollte, machte er sich erst Recht schwerer.

„Hat die große Wölfin etwa angst vor dem großen bösen Hund?“, fragte er schelmisch nach, aber er konnte es nicht lassen und musste sie erneut küssen.

„Nein, das hat sie nicht.“, sagte Ena, als der Kuss unterbrochen wurde. „Aber, wenn wir so weitermachen, dann endet das nachher noch da wo es nicht soll.“, meinte sie und fügte dann an: „Bitte verstehe mich nicht falsch, Sesshoumaru, aber ich möchte nicht das es unnötigen Ärger zwischen den Familien gibt.“

Sesshoumaru seufzte, als er das hörte. Sie hatte ja vollkommen Recht mit dem was sie sagte. Das war auch der Grund weswegen er von ihr abließ.

„Wir sollten uns dann jetzt mal umziehen.“, sagte er. „Wenn du ein Bad nehmen möchtest, lasse ich es für dich bereiten.“, setzte er noch hinterher.

„Das wäre sehr lieb von dir, Liebster.“, erwiderte Ena. „Ich würde wirklich gerne den Geruch dieses Bastards loswerden.“, fügte sie noch an, während sie zur Bettkante rutschte und für einen Moment wieder an Sachen dachte, die sie eigentlich verbannen wollte.

Sesshoumaru konnte seine Liebste sehr gut verstehen, denn auch ihm behagte dieser Geruch des Youkais nicht. Aber er wollte es nicht aussprechen um Ena nicht weh zutun.

„Gut!“, sagte er nur und ging aus seinem Gemach um eine Zofe zu rufen.

Diese kam, als sie seine Stimme hörte, auch sehr schnell angelaufen. „Ihr habt gerufen, Sesshoumaru-sama?“, fragte die Youkai und verbeugte sich tief vor dem Thronfolger.

„Ja! Mach sofort ein Bad für Prinzessin Ena bereit!“, sagte er in einem ziemlich eiskalten Tonfall, welcher einem das Blut in den Adern gerinnen ließ.

Die Youkai dachte sie verhöre sich. Hatte sie etwas Wichtiges verpasst? Wieso war die Prinzessin denn hier? Und war sie etwa beim Thronfolger im Gemach? Aber schwieg sich beharrlich aus, denn es hatte sie nichts anzugehen und die Strafen, welche der Thronfolger verteilte waren nicht ungefährlich.

„Sehr wohl, Sesshoumaru-sama!“, sagte die Youkai schnell und ging ins angrenzende Badezimmer um ein Bad einzulassen.

Sesshoumaru derweil ging wieder zu seiner Liebsten. Als er sie sah, bekam er ein schlechtes Gewissen.

Hatte sie ihn etwa gehört? Das schien so, denn sie saß auf seinem Bett wie festgefroren. „Ena?“, fragte er deswegen einfach mal nach und seine Stimme klang alles andere als kalt.

Ena glaubte nicht was sie da hörte. Seine Stimme war so kalt, das sogar ihr das Blut in den Adern gefror. Es war das erste Mal das sie erlebte wie er mit den Angestellten hier im Schloss umsprang. Irgendwie zeigte er ihr in diesem Moment, das der Youkai vielleicht doch Recht hatte. Das sie angesprochen wurde bekam sie gar nicht mit. Zu sehr war sie mit diesen zwei unterschiedlichen Wesen ihres Liebsten beschäftigt.

Sie hatte ihn ja nun so ganz anders kennengelernt. Zwar wusste sie, dass er in Kämpfen immer recht kühl war, aber dass er das Personal so anging, das hatte sie nicht gedacht. Denn in ihrer Familie wurde dem Personal zwar auch befohlen, aber fast nie in so einem eiskalten Ton.

„Ist alles in Ordnung, Ena?“, fragte Sesshoumaru besorgt, da er einfach keine Antwort erhalten hatte. Das machte ihn schon stutzig. Darum schüttelte er sie leicht in der Hoffnung, dass sie reagieren würde.

Erst als sie geschüttelt wurde, kehrte die junge Frau in die Realität zurück.

„Hmm…. Ja, alles in Ordnung.“, sagte sie und wollte sich einfach so vom Bett erheben. Sie würde ihm nicht sagen, dass er ihr einen gewaltigen Schrecken eingejagt hatte.

Sesshoumaru setzte sich zu seiner Liebsten auf das Bett und nahm ihre Hand. Er wusste, dass nicht alles in Ordnung war. „Es tut mir leid, dass du das gehört hast, Liebes.“, sagte er. „Eigentlich solltest du das nicht mitbekommen, denn ich wollte dir keinen Schreck einjagen.“, erklärte er sich, der jungen Frau gegenüber.

„Dann brüll das nächste Mal nicht so. Denn im Gegensatz zu anderen Frauen in deiner Familie habe ich sehr gute Ohren.“, grummelte sie und wollte ihre Hand aus der seinen lösen, was allerdings unterbunden wurde.

„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne wissen, wo ich baden kann.“, sagte sie daraufhin in einem nicht deutbaren Tonfall.

Sesshoumaru merkte, wie Ena versuchte sich seiner Hand zu entziehen, worauf er seinen Griff etwas mehr festigte. „Ich werde darauf achten, Liebes.“, sagte er zu seiner Herzdame und schenkte ihr einen kleinen Kuss zur Versöhnung.

Als sie von der Gelegenheit zu baden sprach, stand er auf und bot ihr seinen Arm an. „Ich bring dich zum Bad.“, setzte er dann noch hinterher.

Allerdings verschwieg er, dass es nur wenige Schritte waren.

Ena freute sich über das Versprechen und den Kuss. „Das wäre sehr nett von dir.“, meinte sie dann und hakte sich bei ihm ein.

Es verwunderte sie schon, dass er sie nur über den Flur führte und dann eine Türe öffnete. Das Bad sah nicht ganz so trist aus. Doch was Ena verwunderte waren der kleine Hocker und die kindlichen Bilder an der Wand. Das sah nach Rin aus.

Wohnte die Kleine etwa hier bei ihrem Liebsten? Sie entschied sich allerdings, ihn das erst später zu fragen.

„Dann werde ich mich mal frisch machen.“, sagte Ena. Doch plötzlich fiel ihr etwas ein. Was sollte sie denn dann anziehen, ihre Sachen waren sicher noch nicht da. „Sag mal Fluffy, soll ich nachdem Bad nackt bleiben?“, wollte sie mal so eben wissen. „Oder habe ich schon was zum anziehen hier?“ Als sie das fragte sah sie ihn zweideutig an.

Sesshoumaru grinste, als er die Frage von Ena hörte. Das war doch mal eine Option und ihn würde es freuen.

„Was für eine verlockende Idee.“, scherzte er daher, aber er wusste, dass dies nicht gehen würde. Alleine deswegen schon nicht, weil hier zu viele männliche Youkai rumliefen und die sollten Enas wunderbaren Körper auf keinen Fall sehen. Dass sie wundervoll war, das hatte er schon in der Nacht gespürt, als er nur seinen Arm um sie gelegt hatte.

Aber schon wurde er wieder ernster, da nun auch die Zofe erneut im Badezimmer erschien.

„Ich lasse dir einen Kimono zukommen.“, sagte er daher zu Ena. Dann sah er die Zofe nur an, als ob er sagen wollte, ‚Wehe du behandelst sie nicht ordentlich!‘ Aber das sagte er nicht laut.

„Du wirst dich um Prinzessin Ena kümmern.“, sagte er stattdessen. Diesmal aber nicht ganz so laut und auch nicht ganz so eiskalt, da er seine Liebste nicht erschrecken wollte. Danach verabschiedete er sich von der Prinzessin. Weil aber die Zofe anwesend war, musste er auf einen weiteren Kuss verzichten.

Als sich die Türe geschlossen hatte, entkleidete sich Ena mit Hilfe der Zofe. Sie bemerkte wohl, dass diese sehr vorsichtig vorging, damit sie ja keinen Fehler machte. Danach setzte sich Ena in den Zuber und entspannte erst einmal.

Sie bat die Zofe in einer viertel Stunde wieder zu kommen.

Die Zofe entfernte sich und nun konnte sich Ena entspannen. Und sie schaffte es doch tatsächlich sich voll und ganz zu entspannen. Ob das daran lag, das es hier fast nur nach Sesshoumaru roch? Sie wusste es nicht und es war ihr im Moment egal.

Als die Zeit um war, kam die Zofe mit einem Kimono zurück.

Ena war erstaunt und ließ sich sehr gerne von der Zofe helfen, dann machte sie sich auf den Weg ihren Liebsten zu finden.

Sesshoumaru dagegen ging zu dem Prinzgemach. Dort angekommen, fand er die Zofe von Kagome vor.

„Was kann ich für Eure Lordschaft tun?“, fragte sie ehrfürchtig bei Sesshoumaru nach.

„Hat Lady Kagome einen Kimono übrig, den sie nicht benötigt?“, fragte Sesshoumaru einfach mal nach. Er war sich sicher, dass Kagome nichts dagegen hatte, wenn Ena einen ihrer Kimonos trug.

„Oh ja, Sesshoumaru-sama.“, sagte die Zofe sofort. Es gab tatsächlich einen Kimono, den Kagome ausleihen konnte, da sie diesen nicht vertrug. Der Stoff war wohl zu unangenehm oder was auch immer.

Sie holte einen zart rosa Kimono aus dem Schrak. Dieser war mit weißen Blüten verziert.

„Wenn dieser genehm ist, Sesshoumaru-sama?“, fragte sie bei ihm nach.

„Sehr schön. Bringe diesen bitte zu der Zofe, welche sich in der Nähe von meinen Gemächern befindet.“, sagte er noch. Aber auch hier hatte er nicht die eiskalte Stimme, da Mira nicht nur Kagomes Zofe, sondern auch ihre Vertraute war.

„Sehr wohl, Sesshoumaru-sama.“, sagte Mira. Sie verbeugte sich vor dem Thronfolger und begab sich dann auf den Weg zu seinen Gemächern.

Sesshoumaru selber ging erst einmal in sein Arbeitszimmer, da Frauen ja eh immer länger brauchten zum Baden, hatte er noch Zeit um etwas zu arbeiten. Durch Kagome hatte er das sehr schnell herausgefunden, da sie gut und gerne mal eine Stunde im Wasser bleiben konnte. Das Ena da etwas anders war als Kagome, das konnte er ja noch nicht wissen.

So hörte er auch schon wenig später die Stimme seiner Liebsten.

Ena hatte sich sehr über den rosa Kimono gefreut, vor allem, weil er ihr passte. Jedoch war sie verwundert, dass er etwas nach der zukünftigen Prinzessin roch. Aber sie konnte sich denken, dass er keinen anderen zur Hand hatte.

Sie war etwas durch das Schloss geschlendert und hatte versucht den Geruch ihres Liebsten zu finden. Was nicht schwer war, da er eine frische Fährte gelegt hatte. So kam es, dass sie dann einige Minuten später an seinem Arbeitszimmer anklopfte.

„Seid Ihr da drinnen, Sesshoumaru?“, fragte sie und nahm die Höflichkeitsanrede, falls er nicht alleine sein sollte.

Als sie nach einem Moment hereingebeten wurde, trat sie ein.

Sesshoumaru sah auf, als er das Klopfzeichen und auch die Stimme vernahm. Er konnte nicht anders und musste lächeln. Aber er war auch stolz auf sie, dass sie immer darauf gefasst war, dass einer anwesend sein könnte und sie den Schein wahren wollte.

„Komm ruhig rein, Ena!“, sagte er in einem normalen Ton und als er sie sah, da fingen seine Augen an zu strahlen. Er hätte nie gedacht, dass Rosa ihr so gutstehen würde.

„Du siehst gut aus.“, sagte er und erhob sich um auf sie zu zugehen. Bei ihr angekommen, senkte er seinen Kopf etwas, aber die Lippen berührten sich nicht. „Dann können wir ja essen.“, sagte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

„Danke!“, sagte Ena und wurde leicht rot im Gesicht. Erst recht, als er zu ihr trat und den Kopf etwas senkte. Doch der erwartete Kuss blieb aus. Stattdessen machte er eine Feststellung und grinste sie an.

„Gerne, ich habe nämlich etwas Hunger.“, gab sie zu. Zwar eigentlich nicht auf Speisen, sondern eher auf etwas Anderes, doch das verkniff sie sich, da das Arbeitszimmer dann doch zu öffentlich war um über solche Themen zu reden.

Sesshoumaru lächelte als er das hörte. Allerdings hörte er aus ihren Worten eine gewisse Zweideutigkeit heraus. Und er merkte auch, dass sie dies in diesem Raum nicht öffentlich aussprechen würde, zumindest im Moment noch nicht. Dieser Umstand veranlasste ihn allerdings doch dazu Ena einen liebevollen Kuss zu schenken und er hoffte, dass damit jener Appetit erst einmal gestillt war, was bei ihm zwar nie der Fall sein würde.

„Dann lass uns gehen.“, sagte der Thronfolger nachdem er sich widerwillig von ihr lösen musste. Sesshoumaru bot Ena seinen Arm an um sie zum Essen zu führen.

Ena hakte sich glücklich bei ihm ein. Zumindest erschien es nach außen hin, als wäre sie glücklich. Wie es in ihrem Innern aussah, verbarg sie gekonnt hinter einem Lächeln, das so hoffte sie ihren Liebsten täuschen würde.

Sesshoumaru führte seine Liebste zu dem Ort, wo er gedachte das Frühstück mit ihr einzunehmen. Er sah, dass sie lächelte und dass sie glücklich war, allerdings fragte er sich ob das ganze nicht nur Fassade war. Denn wenn er eins wusste, war es, dass Frauen ihre Emotionen gut verstecken konnten, wenn sie es wollten. Auch wenn er dieses bei seiner Liebsten noch nie erlebt hatte. Doch er wollte auch nicht bohren um die Stimmung nicht zu verderben.

Da Ena in diesem Bereich das Schlosses noch nie war, ließ sie ihre Blicke schweifen, während Sesshoumaru sie nach draußen führte. Doch als ihr Blick auf eines der vielen Gemälde fiel, blieb sie einfach stehen. Wer war denn diese Frau dort auf dem Bild. „Wer ist denn das dort?“, wollte sie wissen und zeigte auf eine weißhaarige Frau.

Aber Ena schaffte ganz alleine, das was der Thronfolger zu verhindern suchte. Auch wenn sie dies nicht mit Absicht tat. Denn das Bild, welches sie meinte, mochte er überhaupt nicht. Allerdings wunderte es ihn doch irgendwie, denn sie müsste diese Person eigentlich kennen. Dennoch antwortete er ihr um des Friedens willen.

„Nekko, meine herrschsüchtige Mutter.“, kam es nur unter einem leichten Knurren von Sesshoumaru, denn Nekko war nie wirklich eine Mutter gewesen, sondern eine Diktatorin, die für ihren Sohn nur Macht sah, aber keine Liebe.

Ena hatte sehr wohl bemerkt, dass sie in ein riesiges Fettnäpfchen getreten war. Aber sie hatte eigentlich nicht weiter nachgedacht, da sie den Halbmond auf der Stirn erst erkannte, als Sesshoumaru ihr antwortete. Was war sie mal wieder unhöflich gewesen. Die junge Youkai musste sich einen Seufzer über ihre eigene Unfähigkeit verkneifen.

Ihr Liebster setze seinen Weg nun fort um sie zur Terrasse zu führen, welche sich im geschützten Familientrakt befand und wie er erfreut feststellte, war auch schon alles vorbereitet. Der Thronfolger geleitete Ena zu ihrem Platz und rückte ihr Gentlemanlike den Stuhl zurecht.

„Danke!“, sagte sie freundlich, als Sesshoumaru ihr den Stuhl zu Recht rückte und sie sich setzte. Im Moment fühlte sie sich wie im siebten Himmel. Dann fiel ihr Blick auf das ganze Essen.

„Das sieht ja richtig lecker aus.“, sagte Ena und man konnte ein Strahlen in ihren Augen sehen.

„Du bist viel zu gut zu mir, Fluffy!“, meinte die östliche Prinzessin, während sie speisten.

Sesshoumarus Stimmung war schon fast im Keller, als er sich setzte. Warum in drei Teufelsnamen hing dieses Bild noch immer in der Galerie? Selbst als Tote schaffte seine Mutter ihm die Laune zu vermiesen. Allerdings kannte er auch die Antwort, selbst wenn er sich diese nicht eingestehen wollte. Das Bild hing dort, eben, weil sie seine leibliche Mutter war und es nun mal zu seiner Ahnenreihe dazu gehörte. Dennoch würde er bei Gelegenheit dieses Bild entfernen lassen, wenn sein Vater nichts dagegen haben würde.

Auch Sesshoumaru begann zu essen, aber mittlerweile macht es ihm keinen Spaß mehr. Er hatte sich das Frühstück anders vorgestellt. Aber als er hörte, dass Ena die Speisen mundeten, hob sich seine Laune wieder.

„Du hast es verdient.“, sagte Sesshoumaru zu seiner Liebsten.

„Danke!“, kam es dann noch mit einem Lächeln, das nur er zu sehen bekam. Sie genoss das Frühstück, welches sie hier in Ruhe mit ihrem Liebsten zu sich nehmen konnte und seine Laune schien auch wieder besser geworden zu sein.

Doch die Ruhe wehrte nicht lange, da eine der Kellerwachen plötzlich in der Tür zur Terrasse erschien.

„Bitte verzeiht die Störung, Mylord.“, sagte die Wache und blieb im Türrahmen stehen. Sie wusste genau, dass der Lord sie hören konnte.

„Aber ihr müsstet bitte mal unten im Kerker nach dem rechten sehen. Der Dorfälteste macht der Wache das Leben zur Hölle!“, sagte die gesandte Wache und wartete auf eine Antwort.

Und gerade als seine Laune aufgrund der Ruhe und ihrer Worte stieg, stand plötzlich eine der Wachen in der Terrassentür und seine Laune war sofort wieder im Keller. Denn eigentlich wussten alle, das sie nie beim Essen gestört werden wollten. Einzige Ausnahme, wenn man sich im Krieg oder kurz vor einer Feierlichkeit befand.

„Seid ihr Youkai oder Memmen?“, polterte es aus Sesshoumaru heraus. Und schon hatte er sein Versprechen gegenüber Ena gebrochen, denn der meckerte richtig mit der Wache.

„SEID IHR ZU DOOF AUF EIN HÄUFCHEN MENNSCHEN AUFZUPASSEN?“

Wütend erhob er sich und ging zum Kerker, aber nicht ohne Ena zu sagen, dass sie ruhig weiter essen könnte.

„Esst ruhig weiter, Prinzessin.“, sagte er und obwohl er versuchte sich zu beherrschen, funktionierte es nicht richtig und auch Ena bekam seine Eiseskälte zu spüren.

Ena hatte schon gehofft ihren Liebsten wieder aufgemuntert zu haben. Doch als dann die Wache kam, hatte sie beinahe das Gefühl, als würde hier der tiefste Winter herrschen.

„Eurer Wunsch ehrt Euch, Mylord.“, sagte Ena und blickte ihrem Liebsten und der dreisten Wache nach. Auch sie ließ sich nicht anmerken, dass ihr tierisch kalt geworden war bei seinen Worten.

Als Sesshoumaru eine längere Weile verschwunden war, erhob auch sie sich. Denn was sollte sie hier alleine am Tisch sitzen. So ging sie allein in den Garten und schaute sich ein wenig um.

Dass ihr Liebster so schnell schon sein Versprechen vergessen hatte, fand sie nicht gerade Klasse. Aber sie schob es in diesem Moment einfach auf die Situation, denn die Wache hatte echt einen schlechten Zeitpunkt gewählt.

Ena sah sich genauestens im Garten um. Am See hielt die WolfsYoukai dann traurig inne. Es gefiel ihr hier sehr gut, aber sie wusste, dass es nie für immer ihr Heim sein würde. Wie gerne würde sie hier für immer leben. Doch so wie die Dinge im Moment standen, war es nur ein Wunschtraum, den sie beide träumten. Auch wenn er alles dafür tun würde, hatte sie Angst, dass sie auf einen Krieg zusteuerten, wenn er das durchsetzten würde.

Deshalb konnte sie auch nicht verhindern, dass sie weinend am Rande des Sees Platz nahm. Alleine der Gedanke, daran, dass sie hier nie leben würde, verdarb ihr den Tag und dann auch noch die Tatsache, das sie ihrem Liebsten den Tag verhagelt hatte, mit ihrer unbedachten Frage vor dem Frühstück.

„Ich bin so etwas von egoistisch.“, murmelte sie und schlug frustriert über sich mit der Faust auf den Boden. Ohne weiter nachzudenken, stand sie auf und begab sich zum Schlosstor. Sie wollte hier keine Minute länger bleiben aus Angst das alles in einer Katastrophe enden würde.

„Wohin des Weges, Mylady?“, fragte der Anführer der Wachen, als er die Prinzessin sah.

„Das geht dich ja wohl nichts an.“, erwiderte Ena stinkig. „Also lasst mich jetzt passieren.“

„Tut mir leid, das kann ich nicht zu lassen.“, erwiderte die Wache, welche sicher nicht den Kopf für die Sturheit der östlichen Prinzessin hinhalten würde. „Es ist nur zu Eurer Sicherheit.“, sagte er immer und immer wieder.

So ging der Disput noch eine Weile weiter, bis hinter der Prinzessin ein sehr wütendes Knurren zu hören war. Erschrocken drehte sich diese um und blickte einem ziemlich wütenden Thronfolger entgegen.
 

Sesshoumaru war gerade dabei die Kerker wieder zu verlassen. Dieser alte Sack lernte wohl nie mehr dazu. Was sollte es, jetzt würde er es eventuell doch tun. Aber er musste ein ernstes Wörtchen mit seinem kleinen Bruder wechseln.

Aber jetzt musste er erst einmal wieder zu Ena. Sie war bestimmt zu Tode erschrocken über seinen harschen Tonfall. So ging er wieder auf die Familienterrasse, wo er sie vermutete. Da er sie ja gebeten hatte weiter zu frühstücken.

Aber als er dort ankam, war sie nicht mehr da. Auch war der Teller mit einem kleinen Rest des Essens noch an ihrem Platz.

‚Nanu, wo ist sie denn hin?‘, dachte sich der Thronfolger. Über ihren momentanen Gemütszustand konnte er ja keine Ahnung haben, da sie nicht mit ihm darüber gesprochen hatte und er so plötzlich um geschwungen war.

Darum begann er nach Enas Fährte Ausschau zu halten. Okay, sie war also im Schloss umhergewandert, das war etwas, das er sich hätte denken können. Denn immerhin war sie ja eine Weile alleine gewesen und das sie dann auf Entdeckungstour ging war irgendwo klar. Vielleicht hatte sie sich auch auf die Suche nach ihm gemacht.

Mit einem Seufzen schnüffelte Sesshoumaru unauffällig und konnte ihre Fährte dann bis in den Garten und zum See aufnehmen.

Er suchte die Gegend genau ab, aber dort fand er nichts außer dem salzigen Geruch von Tränen, der noch ganz leicht in der Luft hing.

Hatte sie geweint? Aber warum?

Als er sich dann wieder zum gehen abwenden wollte, konnte er auch noch eine Delle auf den Boden sehen. Er kniete sich darüber um sich die Stelle genauer ansehen zu können.

Als sie wiederkamen war die Delle aber noch nicht. Zumindest konnte er sich nicht an diese erinnern. Hatte Ena diese fabriziert?

Aber was in drei Kamis Namen hatte sie so echauffiert?

Mit einem Mal kam ihm ein Verdacht und er rannte zum Ausgangstor und tatsächlich konnte er sie dort finden.

Der Thronfolger ging auf sie zu und fing furchtbar an zu knurren. „Wohin des Wegs?“, fragte nun auch Sesshoumaru und seine Stimme klang alles andere als freundlich.

„Nach Hause wenn’s Recht ist.“, erwiderte Ena und dachte nicht im Traum daran sich von ihm so behandeln zu lassen.

„Ich habe sehr wohl bemerkt, dass ich nur geduldet bin. Außerdem sagtet Ihr doch selbst, dass ich mich meinem Schicksal stellen soll und das werde ich nun tun.“, sagte Ena ruhig und doch bemerkte man das sie aufgewühlt war.

Der Thronfolger dachte er würde nicht richtig verstehen. Sie wollte wieder in das unsichere östliche Schloss und sie fühlte sich hier nur geduldet?

Das ging ja wohl zu weit. Und wann in drei Kamis Namen hatte er gesagt, dass sie sich ihrem Schicksal stellen sollte?

Das war doch absoluter Schwachsinn.

Oder hatte sie ihn so falsch verstanden?

Doch ihre Stimme holte ihn in die Realität zurück und was dann kam konnte er noch weniger verstehen.

„Wir sehen uns dann auf der Hochzeit Eures Bruders wieder.“, meinte sie noch und drehte sich abrupt um. Dann ging sie einfach an der Wache vorbei, diese sah sie nur erstaunt an, weil sie es wagte so mit dem Thronfolger zu sprechen.

Doch dann sah er, dass Ena an den Wachen vorbeiging und das Schloss verlassen wollte.

„Ihr bleibt auf der Stelle stehen, Prinzessin.“, polterte er ihr hinterher. Aber die Prinzessin blieb natürlich nicht stehen. So wetzte er wütend hinter ihr her und hatte sie auch kurz darauf schon wieder eingeholt. „Ich sagte, dass Ihr stehen bleiben sollt. Was habt ihr an diesem Satz nicht verstanden?“, fragte er einfach mal ganz frech nach und versuchte seine Wut zu unterdrücken.

„Oh, ich habe den Satz sehr wohl verstanden. Aber ich sehe nicht ein, warum Ihr Euer Leben für mich opfern solltet. Denn immerhin bin ich nur eine einfache Prinzessin, die nur zufällig das Opfer einer neidischen Person ist.“, sagte Ena und ließ den Thronfolger ein weiteres Mal stehen. „Ihr solltet Eure Zeit vielleicht einer Prinzessin widmen, die nicht schon gebunden ist. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet. Der Weg ist lang und ich möchte noch einiges an Weg schaffen solange es hell ist.“, meinte Ena und verneigte sich dann tief: „Danke für Eure Gastfreundschaft.“

„Verflucht Ena, bleib stehen!“, schrie der Thronfolger schon fast. Was er am meisten hasste, war einfach so stehen gelassen zu werden. Aber dieses Wesen blieb nicht stehen, sondern ging weiter und hörte einfach nicht auf die Worte des verliebten Youkai.

Erneut wetzte Sesshoumaru der östlichen Prinzessin hinterher. Als er sie eingeholt hatte, hielt er sie dieses Mal an ihren Schultern fest, damit sie nicht erneut Ausbüchsen konnte.

„Du hast mich vollkommen falsch verstanden, Ena.“, schimpfte er weiter und es war ihn in diesem Moment egal wie er klang. „Ich habe nicht gemeint, dass du dich Hals über Kopf mit dem nächsten Youkai verheiraten lassen sollst. Was ich meinte war, dass wir nicht wie feige Hasen davonlaufen, sondern um unsere Liebe kämpfen sollten.“, sagte Sesshoumaru in einem etwas leiseren Tonfall, damit sie ihn auch wirklich verstehen konnte.

„Und wenn du nicht sofort wieder mit mir zurück in unser Schloss gehst, dann versohle ich dir deinen süßen, kleinen Popo.“, setzte Sesshoumaru noch ernst hinterher.

Nun stand Ena da wie ein begossener Wolf. Da hatte sie wohl einiges falsch verstanden. Das war ja mal wieder so typisch für sie.

Sie seufzte kurz auf und meinte dann: „Aber nur, wenn du endlich aufhörst das Personal ständig zusammen zu brüllen und mich damit verschreckst.“

Allerdings vermied sie den Blickkontakt, während sie mit ihm sprach. „Es tut mir leid, dass ich das so falsch verstanden habe. Doch was wollen wir gegen eine versprochene Hochzeit machen? Da gibt es nichts, das wir machen können.“, erwiderte Ena und wagte es einfach nicht aufzusehen. Sie wollte nicht seinen traurigen und enttäuschten Blick sehen.

Sesshoumaru seufzte tief als er Enas Worte hörte. Er selber wusste doch noch nicht wie sie die Hochzeit verhindern konnten. Aber dennoch hob er ihren Kopf an, damit sie ihn ansehen musste und ihm nicht wieder ausweiche konnte.

„Wenn du versprichst bei mir zu bleiben, dann verspreche ich dir mir etwas einfallen zu lassen, und das wird auch klappen, glaube mir.“, sagte er zu ihr und kurz drauf begann er auch etwas zu lächeln. „Ich kann dir zwar nicht versprechen damit aufzuhören mit den Bediensteten zu schimpfen, aber ich werde versuchen mich zu bessern.“, versprach er Ena, dennoch dachte er so bei sich: ‚Was man nicht alles für die Frau tut, die man liebt.‘ Aussprechen würde er diese Worte aber niemals, denn sie sollte nicht wissen, dass er es nur wegen ihr tat. Diese Schmach wollte er sich dann doch nicht geben müssen.

Ena konnte seinem Blick nicht standhalten und sah beschämt zu Seite. Wie sollte sie etwas versprechen, das sie wahrscheinlich nicht halten konnte?

Sie wusste es nicht.

Dennoch meinte sie nach einem Moment des Schweigens. „Ich verspreche dir bei dir zu bleiben und nicht mehr einfach und ohne Grund abzuhauen.“, kam es ernst von Ena. „Das ist schön. Denn ich kann Geschrei nicht ausstehen.“, sagte sie auf sein Versprechen und ahnte nicht, dass sie diese Worte später einmal bitter bereuen würde.

Mit dieser Aussage war Sesshoumaru dann auch zufrieden, denn das wollte der Thronfolger von seiner Liebsten eigentlich nur hören. Deswegen nahm er seine Liebste in seine Arme. „Lauf nie wieder weg, Liebste.“, sagte Sesshoumaru zu Ena.

Nach einer halben Ewigkeit löste er sich dann wieder von seiner Liebsten und lächelte sie an. „Wir sollten zurückgehen, denn es ist hier viel zu gefährlich für Euch Mylady.“, sagte er und versuchte ein wenig zu scherzen.

„Wie Ihr meint.“, erwiderte Ena, allerdings war ihr nicht nach einem Lächeln zu mute. Nicht nach dem Mistbock den sie gerade gebaut hatte, deswegen hakte sie sich schweigend bei ihm ein. Sie war einfach nicht fähig etwas Anderes zu sagen und darum schwieg sie sich lieber aus.

Sesshoumaru merkte sehr wohl, dass Ena nicht zum Lachen zumute war, aber er wusste momentan auch nicht wie er sie aufheitern konnte. „Es wird alles gut, Ena.“, sagte er beruhigend und kurze Zeit später betraten sie auch schon das Schloss.
 

Im Dorfe Musashi ging alles seinen geregelten Gang. Die letzten Hochzeitsvorbereitungen wurden getroffen und die Freunde amüsierten sich nebenbei.

Rin machte das alles einen riesen Spaß. Sie lief mit Shippou und Kirara über die Wiesen und spielte mit ihnen Fangen oder Verstecken. Es war ganz so wie in der Zeit, wo sie bei Shigeru im Schloss weilten, auch wenn es da fast nur in den Räumen passierte und nur Shippou dort war.

Izayoi sah das Ganze mit einem Schmunzeln. Sie hatte aber noch immer das merkwürdige Verhalten ihres Gatten vom Vortag im Kopf. Er sah so aus, als ob er gelauscht hätte und dann hatte er ein wissendes Lächeln auf den Lippen.

Als sie morgens nach ihrem Sohn fragte, hatte ihr Gatte nur gemeint, dass er wahrscheinlich im Laufe des Tages wiederkommen würde. Aber sie sagte nichts weiter dazu und half dann hier und da, während der Taishou um die Mittagszeit Richtung Brunnen ging.

Sango und Miroku kabbelten sich mal hier und da. Man merkte ihnen die Anspannung schon an. Vor allem Sango, da Kagome noch immer nicht zurück war. Vielleicht war ja etwas Schlimmes in der Neuzeit passiert.
 

„Bist du wirklich in Ordnung, Inu?“, fragte Kagome, als sie aus dem Brunnen geklettert waren. Diese Frage stellte Kagome bestimmt schon zum hundertsten Mal an diesem Tag.

Das erste Mal, als beide in Kagomes Bett lagen. Selbst als der Hanyou ihr sagte, dass es ihm wieder gut ginge, konnte sie es nicht so recht glauben, aber sie kam auch nicht dazu weiter zu denken, da ihr Hanyou sie mit Küssen und Streicheleinheiten verwöhnte.

Und nun musste sie sich einfach noch einmal davon überzeugen, dass er auch keinen Schaden von dem gestrigen Tag zurückerhalten hatte.

„Wie oft denn noch, Süße. Mir geht es wieder gut.“, kam es schon fast genervt vom Hanyou. „Allerdings nur, wenn ich in den nächsten Tagen nicht wieder mit der Nase den Boden erkunden darf.“, kam es dann noch leicht sarkastisch. „Und was ist mit dir? Geht es dir wieder etwas besser, als in den letzten Tagen?“, fragte er dann einfach mal gegen.

Kagome wollte es immer noch nicht so richtig glauben, allerdings merkte sie, dass ihr Verlobter schon leicht genervt auf ihre Frage reagierte. „Dann bin ich erleichtert.“, seufzte sie dann. Darauf griff sie zu InuYashas Rücken um sanft darüber zu streicheln.

„Ich werde tun was ich kann damit du so schnell nicht wieder mit der Nase im Dreck liegt.“, versprach Kagome. Dabei stellte sie sich auf die Zehenspitzen um ihren Hanyou zu küssen. Daraus ergab sich, dass sie ganz vergaß auf die Frage zu antworten, ob es ihr denn auch besserging.

„Na, ihr zwei!“, konnten die zwei dann eine tiefe und männliche Stimme vernehmen.

„Du bist mir wieder ausgewichen.“, seufzte InuYasha und erwiderte dann den Gruß. „Hallo Vater!“

Dann stutzte der Hanyou. Was machte den sein Vater hier?

„Was treibt dich hierher?“, wollte der Hanyou dann wissen.

Auch Kagome begrüßte ihren Schwiegervater in Spe und auch sie wunderte sich. Aber da InuYasha schon gefragt hatte, konnte sie sich die Frage ja sparen.

„Ich habe euch gewittert und da dachte ich mir, dass ich mal nach euch schau und vor allen wollte ich wissen wie es dir geht, Yasha.“, sagte der Taishou. Danach zu schauen hatte einen Grund, welchen er aber nicht erzählte.

InuYashas Ohren zuckten bei der Frage seines Vaters.

Hatte er sich da auch nicht verhört?

„Mir?!“, meinte er dann in einem merkwürdigen Tonfall. „Warum sollte mit mir etwas nicht stimmen?“, wollte er einfach mal wissen. Die Frage selbst ließ er erst einmal unbeantwortet.

„Hm!“, kam es anfangs nur vom Taishou, aber dann sah er nur seine Schwiegertochter in Spe ernst an. „Nachdem was ich gestern mitbekommen hatte, ging es dir nicht so gut, mein Sohn. Es hat ganz schön gerumst, als Kagome das gewisse Wort sagte.“, rückte er nun mit der Sprache heraus und so erklärte es sich auch warum er nach dem Hanyou schauen wollte.

Kagome wurde rot als sie das hörte. Sie hatte ja keine Ahnung, dass der Taishou diesen Moment vernommen hatte. Oh nein, dann konnte sie sich die nächste Zeit wohl nicht bei ihrem Schwiegervater aufkreuzen.

InuYasha konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als er sah, dass seine Kagome rot wurde. Aber er wollte ihr auch nicht alleine die Schuld darangeben, weswegen er dann meinte: „Kagome trifft keine Schuld, Vater.“, begann der Prinz des Westens.

„Ich habe vergessen sie so zu behandeln, wie sie es als meine Gefährtin verdient hätte. Also war die Strafe gerecht. Und mir geht es auch schon wieder gut.“, sagte er abschließend und hoffend, dass sein Vater ihm das abkaufte.

„So, so!“, sagte der Taishou. War das nun die Wahrheit oder versuchte sein Sohn seine Gefährtin zu schützen? Da er nicht von Anfang an dabei war, beließ er es aber auch dabei.

„Es freut mich, dass es dir wieder gut geht, mein Sohn.“, sagte er noch. Dann richtete er das Wort an seine Schwiegertochter in Spe.

„Sango erwartet dich schon ganz ungeduldig, Kagome.“

„Wir wollten gerade ins Dorf.“, antwortete Kagome auf die Aussage des Taishous.

„Gut, ich geh dann schon mal vor.“, kam es vom Taishou. „Ihr solltet euch dann auch beeilen.“, setzte er noch hinterher, bevor er zwischen den Bäumen verschwand.

„Danke, Inu!“, richtete Kagome das Wort an ihren Verlobten, denn sie war so erleichtert, dass ihr Hanyou das Wort für sie ergriffen hatte.

„Das war selbstverständlich und ja auch nur die Wahrheit.“, erwiderte der Hanyou und wusste allerdings genau wie Kagome das es nicht ganz so war. „Aber du hast mir noch immer nicht geantwortet. Geht es dir auch wieder besser?“, forderte InuYasha eine Antwort ein und half Kagome mit einem Arm auf, als sie gehen wollte. „Solange du mir nicht antwortest gehen wir nicht weiter.“, kam es dann in einem leichten Befehlston von ihm.

Kagome sah zu ihrem Arm. Der Griff von InuYasha war härter als sonst. Dann schien er auf eine Antwort drängen zu wollen. Das war eigentlich nicht Kagomes Art. Sie wollte nicht dem Manne Untertan sein, sondern eine gleichberechtigte Partnerschaft.

„Mir geht es besser, ja.“, sagte Kagome dann doch noch. „Aber, wenn du noch stärker zupackst, dann nicht mehr.“, setzte sie noch hinterher.

Sofort ließ InuYasha ihren Arm los. Allerdings entschuldigte er sich dafür nicht, denn immerhin, wollte er wissen woran er war.

„Dann komm, Süße!“, meinte er und hielt ihr die Hand hin um mit ihr gemeinsam ins Dorf zu gehen. „Ich weiß zwar nicht was Sango hat, aber wenn Vater schon hierherkommt, dann muss es wichtig sein.“

Kagome nahm den Hand InuYashas an. „Dann lass uns aufbrechen.“, lächelte sie, denn sie wusste, warum Sango so nervös war.
 

Das war unser neues Werk

Wir hoffen, dass es euch gefallen hat
 

Liebe Grüße

Kagome0302& RamDamm



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-01T02:34:47+00:00 01.12.2018 03:34
O wie süß Sess hat ne Freundin Hi Hi.

UNd mutiert zu Plüsch Hund in ihrer Nähe.

Ich habe so einen Verdacht wer Ena 's angeblicher verlobter ist bin gespannt ob ich recht behalten.

Immer diese Streiterei.

Eiso Sess und Ino werden sich immer ähnlicher wenn es um ihre HERZDAMEN geht da sollte mann/Frau nicht mit ihnen anlegen.


Von:  KiraNear
2017-01-27T18:56:00+00:00 27.01.2017 19:56
Das mit Kagomes Opa ist echt übel, ich hoffe, ihm geht es bald wieder besser. Und ich kann mir auch gut vorstellen, in welcher Zwickmühle sie sich befindet.
 
Oh Mann, dass die beiden sich immer streiten müssen >_<
Es gehört zwar mit dazu, aber trotzdem wünsche ich mir immer, dass sie sich schnell wieder vertragen.
 
Bin mal gespannt, wie er die Sache mit Enas Zwangshochzeit lösen möchte - und auch auf die weiteren Kapitel, die ich noch nachholen muss :-)
Antwort von:  RamDamm
27.01.2017 22:59
Hallo KiraNear,
vielen lieben Dank für dein Kommie. Kagome0302 und ich freuen uns sehr darüber. Und wie es weiter geht, das siehst du in den nächsten Kapiteln. Viel Spaß beim Lesen^^
Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen
Kagome 0302 und RamDamm
Von:  ranma_Maus_1993
2016-08-06T21:09:19+00:00 06.08.2016 23:09
Ich finde deine geschichte einfach super würde mich freuen wenn du weiterschreiben würdest bin gespannt wies weiter geht
Antwort von:  Kagome0302
07.08.2016 16:39
hallo rnam_Maus_1993,

vielen lieben Dank für dein Kommi.
RamDamm und ich freuen uns sehr darüber. Auch, dass dir unsere Geshichte so gut gefällt

Liebe Grüße aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein
RamDamm & Kagome0302
Von:  Lexischlumpf183
2016-08-02T18:00:29+00:00 02.08.2016 20:00
Ich hab alle Kapitel seit gestern gelesen und bin SUPER gespannt wie es weitergeht, BITTE schnell weiterschreiben. :)

Antwort von:  Kagome0302
03.08.2016 08:16
Hallo LexiSchlumpf,

RamDamm und ich heißen dich herzlich willkommen zu dieser Geschichte. Es freut uns sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt. Dass du das geschafft hast alle Kapitel innerhalb von zwei Tagen zu lesen, finden wir echt beachtlich... Scharpot^^

Liebe Grüße aus dem Norden

RamDamm und Kagome0302
Von:  Neko-chan04
2016-08-01T18:58:18+00:00 01.08.2016 20:58
Super Kapitel
Antwort von:  Kagome0302
02.08.2016 09:12
Hallo,

vielen lieben Dank für dein Kommi.
RamDamm und ich freuen uns sehr, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat.
Wir hoffen, dass wir deine Erwartungen auch weiterhin erfüllen können.

LG
Kagome0302 & RamDamm
Von:  Lisanaund1
2016-07-31T20:54:19+00:00 31.07.2016 22:54
Echt supi wie immer
Bitte schnell weiter schreiben ja
Antwort von:  Kagome0302
01.08.2016 09:19
Hallo Lisa,

vielen lieben Dank für deinen positiven Feedback.
Es freut RamDamm und mich sehr, dass dir das Kapitel so gut gefällt.
Wir arbeiten so schnell wie möglich an der Geschichte weiter

LG
RamDamm & Kagome0302


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