Der stummte Schrei der Seele von Mytzu (Kaname x Zero) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel ------------------ Summary: Wichtig bei dieser FF ist mir, dass ich weder Gewalt noch Missbrauch in irgendeiner Weise versuchen will gut zu heißen. Physische und psychische Gewalt ist immer etwas schlimmes, egal wem es widerfährt. Mir wird in dieser Geschichte nicht möglich sein alle Folgen oder Hinweise aufzulisten, da es einfach zu viele gibt, die recht unterschiedlich sein können. So kann eine Person, die sexuell missbraucht wurde ein internalisierendes oder auch ein externalisierendes Verhalten aufweisen. Ich werde versuchen so gut es geht über die Verhaltensstörung, wichtige Signale/Symptome und der Prävention (also Schutzmaßnahmen) zu berichten. Letztendlich kann ich aber nur das berichten, worüber ich selber bescheid weiß. Es ist einfach ein großes Thema und das meiste ist immer noch gut versteckt von Tätern und Opfern. Kapitelanzahl: 1/ ? Warnung: ooc, Shonen, Yaoi, bad language, Drama, Shota-con, Torture, whump, Trigger Pairing: Kaname x Zero „Ich bin ja so verabscheuungswürdig. Mein Körper zieht diese widerliche Blicke auf sich und ich kann einfach nicht verstehen, wie das nur möglich sein kann. Was mache ich schon großartig, dass man meinen Körper anfassen möchte? Dass man ihn spüren möchte? Ich bin widerlich. Hässlich. Nichts wert.“ Mühsam rappelte sich Zero aus seinem Bett, wickelte einen Teppich um seinen geschundenen Körper und schleifte sich in Richtung Bad. Sein Vater hatte ihn ziemlich hart ran genommen und ihn auch noch wohl oder übel geschlagen. Niemals aber trafen seine Fäuste sein Gesicht, denn er wusste genau, welche Stellen immer gut zu verstecken waren. Im Bad angekommen drehte er gleich den Schlüssel im Schloss um und versperrte so jegliches Einkommen von Fremden. Sein Vater war glücklicherweise gleich nach seiner Tat gegangen, denn sonst konnte sich Zero es nie erlauben die Türe zu verschließen, ohne dass ihm Shouta eine Szene machen würde. Immerhin könnte es sein, dass er seine Triebe auch ausleben wollte, wenn Zero gerade unter der Dusche stand. Fahrig streifte er die Decke von seinem abgemagerten Körper und öffnete eine kleine Schublade, in dem sich seine Kosmetikprodukte befanden. Er musste eine Weile suchen, bis er letztendlich das fand, was er die ganze Zeit über schon gesucht hatte. Glücklich hob er das glänzende Stück Metall gegen das Licht, was das Metall kurz aufblitzen ließ. „Er kann es nicht abwarten.“, interpretierte Zero die Lichtreflexion und drehte die Klinge in seinen Finger. Kurz zuckte er zusammen, als das scharfe Metall ihn am Finger pikste und eine leuchtend rote Flüssigkeit hervortrat. „Ich bin schon lange tot...“, murmelte der Silberhaarige und setzte die Rasierklinge an seinem Oberarm an. „Ich bin nur noch eine leere Hülle...“ Vorsichtig drückte er die Klinge in seine Haut und zog dieses nach unten. „Nur der Schmerz lässt mich wissen, dass ich noch am Leben bin.“ Erstaunt betrachtete er das rote Blut, dass aus der Wunde trat und er legte seinen Kopf in den Nacken. Wieder setzte er das scharfe Metall an seinen Oberarm an, nur um sich eine tiefere Wunde zuzufügen. Erleichtert seufzte er auf. Er merkte, wie der Druck in seinem Herzen abnahm. Wie er langsam wieder aufatmen konnte und wie er dieses Gefühl los wurde, jeden Moment losweinen zu müssen. Es war eine Erleichterung diese Schmerzen zu fühlen, die er sich selber zufügte. Er hatte so noch diese Kontrolle über seinen eigenen Körper, er konnte selber entscheiden, dass er diese Schmerzen fühlte. Danach fühlte er sich immer befreit. Gleichzeitig war es eine Strafe. Eine Strafe, weil er sich nicht wehren konnte. Und ein Versuch sich hinter den Narben zu verstecken. Den hässlichen Körper hinter diesen abscheulichen Narben zu verstecken, damit er ihn so nicht mehr begehrte. Ihn nicht mehr wollte. Wie in Trance saß er noch eine Weile da und stieg anschließend in die Dusche um das Blut und den Schmutz von sich zu waschen. Er stellte das Wasser an und streckte seinen Kopf gegen das kühle Nass, welches ihm entgegen kam und versuchte diese Schande von sich zu waschen. Kraftlos lies er seinen Kopf gegen die Fliesen fallen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er war wütend. Er wollte nicht mehr hier bleiben, schon so oft war er von zu Hause abgehauen, doch immer wieder hatte er ihn gefunden. Hatte dafür gesorgt, dass er wieder zu ihm kam und jedes Mal wurde alles immer Schlimmer. Immer wieder hatte sich Shouta eine neue Strafe einfallen lassen und jedes mal war sie demütigender, schmerzhafter und grauenvoller. Leere Augen starrten die weißen Fliesen an und er wünschte sich für einen Moment mit diesen eins zu werden. Schon oft hatte er darüber nachgedacht, einfach sein Leben zu beenden, doch hatte er es bis jetzt nie über sein Herz gebracht. Zu groß war die Angst. Die Angst vor dem Ungewissen und die Angst, dass seine Mutter ihn für immer hassen konnte. Er wollte doch nur geliebt werden. Geliebt von seiner Mutter. Er würde alles für sie tun. Wirklich alles. Wie in Zeitlupe griff seine Hand zum Schalter und er schaltete das Wasser ab. Er griff nach dem Duschgel, machte davon etwas auf einen Waschlappen und fing an sich damit zu säubern. „Ich bin dreckig...“, murmelte der Junge und drückte mit dem rauen Stoff auf seine empfindliche Haut und versuchte somit den Schmutz, die Schande, von sich zu waschen. Er drückte immer fester, doch so sehr er auch Kraft ausübte, schien dieses klebrige Gefühl nicht von seinem Körper abzugehen. Langsam brannte seine Haut unter diesen schmerzhaften Reibungen, doch konnte er nicht aufhören, bis dieses Gefühl endlich weg gewaschen war. Er wusste, dass dies nie passieren würde, denn er stand meistens mehrmals als einmal am Tag unter der Dusche und wusch sich. Seine Hand wanderte weiter nach unten zwischen seinen Beinen, als er plötzlich erschrocken zusammenzuckte. Irritiert wanderte sein Blick dorthin und musste mit erschrecken feststellen, dass er mal wieder einen großen Bluterguss von sich tragen musste. Seine Augen füllten sich mit Tränen, als er auch dort versuchte mit starken Reibungen den Dreck von seinen Körper zu bekommen. Zuvor hatte er diese unerträgliche Schmerzen nicht verspürt und er hoffte, dass er in diesen betäubten Zustand wieder kommen konnte. In einem Zustand, in dem er sich schwerelos fühlte. In dem er nichts mehr wahrnahm, außer seine Freiheit. Nach einiger Zeit stellte er das Wasser ab und wickelte sich in einem großen Handtuch ein. Sich trocken zu reiben war nun einfach zu schmerzhaft und so würde er auch trocken werden. Er schnappte sich etwas von der Bodylotion, ging aus dem Bad und schloss sich anschließend wieder in seinem Zimmer ein. Durch das ganze Reiben musste er sein Körper jetzt einfach eincremen, sonst würde alles einfach nur noch schlimmer werden. Komischerweise hatte er auch seit längerem eine unnatürlich trockene Haut, weswegen auf seinem Körper meist viele gerötete Flecken zu erkennen waren. Flecken, die ihn noch mehr entstellten. Er fand sie eklig und versuchte diese meist unter seinen Klamotten zu verstecken. Er setzte sich neben seinem Bett auf dem Boden und blickte wieder einmal zu der weißen Zimmerdecke hinauf. Morgen war wieder Schule, da konnte er sich zwar vor seinem Vater für eine Weile in Sicherheit bringen, doch wartete da schon etwas Neues auf ihn. Seine Klassenkameraden hassten ihn und sie machten keinen Hehl darum ihm dies zu zeigen. So oft kam ihm heute schon die Erkenntnis, dass er einfach nur eine verabscheuungswürdige Person war. Doch wie konnte er nur einmal ein Gedanken daran verschwenden, dass es nicht so sein könnte. Immerhin vergriff man sich tagtäglich an ihm und dies war eklig. Er war beschmutzt von außen und von innen. Und er wusste, sein Inneres würde er nie sauber bekommen. Schmerzhaft stöhnte er auf, als er einen unangenehmen Druck in seinem Kopf spürte und genervt legte er seine Finger an seine Schläfe und fing an diese zu massieren. Er hasste diese Kopfschmerzen, doch konnte er dagegen einfach nichts tun, außer immer wieder Schmerztabletten zu sich zu nehmen. Er versuchte diese aber meist reduziert zu nehmen, denn mittlerweile reichte ihm eine Tablette gar nicht mehr aus. Müde schleppte er sich in sein Bett und deckte sich zu um sich schlafen zu legen. Er war so müde und er fühlte sich, als hätte er seit Tagen kein Auge mehr zu bekommen. Aber wie konnte es auch anders sein, wenn ihm Nacht für Nacht immer wieder diese Alpträume heim jagten. Wenn er die halbe Nacht sich unruhig im Bett hin und her wälzte und einfach nicht mehr einschlafen konnte. Alles was er wollte war schlafen. Seine Augen schließen und in eine Welt eintreten, die ihn vor der Realität schützte. Die ihm eine Auszeit von dem ganzen Schmerz gewährte. Doch dieser Traum war nur ein Alptraum. Ein Alptraum von vielen. Ein kleines Kapitel und ich schäme mich etwas dafür... Doch ich fand diesen Schnitt einfach gut zu setzen. An dieser Stelle möchte ich dann noch einmal erwähnen, dass jedes Opfer anders reagiert und andere Folgen aufweist. Das was ich schreibe, muss keinesfalls wirklich genau so sein. Es gibt genügt andere Folgen, die Missbrauchsopfer aufweisen können. Zero hasst also seinen Körper, doch das kann völlig normal sein, sie entwickeln ein Schamgefühl und wollen ihren Körper andere Leute nicht mehr zeigen. Weiter ging es mit dem Ritzen und den Selbstmordgedanken, auch dies kann durchaus vorkommen, genauso wie ein krankhafter Waschzwang bzw. eine Waschstörung. Auch können ungeklärte Kopf- oder Bauchschmerzen auftreten ect. Diese gerötete Stellen, auf die ich hingewiesen habe, handelt um eine Hauterkrankung, die aufgrund einer seelischen Belastung in Verbindung liegen. Dadurch, dass einige Folgen sehr gegensätzlich sind, werde ich versuchen eine gute Mitte zu finden. Das war es eigentlich auch schon von mir und ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Über Reviews würde ich mich freuen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)