Nowaki von Nickimitama (Die Schatten von Lebrada) ================================================================================ Kapitel 3: Vergangenheit und Zukunft ------------------------------------ Mane stand nahe der Hauptstraße im Schatten eines Bürogebäudes und beobachtete das bunte Treiben des Stadtfestes auf dem es mittlerer weile von allen möglichen Tieren nur so wimmelte. Sie hatte sich ein die Mauer eines kleinen Lebensmittelladens gelehnt und genoss die Kälte des Steins den sie deutlich durch ihr dünnes Trägertopp spüren konnte. Die Hitze war fast unerträglich geworden und mehr denn je wäre sie jetzt gerne zurück in ihre kühle Wohnung um dem Anbruch der schützenden Nacht abzuwarten. Doch das was sie vorhatte ließ sich nun nicht weiter aufschieben. Ihre grünen Augen wanderten über die Menge an Besuchern und erkundeten jede Lücke, jeden Schatten. Niemand schien Notiz von ihr zu nehmen, nur der ein oder andere Kerl warf einen flüchtigen Blick zu ihr hinüber oder blieb mit seinen Augen an gewissen Stellen ihres Körpers hängen. Ein Rot-brauner Husky-Rüde schleuderte sogar seine weilbliche Begleitung die wehrlos an seinem Arm hing im Halbkreis um sich herum um die Mähnenwölfin wie ein Scanner von oben bis unten an zu starren. Mane sah kurz an sich herunter um nach zu sehen, ob sie heute wirklich so übertrieben angezogen war das die Männer so bescheuert starren mussten. Sie trug niedrige Schuhe die die bis zu ihren Knien geschnürt waren und Blaue Hotpants die sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte. Das schwarze Top lag etwas tief, gab aber eigentlich nicht sonderlich viel Oberweite frei weshalb sie das Verhalten der Kerle wie üblich total übertrieben fand. Plötzlich regte sich etwas zu ihrer linken Seite. Zwischen dem Laden an dessen Mauer sie lehnte und dem angrenzenden Gebäude lag eine schmale Gasse, gerade breit genug das zwei Leute Schulter an Schulter hätten durch laufen können. Sie hatte ihr Ohr der Richtung zugewandt drehte sich aber nicht um. Der Duft nach frisch gefallenem Schnee der um diese Jahreszeit mehr als nur unüblich war verriet ihr sofort, wer sich im Schatten der Mauern versteckt hielt. "Du bist also gekommen. Das freut mich" sagte sie in dem Wissen das die angesprochene sie hören konnte. Aus den Schatten drang eine Stimme zu ihr: "Wenn unsere Anführerin ruft kommen wir. Was bleibt uns den anderes übrig?" "Nenn mich nicht so" sagte Mane. Sie hasste es wenn man unter den Nachtjägern Sie als Anführerin bezeichnete. Dies hatte in der Vergangenheit zu reichlich Problemen geführt an die sie sich nicht gern erinnerte. "Ist ja gut. Sag mir was du wissen willst" sagte die Stimme und Mane hörte das die Person die zu ihr sprach sich ebenfalls an die Mauer des Gebäudes lehnte. Sie hätte nur einen Blick in die Gasser werfen müssen um ihre Gesprächspartnerin zu sehen, doch das war nicht nötig. "Alles. Alles was du herausgefunden hast Neri!" Ein leises knurren drang aus den Schatten als Mane den Namen ihrer Gefährtin aussprach. "Du bist nur noch selten auf unseren Versammlungen und auch sonst bekommt dich kaum einer zu Gesicht Neri. Trotz allem bist du gekommen als ich nach dir schickte, was für mich bedeutet dass du noch immer eine der Nachtjäger bist." Ein leises lachen drang an ihr Ohr. "Ach so ist das Mane. Weil ich mich kaum Blicken lasse bist du der Überzeugung das ich Nachforschungen betreibe hab ich Recht? Da muss ich dich enttäuschen meine Liebe. Ich lebe einfach mein Leben und ertrage die Tatsache dass man auf ewig ein Teil der Nachtjäger bleiben wird wenn man sich ihnen einmal angeschlossen hat." sagte Neri und Mane atmete einmal kräftig durch ehe die sagte: "Ich glaube dir kein Wort Neri" "Glaub was du willst WildeMähne. Aber das der Weg nicht umsonst war kann ich dir zumindest sagen was mir so durch Zufall in die Lauscher geraten ist" sagte Neri. "Dann schieß mal los" Sie hörte Neri verächtlich ausschnaufen. "Der Untergrund wird unruhig. Es tauchen lauter Leute auf die in der Vergangenheit für Probleme gesorgt haben." Mane drehte den Kopf leicht in Neris Richtung. "Ja. RabenBlut ist einer von ihnen" sagte Mane ehe Neri fortfuhr: "Er ist ein Problem, da hast du Recht. Aber leider nicht das größte. Ich habe Black Page gesehen." Mane riss die Augen auf. Innerhalb einer Sekunde hatte sie sich von der Wand abgestoßen und sich mit einem Satz zu Neri in die Schatten begeben wo sie ihrer Gesprächspartnerin nun von Auge zu Auge gegenüber stand. Mit beiden Händen stützte sie sich Links und rechts von Neris Kopf ab und betrachtete sie eindringlich. Sie war eine Mischung aus Fuchs und Wolf mit einem Schneeweisen Fell und beeindruckenden Schwarz-Türkisfarbenen Haar das ihr in langen Strähnen über den Rücken viel. Jedoch hatte Ein Blaues und ein Türkises Auge trafen auf die grünen von Mane. "Bist du dir sicher?" Fragte Mane wobei die merkte dass ihre Stimme zitterte. Neris Blich wirkte ausdruckslos, doch in ihren Augen schien sich etwas zu regen. "Du musst die Vergangenheit vergessen Mane. Was zwischen dir und Page geschehen ist lässt sich nicht rückgängig machen." In Mane verkrampfte sich alles. Vor ihrem inneren Auge tat sich das Bild einer mit Schneebedeckten Landschaft auf in deren Mitte ein zugefrorener Schnee im Schein des Mondes leuchtete. Auf seiner glasigen Oberfläche stand eine schwarz-weiße Wölfin in ihrer Urgestalt, und erhob ihr Geheul in den Nachthimmel. "Nachdem sie uns verlassen hatte um sich Kira anzuschließen, wurde sie auf die Suche nach Salamander geschickt. Soll das heißen dass der König gefunden wurde?" Neri schloss ihre Augen als müsste sie gut über ihre nächsten Worte nachdenken. "Eher nicht. Es ist schon gut 2 Wochen her als ich sie sah." Mane schlug mit voller Wucht mit der rechten Faust neben Neris Kopf auf die Mauer ein so dass ihre Haut aufsprang und ihr Blut den kalten Stein herunter floss. "Um Himmelswillen Neri! Wieso bist du nicht zu mir gekommen!"Schrie der Mähnenwölfin dem Fuchsmischling ins Gesicht. Doch diese blinzelte nicht einmal. "Du vergisst dass deine Regeln nicht die meinen sind Mane." Neri drückte ihre rechte Hand auf Manes Schlüsselbein und schob sie von sich weg was diese widerstandslos mit sich machen ließ. "Sieht wohl so aus als ob du nicht in der richtigen Verfassung währst um mit weiteren Neuigkeiten konfrontiert zu werden. Ich gehe wohl mal lieber" Neri wandte sich ab und lief weiter in die Dunkelheit der Gasse als Mane ein leises "Verzeih mir" flüsterte. Ein Ohr der Halbwölfin drehte sich in die Richtung der Nachtjägerin. "Vergiss es WildeMähne. Sei einfach gewarnt. Nicht nur RabenBlut und Black Page sind Namen von denen du dich in Acht nehmen solltest. Sämtliche Untergrundorganisationen die alle ihre eigene Vorstellung von der Politik dieser Stadt haben werden aktiv und drängen an die Oberfläche. Es wird Zeit das de Nachtjäger sich für eine Seite entscheiden. Midnight, Salamander, Kurosaki und Kira. Eigentlich sollten sie alle wie ein einziges Lebewesen handeln und denken. Aber stattdessen zerreißen sie sich in einem Strudel aus Machtgier und Arroganz. Die Königin kann ohne ihren König weder das Königreich, noch sich selbst wirklich beschützen. Und ihre beiden Speichellecker Kira und Kurosaki sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt um ihre Herrin vor dem drohenden Unheil zu bewahren. RabenBlut trachtet nach dem Blut der Wolfsherrscher. Aber er ist nicht der einzige. Wenn willst du also beschützen Mane? Das Volk? Unsern König und seine Königin? Und wenn du dich für eine Seite entschieden hast, wenn willst du dann bekämpfen?" Mane hatte den Blick gesenkt. Neris Worte waren wie ein frisch geschmiedetes Schwert das sich in ihr Herz bohrte. Die Nachtjäger hatten seit jeher ein Auge auf die Schatten von Lebrada gehabt, die Welt die den Herrschern zwar bekannt war, die sie aber nicht kontrollieren konnten. Sie zerschlugen feindliche Organisationen, spürten Mörder auf und überwachten Illegale Geschäfte mit Drogen und anderen Dingen. Es gab mal eine Zeit wo sie eng mit Salamander, dem König zusammengearbeitet haben der der Meinung war das auch das dunkle einen Platz in Lebrada haben musste da es sonst kein Licht geben konnte. Deshalb wurden manche Geschäfte im Untergrund nicht vollständig zerschlagen, sondern einfach nur von den Nachtjägern beobachtet. Seit der König aber verschwunden war und Kira und Kurosaki immer mehr Macht gewannen geriet das Gleichgewicht ins schwanken. Aus diesem Grund wendete sich der Blick der Nachtjäger immer mehr dem Königshaus zu. Sie waren mittlerer weile selbst eine dieser dunklen Untergrund-Organisationen geworden die sich einfach nur eine gerechte und neue Ordnung wünschten Sie ballte ihre blutige Faust. "Ich werde mit der Königin sprechen" sagte sie worauf Neri meinte: "Du wirst nicht mal in ihre Nähe kommen. Kiras Wachen werden dich nicht mal in die Nähe des Schlosses lassen. Wahrscheinlich nicht mal die von Kurosaki." Manes Augen leuchteten gefährlich. "Das wollen wir doch mal sehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)