Lost in Time von Shelling__Ford (ShinichixRan) ================================================================================ Kapitel 41: Schusswechsel ------------------------- Rückblick- Der Nebel wurde dichter, drehte sich immer schneller bis er erst Bells, dann Conans und zum Schluss Shinichis Stimme verschluckte. „Verlieren.“ „Ein Anführer.“ „Vor zehn Jahren…“ Was übrig blieb, war das Pochen in seiner Schläfe und die krächzende Stimme, die kalt und rau aus seiner trockenen Kehle erklang. „Nein!“ Tropf - Rückblick Ende Schusswechsel Weder die Polizei noch das FBI waren besonders begeistert, als sie vom Verschwinden ausgerechnet dieser Person hörten. Natürlich hatte er sich als erstes freiwillig gemeldet um Ran zu suchen, doch Megure hatte nur mit einem schweren Kopfschütteln reagiert. Sie brauchen ihn heute woanders, die Sprengung des Organisationsgebäudes war bereits im vollen Gange, sie konnten es nicht riskieren, auf jemanden zu verzichten der so sehr im Bilde war wie Kommissar Hattori, heute nicht. Noch ehe das Temperament des Osakaners Zeit dazu hatte überzukochen unterbrach die Stimme des FBI Agents die angespannt Stille. „Keine Sorge, unsere Leute werden sich darum kümmern.“ Akai sah ihn an, seine grünen Augen verrieten nichts, seine Miene glich einem Pokerface, um das ihn sogar Kaito Kid beneiden würde, doch Kommissar Hattori starrte zurück. Der stumme Kampf wurde erst von Megures sanfter Stimme unterbrochen, eine unausgesprochene Bitte lag in seinen Worten. „Nur heute Heiji, Morgen-„ „Kann sie schon tot sein.“, unterbrach er ihn bitter. Megure war vom dem anklagenden Blick getroffen, wich ihm aus, ehe er seufzte, den Kopf schüttelte und sich erklärte. „Ich weiß, es ist schwer, aber du weißt selbst, wie wichtig das heutige Manöver ist. Unser Ziel ist die Organisation. Wenn wir sie ausschalten können, retten wir damit auch Ran und Shinichi… das muss ich dir doch eigentlich nicht erklären, oder?“ Der Kommissar aber schluckte nur, presste die Zähne fest aufeinander und spürte, wie sich die Muskeln seines Kiefers spannten. Nein, das musste er ihm ganz bestimmt nicht sagen. Die Entscheidung war getroffen und die Diskussion damit beendet, noch bevor sie richtig begonnen hatte. Zähneknirschend stand er hier, spürte wie der kalte Frühlingswind an seinen Klamotten zerrte, während der dunkelgraue Himmel über Tokio ihnen mit Regen drohte. Die Anspannung der Beamten um ihn herum war spürbar, sie alle waren in den letzten Tagen mit der Organisation in Kontakt gekommen, aber so ein großes Ding wie das hier hatte bisher noch niemand von ihnen durchgezogen. Das Klingeln seines Handys in seiner Jackentasche war daher genug, um den Detektiv aufschrecken zu lassen. Er hörte das metallene Geräusch von entsicherten Waffen und blickte sich entschuldigend zu seinen Kollegen um, die ihn genervt und verärgert ansahen. Kommissar Hattori schluckte nur, schenkte ihnen einen Blick, der so viel heißen sollte wie „Sorry, Leute“ und hörte, wie die Menge leise fluchend ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gebäude vor ihnen widmete, während er das vermaledeite Telefon aus seiner Jacke fummelte. Ein Blick auf das Display aber reichte, um auch seinen Nerven noch einmal auf die Probe zu stellen. Mit tonlosem Murren schaltete er das Gerät auf lautlos. Wenn etwas passiert war, würde es nicht zuletzt Akai von seinen Leuten erfahren und solang der ihm keine Nachricht zukommen ließ, konnte er gut und gerne darauf verzichten, dass Kazuha sich andauernd nach seinem Befinden erkundigte. Der raue Ton seines Gewissens aber kam gegen die Anspannung des Osakaners nicht an. Ein letztes Mal fiel sein Blick zurück auf das Display, das immer noch stumm Kazuhas Namen anzeigte, die wohl noch immer hartnäckig in der Leitung hing. Ein bitterer Geschmack schlich sich auf die Lippen des Detektivs, als er das kleine Mobiltelefon wieder in seiner Tasche verschwinden ließ und seine Hand das Holster seiner Waffe dabei streifte. Er hatte keine Zeit mehr seinen Jackenkragen hochzuschlagen, um sich vor der vom Frost geschwängerten Luft zu schützen, die an seinem Nacken nagte, denn noch ehe Kommissar Hattori Zeit hatte, über all diese Dinge auch nur nachzudenken, fiel der erste Schuss. „Er geht nicht ran, er geht nicht ran!“ Panisch hallte die Stimme der jungen Mutter durchs Haus, mit zittrigen Fingern hatte sie ihr Handy umklammert und bettelte flehend das Freizeichen an. „Heiji bitte, bitte geh ran.“ Nichts, nichts außer diesem verdammten, immer wieder in ihr Ohr hämmernden Freizeichen! „HEIJI!“ Ihr Schrei endete in Tränen, sie spürte wie eine Hand sie in Richtung Sofa lenkte, während eine beruhigende Stimme auf sie einredete. „Ich werde es weiter versuchen.“ Die junge Mutter hatte nicht die Kraft zu nicken, spürte nur, wie ihr das Handy aus der Hand in die des Professors glitt. Doch das Donnern des Freizeichens hämmerte noch immer in ihren Ohren, als Yukiko sie zu sich aufs Sofa lenkte, der Siebenundzwanzigjährigen in kleinen Kreisen über den Rücken streichelte. „Sch… ist ja gut. Wir wissen doch noch gar nicht, ob er wirklich dort ist Kazuha, mach dir keine Sorgen, wir werden ihn schon finden.“ Doch die beruhigenden Worte der ehemaligen Schauspielerin schienen den Damm aus Tränen nun erst Recht zu brechen, besorgt schaute Yukio zu Eri hinüber, dass die junge Frau diese Sorge mit ihnen teilen müsste, hätten sie nie gedacht. Das Knarren der Stufen kündigte Yusaku und Kogoro an, die beiden sahen zu der Szene hinüber und schüttelten stumm den Kopf. Keiner von ihnen hatte ihn gefunden. Der Polizist ließ sich neben Eri aufs Sofa sinken, war längst nicht mehr überrascht, als ihre Hand die seine suchte und konnte dieses Gefühl doch nicht richtig genießen. Selbst sein Schnurrbart schien vor seiner rauen Stimme zusammenzuzucken. „Vermutlich sind sie im Moment mittendrin.“ Der Schriftsteller schluckte nur, schaute in die Runde und fragte sich, was wohl passieren müsste, um diesen Tag noch schlimmer zu machen. Wenigstens hatte Yukiko ein Einsehen gehabt und den Fernseher auf stumm gestellt, sodass die flimmernden Szenen keinen stören konnten. Die Luft im Wohnzimmer war dicht und stickig, allerdings würde es in ihrem Fall nicht reichen, einfach nur ein Fenster zu öffnen, um hier wieder neuen Wind reinzubringen brauchte es etwas anderes. Eine gute Nachricht, zur Abwechslung mal. Wie auf Kommando bemerkte er das schlurfende Geräusch von Stuarts Schuhen, er trat ein, nickte, als er die abwartenden Blicke auf seiner Haut spürte. „I finally reached one of my colleagues, they´ll treat this matter as soon as possible. But for the moment-“ <-the heat is on.> Der Schriftsteller seufzte, spürte, wie es in seinen Fingerspitzen zu kribbeln begann und er wieder einmal verfluchte, dass er nicht dabei war, das er nichts tun konnte, um das Vorhaben seines Sohnes zu unterstützen, um diese schwarzen Teufel endlich zu Fall zu bringen oder ihn zu finden. Gerade aber als er den Blick des Agents erneut fing, durchbrach das Klingeln eines Handys die Stille. Sofort schreckte Kazuha aus ihrer Trance aus, sie blinzelte, sah die Welt um sich herum nur mehr verschwommen, während sie nach der Ursache des Geräuschs Ausschau hielt. „Heiji?“ Doch die Unruhe der Anwesenden, von denen jeder plötzlich nach seinem Handy kramte, wurde von Yukikos ruhiger Stimme unterbrochen, sofort lenkte die Schauspielerin die Aufmerksamkeit aller auf sich, sodass sie Zeuge wurden wie das restliche Blut aus ihren Lippen wich, als sie den Anruf entgegen nahm. „Guten Tag, Yukiko.“ Ihre Stimme ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren, es war Ewigkeiten her, dass sie sie gehört hatte und doch hätte sie in den letzten Tagen nicht öfter an sie denken können. Die Schauspielerin schluckte, spürte Kazuhas festen Griff um ihr Handgelenk, während ihre eigenen Finger sich in das graue Polster der Couch gruben. Yukikos Stimme war rau, als sie endlich zu sprechen begann, damit die Hoffnungen und Ängste der Osakanerin gleichermaßen zerstörte. „Sharon." Die Augen des FBI Agents wurden groß, sofort kramte er das eigene Handy aus seiner Tasche, verschwand aus dem Zimmer, ohne Frage, um seinen Kollegen die Anweisung zu geben, das Gespräch abzufangen und nachzuverfolgen. Yukiko Kudo hingegen schien wie gelähmt, nachdem der Name ihrer alten Freundin über ihre Lippen gekommen war. Nein, nicht ihre Freundin, nicht ihre Kollegin Sharon Vinejard, mit der sie so viel Zeit unter Toichis Obhut verbracht hatte, sondern Vermouth. Mitglied der schwarzen Organisation, diejenige, die dafür verantwortlich war, dass ihr Sohn nun schon so lange in den Fängen dieser Monster ausharren musste. Sie war schuld, an so vielen war sie schuld… Je mehr sie sich erlaubte, darüber nachzudenken, desto größer wurde der Kloß in ihrem Hals, sie zwang sich zu sprechen, jetzt, bevor sie es später nicht mehr konnte. „Wo ist er?“ Die Frage der Schauspielerin war bewundernswert klar über ihre Lippen gekommen. „Das, meine liebe Yukiko kann ich dir leider nicht verraten.“ Dieser winzige Satz geimpft mit Sharons süßlicher Stimme reichte aus, um jegliche Kraft wieder aus ihren Adern fließen zu lassen. „Aber-...“ Sharon aber unterbrach sie und ließ die Tränen in den Augen ihrer alten Freundin nicht weit kommen. „Jedenfalls nicht ohne eine kleine Bedingung.“ Das fordernde Lächeln auf ihren Lippen begleitete ihre Worte auch ohne dass die Blondine im Raum sein musste. Die Schauspielerin aber schluckte nur, spürte wie ihr Blut vor lauter Wut in die Wangen zurück stieg. Yusaku ging auf sie zu, bot seine Hand an und forderte sie so dazu auf, ihm das Gespräch zu übergeben. Yukiko aber winkte ab, schaltete jedoch auf Lautsprecher, die Augen der Mutter bekamen einen scharfen Glanz, ehe sie mit Bedacht sprach. „Was willst du, Vermouth?“ „Was schon, Yukiko?“ Sie seufzte, die ehemalige Schauspielerin konnte sie fast vor sich sehen, wie sie theatralisch ihre blonden Locken in den Nacken warf und mit ihren Fingern in der Luft gestikulierte. „Nachdem euer Sprössling unsere Truppe hat auffliegen lassen… versuche ich mir ein Rettungsboot zu organisieren. Frauen und Kinder zuerst, heißt es nicht so?“ Sie lachte, amüsiert über ihren eigenen schwarzen Humor. Dann aber bekam Sharon Stimme eine Schärfe, die sie die ganze Zeit über unterdrückt hatte, auch ihr ging es um etwas, ihr eigenes Leben nämlich. „Meine Liebe, ich habe ganz bestimmt keine Lust, mit diesem sinkenden Schiff unterzugehen.“ Yukikos Lippen wurden schmal, der Hass in ihrer Stimme war nun deutlich zu hören. „Und wie kommst du darauf, dass ich dir helfen könnte, dass irgendeiner von uns dir helfen will?“ Sie hatte diese Worte noch nicht ausgesprochen, als ein anderer Teil ihres Verstandes sie fragte, was sie da um Himmels Willen eigentlich tat! Doch Yukiko zwang die Stimme dazu, zu schweigen, wartete auf eine Reaktion ihrer ehemaligen Kollegin und sollte nicht enttäuscht werden. „Dachte ich mir doch, dass er diese Sturheit von dir geerbt hat, meine liebe Yukiko.“ Die aber blieb stumm, konnte dem amüsierten Lachen Sharons nichts weiter abgewinnen, während ihre Blicke Halt bei ihrem Ehemann suchten, der ebenfalls angespannt dem Gespräch lauschte. Als sie dann erneut zu sprechen begann, war plötzlich nichts mehr von dem Humor der vergangen Sekunden übrig geblieben. „Also schön, kommen wir lieber gleich zum Geschäft.“ Yukiko schluckte, biss sich auf die Lippen und spürte, wie sich die Kanten des Handys in ihre Handfläche bohrten, während sie sich noch fester daran klammerte. Die Amerikanerin seufzte nur, machte eine theatralische Pause, ehe sie mit bewusst belegter Stimme das aussprach, was eigentlich keiner von ihnen hatte hören wollen. „Seine Zeit läuft ab, Yukiko.“ Sein Kopf fühlte sich an, als hätte man ihm Watte zwischen die Ohren gestopft. Er blinzelte, versuchte eine klare Sicht zu bekommen, bis er sich daran erinnerte, wie unnütz dieser Versuch war. Für einen Moment stockte der Atem in seiner Lunge, jede noch so kleine Bewegung schmerzte und seine Arme fühlten sich an, als würden sie sich langsam aber sicher von seinen Schultern abtrennen. Shinichi schluckte, fühlte wie seine Zunge an seinem Gaumen klebte, während das ständig tropfende Wasser wie Hammerschläge auf seinen ohnehin schmerzenden Kopf trafen. Es fiel schwer, durch den Nebel, den er einst seinen Verstand geschimpft hatte, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Wie lange hatte er geschlafen? Wie lange war er schon hier? Er wusste es nicht mehr. Die Decke unter ihm hatte sich bis zu seinem Brustkorb mit dem herabtropfenden Wasser vollgesogen, schütze ihn nicht länger von dem Metalltisch, sondern leitete seine Kälte nur noch mehr zu ihm hoch. Shinichi spürte das Wasser in seinem Gesicht und auf seinem Hals, das ihn wie ein kalter Schweißfilm bedeckte und ihn noch zusätzlich zum Zittern brachte. Er seufzte, atmete lange aus und genoss den kurzen Moment der Entspannung, als sich seine Lunge erneut füllte, ehe sich ein kurzes Lächeln auf seinen Lippen blicken ließ, das auch das nervige Getropfte so schnell nicht verblassen lassen konnte. Doch die Erkenntnis hatte einen bitteren Nachgeschmack in seinem Mund hinterlassen, er wollte sich lieber nicht vorstellen, was passierte, wenn die anderen es rausfanden. Wenn die Welt erfuhr, wer der Boss der schwarzen Organisation gewesen war, die Japan in Atem gehalten hatte. Er wollte es ja selbst kaum glauben. Dass er keine handfesten Beweise hatte, machte die Sache nicht besser, dennoch war sich der Detektiv sicher, dass er alle Fäden richtig verfolgt hatte, dass es nur diesen einen Punkt gab, in denen sie zusammen liefen… und das war er. Sein Atem zitterte, er spürte wie ihn der dicke Nebel wieder einholte, und seine Gedanken mit sich reißen wollte, während es ihm immer schwerer fiel, dagegen anzukämpfen. Wenn er ihn hier unten noch länger verrotten ließ, würde ihm die Möglichkeit entgehen, es diesem Mistkerl unter die Nase zu reiben. Tropf Er schluckte, biss die Zähne zusammen, während sein Kiefer rebellierte. Tropf, Tropf, immer und immer wieder. Er spürte die Wege der einzelnen Wasserspritzer nur noch deutlicher, wie lästige, dreckige Fliegen krabbelten sie auf seinem Körper herum, und ließen langsam Ekel in seiner Kehle aufsteigen. Während das Kopfweh ihn langsam unruhig werden ließ und glauben machte, dass dieses verfluchte Spiel am Schluss doch noch ein Loch in sein Hirn bohren würde. Doch auch die Stimme in seinem Kopf konnte den Kloß in seinem Hals nicht tilgen. „Ja, verdammt!“ Doch mehr als ein heiseres Krächzen kam nicht aus seiner Kehle, denn auch wenn er wusste warum sein Geist und sein Körper so reagierte, gelang es ihm langsam nicht mehr dem noch auszuweichen. Er schluckte, biss auf die Zähne als sich ein Krampf seine rechte Wade hoch schlich. Seine Fußschellen klirrten, als er versuchte, wenigstens die Zehen zu bewegen und dem Ganzen entgegen zu wirken. Er seufzte, benetzte sich die trockenen Lippen ohne größeren Erfolg. Doch selbst über seine eigenen sarkastischen Bemerkungen konnte er nicht mehr wirklich lachen. Doch auch diesmal, lies die leise Stimme in seinem Kopf ihn nicht allein. Doch noch ehe der Detektiv Gelegenheit hatte, auf diese pessimistische Frage zu antworten, hörte er Schritte, oder zumindest glaube er das. Die Tropfen hörten sich anders an, und auch der rauschende Takt seines Kopfwehs in seinen Ohren klang anders. Tatsächlich höre er das Quietschen der Türklinke, lenkte seine Augen unnütz aber dafür mit Schmerz zur Geräuschquelle, doch die Stimme, die an seine Ohren drang, war nicht die, die er hätte hören wollen, sondern ließ die kleinen Härchen auf seinen Armen wie von Geisterhand zu Berge stehen. „Ahhh, guten Morgen Kudo. Schön zu sehen, dass du wach bist, ich dachte schon, du würdest meinen Besuch verschlafen.“ Bell. Der Detektiv schluckte, mobilisierte alle Reserven die seine trockene Kehle noch bot, um seinen Namen so klar und deutlich auszusprechen wie nur möglich, während ein zittriges aber triumphales Lächeln seine Worte begleitete. „Guten Morgen…, Hauptkommissar Matsumoto.“ Wenn es eine Hölle gab, dann sah sie vermutlich genauso aus wie das, was die letzten Minuten über hier passiert war. Das Kommando für seinen Einsatz war in dem Gewirr aus Menschen beinahe untergegangen, denn natürlich hatte die Organisation die Polizei bereits erwartet. Noch ehe das Sonderkommando der Polizei und die Leute vom FBI, die zur Datensicherung abgesondert waren, in die Nähe der betreffenden Räume gekommen war gingen die Sprengladungen hoch und das Chaos war ausgebrochen. Diesmal waren sie vorbereitet gewesen, hatten gewusst, dass die Organisation wissen würde, dass sie kommen. Denn eines wurde in dem Gewimmel von Menschen deutlich – die, die heute noch hier waren, wollten hier sein. Sie kämpften bis an die Zähne bewaffnet für das, was auch immer die Organisation ihnen versprochen hatte. Der Kommissar seufzte, ließ sich erschöpft gegen die Tür des Streifenwagens sinken in dem er gerade seinen letzten Schwarzkittel für heute verfrachtet hatte. Seine zitternden Finger, mit denen er sich den Schweiß von der Stirn wischte, verrieten Hattoris innere Anspannung. Noch immer kamen diese Maden aus allen Löchern gekrochen, liefen der Polizei freiwillig in die Arme, nachdem sie sich gebrüstet hatten alle Daten zerstört zu haben, sodass nichts mehr für die Beamten übrig war. Ein müdes Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Kommissars. In diesem Fall war es nicht mehr nötig, noch irgendwelche Informationen über die Organisation zu bekommen. Selbst wenn sie nicht über alle Machenschaften informiert waren, selbst wenn sie nicht jeden dieser Typen hinter Gitter bringen konnten. Es war vorbei. Hattori schluckte, ließ seinen Blick erneut herum wandern. Das Gebäude glich einem Kriegsschauplatz. Fenster waren zerstört, ganze Stockwerke standen in Flammen, während noch immer uniformierte ein- und ausströmten. Er kam sich vor wie in einem billigen Kriminalstreifen, nie hätte er geglaubt, dass es mit der Organisation so zu Ende gehen würde. Mit einem bitteren Lächeln streifte sein Blick die Waffe, die schwer in seiner Hand wog, und ihr eisernes Gehäuse mittlerweile warm an seine Finger presste. Denn auch wenn er es nicht gerne zugab, hatte Kudo damals doch Recht gehabt, er hasste diese Dinger mindestens genauso wie er. Der Kommissar stöhnte, rieb sich die im Chaos angeschlagene Schulter und legte den Kopf in den Nacken, sah dem grauen Himmel Tokyos entgegen, der noch immer darauf wartete, die Feuer zu löschen. Er wollte gerade sein Handy aus der Tasche ziehen und seiner Frau Entwarnung geben, als die kalte Stimme von Shuichi Akai über den Platz donnerte. Er erkannte den Agent nur wenige Meter von ihm entfernt, am Seitenausgang des Organisationsquartiers, wo er einen der Männer in Schwarz gegen die Mauer drückte, während die Pistole des FBI Agents am Hals des Hünen ruhte. Seine Kehle wurde automatisch trocken, als er erkannte, wen genau Agent Akai da gestellt hatte. Heiji schluckte, straffte seine schmerzende Schulter und machte sich daran, mit großem Schrittmaß die Entfernung zwischen ihnen zu überqueren. Hören allerdings konnte er die bedrohliche Stimme des Bundesagenten schon von weitem. „Wo ist er!?“ Ohne mit der Wimper zu zucken bohrte Akai die Mündung seiner Waffe weiter in den massigen Hals Wodkas, sodass der metallene Schaft in seinem deutlich gerötetem Fleisch versank, während er das Handgelenk des Organisationsmitglieds um weitere Millimeter verdrehte. Wodkas Züge verzerrten sich kurz, der Atem des Hünen ging schwer, sodass sich seine Worte zwischen die einzelne Atemzüge pressten, für das dreckige Lächeln auf seinen Lippen aber schien seine Kraft noch zu reichen. „Sehnsucht nach deinem alten Partner, häh, Rye?“ Ein dumpfes Stöhnen drang aus Wodkas Kehle, als Akai sein Handgelenk bis zum Anschlag verdrehte. Heiji schluckte, beschleunigte seinen Schritt. Akai aber achtete nicht auf das schmerzverzerrte Gesicht seines Gefangenen, genoss es, wie sich der Putz des Gebäudes langsam in Wodkas Wange bohrte. „Schnauze, ich hab dich gefragt, wo der Junge steckt!“ „Oh, der.“ Ein glucksendes Lachen entkam seiner Kehle. Er musste mit seinen kleinen Augen weit zur Seite schielen, um noch in den Genuss von Akais Miene zu gelangen. „Na, was glaubst du wohl? Schließlich hast du dich lange genug wie eine Made bei uns eingegraben, um zu wissen, wie die Organisation mit ihren Versuchskaninchen umgeht.“ Der FBI Agent aber blieb ruhig, spürte, wie sich die Sehnen und Bänder von Wodkas Arm unter seinen Fingern spannten, nicht mehr lange und ihre Fasern würde nachgeben, genauso wie ihr fülliger Besitzer irgendwann den Mund aufmachen würde, denn diesmal saßen sie am längeren Hebel. Doch gerade als sich ein kurzes Lächeln auf die dünnen Lippen des Agenten schmuggeln wollte, fuhr ihm eine weitaus weniger ruhige Stimme dazwischen, verkündete unverwechselbar, dass nun auch Heiji Hattori zu ihrer kleinen Szene hinzugestoßen war. „Hör zu du mieses Arschloch, wenn de jetzt nich sofort ausspuckst, wo ihr Drecksäcke Kudo versteckt haltet, schwör ich dir, ich ramm‘ dir die Kugel so tief in deine Wampe, dass kein Chirurg der Welt se jemals wieder rausbekommt.“ Auch wenn die Aufregung des Kommissars mehr als unangebracht war, konnte sich Akai ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. Gerade aber, als der FBI Agent seinem jüngeren Kollegen ein wenig zur Raison bringen wollte, erklang eine andere Stimme über den Platz und ließ das Blut in seinen Adern augenblicklich zu Eis gefrieren. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir die Gesprächsbedingungen ein wenig ändern, meint ihr nicht auch?“ Shuichi blickte sich um, löste jedoch weder die Pistole von Wodkas Hals noch den Druck an seinem Handgelenk. Das Bild, das sich ihm bot, als er sich nach seinem Erzfeind umdrehte, ließ selbst dem erfahrenen Agent den Atem in der Kehle stocken, unruhig wanderten seine Augen zu dem Mann an seiner Seite, der sowohl Wodka als auch ihn bereits zu vergessen haben schien. Sein brauner Teint hatte jegliche Farbe verloren, die grünen Augen des Kommissars waren starr, wirkten glasig und leer, während sein Mund zu einem stummen Schrei geöffnet war. Hätte er in diesem Moment nicht direkt neben ihm gestanden, hätte er die heisere Stimme des Kommissars nicht gehört, die in einem erstickten Flüstern aus seiner Kehle drang. „Haiku…“ Die Stille im Raum war schneidend, wurde nur von dem plätschernden Glucksen des Wasserbehälters über seinem Kopf unterbrochen, der immer öfter Luft einsaugte, wenn er einen Wassertropfen frei gab. Tropf Diesmal aber zuckte er nicht, war für diesen Moment taub gegen die Schmerzen, die ihm der Aufprall verursachte und wandte den Blick nicht von ihm ab, seine Augen durchdrangen den Boss der Organisation mit scharfem Blick, auch wenn er hinter dem schwarzen Nebel der Kontaktlinsen verschwand. Er hörte, wie der Boss einen weiteren Schritt auf ihn zumachte, ehe die massige Gestalt des Hauptkommissars neben ihm zum Stehen kam und er die Wärme spüren konnte, die der Körper des Hünen abgab. Dennoch war es Bells Stimme, die am Ende die drückende Stille durchschnitt, er klang zufrieden. „Wie ich sehe, bist du noch immer bei einigermaßen klarem Verstand. Nett, dass es dir tatsächlich noch einmal gelungen ist, mich zu überraschen.“ Shinichi schluckte, ein allzu bekanntes Geräusch, ein kleines Klicken drang bis an seine Ohren vor. Matsumoto hatte den Stimmentransposer abgestellt. „Guten Morgen, Shinichi Kudo.“ Die Stimme des ehemaligen Hauptkommissars war es, die ihm mit ihrem kratzigen Ton eine Gänsehaut verpasste. Er hatte Recht. Der gewaltige Mann mit dem dunkeln, mittlerweile vermutlich graumelierten und dichten Schnurrbart, war es, der ihn hier unten festhielt. Das ehemalige Oberhaupt der Tokioter Polizei, ein Polizist, ein Mann für die Gerechtigkeit, war der Boss der Organisation. Shinichi schluckte, hörte wie der kleine Sessel neben ihm quietschte, als sich Matsumoto hineinsinken ließ, während er darauf wartete, dass er zu sprechen begann. Der aber ließ sich Zeit, genoss in aller Ruhe den letzten Kämpferischen Moment zwischen ihm und diesem Detektiv, ehe er sich daran machen würde, seinen Geist gänzlich in die Knie zu zwingen. Tropf. Tropf. Der Oberschüler zitterte, könnte die kleinen Zuckungen seiner Muskeln nicht länger vor ihm verbergen. Dunkle Ringe hatten sich tief unter seinen Augen eingegraben, und der Feuchtigkeitsfilm in seinem Gesicht verliehe ihm einen fiebrigen Glanz, während seine rissigen Lippen stumm nach Wasser bettelten. Er lachte genießerisch in sich hinein, stützte sein Kinn auf seine gefalteten Hände, er hatte beschlossen, die letzten klaren Minuten von Shinichi Kudo ein wenig zu genießen. „Sag mir Detektiv, was hat mich verraten, wie hast du herausbekommen, dass ich es bin, der sich hinter William Bells falscher Stimme versteckt?“ Die Lippen des Detektivs aber zitterten nur kurz, er machte Ansätze zu sprechen, doch seine trockenen Stimmbänder versagten ihm den Dienst. Der Reiz in seiner Kehle brachte Shinichi zum Husten, während Matsumoto abwartete, bis das Beben seiner Lunge ein Ende hätte. „Wenn Sie das wissen wollen, wäre ein wenig Wasser nicht schlecht.“ Die kratzigen Worte des Detektivs hatten es kaum an seine Ohren geschafft, als wütende Hitze langsam ihn ihm hoch kochte. Glaubte dieser Kerl wirklich dass er sich so leicht manipulieren lassen würde? Doch der Hauptkommissar zwang seine angespannten Fäuste zur Ruhe, pflasterte ein süßliches Lächeln auf seine schmalen Lippen, während er sprach. „Was sagst du? Ich habe dich leider nicht verstanden, Kudo? Wenn du etwas Wasser haben willst, musst du schon darum bitten.“ Der Ansatz eines trockenen Lächelns begleitete Shinichis, rostige Stimme. „Vergessen Sie´s.“ Er schluckte, sein verdunkelter Blick suchte den des Bosses. „Das alles hier wird ihnen gar nichts nutzen, was auch immer sie von mir wollen, von mir werden sie es nicht bekommen, auch wenn sie meinen Verstand noch so sehr zu Brei schlagen.“ Matsumotos Lippen wurden schmal, während sich seine buschige Augenbraue langsam hob und seine Narbe dabei schmerzhaft spannte. Sein Blick glitt still und bedrohlich über den Detektiv, wanderte von seinen trockenen Lippen zu der langsam vernarbenden Wunde, die der seinen nicht unähnlich sah. „Ich will deinen Verstand ganz Gewiss nicht zu sehr zerstörten Shinichi Kudo, schließlich brauche ich ihn noch.“ Ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Lippen, als er seine Hand über das längst verlassene OP-Besteck gleiten ließ, er hörte wie der Detektiv scharf den Atem anhielt, als er das Metall im Raum wiederhallen hörte. Matsumoto aber ließ sich nicht beirren, drehte sich erneut zu dem Jungen um und ließ die scharfe Skalpell Klinge über seine Wange streichen. „Glaub mir… ich finde ein anderes Mittel um dich zum Sprechen zu bringen.“ Das filigrane Metall, reflektierte sein kaltes Lächeln als er es mit einer, fast schon zu langsamen, Bewegung der Flugbahn von Gins Kugel folgen ließ und dabei das Fleisch des Detektiven an dieser Stelle in zwei schnitt. Shinichi hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken, ehe etwas Warmes langsam seine Wange hinunter sickerte. Blut. Tropf Das Wasser, das über seine Stirn rann, konnte den pochenden Schmerz nicht lindern, brannte in der frisch aufgerissenen Wunde nur. Nur mühsam beruhigte sich der flach gewordene Atem des Oberschülers und auch die Stimme des Bosses ließ keinen Hauch von Ärger mehr zu. „Entweder du bettelst jetzt um Wasser Kudo, oder du erzählst es mir ohne einen Schluck zu trinken. Aber du wirst mit mir reden, haben wir uns verstanden?!“ Die kalte Klinge des Skalpells traf seine trockenen Lippen, benetze seinen Mund flüchtig mit dem Geschmack seines eigenen Blutes, das noch immer an der Messerschneide klebte. Shinichi atmete lange aus als die Klinge seine Haut wieder verließ, spürte noch immer das Pochen an seiner Wange, während er für einen Moment lang mit sich rang. Er hasste es, diesem Mann zu geben was er wollte, aber wenn er etwas nicht gebrauchen konnte, waren das noch mehr Schmerz und Blutverlust, ganz zu schweigen, dass sich sein Gewebe vermutlich entzünden würde durch das dreckige Wasser, das immer wieder auf ihn hinunter tröpfelte. Er schluckte, spürte wie seine Zunge an seinem Gaumen kleben blieb, während er seinen spröden Lippen den Befehl gab zu sprechen. Denn um Wasser betteln würde er ganz sicher nicht. Er kniff die Augen zusammen, versuchte die nervige Stimme in seinem Kopf los zu werden. Shinichi ignorierte das Zwiegespräch mit sich selbst, konzentrierte sich darauf, die Worte so zu formen, dass er ihn einigermaßen verstehen konnte. „Ihr Argument mit dem Opfern der Bauern hat mich auf die richtige Spur gebracht. Zusammen mit dem Krähenlied und Vermouths Aussage über die Organisation.“ Der Boss aber schwieg, hörte den bröckeligen Worten des Oberschülers ruhig zu. „Außerdem konnte nur jemand von der Polizei so schnell Dr. Matsudos Motiv herausfinden.“ Matsumoto nickte geistesabwesend, fragte nicht nach, was genau sein kleiner Liebling ihm verraten hatte, das den Detektiv am Schluss auf seine Spur geführt hatte. Er hatte schon lange befürchtet, dass diese golden glänzende Medaille zwei Seiten hatte; dass das Lieblingsstück seiner Sammlung gleichzeitig ein Miststück war, war ihm ohnehin schon lange klar gewesen, sonst hätte es jemand wie sie in der Organisation wohl kaum so weit gebracht. Vermouth war die Erste gewesen, die nach dem Video von der Bildfläche verschwunden war. Anders als jemand wie Gin, der sich der Organisation, ihren Mitteln und Methoden völlig verschrieben hatte, hatte sie die Organisation nur für ihre eigenen Zwecke benutzt. Wahrscheinlich war es ihr deswegen nicht allzu schwer gefallen, ihnen den Rücken zu kehren. Der Schnauzer des Hauptkommissars zuckte gefährlich, doch noch ehe er sich weiter darüber Gedanken machen konnte, ob es nicht sicherer war, Vermouth von dem kleinen Rest seiner Truppe aufspüren zu lassen, erklang erneut die brüchige Stimme von Shinichi Kudo im Raum. „Ziemlich eitel eigentlich, das Lied…“ Das heisere Lachen des Bosses drang aus Matsumotos Kehle, während er über die Bemerkung des Detektivs amüsiert schmunzelte. „ Es gibt nichts Trügerischeres, als eine offensichtliche Tatsache. Das habe ich doch richtig zitiert, oder nicht?“ Shinichi aber schluckte nur, seine Kehle brannte, das Sprechen hatte die letzten Reserven aus ihm heraus geholt, sodass er zu diesem Zeitpunkt froh war, dass die das nervigen Tropfen des Wassers seinen Verstand in diesem Moment davon abhielten, im Nebel zu versinken. „Ein nettes kleines Kinderlied, wer sollte da schon Verdacht schöpfen?“ Shinichi aber antwortete nicht, wartete, bis Matsumoto weiter sprach. „Niemand hat den Boss der Organisation jemals so weit oben unter den Polizisten gesucht. Das FBI hat mehrmals versucht, jemanden einzuschleusen, doch wir waren immer schneller. Ich hatte meine Augen überall. Es war einfach perfekt-“ „Bis vor zehn Jahren…“ Die raue Stimme des Detektiven hatte ihn unterbrochen, saure Galle stieg dem Boss die Kehle hoch, als er das schwache Lächeln auf Shinichi Kudos Lippen bemerkte, doch er zwang sich zur Ruhe. Die Stimme Matsumotos hallte kalt in dem kleinen Labor wieder, ließ Shinichis ohnehin schon steife Muskeln verkrampfen. Vielleicht war er einen Schritt zu weit gegangen. „Ganz genau, bis vor zehn Jahren. Als du und das FBI angefangen habt, uns auszurotten.“ Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge, während er sich langsam zu Kudo hinüber beugte, bis der seinen Atem auf seiner Schläfe spüren konnte. „Sag mir Kudo, wie fühlt sich das an, von Rache getrieben nichts anderes im Kopf zu haben, als die Gegenseite zu zerstören?“ Er lachte trocken, lehnte sich wieder in den Stuhl zurück. „Du wärst wirklich ganz wunderbar auf unserer Seite aufgehoben gewesen, ich bin sicher, du hättest dich gut mit Gin verstanden… wenn dir deine dämliche Moral nicht so im Wege gestanden hätte.“ Der Boss machte eine theatralische Pause, seufzte kurz, sodass Shinichi vor seinem inneren Auge förmlich sehen konnte, wie Matsumoto bedauernd den Kopf schüttelte. „Aber gut, es sollte wohl nicht so sein. Du hattest einen anderen Weg eingeschlagen, hast geglaubt, du würdest dich für die Gerechtigkeit und das Gute in der Welt einsetzen, nicht wahr, Kudo?“ Shinichi schluckte, spürte, wie die Stimme des Hauptkommissars einen gefährlichen Unterton gewann, der ihm langsam aber sicher die Kehle zuschnürte. „Aber sag mir, Shinichi Kudo… wohin hat dich dieser Weg letzten Endes geführt?“ Ein höhnisches Lachen drang aus Matsumotos heiserer Kehle. „Es ist wirklich schade, dass du das kleine Geheimnis deiner Jugend nicht mit mir teilen wolltest, ich bin sicher, du fühlst dich einsam, so ganz allein außerhalb deiner eigenen Zeit oder? Ganz allein, ohne die kleine Sherry an deiner Seite… und ohne deine geliebte kleine Freundin.“ Er sah wie die Muskeln des Detektivs sich spannten, während seine trüben blauen Augen gefährlich scharf wurden, als er dem nächsten Tropfen entgegen sah. Tropf. Er wartete den Moment ab, beobachtete genüsslich wie der Wassertropfen sich seinen Weg über die Stirn des Detektivs bahnte, um dann in seinen Augenwinkel einzudringen und ihn zum Blinzeln zwang. „Glaubst du wirklich, dass du oder deine kleinen Freunde vom FBI sie ewig vor mir verstecken können, Kudo?“ Dieser Punkt schien selbst den sonst so kühlen Kopf des Detektivs aus den Angeln zu heben. Er konnte sehen, wie sich die Muskeln seines Kiefers spannten, als Kudo die Zähne zusammenbiss, seine Drohung prallte brüchig an seine Ohren. „Lassen Sie Ran da raus.“ „Wieso sollte ich? Du hast den Deal schließlich auch nicht eingehalten. Du hast alles, was ich mühsam aufgebaut habe, zerstört und wirst das Geheimnis der ewigen Jugend mit dir ins Grab nehmen. Wieso sollte ich mich dafür nicht gebührend bedanken?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern als er seinem Gegner ein heiseres Versprechen ins Ohr wisperte. „Ich werde sie finden, glaub mir, Kudo.“ Panik brachte sein Herz zum Rasen, doch Shinichis Lippen waren zu schwach zum Sprechen. Ohnmacht kroch ihm kalt und träge in die Adern, mischte sich dort mit Furcht. Matsumoto seufzte, ließ sich wieder tiefer zurück in den Sessel fallen und beobachtete wie die Gesichtszüge des Jungen zuckten. „Aber erst einmal werden wir beide noch etwas Zeit miteinander verbringen. Du hast also meine Identität herausgefunden? Schön… aber ich weiß genau, wie ich die Informationen bekomme, die ich haben möchte.“ Die Augen des Detektivs wurden trüb, seine Lieder zitterten, es war offensichtlich, dass Shinichi Kudo mit der Ohnmacht kämpfte, die sein Körper ihm aufdrängen wollte. Hätte Shinichi das Lächeln auf seinen kalten Lippen gesehen, wäre ihm davon ganz bestimmt schlecht geworden. Tropf. Doch Shinichi kam von dem stummen Blicken Matsumotos nichts mehr mit und selbst das Trommeln auf seiner Stirn wurde langsam dumpf, drang nicht mehr wirklich zu ihm durch. Er blinzelte ein letztes Mal, versuchte, sich gegen die eisernen Griffe der Ohnmacht zu wehren, die seinen Körper und seinen Verstand langsam mit sich zog. Shinichi schluckte, sein zitternder Atem beruhigte sich langsam, er wusste längst, dass er diesen Kampf verloren hatte. Doch noch während seine Gedanken langsam in dem dichten Nebel verschwand, hörte er ein weiteres Mal das Klicken des Stimmentransposers. „Ich werde auf dich warten… Shinichi.“ Ihre Stimme streichelte seine Wange, während sein Verstand in der Dunkelheit versank. Hallo ihr Lieben, Himmel noch eins is das Warm hier in meiner Bude T//T und ich sitz hier drin und muss lernen für meine Prüfung nächste Woche, während mein Hirn wahrlich durchschmort vor Hitze. Aber gut ^.^ Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Wie immer meinen aller herzlichsten Dank für eure Kommis!!!! *knuddl* Nun wisst ihr wer der Boss ist, und ich weiß bis heute noch nicht ob ich mir einen gefallen damit getan habe jemand bekannten zu nehmen *kopfschüttel* Jedenfalls hoffe ich dass es euch gefallen hat! Natürlich würde ich mich wieder sehr über eure Meinung freuen, auch wenn die Kapis in Grundzügen schon stehen wäre ein wenig Anspron nicht schlecht ;) Nochmals vielen Dank! Liebe Grüße, eure Shelling Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)