Lost in Time von Shelling__Ford (ShinichixRan) ================================================================================ Kapitel 28: A shot through her heart ------------------------------------ A shot through her heart Diese Frage geisterte wie eine kaputte Schallplatte immer wieder durch seinen Kopf. Dabei hatte Shinichi Kudo sogar eine sehr gute Ahnung, wie es dazu gekommen war und er konnte nicht leugnen, dass ein kleiner Teil von ihm seine Lage sogar genoss. Er schlenderte mit Ran an seiner Seite durch die abgelegeneren Teile Tokios, während Heiji sich mit Sonoko und Kazuha ein Stück vor ihnen abgesetzt hatte. Eigentlich hätte er es kommen sehen sollen, schon von dem Moment an, als man ihm zu diesem Spaziergang eingeladen hatte, hätte er ahnen sollen, worauf es hinaus laufen würde, schließlich hatte nicht zuletzt auch Sonoko Suzuki ihre Finger im Spiel gehabt. Shinichi musste zugeben, es hatte ihn überrascht zu sehen, dass Ran, aber auch Sonoko und Kazuha mit Heiji vor dem Präsidium auf ihn gewartet hatten. Hattoris Gesicht war anzusehen, dass er selbst nicht ganz wusste, was er davon halten sollte, während Ran Bell und Sonoko bekannt machte. Sein Blick wanderte sorgfältig über die noch immer künstlich blonde Japanerin, man sah ihr an, wer sie war. Eine Suzuki. Dennoch schien ihre Affektiertheit nicht größer geworden zu sein, er erkannte es in der Art und Weise, wie sie mit ihm umging, als auch wie sie mit Ran und Kazuha sprach. Soweit es für Sonoko möglich war, schien sie auf dem Boden geblieben zu sein, auch wenn sie es gewohnt war, dass die Dinge ihrer Nase nach liefen. So war sie es, die nachdem Ran ihm im vorgeschlagen hatte, das versprochene Essen durch einen Spaziergang zu ersetzen, da die Zeit einfach zu knapp erschien und ehe er sich aus der Sache hätte rausreden können, hatte sie ihn auf eine Art und Weise dazu gedrängt, wie nur Sonoko es konnte. Denn wenn es etwas gab, das die Blondine beherrschte, war es sich durchzuetzen. Mit einem hilfesuchenden Blick zu Hattori hatte er also eingewilligt, schlenderte jetzt schon eine Weile mit ihnen durch die Gegend. Am Anfang waren besonders Sonoko und Kazuha auf ihn fixiert gewesen, warfen immer wieder scheinbar beiläufig ein paar Fragen an Bell ins Gespräch hinein und schienen dessen Antwort aber nie eine besondere Bedeutung zukommen zu lassen, dabei wusste er genau, welches Spiel sie spielten. Er hatte als Conan genug Zeit mit Sonoko und Ran verbracht, sodass er die Strategien der Pseudoblondine - die Taktiken der Frauen - mittlerweile selbst aus dem FF beherrschte und wusste, dass die ganze Fragerei nur einem Zweck diente: Herauszufinden was William Bell für ein Typ war. Oder anders gesagt, ob er gut genug für Ran war. Shinichi schluckte, diese Runde hatte er bestanden. Und grade als er sich in Sicherheit wiegte, sich ein wenig mit Heiji unterhielt, während die Mädels hinter ihnen her schlenderten, kam Phase Nummer zwei. Denn aus heiterem Himmel schloss plötzlich Kazuha zu ihnen auf, um mit ihrem Mann den Besuch bei ihren Eltern zu bereden. Und anständig wie Bell nun einmal war, hatte er es für richtig gehalten ein wenig Abstand zu gewinnen und dem Paar in seiner Diskussion mehr Raum zu lassen. Und damit war er genau in ihre Falle gelaufen. Er seufzte, schüttelte mit Bedauern den Kopf. Er hätte es wissen müssen, den bösen Plan des weiblichen Geschlechts dahinter erkennen und verhindern müssen. Stattdessen war er mitten hinein getreten in die Falle die Sonoko und Kazuha im so fürsorglich gestellt hatten. Die beiden Intrigantinnen hatten die Situation genau eingefädelt, denn während er sich ein wenig zurückfallen ließ, um dem Paar aus Osaka ein wenig Privatsphäre zu gönnen, schien Sonoko grade diese Unterhaltung als besonders spannend zu empfinden. Mit einem guten Ratschlag auf den Lippen schloss sie zu Kazuha auf, während er zurück blieb. Mit Ran. Er hätte es ahnen sollen. Wenigstens das hätte er wissen müssen. Von etwas anderem jedoch, das über ihren Köpfen auf einem der Hochhäuser vor sich ging, hätte der Detektiv nichts ahnen können. „Da kommen sie.“ Sein Partner regestierte Wodkas Worte mit einem kurzen Nicken. Es war nicht schwer gewesen einen Ort zu finden, von dem aus sie die Gruppe im Auge behalten konnten. Ein kaltes Grinsen schlich sich über Gins Wangen, während er mit einem letzten Klicken den Lauf des Gewehrs kontrollierte. Als er hinüber zum kleinen Sims des Hochhauses ging, streifte sein Blick den Hünen an seiner Seite, der immer wieder einen nervösen Blick durch sein Fernglas warf. Er wusste, dass Wodka angespannt war, dieser Junge - dieser Detektiv - hatte in der Organisation einen gewissen Ruf bekommen, nachdem das FBI mit seiner Hilfe ein paar harte Schläge gegen sie hatte ausführen können. Die schwarzen Schatten, die sich in der Dunkelheit der Organisation so gut aufgehoben, so unantastbar gefühlt hatten, waren sich ihrer Sache unsicher geworden. Es war höchste Zeit dafür zu sorgen, den Spieß um zu drehen. Sie hatten lange genug darauf gewartet, lange genug darauf hingearbeitet und lange genug geplant, um ihn da zu haben, wo sie ihn haben wollten. Jetzt waren sie am Zug. Deswegen ging ihm die Nervosität Wodkas gerade mächtig auf den Geist. „Jetzt hör schon auf.“ Er montierte die Waffe auf der Metallstütze, die sie am Rande des Sims angebracht hatten und begab sich in Position auf dem kalten Beton. Es kümmerte ihn nicht, dass seine Sachen nachher dreckig waren, es war guter Dreck, denn damit verdiente er sich sein Geld. Gin justierte das Fernrohr, seine kühle Stimme verriet das süßliche Lächeln auf seinen Lippen. „Sie werden uns nicht genau orten können und bis sie auf die Idee kommen, hier zu suchen, sind wir schon längst weg. Sieh lieber zu, dass die Kamera bereit ist.“ Wodka nickte, ungeachtet, dass Gin ihn längst nicht mehr ansah und musste doch schlucken, während er den Aufsatz auf der Digitalkamera befestigte und auf das Objekt ihrer Begierde heranzoomte. Sein Partner aber bekam von alldem nichts mehr mit, endlich hatte auch er die kleine Gruppe im Visier, beobachtete sie ein paar Minuten voller Genugtuung. Dies war die letzte Aktion, die ihnen gelingen musste, um ihren Boss davon zu überzeugen, endlich einzugreifen. Langsam fuhr sich Gin mit der Zunge über seine dünnen Lippen, die Organisation war vorsichtig geworden, seitdem das FBI ihr Nest immer wieder in Brand gesetzt hatte. Der Boss wollte sicher gehen, dass auch Bell nicht nur eine Falle der Agents war, dass alles, was sie bisher glaubten zu wissen, nicht nur gut verteilte Hinweise waren, die das FBI ihnen hinterlassen hatte. Diesmal brauchten sie Sicherheit, absolute Gewissheit, ehe sie zum letzten Schlag ausholen konnten. Gins Finger schmiegten sich um die kalte Waffe in seiner Hand. Dieser Moment, kurz bevor er den Abzug betätigte, gehörte schon immer zu seinen Liebsten. Sein Opfer ahnte nichts von dem Unheil, das ihm drohte, das Leben lief seinen Gang und er allein entschied über die Minute, die Sekunde in der er alles ins Chaos stürzen würde. Das Lächeln Bells prangte im Visier des Zielfernrohrs, während er den Finger um den Abzug des Scharfschützengewehrs legte. Es war eine der Augenblicke, in denen er nicht bereute, dass Chianti und Korn nicht mehr mit von der Partie waren und er nun selbst seine Hände dreckig machen musste. Diesen Job hätte Gin nur ungern jemand anderem überlassen. „Dann wollen wir dem Boss mal seinen Beweis liefern.“ Der Gewehrschaft schmiegte sich kalt und unbeugsam an seine Wange, gab nicht nach, während sich seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. „Zeig dich… Shinichi Kudo.“ Bell schluckte trocken, starrte auf Hattoris Hinterkopf und versuchte ihn telepathisch um Hilfe zu bitten, doch seine übernatürlichen Fähigkeiten versagten, angesichts der beiden Frauen die den Osakaner auf Trapp hielten. Es war letztendlich Ran zu verdanken, dass ihre Zweisamkeit nicht so kühl weiterging, wie sie begonnen hatte. Er wusste nicht, wie sie es angestellt hatte, aber tatsächlich redeten sie beide miteinander. Ran die bei der Konferenz noch so still gewesen war, plauderte und zauberte damit ein Lächeln auf seine Lippen, während er sich über sein Leben in Amerika ausließ. Zum ersten Mal redeten sie wirklich miteinander. Zumindest sah es für ihn so aus. Denn je mehr er ihr erzählte, desto ruhiger wurde sie, desto ansträngender war es für Ran, das Lächeln auf ihren Lippen zu behalten, auch wenn sie sich bemühte, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie lieber etwas anderes hören würde. Am Anfang schien ihr dieses Schauspiel gut zu gelingen, er freute sich über ihre offene Art und bemerkte nicht, wie er mit jedem neuen Satz, der nicht das enthielt, was sie hören wollte, den Dolch tiefer in ihr Herz bohrte. Er schien ihre Maske nicht zu durschauen, die sie schon bei Conan aufgelegt hatte, in den Momenten, in denen sie geglaubt hatte, zu wissen, wer sich hinter dem Grundschüler verbarg. Die Lehrerin merkte nicht, dass ihr Gegenüber nach einiger Zeit sehr wohl ahnte, was für ein Spiel sie spielte. Nach dem letzten „das klingt wirklich sehr interessant“, ließ Shinichi sie reden während seine Augen unbeweglich auf ihr ruhten. Seine Kehle schnürte sich immer mehr zu, er wusste sehr wohl, wohin die Gedanken seiner Sandkastenfreundin wanderten. Er wusste was sie von ihm hören wollte und wusste, dass Kogoro Recht gehabt hatte, mit dem, was er gesagt hatte. Er hätte nichts lieber getan, als ihr endlich die Wahrheit gesagt, sie von dieser Charade erlöst, die sie beide spielten. Aber er konnte es nicht. Er konnte nicht zulassen, dass sie sich wegen ihm weiter in Gefahr brachte, außerdem wollte er sie nicht noch tiefer in das hinein ziehen, was er derzeit sein Leben nennen musste. Shinichi schluckte, bemerkte erst jetzt, dass sie schon lange nicht mehr sprach, sondern ihn einfach stumm ansah, das Gefecht, das er mit sich ausmachte, vielleicht sogar beobachtete. Shinichi konnte nichts weiter tun als mitzuspielen, das falsche Lächeln auf ihren Lippen zu ertragen, während er sein eigenes erneut auftrug. „Was Sie da erzählen ist wirklich äußerst amüsant, ich nehme an, es war schwer, sich daran zu gewöhnen diese „Detektive“ plötzlich in ihrer eigenen Klasse zu haben, wie?“ Er hörte sie kurz ausatmen, wusste, dass sie nach seiner Stille etwas anderes erwartet hatte und doch spielte Ran mit und erzählte weiter von den Detective Boys. Die „Kinder“ waren ihr derzeitiges Thema, schließlich kannte auch Bell sie mittlerweile und so hatten sie wenigstens einen gemeinsamen Nenner gefunden, der nicht unbedingt mit dem Fall zu tun hatte. „Das können Sie laut sagen, Professor, es war recht schwer, ihnen am Anfang abzugewöhnen, dass die Schule, und nicht ein Fall, Vorrang hat.“ Ein kurzes Grinsen huschte über Bells Lippen. „Mhm… verstehe. Ich nehme an, die drei waren statt an ihren Schulbänken ab und zu an einem Tatort zugange?“ Ran seufzte, schaute kurz in den grauen Himmel, hinauf ehe sie weiter erzählte. „Leider ja. Allerdings hätte sich dafür vielleicht noch eine Regelung finden lassen, das Fass ist allerdings nicht deswegen übergelaufen, sondern wegen der einfachen Tatsache, dass sie es nicht zugegeben haben. Jeder der drei hatte eine andere Ausrede gehabt, wo er oder sie zur betreffenden Zeit gesteckt hatte.“ Bell lachte, schüttelte kurz den Kopf über diesen typischen Anfängerfehler. „Nicht grade schlau in Anbetracht dessen, das Sie selbst einen guten Kontakt zu der örtlichen Polizei pflegen.“ „Auch. Aber das ist es nicht… ich werde einfach nicht gerne angelogen, Professor. Mehr nicht.“ Sie hatten den Blick von ihm abgewandt und die Stimme gesenkt, Ran wusste genau, dass sie damit eine Linie übertat. Shinichi schluckte nur, er war stehen geblieben und auch sie hielt nun langsam inne, schaute zu ihm hinüber während seine Augen den Boden abtasteten. Er musste etwas sagen, irgendetwas. Der Kloß in seinem Hals wurde immer dicker, Shinichi spürte ihre Augen auf seiner Haut, blickte langsam zu ihr auf und sah wie sie darauf wartete, dass er ihr endlich etwas sagte. Dass er es ihr sagte. Shinichi holte Luft, merkte wie Bells Stimme zitterte, als er anfing zu sprechen. „Miss Mori, ich-…“ Doch es machte nichts, dass er den weiteren Wortlaut dieses Satzes nicht kannte, denn weiter hatte man ihn ohnehin nicht kommen lassen. Ein Schuss. Schmerz. Panik. Shinichi reagierte schnell, zog Ran in die nächste Seitenstraße und stellte sich vor sie um sie vor einem zweiten Schuss zu bewahren, während Heiji die anderen beiden Frauen ebenfalls in die enge Sackkasse beförderte, in Sicherheit. Sie warteten, die Augen der beiden Detektive suchten die Dächer der Häuser vergeblich nach einem Schützen ab. Doch es gab keinen zweiten Schuss. Demnach auch keinen dritten, oder vierten. Nichts. Dieser eine Schuss schien sein Werk getan zu haben und das hatte er tatsächlich. Während das Pochen des Adrenalins in seinen Venen langsam abebbte, schlich sich erst jetzt das stechende Gefühl von Schmerz in seine Wange. Die Kugel hatte ihn nur gestreift, sie alle hatten das kurze Zischen gehört, dem Laut einer wetzenden Klinge gleich, ehe sie mit einem lauten Schlag in die Betonwand hinter ihnen eingedrungen war. Erst jetzt wo der Schmerz ihm zeigte, dass die Gefahr vorbei war und er spürte wie etwas langsam seine Wange runter rann, wurde ihm bewusst, was gerade passiert war. Hattoris Blick schweifte zu dem Einschussloch in der Wand, hätten sie Bell oder jemand von ihnen töten wollen, wären sie jetzt tot. Der Osakaner knirschte mit den Zähnen, sah sich dann nur noch wütender auf den Dächern Tokios um. „Was sollte das?!“ Die beiden Detektive bemerkten weder wie Kazuha scharf die Luft einzog, noch wie Sonoko leise Rans Namen aussprach. Sie sah ihn an. Beobachtete wie seine Hand langsam, zitternd und ungläubig zu seiner Wange hoch wanderte bis sie den roten Streifen erreicht hatte, aus dem langsam aber stetig Blut hervorsickerte. Sie wusste, dass nicht das Blut seine Finger zum Zittern brachte. Die rote Flüssigkeit war nicht dafür verantwortlich, dass sich seine blauen Augen hinter den Brillengläsern weiteten. Es war die Tatsache, dass er Haut unter seinen Fingern spürte, warmes Fleisch, das in der Lage war, zu bluten. Es war sein Gesicht, das er spürte. Sie konnte seine Gedanken förmlich spüren, sah wie er nach Luft rang, während seine Augen den ihren schon lange nicht mehr standhalten konnten. Seine zitternden Pupillen versuchten auf dem grauen Asphalt halt zu finden, ehe er sie nur langsam zu ihr hinauf wandern ließ. Ran aber rührte sich nicht. Sie beobachtete, wie sich in seinen Augen Überraschung und Angst zeigten, um dann etwas noch viel Größeren Platz zu machen, Verlust. Er hatte verloren. Man hatte ihn geschlagen. Sein Blick fiel erneut auf sie, die ihn noch immer nur ansah, kein Wort ging Shinichi über die Lippen, während tausend Stimmen auf ihn einredeten, ihn fragten, was das alles zu bedeuten hatte, oder ihm erzählen wollten, was er jetzt zu tun hatte. Doch noch ehe er sich auch nur auf eine dieser Stimmen hätte konzentrieren können machte sie einen Schritt auf ihn zu, kam langsam zu ihm hinüber. In ihrer Miene lag noch immer nicht die geringste Regung. Erst als sie die Hand an seine Wange hob, zuckte er zusammen, versuchte, einen Schritt zurück zu machen, ohne wirklich von der Stelle zu kommen. Ihre Finger hielten kurz vor seiner Haut inne, er konnte die Wärme spüren die ihr Körper aussandte, ehe ihre Fingerspitzen ihn berührten. Er ergriff mit seiner noch immer erhobenen Hand die ihre, versuchte ihren Blick aufzufangen und doch war Bells Stimme kaum wahrnehmbar, während er sie anflehte es nicht zu tun. „Ran! W-Warte, bitte!“ Sie sah ihm nur kurz in den Augen, richtete ihren Blick dann wieder ganz auf den Streifschuss an seiner Wange während sie ihre Hand langsam aus der seinen löste. Zärtlich fast schon fürsorglich waren ihre Berührungen auf seiner Haut. Shinichi hätte nichts lieber getan als einfach die Augen geschlossen, um der Pein zu entgehen, doch Rans leerer Blick ließ ihn nicht los. Behutsam berührten ihre Finger Bells falsche Haut. Erst als ihre Fingerspitzen über seine Haut glitten, einen blutroten Pfad von seiner Wange, über sein Kinn, zu Shinichis Lippen formten, spürte er, wie sich seine Muskeln unterer ihrer Berührung verkrampften. Der Schuss hatte einen Teil von Bells Gesicht förmlich von seiner Haut geschält, hinterließ nichts als die pure Wahrheit. „Shinichi.“ Sie sprach seinen Namen aus und doch fühlte er sich nicht angesprochen, sie hatte ihn benannt, wie man jedem alltäglichen Ding einen Namen gab. Nicht der leiseste Hauch von Gefühl verbarg sich in diesem Wort. Shinichi spürte, wie der Druck von seiner Nase wich, als sie ihm die Brille abnahm, Ran ließ es zu, dass ihr das gläserne Gestell aus der Hand glitt. Keiner von beiden interessierte sich noch für das kleine Detail von William Bell, das leblos neben ihnen auf den Asphalt fiel. Ran selbst hatte nur beobachten können, was ihre Finger taten, ohne dass sie ihnen eine Anweisung dazu gegeben hatte. Es fühlte sich an, wie als wäre einem der Fuß eingeschlafen, nur, dass dieses Gefühl ihren ganzen Körper beherrschte. Erst kribbelte es, dann wurde alles taub und man war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen, hatte den Eindruck nicht mehr in der eigenen Haut zu stecken. Erst dann kehrte das Leben zurück. Und das einzige, was es dann noch mit sich brachte, war Schmerz. Es tat nur noch weh. Sie hörte, wie die beiden Frauen ihm Hintergrund einen heiseren Schrei unterdrückten, als sie seinen Namen sagte, doch Ran kümmerte sich nicht weiter darum. Sie trat einen Schritt zurück, sah ihn erst dann wieder an. Ein Schuss hätte sein Herz nicht mehr treffen können als ihre Augen. Rans Blick war ausdruckslos. Sie sah ihn an und doch fühlte es sich an, als würde sie durch ihn hindurchsehen, ihn gar nicht mehr wahrnehmen. Seine Kehle war trocken, er bemerkte, wie sein Verstand seinen Lippen den Befehl erteilte etwas zu sagen, doch alles was sein Mund zu tun vermochte, war tonlos ihren Namen zu formen. Sie aber bemerkte seinen Versuch nicht. Ran war nicht in der Lage, in Tränen auszubrechen, nicht fähig, ihm einen Tritt zu verpassen, oder sich noch länger zu fragen, warum es sie überhaupt noch so schockierte. Kälte pochte in ihren Venen und beförderte die Erkenntnis, die ihr grade gekommen war mit jedem Schlag näher zu ihrem Herzen. Er hatte nie vorgehabt, es ihr zu sagen. Niemals. Ran schnappte nach Luft. Mit jedem Atemzug drang der Schmerz tiefer in sie ein, es tat immer mehr und mehr weh, bis ihre Augen ihn erneut zusammenzucken ließen, als die Enttäuschung ihren Blick erreicht hatte. Sie sah ihn an, ein letztes Mal. Dann drehte sie sich um und ging, reagierte nicht auf die Rufe von Sonoko, Kazuha oder Heiji. Sie sah sich nicht mehr um, als ihr die beiden Frauen folgten. Ran blickte nicht ein einziges Mal zurück. Sie ging. *fiesgrinsendhinterdereckehervorkomm* Guten Tag ihr Lieben, Tja, das waren Shinichi und Ran… habt ihr es euch so vorgestellt? Ne im erst, ich hoffe natürlich das Kapitel hat euch gefallen! Vielen Herzlichen Dank für die vielen lieben Kommentare ^__^ Bin gespannt wie eure Reaktion hier zu ausfällt ;) Liebe Grüße, eure Shelling *muhaha* Edit: Endlich! Entschuldigt das es so lang gedauert hat, aber man merkt doch das Weihnachten naht, bei den vielen neuen Storys um die sich die Freischalter kümmern müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)