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Lost in Time

ShinichixRan
von

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Besucher

Besucher
 


 

Grau.
 

Die Decke war grau.

Genauso wie fast alles in diesem Loch,… pardon Gefängnis, es gab also eigentlich nichts da oben zu sehen - dennoch studierte Shinichi die Zellendecke jetzt schon eine ganze Weile, während er seinen Gedanken nachhing.
 

Kurz nachdem Megure gegangen war, hatte man ihn aus dem Verhörraum gebracht und die übliche Gefängnis-Routine mit ihm durchgezogen. Er musste seine Uhr, sein Handy, seine Jacke und alles was er sonst noch mit sich rumtrug, aber in der Obhut der Justiz nicht behalten durfte, abgeben. Die Beamtin hatte nicht schlecht gestaunt, als sie den Namen auf dem Formular gelesen hatte und während er brav seine Sachen abgab, immer wieder ungläubig zu ihm gestarrt. Shinichi hatte ihre Blicke gespürt, sodass es die Polizistin doch tatsächlich geschafft hatte, dass er sich mit einem Schlag noch mieser fühlte.

Für einen kurzen Moment hatte er überlegt, ob er etwas sagen sollte, nur was?
 

<Ich bin unschuldig. Das alles ist ein Irrtum. Bitte sperren Sie mich nicht ein.>
 

Er lachte bitter in sich hinein.

<Nein, bestimmt nicht.>
 

Also hatte er geschwiegen, einfach die Klappe gehalten und die Liste mit der Aufstellung seiner Habe unterschrieben und zugesehen wie die Beamtin damit im Lager verschwunden war.
 

Die nächste Station ins Glück waren ein Foto und Fingerabdrücke.

Sowohl das Bild mit, als auch das ohne Brille, war schnell geschossen gewesen, allein bei den Fingerabdrücken war Shinichi ein wenig mulmig geworden. Der Oberschüler schluckte, schaute auf die Tintenreste auf seiner Hand. Finger, Ballen als auch Handgelenke hatte der Beamte zu Protokoll genommen, um sie dann in das weltweite System einzuspeisen. Als Mitarbeiter der New Yorker Polizei stand Shinichi zwar schon drin, dennoch musste die japanische Polizei ihn jetzt noch als Verdächtigen in ihre Computer eingeben und vergleichen.

Nachdenklich rieb der Detektiv seinen immer noch blauen Zeigefinger auf seinem Daumen, um die Tinte endlich los zu werden. Er wusste zwar, dass die Daten von Shinichi Kudo sich dank des FBIs nicht mehr im Programm befanden, und dennoch… ein Beweismittel von damals ausgepackt von dem man weiß das auch seine Fingerabdrücke drauf sein müssen und man hatte ihn.

Man hatte ihn.

So einfach war das.

So einfach.
 

<Schöner Mist…>
 

Unwillkürlich richtete er sich auf, fuhr sich müde durch Haar, ohne dass er die Berührung wirklich spürte, ehe ein zynisches Lächeln auf seinen Lippen erschien. Wenigstens bei seiner letzten Station, ehe er seine Suite betreten durfte, hatte Shinichi Glück gehabt. Denn der Beamte, der ihn letztendlich abtasten sollte, war genauso müde gewesen wie er und wollte es einfach nur hinter sich bringen, um sich im nächsten Dienstzimmer wieder aufs Ohr legen zu können, sodass man, nachdem Shinichi äußerlich sauber war, auf weitere „Durchsuchungen“ zum Glück verzichtete.
 

Denn das wäre nun wirklich sein Ende gewesen.
 

<Wenigstens etwas.>

Seufzend ließ sich der Detektiv zurück in sein Kissen sinken und versuchte, weiter die Decke im Auge zu behalten, ohne dass ihn der Schlaf übermannte.
 

Es kam ihm vor, als würde er nun schon seit Stunden mit Morpheus kämpfen, immer wieder drohten seine Lieder zuzufallen. Doch Schlaf war das Letzte, was er sich jetzt erlauben durfte, denn Bell wurde seine unbedachten Bewegungen auf der schmalen Gefängnispritsche ganz bestimmt nicht überstehen.
 

Irgendwie musste er wach bleiben.

Durchhalten, so lange wie nur möglich.
 

Doch zum Auf- und Abwandern war der Raum zu schmal, er hatte es versucht, aber das ewige hin und her hatte ihn nur leicht schwindelig gemacht, eine Lösung war also auch das nicht.

Danach hatte er wenigstens für einen Moment Zuflucht in dem Fall gefunden, mit dem er sich gedanklich beschäftigen konnte, als Hauptverdächtiger in eben jenem Fall jedoch blieb er auch dabei nicht lange, sodass sein Geist längst wieder Probleme wälzte, die in Bells Kopf eigentlich gar nichts zu suchen hatten.
 

Ran.
 

Ob sie wohl schon Bescheid wusste?

Wenn sie wirklich glaubte, dass er der Täter war…

Was musste sie dann von ihm denken? Natürlich, dass er sie angelogen hatte, ihnen allen etwas vorspielte, nur um an die Informationen zu kommen, die seinen Zwecken dienlich waren.

Angewidert verzog der Detektiv das Gesicht - Wahrheit, viel zu viel Wahrheit steckte in dem, was alle Welt jetzt von ihm halten musste, was sie von ihm halten musste.
 

Der Pseudoprofessor schloss die Augen, schnaubte kurz, ehe er sich aufrichtete, um sich zu setzen.

Schon lange machte er sich keine Vorwürfe mehr, natürlich sollte es ihm egal sein, was sie von ihm dachte, vor allem, was sie von Bell dachte. Aber egal ob Conan, Shinichi oder seine neuste Kunstfigur … es war ihm nicht egal, keinem von ihnen Dreien war es das je gewesen und würde es je sein. Er konnte seine Gefühle für sie nicht abstellen… das einzige, was Shinichi Kudo noch tun konnte, war zu hoffen, dass sie, dass Ran dazu in der Lage war.
 

Auf irgendeine Art und Weise mochte Ran ihn, ja, sie mochte William Bell, dass hatte er ihr angesehen. Wahrscheinlich hatte sie die Nachrichten gehört und nur einmal laut geseufzt, schließlich hatte sie ihr gutes Herz schon an so viele Täter verloren.

<Weil du bis zum Schluss, bis die Wahrheit ans Licht kommt, an das Gute im Menschen glaubst, Ran.> Er schluckte, schaute mit bitterem Blick zu der dicken Eisentür, die ihn von seiner Umwelt abkapselte. Wahrscheinlich war sie wütend auf ihn und verletzt, dass William Bell sie so leicht hintergangen hatte, ohne Reue, Schuldbewusstsein oder wenigstens ein kleines Zögern.

Sie hatte jedes Recht, wütend und enttäuscht zu sein, denn mal abgesehen von dem Mord selbst, stimmte die Anklage, die man gegen William Bell erhob, mit dem Strafregister von Shinichi Kudo eins zu eins überein.

Sie sollte wütend auf ihn sein.
 

Und selbst wenn sie es jetzt noch nicht war, so würde es ganz sicher nicht mehr lange dauern. Müde massierten Shinichis Finger Bells Nacken, während dieser leise seufzte. Wenn man ihn nicht irgendwann in der nächsten Zeit aus dieser Zelle entließ, würde ihnen die Wahrheit wortwörtlich ins Gesicht springen. Denn allzu lange, das wusste Shinichi, würde sich Bells Haut auf der seinen nicht festklammern können, die Masken hielten zwar einige Zeit, für den Dauereinsatz war die Visage des Kriminalistikprofessors jedoch nicht gedacht.
 

Ein bitteres Lächeln erschien hinter der dünnen Schicht aus Silikon.

Wenigstens Megure würde ihm seine Unschuld dann wohl abkaufen.
 

Ohne seine Uhr am Handgelenk hatte Shinichi längst jedes Zeitgefühl verloren, er konnte nicht sagen, wie lange er so dagesessen hatte, bis er plötzlich Schritte hörte.
 

Dennoch öffnete der Detektiv seine vom Schlaf schweren Augen erst, als er das laute Knacken der Tür hörte in der sein Gefängniswärter jetzt stand und wusste nicht, ob er sich über den Eindringling freuen sollte oder nicht.

Dem skeptischen Blick begegnete der Mann in Uniform mit einem Räuspern, bei dem sich sein Bierbauch auf- und abbewegte, ehe eine Erklärung für seine Anwesenheit folgte.
 

„Sie haben Besuch, Professor.“
 

„Wie?“ Verwundert blinzelte der Angesprochene unter seiner Brille hervor. Besuch? Wer sollte ihn hier den schon besuchen kommen und vor allem - wieso?
 

Doch der Polizeibeamte antwortete nicht auf den fragenden Blick des Professors, spielte stattdessen mit dem Schlüsselbund in seiner Hand und fing an zu erklären.

„Da sie sich hier in der Untersuchungshaft des Präsidiums befinden, haben wir leider keinen Aufenthaltsraum für derlei Unterhaltungen, Sie und Ihr Besuch werden also mit ihrer Zelle vorlieb nehmen müssen, wenn’s Recht is.“

Noch immer skeptisch zog der Detektiv eine Augenbraue in die Höhe, sein Zellenmeister sah nicht so aus, als ob es ihn wirklich interessierte, ob sein Gefangener seine vier Wände mit jemandem teilen wollte oder nicht. Dennoch zog es Shinichi vor, mitzuspielen, sicher die bessere Idee, als sich mit dem Mann anzulegen, der für seine Verpflegung zuständig war.

„Von mir aus, wenn sich mein Gast auch damit anfreunden kann.“
 

„Wir werden uns sicher arrangieren können.“
 

Die schneidende Stimme ließ beide Männer augenblicklich verstummen, doch besonders dem Zelleninsassen ging sie unter die Haut, jetzt war das Kribbeln von seinem Körper nicht mehr auf einen übermüdeten Zustand zu schieben.
 

Noch ehe seine Gedanken ihren Namen hätten formen können, war sein Gast selbst in sein Blickfeld getreten.
 

Eri Kisaki.
 

Shinichi schluckte, spürte sofort ihre Augen, die ihn abtasteten, doch auch er konnte seinen Blick nicht von der Anwältin abwenden.

Auch wenn der Detektiv keine allzu großen Veränderungen an ihr bemerkte, einzig und allein ein paar kleine Fältchen hatten sich um ihre Augen angesammelt, die verrieten, dass ihre nun so ernsten Gesichtszüge in ihrem Leben auch schon oft genug ein Lachen geformt hatten.
 

Dies jedoch milderte die Trockenheit seiner Kehle keine Spur.

Wieso war sie hier?

Er hatte nie um einen Anwalt gebeten, und da er noch nicht unter Anklage stand, hatte man ihm auch noch keinen zugeteilt, ganz davon abgesehen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man ihm in einem solchen Fall ausgerechnet sie an seine Seite stellte, mehr als gering war.

Von selbst jedenfalls würde sie bestimmt nicht auf die Idee kommen, sich ihm vorzustellen, also konnte das ganze eigentlich nur eine plausible Erklärung haben.
 

<Ran.>
 

Und tatsächlich trat hinter ihrer ernst dreinschauenden Mutter bald das weniger ernste Gesicht ihrer Tochter auf, das ihm mit einem leicht verlegenen und unsicheren Lächeln begegnete.
 

„Guten Morgen, Professor.“
 

„M-Morgen.“

Selbst in seinen eignen Ohren hörte sich Bells Stimme mit einem Mal brüchig an, als er Ran antwortete. Nun war die Frage geklärt, warum ihn Eri heute Morgen begrüßte, ganz ohne Zweifel war die Sache auf ihrem Mist gewachsen und das wiederum ließ nur einen Schluss zu.
 

Er seufzte, ein Blick in ihre Augen bestätigte seinen Verdacht.
 

Sie hatte ihn schon oft so angesehen, nicht Bell, auch nicht Conan, sondern Shinichi selbst. Immer wenn sie ihm auf die Schliche gekommen war, aber nicht mehr wütend genug, um ihm gleich den Kopf abzureißen, immer dann hatte sie ihn so angesehen.

Mit einer Unsicherheit und Angst, die dem Karatechampion eigentlich gar nicht stand, doch was hinter diesen Gefühlen wirklich in ihren Augen zu lesen war, war eine große Bitte.

Die Bitte, sich zu erklären, ihr einen Grund für das alles zu liefern und endlich die Wahrheit preiszugeben, die hinter dieser Lüge stand, in der Hoffnung, sie würde es dann verstehen… in der Hoffnung, sie würde dann wieder an ihn glauben können.
 

Shinichi schluckte, wich ihrem Blick unwillkürlich aus.

Mit einem Mal spürte er die Enge seiner Zelle, bemerkte, wie heruntergekommen er nach einer Nacht aussehen musste. Auch wenn sie nicht wusste wer er war, es vermutlich nicht einmal ahnte, so fühlte er sich jedoch nicht wohl bei dem Gedanken, dass Ran ihn jetzt so sah.

Als Hauptverdächtiger, mutmaßlicher Mörder, in diesem Fall.
 

Shinichi schluckte, atmete tief ein und versuchte sich an einem Lächeln, während er seinen Kragen und seine Krawatte richtete.

„Entschuldigen Sie meine Aufmachung, ich muss zugeben, die Nacht hat mich ein wenig mitgenommen, auch wenn ich mich natürlich nie über die Gastfreundlichkeit der Polizei beschweren würde.“
 

Erst jetzt stand er auf, ging ein paar Schritte auf Eri zu und reichte ihr die Hand.

„William Bell, Detektiv und derzeit Hauptverdächtiger im eigenen Fall.“

Die Anwältin beäugte ihn nicht lange, griff nach seiner Hand und erwiderte die Begrüßung, sie hatte es schon zu oft mit den widerlichsten Menschen zu tun gehabt, dass sie ein Händeschütteln mit einem mutmaßlichen Mörder schon lange nicht mehr scheute.

„Eri Kisaki, ich würde Sie gerne in dieser Sache vertreten Mr. Bell, falls der Fall vor Gericht landen sollte.“ Die Anwältin reichte ihm seine Karte, die Shinichi pflichtbewusst beäugte, ehe er sie in seiner Hemdtasche verschwinden ließ.
 

Sein Blick wanderte jedoch dann an Eri vorbei zurück zu Ran. Noch immer lag auf ihren Lippen das leichte Lächeln, welches der Detektiv schon zu gut kannte, ehe sie seine Augen auf ihr bemerkte und ihre Wangen einen leichten Roseschimmer bekamen.

„Ich bin dann auch wieder weg, auf Wiedersehen, Mr. Bell.“

„Ab-“ Doch ehe Shinichi den Widerspruch vollständig äußern konnte, war sie aus der Tür verschwunden.
 

<Ran…>

Sein Blick ruhte auf dem Fleck im Türrahmen, den sie bis eben eingenommen hatte, ehe Eri ihn aus seiner Trance holte.

„Sie werden wohl mit mir vorlieb nehmen müssen, Professor.“

„Mhm?“ Nun war es an Shinichi, unter Bells Gesicht rot zu werden, mit einem verlegenen Lächeln machte er der Anwältin Platz und bot ihr an, einzutreten.
 

Kaum war sie über die Schwelle getreten, murmelte der Beamte etwas von „in Hörweite“ und „nicht zu lange“ in seinen Bart, als darauf die Tür

mit einem dumpfen Knall hinter der Rechtsanwältin zufiel. Shinichi spürte sofort wie sich die Anspannung in dem kleinen Raum verdichtete und dafür sorgte, dass ihm ein einsamer Schweißtropfen den Rücken herunter rann.
 

Er bemerkte, dass Eri sich in dem kleinen Raum nun genauer ansah, selbst das ungebrauchte Bett entging ihrem geschäftigen Auge nicht.
 

Der Detektiv schluckte und atmete tief durch.

<Ganz ruhig Kudo, wenn du jetzt aus der Rolle fällst, war´s das.>

Shinichi schaffte es, ein Lächeln auf Bells Lippen zu zimmern, rieb sich leicht verlegen den Nacken.
 

„Ich sagte ja es ist bescheiden, Ms. Kisaki - ich hoffe aber dennoch, dass ich Ihnen helfen kann.“ Die Angesprochene kam seiner einladenden Geste nach und ließ sich auf dem Bett nieder, wohl die besser Wahl, wenn man bedachte, dass die Toilette neben dem Matratzenlager die einzige Sitzmöglichkeit war. Sie kramte ein Diktiergerät aus ihrer Tasche, schaute ihn jedoch nicht an, während sie ihm mit einem süffisanten Lächeln auf ihren Lippen antwortete.

„Wenn ich es recht verstanden habe, Professor, bin doch ich es, die Ihnen helfen soll und nicht umgekehrt.“

„Wie?... Nun, natürlich, da haben Sie wohl nicht unrecht.“
 

Als Eri endlich aufschaute, sah sie nur noch sein verlegenes Grinsen, von dem verdutzten Blick vorher hatte sie nichts mitbekommen.

„Also gut Professor, würde Sie mir bitte erklären, was gestern Abend genau vorgefallen ist. Ich weiß, dass Sie der Polizei bereits ausgesagt haben, ich möchte Sie dennoch daran erinnern, dass alles, was Sie mir hier jetzt sagen, unter uns bleibt und es mir fern liegt, Sie zu verurteilen - wir sind hier, um die Wahrheit herauszufinden, weiter nichts.“
 

<Die Wahrheit? Na, das will ich doch nicht hoffen, Eri.>
 

Doch Bells Gesicht ließ seinen Gedanken keinen Platz, er nickte, setzte sich neben sie und fing an zu erzählen.
 

Während der Amerikaner sprach, sah er Eri kaum an, fixierte einen unsichtbaren Punkt auf dem Boden, die perfekte Gelegenheit für die Anwältin, sich ihren Klienten etwas genauer an zu sehen.
 

Das Einzige, was Eri bisher von ihm gesehen hatte, war ein Bild in der Zeitung, da ihre Tochter ihr nicht mehr die Zeit hatte lassen wollen, sich erst selbst über ihren Mandanten zu erkundigen, sondern sie gleich nach ihrer Zusage zu ihm gezerrt hatte. Doch das hoffnungsvolle Bild, das die Zeitung bis heute von ihm geschrieben hatte, passte nun nicht mehr mit dem Menschen überein, der neben ihr saß.
 

Rans Mutter schaute auf, in das von Bitterkeit geprägte Gesicht und fragte sich langsam, ob das Bild der Medien je zu dem Menschen neben ihr gepasst hatte.

Denn ganz bestimmt lag der Eindruck, den sie von ihm bekam, nicht bloß an der Müdigkeit, die ihm seine ansehnlichen Züge nicht nehmen konnte, vielmehr war es die Art und Weise, wie er sich verhielt, das Bild in seinen Augen, das sie beunruhigte.
 

Etwas in diesen Augen störte sie, etwas, das ihr ihre Arbeit in diesem Fall nicht wie sonst erleichterte, sondern einfach nur den unprofessionellen Wunsch in ihr dämpfte, dem Detektiven Glauben zu schenken.
 

Reue.
 

Bell fühlte sich in ihrer Gegenwart ganz und gar nicht wohl, bei Ran war es nicht anders gewesen, das plötzliche Versteifen von Bells Muskeln und der bekümmerte Blick zur Seite waren Eri nicht entgangen. Dabei war es doch grade Ran, die ihn hier raus haben wollte, die darauf beharrte, dass dieser Mann, den sie grade einmal ein paar Tage kannte, unschuldig war.
 

Was aber malte dann dieses Bild in seine Augen, Schuld und das Wissen um diese hatte ein Maler in trüben Farben auf die Leinwand gebracht, sodass seine Augen dahinter verblassten.
 

Eri spürte, wie sie sich auf die Lippen biss und rief sich sofort zur Raison. Diese lästigen Unarten, die verrieten, was in ihr vorging, hatte sie eigentlich schon lange abgelegt.

<Pokerface, Eri.>

Sie atmete kurz durch, machte sich einige Notizen, obwohl das Diktiergerät neben ihr brav arbeitete, sie wollte geschäftig wirken, starrte auf ihre eigene Handschrift, während ihre Gedanken der Frage nachhingen, warum das Wort Schuld quasi auf Bells Stirn stand.

Sie kannte diesen Ausdruck, denn eigentlich war es genau das, worauf sie sonst normalerweise hinarbeitete, den Schuldigen so lange bearbeiten, bis dieser kleine Funke in dessen Augen erlosch, bis er sich besann und dem Gericht und vor allem aber auch sich selbst seine Schuld eingestand.

Damit war der Fall in der Regel gewonnen.

Hier aber war die Lage anders.

Obwohl Bell Reue zeigte, war es nicht die aktuelle Anklage, nein, das konnte es nicht sein, sonst würden sie jetzt nicht hier sitzen und ihr Mandant immer noch behaupten, er sei unschuldig.

Aber was dann.

<Was?>
 

Selbst wenn sie ihn also aus diesem Fall rausboxen konnte, einen völligen Freispruch würde sie für ihn wohl nicht erzielen.
 

Dabei war es genau das, was sie sich wünschte.
 

Natürlich würde Ran nie zugeben, dass ihr so viel an ihm liegt, aber mal im ernst, eine Mutter kennt ihre Tochter, sie hatte es schon heute Morgen am Telefon gehört.

Und auch seine Reaktion auf Ran war durchaus interessant gewesen.

Zuerst verwirrt, wenn auch kurz erfreut über Rans Auftauchen bis hin zu dem Unwohlsein, das er am liebsten in peinlicher Stille erstickt hätte.
 

Wenn sie ihn ansah, wenn sie ihre Tochter ansah, kam ihr nur einer, ein einziger Name in den Sinn-
 

Shinichi Kudo.
 

Die Augen der Anwältin wurden schmal, analysierend ging ihr Blick über den Angeklagten an ihrer Seite, der so fremd aussah und dennoch so viel Ähnlichkeit mit ihm aufwies.
 

Sollte dieser Fall, sollte die Mordserie wirklich mit ihm oder dem, was er damals zu bekämpfen versuchte, in Verbindung stehen?
 

Es klang absurd, selbst in ihren Ohren und doch gab es vieles, was diese beiden Fälle gemein hatten. Ein Mörder, der nicht gefasst werden konnte, der nicht gefasst werden kann und ein Mann der ganz offensichtlich ein Geheimnis hatte, ein Mann der scheinbar mehr wusste als sie alle, der Mann, um den ihre Tochter sich sorgte.
 

Wenn Bell ebenso etwas mit sich herum schleppte, wie der Freund ihrer Tochter damals, würde dieses Geheimnis wenigstens den Blick in seinen Augen erklären, die Reue und die Angst, die sonst nur ein Täter auf der Anklagebank zeigte.
 

Denn nein.

Nein, ein Mörder saß bestimmt nicht hier neben hier.
 

Und trotzdem…
 

Eri seufzte schaute erneut in das verschlossene Gesicht ihres Gegenübers. Im Moment war dieser Mann dazu bereit, sich zu einem Mörder machen zu lassen, denn ohne eine Aussage, ohne eine Antwort, blieb er das, wofür man ihn hielt, ehe nicht das Gegenteil beweisen wurde.
 

Ohne eine Antwort blieb er ein Verdächtiger.
 

„Sie bleiben bei dem Ende ihrer Geschichte, Mr. Bell?“
 

Die braunen Augen der Anwältin trafen die seinen, doch die Barriere wich nicht. Er schenkte ihr nur eines seiner entschuldigenden Lächeln und schüttelte ein weiteres Mal reumütig den Kopf.
 

Für einen kurzen Moment herrschte Stille in der kleinen Zelle, man konnte hören, wie der Polizist draußen gelangweilt mit den Füßen scharrte als ob er auch darauf wartete, das Bell endlich mit der Sprache rausrückte, doch der blieb nur wieder stumm.
 

„Also gut, sollte dieser Fall sich nicht in den nächsten Tagen klären und die Ermittlungen sie entlasten, werde ich mich wieder einschalten.“ Mit diesen Worten und ohne Shinichi noch einmal anzusehen, begann Eri ihre Sachen zu verstauen.
 

Shinichis Augen hafteten die ganze Zeit über an ihr, er schluckte, biss sich leicht auf die Unterlippe.

<So viel Zeit wird Bell wohl leider nicht haben.>
 

In dem Moment aber, als Shinichis Blick sich von ihr abwandte und er wieder in seinen eigenen Gedanken zu versinken begann, sprach sie.
 

„Ran mag Sie.“
 

„W-Wie?“ Shinichi schaute auf, es wunderte ihn nicht, dass es erneut Eris Stimme gewesen war, die die Stille durchbrach, doch das Thema warf ihn aus der Bahn.

Die Anwältin aber beobachtete seine Reaktion genau, ihre Worte wurden von einem höflichen Lächeln begleitet.

„Ran Mori. Meine Tochter, wie sie vielleicht schon geschlussfolgert haben. Sie. Mag. Sie.“
 

Shinichi blinzelte verwundert. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen - zum ersten Mal, seit sie den Raum betreten hatte, konnte er nicht verhindern, dass seine Fassade bröckelte. Wo führte das hin? Was wollte diese Frau ihm damit sagen?

<Oder hat sie dich vielleicht einfach schon durchschaut, Kudo?>

Er schluckte, wusste, dass er eigentlich etwas sagen sollte, doch das einzige, was er tun konnte, war dumm dazusitzen und seine Verteidigerin anzustarren. Zu mehr war sein dumpfes Hirn grade nicht imstande.
 

<Ran…>
 

Was hatte sie denn jetzt mit all dem zu tun?
 

Doch statt auf den, plötzlich gar nicht mehr so schlauen Blick ihres Mandanten zu antworten, beließ es die Königin des Gerichtssaals dabei, ihre Sachen in ihre Aktentasche einzusortieren.

Erst als der Verschluss ihrs Koffers mit einem Klicken einschnappte, ergriff sie wieder das Wort.
 

„Ich würde Ihnen gerne drohen, Professor, nur zu gerne würde ich Ihnen raten, die Finger von meiner Tochter zu lassen. Aber ich werde nichts dergleichen zu Ihnen sagen. Nicht, weil ich davon überzeugt, bin dass Sie ein guter Mensch sind, ganz im Gegenteil…“

Erneut suchten ihre Augen sein Gesicht, versuchten noch einmal, durch das dichte Blau seiner Pupillen zu dringen, während sie eindringlich weitersprach.

„Irgendetwas verheimlichen Sie uns und Geheimnisse, ob nun groß oder klein, bergen, so gut sie vielleicht auch gemeint sind, eine Gefahr. Eine Tatsache, die ich meiner Tochter nur ungern ausliefere.“
 

Sie seufzte, nahm ihren eben noch scharfen Blick von seinen Schultern, stand auf und sah ihn nicht mehr an, während sie sprach.

„Ich würde es Ihnen gerne untersagen. Der Grund, warum ich es nicht kann, sind bei weitem nicht Sie, sondern Ran selbst.“

Die Stimme der Anwältin ebbte ab, die starke Anklage ihrer Worte war nun leise geworden. Wie ein Geheimnis, das man nur leise aussprechen durfte damit die Gefängnismauern es nicht in sich aufsaugten.
 

„Ran mag Sie.“
 

Shinichi schaute sie nur an, merkte, wie sein rasendes Herz einen Schlag übersprang und konnte sie jedoch nur ansehen.
 

Eri aber sagte nichts mehr, schaute ihn nicht an, sondern klopfte stumm gegen die Zellentür, das Signal für den Wärter, sie endlich aus der „Haft“ zu entlassen. Kurz darauf klimperten bereits die Schlüssel und hinter der sich öffnenden Tür schaute das Gesicht des immer noch genauso gelangweilten Polizisten in die kleine Zelle, dies wandelte sich jedoch, als die Anwältin nicht gleich aus dem Raum trat, sondern noch einen kurzen Moment im Türrahmen stehen blieb.
 

„Italienisch.“
 

„Mhm?“ Der Gefangene blinzelte kurz, sie schien ihn aus einer anderen Welt zurück zu holen, in die ihn ihre Worte eben geschickt hatten. Verwundert schaute er zu ihr auf, ihre Stimme wurde weich, doch ihr Blick durchdrang ihn noch immer, und impfte ihren Worten eine zarte Warnung mit ein.
 

„Ran. Sie isst gerne italienisch.“
 


 

Ihre Schritte hallten auf dem steril geputzten Boden und auch dass der Beamte, der sie hinaus begleitete, auf eine altmodische Art mit den Zellenschlüsseln spielte und diese zum Klimpern brachte, sorgten für eine Gänsehaut auf Rans Armen.

Zwar gab es in dem Polizeigebäude nicht viele Gefängnisse, schließlich wurden die Insassen hier sozusagen nur zwischengelagert, die Türen aber, die akkurat jeweils links und rechts von dem schmalen Gang zu sehen waren, reichten aus, um ihre Schritte zu beschleunigen. Hinter diesen Türen warteten Verbrecher auf ihre Verhandlung, oder darauf, ins städtische Gefängnis überführt zu werden.
 

Ran schluckte, rieb sich die mit einem Mal kühlen Arme und versuchte den bitteren Geschmack in ihrem Mund zu ignorieren. Und die lästige Stimme aus ihrem Kopf zu verbannen, wieso es so seltsam war, Bell hinter Gittern zu sehen und wieso verdammt noch mal es ihr so viel ausmachte!

Wieso legten sein leicht zerzaustes Erscheinen als Häftling der Tokioter Polizei, seine müden Augen und seine zu einem mühevoll erstelltem Lächeln verzogenen Lippen, eine Schlinge um ihr Herz, die sich scheinbar immer fester zu zog.
 

Sie wollte ihn nicht hier sehen.

Er gehörte hier nicht hin.

Das war es jedenfalls, was sie glauben wollte.
 

<Aber warum?>
 

Ran schluckte, schüttelte ungeduldig mit sich selbst den Kopf, sodass sich der Wachmann kurz verwundert nach ihr umsah, doch sie ignorierte den fragenden Blick des Beamten, folgte ihm stattessen wie ein kleines, verlorenes Kind während sie ihren Gedanken nachhing.
 

Vielleicht sollte sie mit Heiji reden, schließlich war unter anderem er es gewesen, der Bell verhaftet hatte und außerdem wusste der Osakaner offenbar ohnehin mehr über den Besucher aus Übersee. Seine Reaktion, als Kazuha ihn um ein Autogramm von dem berühmten Schriftsteller gebeten hatte, war nicht aus ihrem Gedächtnis zu bekommen.
 

Mit jedem Schritt, den Ran in die Freiheit machte und jeden Gedanken, den sie unausgesprochen ließ, schnürte sich ihre Kehle immer weiter zu, der Blick ihrer Mutter heute Morgen hatte Bände gesprochen, auch ihr stand noch ein Verhör bevor.

Dabei wusste die junge Lehrerin schon jetzt, dass sie wahrscheinlich kaum eine Frage würde beantworten können. Denn die bittere Wahrscheit, die für den dicken Kloß in ihrem Hals verantwortlich war, konnte sie nicht ignorieren.
 

Sie kannte diesen Mann überhaupt nicht.
 

<William Bell… Wer bist du?>
 

„Entschuldigung, Fräulein Mori?“
 

„Oh, was? Wie?“ Ihr verdutztes Gesicht schminkte dem Beamten kurz ein freches Lächeln auf die Lippen, als er aber die Schatten in ihren Augen sah, verblasste es auf der Stelle.
 

„Wir sind da- das heißt, wieder am Ausgang des Reviers.“ Ran blinzelte, schaute sich kurz verwundert um und nickte dem Polizisten dankbar zu, als der ihr die Tür auf hielt.

Die Sonne auf ihrer Haut und der frische Wind in ihren Haaren waren eine Wohltat.
 

Freiheit.
 

Wenn ihre Mutter Erfolg hatte, konnte auch er dieses Gefühl bald wieder genießen. Sie musste es einfach schaffen, nur so würde Ran endlich dahinter kommen, was es mit diesem Mann und mit ihrem verwirrten Denken auf sich hatte. Und wenn die Königin des Gerichtsaals es nicht konnte, musste sie halt etwas anderes finden, irgendetwas, das ihn entlastete, irgendjemand, der ihn da raus holte.
 

Die warme Sonne entlockte Rans Lungen endlich einen kleinen, fast schon erleichterten Seufzer, erst jetzt wurde ihr klar, dass sie das Atmen unter ihren Gedanken beinahe vergessen hatte.

Tief luftholend richtete sie ihren Blick nun auf den Parkplatz, tastete den in der Sonne vor buntem Metall schimmernden Ort nach ihrem Auto ab, bis ihre Augen an zwei Gestalten hängenblieben, die im Schatten der Bäume offensichtlich eine Diskussion führten. Zwar verzerrte das Schattenspiel der Blätter ihre Kontur, aber die Art und Weise, wie sie sich bewegten und die schemenhafte Zeichnung unter dem bunten Blattwerk reichten aus, um sie zu erkennen.
 

<Was?>

Rans Augen wurden groß, sofort merkte sie, wie sich der Kloß, den sie grade eben erst los geworden war, es sich jetzt wieder in ihrer Kehle gemütlich machte, dennoch schaffte sie es, ein freudiges Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern und steuerte mit einem seltsamen Gemisch aus Freunde, Angst und Neugier auf sie zu.
 

Sie erkannte nicht, dass die Augen der beiden genauso groß wurden, als sie erkannten, wer da auf sie zusteuerte und auch noch nicht, dass ihr Teint einen Deut heller wurde, als Ran sie schon von weitem grüßte.
 


 

Er gähnte, rieb sich müde den Schlaf aus den Augen und trat mit einem gebrummten „Morgen“ an den diensthabenden Beamten ins Gebäude.
 

Von wegen Morgen, es war bereits halb vier und doch hatte sich Kommissar Hattori erst jetzt aus seinem Hotelzimmer quälen können. Schön, sie waren erst heute Morgen ins Bett gekommen, aber das war es nicht, sowas war er ohnehin gewohnt und sonst zog die Müdigkeit nach ein paar Stunden Schlaf und einer Tasse Kaffee an ihm vorbei.
 

Aber genau an Punkt 1 dieses kleinen Rituals war der junge Kommissar heute gescheitert, denn eigentlich hatte er so gut wie gar nicht geschlafen. Nein, stattdessen hatte er wach gelegen, sich von einer Seite zur anderen gedreht, bis Kazuha ihn letztlich auf die Couch verbannt hatte, damit wenigstens einer von ihnen schlafen konnte, nachdem ihr Ehegatte es mal wieder bevorzugte, zu schweigen, statt das auszusprechen, was ihm die Tore zu Morpheus versperrte.
 

Leise fluchend steuerte der Detektiv zum nächsten Wasserspender und füllte einen der nach Plastik stinkenden Becher.
 

Dabei hätte er gut schlafen müssen!

Er hätte mit einem genugtuenden Grinsen ins Reich der Träume segeln müssen mit dem Wissen, dass Tokio zumindest heute Nacht sicher war.

Aber neiiin, er musste natürlich dennoch wach liegen, sodass die Müdigkeit seinen Kopf heute Morgen mit dröhnendem Kopfweh strafte. Leise fluchend fummelte er zwei Kopfschmerztabletten aus der Packung und spülte sie mit dem abgestanden Wasser hinunter.
 

Und das lästigste an der ganzen Sache war, dass Heiji genau wusste warum er nicht hatte Schlafen können, warum es jetzt in seinem Kopf donnerte als wäre ein Flugzeug zwischen seinen Ohren gelandet.
 

Ein Fehler.
 

Irgendetwas stimmte mit diesem Fall nicht. Etwas passte nicht, oder aber er hatte etwas übersehen.

Denn eigentlich hatte er Bell jetzt genau da, wo er ihn haben wollte, alles weitere war nun nur noch eine Frage der Zeit, aber auch der Triumpf, vielleicht einen Faden zur Organisation in der Hand zu haben, konnte das flaue Gefühl in Heijis Magengegend nicht dämpfen.
 

Ein Puzzleteilchen fehlte, oder wollte einfach nicht ins Bild passen.
 

<Vielleicht siehst`de mittlerweile aber auch einfach nur Gespenster Hattori.>
 

Nachdenklich massierte er sich die Schläfe, pfefferte den Becher in den nächsten Mülleimer und setzt seinen Weg zum Konferenzraum fort. An zwei offenen Bürotüren unterhielten sich ein paar Beamte über den Flur hinweg. Er wollte sich grade möglichst unauffällig an der kleinen Gruppe vorbei schleichen, bis drei Buchstaben ihn am Boden festnagelten.
 

„FBI?“
 

„Was wollten die denn hier?“

„Keine Ahnung, jedenfalls hätte ich die Blondine bestimmt nicht von der Bettkante geschubst.“
 

„WAS?!“
 

Ertappt und sofort errötend, sah der Polizist sich zu Heiji um, der sie nun mit einem immer blasser werdenden Teint anstarrte.

„Na ja… Sie müssen zugeben, Herr Kommissar, die ausländischen Frauen-„

Doch Heiji ging nicht auf den Mann ein, trat stattdessen einen Schritt auf ihn zu.

„Wer vom FBI war hier? Zu wem wollten sie und um was gings?“

Die drei Beamten schauten sich kurz verwirrt an, unsicher, weshalb der Kommissar an den Informationen derart interessiert war. Es dauert einen kurzen Moment, ehe sich einer der drei zu sprechen traute.
 

Dem etwas untersetzten Beamten hätte eine gute Mahlzeit und ein wenig Training bestimmt nicht geschadet, seine Statur hielt ihn jedoch nicht davon ab, im Gegensatz zu seinen Kollegen, zu antworten. Grade weil man Kommissar Hattori heute ansah, dass man besser Vorsicht walten ließ.

„Viel wissen wir eigentlich auch nicht. Es waren eine Blondine mit Brille und ein Japaner, kurze Haare und ne Dunkle Wollmütze. Viel geredet ham die eigentlich nich, nur gefragt, wie sie zum Hauptkommissar kom-„
 

Doch weiter ließ Heiji ihn nicht kommen, mit einem schnellen Satz hatte er sich durch sie hindurch gedrängt und mit wenigen Schnitten den Konferenzraum erreicht, dessen Tür er ohne vorheriges Fragen oder Klopfen aufriss.
 

Megure war allein am Tisch, kehrte ihm seinen breiten Rücken zu und liess sich nicht anmerken, dass Heiji grade ins Zimmer gestürzt war. Doch die stummen Beweise der beiden Gäste waren noch sichtbar vorhanden. Ein Kaffeebecher, an dessen Rand man einen auffällig pinken Lippenstiftrest erkennen konnte, den Sato nie tragen würde und der Geruch von Zigaretten, den auch den auch das geöffnete Fenster nicht so schnell vertreiben konnte.
 

Jodie Starling und Shuichi Akai.
 

Der Hauptkommissar hörte, wie Heiji hinter ihm scharf einatmete, schenkte seine Aufmerksamkeit jedoch weiter den Akten. Er las den Bericht nochmals durch, hörte dabei wie ein Stuhl ihm gegenüber zurecht geschoben wurde, als er den dünnen Bogen Papier grade mit einer Unterschrift versah und dann schon beinahe zu sogfältig in die Akte sortierte.
 

Auch als er den braunen Umschlag schloss, blieb es in dem kleinen Konferenzraum still. Der Blick Megures blieb auf dem Namen der Akte liegen.
 

Bell
 

Hatte ein Geheimnis nicht schon gereicht? War ein Serienmörder denn nicht schon genug, um ihn nachts wach zu halten? Aber nein, er musste sich natürlich jetzt noch mit den verworrenen Hintergründen seiner Ermittler rum schlagen.

Aber nicht nur ihr vermeintlicher Häftling machte das Mittagessen von Midori heute zu einem Klotz in seiner Magengegend, nein, auch sein Gegenüber war im Moment nicht leicht zu handhaben.
 

Mit einem erschöpfenden Seufzten massierte sich der Hauptkommissar die Schläfe.

<Das kann ja heiter werden… >
 

„Heiji-…“

Doch seine eindringliche Stimme kam nicht zu ihm durch.
 

„Was wollten sie?“

Die Stimme des jungen Kommissars war trocken, seine Worte ohne Klang. Megure schaute auf, erkannte erst jetzt, dass der Osakaner wie gebannt auf den Namen starrte, der drohend auf der Akte prangte. Ohne den Blick von dem braunen Paper abzuwenden, formten seine Lippen einen fast lautlosen Satz.
 

„Sie wollen, dass wir ihn laufen lassen, hab ich Recht?“
 

Der Hauptkommissar schluckte, schaute Heiji lange an und versuchte vergeblich, mit seinem jungen Kollegen Augenkontakt herzustellen, ehe er schließlich die Antwort als einen missmutigen Seufzer ausstieß.
 

„Ja.“
 

Megures Hände suchten etwas zu tun, doch auf dem Tisch gab es für sie nur die langweilige Akte, sodass der Hauptkommissar den Hut vom Kopf zog, und neben seinem immer grauer werdenden Haar auch die kleine Narbe an seiner Schläfe entblößte, welche er sich nun mit kreisenden Bewegungen massierte.

„Sie waren zum einen als Vermittler der amerikanischen Botschaft da, wir haben nicht genügend Beweise, um ihn fest zu halten. Schau mich nicht so an, Heiji… du weißt, dass ich Recht habe, solange unsere Zeugin nicht bei Bewusstsein ist, haben wir keine Aussage und ohne Aussage sind unsere Beweise gegen Bell ziemlich dünn gestrickt.“
 

Er schluckte, merkte, wie die nächsten Sätze wie ein Kloß in seiner Kehle saßen und eigentlich gar nicht vorhatten diesen gemütlichen Ort zu verlassen.

„Zum anderen ist es für das FBI selbst wichtig, dass Bell auf freiem Fuß bleibt und die Ermittlungen unterstützt. Vielleicht gibt es auch internationale Fälle, die mit unserem zusammenhängen, deswegen wollen sie ihn im Spiel behalten.“
 

Mit einem unverhohlenen Seufzen setzte er seinen treuen Begleiter wieder auf seinen Kopf, versuchte erneut, Augenkontakt mit Heiji herzustellen. Vergebens. Der Kommissar wirkte wie eingefroren und dennoch wusste Megure genau, dass er ihn hörte.

„Ich weiß nicht, was alles dahinter steckt, Heiji. Aber du und ich kennen die Agents mittlerweile, ich denke nicht, dass sie unsere Ermittlungen gefährden würden, wenn-„
 

„Tsss.“

Plötzlich kehrte Leben in die unbewegliche Gestalt des Osakaners zurück, auch wenn er Megure noch immer nicht ansah, konnte der erfahrene Beamte in den grünen Augen des Osakaners ganz deutlich Wut glimmen sehen.
 

„Sie wissen genau so gut wie ich, dass es das FBI nicht interessiert, was oder wen sie gefährden. Die ziehen ihr Ding durch, egal was es einen von uns kostet.“ Die Augen des jungen Kommissars waren finster, wie Megure sie schon lange nicht mehr gesehen hatte, nie hätte er gedacht, dass so etwas an Heiji derart nagen könnte. Seine Stimme wurde weich, während er sprach.
 

„Heiji…“
 

Doch der ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern fiel ihm gleich ins Wort, der Osakaner musste sich bemühen, um seiner Stimmung die Bedrohung zu nehmen die in dieser Frage lag.

„Sie lassen ihn also gehen?“
 

Megure schaute auf, sah in das bittere Gesicht Heijis, ehe sein Schnurrbart einen müden Seufzer entließ.
 

„Wir haben uns mit der Verhaftung Bells schon genug Freiheiten herausgenommen, wir können es uns nicht leisten, dem FBI zu widersprechen und dem Dezernat noch mehr Schwierigkeiten auf internationaler Ebene einzuhandeln.“
 

„Sie lassen einen Mörder auf freien Fuß!“

Heiji war aufgesprungen, der Stuhl hinter ihm scheppernd zu Boden gefallen und seine Stimme war eindeutig zu laut, um sie Megure gegenüber zu benutzen. Doch der Hauptkommissar schaute ihn nur an, es hatte ihn ohnehin gewundert, dass Heiji so ruhig geblieben war, dass es jetzt mit ihm durchging, war wohl zu erwarten gewesen. Und wäre es nicht dieser Fall, wären sie jetzt nicht hier allein hätte er ihn wohl auch dafür getadelt so mit einem Vorgesetzten zu sprechen. Doch stattdessen stand Megure ruhig auf um mit dem Osakaner wieder auf Augenhöhe zu sein und begann, zwar ohne laut zu werden, aber durchaus mit einer gewissen Schärfe in seinen Worten, zu sprechen.
 

„Was sollte das FBI davon haben, Heiji? Sie müssen von seiner Unschuld überzeugt sein, oder wieso sollten sie wollen, dass wir ihn gehen lassen, wenn sie genau wissen, dass er schuldig ist?“
 

Der Hauptkommissar fügte noch an, dass sie schließlich alle an einem Strang zögen und auch die amerikanische Behörde bestimmt ihre Ermittlungen nicht in Gefahr bringen wollte, doch das alles hörte Heiji schon längst nicht mehr.
 

<Was?>
 

Die grünen Augen des Kommissars wurden groß, für einen kurzen Moment starrte er durch seinen Vorgesetzten hindurch, ehe ein untrügliches Lächeln auf seinen Lippen erschien.
 

<Verstehe… so ist das also.>
 


 


 

Hallo noch mal,
 

Tja das war´s erst mal. Wer kann sich denken was jetzt im nächsten Kapitel kommt ;] *gg*

Natürlich bleibt auch bei Eri ein Nachgeschmack ihres Besuches bei dem lieben Bell nicht aus.

Ich hoffe sehr das Kapitel hat euch gefallen!

Vielen Dank für die vielen Kommis und Fafos :D
 

Wie immer bin ich natürlich neugierig darauf was ihr zu sagen habt, außerdem hebt jedes noch so kleine Kommentarlein einfach die Stimmung eines Autors ^//^ (Obwohl auch Kritik natürlich immer willkommen ist)
 

Dann bis zum nächsten Mal,

*muhahahha*

Eure Shelling__Ford



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2014-05-24T18:27:59+00:00 24.05.2014 20:27
Heijis letzte Erkenntnis hat bei mir leider keinen Zwischenhalt eingelegt, also werde ich mich wieder einmal zurücklehnen und mich davon beeindrucken lassen, wenn sie zur Sprache kommt ^.~

Das wird immer besser, jetzt mischt auch das FBI wieder aktiv mit! Da wird Shinichi wohl mehr als einmal der Kopf gewaschen werden /D
Und immer diese Andeutungen, was "damals" passiert ist - ich hoffe doch sehr, dass das im Laufe der Geschichte irgendwann noch aufgeklärt wird. Für genug Chaos scheint es jedenfalls bei allen gesorgt zu haben.

Liebe Grüße,
Puffie~

Von:  Bergamot
2014-05-10T16:44:27+00:00 10.05.2014 18:44
Also ich kann mich nur wiederholen, ich mag deine Story sehr gerne! (und normalerweise lese ich fanfictions erst, wenn sie abgeschlossen sind...diese Warterei treibt einen ja in den wahnsinn :()

Haha...ich wusste, dass das FBI Bell aus dem Gefaengnis holt! Ich bin gespannt, ob Jodie ihm einen auf den Deckel gibt.....bestimmt! Da haette sich die gute Eri den Weg sparen koennen. Wie immer sehr schoen und spannend geschrieben. Ich kann kaum das naechste Kapitel erwarten!!!

Wird Shin-ichi eigentlich noch sein eigenes Grab sehen? Wenn er von allen fuer tot gehalten wird, sollte es das ja irgendwie geben und in dem Kapitel mit Yuusaku wurde das ja glaube ich auch angedeutet, oder?! Und was macht eigentlich Eisuke in der Zwischenzeit?

Fragen ueber Fragen.....


Von:  kokuchou
2014-05-05T21:37:14+00:00 05.05.2014 23:37
Also ich kann mich fahnm nur anschließen.
Es wird besser und besser. *^*
HAt sich wirklich gelohnt, die eine Woche länger zu warten. XD

Eris erster richtiger Auftriit, nicht wahr? :D
Und auch Heiji hat seine Schlüsse gezogen, woran der Auftritt vom FBI wahrscheinlich nicht ganz unschludig ist. :D

Ich freu mich auf das nächste Kapitel! **
VlG ruha
Von: abgemeldet
2014-05-05T18:49:03+00:00 05.05.2014 20:49
Hey liebe Shelling_Ford!
So ich melde mich dann auch mal bei diesen Kapitel.

Also erstmal zu Eri Kisaki. Ich bewundern es wie du es tatsächlich geschafft hast ihren 'eisernes' Gemüt so gelungen einzufangen und in eine für den Leser nachvollziehbare Figur zu verwandeln.
Man erkannt an ihr wie lange sie bereits in diesem Job ist, so sachlich wie sie alles angeht.
Shinichi hat das mit der Ich-bin-William-Bell-Masche doch nicht so drauf oder? Wenn ihn selbst Eri erkennt die kaum jemals was mit Shin-chan zutun hatte außer sagen was für ein schlechter Einfluss er sei haha :D
Das einzige was ich jetzt noch zu bemängeln hätte ist wie Eri mit Bell umgeht. Immerhin handelt es sich un ihre Tochter. Ich meine klar sie ist verliebt und er ist verliebt, aber bei Shinichi hatte es Eri trotzdem nie gestört dazwischen zufunken oder?

Und zu Heiji:
Es wird für ihn Eng was?
Nun wo das FBI (wo blieben die eigentlich als Shin-chan sozusagen komplett aufgeschmissen war? >_<) muss er seinen einzigen Thrumpf sofort ausspielen sonst ist er wieder in Station 0 in Bekk festnehmen :o.
Und wie oft sagte ich mittlerweile, dass ich ihm etwas über die ausgeschalteten Rübe schlafen will? :'D
Du verursachst dieses Gefühl in mir immer wieder weißt du das? :D

Nun im Großen und Ganzen wieder ein sehr gelungenes Kapitel! :)
Ich freu mich schon auf das nächste mal.
Mit lieben grüßchen
Deine Mennchen :) <3
Von:  fahnm
2014-05-04T22:34:21+00:00 05.05.2014 00:34
Hammer geil^^

Das wird immer Besser und Besser.^^
Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Diracdet
2014-05-04T20:40:34+00:00 04.05.2014 22:40
Hallo Shelling__Ford,

zunächst mal kann ich deine Voraussage bestätigen: ja, die ruhigen Tage sind eindeutig vorbei! ;]

Was lässt sich sagen? Der Punkt mit der Maske, die zunächst nicht auffiel, wäre es genau da nicht in Heijis Plan gewesen, dass die noch nicht gleich fällt? Ich kann mir zwar vorstellen, dass der Polizist etwas 'schlampig' war und Silikonmasken gehören wirklich nicht zum Standard, auf den man stößt. Aber eigentlich hätte Heiji doch sicherheitshalber sogar nachhelfen sollen, dass es so läuft, sonst wäre sein abwartender Plan doch ruiniert, oder verstehe ich das falsch?
Dass die Maske aber allmählich zu rutschen anfängt, gefällt mir als Plotpunkt sehr gut. So ein zusätzliches Stressargument, dass er bald wieder frei kommen muss. Außerdem muss ich sagen, es wirkt in der Fantasie mehr als witzig, sich die Szene vorzustellen, wie Bells Gesicht so mehr oder minder wegschwimmt.
Auftritt Eri UND Ran. Ich musste insbesondere bei Ran schmunzeln. Das hatte so was von 'Ich muss unbedingt sehen, ob es ihm noch gut geht, im Gefängnis!' Und entsprechend muss Eri auch nicht mal im Ansatz raten, was da vor sich geht.Wobei ich fast ein wenig irritiert bin, das Ran scheinbar nicht ihre Gefühle versteht. Mal ganz unabhängig von Shinichi, so als 27 Jährige hat sie doch zumindest etwas mehr Verständnis. Sie wusste, was sie für Shinichi empfand, und dass sie nun ähnliche, wenn auch sicher abgeschwächte Gefühle für jemand anderes empfindet, heißt ja trotzdem, dass sie diese Gefühle kennt. Jeder in ihrer Umgebung scheint sie zu erkennen.
Dass Eri das Argument der Schweigepflicht des Anwalts bringt, war mir klar, und dass Bell trotzdem nur seine Geschichte runter leiert hatte ich auch irgendwie erwartet. So ein bisschen dachte ich, er könnte etwas direktere Andeutungen machen, hab es aber nicht erwartet. Insofern hätte ich wohl das gleiche da gesehen.
Nun, über Shinichis wahren Gemütszustand kann uns wohl nur die volle Geschichte der Ereignisse vor 10 Jahren aufklären. Ich denke immer daran, wie er meinte, ein Detektiv der einen Täter in die Enge treibt, ihm dann aber den Selbstmord überlässt, ist selber ein Mörder. Er hatte das zwar auf den Mondscheinsonatenfall bezogen, hier geht es aber ja wohl um Ais Tod. Was auch die Frage aufwirft, inwieweit er sich selbst für Akemis Tod Mitverantwortung gibt. Damit wären wir bei drei, und wenn das Opfer aus dem Cafe stirbt, vier immerhin.
Womit wir bei Eris zwei Aussagen am Ende wären. Die eine ist denke ich, klar. Jedes Geheimnis birgt eine Gefahr ist quasi maßgeschneidert auf Shinichi/Conan/Bell und trifft den Nagel auf den Kopf. Der Versuch jemanden durch Unwissenheit vor einer Gefahr zu schützen, bedeutet auch, diese Person hilfos als Spielball dieser Gefahr auszusetzen, sollten sie durch Zufall aufeinandertreffen. So war es vor 10 Jahren, und so könnte es auch wieder heute laufen. Wohlgemerkt, diesen Rat gab sie ja scheinbar nur, weil sie den Vergleich zu Shinichi von damals sah. Sprich, auch sie könnte tendenziell herausfinden, wer Bell ist.
Ich hatte beim lesen der Geschichte eine komische Idee. Da Bell weiterhin nicht die Frage beantwortet, warum er letztlich weggelaufen ist, wohl aber die offensichtliche, ihn beschuldigende Variante (dass er lügt und selber der Täter ist) verneint, könnte man als Anwältin auch folgende Frage stellen: 'Können Sie sich denn eine dritte Variante vorstellen, wie diese Frage zu beantworten ist? Neben der Lüge und dessen, was Sie meinen, für einen Grund gehabt zu haben, ihn aber nicht angeben wollen?' Wäre eine interessante Denkaufgabe für Shinichi und im Holmes'schen Sinne eine Möglichkeit, die Wahrheit rauszufinden. Gemäß, wenn man das Unmögliche ausschließt...
Die zweite Aussage ist im Sinne der Vorahnung noch interessanter. Nicht dass Ran Bell mag, das ist ziemlich offensichtlich. Sondern, dass Eri nichts dagegen tun kann, weil Ran es entschieden hat für sich und sich, weil sie Ran ist, nicht abbringen lässt davon. Und er wird es auch nicht können. So sehr er sich auch bemüht. Darum sollte er entweder bald verschwinden, oder sich überlegen, ob besagtes Geheimnis noch länger von Ran fernzuhalten gut ist. So zumindest meine Interpretation und wenn es so ist, gefallen mir beide Aussagen im Kontext sehr gut!^^

Und, da sind sie, Starling und Akai! Ich hoffe doch, das Gespräch zwischen Ran und den beiden wirst du uns noch irgendwann nachliefern, oder? Das wird, selbst wenn die FBI-Agenten es versuchen sollten zu unterdrücken, Ran stutzig machen.
Es sollte allerdings auch Megure und Heiji (bei ihm tuts das wahrscheinlich am Ende schon) merkwürdig vorkommen. Das FBI hat sicherlich nicht nur zwei Agenten, die sich mal in Japan rumtreiben. Dann auch noch welche aus New York, was den langen Anflugweg im Vergleich zu LA nochmal um über 2000 km erhöhen würde (Luftlinie, welche bei New York auch zu weit nördlich wäre und man wahrscheinlich weiter südlich fliegt ;p).
Was ich sagen will, diese Agenten sollten wenn dann nicht wegen Bell, sondern wegen der BO hier sein. Bell ergab sich womöglich als Zufall, die Aussage aus der Botschaft hat man halt mit gerade anwesenden FBI-Agenten abgestimmt. So zumindest kann ich mir Rans und Megures Interpretation vorstellen...
Heiji auf der anderen Seite, sollte jetzt wohl wirklich Lunte riechen. Scheint er ja auch am Ende. Und ehrlich gesagt, um auf deine Frage im Nachhinein zu antworten, ich habe zwei-drei mögliche Interpretationen, die Heiji wählen könnte, ohne die Toten auferstehen zu lassen. ;]
Was ich schon früher mal andeutete, er kann immer noch in die fast richtige Richtung denken, dass Bell öfters mit dem FBI zusammenarbeitet (er ist ein Kriminologe, der in New York lebt und der Polizei öfters hilft, why not?) und daher sich auch mit dem Fall der BO auskennt. Das würde das Wissen des Amerikaners erklären, zugegeben aber die Maske nicht sehr sinnig machen. Die Idee, dann noch bis zum Punkt Zeugenschutzprogramm zu gehen, scheint etwas weit. Dann würde man wohl eher eine Gesichtstransplantation machen und das FBI hätte ihm wohl niemals erlaubt ins Ausland zu reisen.
Die etwas sinnigere Variante ist die eines undercover-Agenten, den man in die BO einschleusen wollte. Dann würde das meiste passen, inklusive der Verkleidung und des Wissens. In dem Fall wäre natürlich die Frage, wie weit dieser dann schon ein paar Jahre andauernde Plan jetzt durch Heiji ruiniert wurde. Auch wenn ich fast glaube, es wäre ihm egal.
Die dritte und mir aus Heijis Sicht wahrscheinlichste Variante ist aber, dass es fast genau so ist wie Heiji vermutet und Bell ein Faden zur Organisation ist, dem auch das FBI folgen will. Und wie ginge das besser, als wenn man ihm seine Freiheit gibt und ihn seine Pläne verfolgen lässt. Möglich halte ich von Heijis Posten alle drei Varianten – und vermutlich gibt es noch ein paar die ich übersehen habe – aber tendenziell gehe ich davon aus, dass er an die dritte Variante denkt.

Interessanterweise würden alle drei Varianten dazu führen, dass sich die Polizei raus halten sollte aus dem Fall und ich bin doch recht überzeugt, dass Heiji genau das nicht tun wird. In diesem Sinne, die ruhigen Tage sind vorbei und Bell muss ganz allmählich etwas Ordnung reinbringen.

Ich freue mich jedenfalls darauf, wie sich jetzt die Handlung entspinnt. Und wenn alles vorbei ist, Ran dann mit Bell italienisch essen geht. *ggg*
Bis dann!
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Kirisuma
2014-05-04T09:31:48+00:00 04.05.2014 11:31
Und wieder ein äußerst gutes Kapitel Shelling
unser lieber Bell hat ja langsam ganz schöne Probleme seine Fassade aufrecht zu erhalten
da hilft auch das FBI nicht und spätestens wenn die Detektiv Boys kommen ist es ohnehin voerbei mit William Bell dann wird Conan Edogawa wieder auf den Plan treten (schon klar er nennt sich ja jetzt dennoch Shinichi aber da sein Körper noch immer verjüngt ist sage ich einfach mal Conan)

Liebe Grüße Robby
Von:  Ten-nii-san
2014-05-04T07:38:24+00:00 04.05.2014 09:38
Ja, Nachgeschmack ist gut ... echt tolles Kapitel =)
Nur ich will jetzt weiter lesen. Es ist so spannend und man will endlich mehr wissen. Aber das macht es so gut, dass du die Spannung hältst, so bleiben auch wirklich alle bei dir =) find ich richtig klasse


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