Man kann die Vergangenheit nicht wiederholen von Satine2502 (Die Zukunft ist schmerzhaft) ================================================================================ Kapitel 12: "Kannst du mir je verzeihen?" ----------------------------------------- Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Kazuha hatte sich zu Hause eingeschlossen und schrieb Seite über Seite in ihr Tagebuch und hörte dabei traurige Musik. Ihre Eltern machten sich schon Sorgen und hofften nur, dass sie Schule sie wieder zur alten Kazuha machte. Heiji hatte jeden Tag mehrere Nachrichten auf Kazuha’s Mailbox hinterlassen. Rief sie weiterhin an und schrieb ihr unzählige Nachrichten. Doch nie kam auch nur eine Antwort. Kazuha bemerkte natürlich die Anrufe und die Nachrichten, doch sie reagierte nicht darauf. Es war wirklich keine gute Idee gewesen Heiji damals zu besuchen. Somit war wirklich wieder alles wie damals. Er wusste nun wie sie sich fühlte und was es ihr bedeutet hatte dass er mit Chikasuzu zusammen war. Und er? Er wusste nun dass er damals die falsche Entscheidung getroffen hatte. Der erste Schultag war angebrochen und Heiji war sehr früh dran. Er wollte unbedingt rechtzeitig sein um Kazuha wenigstens am Schulhof noch einmal sprechen zu können. Heiji kam an und begrüßte erst mal seine ganzen Klassenkammeraden als er aus dem Fenster sah und bemerkte dass Kazuha mit Akio um die Ecke bog. Sofort lief er hinaus und eilte über die Stiegen hinunter. Er kam herausgerannt und mitten am Schulhof kam er vor den beiden Mädchen zum stehen. Er atmete tief durch und sagte etwas außer Puste: „Kann ich bitte kurz mit dir reden Kazuha?“ Akio sah die beiden leicht lächelnd an als sie sagte: „Ich warte oben auf die Kazuha.“ Diese nickte nur, verschränkte wieder die Arme und fragte genervt: „Was willst du?“ „Du hast weder auf meine Anrufe, noch auf meine Nachrichten reagiert.“ „Und? Ich hatte zu tun.“ „Du vergisst dass dein Vater mit meinem Vater zusammen arbeitet. Und man kann es nicht glauben aber die sind größere Plaudertaschen als unsere Mütter.“ „Heiji, was willst du?“ Er sah sie an und atmete noch ein zweimal tief durch, während sie nur immer wieder den Blick anwandte und zu Boden sah. „Kannst du mir je verzeihen?“ Mit einem Schlag sah sie ihm direkt in die Augen. Was hatte er da gesagt? Sie ihm verzeihen? „Was denn?“ „Dass ich damals so blöd war und mich falsch entschieden habe. Ich hätte nicht Chikasuzu, sondern dich nehmen sollen. Ich weiß, das ist mir erst viel zu spät klar geworden aber bitte verzeih mir. Und wenn du mir verzeihst, können wir doch ganz langsam neu anfangen.“ „Heiji … Die Stunde hat bereist angefangen.“ „Und? Nachher ist keine Zeit mehr. Und ich kenne dich schon lange genug und weiß wie schnell du laufen kannst. Bitte sag es mir. Sag mir ob du mir je verzeihen kannst.“ Währenddessen klebte die gesamte Klasse, welche Kazuha und Heiji besuchten am Fenster und sah gebannt hinunter. Akio hatte doch mitbekommen was zwischen ihnen war und in einem Schnelldurchlauf hatte sie alle Mitschüler auf den neuesten Stand gebracht. Da kam die Lehrerin herein und fragte: „Was ist denn hier los?“ „Psscht, Fr. Lehrerin. Wir beobachten gerade Hattori und Toyama. Anscheinend wird das endlich was mit den beiden.“ „Was? Aber er hat doch dieses Mädchen vom Tee Haus.“ „Nein, nicht mehr. Sie haben vor einer Woche Schluss gemacht weil sie wegging für ihr Studium. Und anscheinend bereut Hattori es denn er hat die letzten Tage immer wieder bei ihr angerufen und ihr Nachrichten geschrieben, doch sie blockte ab.“ „Tja, sie ist ein stures Mädchen.“ gab die Lehrerin zurück und stellte sich ebenfalls ans Fenster. „Ich hoffe nur, Hattori macht jetzt keine Dummheiten.“ Alle Schüler grinsten und sahen weiter gebannt zu den beiden hinunter. „Das ist doch Unsinn.“ sagte Kazuha und ging an ihm vorbei. Heiji steckte nun seine Hände in die Hosentasche und drehte sich langsam um. Alle Schülern und der Lehrerin stand der Mund offen. „Nein! Was macht er denn da? Halt sie doch auf du Idiot!“ sagte Akio laut. Schon hatte sie ihre Hände am Fenstergriff, öffnete ihn und öffnete auch das große Fenster und hoffte, man konnte etwas hören. Kaum hatte sie das getan, wurden auch alle anderen Fenster geöffnet und die Schüler standen leise vor den offenen Fenstern und sie hatten Glück. Man konnte das Gespräch wirklich hören. Kazuha ging weiter und atmete tief durch dass sie ja nicht weinen musste. Da erklang Heiji’s Stimme etwas lauter und sagte: „Sag es nochmal, was du damals am Morgen im Vorgarten gesagt hast.“ Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um. „Was?“ Er kam wieder ein paar Schritte auf sie zu, hatte sein typisches Grinsen auf den Lippen und die Hände noch immer in den Hosentaschen als er es widerholte: „Sag es nochmal, was du damals am Morgen im Vorgarten gesagt hast.“ „Damals hab ich viel gesagt. Zu viel, meiner Meinung nach.“ „Okay“ begann er, senkte kurz den Kopf und sah sie wieder an als er weitersprach: „Machen wir es so. Ich wiederhole zuerst einen Satz von damals und dann wiederholst du deinen.“ „Wenn ich noch weiß welcher es war.“ Sie zuckte kurz mit den Achseln und sah etwas umher. Heiji räusperte sich kurz als er nun die Hände aus seiner Hosentasche nahm und sie vor der Brust verschränkte. „Was genau bereust du?“ Es fuhr durch Kazuha wie ein Blitz und Tränen stiegen ihr in die Augen als sie traurig antwortete: „Dass … Dass ich dich gestern weggestoßen habe, dass ich dich abgewiesen und einfach stehen gelassen habe. Heiji, was würdest du sagen wenn ich nun hier stehe und dich bitte, mich zu küssen?“ „Ja!“ Mit zwei schnellen Schritten kam er zu Kazuha, legte eine Hand an ihren Hals, den anderen an ihren Nacken und sagte noch: „Sobald dieser Kuss vorbei ist, ist alles wieder auf Anfang.“ „Dann hoffe ich, dass du gut küsst.“ Beide grinsten sich an und mit einem Ruck presste er seine Lippen auf ihre und ein leidenschaftlicher Kuss entfachte. Sofort legte sie ihre Hände an seinen Rücken und erwiderte den Kuss. Und mit einem mal, waren alle Bilder verschwunden. Es gab nun keine andere mehr die an Kazuha’s Stelle stand. Es gab keine Ex-Freundin mehr, welche Heiji berührte. Nichts. Sie küssten sich immer weiter und weiter. Alles andere blendeten sie einfach aus und somit hörte keiner der beiden wie ihre gesamte Klasse beim Fenster stand und herunter jubelte. Erst als der Kuss sein Ende fand, sahen sich beide glücklich an. Sie lächelte, wischte sich die letzte Träne weg und da sagte er liebevoll: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“ Noch ein Kuss entstand zwischen den beiden und wieder kamen Jubelrufe aus ihrem Klassenzimmer, welche das junge Paar wahr nahm. Sie beendeten den Kuss, drehten sich hin und sahen nach oben. Akio zwinkerte Kazuha zu und die anderen zeigten mit beiden Daumen nach oben. Heiji lächelte weiter, sah Kazuha schließlich wieder an und drückte ihr noch ein Küsschen auf die Wange. Endlich konnten sie nach vorne sehen. Kazuha vergaß was Heiji einst mit Chikasuzu hatte, auch wenn es Zeit brauchte doch er gab ihr alle Zeit der Welt. Sie waren frisch verliebt und eigentlich wenig unterwegs. Entweder war er bei ihr, oder sie bei ihm. An den Wochenenden blieben sie bis spät in die Nacht auf, sahen Filme oder redeten über alles Mögliche. Es schien wirklich perfekt zu laufen. Natürlich übernachteten sie auch immer bei dem jeweils anderen aber es passierte nie mehr. Sie küssten sich lange, sagten sich Gute Nacht und schliefen nebeneinander ein. Heiji drängte sie auch nicht dazu denn er wollte nichts kaputt machen. Aber Kazuha spürte eines Nachts als sie sich an Heiji kuschelte, während er die Augen schloss und versuchte einzuschlafen, dieses Gefühl. Dieses Gefühl so glücklich und verliebt zu sein dass sie jetzt noch kein ‚Gute Nacht‘ haben wollte. Sie wollte mehr, aber war sich nicht sicher ob Heiji es auch wollte. Und wie sollte sie es anfangen? Ihn einfach nochmal küssen und weiter machen? Oder sollte sie ihn einfach sagen was sie wollte? Kazuha war so unentschlossen dass sie Angst hatte, wenn sie nun zu lange überlegte, er wirklich einschlafen würde und dann? Kazuha sah sich in seinem Zimmer um und bemerkte dass es zunehmender Mond war. Es war also nicht komplett dunkel im Zimmer, aber auch nicht zu hell. Kazuha strich ihm kurz über seinen Oberkörper wobei er allerdings noch immer ein T-Shirt trug. Dann fuhr sie sanft zu seinem Bauch und tat als würde sie sich nur mehr ankuscheln. „Und jetzt? Verdammt, ich will nichts falsch machen.“ ,dachte sie und überlegte kurz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)