The Story of Kaitou Sindbad von Imi-chii (Finding an Angel in Darkness) ================================================================================ Kapitel 2: Mein erster Diebeszug -------------------------------- Leise schleiche ich durch die Gänge des Hauses. Es ist mitten am Morgen und ich will verhindern mit meinem Vater und seiner „Frau“ frühstücken zu müssen. Doch es ist zu spät. Wie viel Pech kann man denn haben? „Oh guten Morgen mein Lieber.“, grüßt mich die Truller, während ich resigniert die Schultern hängen lasse. Einen feuchten Kuss drückt sie mir auf die Wange, den ich natürlich sofort mit meinem Ärmel abwische. „Morgen...“, sage ich sichtlich genervt und angewidert. Das scheint sie zu verletzen: Strike! „Guten Morgen Sohnemann. So früh schon wach? Haben wir etwas bestimmtes vor?“, höre ich vom anderen Ende des Ganges. Ich verdrehe die Augen, drehe mich um und erzähle ihm, dass doch heute ein Schulfest stattfinde, was ich erfunden habe. Aber das interessiert ihn eh nicht, denn er hat keine Ahnung was ich in der Schule treibe. „Ach wirklich? Warum habe ich dann keinen Brief bekommen?“ Auf einmal will er einen Brief sehen? „Hab ich wohl vergessen.“ „Wie wäre es wenn ich Kiriko-chan und ich dich begleiten?“ Alles bloß das nicht: „Ich habe gelogen, es gibt kein Schulfest, ich will nur hier weg.“ „Das ging ja schnell. Warum tust du so etwas?“, fragt mich mein Vater sichtlich angegriffen. „Kannst du dir das nicht denken. Wegen ihr.“, ich zeige mit dem linken Zeigefinger auf die dumme Schnalle die mein Vater geheiratet hat. „Wie redest du mit deiner Mutter?“, schreit er mich an. „Wie kannst du es wagen, sie zu heiraten?“, schreie ich zurück. Der kleine Access hält sich die Ohren in meiner Brusttasche zu. „Junger Mann. Wie wäre es mit etwas mehr Respekt? Sie ist deine Mutter.“ „Alter Mann. Wie wäre es mit etwas mehr Zurückhaltung, meine Mutter ist tot!“, mit diesen Worten drehe ich mich wieder weg und gehe zur Tür. Keiner der Beiden bringt auch nur ein Wort über die Lippen. Daher klopfe ich mir im Geiste auf die Schultern, genialer Einfall seinen Satz einfach zu meinem Vorteil zu drehen. Wütend bin ich dennoch. „Was war das denn gerade?“, fragt Access sichtlich verwirrt. „Unser allmorgendliches Begrüßungsschauspiel.“, antworte ich schulterzuckend. „Deine Familie ist kaputt. Und du auch!“ „Danke, das kann ich dankend zurück geben.“, grinse ich ihn an. Mir ist egal was man von mir oder meiner Familie denkt. Ich hasse alle. Wow...das klingt emomäßig. „Was steht denn jetzt an?“ „Ich zeige dir unser erstes Ziel, schicke eine Warnung raus und du schlägst zu.“ „Aha...und wie?“ „Du verwandelst dich natürlich in Kaito Sindbad. Cooler Name by the way.“ „Verwandeln? Klar, wie Sailor Moon? Macht der Sindbadnebel mach auf...ich lach mich krank.“ Access fliegt aus der Tasche, greift nach einem kleinen Stock und haut ihn mir über den Schädel. „Du bist der dümmste Idiot der mir je über den Weg gelaufen ist.“ „Danke, das gebe ich ebenfalls gerne zurück.“ Access seufzt: „Wie alt bist du eigentlich? 6?“ „17!“ „Wow...irgendwie nicht...“ Ich rolle wieder die Augen. „Also ich gebe dir die Kraft dich zu Verwandeln, dann bekommst du einen solchen Pin.“, er lässt eine schwarze Pinnadel erscheinen. „Die wirfst du auf das Gemälde. Und BÄÄÄÄMM der Dämon ist Schach-Matt gesetzt.“ „Aha...und du hälst mich für den Idioten?“ „Nein, ehrlich so läuft das. Denkst du Jeanne läuft in Zivil auch so komisch rum?“ „Was weiß ich. Kenne sie ja nicht persönlich.“ „Ach ja, das müssen wir ändern, du musst ihr irgendwie näher kommen.“ „Näher kommen? Wie....?“ Plötzlich höre ich hinter mir eine laute quitschige Stimme meinen Namen rufen: „CHIAKI-CHAAAAAAAN.“ Ich kneife die Augen zu: „Bitte nicht.“ „Guten Morgen.“, wirft sich Yashiro noch lauter quitschend um mich. „Morgen...“, noch jemand der mich nervt. „Wie geht es dir mein Schatz? Du siehst so blass aus, hast du schon gegessen? Was machst du um diese Uhrzeit draußen? Ohh ich weiß, du wolltest mir beim Training zusehen, stimmts? Du bist einfach toll!“ Access lacht sich ins Fäustchen, während sie mir ein Schnitzel an die Backe quatscht. Ich lege ihr meine Hände auf die Schultern: „Ruhig, ganz ruhig. Nein ich gehe nicht zum Training, ich muss was erledigen. Und verdammt noch mal eins, ich bin nicht dein Schatz. Du weißt, dass das ganze arrangiert wurde, von unseren Eltern?“ „Na und, kann man sich dann nicht trotzdem gern haben?“ „Argh. Ich muss jetzt gehen. Bis die Tage.“ „Tschüss mein Schatz!“ „Hmpf. Ciao.“, sage ich lahm winkend. Die hat mir gerade noch gefehlt. Was will die ständig von mir...ich sollte mich wirklich trennen. „Na wer war denn die „Süße“. Harharhar.“ „Deine Lache ist soooo nervig. Hat dir das schon jemand mal gesagt?“ „Nein, sie ist zauberhaft. Außerdem sind wir schon da.“ Ich sehe mich um. Wir stehen vor einer großen Villa, ähnlich der unseren. Umgeben von einem hohen Zaun und überall Überwachungskameras. „Ja klar...ich bin James Bond.“ „Unterschätze meine Macht nicht. Aber nun lass uns weitergehen, die haben Kameras, dich darf niemand hier sehen. Die Warnung schreibe ich für 20 Uhr aus.“ „Mhm...ich weiß zwar immer noch nicht wie du dir das vorstellst, aber gut.“ Wir sitzen nun auf einer Bank im Momokoripark, welcher im Nachbarort Momokori liegt. Wie der Name ja bereits sagt. Ich starre in den Himmel, der ist mal wieder grau. Der Wettergott ist nicht gnädig mit uns. „Sag mal. Bist du sportlich?“, will Access aus heiterem Himmel wissen.“ „In wie fern sportlich?“ „Na kannst du hohe Sprünge, Saltos, klettern, rennen und so weiter?“ „Ich denke schon, zumindest bin ich der beste an unserer Schule.“ „Angeber!“ „Soll ich dir jetzt helfen oder nicht?“, frage ich meine Knöchel knackend. „Ja ja...schon gut. Das reicht schon mal aus.“ „Aha, das ist ja toll...“ Ich sehe mich im Park um. Mir gegenüber sitzt ein junges Mädchen. Ihre Haar ist lang und braun. Sie trägt ein hellblaues Kleid und sitzt auf der Parkbank gegenüber. „Das ist sie.“ „Das ist wer?“ „Jeanne!“ „JEANNE?“ „Idiot! Versteck dich!“ Access versteckt sich hinter mir und ich tu so als käme der Schrei nicht von mir und suche nach der Quelle, doch das Mädchen hat nicht einmal hergesehen. Ich wische mir den Schweiß von der Stirn. „Wie kann das sein?“, flüstere ich. „Sie ist es einfach...glaubs mir doch.“ „Ja ist schon klar. Und jetzt?“ „Keine Ahnung...“ „Du bist eine sooo große Hilfe...nicht!“ „Ich denk mir was aus.“ „Das will ich doch mal hoffen. Oh sie steht auf.“ Sie steht von der Parkbank auf, streckt sich und geht dann in Richtung Momokorischule weiter. Ich folge ihr einfach und fühle mich dabei wie so ein Stalker, der sein Opfer verfolgt. Sie ist hübsch, aber irgendwas muss sie bedrücken. Sie hat einen aufrechten, eleganten Gang und einen sehr zarten und schlanken Körper. Ihr Haar fällt ihr über die Schulter und schimmert im Sonnenlicht. Plötzlich bleibt sie stehen und nimmt etwas aus ihrer Handtasche. Ein Kreuz! Einige Sekunden starrt sie es an, schüttelt dann den Kopf und steckt es wieder ein. Danach lasse ich sie aber gehen. Irgendwas sagt mir, dass das falsch ist. Und normalerweise meldet sich bei mir nie das schlechte Gewissen. Wusste nicht einmal dass ich so etwas besitze. Es ist halb acht. Ich stehe einige Häuser von der Villa, in die ich gleich einbrechen werde entfernt, hinter einem Gebüsch. „Soo jetzt hör mir genau zu. Du gehst da hinein, möglichst unbemerkt. Im Foyer hängt ein Gemälde. Darauf abgebildet ist ein Berg. Darin ist der Dämon. Du wirfst den Pin hin, rufst Schach und Matt, hebst die Schachfigur die auftaucht auf und verschwindest. Kapiert?“ „Ich glaube schon. Aber ich kann doch nicht einfach in diesem Aufzug rein.“ „Das ändern wir jetzt.“, er lässt ein hölzernes Kreuz erscheinen. „Ein Kreuz, ehrlich?“ „Atheist?“ „Nein, ich glaube an Gott...aber ein Kreuz...hmm.“ „Nimm es einfach in die Hand.“ Ich nehme es entgegen und er lässt mit dem Stein auf seiner Stirn einen Strahl auf das Kreuz strahlen. Plötzlich geschieht etwas merkwürdiges, ich scheine mich zu verändern. Doch ich kann mich nicht sehen. „Damit wäre das geklärt. Jetzt zisch ab und denk dran: Schnelligkeit ist geboten!“ „Roger!“ „Ich heiße Access.“ Ich schlage mir nur wieder meine Hand gegen die Stirn und laufe dann los. Irgendwie habe ich es über den Zaun geschafft. Polizei kann ich hier nicht sehen. Vielleicht halten sie das ganze mal wieder für einen Trittbrettfahrer. Die gibt’s seit Jeanne ihr Unwesen treibt immer wieder. Auf jeden Fall stehe ich jetzt im Garten. So weit so gut. Wie komme ich jetzt ins Haus? Ich laufe näher an das Haus heran, wobei ich versuche den Kameras aus dem Weg zu gehen. Hah, perfekt, ein offenes Fenster. Kurz sehe ich mich um und steige dann über das Fenster in das Haus. Und jetzt steh ich da, neben dem Fenster an die Wand gedrückt. Die Lichter sind auch aus. Keiner zu Hause? Ich sehe mich um und laufe dann schnell zur Eingangstür. Tatsächlich, die Post wurde nicht gelesen. Das nenn ich mal Glück. Ich pack mir den Zettel mit der Warnung in die Manteltasche und suche dann das Foyer. Nach einigen Minuten habe ich es gefunden. Riesig diese Villa, von draußen sah sie nicht so groß aus. Ich betrete das Foyer und siehe da gleich gegenüber von mir hängt das Bild. Riesig und mit - wenn ich das mal so sagen darf - hässlichen Bergen. Ich krame den Pin heraus, den mir Access gegeben hat und werfe ihn auf das Bild. „Schach und Matt.“ Ein lilafarbenes Licht erscheint, dann ein Monster und puff ist alles verschwunden. Das Bild, der Pin und das Monster. Einige Sekunden später erscheint eine schwarze Schachfigur: Ein Reiter. Ich habe sie auf und drehe mich um, um aus dem Foyer zu gehen. Da sehe ich einen Spiegel neben der Tür stehen. Ich sehe mich darin, völlig anders. Ein langer weißer Mantel, dunkle Stiefel, ein Tuch vor dem Mund und ein Band in meinem helleren Haar...okay, damit hatte ich nicht gerechnet. Schnell ziehe ich jedoch weiter und verlasse wie ein gesitteter Mensch durch die Eingangstür das Haus. Laufe aber nah an der Wand entlang und wieder über den großen Zaun hinüber auf die Straße. Dort wartet auch schon Access auf mich. Ich halte ihm die Schachfigur entgegen, er sieht stolz aus. „Meine Kreatur, hatte Erfolg. Muhahaha.“ Diesmal bin ich derjenige der sich einen Stock nimmt und ihm eins überbrät. Gegen 10 liege ich dann wieder in meinem Bett. Access bestaunt immer noch die Schachfigur. „Ich glaube das könnte klappen.“, posaunt er dann plötzlich. „Was?“ „Das ganze. Ich werde sie retten.“ „Wen?“ „Na SIE!“ „Wer ist sie?“ „Finn.“ „Finn?“ „Genau!“ „Herrgott noch eins Access, sag mir einfach was Sache ist und red nicht drum herum!“ „Du wirst schon früh genug alles erfahren.“ „Sag mal, ich soll doch in die Nähe dieses Mädchens kommen. Und dann?“ „Bring sie vom Stehlen ab.“ „Ja. Und erneut, ich kann doch net einfach hin und ihr das sagen.“ „Denk dir was aus“ Jetzt werde ich sauer, ich springe aus dem Bett, nehme ihn in meine Hand und sage ihm im ernsten Ton: „Ich zerquetsche dich gleich. Sag mir was ich tun soll.“ „K-k-k-k-keine Ahnung...komm mit ihr in Kontakt.“ „Und wie?“ „Lern sie kennen, irgendwie. Du bist doch hier der Schönling. Wickel sie um den Finger.“ Ich rolle wieder mit den Augen. Aber da kommt mir eine Idee. Was gäbe es besseres, als von zu Hause weg zu gehen? Ich habe eh keine Lust auf diese Farce. Also verschwinde ich. „Finde heraus wo sie wohnt. Bring mir die Adresse und ich schaue, wie ich die Sache geregelt bekomme.“ „Hast du einen Plan?“, fragt mich Access verwirrt. „So in etwa. Ich muss einiges vorbereiten.“ „Dein nächster Coup wartet ebenfalls auf dich. Habe wieder einen Dämonen entdeckt.“ „Das werde ich übernehmen. Ich muss mich darin über, bevor ich mich mit ihr messen kann. Und jetzt zisch ab.“ „Aye Aye Capitain!“, ruft er salutierend. 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