Who stole my candy? von Kurasayo ================================================================================ Kapitel 2: Alan --------------- -Allan- Gelbe, blaue, rote, grüne und rosa Bonbons. Weiße, dunkle Schokolade mit Erdbeerfüllung oder Nüssen. Gummibärchen in allen Formen und Farben. In allen Varianten. Von Bärchen bis zu Tigern, Autos oder Blumen. Alles packte ich in eine bunt gestreifte Tüte und übergab sie einem kleinem Mädchen. Sie sah mich mit ihren klaren blauen Augen und grinste mich freudig an. Diese Schulkinder kommen jeden Tag hier her und kaufen für ihr Leben gerne Süßigkeiten. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie nur von Süßigkeiten leben. Schon als kleines Kind, zog mich dieser Laden in seinen Bann, daher kann ich verstehen, warum sie jeden Tag vorbei kommen. Seit ich dann mit der Schule abgeschlossen habe, arbeite ich hier drinnen und das zu meinem größten Vergnügen. Meinen Boss sehe ich vielleicht nur zwei mal im Jahr und somit gehört der Laden eigentlich mir. Ich kann ihn so einrichten wie ich will und öffnen und schließen wann ich Lust habe. Klingl Ling. Eine blonde Frau mit 3 Kinder kam in den Laden gerannt. Jede Woche kaufen sie hier ein. Die zwei Jungs zofften sich mal wieder, wer die größere Tüte hat und wer die kleinere. Das Baby auf dem Arm der überforderten Mutter fing an zu schreien und du zappeln, als hätte es ein Monster gesehen. Genervt gab mir die Frau ein wenig Geld und verließ fluchtartig das Geschäft. Überrascht nahm ich die paar Münzen und legte sie in die Kasse, wobei ich den kleinen Schatten, der schnell durch die zufallende Tür gesaust kam, fast nicht bemerkte. Wahrscheinlich nur eine Maus...obwohl ich nichts gegen Mäuse habe, haben sie hier im Laden nichts zu suchen. Ich hatte erst vor zwei Wochen ärger mit dem Gesundheitsamt, da sich ein kleiner Junge etwas überfressen hat. „Es ist ja schließlich nicht meine Aufgabe auf Kinder aufzupassen! Das einzige was ich zu tun habe, ist ihnen leckere und frische Süßigkeiten zu verkaufen!“ gab ich von mir, als mich ein Mitarbeiter über den Vorfall ausfragte. Die Klage wurde nach einer Ladendurchsuchung und Einsicht der Eltern des Betroffenen fallen gelassen. Doch leider bekam mein Chef Wind von der Sache und stattete mir zum ersten Mal freiwillig einen Kontrollbesuch ab. Dabei nahm er seine gräßlichen Hunde mit, die mir alle Kekse voll sabberten. Da er ja nie hier im Laden war, bekam ich eine Mahnung, das es beim nächsten unfreiwilligen Zusammentreffen zu schweren Konsequenzen kommen wird. Ich schnappte mir den Besen und fing an den Dreck des Tages weg zukehren, bis ich wieder diesen kleinen Schatten sah. Neugierig schlich ich zu der Theke mit den Schokoriegeln und spähte nach unten. Dort saß eine kleine, schwarze Katze die mich sofort anfauchte, als sich unsere Augen trafen. Das Kätzchen drängte sich weiter an die Wand und schlug mit seiner krallen-bestückten Pfote nach meinen Fingern. „Hey! Na meine Hübsche, was machst du den hier unten? Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Komm erst mal raus da unten.“ flüsterte ich unter das Regal. Aus einem leisen Murren wurde ein kleines Miau. Langsam näherte sich mir das Tier und ich nahm es auf den Arm. Ich musste es einfach kraulen! Er war so ein niedlicher Kater. Schnurrend träumte er in meinen Armen, doch leider musste ich ihn raus schmeißen. Ich bewegte mich Richtung Tür und setzte ihn auf den kalten Fußweg. Miauwww.... Gänsehaut überzog meinen Körper bis in alle Ecken, als ich diese traurigen Augen sah. Er muss schon eine Weile auf der Straße leben und Hunger hat das Kätzchen sicher auch. Ich krümmelte den Keks auf den Boden, der mir heute heruntergefallen war und wartete bis die Katze ihn verschlang. Wenn ich keine Mäuse zuhause hätte, würde ich ihn am liebsten mitnehmen. „Tschüß mein Kleiner! Pass auf dich auf!“ Ich kehrte zurück in den Laden, stellte das „Geöffnet“-Schild auf „Geschlossen“, nahm meine Sachen und verließ meine Arbeit durch den Hinterausgang. Donnergrollen und Blitzlichtgewitter war am Himmel zusehen. Hoffentlich fängt es nicht an zu regnen. Schnellen Schrittes began ich meine Heimweg, bevor die ersten Regentropfen auf mich herab prasselten. Ich bog noch um die Ecke und konnte somit dem kommenden Sturm entkommen. Endlich Zuhause! Am Eingang streifte ich müde meine Schuhe ab, fütterte meine Ratten und legte mich erschöpft hin. Doch ein weinerliches Lied störte meine wohlverdiente Nachtruhe. Durch das Heulen des Windes konnte man den Mitternachtsgesang einer Katze hören. Hat mich der kleine Pechvogel bis nach Hause verfolgt oder ist es wieder die Nachbarskatze, die ihrem Liebsten hinterher trauert. Mit meinem Kissen hielt ich mir die Ohren zu und zog die Decke enger um mich. Morgen ist Sonntag. Was bedeutet das ich Ausschlafen kann. Ich glitt in einen traumlosen Schlaf und erwachte ziemlich früh am Morgen. Müde fiel ich aus dem Bett und schlürfte die ein Zombie in die Küche. Der Regen hat sein gestern Abend nicht nachgelassen und der Wind tobte wie wild gegen mein Fenster. Wie es wohl dem Kleinen von gestern geht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)