Tagebuch von Sissichan ================================================================================ Kapitel 5: 09.04.2013 --------------------- 09:25 Uhr Mit dem Schlafen klappt es ganz gut. Ich nehme jetzt drei von den Amitriptylin und eine von dem Opipramol. Letzteres klingt irgendwie wie ein sehr alter Akkopaz-Schwamm... Ich zittere ständig, was mir auch das Tippen nicht leichter Macht. Ich weiß nicht, was ich geträumt habe, ich weiß nur, daß es mit Marco zu tun hatte. Er fehlt mir. Ich verstehe ihn nicht. Ich möchte so gerne vernünftig darüber mit ihm reden... Aber das geht nicht. Dafür ist er noch zu... Ja... Wirr? Die Ereignisse der letzten Wochen sind noch zu frisch. Ich muss Geduld haben. Darf mich nicht unterkriegen lassen. Wenn ich nur die Sicherheit hätte, daß da nichts läuft... Ich will ihn aber auch nicht ständig danach fragen, daß er mir das versichert. Das würde ihn nerven. Und das ist zur Zeit das letzte, was er braucht... Wenn ich nur diese Angst nicht hätte... Was Uwe mir gestern erklärt hat, klingt durchaus logisch. Aber es sind trotzdem Spekulationen. Ich muss abwarten und hoffen, daß die Zeit und mein Schicksal mich nicht im Stich lassen... Wenn ich nur daran denke, daß diese Schlampe vielleicht jeder Zeit zu ihm darf... Sie nimmt mir schon wieder eines meiner Privilegien weg... Das tut so weh. Wenn ich nur wüsste, wofür er Zeit braucht. Braucht er die Zeit, um sich von mir zu lösen? Braucht er die Zeit, um mich von sich zu entwöhnen? Braucht er die Zeit, daß ich vielleicht darauf komme, ohne ihn auskommen zu können? Die letzten zwei Punkte kann er knicken! Das wird nichts. Aber was mache ich, wenn er sich tatsächlich ausschleichend absetzen will? Ich habe so fest daran geglaubt, daß wir zusammen alt werden. Ich habe so fest daran geglaubt, daß uns nichts auseinander bringen kann. Und ich will es noch immer. Hoffentlich macht er keinen Mist... Er fehlt mir so... Marco, ich liebe dich so sehr... Ich darf ihn nicht drängen. Ich darf nicht klammern... Aber ich darf ihm auch nicht das Gefühl geben, daß er einfach weggehen kann... 12:40 Uhr Ich hab schon wieder Panikattacken... Mir ist elend zumute. Je länger ich ohne ihn bin um so schwerer wird es. Wenn er wirklich darauf spekuliert, daß ich mich daran gewöhne, ohne ihn zu sein, dann hat er die Rechnung nicht mit den richtigen Zahlen gemacht. Ich liebe ihn über alles und ich kann keinen Moment mehr existieren ohne wenigstens die Hoffnung zu haben, daß er mich noch liebt und daß alles wieder so werden kann wie früher... Es schnürt mir richtig den Hals zu, wenn ich überlege, daß er darauf bauen könnte, daß ich ihn mir doch irgendwie abgewöhne... Oder daß ich dieser Warterei irgendwann überdrüssig werden könnte... Warum nur will er mich nicht bei sich haben, warum sperrt er mich so aus? Was soll ich nur tun... Wenn ich doch nur etwas Gewissheit hätte, daß alles wieder gut werden kann... Daß er mir nicht verloren geht... Ich hab Angst... Angst... 19:35 Uhr Marco war vorhin kurz da. Sehr kurz... Er hat wohl in Hydrauliköl gebadet und wollte schnell unter die Dusche und ins Bett... Ich hoffe allein... Scheiß Gefühl... Er hat mir versprochen, daß er nicht das gleiche mit mir abzieht, wie damals mit Birte... Aber ich weiß nicht... Die Schlampe wohnt zu dicht bei. Hat zu viel Zugang zu Marco... Es zerreißt mich... Einerseits will ich Marco so einen Mist nicht vorwerfen... Ihn dahin verdächtigen... Andererseits weiß ich aber, daß er im Moment sehr empfänglich ist für wen, der ihn ablenkt... Oliver ist jetzt wieder zu Hause. Wer weiß, was mich jetzt die nächsten Tage erwartet... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)