Konoha Gangs von ximi (Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 28: Dämonenaugen ------------------------ Durch den Schleier aus Rauch und dem aufbrandenden Stimmengewirr um sie herum vernahm sie Sasukes schwere Atemzüge an ihrem Ohr.  Zu realisieren, was gerade passiert war, schien jetzt gerade ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, nein, Sakura konnte schlichtweg nicht klar denken. Sasukes Rücken sah schrecklich aus, diese brutalen Verbrennungen mussten so schmerzhaft sein, dass sie selbst es kaum aushalten würde.   Und all das ihretwegen? Warum hatte er das gemacht? Hätte er sich doch neben ihr auf den Boden geworfen, dann wären sie zwar beide, aber vielleicht nicht so schlimm verletzt worden? Oder doch? Sakura wollte irgendetwas sagen, ihm zu verstehen geben, wie leid es ihr tat und wie sehr sie ihm helfen wollte, aber sie konnte nichts sagen. Wie gelähmt starrte sie zu Boden, spürte, wie ihr die Tränen unaufhaltsam über die Wangen liefen und sich ihre verkrampften Hände zitternd um seine Unterarme schlossen. Anschauen konnte sie ihn nicht: Zu sehr fürchtete sie den Ausdruck in seinen Augen. Wut? Schmerz? Was würde sie sehen, wenn sie jetzt den Kopf hob? Ihr war bewusst, dass sie ihn jetzt anschauen musste, um zu wissen, wie es ihm ging. Und so hob sie ihren Kopf tatsächlich und blickte geradewegs in diese dunklen Augen, die sie für so lange Zeit versucht hatte, zu durchschauen, ohne jemals erfolgreich dabei gewesen zu sein.  Selbst jetzt strahlten seine Augen nicht mehr als eine tiefe Unergründlichkeit aus. Woher er diese Selbstbeherrschung nahm, war ihr ein Rätsel. Er wirkte zwar verkrampft und erschöpft, aber doch viel zu gefasst in Anbetracht dessen, was sie gerade erlebt hatten. Hing vielleicht damit zusammen, dass solche Aktionen für ihn grundsätzlich nichts Neues waren. Es war wie das Aufwachen aus einem Albtraum, als sie einen bestimmten Griff an ihrer Schulter spürte und Sekunden später Naruto und Tenten vor sich sah, die beide etwas sagten, was sie jedoch zuerst nur wie durch Watte vernahm, bis ihre Stimmen langsam deutlicher und alles um sie herum mehr und mehr wieder real wurde. „Sakura! Was zur Hölle machst du denn?!“ Naruto klang nicht wirklich wütend, eher entsetzt und absolut fassungslos.  Sakuras Starre fand ein jähes Ende, als nun auch Sasuke von seiner Gang umringt wurde und sie ihn auf die Beine zogen, denn er benötigte jetzt dringend ärztliche Hilfe. Gerade noch hatte sie ihn an den Armen festgehalten, jedoch wurde er jetzt von ihr weggerissen und ihre Hände griffen ins Leere.  Viel zu schnell verschwand er aus ihrem Blickfeld, bei ihr blieben die altbekannten Gesichter ihrer Gangmitglieder und Narutos starke Arme, die sie an ihn drückten. „Wie kriegst du das nur hin, Cherry?“, fragte er immer noch in diesem fassungslosen Tonfall. „Wie kriegst du es nur hin, dass wir es nie schaffen, auf dich aufzupassen?“ Tenten streichelte sanft Sakuras Rücken. „Halt die Klappe, Naruto! Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt dafür, sich solche Sachen zu fragen. Hast du nebst den Verbrennungen auf den Armen sonst noch irgendwelche Verletzungen, Saku?“ Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf. Ihr war nicht mehr passiert. Dafür hatte Sasuke schon gesorgt. „Sasuke…was ist…“, presste sie erstickt hervor und sah sich suchend um, jedoch konnte sie ihn nicht mehr entdecken. „Keine Sorge, Shizune und noch so ‘n Arzt sind  mit den Autos da, die werden sich um ihn kümmern. Du solltest dich jetzt erst einmal von dem Schock erholen“, bemerkte Lee und schenkte ihr ein aufmunterndes, schon fast anerkennendes Lächeln. „Das war ganz schön mutig, Sakura. Eine waschechte Kurama halt.“ Sie rang sich ein Grinsen ab, liess sich dann aber von ihren Freunden von der DD-Area wegführen, die inzwischen kaum noch als solche zu erkennen war. Das Hauptgebäude lag in Trümmern, welche gerade dabei waren, vollends zu verbrennen. Die zwei Nebengebäude hatten ebenfalls Feuer gefangen und würden schon bald in Schutt und Asche liegen. Zusammen mit den unschönen Erinnerungen an die blutigen Fights der Vergangenheit, würde das alles sein, was noch von dieser legendären Kampfarena übrig blieb. Sakuras Gedanken wurden nach und nach klarer und sie nahm ihre Umgebung langsam aber sicher wieder bewusst wahr. Da vorne, gerade beim Parktor standen drei Gangautos der Kuramas, drei der Takas noch zwei weitere, nämlich dasjenige von Shizune und ein unbekanntes, welches wahrscheinlich dem Taka-Arzt gehörte. Sie ahnte auch schon, wer das war.  Ihr Verdacht wurde bestätigt, als sie Kimimaro hinter seinem Wagen hervorkommen sah, in der Hand einen Erste-Hilfe-Kasten, der wahrscheinlich noch mit einigen Zusatzaccessoires ausgestattet waren, die eine herkömmliche Box wohl nicht beinhaltete. Das waren nun einmal die Privilegien eines Arztes. Wie es schien war der Abtransport der Verwundeten schon in vollem Gange und man verteilte diejenigen, die nicht mehr im Stande waren, Motorrad zu fahren auf die verfügbaren Autos. Anscheinend waren im Gegenzug noch einige Kuramas und Takas aus den HQs hergekommen, um die Motorräder abzuholen, deren Besitzer nicht mehr in der Lage waren, zu fahren. „Saku!“ Eine allzu bekannte Stimme meldete sich aus dem Hintergrund und nur einen Augenblick später waren ihr Ino und Hinata, Erstere ziemlich stürmisch, um den Hals gefallen. Sie mussten mit Shizune hierher gekommen sein. „Flowie, pass doch auf, sie ist verletzt!“, wies Tenten die aufgeregte Ino zurecht, als Sakura zusammenzuckte. Verbrennungen waren eine mühsame Art von Wunden. Ino liess daraufhin sofort von ihr ab,  musterte sie prüfend und zugleich unglaublich besorgt. „Tut mir so leid, Saku… lieber Himmel, was hast du dir denn dabei gedacht?!“ „Schluss jetzt mit dem Gefrage, das hat Zeit! Wir gehen nach Hause!“, unterbrach Naruto die aufgekratzte Blondine und führte Sakura weiter in Richtung der Autos. Im Kopf der jungen Kurama drehten sich die Gedanken wie in einem Karussell und ihr Herz hatte immer noch nicht aufgehört, wie wild zu klopfen. Und das sollte sich vorerst auch nicht ändern. „Hey, dort drüben, passt auf!“, brüllte Hidan auf einmal laut in die Menge. Sakura, sowie alle anderen Umstehenden rissen erschrocken die Köpfe herum und was sie sahen raubte ihnen den Atem. Der Knall einer abgefeuerten Schusswaffe hallte in ihren Ohren, und bevor sie merkte WAS da gerade geschah, ertönte ein zweiter Knall, jedoch aus ihren Reihen, nämlich von Sasuke, der irgendwo eine Waffe her und diese reflexartig in Richtung der Area abgefeuert hatte, doch es war bereits zu spät. Aus den Trümmern hatte sich ein überlebender Riot erhoben, der selbst nur noch halb lebendig aussah, blutüberströmt und zerkratzt wie er war. Seinen Lauf hatte er direkt auf Itachi gerichtet, der gerade besorgt, neben seinem Bruder auf dem Platz stand. Auf den Warnruf hin drehte der Taka-Leader sich in Richtung Area um, genau wie die anderen, nur um seinen Widersacher noch einmal mit eigenen Augen sehen zu können, bevor sich eine Kugel mitten in seine Brust bohrte und er stöhnend zu Boden ging. In diesem Augenblick war es so still, wie schon lange nicht mehr. Ein Stöhnen kam aus der Richtung des Riots, Sasukes Kugel hatte ihn ins Bein getroffen, aber das interessierte jetzt gerade keinen. Der Erste, der sich rührte war Kimimaro, der laut nach Shizune rief, die natürlich sofort zur Stelle war und sich über den röchelnden Itachi beugte, dessen Shirt inzwischen schon vollgesaugt mit Blut war. „Verfluchte Scheisse!“, wetterte Shizune und drückte sterile Gazen auf die blutende Einschusswunde, jedoch war ihnen an den Gesichtern abzulesen, wie wenig Aussicht auf Erfolg sie dabei hatten. In die Reihen der Takas machte sich mehr und mehr Entsetzen breit, langsam schienen alle zu begreifen, was passiert war und sie sammelten sich um ihren Leader. „Halt durch, Boss!“ „Du kannst jetzt noch nicht gehen, Raven!“ „Diese verfickten Riots dürfen so nicht davonkommen!“ Sakuras Herz raste. Sie konnte es nicht fassen. Sie konnte und wollte es nicht glauben. Das durfte doch nicht… Sie riss sich von Naruto los, der erstaunlicherweise kaum protestierte und lief zu dem Taka-Pulk hin, der sich um den verwundeten Leader gesammelt hatte. In den Gesichtern der sonst so coolen und taffen Takas war pures Entsetzen zu lesen, so sehr fürchteten sie um ihren Boss. Inzwischen waren auch die Kuramas angekommen, sie sich wie selbstverständlich verteidigend um die Ansammlung von Takas stellte, um allenfalls Gegner abwehren zu können, wenn noch mehr auftauchten. Sakura drängte sich nun soweit vor, dass sie Sicht auf das schreckliche Szenario hatte, welches sich gerade vor den Augen aller abspielte. Shizune und Kimimaro schüttelten beide so endgültig die Köpfe, dass Sakura nun trotz des Schocks Tränen in die Augen stiegen. Ein solcher Schuss war tödlich. Selbst im Krankenhaus hätte man wohl nichts mehr für ihn tun können. Neben seinem sterbenden Bruder kniete der angeschlagene Sasuke der sich über ihn gebeugt hatte. Furcht, Wut, Trauer, all das stand dem sonst eher kühlen Demon so deutlich ins Gesicht geschrieben, dass Sakura nun nicht mehr anders konnte, als ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Es war schwierig zu sagen, was sie gerade fühlte, geschweige denn, was alle anderen gerade fühlten, aber die Furcht und die Trauer war gerade so allgegenwärtig, das sie alles andere mit ihrer Schwere überschatteten. „Das kannst du nicht machen“, stiess Sasuke hervor, weniger wütend, eher verzweifelt. Konan kniete auf der anderen Seite des sterbenden Leaders und weinte stumme Tränen, während sie Itachis Hand umklammert hielt. Auf Itachis Gesicht stahl sich ein schiefes Grinsen, trotz dem zermürbenden Schmerz, den er gerade erleiden musste. „Hilf mir…aufsitzen.“ Shizune zögerte, aber Kimimaro half sofort. Die Kurama-Ärztin drückte indes weiter Gazen auf die Wunde, obwohl sie wusste, dass das Unvermeidbare bald eintreten würde. Als Itachi nun halbwegs aufrecht da sass. „Schätze…“ Er hustete Blut. „Für mich ist’s soweit… macht’s gut Takas und…baut keine Scheisse…“  „Itachi!“, brüllte Sasuke wütend. „Warum gibst du einfach so auf?!“ Itachi hatte die freie Hand um das Handgelenk seines verzweifelten Bruders gelegt und grinste erneut. „Ich gebe nicht auf… aber manchmal geschehen Dinge, die sich selbst mit grösster Entschlossenheit nicht aufhalten lassen…pass…auf dich auf…kleiner Bruder und auf meine Konan…verlier' nicht deinen Willen… du weisst, was ich meine…“ Sasuke schien vor lauter Fassungslosigkeit darauf einfach keine Antwort zu finden. Er weinte nicht, aber Sakura spürte, dass er es am liebsten getan hätte. Die Finsternis in seinen Augen sprach Bände. Sakura liefen die Tränen nur so die Wangen hinunter, nein, Itachi war zwar nicht ihr Leader gewesen, aber sie hatte ihn trotzdem gerne gemocht, spätestens, nachdem sie auch andere Seiten von ihm erlebt hatte. Und er war nun mal der Bruder von Sasuke… Es war etwas vom Rührendsten, was sie je gesehen hatte, als alle anwesenden Takas ihr Hände auf Itachis Schultern, Arme und Beine legten und mit ihm tapfer warteten, bis alles vorbei war. Selbst die Verletzten waren hergekommen, um ihren Anführer in seinen letzten Momenten nicht alleine zu lassen. „Du warst ‘n Hammer-Leader“, sagte Suigetsu leise. „Der Mutigste“, flüsterte Shion weinend. „Der Coolste“, presste Karin zwischen zwei Schluchzern hervor. „Der Abgefahrenste.“ Deidara kniff die Lippen zusammen, als ob er kurz davor wäre, zu weinen. „Der Arroganteste“, grinste Sasori traurig und klopfte Itachi auf die Schulter, welcher daraufhin lächelte. „Der mit den geilsten Ideen.“ Selbst Hidans eingebildete Fassade brach in einem Moment wie diesem. „Der Beste“, schluchzte Konan und legte seine Hand an ihre Wange, worauf Itachis schwacher Blick sehr sanft wurde. „Der Beste…“ Zustimmung war aus der Taka-Meute hinaus zu hören. Die herrschende Atmosphäre wäre beinahe schön zu beschreiben, wenn nicht das Ereignis, der sie zu Grunde lag, so furchtbar gewesen wäre. Sakura wünschte, sie hätte irgendetwas tun können, irgendetwas, um all das rückgängig zu machen oder zumindest etwas, womit sie den Schmerz von Sasuke, Konan und allen anderen Takas hätte lindern können. Aber es blieb ihnen allen nichts anderes übrig, als hilflos mit anzusehen, wie der legendäre Itachi Uchiha, der Leader einer ebenso legendären Gang, gerade vor ihren Augen, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, verstarb.  Es war nicht möglich, das zu begreifen. Als Kimimaro Itachis Augenlider schloss, ertönte wieder vereinzeltes Schluchzen, ungläubige Ausrufe und zorniges Knurren aus der Taka-Meute. Sasuke hatte die Fäuste geballt. Er zitterte. Was würde denn jetzt als nächstes passieren? Sakura hatte eine dumpfe Vorahnung, was Sasuke tun würde, die sich schneller als erwartet auch bestätigte. „Hidan. Knarre.“ Sakura zuckte zusammen, als sie seine Stimme vernahm. Noch nie hatte er so geklungen. Sie hörte Rache und das Verlangen nach Vergeltung in seiner Stimme so deutlich, dass es ihr kalt den Rücken runter lief. „Demon, vielleicht sollte…“ „Halt die Schnauze und hilf mir“, fuhr Sasuke Hidan an und dieser hob nur beschwichtigend die Hände.  „Demon hat recht“, knurrte Suigetsu verbissen. „Er muss büssen.“ Der verletzte Riot konnte selbst nicht mehr laufen, jedoch versuchte er zitternd, das Weite zu suchen, was mehr oder weniger kaum klappte. Als er bemerkte, wie sich die Mörder-Blicke der Takas auf ihn richteten, machte sich Panik in seinem Blick breit.  Sakura versuchte zu verstehen, was dieser Typ gerade dachte. Er sah aus, wie wenn er etwas zu beweisen hätte, ja, wahrscheinlich würde er gar nicht mehr in seine Gang zurückkehren dürfen, ohne eine „Trophäe“, denn als Loser aus einem Battle zurückzukommen, war nicht bei jeder Gang etwas, das akzeptiert wurde. Es gab Gangs, die selbst gegenüber ihren Mitgliedern eine brutale Vorgehensweise bei „Versagen“ hatten und so wie sie die Riots einschätzte, waren sie genau so.  Nichts desto trotz, einige Takas, die noch nicht vom Battle angeschlagen waren, machten sich nun auf in Richtung des verletzen Riots, der mehr und mehr der Panik verfiel. Hidan stützte Sasuke der seine Waffe lud. Kurz streifte sein Blick den von Sakura, aber er war nicht wiederzuerkennen. Er sah böse aus. Nicht mehr und nicht weniger. Ob er sie überhaupt wahrnahm? Die Kuramas beobachteten das Geschehen natürlich, mischten sich aber nicht ein. Auch Ino und Hina, sowie diversen anderen Kuramas, stand der Schock ins Gesicht geschrieben, aber das war eine Sache zwischen Taka und Riot. Es waren Kisame und Yahiko, die sich auf den Riot stürzten und ihm brutal die Arme auf den Rücken drehten, sodass er schmerzerfüllt aufheulte. Gemeinsam schleiften sie ihn bis zum Ort des blutigen Geschehens, wo er den vernichtenden Blicken der Takas restlos ausgesetzt war.  Sakura tat er schon fast leid – so war er doch auch nur eine Marionette seiner Gang, manipuliert durch Angst und der Grausamkeit seines Leaders. Es musste so sein. Vor Sasukes Füssen warfen sie den Mörder seines Bruders auf den staubigen Boden, er rappelte sie jedoch schnell wieder auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Sasukes Augen. „Demon...Demon Eye…deswegen nennen sie dich so…“, stiess er hervor. Ja, Sakura verstand nun auch, warum die Takas ihm diesen Namen gegeben hatten. Er hatte von Natur aus einen finsteren Blick, aber das hier…das waren Augen, die einem Dämon würdig waren. „Du weisst was du getan hast“, konfrontierte Sasuke ihn eiskalt. „Jaja... es tut mir leid…“ Der Riot blickte zu Sasuke auf wie ein bettelnder Hund, aber die Panik und das Zittern verrieten, dass ihm bestens bewusst war wie ausweglos seine Situation gerade war. „Willst du noch irgendetwas sagen?“, fragte Sasuke. „Ich….bitte töte mich nicht, Demon…es ist…es ist unser Leader der….bitte…“ „ Dein Leader wird auch dran glauben müssen, da kannst du Gift drauf nehmen. Du hast die Waffe abgefeuert. Also: Letzte Worte?“ Der Riot sagte nichts, sondern versuchte sich jetzt, von seiner Panik getrieben loszureissen, obwohl er natürlich keine Chance hatte. Sakura hielt die Luft an, als Sasuke den Lauf seiner Waffe an die Stirn des Riots drückte, der nun noch energischer von den Beiden Takas festgehalten wurde.  Das konnte doch nicht der richtige Weg sein!  Sie bahnte sich einen weg ganz nach vorne, landete auf den Knien im Staub, sodass sie direkt neben Sasuke landete. Dieser drehte den Kopf zwar in ihre Richtung, sein dämonischer Blick veränderte sich aber nicht ein bisschen. „Das…das kann nicht die Lösung sein, Sasuke!“ Ihre zittrige Stimme rührte daher, wie sehr sie sich gerade vor ihm und der Aura von Rache und Mordgelüsten, die er ausstrahlte, fürchtete. „Ich weiss…es tut weh…und ich weiss, er ist es nicht wert…“, sie wies auf den Riot. „Aber Rache wird dich doch auch nicht erfüllen…mach das nicht…bitte…“ Ihr war bewusst, dass gerade jeder Einzelne hier sie anstarrte, manche fassungslos manche mehr nachdenklich. Aber das störte sie nicht. Was sie störte und ihr nun einen jähen Stich ins Herz verpasste war, dass er sich wieder von ihr wegdrehte, den Lauf aber nicht vom Riot weg nahm. Jeder hielt die Luft an, Sakura zitterte am ganzen Körper. Dann knallte es und der Riot sank zu Boden. Sakura war vor Schreck zusammengefahren. Als sie den toten Riot vor sich auf dem Boden liegen sah, hätte sie am liebsten vor Angst und vor Schock über das, was sie gerade aus einer Distanz von weniger als zwei Metern hatte mit ansehen müssen, davonlaufen wollen. Der Boden war blutgetränkt, Yahiko und Kisame hatten den leblosen Körper zu Boden fallen lassen. Sakura hatte noch nie etwas gesehen, was sie so sehr schockierte, wie das hier. Den brutalen Mord an diesem Riot, der manipuliert durch Angst sein jähes Ende gefunden hatte, war ein Teil davon. So jung ermordet, ohne eine zweite Chance erhalten zu haben. Dabei verdiente doch jeder eine zweite Chance. Und dann war da Sasuke. Der Mörder. Der Mörder.  Dieses Wort fühlte sich verbunden mit Sasuke viel zu unwirklich an, als dass es in ihren, ohnehin schon überforderten Kopf hätte hineingehen können. Er hatte in voller Absicht einen hilflosen Menschen ermordet. Hätte der Riot denn seine Lektion nicht gelernt, ohne, dass man ihn hätte töten müssen? Eigentlich war jedes Gangmitglied ein Mörder, wenn man so wollte. Aber ob jemand in einem Battle, im selbst gewählten Kampf starb oder seinem Widersacher hilflos ausgesetzt ermordet wurde,  waren zwei völlig verschiedene Seiten der Medaille. Sie weinte schon wieder, aber sie konnte beim besten Willen nicht anders. Der Schock sass ihr so tief in den Knochen, dass sie kaum noch Kontrolle über das hatte, was sie tat. Es war ihr nichts anderes möglich, als Sasuke ungläubig aus diesen tränenerfüllten Augen anzustarren, im Versuch, zu realisieren, was dieser Mann gerade getan hatte. Dieser Mann, dem sie vor nicht allzu langer Zeit so nahe gewesen war. Sie wollte ihn zugleich anschreien und in die Arme nehmen. Den Schmerz, den er durchlebte musste der blanke Horror sein, aber seine Tat war grausam – anders konnte man es nicht ausdrücken. Er wandte sein Gesicht wieder zu ihr, aber jegliche Gefühlsregung blieb aus. Er blickte lediglich in Sakuras schreckgeweitete Augen ohne auch nur ein bisschen seine kalte Maske abzulegen. Als er einen Schritt zurück machte, zuckte sie vor Schreck so sehr zusammen, dass sie beinahe rücklings umgekippt wäre, wenn sie sich nicht noch im letzten Moment mir der Hand hätte aufstützen können. Wie er da stand, in seinen zerfetzten Kleidern, blutüberströmt, mit diesem abscheulichen Blick im Gesicht, verspürte sie den Drang, sofort die Flucht zu ergreifen. Es war, als ob vor ihr eine völlig andere Person stehen würde.  Zwei warme Hände umfassten auf einmal ihre Handgelenke und zogen sie auf die Beine. Naruto und Gaara legten schützend ihre Arme um sie und führten sie von dem blutigen Geschehen weg, in Richtung der Bandenautos.  Jetzt spürte sie die Kälte wieder. Mehr als je zuvor. Selbst Gaaras Jacke half  nichts. Ein letzter Blick über die Schulter bescherte ihr den Anblick von der Ansammlung an niedergeschlagenen Takas, die sich um ihren verstorbenen Leader scharten und zu begreifen versuchten, was in dieser scheusslichen Nacht passiert war. Veränderungen – sie alle hatten  gespürt, dass sie bevorstanden. Aber dass sie dieses Ausmass annehmen würden, hätte sich niemand auch nur in den kühnsten Träumen ausmalen können. Was musste es für ein Gefühl sein, das einzig Gute zu verlieren, was von der eigenen Vergangenheit noch übrig war? Was für eine zerschmetternde Empfindung musste es sein, den Menschen, der einem am nächsten stand, zu verlieren? Die rasante Autofahrt, begleitet von den Sirenen der Polizei bekam sie nur wie im Traum mit. Die Strassenlichter zogen verschwommen an ihr vorbei, so unbedeutend und kraftlos, als ob sie gegen die herrschende Dunkelheit niemals bestehen könnten. Ino hatte es längst aufgegeben, auf eine Antwort seitens Sakura zu warten und hielt sie einfach nur fest, als ob sie fürchtete, dass sie demnächst vollends abdriften könnte. Gerne hätte Sakura ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen um sie machen müsse, jedoch brachte sie kein Wort über ihre kalten Lippen, so sehr sie auch wollte. Gaara sass am Steuer und legte eine nahezu filmreife Darbietung seiner Fahrkünste an den Tag, die Sakura aber irgendwie kaum wahrnehmen konnte. Ihr war bewusst, dass sie verfolgt wurden, denn sie hatten das einzige  Auto erwischt, das mit Bandensymbolen nur so zugepflastert war.  „Fahr über Südumfahrung, Gaara!“, wies Naruto an, dem es aufgrund seiner Blessuren verwehrt worden war, das Steuer zu übernehmen und er nun dazu gezwungen war, den Beifahrersitz zu hüten. „Schon klar, Big Fox. Dann landen wir in der südlichen Downtown, machen Ecke Vierundzwanzigste eine scharfe Kurve, ins East brettern, auf den Barder’s Circle, fahren rundherum, gehen links, kommen auf eine Gerade wo wir richtig aufdrehen, scharf rechts, landen im Schuppen, stehlen uns aus den Autos und verschwinden in den Tunneln. Keine Panik, ich hab das schon im Kopf.“ „Weiss Shika denn, dass wir den Schuppen brauchen?“ Naruto sah den Fahrer prüfend an, dieser schüttelte aber nur den Kopf. „Es enttäuscht mich, dass du mich das überhaupt fragst. Klar weiss er das! Alles vorbereitet und jetzt schalt mal ‘nen Gang runter, okay?“  Es wäre eigentlich völlig normal, wenn Sakura in so einer Situation vor Adrenalin beinahe die Decke hochgehen würde. Aber es schien in diesem Moment alles anders zu sein. Ihr Herzschlag war langsam, ihre Gedankengänge verzögert, ihre Gefühle durcheinander. Was zum Geier stimmte mit diesem Universum nicht?! War es denn bitte gerecht, jemandem alles zu nehmen und anderen dafür alles zu lassen?  Das konnte doch alles nur ein verdammt böser Albtraum sein! Solche zermürbenden Gedanken strichen ihr durch den Kopf, während an ihr in einem halsbrecherischen Tempo die Stadt vorbeizog. Soweit sie es erkennen konnte verliessen sie gerade die Südumfahrung und drangen in die Downtown vor, wo es nun darum ging, die Polizei durch Hakenschlagen auf Abstand zu halten und Vorsprung zu gewinnen. „Diese verfluchten Bullen sind schnell heute!“ Vor ihnen tauchte ungefähr fünf Minuten später der Barder’s Circle auf, ein überdimensionaler Kreisel im East, den Gaara nun in der falschen Richtung anfuhr, glücklicherweise waren nur vereinzelte Autos unterwegs, was zu dieser Uhrzeit kein Wunder war. Gleich bei der ersten Abzweigung drehte er scharf links und drückte aufs Gas, da nun diese besagte Gerade vor ihnen lag, die ihnen etwas Zeit verschaffen konnte, wenn sie Glück hatten. „Wirst du jetzt noch zum Geisterfahrer oder wie?“ Naruto schüttelte den Kopf. Gaara zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch war’s wert. Einige Sekunden beschert uns jedenfalls ihr anfängliches Zögern. Und du würdest es sowieso genauso machen, Big Fox.“ Die Cops hatten sich im Endeffekt entschieden, auch in die Gegenrichtung zu fahren, um die Kuramas nicht entwischen zu lassen, jedoch hatten sie schon einen Moment gezögert. Und jede gewonnene Sekunde war hier Goldwert. „Ist bestimmt ein Neuer am Steuer! So ‘nen Bullen-Azubi!“, wetterte Gaara.  Nun war es gleich soweit. Der „Schuppen“ war eine Vorrichtung, entwickelt von den Kuramas, die ermöglichte, bei Fluchten wie derjenigen, die gerade im Gange war, plötzlich von der Bildfläche zu verschwinden. Man drehte scharf rechts in eine Nebenstrasse des Easts, drehte daraufhin sofort wieder rechts und landete in einem unscheinbaren Schuppen, der eigentlich offen stehen sollte, wenn das so vorgesehen war. Man bremste ab, stieg aus, zog einen Hebel und das Schuppentor, eine Art Falltor schloss sich sofort. Im Schuppen gab es einen Hinterausgang, der noch etwas weiter durch die Hinterhöfe des Easts führte und nach etwas zehn Minuten Fussmarsch erreichte man einen der Tunnel, der einen direkt ins HQ brachte. Ein weiterer Teil des über Jahre ausgeklügelten Systems, dass dem Überleben der Gang diente. Es dauerte nicht mehr lange, bis es soweit war und der Moment der Entscheidung da war.  „Der Abstand sollte knapp reichen. Haltet euch fest Mädels! Vielleicht müssen wir nachher rennen!“, rief Naruto und schon im nächsten Moment riss Gaara den Wagen mit quietschenden Reifen herum, driftete um die Kurve und gab kurz nochmal Gas. Der Schuppen stand offen und Gaara platzierte das Auto so gekonnt in der Garage, das man hätte meinen können, er mache das jeden Tag. Bevor sie aussteigen konnten, fiel das Tor schon hinter ihnen zu und sie bemerkten einen Schatten: Ein Kurama, genauer gesagt, Sora. Er musste das Tor auch geöffnet haben. Jetzt hiess es,  still sein. Ein Glück, dass noch kein Schnee lag, sonst hätten sie das mit dem Schuppen glatt vergessen können. Allesamt hielten sie die Luft an, versuchten so ruhig zu sein, wie es ihnen irgendwie möglich war. Dann hörten sie sie Polizeiautos vorbeifahren und erst, als die Motorengeräusche abgeklungen waren, wagten die Kuramas, sich zu rühren. „Schuppen sei Dank“, seufzte Gaara leise und lehnte sich erschöpft zurück. Er hatte ganze Arbeit geleistet.  Als sie aus dem Wagen stiegen wurden sie bereits von Sora begrüsst. „Alles klar bei euch?“ Die trüben Gesichter mussten für sich sprechen und spätestens, als sein Blick auf die völlig fertige Sakura fiel, sollte ihm bewusst werden, dass eben genau nicht alles klar war. „Raven ist gefallen“, war Naruto schroffe Antwort.  Sora erschrak, das  würde man  auch aus zehn Metern Entfernung erkennen, aber er unterliess es, weitere Fragen zu stellen, denn jetzt war definitiv nicht der richtige  Zeitpunkt dafür.  „Lasst uns gehen. Das war eine üble Nacht“, brummte Naruto. Selbst ihm merkte man an, dass er völlig ausgelaugt war von dieser grauenvollen Nacht. Der Schuppen lag nur etwa eine Viertelstunde vom HQ entfernt, wenn man die Abkürzung durch die Tunnel nahm. Durch die Hinterhöfe gelangten sie zu einer weiteren verlassenen Garage, am Rande des Little Easts, in der man ebenfalls Zugang zu den Tunneln hatte.  Sakura zitterte am ganzen Körper. Es fühlte sich unwirklich an, durch die Nacht zu laufen, es fühlte sich unwirklich an, durch die Tunnel zu gehen und am Schlimmsten fühlte es sich an, im HQ anzukommen.  Sie wurden in Empfang genommen, jedoch war die verheerende Nachricht bereits bis hierhin durchgedrungen. Die anderen waren alle schon eingetroffen, so hatten sie das Glück gehabt, die unscheinbaren Autos zu erwischen, mit denen man ganz gemütlich ins HQ hatte brausen können. Das Lazarett platzte wieder einmal aus allen Nähten, da auch schon viele Verletzte des Outers direkt von der DDM hierher gebracht worden waren. Wie zu erwarten gewesen war wurden sie mit Fragen nur so bombardiert und von allen Seiten bedrängt, bis Naruto die Notbremse zog. „Haltet eure verdammten Fressen und geht uns aus dem Weg! Ihr kriegt eure Antworten schon noch, aber nicht jetzt! Zur Hölle mit euch!“, fluchte er vor sich hin und begleitete Sakura zum Krankentrakt. Bevor sie aber die hölzerne Flügeltür öffnen konnten, sprang schon Tsunade aus dem Raum und entdeckte Sakura. Die junge Kurama wusste, wie sie gerade aussehen musste. Aber es war ihr im Moment alles so gleichgültig. Sie wollte diese schrecklichen Gedanken, die Erinnerungen an diese scheusslichen Bilder einfach nur vergessen, aber dass man sich um sie sorgte, wollte sie auf keinen Sie war nicht diejenige, die das Leid ertragen musste. Sasuke und die Takas war die Leidtragenden. Was würde dieser Verlust mit Sasuke machen? Würde er ihn gänzlich zerstören? „Sakura! Hallo, antworte doch mal!“, rief Tsunade verzweifelt und zugleich schockiert über den Zustand ihrer Nichte. „Was zum Teufel ist passiert?!“ Sakura hätte wirklich Antworten wollen, sie öffnete sogar den Mund, jedoch brachte sie keinen Ton raus.  „Deine Arme…Mäuschen, was…“ Es mussten Tränen sein, die ihr aus den Augenwinkeln rannen, anders konnte sie sich ihre nassen Wangen nicht erklären. Die Besorgnis ihrer Tante wich urplötzlich Wut, als sie sich dem müden Naruto zuwandte. Mit voller Kraft holte sie aus und schlug Naruto mit der Hand ins Gesicht. „Hab ich dir nicht gesagt, sie soll nicht mehr in Battles mitmischen?!“ Naruto verzog schmerzverzerrt das Gesicht und taumelte, da er selbst kaum mehr die Kraft aufbrachte, irgendwie entgegenzuhalten. Gaara konnte ihn gerade noch stützen, bevor er vollends die Balance verlor. Der Leader reagierte aber nicht protestierend oder wütend, sondern eher resignierend und akzeptierte die Ohrfeige einfach so, was ihm gar nicht ähnlich sah. „Es ist nicht seine Schuld…lass ihn in Ruhe…“, flüsterte Sakura. Mit aller Kraft hatte sie es geschafft, etwas zu sagen. Ihren besten Freund traf überhaupt keine Schuld und das musste sie Tsunade mitteilen. „Er und Gaara… haben gut auf mich aufgepasst…bin selbst reingelaufen…“ Tsunade stiegen Tränen in die Augen und sie schloss ihre Nichte in die Arme. „Was fällt dir eigentlich ein, Sakura?!“ Ihre Tante sah wohl ein, dass jede Strafpredigt in ihrem jetzigen Zustand vergebene Liebesmüh wäre, deshalb beliess sie es bei einem strengen Blick, dann führte sie Sakura in den Krankentrakt. Als sie in das Lazarett eintraten, gefolgt von Naruto, Ino und Hinata, schlug ihnen bereits der Geruch nach Desinfektionsmittel entgegen, begleitet von dem schmerzerfüllten Wimmern und dem Stöhnen von Verletzten. In ihrem Augenwinkel nahm sie einen Outer-Kurama wahr, dem einer dem Shizune gerade eine Kugel aus dem Bein zu entfernen versuchte. Er hatte irgendetwas zwischen den Zähnen, wo er drauf beissen konnte, damit er nicht laut los schrie, als sie ihm mit einer Pinzette das Ding herausoperierte. Hier im HQ war es kaum möglich, die Leute für solche Eingriffe zu betäuben, da die nötigen Mittel nicht vorhanden waren. Lediglich eine lokale Betäubungssalbe konnte Shizune verwenden, deren Wirkung war aber nicht immer effektiv, besonders nicht bei solchen Wunden. Tsunade führte Sakura zu einem Stuhl, wo sie sich nun ihre Brandwunden vornahm. Naruto schilderte ihr niedergeschlagen, was geschehen war und warum Sakura solche Verbrennungen davongetragen hatte, jedoch drifteten Sakuras Gedanken wieder ab und sie bekam somit nicht mit, was Naruto alles erzählte. Nur den Namen „Demon“, hörte sie einmal fallen. Demon. Ob er auch gerade verarztet wurde? Hatte er es ins HQ geschafft? Sie hoffte es inständig.  Obwohl kein Arzt der Welt eine so tief verletzte Seele hätte heilen können. Der Morgen dämmerte bereits, als Hinata und Ino die verarztete Sakura in den Mädchenschlafraum begleiteten, wo sie in Ruhe würde schlafen können. Tenten und Temari waren nicht in dem Schlafraum anzutreffen, wahrscheinlich unterstützten sie noch Tsunade, Shizune und die anderen Helfer im Lazarett. Sakura fiel regelrecht in die weichen Laken hinein, vergrub ihren Kopf im Kissen und wollte einfach an nichts mehr denken. „Du bist echt mutig, Sakura. Das wollte ich dir noch sagen, bevor du einschläfst“, flüsterte Ino sanft. „Und stark. Stärker als wir beide zusammen“, fügte Hinata genauso leise an. „Schlaf gut.“ „Danke…“, hauchte Sakura zurück, dann war sie weg. Die Gedanken an das Erlebte sollte auch der Schlaf nicht wegtilgen, nein. Bis tief in ihre Träume verfolgte sie das Blut und das hässliche Geräusch von Schusswaffen, die Schreie und der erlebte Schmerz unerbittlich. Selbst die Dämonenaugen liessen nicht mehr von ihr ab. Er spürte seinen Puls rasen. Sein Rücken glühte, die Verbände juckten. Stechender Schmerz stieg von seinem Bein auf. Dunkelheit umschloss ihn wie ein Vorhang, nahm ihm jegliches Licht. In sich fühlte er die Leere. Es war eine schmerzhafte Leere, so schmerzhaft, dass sich all seine Muskeln verkrampften. Entzwei gerissen, ein Teil von ihm fehlte. So fühlte es sich an.  Es gab Löcher die sich nicht füllen liessen. Er würde niemals die klaffende Lücke, die sein Bruder hinterliess, kitten können. Seine Familie war tot. Und auch er fühlte sich nicht mehr lebendig. Ein Teil von ihm, ein riesiger Teil, war heute Nacht gestorben. Als ob das Universum ihn für etwas bestrafen wollte, in dem es ihm alles nahm, was er liebte.  Schmerz. Schmerz. Überall nur unerträglicher Schmerz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)