Geschenk
»Ich liebe Regen, nass werden dagegen finde ich widerlich!«
»Aber Penny«, Sheldon begann sie zurechtzuweisen, »du kannst nicht wahrlich behaupten etwas zu lieben, dessen Hauptbestandteil substantiell jene Eigenschaft darstellt. Mal von ihren Molekülen und Stoffen abgesehen! War dies verständlich für den intellektuell einer jungfräulichen Maiskönigin?«
»Oh ja, das geht, Schätzchen!«
»Gewiss nicht, es ist«, begann Sheldon, wurde dann jedoch von seiner Lieblingsnachbarin zum wiederholten Mal an diesem Abend unterbrochen. »Trägst du gerne Boxershorts?«
»Nein. Diese belanglose und obskure Freiheit für mein primäres Geschlechtsorgan gewinnt keine Vorteile durch so einen luftiges stück Stoff, und eine Zurschaustellung für sexuelle Neckereien liegen nicht in meinem Interesse.«
»Auch nicht, wenn es eine Unikate Star Trek Boxershort mit einer Unterschrift von diesem Nimoy ist?«
»Wohl kaum möglich.«
»Geh ab und zu nach draußen in die Welt, unterhalte dich mit Leuten, vielleicht sogar beim Shoppen mit Freunden! Sollten wir mal machen ...«
»So etwas ist nicht lukrativ und überhaupt nicht erwägenswert!«
Schweigend übergab die blonde Frau ihm ein kleines unscheinbares Päckchen. Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper besah sich das kleine eingepackte Geschenk und hielt es skeptisch in seiner linken Hand. Vorsichtig entpackte er es ordnungsgemäß, mit Fingerspitzen Gefühl und zum Vorschein kam ein farbiges Stoffbündel, welches er sorgsam auseinander faltete.
»Happy Birthday Shelly!«
»Oh! OH grundgütiger. O-o-oh, Pe-P-enny!«
Der Physiker hielt mit zitternden Händen sein Präsent nach oben ins Licht und rang nach seiner geistigen Fassung. Ehe jemand etwas sagen konnte, war Sheldon binnen weniger Sekunden verschwunden. »Das war geplant oder Penny?«, erkundigte sich Leonard schelmisch grinsend. »Jop. Sonst hätte er uns wie jedes Jahr wieder einen Vortrag gehalten, wie schwachsinnig doch das Geschenke schenken ist und bla.«
»Super«, knurrte Howard sarkastisch und blickte dann mürrisch zu Sheldon, welcher breit grinsend wieder seine Anwesenheit darstellend Präsentierte. »Wie lange müssen wir ihn jetzt so ertragen?«
Sheldon stand nur noch mit seiner Mr. Spock Boxershorts, Handsigniert von Leonard Nimoy, im Wohnzimmer und stellte sie überglücklich zur Schau.
Telefonsex?!
Eines Spielabends saßen alle Freunde beisammen und unterhielten sich über ihre neusten Bluetooth Headsets, während Penny zum wiederholten Mal einfach weiterhin ihre Hawaii Pizza aß, und zeitgleich Howards Flirtversuchen und perfiden Anmachen aus dem Weg ging. Nebenbei noch versucht war, Leonards Blicke, für sich zu Gewinnen weitgehend Ignorierte. Sheldons vage Unternehmungen sie mit in ihr intellektuelles Gespräch einzubinden und schließlich einfach mit: »Aha«, »Okay« und »Jo« quittierte, wurde an diesem Abend mit nur einer Frage völlig aus der Bahn geworfen, was zur Folge hatte, das ihre Pizza im Hals stecken blieb. Penny erstarrte.
»Nun, meine Herren, ich schlage vor, dass wir unsere neue internationale Verbindung adäquater Kommunikationen erfassen und mit TS beginnen, damit wir uns daran erfreuen können und der Spaßfaktor sich maßgeblich erhöht. Wusstet ihr, das Kommunikation ein Austausch oder Übertragung von Information im Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis oder Erfahrung darstellt? Mit »Austausch« ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen gemeint!«, belehrte Sheldon an alle gewandt und fixierte seinen besserwisserischen Blick hauptsächlich auf Penny.
»Bin dabei«, ignorierte Leonard Hofstadter bewusst Sheldons letzten Worte.
»Ich schließe mich Leonard an, Raj?« Raj grinste zustimmend. »Penny?«, erkundigte sich nun Howard zuversichtlich.
»TS?!«
»Ja, das macht Lust und WIR alle zusammen … Kann nur spaßig werden!«
Die blonde Frau schmiss ihr letztes Stück Pizza zurück auf ihren Teller und stürmte aus der Wohnung mit den Worten: »Bei euren perversen Spielen mach ich nicht mit, ihr Schweine. Soweit kommt es noch, das mit euch zu machen!«
Es folgte kurz Stille, bis Sheldon sie fragend unterbrach.
»Was hat sie gegen Teamspeak?«
