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Gin Tonic

How to train a Wanna-Be
von

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Go away...or I'll hurt you.

Ich springe auf den Bahnhof. "FEROX!" Brülle ich in die Menge. Die Menschen drehen sich zu mir um.

"Ferox, wer ist das?" Der Knirps folgt mir aus der U-Bahn.

"Mein süßer, kleiner Schatz. Und jetzt verpiss dich endlich!"

Ich lege mir die Kopfhörer um den Hals und sehe mich in der vollen Halle um. "Dreckskerl!" Knurre ich und Spucke aus. Plötzlich höre ich ein tiefes Knurren hinter mir und schon reißt mich ein schwarzer Schatten von den Füßen.

Ich taumle und stürze gegen einen Pfeiler.

Mit schweren Pfoten stützt sich ein riesiger Hund auf meinem Oberkörper ab. Sein Körper ist übersät von Narben und am linken Ohr trägt er einen Ohrring. Ein Stachel-Halsband ziert seinen Nacken.

Mit kaltem Auge fixiert er mich.

Möchte-gern-Punki kreischt panisch auf.

"Kannst du mal die Fresse halten?!?" Fahr ich ihn an.

Ich pikse den Dobermann in den Bauch. "Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen!" Ich küsse ihn auf die kalte Schnauze. Er knurrt leise. "Und jetzt runter von mir!" Ich schubse ihn von mir runter und er bequemt sich gnädiger weise dazu, seine Körper freiwillig etwas zu bewegen. Er schüttelt seine Kopf mit dem blindem, rechten Auge.

Ich werfe ihm einen Brocken Fleisch aus meiner Hosentasche zu. "Hier mein Schatz!" Ferox frisst ihn gierig. Dann verpasst er mir einen blutigen Kuss auf die Wange. Ich ziehe an seinen Lefzen. "Aufgehst, Kleiner!" Ich gebe ihm einen Klaps auf den Hintern.

"Du heißt also Ferox... Hi, ich bin Kenai." Oh Mann! Mini Punki hatte ich ja fast schon vergessen! Ferox knurrt und schnappt nach Kenias Hand, die er ihm entgegen streckt.

"Nicht mal mein Köter mag dich." Stell ich trocken fest.

"Verpiss dich bevor er noch an dir knabbert. Du musst doch sicher in die Schule, oder Heim, zu Mami und Papi! Verschwinde und gehe anderen aus die Nerven!"

Mit großen Schritten verlasse ich den Bahnhof und tauche in die dunklen Gassen ein.

Mein Reich.

Die Häuser sind schmutzig und verkommen, überall liegt Müll. Doch wenn man weiß wo, kann man auch hier das Paradies finden.

"Nö! Bin weggerannt!" Der Knirps rennt praktisch neben mir her um mit meinen langen Schritten mithalten zu können.

Jetzt reicht's! Ich fahre herum und lächle gefährlich auf ihn herunter.

"Man sieht's!" Ich pinne ihn an der Hauswand fest.

Er quiekt wie ein kleines Schweinchen.

"Teure Marken Klamotten, mit künstlichen Löchern. Weißt du überhaupt wie echte Löcher aussehen?" Ich reiße kurz an seinem Ärmel. Mit einem grässlichem kreischen reißt der Stoff von dem schweineteueren T-Shirt.

Kenai keucht auf.

"Geschniegelt und gestriegelt..."

Ich wuschle ihm durch die Harre.

"... Möchte Wette, du hast noch nie einen blauen Flecke gehabt, was?"

Ich boxe ihm hart auf die Schulter, er schreit auf. Mit Großen, blauen Augen sieht er mich an. Ich Drücke ihn noch heftiger gegen die Wand und reiße an seiner Jacke.

"Mini-Muskeln made im Fitnessstudio." Bemerke ich fies.

"Keine Tattoos, Piercings und..."

Ich beuge mich zu ihm hinunter

"... Keine Narben..."

Blanke Panik steht in seinen Augen, als ich mit meinem Messer eine fein, rote Linie unter seine linke Augenbraue male.

Sein heißes Blut mischt sich mit dem Schweiß auf seiner Stirn.

"...und das wichtigste: das gewisse Maß an Schmutz!"

Ich schleudere ihn in eine Pfütze. Breitbeinig stelle ich mich über ihn.

Er rappelt sich mühsam auf und sieht mich ängstlich an.

Blut tropft von seinen langen Wimpern.

"Na? Willst du immer noch von Zuhause abhauen?"
 

"Tox! Wir haben schon gedacht, dass du nie mehr kommst!" Brüllt Kyo mir entgegen.

Wer's glaubt wird selig.

Willkommen im Paradies.

Ich lass mich in meinen Autositz fallen, den wir mit vier anderen in einen alten LKW Anhänger geschleppt haben.

Die Wände des Anhängers sind bunt mit Graffiti besprüht. "Seit froh! Ich hab' euch nen Wanna-be vom Hals geschafft!"

Ich schnappe Kyo den Joint aus der Hand.

Der LKW ist unser Treffpunkt.

Kyo, Ben, Jon und Tea.

Kyo sorgt für den Alk, Ben für den Stoff, Jon für die Musik und Tea ist unser Gothic Girl. Wir leben alle auf den Straßen. Und wer gerade Zeit, oder, vielmehr Bock hat, kommt hier her. Auf den Schrottplatz. Ins Paradies.

"Hab ihm ein bisschen Angst gemacht..." Ich grinse bösartig, während ich einen tiefen Zug vom Joint nehme.

"Charmant wie immer, das ist unser Tox!" Tea wuschelt mir durch die Haare. Ich knurre leise. "Jetzt hab ich aber Angst!" Flötet sie.
 

Es ist schon spät, als ich das Paradies verlasse.

Ich muss Ben und Jon nicht unbedingt dabei zuschauen, wie sie übereinander her fallen... Tea ist schon langer weg und Kyo auch.

An irgendeine Haltestelle verschwindet Ferox. Ich muss ihn wohl oder übel morgen abholen.

Mein Nachtquartier wird ein kleiner, geschützter Mauervorsprung.
 

Ein Seufzer durchreißt die Stille.

Ist er zurück?

Ich hebe schwach den Kopf.

Die Kälte umfängt mich.

Küsst die Kratzer auf meiner Haut.

Ein Wispern im Dunkeln.

"Tanz mit mir!" Ein Windhauch spielt mit meinen Haaren.

"Sing mit mir!" Kreischt der Regen.

"Hast du mich vermisst?"

Die Tür fällt klickernd ins Schloss.

"Vergib mir." Seufzt die Kälte.

Der Windhauch versteckt sich in den Spinnweben unter der Decke, der Regen verstummt und feige versteckt sich die Dunkelheit vor meinen blinden Augen.

Nur die Kälte bleibt und hält mich in ihrer eisigen Umarmung.



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