This is war von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 6: Unausgesprochene Gefühle ----------------------------------- „Du musst still halten!“ Nami blicke streng auf, musste jedoch feststellen, dass ihr Gegenüber den Blick abgewandt hatte. Wasser tropfte von den schwarzen Haaren hinunter auf die Tischplatte. Nami wandte sich wieder ihrer Schulter zu und vernähte diese vorsichtig weiter. Auch wenn Zorro sie nicht richtig getroffen hatte, so hatte er dennoch einen guten Treffer erzielt. Robin hatte viel Blut verloren. Umso wichtiger war es die Wunde möglichst gut und schnell zu versorgen. Nami bemühte sich daher die Stiche möglichst eng zu setzen und arbeitete konzentriert, wobei sie Robin’s Wiederwillen dennoch deutlich spüren konnte. Die andere verzog keine Miene, hatte kein Wort gesagt, seit Nami ihr hierher gefolgt war. Doch ihre Ausstrahlung machte Nami deutlich, dass sie noch wütend auf sie und die Umstände war. Man konnte immerhin nicht behaupten, dass die ganze Sache besonders glücklich verlaufen war. 
„Danke“, sprach Nami schließlich leise, während sie die letzten Stiche setzte. Nun sah Robin sie doch an, wobei es diesmal Nami war, die nicht aufblickte, sondern sich gänzlich auf ihre Arbeit konzentrierte. Wenn sie nicht wollte, dass es eine hässliche Narbe gab, dann mussten die Stiche eng beieinander gesetzt werden. Zumindest das hatte sie in den Jahren gelernt in denen sie sich immer um Zorro Wunden hatte kümmern müssen. 
„Ich weiß, du wolltest mir helfen und du bist nur wegen mir da hinein geraten. Also… danke, dass du mir geholfen hast.“ Nami beugte sich vor und biss den Faden durch, nachdem sie diesen verknotete hatte. Erst dann würde sie den Blick wieder heben, um Robin anzusehen, und auf deren Gesicht ein schwaches Lächeln erkennen können. 
"Freu dich bloß nicht zu früh", meinte sie nur, wobei sie die Hand der anderen unsanft zu sich heran zog. Eine Geste bei der Robin doch das Gesicht schmerzlich verziehen musste. Und doch schien das Lächeln nicht so ganz aus ihrem Gesicht verschwinden zu wollen. Nami fädelte einen neuen Faden ein, bevor sie begann die zweite Wunder zu vernähen. Hier machte sie nicht ganz so sanft weiter, wie zuvor. Etwas das Robin aber nicht wirklich zu stören schien. 
"Wieso bist du her gekommen?" Durchbrach diese schließlich die Stille. Nami machte unbeirrt weiter und tat fast so, als hätte sie die Worte der anderen nicht wahr genommen. 
„Nami?“ hakte Robin nach, als sie nicht reagierte, doch auch jetzt antwortete Nami nicht sofort. Spielte es denn wirklich eine Rolle? Vermutlich tat es das, denn sie beide wussten, dass Nami in gewisser Weis zwischen den Stühlen stand und sie genau damit immer wieder zu kämpfen hatte. Nami hatte nie eine Entscheidung zwischen den beiden treffen wollen oder es gekonnt. Und wenn, ja dann war die Entscheidung augenscheinlich meistens zu Zorro Gunsten ausgefallen. Umso verwunderlicher mochte es nun sein, dass Nami hier saß und Robin wohl auch relativ schnell gefolgt sein musste. Etwas das wohl bedeutete, dass sie Zorro sich selbst überlassen hatte. 
„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, sagte sie schließlich und es entsprach der Wahrheit. Zwar machte sie sich auch um Zorro Sorgen, doch sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass er einiges einstecken konnte und so würde er das schon irgendwie überstehen. Zumindest hatte sie ihn von der Straße weg geschafft, mehr hatte sie jedoch nicht für ihn tun können. Sie würde ihn auch nicht ewig beschützen können, wenn er so weiter machte wie bisher. 
 „Ist dem so?“ der neckende Unterton in Robins Stimme war nicht zu überhören. Kurz darauf verzog sie dann doch wieder das Gesicht. Nami hatte ihr die Nadel in die Hand gerammt und drehte diese nun langsam in der Wunde. 
„Du überspannst den Bogen“, gab Nami zurück und zog die Nadel wieder heraus. Trotz allem schien Robin immer noch ihren Spaß zu haben, auch wenn Nami nicht ausmachen konnte, was der Grund dafür war. Leise seufzte die junge Frau, ehe sie ihre eigentliche Arbeit fortsetzte. Wieder legt sich Schweigen über sie, wobei Nami es nicht unbedingt als unangenehm verzeichnen würde. Es trug zumindest dazu bei, dass sie ihre Arbeit recht schnell beenden konnte. Erneut beugte sie sich vor, nachdem sie den Faden verknotet hatte, und biss diesen durch. Sie würde sich zurücklehnen, um Robin einen Moment zu beobachten. Diese blickte hinunter auf ihre Hand und betrachtete Nami’s Arbeit, bevor sie sich eine dünne Jacke überstreifte. 
"Du solltest den Arm nicht zu viel bewegen." 
"Das ist nicht das erste Mal, dass ich verletzt bin. Ich weiß schon, was ich meinem Körper zumuten kann", erwiderte Robin mit einem leichten Schmunzeln, bevor sie sich erhob. Sie begab sich zu der kleinen Küchenzeile und würde sich daran machen etwas Kaffee aufzuschütten. Nami blickte ihr nach, ließ den Blick kurz über den schlanken Körper gleiten, richtete den Blick dann aber doch wieder aus dem Fenster. Das es Nacht war ließ sich nur daran erkennen, dass die Stadt durch die Licher der Stadt erhellt wurde. Der Abschaum der Straßen kroch aus seinen Löchern. Es war wohl gut, dass sie sich dem heute nicht weiter aussetzen musste. Robin kam wieder zurück an den Tisch und würde sich mit ihrer Tasse zu ihr setzen. 
"Soll ich dich begleiten, falls er noch einmal auftaucht?“ Sie hatte vorhin erwähnt, dass sie noch einmal in die Bar musste, wenn sie etwas essen wollten. Nami kaufte selten etwas ein, versuche sich mit über die Bar zu versorgen und das klappte auch ganz gut. Heute würde sie wohl etwas für zwei holen müssen. 
"Sei nicht albern", murmelte Nami und wandte sich wieder der Älteren zu, die nun einen Schluck aus ihrer Tasse trank. "Ich lebe nun schon lange genug hier und kann gut auf mich selbst aufpassen. Sanji ist auch noch da. Ihr beide solltet heute nicht noch einmal aneinander geraten." Die bisherigen Auseinandersetzungen hatten ihr wahrlich gereicht und so war Nami vorerst darauf bedacht die beiden voneinander fern zu halten. Das es nicht von Erfolg gekrönt sein würde, das ahnte sie bereits jetzt. Zorro würde das alles einfach nicht auf sich sitzen lassen und Nami wusste auch, dass sie kämpferisch keinem der beiden etwas entgegenzusetzen hatte. Innerlich seufzte sie. Kaum zu glauben, dass es Dinge gab, die das Leben hier noch unangenehmer machten, als es ohnehin schon war.
 "Ich würde schon mit ihm fertig werden." 
"Das ist mir durchaus bewusst." 
 "Du solltest aufhören ihn in Schutz nehmen zu wollen.“ Nami’s Augen zuckten wieder hinauf zu ihr. Was sollte sie sagen? Auch das war ein Gespräch, welches sie schon zur Genüge miteinander geführt hatten und was sie noch nie auf einen Nenner gebracht hatte. 
"Und du solltest aufhören mit mir ständig einen Streit deswegen anzufangen." Robin hob eine Hand, in einer beschwichtigen Geste und wandte sich wieder ihrem Kaffee zu. Vermutlich war es für sie beide besser es nun dabei zu belassen. Der Tag hatte auch so schon genug Konflikte mit sich gebracht und man musste die Nerven nicht noch weiter ausreizen, als es ohnehin schon geschehen war. 
"Ich werde mich umziehen", sagte sie schließlich und erhob sich, um in ihrem Schlafzimmer zu verschwinden, wo sie sich ein paar andere Sachen anzog. Wenn sie in der Bar war kleidete sie sich automatisch etwas aufreizender, denn die Jungs mussten schließlich bei Laune gehalten werden, damit sie ordentlich tranken und sich Nami’s Kasse füllte. So sehr es ihr auch zu wieder war, das war einfach Teil des Geschäftes, gerade auf einer Insel wie dieser. Wenn sie allerdings zu Hause war, sah es etwas anders aus. Nami zog bequeme Sachen vor, die zwar immer noch ihre Figur betonten und ihre Reize deutlich machten, doch es war letztlich ein völlig anderes Bild. Zwar würde sie nun nicht in die Bar gehen, um zu arbeiten, doch da sie dort ein gewisses Bild zu verkörpern hatte würde sie gewiss nicht in Jeans und einem weiten Pulli dort auftauchen. Gerade war sie dabei sich ihre Bluse aufzuknöpfen, als sie Schritte hinter sich hörte. Robin lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete sie dabei, wie sie sich umzog. 
 "Früher hatten wir mehr Zeit." 
"Die Dinge ändern sich." Nami sah noch einmal in den Spiegel, dann wandte sie sich ab und kam langsam auf die andere zu. Früher, als sie noch im Rogers gearbeitet hatte, hatte sie drei Abende frei gehabt und so hatten sie auch mehr Zeit gehabt, um miteinander zu reden, wenn Robin mal wieder in der Stadt war. Durchaus ein bedeutender Unterschied. Hinzu kamen noch andere Verpflichtungen und Sorgen, die nicht einfach aufhörten zu existieren. Und wenn Robin wieder weg war? Dann musste sie dennoch weiterhin sehen, wie sie zurecht kam. Alles auf Eis zu legen wäre daher durchaus ein fataler Fehler. Sie konnte das Geschäft nicht einfach schleifen lassen. Der heutige Abend war somit eine der seltenen Ausnahmen, die Nami genießen konnte auch, wenn sie ihren kurzen Besuch dazu nutzen würde, um sicherzugehen, dass Sanji ihr keinen Idioten in die Bar geholt hatte. 
 "Heute Abend haben wir die Zeit, okay?" murmelte sie leise, als sie schließlich vor Robin zum stehen kam und zu ihr hinauf blickte. Diese hob die Hand und strich Nami eine Strähne hinters Ohr, ehe sie mit dem Handrücken kurz über ihre Wange strich. "Dann sollten wir die Zeit besser nutzen." Ein sanftes Lächeln umspielte Nami’s Lippen. 
„Wenn wir allerdings etwas essen wollen werde ich runter gehen müssen, um von Sanji etwas zu bekommen“, sprach sie leise weiter, woraufhin sie ein leichtes Nicken von der Älteren erkannte. Sie sollten wirklich etwas Essen, alles andere wäre nicht gerade gesund und was sollte schon passieren, wenn sie sich kurz unten blicken ließ?
 „Ich werde hier sein.“ Noch einen Moment blickten sich die beiden Frauen in die Augen, dann schob Nami sich langsam an Robin vorbei, schlüpfte in ein paar Sandalen und verließ die Wohnung. 
 *** 

"Hab gehört unser Stinkstiefel hat eine ordentliche Abreibung bekommen", bemerkte Sanji mit einem breiten Grinsen, als Nami zu ihm hinter den Tresen trat. Sie verdrehte leicht die Augen, war es doch klar gewesen, dass sich so etwas verdammt schnell herum sprach. Und das besonders Sanji daran seine Freude hatte schien offensichtlich zu sein. 
 "Ja, er wird sich sicher genau so darüber freuen, wenn er wieder aufwacht." 
"Vielleicht kapiert er dann auch, dass er dich endlich in Frieden lassen soll." Nami seufzte tonlos hin sich hinein. Wenn es so wäre, dann würde sie es vielleicht begrüßen. Dennoch wusste sie um die Umstände und, dass Zorro kein Mann war, der einfach Dinge auf sich beruhen lassen konnte. Wenn sein stolz gekränkt war, dann war es äußerst schwierig mit ihm umzugehen. 
 "Das alles ist-" 
"Wesentlich komplizierter, als wir denken. Das weiß ich Nami", sprach Sanji, während er sich kurz  einem der Piraten zuwandte. Sie hatte dieses Gespräch schon viel zu oft mit ihm geführt und dennoch waren sie nie zu einem Ergebnis gekommen. Aus Nami’s Sicht war das auch nichts was sie mussten. Abgesehen davon, dass sie durchaus froh darüber wäre solche Gespräche nicht mehr führen zu müssen. Aus ihrer Sicht handelte es sich dabei um eine gewisse Zeitverschwendung. Und Zeit war nun einmal Geld. 
 „Kannst du mir bitte zwei Tagesgerichte zum mitnehmen machen?“ fragte sie, als er fertig war, woraufhin er sie einen Moment schweigend ansah. Die unausgesprochene Frage stand sicherlich im Raum aber Nami würde ihm nicht den Gefallen tun darauf zu antworten. Sein dummes Grinsen zeigte ihr ohnehin, dass er sich die Antwort selbst denken konnte. 
„Sehr gerne“, flötete er freudig und verschwand nach hinten in die Küche. 
 „Was gibt es da so zu grinsen?“ rief sie ihm hinterher, bekam allerdings keine Antwort. Seufzend wandte sie sich ab und suchte eine Flasche Wein aus dem Regal, während sie aus dem Augenwinkel heraus den Jungen, den Sanji sich als Hilfe geholt hatte im Auge behielt. Zwar vertraute sie dem Koch und seinem Urteilsvermögen, doch wollte sie sich selbst ein Bild machen, wenn sie nun schon einmal hier war. Zumindest stellte er sich nicht gerade dumm an und nahm auch nicht ihre Bar auseinander, was schon einmal beruhigend war. 
 Noch einen Moment verharrte sie dort, ehe sie sich kopfschüttelnd abwandte und sich nach hinten zu Sanji in die Küche begab. Es lag heute in seiner Verantwortung und sollte wiedererwartend doch etwas schief gehen, dann würde er ihr das alles eben zurück zahlen müssen. Ein Risiko, dass er nicht eingehen würde. Es war bekannt, wie Nami sein konnte, wenn es um Geld ging. Da hörte die Freundschaft in der Regel auf. Die Flasche Wein wurde auf die Arbeitsfläche gestellt, ehe Nami sich mit dem Rücken gegen diese lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. Aufmerksam lag ihr Blick auf dem Koch, der dabei war wieder einmal eines seiner Meisterwerke zuzubereiten. Es gab vermutlich kein Gericht der Welt, dass ihm nicht gelingen würde und Nami kannte auch niemanden, der seine Gerichte achtlos stehen lassen konnte. Selbst diese stumpfsinnigen Piraten erkannten was gut war und kamen oft auch deswegen immer wieder her. Ein Alleinstellungsmerkmal was ihr durchaus half sich von der Konkurrenz zu unterscheiden. Da bekam man meist nur niedere Qualität und Rum. Und so war dies hier ein Ort, wo auch mal Piraten einkehrten die etwas besser gestellt waren, die mehr Geld hatten. Und das war es doch, was Nami am Ende brauchte. Sanji hatte ein unglaubliches Talent, was das anging. Ein Grund mehr, warum sie sich immer wieder fragte, wieso er sich überhaupt noch hier aufhielt und nicht längst irgendwo anders seinen eigenen Laden eröffnet hatte. Das können dazu hatte er sicherlich.
 "Dir steht wohl ein gemütlicher Abend bevor", stellte er mit einem kurzen Blick über die Schulter fest. Der Anblick, den sie ihm bot war vielleicht nicht ganz das, was sie sonst tragen würde. Ja, Nami hatte auf sich geachtet als sie die Bluse angezogen hatte, doch es kam schon einmal vor, dass sie in den Sommermonaten nur in einem Bikinioberteil hier herumlief. Da war das hier schon deutlich gesitteter. Aber sie wollte eben auch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und gleichzeitig musste niemand wissen, wie sie zu Hause herumlief.
 "Hoffentlich." Nami wirkte noch nicht ganz überzeugt, wusste sie doch, dass solche Momente eher schnell vorbei waren, wenn man überhaupt einmal in ihren Genuss kam. Natürlich wollte sie nicht gleich den Teufel an die Wand malen, doch musste sie sich auch dem Umstand bewusst sein, dass dieser Abend noch eine völlig andere Wendung nehmen konnte, als sie es bisher vielleicht erwartete. Tendenziell waren solche Entwicklungen meistens auch nicht gerade als positiv einzustufen. Sie wussten es beide, weshalb es auch nicht nötig war das Gespräch in diese Richtung zu vertiefen. Das Thema, das stattdessen aufgegriffen wurde sagte Nami allerdings noch weniger zu. 
 "Wirst du es ihr sagen?" Sie verzog bei der Frage leicht das Gesicht und wandte den Blick ab. Sie wusste wen und was er meinte, doch würde sie einen Teufel tun und ihm nun zugestehen, dass er mit seiner Annahme möglicherweise recht haben könnte.
"Ihr was sagen?" fragte sie daher ausweichend, wobei sie ein belustigtes Lachen des Kochs vernehmen konnte. 
 "Schon gut, aber darf ich dir einen Rat geben?" Sie sah ihn wieder an, während er dabei war die Portionen sorgsam in zwei Behälter zu füllen, um sie dort noch feinsäuberlich zu garnierte und anzurichten. Das Auge aß schließlich mit und bei ihm ganz besonders. Alleine der Anblick seiner Gerichte war ein Spektakel für sich. "Warte nicht wieder darauf, dass sie verschwindet. Du kannst nicht wissen, ob es nicht das letzte Mal war, dass sie hier aufgetaucht ist. Oder vielleicht bist du auch nicht mehr hier, wenn sie zurück kommt." Er blickte wieder auf und für einen Moment sahen sich die beiden schweigend an, dann wandte Nami den Blick ab. Sie sagte nichts dazu und Sanji vertiefte es nicht weiter. Sie kannte seine Meinung nur zu gut, doch hieß das noch lange nicht, dass sie auch auf ihn hörte. Dachte er wirklich das sei so einfach?
 „Hier, euer Essen.“ Er reichte ihr die beiden Schachteln, die sie mit einem schwachen lächeln entgegen nahm, bevor sie wieder nach der Weinflasche griff, um sich auf den Weg zurück in ihre Wohnung zu machen.
 „Viel Erfolg!“ rief er ihr noch nach, doch Nami ignorierte ihn einfach. Was sollte sie auch sagen? Sie wusste nicht einmal, warum er ihr das wünschte, was das bringen sollte. Sie würden sich einfach einen ruhigen Abend gönnen, mehr nicht. Sofern es überhaupt dazu kommen würde. Da schwang durchaus die Sorge mit, dass Zorro doch noch auf die Idee kam nach seiner Niederlage wieder bei ihr aufzutauchen und seinem Ärger Luft machen zu wollen. Nach einer solchen Provokation war das aus ihrer Sicht nur eine Frage der Zeit. Irgendwann würde sie das alles ausbaden müssen aber das hätte sie auch gemusst, wenn sie bei ihm geblieben wäre, um sich zu kümmern. Er sah darin keinen Unterschied mehr und das war wohl auch einer der Gründe, warum sie am Ende gegangen war und ihn zurückgelassen hatte. 
 Draußen wehte ihr der kühle Wind um die Nase, ebenso wie der Lärm, der aus den Gassen und den einzelnen Bars heraus drang. Widerwärtig. Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg und begab sich wieder nach oben. Um es sich zu ersparen, dass sie betrunkene Kerle ansprachen und sie sich damit herumschlagen musste, war sie durch den Hinterausgang gegangen. Die enge Gasse war normalerweise kein Ort an dem sich jemand aufhielt. Zumindest nicht zu einer so frühen Stunde. Das würde erst kommen, wenn sie betrunken waren und sich verlaufen würden. Die Schritte waren beschwingt, auch wenn Nami nicht schnell lief. Sie wollte den Weg einfach nur hinter sich bringen und kämpfte gegen die innere Unruhe an, die sich in ihr ausbreitete. Und doch zögerte sie, als endlich vor ihrer Tür stand. Tief atmete sie durch, starrte auf ihre eigene Hand, die an der Türklinke ruhte und es nicht wagte diese hinunter zu drücken. Noch einmal schloss sie die Augen, atmete tief durch. 
„Robin! Holst du Besteck, das Essen ist da. Ich habe auch einen Wein mitgebracht!“ rief sie, als sie schließlich in die Wohnung trat und die Tür hinter sich zustieß. Einen Moment lauschte sie, doch es blieb ruhig. Langsam begab sie sich in die Küche, wo sie alles auf dem kleinen Tisch abstellte. 
„Robin?!“ Ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, ehe sie zögernd auf die Schlafzimmertür zuging. Diese war leicht angelehnt und so war sie gezwungen vor dieser erneut inne zu halten, bevor sie eine Hand ausstreckte und die Tür vorsichtig aufstieß. Als die Tür aufschwang und Nami den Blick auf das Zimmer freigab, spannte sich ihr Körper unweigerlich an. 
 „Scheiße…“  
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