This is war von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 5: Was wir einmal waren ------------------------------- "Der einzige Grund, warum du noch frei rumläufst ist der, dass auf deinen Kopf kein Kopfgeld ausgesetzt ist." 
"Und wenn schon, das macht es für mich wesentlich leichter." 
"Du gehörst zu der Fischfresse. Früher oder später reicht das als Grund." Nami zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck aus ihrer Flasche. Zorro, der neben ihr auf der Reling saß musterte sie eingehend. Er mochte sicherlich recht haben mit dem was man sagte. Bisher hatte sie das Tattoo auf ihrem Arm gut verbergen können und niemand kam auf die Idee das ein Mensch zu einer Bande von Fischmenschen gehören könnte. Doch wenn Arlong weiter sein Unwesen trieb? Wenn er seinen Einfluss vielleicht auf noch weitere Inseln ausweiten würde? Ja, dann würde die Marine irgendwann nicht mehr wegsehen können. Vielleicht sollte sie darauf hoffen auch, wenn es ihre eigen Arbeit durchaus schwerer gestalten würde.
 "Ich werde dir helfen", sagte er schließlich ernst. Nami sah ihn wieder an, schwieg eine ganze Weile. Vor zwei Jahren hatten sie sich kennen gelernt. Ein junger, sturer Schwertkämpfer, der einen Weg finden musste, um sich durchzuschlagen. Und eine junge Diebin, die schon von klein auf für ein ganzes Dorf einstehen musste. Etwas das auf den ersten Blick überhaupt nicht gepasst hatte, hatte sich über die Zeit als wertvolle Freundschaft herausgestellt. Nami war sich sicher, dass sie zu beginn beide nur das Mittel zum Zweck darin gesehen hatten. Sie zumindest hatte sich ihre Chancen mit einem starken Schwertkämpfer an ihrer Seite als deutlich höher ausgerechnet. Vor allem, wenn die Dinge einmal schief liefen und es hart auf hart kam. Sie mochte vielleicht nicht Hilflos sein aber leider auch keine Kämpferin. 
"Du bist noch nicht so weit. Arlong würde dich in der Luft zerreißen." Er war noch nicht bereit dafür. Auch wenn er trainierte und etliche Piraten gestellt hatte, so reichte es nicht. Nami kannte ihn schon lange, sie hatte gesehen, wie er in den Jahren stärker geworden war, doch sie kannte auch Arlong. Seine Kraft war allem überlegen, dass sie kannte. Und auch, wenn sie sich nichts sehnlicher wünschte, als das er ihn zur Strecke brachte, sie wusste das es keine Hoffnung gab. Noch nicht. 
 "Aber ich werde bald so weit sein." 
"Wenn ich das Geld zusammen habe, dann hat sich das Thema erledigt."
 "Und du glaubst allen Ernstes, dass er dich so einfach gehen lässt?" Nein, das glaubte sie nicht. Sie hoffte es, was hatte sie auch sonst, als ihre Hoffnung? Aber sie glaubte auch nicht, dass Arlong so etwas wie ein Gewissen oder Ehre besaß. Sein Wort bedeutete nichts. Sie wandte den Blick ab und sah wieder hinaus aufs Meer. Irgendwann würde sie ihr Dorf retten, wann und wie war noch nicht ganz klar, doch sie würde alles tun, was dazu nötig war. Aufgeben war noch nie eine Option gewesen. 
 "Nein, aber ich werde ihn auch nicht so einfach davon kommen lassen." Zorro grinste breit und nahm einen großen Schluck, ehe er ihr feste gegen die Schulter schlug. Dabei drang ein leises Lachen über seine Lippen.
 "Pirat", meinte er nur, wobei er genau wusste, wie sehr sie es hasste so genannt zu werden. Schnaufend rieb sie sich über die Schulter. 
 "Ich weiß gar nicht, wieso ich mich mit dir abgebe." 
"Weil wir ein verdammt gutes Team sind." Sie sahen sich einen Moment schweigend an, ehe Nami einen Blick über die Schulter warf. Zugegeben so große Piratenschiffe hätte sie ohne seine Hilfe nie ausrauben können.
 "Da hast du wohl recht."

 ***

 "Was wirst du jetzt tun?" Nami zuckte mit den Schultern, während sie auf die Flasche in ihrer Hand hinunter blickte. Von draußen drangen laute Stimmen zu ihnen hinein. Das ganze Dorf feierte, es feierte seine neugewonnene Freiheit.
 "Ich hatte mir etwas mehr Begeisterung für meine Taten erhofft." Seine Stimme war müde. Nami sah ihn wieder an, sein ganzer Körper war verbunden. Sie hatte ihn jahrelang trainieren sehen, in dieser Zeit hatte Arlong ihr ihr Geld genommen und sie hatte von vorne anfangen müssen. Sie hatte Menschen sterben sehen, weil sie das Geld nicht hatten aufbringen können, weil sie nicht gut genug gewesen war um sie zu befreien. Es war ein ständiger Kampf mit ihrem Gewissen gewesen. Eine Zerreißprobe. Nami hatte gelitten. Es hatte sie mental ausgelaugt und diese Müdigkeit machte sich in diesem Moment langsam bemerkbar. 
"Du weißt, wie unendlich dankbar ich dir bin", sprach sie leise. Er hatte das Versprechen, welches er ihr vor Jahren gegeben hatte gehalten. Er hatte ihr geholfen diesen Albtraum endlich zu beenden. Und das, obwohl es nicht seine Verantwortung gewesen wäre. Er hatte seine eigenen Pläne zurückgestellt, weil er nicht eher hatte gehen wollen, bevor er sein Versprechen eingelöst hatte.
 "Dann komm mit mir." Verwirrt sah sie ihn an, als sich ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen breit machte. Unweigerlich fiel ihr Blick auf den Verband über seinem linken Auge. 
 "Zorro ich.." 
"Komm schon. Ich will nicht hier im East Blue bleiben. Ich will auf die Grand Line. Wir sind ein gutes Team und da können wir noch mehr Geld machen."
 "Du willst zu Falkenauge." Ein schnauben folgte, als er den Blick abwandte. Nami musste lächeln und griff nach seiner Hand, die sie sanft drückte. Sie wusste um seinen Traum, um sein Ziel. Ein anderes Versprechen und eine andere Schuld von der er sich noch befreien musste. Er wollte der beste Schwertkämpfer werden und dazu musste er sich einem bestimmten Mann stellen. 
"Ich bin noch nicht so weit." Da hatte er wohl recht. Allerdings hatte er heute auch unter Beweis gestellt, dass er viel gelernt hatte und schon wesentlich stärker geworden war. Sein Wille trieb ihn voran. Nami zweifelte nicht daran, dass er irgendwann an diesen Punkt kommen und stark genug sein würde. Es war nur eine Frage der Zeit. 
 "In Ordnung", sagte sie schließlich, woraufhin er sie verwirrt ansah. 
 "Erobern wir die Grand Line." Zorro’s Grinsen wurde breiter, als er die Hand ausstreckte und diese in ihren Nacken schob, um sie sanft zu sich hinunter zu ziehen und einen kurzen Kuss auf ihre Lippen zu hauchen. Nami erwiderte den Kuss, bevor sie diesen langsam löste und ihre Stirn an Zorro's lehnte. Auch auf ihren Lippen lag ein glückliches Grinsen. Was hatte er auch gedacht? Das das alles für sie nur Spaß gewesen war? Das es ihr egal sein würde, wenn er nun einfach verschwand und sie hier zurücklassen würde? Nein, so lief das einfach nicht. Dazu waren sie einander in den letzten Jahren zu nah gekommen. Zu viel hatten sie miteinander durchmachen müssen und waren durch den schlimmsten Dreck gekrochen. Nami wollte nicht, dass diese gemeinsame Reise jetzt und hier enden würde, sie wollte bei ihm bleiben und wollte endlich anfangen für sich zu leben. Jetzt konnte sie nichts mehr aufhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)