Zum Inhalt der Seite

This is war

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fehlendes Vertrauen


 

"Robin, komm zurück!", zischte Nami, als die andere vor ihr durch die Tür trat. Das schaffte sie durchaus auch ohne einen Schlüssel zu verwenden. Dank ihrer Kräfte konnte sie die Tür von drinnen aus öffnen und musste auf ihrem Weg nicht einmal inne halten. Das sie Nami normalerweise Immer nach einem Schlüssel fragte war vermutlich reine Höflichkeit. Etwas das sie in diesem Moment nicht mehr als nötig zu erachten schien.


Lautes Schnarchen erfüllte die Wohnung. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss, während Nami versuchte Robin zu fassen zu bekommen. Nachdem diese heraus gehört hatte, dass Zorro sich noch in ihrer Wohnung befand, war sie nicht mehr zu halten gewesen. Sie wich Nami spielerisch aus, die vergeblich versuchte nach ihr zu greifen und die Situation zu kontrollieren. Dabei verstand sie ihre Reaktion nicht, wo kam diese plötzliche Wut her? Robin ignorierte sie gänzlich und bewegte sich mit zielgerichteten Schritten in Nami’s Schlafzimmer. Dort lag Zorro, immer noch nackt, auf Nami’s Bett. Er lag auf dem Bauch, ein Arm hing aus dem Bett, die Decke war ebenfalls halb auf den Boden gerutscht. Wenn man ihn so betrachtete wirkte er ruhig, friedlich, fast schon ausgeglichen. Nami hielt einen Moment inne. Dieser Moment reichte aus, damit Robin ihre Teufelskräfte einsetzte und das Fenster öffnete. Erst, als der erste Teil von Zorro’s Sachen durch sie aus dem Fenster befördert wurde, richtete sich Nami’s Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen. 


„Robin!“ Nami packte die andere am Arm, doch das half nichts. Sie hatte bereits ihre Kräfte eingesetzt, um einige Arme erscheinen zu lassen, die Zorro unsanft in einen Klammergriff verfrachtete. Erst jetzt wachte er auf, sah sich desorientiert um. Dennoch waren seine Reflexe gut, die eines Kämpfers. Sein Körper schaltete von seiner entspannten Haltung sofort um und begann sich gegen den Griff zu wehren in dem er sich befand. 


„Was soll das!?“ fluchte Zorro lautstark. Kalt blickte er in die Richtung der beiden Frauen und versuchte sich aus Robins Griff zu befreien, doch diese ließ einfach noch weitere Arme entstehen, die ihren Griff noch weiter festigten, so dass er sich bald nicht mehr rühren konnte. Das sie ihm überlegen war wurde hier noch einmal besonders deutlich. Nami hatte selten erlebt, wie Robin ihre Kräfte einsetzte. Das sie Zorro allerdings jederzeit umbringen könnte, daran zweifelte Nami in diesem Moment nicht. Und gleichzeitig war sie eben keine Frau, die gedankenlos handelte.


„Du wirst dich von ihr fern halten, verstanden?“ Robins Stimme war eiskalt. Nami konnte einfach nur da stehen und von einem zum anderen sehen, ohne das sie wusste, was sie machen sollte. Was könnte sie auch machen? Sie war keine Kämpferin wie die beiden.


„Fass sie noch einmal an und es wird das letzte sein, was du getan hast!“


„Wer bist du, ihre Mutter?! Halt dich raus, das geht nur Nami und mich etwas an!“ Zorro war wütend, doch wann war er das mal nicht? Robin hingegen ignorierte ihn gänzlich und ließ sich davon nicht beeindrucken. Immerhin hatte sie die Situation im Griff und Zorro? Sein Geschrei war in diesem Moment nichts weiter als leere Luft. Und so begann sie mit Hilfe ihrer Kräfte ihn in Richtung Fenster zu befördern. Seine Fluche, Beleidigungen und Drohungen ignorierte sie ohne mit der Wimper zu zucken, bevor Zorro einfach hinaus geworfen wurde. Zwar versuchte er noch sich am Fensterrahmen zu halten, vergeblich. Ein Lauter Schrei, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag waren die Folge.


„Scheiße“, fluchte Nami, die mit wenigen Schritten am Fenster war und hinaus blickte. Unten rappelte Zorro sich fluchend wieder auf. Er wankte, musste sich abstützen. Wie tief war der Fall gewesen? Vier, fünf Meter? Es gab ein Vordach auf dem er sicherlich zuerst aufgekommen war. Vielleicht hatte er es geschafft sich abzurollen und den Sturz abzufangen. Ob er sich verletzt hatte ließ sich auf diese Distanz nicht einschätzen. Zumindest schien es nichts schweres zu sein, denn er war schon wieder dabei seine Kleidung und seine Schwerter zusammenzuraffen.


„Was soll das, willst du ihn umbringen?!“ Sie fuhr herum, denn ihm konnte sie gerade ohnehin nicht helfen. Nein, jetzt musste sie erst einmal mit Robin klären was das alles zu bedeuten hatte. Wo dieser Ausbruch auf einmal herkam. 


„Er wäre es schon, wenn ich gewollt hätte“, erwiderte Robin ausdruckslos und ging zu Nami’s Bett, um die Decke, die auf den Boden gefallen war, wieder aufzuheben und auf ihr Bett zurück zu legen. 


„Was soll das, warum mischst du dich ein?!“ fuhr Nami sie wütend an. Natürlich konnte sie sich denken, dass Robin durchaus in der Lage gewesen wäre ihn umzubringen, wenn sie es wirklich gewollt hätte. Doch darum ging es nicht. Es ging darum, dass sie sich herausnahm hier hereinzulaufen, und ihn aus dem Fenster zu befördern.


„Erzähl mir nicht, dass es dir gefällt dich so behandeln zu lassen.“


„Es ist nicht so einfach, wie du denkst“, wandte Nami ein. Natürlich gefiel es ihr nicht, doch Zorro war nicht irgendjemand, er war ihr bester Freund. Das war etwas, das niemand anderes verstehen konnte. Sie erwartete auch kein Verständnis für ihre Entscheidungen aber Respekt? Ja, das durchaus. Denn am Ende des Tages ging es niemanden hier etwas an. Es war ihr Leben. Ihre Entscheidung. 


„Wie du gesehen hast ist es das.“


„Glaubst du?! Selbst wenn er jetzt auf dich hört in spätestens zwei Wochen bist du wieder verschwunden und dann? Dann werde ich es ausbaden müssen! Du kommst her, bringst alles durcheinander und dann verschwindest du einfach wieder und ich kann sehen, wie ich klar komme!“ Während Nami’s Züge nun härter wurden und sich die Wut immer deutlicher abzeichnete wurden Robins Züge langsam ein wenig weicher. Für Robin drehte sich die Welt hier nicht weiter, während sie weg war. Die von Nami allerdings schon. Sie würde das alles abfangen müssen, sie war es die sich weiter mit Zorro und seinen Ausbrüchen herumschlagen musste, nicht Robin. Wenn sie ihr wirklich helfen wollen würde, dann würde sie das alles weiter denken und die Konsequenzen nicht außer acht lassen, die es mit sich brachte, wenn man jemanden wie Zorro blind provozierte. Immerhin war er nicht in der Lage zu unterscheiden, ob Robin ihn provozierte oder Nami. Das war für ihn alles das gleiche. In seinem Wahn glaubte er sicherlich auch, dass Nami sie auf ihn gehetzt hatte.


"Er behandelt dich wie Dreck."


"Ich weiß!" Nami wandte sich ab und knallte das Fenster wieder zu. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass sich hier jemand stritt, doch war sie der Meinung, dass dies nicht jeder mitbekommen musste. Besonders nicht Zorro, der vermutlich noch in Hörweite war. Es musste nicht weiteres Öl ins Feuer gegossen werden, das brannte nun ohnehin schon.


"Nami.."


"Was ist nur los mit dir?!“ Berechtigte Frage. Sonst zeigte Robin sich auch eher distanziert und emotional unterkühlt. Nami würde nicht so weit gehen sie als kalt zu bezeichnen und doch würde Nami nicht behaupten, dass Emotionen zu Robin’s Stärken gehörten. Das was gerade geschehen war grenzte da schon an einen Gefühlsausbruch sondergleichen. Hinzu kam, dass es nicht das erste Mal war, dass Robin etwas von ihrer komplizierten Beziehung zu Zorro mitbekam. Bisher hatte sie zwar immer kund getan, was sie davon hielt, doch hatte sie je emotional darauf reagiert? Nein. Nicht so. 


"Ich versuche nur dir zu helfen." 


"Was bringt das, wenn du nicht da bist, wenn ich dich wirklich brauche?!" Stille trat ein. Nami’s letzte Worte schienen sich erdrückend in dem kleinen Raum auszubreiten. Robin biss sichtlich die Kiefer zusammen, während Nami sie weiter wütend anstarrte, ehe sie sich abwandte und mit einer Hand feste über das Gesicht strich. Der Nachteil an ihrem Temperament war wirklich, dass sie oft erst dann nachdachte, wenn manches schon ausgesprochen war. Nichts was ihre Lage wirklich besser machte. War es nicht auch so schon kompliziert genug?


„Vergiss es einfach“, murmelte sie schließlich und verließ das Zimmer. In der Küche nahm sie sich ein Glas Wasser und setzte sich an den Tisch. Sie trank einen Schluck und versuchte sich wieder etwas zu beruhigen, wieder runter zu kommen. Irgendwie lief das alles etwas aus dem Ruder. 


„Was ist noch passiert?“ Robins sanfte Stimme drang an ihre Ohren. Kurz schielte Nami zu ihr herüber. Sie hatten das Licht in der Wohnung nicht eingeschaltet und so konnte sie die andere nur schemenhaft erkennen. Vielleicht war es auch die Dunkelheit, die sie allmählich fertig machte. Wann hatte sie das Sonnenlicht das letzte Mal gesehen?


„Was spielt das für eine Rolle?“ fragte sie leise und wandte den Blick wieder ab. Obwohl sie Robin ohnehin nicht in die Augen sehen konnte, versuchte sie ihr weiter auszuweichen. Sie hörte Robins leise Schritte und wie sie einen Stuhl verrückte, um sich neben Nami an den Tisch setzen zu können. Dann griff sie herüber nach ihrer Hand, drückte diese sanft. Mit dem Daumen strich sie über Nami's Handrücken, wobei diese sie immer noch nicht zu ihr blickte. Es war eine irritierende Geste. Selten teilten sie wirklich Körperkontakt und wenn, dann war es sicherlich anders, ein anderes Gefühl was man damit verband.


„Jetzt bin ich hier.“


„Und du wirst wieder gehen.“ Nami seufzte leise und sah nun doch wieder zu der anderen. Sie kannte Robin inzwischen drei Jahre. Anfangs waren sie nicht miteinander aus gekommen, doch inzwischen konnte man das, was sie verband durchaus als Freundschaft bezeichnen. Eine ziemlich schräge Freundschaft in der es vermutlich ein paar zu viele Geheimnisse gab.


„Du bist sauer, weil ich so lange fort war“, stellte Robin fest, was Nami ein schweres Seufzen entlockte. Was sollte sie auch sagen? Robin war ihr zu nichts verpflichtet und selbst wenn, die See war unberechenbar. Es wäre naiv zu glauben, dass man eine Reise wirklich beeinflussen könnte.

„Ich bin sauer, weil du ohne ein Wort verschwunden bist, ohne mir zu sagen ob oder wann du wieder kommst. Kannst du dir vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich Sorgen um dich machen?“ Stille trat ein. Die beiden Frauen blickten sich an, während Robin merklich zu zögern schien, was ihre Antwort anging. Insgeheim fragte Nami sich, ob sie gleich wieder aufstehen und gehen würde. Persönliche Gespräche dieser Art ließ sie nur ungerne zu.


„Nein, das kann ich mir nicht vorstellen“, gab sie schließlich zu. Nami brummte leise und trank noch einen Schluck. Irgendwie hatte sie sich das ja gedacht auch, wenn sie sich fragte wie es sein konnte, dass diese Intelligente Frau in mancherlei Hinsicht so unqualifiziert war.


„Manchmal frage ich mich wirklich, wofür du mich eigentlich hältst.“ Sie löste ihre Hand aus Robins und stand nun auf, um das Glas zur Spüle zu bringen. Eigentlich war das alles nur Mittel zum Zweck. Nami musste sich einfach etwas bewegen. Diese ganze Situation und, wie sich dieses Gespräch entwickelte, gefiel ihr wirklich nicht. 


„Es geht dabei nicht um dich Nami. Ich bin einfach so, die Umstände haben mich schon früh dazu gezwungen und ich kann das nicht so einfach abstellen. Es ist die einzige Möglichkeit für mich zu überleben.“ Nami stützte sich auf der Arbeitsfläche ab und senkte den Kopf. Für einen Moment schloss sie die Augen.


„Ich möchte doch nur, dass du dich verabschiedest“, murmelte sie. Es war doch eigentlich eine ganz einfache Bitte. Doch so war es immer mit Robin, bei den einfachsten Dingen stießen sie aneinander. Sie warn nicht in der Lage auf einen Nenner zu kommen. In erster Linie lag es wohl daran, dass Nami einfach nicht begreifen konnte, warum diese Dinge für Robin so kompliziert waren.


„Ich kann das nicht immer beeinflussen.“ Sie hörte, wie der Stuhl zurück geschoben wurde. Als sie sich wieder umwandte stand Robin vor ihr, sah zu ihr hinunter.


„Es tut mir leid, ich weiß, dass es für dich nicht immer einfach ist.“ Nami schwieg, während sie zusah, wie Robin ihre Hand hob und ihr eine Strähne hinters Ohr strich. Wenn sie gekonnt hätte, dann währe sie vermutlich einen Schritt zurück getreten, um wieder Abstand zwischen sich und die andere zu bringen, doch die Arbeitsfläche in ihrem Rücken hinderte sie daran. Für einen Moment sahen sie sich einfach in die Augen, so gut es bei diesen Lichtverhältnissen eben möglich war, bevor Nami dem Blick der anderen auswich und sich mit gesenktem Blick an ihr vorbei schob.


„Ich muss arbeiten“, sagte sie nur knapp, bevor sie fast schon fluchtartig den Raum verließ um sich auf den Weg in die Bar zu machen.



***



„Willst du darüber reden?“ Sanji schloss die Tür hinter sich, nachdem er den letzten Trunkenbold hinaus geworfen hatte. Zum Feierabend hatte Nami sich einen Drink eingeschenkt und hockte nun auf einem der Barhocker, während sie in die Bernsteinfarbene Flüssigkeit hinunter blickte. Gedankenverloren beobachtete sie die Lichtspiegelungen in der Flüssigkeit. Den ganzen Abend über hatte sie einfach funktioniert, gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Einen schlechten Tag konnte man sich zwischen diesen Kerlen nicht leisten. Wenn auch nur einer von denen auf die Idee kam, dass man sie auf’s Kreuz legen könnte, dann würden sie es sicherlich versuchen. Hier brachten sich manche schon wegen einer Flasche Rum um oder begannen mindestens einen Kampf.


Sie hörte, wie Sanji sein Feuerzeug aufschnappen ließ, sein Finger glitt über das kleine Rad und entzündete eine Flamme. Wenn er so weiter machte, dann würde er sicherlich einen frühen Tod sterben. Nami begriff einfach nicht, wie man so viel rauchen konnte.


„Nein. Alles bestens“, erwiderte sie ausdruckslos und nahm einen Schluck, ohne ihn anzusehen. Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter, als er sie sanft drückte. Auch wenn er es gut meinte würde ihr das vermutlich nicht wirklich weiterhelfen.


„Hast du mitbekommen, was man sich erzählt?“ Wechselte er schließlich das Thema. Es war vielleicht nicht weniger unangenehm und dennoch lenkte es sie wenigstens ein wenig von ihren privaten Problemen ab, die ihr etwas über den Kopf wuchsen.


„Das sich Marineschiffe auf dem Weg hier her befinden sollen?“ Sie zuckte leicht mit den Schultern und nahm noch einen Schluck, bevor sie ihn nun doch anblickte.


„Diese Insel wird von der Marine geduldet, es ist quasi ein ungeschriebenes Gesetz, dass diese Insel Immunität genießt. Warum sollte sich jetzt etwas daran geändert haben?“


„Brauchten diese Dreckskerle einen Grund?“ Nami schüttelte den Kopf. Da mochte er wirklich Recht haben. Doch niemand von ihnen wusste, ob wirklich etwas an diesen Gerüchten dran war und was genau das für sie bedeutete. Immer mal wieder sprach jemand von der Marine, sprach davon sie würden kommen. Bisher war nie etwas geschehen, doch das war wohl keine Garantie. Sie alle wussten immerhin wie unberechenbar die Marine sein konnte und das sich die Stimmung gerade in den letzten Jahren, mit den neuen Admirälen wandelte. Eine Insel voller Piraten war da vielleicht irgendwann nicht mehr das was man tolerieren wollte. 


„Wenn es wirklich stimmt, dann werden wir hier bald ein Problem bekommen“, murmelte er nachdenklich. Auch hier konnte Nami ihm nur zustimmen. Sollten die Schiffe zu spät bemerkt werden, dann würde das für die meisten hier den Untergang bedeuten. Diejenigen, die hier lebten besaßen oft kein eigenes Schiff und die Piraten, die hier ankamen ließen sich erst einmal volllaufen, so dass sie keine ernst zu nehmenden Gegner mehr waren. In einer solchen Situation wäre sich ohnehin jeder selbst der nächste. Ein gutes Ende würde es sicherlich nicht nehmen, doch Nami versuchte sich erst einmal keine Gedanken dazu zu machen. Voreilige Handlungen würden ihnen jetzt auch nicht helfen, zumal es am Ende auch eine Frage der Optionen war. Denn wenn man keine Alternativen hatte? Dann blieb einem ohnehin nichts anderes, als hier zu sein und auf das zu reagieren, was kommen würde. 


„Und wenn es nicht stimmt, dann wird alles so weiter laufen, wie bisher. So oder so wird es hier  nicht besser werden.“ In Nami’s Worten war schon eine gewisse Resignation heraus zu hören. Sanji legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie sanft zu sich, um ihr einen Kuss auf die Schläfe zu geben.


„Wie lange willst du noch hier ausharren?“


„So lange, wie es nötig ist.“ Sie hob ihr Glas und leerte es in einem Zug, bevor sie es zurück auf die Theke stellte und sich von Sanji löste, um aufzustehen.


„Gute Nacht Sanji“, sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie die Bar verließ und sich auf den Weg in ihre Wohnung machte. Sie war absolut erledigt, doch es gingen ihr viel zu viele Dinge durch den Kopf, als das sie sofort würde schlafen können. Wie jeden Abend schleppte sie sich die Treppe hinauf und betrat die Wohnung. Und wie bereits am gestrigen Morgen brannte im Schlafzimmer noch Licht. Sie musste zugeben, dass es schon etwas für sich hatte, wenn es jemanden gab, der auf einen wartete. Gleichzeitig wäre es ihr heute auch lieber gewesen, wenn Robin doch geschlafen hätte. Anstatt ins Schlafzimmer zu gehen verschwand sie direkt im Badezimmer, ihre Sachen ließ sie einfach im Flur fallen, bevor sie unter der Dusche verschwand. Sie würde sich an die kalten fliesen lehnen und das Wasser anstellen. Kälte umfing ihren Körper und Nami würde sich auf das Wasser konzentrieren, das auf ihren Körper hinunter prasselte. Sie war einfach müde. Vielleicht schaffte sie es daher nicht sich zu bewegen und würde so lange unter dem kalten Wasser stehen, bis ihr Körper begann zu zittern und ihre Zähne leicht aufeinander schlugen.


Als sie endlich fertig war schlang sie einfach ein Handtuch um ihren Körper und schlenderte ins Schlafzimmer. Wirklich abgetrocknet hatte sie sich nicht, das Wasser perlte noch von ihrer Haut, als sich durch die Tür schob und schließlich schwer seufzend auf ihr Bett sank. Auch wenn sie Robins Blick deutlich auf sich spüren konnte, sah sie nicht zu dieser sondern blickte auf ihre Füße hinunter. Wenn sie sie ignorierte würde sie vielleicht einem unangenehmen Gespräch aus dem Weg gehen können. An diesem Morgen hatte sie einfach keine Nerven für noch ein weiteres, aufreibendes Gespräch. 


„Ich gehöre zu den Revolutionären.“ Nami blickte auf. Die Überraschung war ihr wohl deutlich ins Gesicht geschrieben, im Gegensatz zu Robin, die sie völlig ausdruckslos anblickte.


„Mehr kann ich dir dazu nicht sagen, die Regierung ist verstärkt auf der Suche nach mir. Deswegen weiß ich nie, wann ich zurück komme. Und deswegen werde ich mich auch nie verabschieden, verstehst du?“  


„Wie.. hast du schon immer zu ihnen gehört?“


„Nami“, ermahnte Robin sie und sah sie nun doch etwas strenger an. Die jüngere seufzte nur leise auf und ließ sich zurück auf das Bett sinken, um sich gänzlich auf dieses zu legen. Natürlich bekam sie nur diesen Brocken vor die Füße geworfen und keine weiteren Ausführungen dazu. Auch, wenn es eine Information war, die durchaus das ein oder andere Erklärte, warf sie ebenso viele Fragen auf. Es war fast schon ein gewisser Trotz, der sie nun schweigen ließ.


„Du weißt, dass ich wegen dir hier her zurück komme?“ Keine Feststellung, sondern eine Frage. Nami schwieg weiterhin. Sie wusste nicht so recht, worauf dieses Gespräch hinaus laufen sollte. Glaubte Robin, dass diese eine Information nun alles weitere rechtfertigen würde?


„Warum solltest du das tun?“ fragte sie dann aber doch. Es war etwas, das etwas in ihr kitzelte, etwas das sie nicht ignorieren konnte. Obwohl Nami sich eigentlich vorgenommen hatte, ihr die kalte Schulter zu zeigen.


„Weißt du noch, wie wir uns kennen gelernt haben?“ Nami schielte zu Robin. Sie erinnerte sich durchaus gut an diese Begegnung auch, wenn sie vielleicht nicht die charmanteste gewesen war. Nami war damals noch nicht lange auf der Insel gewesen, hatte sich hauptsächlich als Diebin durchgeschlagen. Es war ein Schlaraffenland gewesen. All die betrunkenen Piraten, die einem wie Fliegen vor die Füße fielen. Sie hatte sich einfach nur bedienen müssen und hatte innerhalb kürzester Zeit ein kleines Kapital zusammen bekommen. Es hatte dabei geholfen übe das Elend dieser Insel hinweg zu täuschen. Eine Insel, die stets in der Dunkelheit lag, deren Straßen nach Schweiß, Alkohol und Erbrochenem rochen. Manchmal mischte sich der Geruch von Urin oder der des Todes hinzu. Anfangs noch hatte Nami nur schwer damit umgehen können doch irgendwann nahm man es kaum noch wahr. Man funktionierte einfach und konzentrierte sich ausschließlich darauf durch den Tag zu kommen und zu überleben.


Als sie Robin kennengelernt hatte war Nami wieder auf einer Tour durch die Gassen gewesen und hatte dabei in die falsche Tasche gegriffen.


„Du hast mich dummes Mädchen genannt und wolltest mich umbringen“, schloss Nami ihre Gedanken dazu dann auch ab. Ja, Robin hatte ihr damit gedroht ihr das Genick zu brechen. Etwas das Nami zu diesem Zeitpunkt nicht weiter beeindruckt hatte. Natürlich hatte sie Wiederworte geben müssen. Es lag einfach in ihrer Natur. Als ob sie dies je vergessen könnte. Und auch, wenn Robin ihr gedroht hatte sie umzubringen, hatte sie es letztlich dennoch nicht getan und sie laufen lassen.


„Wegen dieses einen Moments“, sprach Robin weiter, während sich Nami leicht über die Schläfe strich. Sie hatte Kopfschmerzen und Robin machte es nicht besser. Anstatt einfach zum Punkt zu kommen und Nami das sagte, was sie zu sagen hatte, gab sie dieser das Gefühl als würde sie einfach nur um den heißen Brei herumreden wollen. 


„Je öfter wir uns begegnet sind, umso mehr meines Vertrauens hast du gewonnen.“

„Das ist alles kein Grund, um zurück zu kommen“, wandte Nami ein, auch wenn sie wusste, dass sie von Robin keine bessere Antwort bekommen würde.


„Mehr als du glaubst.“    

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: robin-chan
2013-09-22T20:07:43+00:00 22.09.2013 22:07
Robin fasst Zorro ja direkt mit Samthandschuhen an, herrlich~ Da tut er mir beinah leid, nun ja, beinah. Was man da heraus interpretieren kann, hört sich alles andere als gut an. Der Typ scheint es hier ja faustdick hinter den Ohren zu haben. Kein Wunder, dass da Robin ausflippt, zumal sie somit zeigt, dass ihr Nami alles andere als egal ist. Sieht vielmehr danach aus, als ob da jemand etwas für den Rotschopf empfindet ;D
Mit der Aussage, dass Robin sowieso nie da ist, wenn man sie braucht, trifft Nami ordentlich ins Schwarze. Im Grunde hat sie ja vollkommen recht. Robin taucht auf, wirft alles über den Haufen, bringt Nami eigentlich in eine schwierige Situation und wenn sie los muss, dann ist sie weg und Nami hat keinen blassen Schimmer was aus ihr wird... Mhm~ Wenigstens gibt sie ihr einen Hinweis darauf, was eigentlich ein Teil ihres "Berufslebens" ist, ist ja ein guter Anfang. Die Nachricht mit den Marineschiffen gefällt mir, hört sich nach Drama an :D Mensch, ich kann es kaum abwarten, wie es da weitergeht und endlich mal die beiden ein wenig mehr aufeinander zu gehen XD
Ach ja, das erste Treffen war echt nett, sehr romantisch ô.O Anscheinend hat die Reaktion von Nami ihr Interesse geweckt xD
Von:  fahnm
2013-09-22T00:27:47+00:00 22.09.2013 02:27
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so
Von:  dragon493
2013-09-20T16:07:31+00:00 20.09.2013 18:07
Tolles Kapitel
echt geil wie Robin Zorro raus geschmissen hat
sehr interessant das Robin zu den Rebellen gehört
bin sehr gespannt ob das Gerücht stimmt oder nicht
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493


Zurück