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This is war

von

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Alte Bekannte


 

einige Tage zuvor

 „Cook, zwei Mal das Tagesgericht!“


„Kommt sofort!“ Nami wandte sich wieder von dem kleinen Fenster ab, das als Durchreiche zur Küche diente, um sich wieder den Männern an der Bar zu widmen. Piraten. Versoffene, stinkende Idioten. Kaum zu glauben, dass sie das hier inzwischen ihr zu Hause nannte. Wobei, eigentlich stimmte es nicht. Eigentlich war dies hier nur Mittel zum Zweck, denn auf keiner anderen Insel konnte sie schneller an Geld heran kommen, als auf dieser. Nur ein Zwischenstopp auf ihrer Reise.


Es war früher Abend, was bedeutete, dass noch nicht zu viel los war und die wenigen Piraten, die sich hier her verirrten, weil sie vermutlich erst am heutigen Tag angekommen waren, wollten sogar etwas Essen. Es hatte sich schnell herum gesprochen, dass es bei ihr das beste Essen der Stadt gab. Etwas das Nami ihrem Koch zu verdanken hatte. Es war sicherlich ein Glücksgriff, dass er sich vor einer Weile in ihre Bar verirrt hatte und man sich auf schräge Art sympathisch gewesen war. Sanji war einfach unschlagbar auf seinem Gebiet und hatte Nami gleich mit seinem ersten Gericht überzeugt. Sie hatte ihm gleich ein Angebot gemacht und er hatte angenommen. Für Nami hatte festgestanden, dass diese Investition sich lohnen würde und damit hatte sie recht behalten.


Sie war gerade dabei ein paar Gläser abzuräumen und diese zu spülen, als sie aus dem Augenwinkel wahr nahm, wie ein neuer Gast an der Bar Platz nahm.


„Was darf es sein?“ fragte sie, ohne aufzublicken. Die meisten ihrer Gäste legten keinen Wert auf irgendwelche Höflichkeiten. Wer hier mit so etwas anfing konnte sich gleich sein Grab schaufeln. Dennoch musste sie zugeben, dass ihre Bar nicht zu den übelsten Spelunken dieser Stadt zählte. Auch das das Ergebnis harter Arbeit.


„Ein Rotwein und das Tagesgericht.“


„Cook, einmal Tagesgericht!“ rief sie Sanji zu, während sie ein Weinglas aus dem Regal holte, so wie eine Flasche ihres Rotweins, bevor sie sich umwandte und das Glas vor ihrem Gast abstellte. Erst jetzt registrierte sie wirklich, mit wem sie gesprochen hatte. Kurz machte sich ein überraschter Ausdruck auf ihrem Gesicht breit, ehe sie leicht in sich hinein grinste.


„Sie an, wen die Hölle da wieder ausgespuckt hat. Wie lange ist das jetzt her?“ Sie goss etwas Wein in das Glas, bevor sie die Flasche vor der anderen abstellte und sie eingehend musterte. Es war wirklich schon eine ganze Weile her.


„Fast ein Jahr“, bestätigte Robin und nahm ihr Glas zur Hand, um einen Schluck zu trinken. Prüfend betrachtete sie die rote Flüssigkeit und ließ sich den Schluck einen Moment auf der Zunge zergehen. Als sie das Glas wieder abgestellt hatte sah sie Nami einen Moment schweigend an. Möglicherweise hätte sie ihr doch den teureren Wein geben sollen. Aber dazu müsste Nami ihren Gästen vermutlich mehr Aufmerksamkeit schenken.


„Ich war im Rogers. Dort sagte man mir, ich würde dich hier finden. Das „Bellemere’s“, ja?“


„Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht ewig in diesem Loch arbeiten werde. Hier bin ich wenigstens mein eigener Chef.“ Sie zwinkerte Robin kurz zu, die schmunzelnd den Kopf schüttelte und sich ihrem Wein widmete, während Nami ein paar Neuankömmlinge versorgte. Es gab auf dieser Insel zwei Sorten von Menschen, jene die hier nur kurz verweilten und wieder verschwanden, sobald der Lockport einen neuen Kurs anzeigte und jene, die einfach nicht von ihr los kamen. Bei den einen war letzteres mehr, bei anderen weniger der Fall. Manche blieben hier, arbeiteten in einer Bar oder anderen Spelunke so wie Nami. Andere, zu denen Robin gehörte, verschwanden für eine Weile und ließen sich gelegentlich wieder blicken. Was genau die Menschen hier hielt war schwer zu sagen. Manche brachten es einfach nicht weiter, andere sahen es lediglich als Zwischenstopp und wieder andere fühlten sich hier wirklich wohl. Was genau davon auf Robin zutraf wusste Nami nicht. Sie kannten sich schon lange, doch nach all den Jahren war diese Frau für sie immer noch ein Rätsel insbesondere, wenn man bedachte, dass sie gerne ohne ein Wort des Abschieds verschwand. Wochen oder gar Monate blieb sie verschwunden und dann ,aus heiterem Himmel, tauchte sie einfach wieder auf.


„Lass mich raten, du brauchst mal wieder eine Unterkunft“, spekulierte Nami, als sie Robin ihren Teller vor die Nase stellte. Diese nahm die Gabel zur Hand und neigte leicht den Kopf zur Seite.


„Das, was sich dein zu Hause schimpft, kann man kaum als Unterkunft bezeichnen“, kommentierte sie das ganze schließlich und Nami verdrehte leicht die Augen. Seit den letzten drei Besuchen, die Robin dieser Insel abgestattet hatte, lief es nun schon so. Die Zeit, die sie hier war lebte sie bei Nami, die im Vergleich zu anderen immer noch halbwegs humane Preise verlangte. Die Besuche dauerten von wenigen Tagen bis zu ein paar Wochen, doch viel bekam Nami davon nie mit. Robin nutzte ihre Wohnung nur als Schlafplatz, wo sie sich tagsüber herum trieb blieb ihr Geheimnis.


„Ich wohne nicht mehr dort“, gab Nami nur zurück und ließ Robin mit ihrem Essen alleine. Allmählich füllte sich die Bar, die Piraten wurden munter. Bald würden sie die Küche schließen und Sanji würde ihr hier vorne helfen. Es war der Auftakt für eine lange Nacht. Vermutlich würden sie die letzten Kerle erst in den frühen Morgenstunden heraus schmeißen können, dann waren sie allerdings auch leichte Opfer. Vorerst schenkte sie Robin keine weitere Beachtung, das würde auch nicht nötig sein. Sie würden später noch die Gelegenheit für ein Gespräch haben, das hatte Zeit. Zwar verschwand Robin immer ohne Vorwarnung, doch niemals so schnell, das wusste sie. Davon abgesehen konnte Nami es inzwischen immer besser vorher sagen, wann es wieder so weit war. 


„Meine Wohnung ist hier über der Bar, du musst hinten rum“, klärte sie Robin später auf, als diese aufgegessen hatte und Nami ihren Teller abräumte, nachdem sie ihr nachgeschenkt hatte. Mit ernstem Blick hielt sie ihr einen Schlüssel vor die Nase.


„Ich kenne die Position jedes einzelnen Berry’s. Die selben Regeln wie immer, du kannst das unbezogene Bett nehmen.“


„Klingt wie immer verlockend.“ Nami verdrehte leicht die Augen, während Robin den Schlüssel an sich nahm und ihn einsteckte. Das Nami ihr so weit vertraute, dass sie ihr den Schlüssel gab mochte einiges heißen, doch bis sie diesen Punkt erreicht hatten war es ein langer Weg zwischen ihnen beiden gewesen. Fürs erste schenkte Nami der anderen keine weitere Beachtung. Dafür hatte sie Sanji, der eine schwäche für schöne Frauen hatte und sich diese Chance sicherlich nicht entgehen lassen würde. Sie bekam nur nebenbei mit, wie er versuchte mit Robin zu flirten, doch solange er seiner Arbeit nachkam störte Nami sich nicht weiter daran. Seine Bemühungen dürften ohnehin umsonst sein.



***



„Was für eine Nacht.“ Sanji seufzte schwer, nachdem er den letzten besoffenen Kerl aus der Bar gezerrt und zu den anderen auf die Straße gelegt hatte. Nami, die hinter ihm die Tür abschloss lächelte schwach, bevor sie sich daran machte die Taschen der Kerle zu durchsuchen.


„Ist es das nicht immer?“ fragte sie, während sie ein paar wenige Scheine zu Tage beförderte und sich diese in den Ausschnitt steckte. Sanji beobachtete sie nachdenklich und zuckte leicht mit den Schultern. 


„Vermutlich. Hast du nicht schon genug an diesen Kerlen verdient?“


„Man kann nie genug verdienen“, widersprach sie ihm und ließ von dem letzten Kerl ab, ehe sie langsam wieder an ihn heran trat. Auch Sanji gehörte zu den Menschen, die eigentlich nicht so recht hier her passen wollten. Aus einem Zwischenstopp waren Monate geworden in denen er zu einem guten Freund geworden war. Ungewöhnlich, wenn man auf dieser Insel lebte. Umso mehr wusste Nami ihn und seine Anwesenheit auch zu schätzen auch, wenn sie nicht immer einer Meinung waren. Sie hatte ihn nie gefragt woher er gekommen war oder, welches Ziel er gehabt hatte. Auch das war eine Regel der Inseln; man Stellte keine Fragen nach der Vergangenheit. Eine Regel an die Nami sich zugegeben nicht immer hielt.


„Sie ist das also.“ Etwas verwirrt durch den plötzlichen Themenwechsel sah sie Sanji an und hob fragend die Augenbrauen. 


„Wer ist was?“


„Diese exotische Schönheit, die am Abend in der Bar war.“ Robin. Eine andere Frau konnte er kaum meinen, auch wenn sich durchaus die ein oder andere in ihre Bar verirrt hatte.


„Was ist mit ihr?“


„Sie ist diejenige an die du das letzte Jahr gedacht hast.“ Nami schnaubte leicht und band sich die langen Haare zu einem Zopf zusammen.


„Ich habe an niemanden gedacht und erst recht nicht an sie.“


„Dein Blick sprach Bände.“


„Cook.. ich bin gerade wirklich nicht in der Stimmung für so etwas“, wandte sie entnervt ein.


„Stimmt, sie wartet ja oben auf dich.“ Nami versetzte ihm einen festen Schlag gegen den Hinterkopf, bevor sie sich abwandte und sich auf den Weg machte.


„Sei morgen gefälligst pünktlich, sonst streiche ich deinen Lohn für die nächsten zwei Wochen!“


„Welchen Lohn?!“ rief er ihr nach, doch da bog Nami bereits in die nächste Seitenstraße ein. Dass sie dem Gespräch mit Sanji nicht ewig würde ausweichen können war ihr bewusst, doch wenigstens für den Moment konnte sie es aufschieben. Sie schleppte sich langsam die Treppe am hinteren Teil des Gebäudes hinauf, bis sie die Tür am oberen Ende erreichte. Die Stadt lag inzwischen im Dunkeln, laut der hiesigen Definition brach nun der Tag an. Sie beförderte einen zweiten Schlüssel zu Tage und schloss die Tür auf. Die Wohnung selbst war nicht besonders groß, jedoch immer noch größer, als ihre letzte. Es gab ein winziges Bad, ein kleines Schlafzimmer und eine Küche mit Wohnbereich. Die einzelnen Zimmer waren allerdings nicht besonders groß, das größte war immer noch das Schlafzimmer in dem sie einen schwachen Lichtschein ausmachen konnte. Seufzend schloss sie die Tür hinter sich, ehe sie sich zum Schlafzimmer begab. Als sie die Tür öffnete erkannte sie Robin, die in dem zweiten Bett saß und augenscheinlich in ein Buch vertieft war.


„Du bist noch wach?“ fragte sie nach einer Weile, da Robin nicht auf ihre Anwesenheit reagierte. Nun blickte diese auf, sah Nami kurz an, wandte sich dann jedoch wieder ihrem Buch zu. 


„Wozu die zwei Betten?“ fragte sie, anstatt Nami eine Antwort zu geben. Dabei ließ sie offen, ob sie immer noch wach, oder bereits wieder aufgestanden war. Nami konnte sich bei ihr beides vorstellen. Gleichzeitig konnte sie sich nicht daran erinnern Robin jemals überhaupt schlafend gesehen zu haben.


„Ich habe alles, was in der Wohnung war übernommen.“ So war es hier üblich, zumal man ohnehin keine besseren Möbel als das bekam, was man in den Wohnungen vorfand. Letztlich spielte es keine Rolle, das einzige was zählte war, dass sie überhaupt ein Dach über dem Kopf hatte, auch wenn einen dies nicht unbedingt vor Übergriffen schützte. 
Nami setzte sich wieder in Bewegung und begab sich zu der kleinen Kommode, wo sich ihre wenigen Sachen befanden. Ohne sich Robin noch einmal zuzuwenden nahm sie sich ein paar Sachen heraus und verschwand im Badezimmer. Sie musste sich den Schmutz und Gestank der letzten Nach abwaschen, ansonsten würde sie keinen Schlaf finden. Jeden Tag war es das gleiche, sie kam müde und erledigt in ihre Wohnung und, obwohl sie sich am liebsten in ihrem Bett verkriechen würde, schleppte sie sich erst einmal ins Badezimmer. Ihre Kleidung zog sie allerdings schon vorher aus, da sie drinnen keinen Platz hatte, um sich richtig zu bewegen. Erst dann zwängte sie sich in das kleine Bad und schob sich unter die Dusche. Nebenbei glitt ihr Blick über ein paar ihrer Dinge. Sie lagen nicht mehr dort, wo sie sie zurück gelassen hatte. Gewisse Dinge gewöhnte man sich einfach an, dazu gehörte auch sich genau zu merken, wo man seine Sachen zurück ließ. Nami tat es inzwischen schon automatisch und so konnte sie sich auch denken, dass Robin vermutlich geduscht hatte. Leise seufzte sie auf und erschauderte leicht, als das kalte Wasser ihre Haut berührte. So etwas wie warmes Wasser gab es nicht, zumindest nicht, wenn man in dieser Gegend lebte. Daher verweilte Nami auch nicht lange unter der Dusche sondern verschwand, in ein Handtuch gewickelt wieder auf den Flur, wo sie sich nun richtig abtrocknete und in ihre Shorts und ein Top schlüpfte.


Mit dem Handtuch, welches sie sich um die Schultern gelegt hatte, schlenderte sie zurück ins Schlafzimmer, wo Robin immer noch unverändert in ihrem Bett saß. Nami ließ sich auf ihr eigenes Bett sinken und schlug dort ein Bein über das andere, während sie Robin beobachtete.


„Wo bist du gewesen?“ fragte sie schließlich und beobachtete, wie die andere erneut aufblickte und ihr Buch langsam zuschlug.

„Du weißt, dass ich dir keine Antwort darauf geben werde.“


„Du wirst mir wohl nie vertrauen, oder?“ Auf Robins Lippen zeigte sich ein schmales Lächeln bei diesen Worte, während sie das Buch zur Seite gab und sich auf die Seite legte, um Nami beobachten zu können.


„Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung?“ 


„Du wolltest mich umbringen“, gab Nami trocken zurück und legte sich nun ebenfalls hin. Erst jetzt spürte sie, wie erschöpft sie eigentlich war. Lange würde sie vermutlich nicht mehr wach bleiben.


„Siehst du. Ich vertraue dir mehr, als du vielleicht glaubst.“


„Manchmal bezweifle ich das allerdings“, murmelte sie und drehte sich auf den Rücken, dabei schloss sie langsam die Augen. Die Müdigkeit übernahm die Oberhand und ,da Robin dazu nun auch schwieg, gab es keinen Grund mehr für sie gegen sie anzukämpfen. Sie würde nicht mehr mitbekommen, wie Robin ihre Kräfte einsetzte, um die Decke über ihren Körper zu ziehen und das Licht auszuschalten. Nur, um sich erst dann selbst schlafen zu legen.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: robin-chan
2013-09-12T11:06:35+00:00 12.09.2013 13:06
Ich habe mich wirklich in diese Atmosphäre verliebt. Diese Insel hört sich einfach nur interessant an, worüber man gerne mehr erfahren möchte. Die Strohhüte existieren also nicht, daher stellt sich mir nach diesem Kapitel umso mehr die Frage, wie die Charaktere dort gelandet sind.
Kein Wunder, dass die Leute den Laden stürmen, wenn man bedenkt, wer dort in der Küche steht ;) Anscheinend hat der Herr auch schon herausgefunden, dass Nami Robin doch irgendwie mag. Gottchen, deren erstes Aufeinandertreffen hört sich echt romantisch an, so etwas gibt es nicht jeden Tag xD Hoffentlich erfährt man darüber noch mehr, besonders, wie sie sich dann am Ende doch angefreundet haben ôo Nach diesem Einblick gibt es schon genügend Dinge, die man unbedingt in Erfahrung bringen möchte. Da freu ich mich schon auf das nächste Kapitel. :)
Von: abgemeldet
2013-09-09T16:47:51+00:00 09.09.2013 18:47
Spannung.....
Du machst mich allein schon mit deinem Schreibstil neugierig und gespannt auf das nächste Kapitel :D
Frag mich, wann Zorro und in welcher Beziehung er auftritt :D
Von:  dragon493
2013-09-09T06:46:19+00:00 09.09.2013 08:46
tolles Kapitel
typisch nami wie sie allen das Geld abnimmt
bin sehr gespannt wann sanji nami ausquetscht
freu mich aufs nächste Kapitel
Lg dragon493


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