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My personal High School Host Club III

Liebe ist nicht etwas was man braucht, sondern was man unbedingt empfinden sollte
von

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20.Kapitel

20.Kapitel

„Dein Bodyguard?“, hauchte Kazumi und ihr wurde langsam bewusst, was das überhaupt bedeutete.

„Ja und um die Wahrheit zu sagen, als ich noch jünger war, hat man ziemlich oft gedroht und auch hin und wieder versucht mich zu entführen.“, dazu fiel nicht mal ihr was ein.
 

Kazumi öffnete ihren Mund einen Spalt um ihn darauf gleich wieder lautlos zu schließen, da sie doch keinen Ton herausbrachte. Das wiederholte sie einige Male, da sie immer wieder ansetzen wollte etwas zu sagen und sollte sich eigentlich extrem dämlich vorkommen, da sie doch wie ein dämlicher Fisch aussehen musste. Irgendwas musst sie sagen was absolut nach ihr klang, vernünftig schien und sich nicht so verzweifelt anhörte, da sie ein klein wenig verzweifelt war.

Mit so einer Offenbarung hatte sie ehrlich gesagt nicht gerechnet und sie hätte auch nie daran gedacht, obwohl es dann doch irgendwie logisch war, dass zu Itachis Leben diese Seite auch gehörte.

Seine Familie war reich, berühmt, berüchtigt und sicher auch beneidet, darum was sie alles hatten. Da gab es mehr als genug Neider, die ihnen das nicht gönnten und daraus vielleicht auch Profit schlagen wollten.

Da war es vielleicht sogar noch harmlos, dass sich falsche Freunde einen näherten und nur so taten, als lägen sie ihnen am Herzen und dabei nur ihre eigenen Vorteile im Sinn hatten. Wenn man mit der Familie Uchiha befreundet war und sei es auch nur eine flüchtige Bekanntschaft, konnte ein kluger Mensch sicher Profit daraus schlagen.

Nicht so harmlos hingegen war es, wenn man sich diese Vorteile mit Gewalt holen wollte und dabei Mittel einsetzte, die jenseits von legal waren. Und das sie gerade an diese Sache nicht gedacht hatte, war dann doch etwas beschämend und ziemlich peinlich.

Dabei war sie diejenige gewesen, die jeden möglichen Aspekt über ihre Beziehung bedachte und mit sich ausdiskutiert hatte um die Schönste davon zu ignorieren. Dass sie dann wieder nur über diese eine Möglichkeit, was Itachis Familie betraf, bedachte, sprach gerade nicht wirklich für ihre Intelligenz. Aber mal ehrlich, sie konnte auch nicht an alles denken.

Dennoch war das gerade Kazumis kleinstes Problem, dass sie diesen Gedanken nicht gehabt hatte. Eher war sie gerade in einer ziemlich blöden Lage, da sie nicht wirklich wusste, wie sie auf so eine Offenbarung reagieren sollte.

Das war fast so ähnlich, wie mit dem Tod ihrer Eltern. Wenn sie das jemanden erzählte, wussten die wenigsten wie man darauf reagieren sollte. Da hasste sie es, wenn man ein `Tut mir leid! ´ an sie richtete oder einen bescheuerten mitleidigen Blick aufsetzte, der ihr genauso wenig half, wie wenn man ihr versicherte, dass derjenige für einen da war, wenn man es brauchte.

Jetzt brauchte sie keinen Beistand, damals hatte sie einen gebraucht, kurz nach dem Tod ihrer Eltern und in ihrer dunkelsten Stunde ihrer Teenagerzeit, als sie einfach nur verdammt wütend und verzweifelt gewesen war. Aber das war ein anderes Thema.

Wie sollte sie auf Itachis Geständnis reagieren?

Ihn blöd anstarren und dabei hin und wieder den Mund dämlich offen haben, war zwar eine Möglichkeit, aber Hinsicht der Offenbarung extrem unangebracht.

Da war es doch besser, peinlich berührt auf ihre Hände zu starren, die ineinander verhakt auf ihrem Schoß ruhten. Das tat sie ja gerade, ehe sie ihren Blick zu Itachi hinauf wandte und seinen Augen begegnete, die wohl irgendeine Reaktion ihrerseits erwarteten.

Leider fiel ihr außer dämlich rumstarren und auf der Lippe rumkauen nichts Besseres ein.

„Kann ich … ich meine … würdest du … ach verdammt!“, wütend auf sich selbst sah sie zur Seite, da ihre Augen leicht brannten und sie Panik bekam hier loszuheulen, obwohl sie das gar nicht so betraf und das wie der Tod ihrer Eltern in der Vergangenheit lag und trotzdem immer noch präsent war. Davon erholte man sich nicht, selbst nach all den Jahren.

„Entschuldige! Ich wollte dich damit nicht überfallen!“, Kazumi sah zu Itachi, der sich wirklich entschuldigt hatte, obwohl er das nicht einmal musste. Sie sollte sich entschuldigen, weil sie dämlich reagiert hatte und nicht mal mit Abstand so eine tolle Reaktion an den Tag gelegt hatte, wie damals Itachi.

„Ich hab damit nicht gerechnet, ehrlich gesagt!“, murmelte sie und starrte wieder auf ihre Hände, während Itachi sich leicht zurücklehnte und sich mit den Händen auf dem Rand der Bank abstützte.

„Passt auch nicht zu einem Date! Aber ich finde in dieser Phase verdienst du die Wahrheit!“

„Was für eine Wahrheit?“, fragte sie heiser und ahnte Schlimmes.

„Die Wahrheit darüber, was dich erwartet, wenn du dein Leben mit mir verbringen willst.“, das klang wie das nächste Level in einem Spiel, so wie das erste Date ein Level gewesen war oder die Sache mit dem Grundstück. Und die Exfreunde waren letztes Jahr sowas wie die Endgegner gewesen, die sie überwinden musste.

Ein bisschen konnte sie sich das vorstellen! Zumindest einen Teil davon, der sicher angenehmer war, als das was er ihr jetzt erzählen würde. Das mit der Presse und diesem öffentlichen Leben konnte man ja noch verkraften und damit konnte sie lernen umzugehen, aber was diese Sache betraf, wusste sie nicht so ganz, wie sie das verkraften sollte.

„Kurz gesagt ist es so, dass schon immer klar war, dass ich als ältester Sohn die Firma übernehmen würde. Der kleine Konkurrenzkampf damals zwischen mir und Sasuke hat unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden und nur dazu gedient, damit ich über meine Grenzen hinausgehe. Damit wollte mein Vater mich nur antreiben und ein bisschen ins Schwitzen bringen. Demnach wäre es für irgendwelche Verrückten, die auf unser Geld scharf sind, am lukrativsten, wenn sie mich entführen würden um dann haufenweise Lösegeld zu verlangen.“, er erzählte ihr das so, als würde er gerade übers Wetter reden, „Trotzdem ist mein Vater nicht so kalt wie du denkst. Egal ob mir was passieren würde oder Sasuke oder Shun, oder gar meiner Mutter, er würde jede Summe bezahlen um uns zu retten.“, sie war sprachlos, ernsthaft, wirklich verdammt sprachlos, „Und dasselbe gilt für mich!“, bitte wie?

„Was?“, hauchte sie und wandte blitzschnell ihren Kopf zu ihm um ihn verwirrt anzusehen.

„Noch heute bekommt mein Vater täglich Drohbriefe und als er sich damals mit meiner Mutter verlobt hat, war sie im Visier, weil sie eben das Wichtigste in seinem Leben war.“, der nachdenkliche Ausdruck in seinen Augen wich und er grinste leicht, ehe er kurz auflachte, „Zumindest bis ich und meine Brüder kamen.“

„Das heißt, ihm sind alle seine Söhne wichtig?“, flüsterte sie.

„Ja! Ich weiß, das klingt in Anbetracht dessen, was er zu dir gesagt hat, eigenartig, aber mein Vater ist wirklich nicht so kaltherzig, wie du denkst.“, erklärte er und irgendwie leuchtete das ein, da er doch derjenige war, der ihn an besten kannte und sie nur nicht mal zwanzig Minuten mit ihm verbracht hatte. In diesen nicht mal zwanzig Minuten hatte er sich zwar nicht gerade wie ein Gentleman benommen, aber vielleicht war das wirklich nur eine Seite von ihm, so wie jeder Mensch mehrere Seiten hatte. Das war vielleicht seine etwas rüde Art seinen Sohn zu beschützen. Immerhin wollte doch jeder Vater nur, dass sein Sohn ein Mädchen abbekam, das ihn wirklich und aufrichtig liebte und nicht aufgrund eines Nachnamens oder der Höhe des Kontostandes.

Sein Vater kannte sie noch nicht so und wusste demnach nicht wie sie war. Er ahnte nicht einmal, wie sehr sie seinen Sohn eigentlich liebte.

„Und wenn du mit mir zusammen bist, wirst du zur Zielscheibe!“, das erschrak sie weniger, als es eigentlich sollte, „Ich werde die Firma meines Vaters übernehmen, der reichste Mann der Welt werden und somit einige Feinde haben, die mir das Leben schwer machen wollen und mich an einer Stelle treffen möchten, die mich besonders schmerzt!“, Kazumi schluckte, da sie irgendwie ahnte, auf was er hinaus wollte, „Du bist mir das Wichtigste im Leben, weswegen ich wohl alles Geld der Welt hergeben würde, damit dir nichts passiert und würde jede Summe bezahlen um dich zu retten.“

„Itachi!“, hauchte sie und berührte mit ihren Fingerspitzen seine Wange um leicht darüber zu streichen, weswegen er beruhigt lächelte.

„Ich will dir keine Angst machen und ich verlange von dir deine eigene Sicherheit für ein Leben mit mir aufzugeben, das ist mir klar. Und ich weiß, dass man aus Liebe einen Menschen aufgeben muss, damit derjenige in Sicherheit ist. Aber diesmal will ich egoistisch sein, da ich weiß, dass ich dich beschützen kann.“, ihre Hand glitt langsam über seine Hand, wanderte über seinen Hals, seinen Arm, ehe sie ihre Finger sanft um seine Hand schloss und ihn anlächelte, „Ich will nur, dass dir klar ist, dass dein Leben dann in Gefahr ist und du dann auf Schritt und Tritt von einem Bodyguard begleitet wirst.“, so seltsam das auch klang und obwohl sie diese Art von Leben nicht wollte, störte sie das gerade kein bisschen, da Itachi ihr mit dieser Rede immer noch eine gewisse Wahl gab, ihre Meinung auf dieses Leben mit ihm doch noch zu ändern. Denn dann wäre noch nichts passiert. Niemand wusste von ihren und seinen Gefühlen, weswegen keiner seiner Feinde auf diese Achillesferse, die sie für ihn war, kommen würde.

Liebe bedeutete zwar, dass man manchmal sein eigenes Glück für die Sicherheit dieses Menschen aufgab, aber manchmal musste man einfach egoistisch sein, da man diese Liebe sogar verdiente. So war sie einfach egoistisch gewesen und hatte sich einen Scheiß um Roberts Gefühle gekümmert und hatte sich einfach auf Itachis Vorschlag und seine Gefühle eingelassen.

Jetzt war es Itachi der egoistisch sein und sie in seinem Leben wollte, obwohl das bedeutete, dass ihr Leben dann in Gefahr wäre. Und so furchtbar klang das gar nicht!

„Michael begleitet dich überall hin?“, fragte sie stattdessen, als sie kurz zu seinem Bodyguard sah, der wirklich wie einer aussah. Groß, breit, muskulös, hartes Gesicht und absolut fähig und bereit sein Leben für seinen Boss zu geben.

„Jedes Mal, wenn ich die Schule verlasse!“, irgendwie wurde ihr grad echt schlecht.

„Das heißt er hat gesehen wie wir …“, sie konnte den Satz nicht zu Ende führen.

„Wild miteinander rumgemacht haben? Ja!“, und das sagte Itachi so verdammt nüchtern und gleichgültig, dass ihr gerade echt eiskalt wurde, vor allem wenn sie bedachte, was sie alles bei diesen Dates angestellt hatte.

„Oh Gott!“, dieser Kerl hatte gesehen, wie sie mit Itachi zu Valentinstag heftig rumgeknutscht hatte, wie sie vor dem Grab ihrer Eltern zusammen gebrochen war und die Sache auf der Wiese. Schlagartig wurde Kazumi rot, da ihr dieser Gedanke so gar nicht gefiel, da sie da besonders ungezügelt war und nur das getan hatte, wonach sie sich in dem Moment gesehnt hatte.

„Keine Angst! Sein Job ist es diskret zu sein. Solange du mir nicht wirklich an die Gurgel gehst, ist es ihm egal, was du tust!“, das machte es nicht gerade besser, selbst wenn der Kerl nicht hingesehen hatte. Er war schlichtweg in Hörweite gewesen! Da war es ihr egal, wie diskret sich der Kerl verhalten konnte. Selbst wenn er die ganze Zeit sehr fasziniert sein Handy angestarrt hatte, er hatte sicher gehört was sie da alles von sich gegeben hatte und das waren nicht immer nur Worte gewesen.

„Das beruhigt mich nicht wirklich!“, murmelte Kazumi und griff abermals nach seiner Hand, strich mit ihren Fingern über seine warme Haut und hob ihren Kopf und sah ihn an. Er lächelte sie liebevoll an, legte seine andere Hand auf ihre Wange, strich dabei durch ihre dunklen Haarsträhnen und sie legte ihren Kopf in seine Handflächen und schloss dabei leicht ihre Augen.

Das hingegen beruhigte sie, da Itachi es immer schaffte sie mit seinen Gesten und Worten sofort zu beruhigen, wenn sie etwas beunruhigte oder sie sich wegen etwas Sorgen machte. Wenn sie etwas beschäftigte, bekam er es hin, dass sie sich beruhigte.

„Kazumi!“, raunte er leise gegen ihre Lippen, da er sich zu ihr runter gebeugt hatte.

Zuerst sträubte sie sich etwas, da sie sich von diesem Bodyguard, der nicht einmal hinsah, beobachtet fühlte. Jetzt wo sie wusste, dass er die ganze Zeit da gewesen war, in jedem romantischen und auch etwas traurigen Moment, der aber nur für sie und Itachi gewesen war, wollte sie ihre Hemmungen nicht so einfach fallen lassen.

Aber wenn sie mit ihm zusammen sein wollte, musste sie sich wohl oder übel daran gewöhnen, dass sie dann nicht mehr alleine unterwegs war. Das wäre es mit ihrer Privatsphäre gewesen. Und sie hatte sich ernsthaft wegen der Öffentlichkeit Sorgen gemacht. Das mit dem Bodyguard war ja viel schlimmer.

Kazumi überwand die letzten Millimeter zwischen ihnen, schloss die Augen und ließ sich von ihm küssen. Ihre Hände legten sich auf seine Wangen, zogen ihn näher zu sich. Seine Hände wanderten über ihre Hüfte, seine Arme schlossen sich um ihre Taillen, drückten sie an seine Seite, ehe sich ihre Arme um seinen Nacken schlossen und sie sich auf seinen Schoß ziehen ließ.

Ihrer Meinung nach dauerte der Kuss ewig und als sich ihre Lippen voneinander lösten, ihre Hand über seine Wange strich, ihr Daumen über seine Unterlippe, legte sie ihre Stirn gegen seine und lächelte leicht.

„Siehst du, man kann den Bodyguard sehr gut ignorieren!“, flüsterte er, was sie zum Kichern brachte und über seine Wange fuhr.

„Hat er dich nie gestört oder genervt?“

„Du glaubst gar nicht, wie sehr er manchmal gestört hat!“, sie legte leicht ihren Kopf schief, „Ich musste eine sehr lange Diskussion mit ihm führen, als wir unser erstes Date hatten. Ich wollte nicht, dass er in die Halle mitkommt. Das hätte dich vielleicht erschreckt.“, damit hatte er aber so was von Recht.

Wahrscheinlich hätte es sie zum damaligen Zeitpunkt wirklich abgeschreckt, wenn sie damals schon den Bodyguard entdeckt und ihr Itachi das schon damals erzählt hätte. Sie hätte deswegen sogar Angst bekommen, weil ja nicht nur ihre Privatsphäre im Eimer war, sondern auch ihre eigene Sicherheit. Liebe hin oder her, aber sie hätte nicht gewusst, ob sie das mit Itachi dann nicht sofort beendet hätte. Vielleicht wäre ihr ihre Sicherheit dann wichtiger gewesen, als ihre Liebe zu ihm.

Aber jetzt vertraute sie ihm wirklich blind und würde ihm wirklich ihr Leben anvertrauen. Er wusste besser, wie man sich in seiner Welt bewegte und kannte ihre Vor- und Nachteile. Ein Nachteil war nicht nur das öffentliche Interesse, sondern auch diese potenzielle Gefahr, wenn sie sich in die Familie Uchiha begab. Es war ja nicht zu bestreiten, dass es eben gewisse Leute gab, die neidisch auf deren Geld und Macht waren und eben mit Gewalt einen Teil davon haben wollten. Solche Leute würden dann auch nicht vor Entführung zurückschrecken. Und wie Itachi es gesagt hatte, war sie dann sein Schwachpunkt.

„Vielleicht wollte ich ihn nicht sehen und auch nicht an diese eine Möglichkeit denken.“, raunte sie diesmal.

Kazumi hatte unbewusst den Gedanken an diese Gefahr einfach verdrängt und jetzt wo es ihr so bewusst wurde, bekam sie wirklich etwas Angst. Aber sie fühlte sich bei Itachi sicher und solange sie an der Schule waren und niemand von der Beziehung wusste, wäre sie noch nicht in Gefahr und noch keine Zielscheibe. Die anderen waren sich dieser Gefahr bewusst und sagten auch deswegen nichts. Vielleicht auch weil sie selbst mit dieser Gefahr täglich konfrontiert waren. Und sie hatte das nie bemerkt!

„Möchtest du gehen, Süße?“, fragte er leise und zog sich seine Jacke dabei aus um sie ihr über die Schultern zu hängen. Ohne etwas zu sagen, hatte er gemerkt, dass sie dann doch etwas fror. Itachi war sehr aufmerksam und schien jede Kleinigkeit, die nicht stimmte, zu eliminieren.

„Gerne!“, meinte sie und küsste ihn noch einmal kurz auf die Lippen, „Kann ich ihn kennen lernen?“

„Wen?“, Kazumi kicherte kurz, da Itachi zu süß aussah, wenn er mal nicht wusste, was sie wollte. Was aber sehr selten vorkam.

„Michael! Dein Bodyguard!“, sagte sie es genau demselben Tonfall, wie er vorhin, als wäre es doch vollkommen klar, dass sie ihn meinte.

„Sicher!“, meinte er und griff nach ihrer Hand, ehe er aufstand und sie hinter sich her zog.

Ihre Finger verhakten sich miteinander und Kazumi kuschelte sich etwas an seinen Arm, glitt mit ihrer freien Hand über seinen Arm, spürte die warme Haut und die feinen Muskeln unter dem T-Shirt.

Sie waren kaum zwei Meter von dem Bodyguard entfernt, schon wandte er seinen Blick von seinem Handy ab und sah zu ihnen rüber. Er stieß sich von der Absperrung ab und stellte sich gerade hin.

„Gibt es ein Problem, Sir?“, seine Stimme war tief und passte zu seinem riesigen und breiten Körper unter dem sich wohl nur reine Muskelmasse versteckte und kein Gramm Fett. Seine Gesichtszüge waren zwar hart, aber das gehörte wohl zu einem Bodyguard. So ein Kerl musste furchteinflößend aussehen und seine Feinde schon mit einem Blick verunsichern. Die kürzeren, brauen Haaren ließen ihn aber richtig attraktiv aussehen.

Michael strahlte Kraft, Ruhe und Sicherheit aus, was sie unwillkürlich beruhigte. Auch wenn sie sich mit Itachi sicher fühlte, war das bei ihm was anderes. Dieser Mann würde für seinen Boss eine Kugel abfangen.

„Nein! Kazumi wollte dich nur kennen lernen!“, meinte Itachi beruhigend, „Michael, das ist meine zukünftige Freundin Kazumi.“, stellte er sie vor.

„Freut mich sehr, Miss!“, er streckte ihr seine Hand entgegen.

„Mich auch, Michael!“, sein Händedruck war nicht so fest, wie sie zuerst gedacht hatte, aber wahrscheinlich hielt er sich zurück, da er ihr sonst die Hand zerquetschen würde.

„Bitte hab auch ein Auge auf sie!“, irgendwie war ihr das peinlich.

„Sicher Sir!“, Michael sagte das ohne zu Zögern, als wäre Itachis Wort Gesetz, was es vielleicht auch war. Er wurde bezahlt um Itachi zu beschützen und wenn er dann auch auf Kazumi aufpassen musste, würde er keine Widerworte geben.

„Mach dir aber nicht zu viele Umstände!“, legte sie ein und Michael sah sie plötzlich mit seinen graublauen Augen an, was sie etwas erschreckte.

„Miss, Sie sind Master Itachi sehr wichtig!“, wie er das schon sagte, ließ sie irgendwie erzittern, nicht weil sie auf ihn stand, sondern wegen seiner Worte, die absolut wundervoll klangen, „Es würde ihn nicht erfreuen, wenn Ihnen etwas zustoßen würde. Meine Aufgabe ist es nicht nur sein Leben zu beschützen, sondern auch seinen psychischen Zustand.“, jetzt verstand sie zumindest, warum Itachi mit ihm diskutiert hatte. Dieser Mann hatte eine unbestreitbare Logik.

„Der Mann hat immer so verdammt recht, das nervt manchmal!“, murmelte Itachi.

„Möchten Sie schon zurück fahren, Sir?“, Wow, er konnte auch bissige Kommentare perfekt ignorieren. Dann konnte er auch ihre Knutscherei ignorieren. Jetzt machte sie sich weniger Sorgen.

„Ja!“, Itachis Arm legte sich um ihre Schultern, zogen sie an seine Seite, ehe er seinen Lippen auf ihre Schläfe legte, „Warte hier kurz! Ich hab noch was für dich!“, raunte er ihr leise ins Ohr, ehe er sich an Michael wandte, „Bleib auch hier! Ich bin gleich wieder da!“, Michael schien protestieren zu wollen, da er doch überall hin sollte, wo auch Itachi hinging, „Keine Widerrede!“, unterband Itachi jeden Protest und drehte einfach um, ließ Kazumi mit Michael allein.

Kurz herrschte Stille und sie spürte, wie Michael sie anstarrte. Nicht unangenehm, aber dennoch konnte sie das nicht wirklich ignorieren.

Deswegen wandte sie sich Michael zu und erwiderte seinen Blick.

„Ist er früher auch abgehauen?“, fragte sie.

„Öfters als Sie denken, Miss!“, Kazumi überlegte kurz ihm ihren Vornamen anzubieten, aber das wäre ihm vielleicht nicht Recht und würde es dann als seine Pflicht ansehen, sie mit dem Vornamen anzureden, „Er hat in den Ferien oft über sie gesprochen!“, sie stutzte kurz, als er das plötzlich sagte.

„Was?“, hauchte sie heiser.

„Ja! Man hat ihm angesehen, dass er Sie vermisst.“, meinte er und sah beinahe so aus, als wäre er verlegen. Das sah sogar bei so einem harten Typen echt süß aus.

„Wie lange passt du schon auf ihn auf?“, es schien, als hätten sie nicht nur das typische Boss-Angestellter Verhältnis, sondern beinah ein Freundschaftliches, auch wenn Michael die Distanz wahrte, indem er Itachi mit Sir oder Master ansprach.

„Seit er ungefähr 8 Jahre alt ist!“, das war verdammt lange, „Als er in die Pubertät kam, ist er öfters abgehauen, aber eher um sich heimlich mit einem Mädchen zu treffen, als mich wirklich loszuwerden. Er war sich der Gefahr, in der er schwebt immer bewusst!“, das überraschte sie überhaupt nicht, „Aber jetzt würde er das nicht mehr tun, das mit den Mädchen meine ich.“, Michael wirkte richtig panisch, als er wohl gemerkt hatte, dass er gerade ein Tabuthema gegenüber der neuen Freundin vom Boss angesprochen hatte. Zu seinem Glück sah Kazumi das eigentlich ziemlich locker. Das war Itachis Vergangenheit und interessierte sie nicht, „Er möchte Sie beschützen, weswegen er sich auch immer meldet, wenn er das Schulgelände verlässt. In seinem ersten Jahr hatte er das nicht immer getan. Sie tun ihm gut, Miss!“, das war das schönste Kompliment das man ihr machen konnte. Vor allem da er ihr ehrlich in die Augen sah und an seinen eigenen Worten nicht zweifelte. Als wäre selbst für ihn die Sache klar, dass sie zu Itachi gehörte. Obwohl er sie gerade mal fünf Minuten persönlich kannte. Aber Itachi hatte sie ihm gegenüber doch schon öfters erwähnt, also musste er sie schon etwas besser kennen, als ihr vielleicht lieb war. Und trotzdem machte ihr das kein bisschen Angst.

„Worüber redet ihr?“, sie zuckte fast erschrocken zusammen, als sie Itachi hörte.

„Natürlich über Sie, Sir!“, dieser Mann war auch so verdammt ehrlich. Konnte der Kerl nicht mal eine Notlüge erzählen, weil Itachi genau sowas nicht brauchte. Sein Ego war schon jetzt groß genug. Das brauchte nicht noch mehr Futter, indem man ihm einfach erzählte Kazumi und sein Bodyguard hatten kein anderes Thema, als über ihn zu reden.

„Ich hoffe nur Gutes!“

„Sicher Sir!“, das war eine Notlüge, aber das war ihr egal.

Kazumi drehte sich zu Itachi um, der auf sie zukam und ein kleines Päckchen in seiner Hand hielt. Die andere Hand griff wieder nach ihrer, umschloss sanft ihre Finger, ehe sie ihre mit seinen Finger wieder verhakte.

„Fahren wir!“, meinte er leise und küsste ihren Handrücken.

„Sicher!“, murmelte Kazumi und ließ sich von ihm Richtung Ausgang ziehen.

Sie hörte Michaels Schritte, die ihr wohl in einem respektablen Abstand folgten und Gesprächsfetzen, die er zufällig hören könnte, nicht hören würde.

„Hier!“, sehr unspektakulär überreichte er ihr das kleine Päckchen, das er in der anderen Hand hielt.

Kazumi nahm es ohne ein Widerwort an, da sie sonst immer etwas dagegen hatte. Immerhin konnte sie ihm nichts dergleichen zurückgeben. Er tat all das um sie für sich zu gewinnen und wenn man mal die ganzen Geschenke wegließ, blieben immer noch diese unglaublichen Verabredungen über, die sicher Mühe und Geld gekostet hatten. Nahm man auch das Geld weg, war es die Mühe, die übrig blieb. Wenn man bedachte, dass er neben der Schule auch noch für seine Familie schuften musste, war das eine große Leistung. Und das konnte sie ihm nie vergüten.

„Danke!“, hauchte sie und drehte das relativ kleine Päckchen in ihrer freien Hand, starrte auf das verzierte Papier und die liebevoll angebrachte Schleife, die sie ein bisschen daran zweifeln ließ, dass er das selbst eingepackt hatte.

„Ich hab dir doch erzählt, dass du für jede Verabredung einen Anhänger für die Kette bekommst, die du mir gegeben hast.“, fing er an zu erklären.

„Ich erinnere mich!“, damals als sie sich entschieden hatte mit ihm auszugehen um herauszufinden, ob das mit ihm klappen würde, hatte sie ihm eine Kette gegeben, die ihrer Mutter gehört hatte. Ihr Vater hatte sie ihr damals geschenkt, als sie ein Paar wurden. Und sie wollte, dass Itachi sie ihr gab, wenn sie seine Freundin wurde.

Zu ihrem Geburtstag hatte er ihr dann offenbart ihr für jede Verabredung, die sie bis dahin haben würden einen Anhänger zu schenken, für die Kette. Der erste Anhänger war identisch mit dem, der auf der Kette angebracht war. Andere Anhänger hatte er ihr danach nicht geschenkt, da sie wohl dachte, dass er ihr die anderen Anhänger erst zeigen würde, wenn er ihr die Kette wiedergeben würde.

„Das hier ist zusätzlich zu dem Anhänger, den du von mir bekommst!“, sagte er und öffnete ihr dabei die Tür zur Beifahrertür.

Kazumi stieg ein und kurz darauf folgte ihr auch Itachi auf die Fahrerseite.

„Los pack es aus!“, meinte er, ehe sie von dem Geschenk hochsah, direkt in seine dunklen Augen, die sie fordernd ansahen.

„Äh, okay!“, eher widerwillig löste sie die schön gebundene Schleife, riss aber das Papier schnell runter um ein kleines schwarzes Samtkästchen zum Vorschein zu holen. Wieder drehte sie es in ihrer Hand, ehe sie es vorsichtig öffnete.

Mit großen Augen starrte sie auf den auf einem Samtkissen gebeteten Anhänger.

„Es ist ein bisschen über ein Jahr her!“, meinte er und diesmal sprach er in Rätseln.

„Bitte?“, fragte sie verwirrt.

„Solange kennen wir uns schon! Vor mehr als einem Jahr haben wir uns kennen gelernt.“, erschrocken legte sie ihre Hand auf ihre leicht geöffneten Lippen und sah ihn mit großen Augen an, „Eigentlich wollte ich dir das zu unserem dritten Date schenken, aber das ist ja leicht ins Wasser gefallen.“, dabei grinste er leicht und auf ihre Lippen schlich sich auch ein leichtes Lächeln, da seine Wortwahl auch so verdammt zutraf.

Kazumi ließ ihre Hand wieder sinken und starrte wieder auf den traumhaften Anhänger aus glänzendem Silber.

Vorsichtig strich sie mit ihrem Fingern über die filigran gearbeitete kleine Schriftrolle in der ein Datum eingraviert war, das ihr sehr bekannt vorkam. Es war das Datum ihres ersten Tages an dieser Schule. An dem Tag hatte sie Itachi kennen gelernt und auch wenn dieses erste Treffen nicht so ganz gut verlaufen war, hatte genau dieses Treffen die Sache ins Rollen gebracht und nur deswegen hatte sie Itachi kennen und auch lieben gelernt. Dieser Tag war es eigentlich gewesen, der sie zu ihm gebracht hatte. Sie glaubte eigentlich nicht an Schicksal, aber der Gedanke, dass das vielleicht so geplant war, schien irgendwie beruhigend. Nicht so wie andere Dinge, wie der Tod ihrer Eltern. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken.

„Danke!“, hauchte sie leise, schloss das Kästchen wieder um dann zu Itachi hinauf zusehen, „Du weißt, wie man einer Frau Geschenke macht!“, flüsterte sie weiter und legte ihre Hand auf seine Wange um sanft über seine Haut zu streichen.

„Ich weiß!“, sie lachte kurz auf, da sein arroganter Tonfall dann doch irgendwie süß war. Und gerade heute machte ihr dieser Ton nichts aus. Warum auch immer!

„Stimmt!“, meinte sie lächelnd mit einem leichten Nicken, ehe sie sich zu ihm rüber beugte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, „Fahren wir!“, raunte sie gegen seine Haut, weswegen er leichte grinste und den Motor startete, als sie sich wieder in den Sitz lehnte.

Während der Fahrt sprachen sie nicht viel, was sie nicht störte, da sie diese angenehme Stille auch manchmal genoss. Sie griff aber öfters nach seiner Hand, strich dabei über seine Haut und zog sie an ihre Lippen um einen sanften Kuss auf seinen Handrücken zu drücken.

Dabei suchte sie im Seitenspiegel nach Michaels Wagen um herauszufinden, wie und in welchem Abstand er ihr folgte. Es ärgerte sie nur ein bisschen, dass ihr das erst jetzt aufgefallen war und sie ihn nur bemerkt hatte, weil er Lärm gemacht hatte.

„Er folgt uns in einem schwarzen SUV, zwei Autos hinter uns!“, antwortete ihr Itachi, auf eine Frage, die sie gedacht hatte.

Kazumi schwieg dazu und fragte ihn nicht, ob Michael im Notfall dann schnell bei ihm sein konnte, wie das Ganze unauffällig mit einem schwarzen SUV ging oder wie er dazu stand, dass er dauernd so unter Beobachtung stand.

Das musste einfach Scheiße sein! Selbst für einen, der das jahrelang nur so kannte!

Er fuhr auf das Schulgelände, aber der SUV folgte ihnen nicht, da Michael wohl nur ein Auge auf Itachi haben musste, wenn er das Schulgelände verließ. Immerhin war die Schule von einem sehr stabilen und hohen Eisenzaun umgeben und mit grünen Hecken blickdicht gemacht worden. Es gab nur drei Möglichkeiten die Schule zu betreten, sah man von den diversen Hubschrauberlandeplätzen ab. Zum einem war da der Haupteingang, der genau so beeindruckend war, wie die eigentliche Schule. Ein riesiges Eisentor, das sich nur elektronisch öffnen ließ, dazu der Wachposten, der nur Schüler, Lehrer, Eltern und Personen mit Einladung hereinließen.

Die anderen zwei Eingänge waren vor allem für die Anlieferungen von Lebensmitteln, Lehrmaterialien und anderen Dingen. Diese Schule brauchte zwei Lieferanteneingänge, weil sie so verdammt groß war. Und selbst Schüler benutzten diese Eingänge, wenn sie näher an ihrem Wohnheim lagen.

Sie selbst benutzte eigentlich nur den Haupteingang, da sie nicht mal wusste, wo die anderen zwei Eingänge lagen und sie wollte es auch nicht herausfinden.

Als Itachi den Wagen auf seinem Parkplatz stellte, griff er wieder nach ihrer Hand und zog sie an seine Lippen um einen Kuss auf ihre Haut zu drücken.

„Ich hoffe Michael hat das Date nicht versaut!“, raunte er leise.

„Nein, es war schön ihn kennen zu lernen!“, hauchte Kazumi.

Itachi grinste leicht und stieg aus um wie immer um den Wagen herum zu gehen, damit er ihr die Tür aufmachen konnte. Er half ihr wieder aus dem Wagen, obwohl das nicht nötig war, aber er es einfach tat, weil er es gerne machte. Und vielleicht weil es seine gute Erziehung verlangte und irgendwie stand sie drauf.

Kazumi verstaute den Anhänger in ihrer Tasche um ihn dann in ihrem Zimmer zu dem anderen zu legen, der in ihrer Nachttischschublade versteckt war. Der Anhänger, den Itachi ihr zum Geburtstag geschenkt und ihr da auch offenbart hatte, was er ihr geben würde, wenn sie seine Freundin wurde.

Hand in Hand gingen sie wieder ins Wohnhaus und blieben vor Kazumis Zimmertür stehen. Ein sanfter Kuss auf ihre Lippen war das Ende ihrer Verabschiedung.

„Fragst du mich heute, ob ich die Nacht über bei dir bleiben möchte?“, fragte sie gegen seine Lippen und verspürte nur leichte Panik wegen dieser Frage.

„Nein!“, diese Antwort schien endgültig, was sie nur etwas verwirrte, „Ich will dich erst fragen, wenn du über die Antwort nicht mehr nachdenken musst.“, damit küsste er ihre Stirn und drehte einfach um.

Grinsend lehnte sie sich gegen ihre Tür, „Idiot!“, flüsterte Kazumi ging ebenfalls in ihr Zimmer.

Das war mal ein interessantes Date!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kikotoshiyama
2014-05-17T12:27:36+00:00 17.05.2014 14:27
Spitzen Kap^^
lg kiko
Von:  fahnm
2014-05-14T20:45:06+00:00 14.05.2014 22:45
Hammer Kapi^^
Von:  Talviaika
2014-05-13T12:59:35+00:00 13.05.2014 14:59
Ja und das war auch ein interessantes Kapitel ^^
Hast du schön geschrieben! ;-)
Mach fleißig weiter!
Gruß Talviaika
Von:  DarkBloodyKiss
2014-05-13T06:31:48+00:00 13.05.2014 08:31
Tagchen ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
freue mich sehr übers nächste Kappi !!!!

glg & einen ganz tollen Dienstag DarkBloodyKiss ^^


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