Nacht von abgemeldet ================================================================================ Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen aus den Augen. Sie atmete tief durch und blickte noch einmal um die Ecke, doch was sie da erblickte, verschnürte ihr die Kehle... Sie spürte wie ihr kalt ums Herz wurde. Sie konnte nichts machen. Sie wollte laut losschreien, aber kein Ton kam aus ihrer Kehle. Sie wollte weglaufen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Und so musste sie verzweifelt mit ansehen, wie Shampoo und Ranma sich küssten. Sie konnte es immer noch nicht glauben. *Aber warum nur?* dachte Akane verzweifelt. *Wie kann er so was nur machen? Ich habe ihm doch vertraut...* Akane sah auf den Boden herab. Kleine dunkle Flecken wurden auf ihm sichtbar. Akane weinte. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf und sie rannen auch nur so ihr Gesicht herunter. Es war wie ein Stich in ihr Herz gewesen. Sie wusste, das das eigentlich ihr Platz war, das spürte sie genau, aber was sollte sie nur tun? Akane stützte sich immer noch mit einer Hand an der Mauer ab und richtete ihren Blick wieder auf Ranma. Seine Lippen...sie küssten Shampoo. Akane spürte gar nichts mehr. Sie stand da wie eine leblose Puppe, eine tiefe Leere bildete sich in ihrem Kopf. Sie war nicht mehr sie selbst... Sie hatte ihre Augen immer noch auf Ranma gerichtet. Es schien ihr als würde alles in Zeitlupe ablaufen. Sie sah, wie Ranma auf einmal Shampoo ärgerlich von sich wegstoß. Er schrie sie an, aber Akane konnte nicht hören was er sagte. Dann wendet Ranma seinen Kopf in ihre Richtung und seinen Augen erstarrten. Er lief auf sie zu und rief irgendetwas. Und da hörte Akane ihren Namen. "Akane", rief er mit verzweifelter Stimme. Es war als würde sie aus einem Traum aufwachen. Neue Tränen stiegen ihr in die Augen... es war kein Traum gewesen... er hatte Shampoo wirklich geküsst. Akanes Hand, die an der Mauer lehnte, verkrampfte sich. Kleine Risse entstanden in der sonst makellosen Wand. Sie konnte nicht mehr, sie musste hier weg und schon rannte sie los. Weg von Ranma, weg von Shampoo, weg vor dem Kuss und ihren Erinnerungen, sie wollte einfach nicht mehr, der Schmerz war einfach zu groß. Ranma blickte Akane verzweifelt hinterher. Diesen Blick, voller Verzweiflung, Trauer und Schmerz. Er würde ihn niemals vergessen. Er schrie ihr hinterher: "Akane, warte doch, ich kann dir alles erklären!" Doch es schien, als würde sie nichts hören. Ranma wollte ihr schon hinterher rennen, als eine Hand im am Arm packte. "Wo willst du hin Ranma? Das seien aber keine nette Art sich von seiner Verlobten zu verabschieden". Ranma sah Shampoo sauer an und packte ihren Arm. "Wie konntest du nur?? Wieso hast du das gemacht?" "Aber Airen, ich dachte du wolltest das Wasser hier?" Lächelnd schwenkte sie den Krug vor ihm hin und her, aber das machte Ranma nur noch ärgerlicher. Wütend schlug er den Krug aus ihrer Hand. Klirrend zersprang er auf dem Boden und das Wasser versickerte langsam, bis es schließlich nicht mehr zu sehen war. "Das Wasser bringt Akane auch nicht mehr zurück!" Wütend stieß er Shampoo von sich weg. "Komm mir nie wieder unter die Augen... du hast alles kaputt gemacht!" Shampoo Augen erstarrten, der ganze Schimmer verschwand und kleine Tränen bildeten sich stattdessen. "Aber Airen..." "Hör auf mit dem Verlobten-Scheiß....Du warst nie und du wirst auch nie meine Verlobte sein. Ich liebe Akane, verstehst du das denn nicht?" Shampoo wich einen Schritt zurück. Sie konnte ihren Ohren nicht trauen. "Aber...aber ich dachte du hasst sie, ihr streitet euch doch immer nur." Doch Ranma drehte antwortete nicht, er ging einfach los und drehte sich nicht mehr um. Als er um die Ecke gegangen war, lehnte er sich an die Wand und atmete tief durch. *Was hab ich da grad nur gesagt? Ich liebe Akane... " Er konnte seine eigenen Worte nicht vergessen. Doch er wusste, dass sie wahr waren. Das erste Mal gestand er sich seine Gefühle ein. Ranma blickte sich ein wenig um und entdeckte die kleinen Risse in der Wand. *Doch jetzt ist es zu spät*, dachte er verzweifelt, *Akane ist weg...* -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Ranma hockte noch sehr lange zusammengekauert an der Wand. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er spürte Shampoos Lippen auf den seinen und kurz darauf sah er wieder Akanes schmerzverzerrtes Gesicht. Und dann wiederum kamen ihm ganz andere Gedanken. Er erinnerte sich an eine Lichtung und an Akane. Sie sagte ihm mit einem Lächeln: "Ich liebe dich", dann küsste sie ihn auf die Wange und verschwand in der Dunkelheit. *Wie komme ich nur auf solche Gedanken? Und wieso kommen sie mir nur so real vor?* Nachdenklich fasste Ranma mit seinen Fingerspitzen auf seine Wange. *Akane... komm doch zurück zu mir.* Plötzlich wurde er von einer Stimme aus seinen Tagträumen gerissen. "Hey Ranma, was machst du denn hier? Es ist doch schon dunkel." Verwundert blickte Ranma nach oben und erblickte das fragende Gesicht von Nabiki. Traurig schaute er wieder auf den Boden. Schulterzuckend sah Nabiki auf ihn herab und zog ihn dann hoch. Sie zog ihn an seinem Ärmel bis zum Tendo - Dojo. "Essen ist fertig!", rief Kasumi in den Raum hinein und stellte zwei dampfende Schüsseln auf den Tisch. Genmas und Souns Augen bekamen einen unvergleichlichen Glanz und in ihren Mündern lief das Wasser zusammen. "Einen guten Appetit wünsche ich euch allen", sagte Kasumi, doch da erblickte sie Akanes leeren Platz. "Ranma, warst du denn gar nicht bei Akane um sie zum Essen zu holen?". Verwundert schaute sie Ranma an, doch der schien gar nicht zu reagieren. Er saß zusammengekauert am Tisch und regte sich nicht. Da sagte Nabiki auf einmal: "Akane ist doch noch gar nicht nach Hause gekommen." "Ach so", sagte Kasumi zufrieden gestellt, "sie ist bestimmt bei ein paar Freundinnen." Ranmas Ohren horchten auf. *Akane ist noch nicht nach Hause gekommen?* Wie von einer Tarantel gestochen sprang er auf. Er lief in Akanes Zimmer und wollte gerade die Tür öffnen, als er seine Hand dann doch zurückzog. *Und was, wenn sie doch zurück ist? Sie will mich bestimmt nicht sehen*. Doch schließlich entschloss er sich anzuklopfen. "Akane?", sagte er mit leiser Stimme. "Akane, bist du da?" Keine Antwort kam. Ranma versuchte es noch ein paar Mal, bis er sich entschloss hinein zu gehen. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und lugte in das Zimmer hinein. Nichts war zu sehen und so betrat er schließlich Akanes Zimmer. Alles war so wie früher. Es war aufgeräumt, doch Akane fehlte. Ranma seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Er blickte sich noch kurz um und vergrub dann sein Gesicht in ihrem Kissen. Er atmete tief durch. Dieser Duft, er liebte ihn und er kam ihm irgendwie zu bekannt vor. Er war Akane doch noch gar nicht so nahe gewesen, das er ihren Duft schon so gut kannte... Ranma drehte sich um sah an die Decke. Immer wieder sah er Akane vor sich. *Ob ich sie suchen sollte? Aber was ist wenn sie gerade dann kommt, wenn ich weg bin?* Und so dachte Ranma nach und bemerkte gar nicht, wie er einschlief. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Akane saß währenddessen unter einem Baum auf einer Lichtung. Sie hatte die Knie dicht an den Körper herangezogen, da es schon sehr kalt geworden war. Sie war vorhin einfach weggelaufen ohne darauf zu achten wohin. Ihr Herz brachte sie zu diesem Ort und dort blieb sie auch. Akane blickte traurig in den schwarzen Himmel hinauf. Ihr war elend zumute, doch dieser Ort gab ihr Sicherheit. Sie wusste nicht warum, denn sie war ja noch nie dort gewesen, aber sie mochte ihn. Er ließ etwas Wärme in ihrem Herzen aufsteigen... Akane hatte nicht gemerkt wie die Zeit verstrichen war, so sehr war sie in ihrer Trauer versunken. Als sie sich wieder umschaute, war es schon dunkel und keine einzige Person war mehr zu sehen. Akane wollte schon aufstehen, als sie sich doch dagegen entschied. Sie wollte Ranma einfach nicht sehen. Mit Tränen in den Augen schlief sie ein, mitten unter einem Baum, auf einer einsamen Lichtung... ganz allein. -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Mitten in der Nacht wachte Ranma mit einem Ruck auf. Verwundert blickte er sich um. *Wo bin ich nur?* Doch schon bald erkannte er, dass er sich in Akanes Zimmer befand und zwar in Akanes Bett. Schnell drehte er sich zur Seite, aus Angst Akane sehen zu können. Er hatte Angst, dass sie ihn sofort schlagen würde, wenn sie mitbekommen würde, dass er ihrem Bett liegt, doch neben ihm lag niemand. Das Bett war leer und Ranma wurde schlagartig bewusst, was geschehen war. *Akane ist immer noch nicht zurück... hoffentlich geht es ihr gut.* Ein trauriger Schleier legte sich auf seine Augen und aus irgendeinem Grund kletterte er leise aus dem Fenster und lief davon, hinaus in die pechschwarze Nacht. Er wusste nicht warum oder wohin, aber er wusste, dass er es machen musste. Sein Inneres drängte ihn dazu. Als er auf der Lichtung ankam, sah er Akane auf der Lichtung stehen. Ihre Kleidung war schmutzig und ihre Augen blickten leer umher. Mit vorsichtigen Schritten näherte sich Ranma, sein Herz fing an schneller zu klopfen... Sorry nochmal das dieser Teil wieder so spät kommt, aber irgendwie war ich in letzter Zeit kaum in Internet ... nochmal danke für die Kommis (auch zu meiner anderen FF) und das nächtse Mal werd ich auch noch ein paar Fragen beantworten, die da beim letzten Mal gestellt wurden ... hab im Moment leider nicht so viel Zeit ... Hoffentlich hat es euch gefallen ... der nächste Teil wird dann das Ende sein :) Eure Blume Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)