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Ein heimlicher Verehrer

von

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Liebe?

Als Hermine am Montagmorgen aufwachte, wünschte sie sich, einfach im Bett bleiben zu können: Sie würde direkt nach dem Frühstück eine Doppelstunde Zaubertränke mit den Slytherins haben – und somit Malfoy über den Weg laufen.
 

Was ist nur passiert? Ich habe ihm vertraut … es wirkte alles so ehrlich, was er getan hatte, es wirkt wirklich, als ob er es ernst mit mir meinte … kann ein Mensch so gut schauspielern? Oder war ich einfach nur zu blind? Scheiße, dass ich auf so was reingefallen bin!
 

Hermine dachte an die Blicke, die sie von Malfoy kassieren würde und wurde rot. Nie im Leben würde sie ihm wieder unter die Augen treten können, nie im Leben! Es war einfach viel zu peinlich.
 

Gibt es denn keinen Jungen, der es mal ernst mit mir meint? Erst hat Dean mich enttäuscht und dann, als ich dachte, er wolle mich WIRKLICH trösten, hat Draco mich verletzte.
 

Ohne der Tatsache, dass sie den Slytherin grade beim Vornamen genannt hatte, Aufmerksamkeit zu spenden, stand sie auf und zog sich an. Wenn sie als erste beim Frühstück erscheinen würde, war die Chance recht groß, dass sie dort nicht auf Malfoy treffen und somit noch eine kleine Schonfrist haben würde.
 

Im Waschraum der Mädchen bekam Hermine erstmal einen Schreck: Sie sah grässlich aus. Ihre Augen waren klein und zugequollen, das Haar stand struppig in alle Richtungen ab und ihre Wangen waren rot gefleckt.
 

Scheiße, man könnte meinen, ich hätte das ganze Wochenende durch geheult … was ja nichtmal falsch ist! So kann ich mich unmöglich vor Draco … vor MALFOY zeigen!
 

oOoOoOo
 

Die Große Halle war noch leer, als Draco eintrat, doch die Hauselfen hatten bereits die Brötchen hingestellt und nach und nach erschienen auch Butter, Marmelade und was das hungrige Herz morgens sonst noch wünschte.
 

Rasch setzte sich Draco an seinen Platz und schmierte sich ein Brötchen.
 

Ich will Hermine heute nicht sehen! Ich will nicht! Ich habe sie so unglaublich verletzt, ich komme mir so dumm vor … wenn ich sie sehe, werde ich sie wieder verletzen.
 

Draco hätte sich am liebsten selbst geschlagen, dass er so sehr von der Meinung anderer Slytherins abhängig war.
 

Wenn ich einem anderen Haus angehören würde, egal, welchem, ich könnte ohne Probleme …
 

Ja, was denn eigentlich? Was wollte er? Mit Hermine schlafen, wie er es mit so vielen anderen Mädels getan hatte? So, wie Blaise es mit dieser hübschen Französin versucht hatte?
 

Ich will nicht mit ihr schlafen … jedenfalls nicht nur. Sie ist verdammt intelligent … und schlagfertig … ein Mädchen, wie ich es mir immer gewünscht habe … nur dass sie einen großen Makel hat: Sie ist ein Schlammblut …
 

Die Tür der Großen Halle öffnete sich und Draco schaute auf. Seine Augen trafen auf braune und wieder stieg diese merkwürdige Traurigkeit in ihm auf. Wie Tage zuvor hielten sie den Blickkontakt, doch während in Dracos Augen ein entschuldigender Ausdruck stand, waren Hermines Augen eisigkalt.
 

Wow, sie sieht richtig gut aus – überhaupt nicht so, als ob sie geweint hätte … hat sie überhaupt? Habe ich ihr überhaupt wehgetan? Sie wirkt wütend, ja, aber nicht verletzt…
 

Eine kleine Hoffnung schimmerte in Dracos Inneren und so schnell wie möglich beendete er sein Frühstück.
 

„Hermine?"
 

Langsam näherte sich Draco der brünetten Gryffindor.
 

„Ja, Malfoy?"
 

Draco schluckte – sie nannte ihn also wieder beim Nachnamen.
 

„Du schaust gut aus … heute Morgen…"
 

Misstrauisch zog Hermine die Augenbrauen hoch und musterte Draco von oben bis unten. Jetzt bloß nicht nachgeben!
 

„Was willst du, Malfoy?"
 

„Kannst du dir das nicht denken?"
 

„Nein, dazu scheine ich wohl auch zu dumm zu sein …"
 

Bevor Draco noch etwas erwidern konnte, traten Harry und Ron in die Halle und kamen dann, als sie Draco und Hermine so dicht beieinander stehen sahen, eiligen Schrittes auf die beiden zu.
 

„Lass Mine in Ruhe, Malfoy!", sagte Harry fest und baute sich drohend vor ihm auf.
 

Ach scheiße … was müssen die immer im falschen Augenblick kommen?
 

Draco richtete sich zu voller Größe auf und seine Körperhaltung änderte sich von bittend nach herrisch.
 

„Angst, Potter? Ich werde deinem kleinen Schlammblut schon nichts Böses tun!", zischte er verächtlich, doch sprach er das Wort „Schlammblut" so leise aus, dass Hermine es nicht hörte.
 

„Lügner! Ich habe genau gesehen, dass du ihr beim Ball etwas getan hast! Verschwinde, oder ich weiß nicht, was ich mit dir anstelle!", erwiderte Ron zornig und legte eine Hand auf Hermines Schulter. Diese schaute dankbar zu ihm hoch und warf gleichzeitig ein strahlendes Lächeln zu ihm.
 

Draco bemerkte natürlich, wie Hermine Ron anschaute, und sofort machte er auf dem Absatz kehrt und verschwand.
 

Darum kann sie mir so kalt gegenübertreten! Sie hatte gar keine Gefühle für mich, sondern für Weasly … bin ich dumm … Und ich habe mir Sorgen gemacht!
 

oOoOoOo
 

Hermine,
 

du enttäuschst mich – ich dachte, wir würden ein Paar werden und nun wirfst du dem Weasley solche Blicke zu, die jeden Mann zum Schmelzen bringen würden … das hätte ich nicht von dir erwartet!
 

Draco Malfoy
 

oOoOoOo
 

Wie bitte? Seit wann wird man ein Paar, wenn der eine den anderen von sich stößt?
 

Hermine Granger
 

oOoOoOo
 

Wer stieß hier wen von sich? Granger, was sollte ich denn tun? Etwa vor den anderen Slytherins mich freundlich mit einer Gryffindor, noch dazu einem … Schlammblut unterhalten? Wofür hältst du mich?
 

Malfoy
 

oOoOoOo
 

Dir scheint nicht klar zu sein, was „ein Paar sein" bedeutet – unter anderem, dass man zu dem anderen steht und sich nicht von seinen „Freunden" abschrecken lässt!
 

Hermine Granger
 

oOoOoOo
 

Granger,
 

bist du so dumm oder tust du nur so? Soll ich etwa meinen Ruf, meine Stellung, mein Ansehen aufgeben – nur für … dich? Ein bisschen viel erwartet, oder?
 

Malfoy
 

oOoOoOo
 

Sag ich ja nicht, Malfoy … das müsstest du nur dann tun, wenn du mich liebst!
 

oOoOoOo
 

Zwei Wochen waren über diesen Briefwechsel vergangen, denn es hatte beide Seiten immer auf's Neue Kraft gekostet, überhaupt die Feder in die Hand zu nehmen und zu schreiben.
 

Lange starrte Draco auf den letzten Brief von Hermine. Eine Zeile … eine einzige Zeile und doch hatte sie bei ihm eine tiefe Traurigkeit, fast schon Depression zu nenne, ausgelöst.
 

„nur wenn du mich liebst"
 

Liebe? War es das, was er für Hermine empfand?
 

Nächtelang lag er wach um dieses Problem zu erkunden. Liebe? Was war das? Hatte er es jemals verspürt? Bisher war höchstens der Körper eines Mädchen interessant gewesen für ihn … Liebe?
 

Es war noch dunkel draußen, als Draco schließlich Anfang Februar die Augen aufschlug und wusste: Es war Liebe.
 

Auch wenn ich viel zu lange gebraucht habe, um es zu erkennen: ich liebe sie!
 

Doch noch während er diesen Gedanken dachte, kam ihm ein zweiter:
 

Jetzt ist es zu spät …



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mei2001
2015-09-24T19:37:55+00:00 24.09.2015 21:37
geiles KapiE!
Von:  Guardian
2013-10-27T12:17:44+00:00 27.10.2013 13:17
:DDDDD genial :D
Ich bin begeistert!! Musst unbedingt schnell weiter schreiben.
Deine Stil wird von Kapitel zu Kapitel viel besser und auch ausführlicher!


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